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  • Von Laurie Strode bis Maxine Minx: Die 10 besten Final Girls aller Zeiten

    Von Laurie Strode bis Maxine Minx: Die 10 besten Final Girls aller Zeiten

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Im klassischen Slasher- und Horrorfilm ist das „Final Girl“ jene letzte Überlebende, die dem Monster, Killer oder Dämon gegenübertritt. Oft scheinbar schwach oder unterschätzt, wächst sie im Verlauf der Handlung über sich hinaus und konfrontiert das Grauen, dem andere längst erlegen sind. 

    Was in den 1970er-Jahren mit Figuren wie Laurie Strode (Halloween) populär wurde, hat sich seither zu einem festen Archetyp entwickelt – mal ernsthaft, mal ironisch gebrochen. Hier stellen wir zehn besonders beeindruckende „Final Girls“ der Filmgeschichte vor.

    Dieser Artikel enthält Spoiler!

    10. Maxine Minx in "X" (2022)

    Mia Goths sprengt als Maxine Minx in Ti Wests X (2022) das klassische Final-Girl-Schema: Anders als in den Horrorfilmen der 1970er und 80er Jahre, ist sie keine “unschuldige” Teenagerin, die zufällig ins Grauen stolpert, sondern eine junge Frau aus der Pornoindustrie, die unbeirrbar von einer Karriere im Rampenlicht träumt. Was sie am Leben hält, ist nicht der glückliche Zufall oder moralische Überlegenheit, sondern ein fast zynischer Überlebenswille, der sie von den anderen Figuren unterscheidet.

    Ihr Triumph wirkt dadurch weniger wie ein moralischer Sieg als wie eine kalte Selbstbehauptung. Dass sie zugleich eine Art dunkles Spiegelbild der Killerin Pearl darstellt, verleiht ihrer Figur zusätzliche Tiefe. In einer Ära, in der Final Girls oft ironisch gebrochen werden, besticht Maxine durch ungekannte Härte und Ambivalenz.

    9. Grace Le Domas in "Ready or Not" (2019)

    Samara Weaving brilliert in Ready or Not (2019) als Grace, die frisch verheiratet in eine reiche, exzentrische Familie einheiratet – und prompt in ein tödliches Ritual hineingezogen wird. Statt traditioneller Flucht bleibt Grace keine Wahl: Sie muss wortwörtlich ums Überleben kämpfen, während ihre Schwiegerfamilie sie wie ein Jagdopfer durch das Anwesen hetzt. Je länger der Wahnsinn andauert, desto mehr verwandelt sich ihr Hochzeitskleid in ein blutgetränktes Symbol ihres Widerstands. 

    Grace ist zugleich verzweifelt und unerschütterlich, und Weavings exaltiertes Spiel macht sie zu einer modernen Final Girl-Ikone. Ihr Überlebenskampf ist Teil einer cleveren Horror-Satire – und zeigt, dass das Final Girl auch maßlos überzeichnet sein darf.

    8. Erin Harson in "You’re Next" (2011)

    Sharni Vinsons Erin in You’re Next (2011) ist das Final Girl für das Survival-Horror-Zeitalter: Was als Familienfeier beginnt, verwandelt sich in ein blutiges Massaker durch maskierte Eindringlinge – doch Erin ist alles andere als hilflos. Mit Survival-Skills, die sie in ihrer Kindheit in einer Prepper-Kommune gelernt hat, schlägt sie die Angreifer mit brutaler Effizienz zurück. 

    Erin ist nicht nur Überlebende, sondern Jägerin: Sie dreht den Spieß um und hinterlässt ihre Gegner in einer Falle nach der anderen. Damit wird sie zu einem der proaktivsten und cleversten Final Girls überhaupt – fast schon ein Actionheldin im Horror-Gewand.

    7. Kirsty Cotton in "Hellraiser" (1987)

    Ashley Laurence als Kirsty in Hellraiser (1987) nimmt im Pantheon der Final Girls ebenfalls eine Sonderrolle ein. Anders als Laurie oder Nancy (ebenfalls in dieser Liste) kämpft sie nicht nur gegen einen klaren Mörder, sondern gegen das Höllenreich der Cenobiten – und gegen die eigenen Machenschaften ihrer Familie. Kirsty überlebt nicht, weil sie stärker ist, sondern weil sie moralisch entschlossener und listiger handelt als ihre Gegner. 

    Sie versteht, die Regeln der Würfelwelt zu ihrem Vorteil auszunutzen, und wird dadurch zur unerwarteten Heldin. Kirsty ist ein Paradebeispiel dafür, dass das Final Girl-Konzept auch in abgründigeren Horror-Settings funktioniert.

    6. Nancy Thompson in "Nightmare on Elm Street" (1984)

    Heather Langenkamp verkörperte in Wes Cravens Nightmare on Elm Street wiederum eines der ikonischsten Final Girls überhaupt: Nancy Thompson ist allerdings weder passives Opfer noch naive Schülerin, sondern eine strategisch denkende Kämpferin. Statt Freddy Krueger nur zu entkommen, entwickelt Nancy einen ausgeklügelten Plan, um ihn in die Realität zu zwingen und zu besiegen – was sie von vielen anderen Horrorheldinnen unterscheidet. 

    Ihre Cleverness und ihr Pragmatismus sind ihre stärksten Waffen. Nancys Erbe reicht weit: Sie wurde zum Vorbild für zahllose spätere Final Girls, die Intelligenz über körperliche Stärke stellen. Ohne Nancy gäbe es vielleicht kein so klares Bild davon, was ein Final Girl ausmacht.

    5. Gale Weathers und Sidney Prescott in "Scream"

    Die Scream-Reihe (ab 1996) brachte gleich zwei ikonische Final Girls hervor: Neve Campbells als Sidney Prescott und Courteney Cox als Gale Weathers. Sidney ist die klassische Überlebende, die durch Intelligenz, Hartnäckigkeit und Mut immer wieder Ghostface trotzt – und mit jedem Teil stärker wird. Gale hingegen ist eine moderne Variation: ehrgeizig, zynisch und zunächst wenig sympathisch, wächst sie über sich hinaus und wird zu Sidneys wichtigsten Verbündeten. 

    Zusammen zeigen die Beiden innerhalb desselben Franchise, dass der Archetyp des Final Girls viele Facetten kennt: vom traumatisierten Opfer bis zur zähen Kämpferin, die sich gegenseitig ergänzen. Ein Duo, das Horror-Geschichte schrieb.

    4. Adelaide Wilson/Red in "Wir" (2019)

    In Jordan Peeles Wir (2019) spielt Lupita Nyong’o die Doppelrolle von Adelaide und Red – und liefert damit eines der komplexesten Final Girl-Porträts überhaupt. Adelaide kämpft gegen ihre eigene Spiegelung, buchstäblich gegen ihr „andere Ich“. Ihr Überleben wirkt dadurch nicht wie ein klarer Triumph des Guten, sondern wie ein vergifteter Sieg. 

    Adelaide unterstreicht ebenso wie Maxine in X, dass Final Girls nicht immer unschuldige Opfer sein müssen: Ihre Vergangenheit enthält ein düsteres Geheimnis, das am Ende alles infrage stellt. Diese Ambivalenz macht sie zu einer der spannendsten Neuinterpretationen des Konzepts – ein Final Girl, das uns zwingt, die einfache Formel von Gut und Böse zu überdenken.

    3. Laurie Strode in "Halloween" (1978)

    Jamie Lee Curtis prägte mit Laurie Strode inHalloween (1978) das Bild des „Final Girl“ wie kaum eine andere Figur. Laurie wirkt zunächst wie das typische Mädchen von nebenan: strebsam, freundlich, beinahe unscheinbar. Doch als Michael Myers nach Haddonfield zurückkehrt und sie zur Zielscheibe seiner Mordserie macht, zeigt sie eine innere Stärke, die niemand erwartet hätte. 

    Mit Intelligenz, Instinkt und schierer Willenskraft überlebt sie – und wurde damit zur Blaupause unzähliger Horrorheldinnen danach. Über die Jahrzehnte hinweg wandelte sich Laurie von der verängstigten Schülerin zur traumatisierten, aber kämpferischen Überlebenden. Besonders in den jüngeren Halloween-Filmen verkörpert sie eine Frau, die gelernt hat, aus ihrem Trauma Kraft zu schöpfen. 

    2. Dani in "Midsommar" (2019)

    Florence Pugh verkörpert in Ari Asters Midsommar (2019) eine ungewöhnliche Final-Girl-Variante. Dani ist keine klassische Überlebenskämpferin, die am Ende einen Mörder besiegt, sondern eine traumatisierte junge Frau, die in den Bann einer schwedischen Kultgemeinschaft gerät. Ihr „Überleben“ bedeutet nicht Flucht, sondern eine verstörende Form von Integration.

    Dani wird zur Maikönigin gekrönt – und triumphiert dabei weniger über ein Monster als vielmehr über ihren miserablen Freund, der sie zuvor unzähligen Male im Stich gelassen hat und nun zum Opfer des Rituals wird. Das macht Dani zu einer der ambivalentesten Final Girls der jüngeren Horrorgeschichte: Weniger heroisch, dafür konsequent und auf eine beklemmende Art umso beeindruckender.

    1. Ellen Ripley in "Alien" (1979)

    Sigourney Weavers spielt das unangefochtene Final Girl aller Final Girls. In Alien (1979) überlebt Ellen Ripley als einzige die Angriffe des Xenomorphs – und wird zur ersten Genreheldin, die Intelligenz, Durchhaltevermögen und einen klaren moralischen Kompass verkörpert, ohne auf traditionelle Weiblichkeitsklischees reduziert zu werden. 

    Ellen Ripley veränderte im Laufe der Reihe immer wieder ihre Form: In Aliens (1986) wurde sie zur Action-Ikone, in Alien 3 zur Märtyrerin, und in Alien: Die Wiedergeburt zur hybriden Kämpferin. Ihr Vermächtnis zeigt, dass das Final Girl mehr bedeuten kann, als zu Überleben: Ripley ist ein Paradebeispiel für weibliche Stärke und Selbstbehauptung, das Kino- und Popkultur nachhaltig geprägt hat.

  • „Scrubs“ damals und heute: Das wurde aus dem Kult-Cast!

    „Scrubs“ damals und heute: Das wurde aus dem Kult-Cast!

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Wer hat’s noch im Ohr? „I’m no Superman…“ – und schon sitzt man wieder mit J.D., Turk, Elliot, Carla und Dr. Cox in der Sacred Heart-Klinik. Doch was machen die Stars von Scrubs (2001)heute? Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind in alle Richtungen abgebogen: Indie-Filme, Serien, Podcasts, soziales Engagement – mal prominent, mal heimlich.

    Wir schauen uns an, was Zach Braff, Donald Faison, Sarah Chalke, John C. McGinley & Co. heute treiben, wo man sie sehen oder hören kann, damit du dir ihre verschiedenen Projekte zu Gemüte führen kannst. Außerdem verraten wir natürlich, wo du Scrubs aktuell streamen kannst.

    Zach Braff (J.D.)

    Zach Braff, der als charmanter Tagträumer J.D. in Scrubs Kultstatus erreichte, hat sich nach der Serie vor allem als Regisseur und Drehbuchautor einen Namen gemacht. Sein gefeiertes Debüt Garden State (2004) brachte ihm große Anerkennung, später folgten Projekte wie Wish I Was Here (2014). Seit 2020 begeistert er gemeinsam mit Co-Star Donald Faison im nostalgischen Podcast Fake Doctors, Real Friends. 2023 führte Braff Regie bei Episoden der Serie Shrinking (2023), und neue Projekte sind bereits in Planung. Privat engagiert er sich leidenschaftlich für das Thema mentale Gesundheit. Er wurde zwar nicht der erwartete Hollywood-Megastar – doch er hat seinen Platz gefunden, an dem er glücklich ist. Und am Ende zählt genau das.

    Donald Faison (Turk)

    Donald Faison hat nach dem Sacred Heart Krankenhaus weiter Comedy und Rollenvielfalt gezeigt: Er brillierte in The Exes (2011), lieh Figuren in Star Wars Resistance (2018) seine Stimme und spielte 2019 in Emergence. Seit 2020 betreibt er gemeinsam mit Zach Braff den nostalgischen Podcast Fake Doctors, Real Friends – voller Anekdoten, Humor und ihrer unverwechselbaren Chemie. 2023 kehrte er als eine der Hauptfiguren in der Sitcom Extended Family als Serien-Star zurück. Leider wurde die Show nach einer einzigen Staffel abgesetzt. Privat ist Faison stolzer Vater von sechs Kindern und teilt in Interviews und Podcasts gern humorvolle Familiengeschichten. Er taucht zudem gelegentlich in Gastrollen auf und bleibt dadurch in Erinnerung – nicht nur als Turk, sondern als vielseitiger Entertainer.

    Sarah Chalke (Elliot)

    Sarah Chalke wandelt seit Scrubs souverän zwischen Comedy und Drama: Sie hatte Gastrollen in How I Met Your Mother (2008) und ist seit 2013 die Stimme der Beth in Rick and Morty. Zwischen 2021 und 2023 spielte sie in Firefly Lane, wo sie an der Seite von Katherine Heigl als Kate Mularkey überzeugte. Aktuell steht sie für zwei spannende Filmprojekte vor der Kamera: In Playdate – einer Action‑Comedy mit Kevin James und Alan Ritchson, derzeit in Produktion – spielt sie eine Hauptrolle. Außerdem ist The Marshmallow Experiment im Dreh, eine Comedy mit Steve Buscemi und Johnny Knoxville, in der sie die Rolle der „Colleen“ übernimmt. Neben all dem engagiert sich Chalke politisch – als Feministin und im Gesundheitsbereich – und arbeitet auch hinter den Kulissen an eigenen Projekten.

    John C. McGinley (Dr. Cox)

    Mit seiner genial zynischen Rolle als Dr. Cox schrieb John C. McGinley Serien-Geschichte – und auch danach hat er keine Pause eingelegt. Er spielte in Filmen wie 42 (2013) und The Belko Experiment (2026) sowie in der TV-Show Stan Against Evil (2016). Besonders berührend: McGinleys Sohn Max wurde mit Down-Syndrom geboren, was ihn dazu bewegt hat, sich aktiv für Inklusion und Abbau von Vorurteilen einzusetzen – ein Herzensprojekt, das ihm viel bedeutet. Vor der Kamera bleibt er weiterhin präsent: Aktuell steht er in der kommenden HBO-Serie (Arbeitstitel: „Untitled Steve Carell Comedy Series“) als Walter Mann, dem Präsidenten einer renommierten Universität, vor der Kamera. Die Single-Camera-Comedy mit Steve Carell in der Hauptrolle entsteht unter der kreativen Leitung von Bill Lawrence, dem Schöpfer von Scrubs.

    Judy Reyes (Carla)

    Judy Reyes, bekannt als warmherzige und starke Carla Espinosa, hat nach Scrubs erfolgreich den Sprung in viele neue Rollen geschafft. Sie überzeugte unter anderem in der Latin-Soap Devious Maids (2013) und in der Hitserie Claws (2017). Zudem sorgte sie mit einem eindrucksvollen Gastauftritt in der gefeierten HBO-Serie Succession (2018) für Aufsehen. Aktuell spielt Reyes eine der Hauptrollen in der Krimi-Dramedy High Potential (2024). Darüber hinaus engagiert sie sich leidenschaftlich für mehr Diversity und Frauenrollen in Hollywood – sowohl vor als auch hinter der Kamera. Reyes beweist damit, dass sie nicht nur als Schauspielerin glänzt, sondern auch als kreative Vorkämpferin für Gleichstellung, die Frauenpower, Entschlossenheit und Herz miteinander vereint.

    Neil Flynn (Der Hausmeister)

    Neil Flynn, unvergessen als der wortkarge und schräge Hausmeister in Scrubs, blieb nach Serienende gut beschäftigt. Direkt im Anschluss übernahm er ab 2009 die Rolle des Mike Heck in der ABC-Sitcom The Middle (2009), die über neun Staffeln lief und ihn einem neuen Publikum als stoischen Familienvater zeigte. Flynn blieb auch danach aktiv: Er war in Gastrollen u. a. in Shrinking (2023) und als Stimme in Animationsserien wie Bob’s Burgers (2011)zu hören. Fun Fact: Flynn war schon vor Scrubs ein gefragter Darsteller, mit Auftritten in Serien wie Seinfeld (1989) oder Filmen wie Magnolia (1998). Weitere Auftritte? Schon in Planung! Flynn ist schließlich ein Schauspieler, der sich in jedem Genre zu Hause fühlt – und genau deshalb immer wieder gebucht wird.

    Ken Jenkins (Dr. Kelso)

    Ken Jenkins, der grantige Chefarzt Dr. Kelso, hat sich seit dem Ende von Scrubs verstärkt dem Theater und Gastauftritten in TV-Serien wie Cougar Town (2009) und NCIS (2008) gewidmet. 2025 feiert er seinen 85. Geburtstag – und seine Begeisterung für Bühne und Musik ist ungebrochen. Schließlich kann er nicht nur schauspielern, sondern auch hervorragend singen und Gitarre spielen. Seine Fans behaupten, er wähle stets Charaktere, die genauso bissig und schlagfertig sind wie sein kultiger Dr. Kelso. Ken Jenkins beweist, dass gereifte Charakterdarsteller keine Auslaufmodelle sind – eher wie guter Whiskey: je älter, desto besser. Und damit bleibt er ein Vorbild für Generationen.

    Christa Miller (Jordan Sullivan)

    Christa Miller wurde als furiose Jordan in Scrubs bekannt und spielte anschließend von 2009 bis 2015 die Hauptrolle der Ellie Torres in der Sitcom Cougar Town, die von ihrem Ehemann Bill Lawrence produziert wurde. Seit 2023 ist sie als Liz in der Comedy-Drama-Serie Shrinking zu sehen – eine Rolle, die ihre Vielseitigkeit erneut unter Beweis stellt . Miller bringt ihre Expertise aber nicht nur vor der Kamera, sondern auch hinter den Kulissen ein – etwa als Musik-Supervisorin bei Shrinking und Ted Lasso (2020). Damit bleibt sie eine vielseitige und relevante Größe im Geschäft. Fans können gespannt sein: Das Power-Couple Lawrence und Miller arbeitet nebenbei an neuen Projekten – gut möglich, dass der nächste Serienhit schon in ihren Köpfen entsteht.

    Robert Maschio (Dr. “The Todd” Quinlan)

    Der gewitzte Robert Maschio wurde als der schwitzige Dr. Todd Quinlan bei Scrubs zum Kult, doch auch danach blieb er aktiv – allerdings immer weniger vor der Kamera. Er war in diversen Gastrollen zu sehen, unter anderem in Chaos City (1996), Veronica Mars (2004), Cougar Town, Bones (2005) und Undateable (2014). Auch wenn er seitdem kaum noch als Schauspieler in Erscheinung getreten ist, bleibt er als „The Todd“ präsent – etwa auf Fan-Conventions oder in Podcasts wie Tis Your Man from Scrubs, wo er als Gast über sein Leben und die Kultrolle spricht. Zudem hat er sich eine neue Karriere als Immobilienmakler aufgebaut  – wie ein Blick in seine Instagram-Bio zeigt.

    Sam Lloyd (Ted Buckland)

    Sam Lloyd, nicht nur bekannt als liebenswert-verklemmter Ted Buckland in Scrubs, verstarb im April 2020 im Alter von nur 56 Jahren nach einer schweren Krebserkrankung. Neben seiner Schauspielkarriere war er Leadsänger der A‑cappella‑Gruppe The Blanks, die in der Serie mehrfach auftrat und Kultstatus erreichte – mit Coversongs wie Speed Racer oder Maniac und eigenen Alben wie Riding the Wave (2004) und Worth The Weight (2011). Ihre Auftritte gelten bis heute als einige der charmantesten Momente der Serie. Auch abseits von Scrubs war Lloyd aktiv, etwa mit Gastrollen in Cougar Town, Desperate Housewives (2004) oder Seinfeld. Sein Humor, seine Musikalität und seine warmherzige Ausstrahlung machten ihn bei Kolleg:innen wie Fans gleichermaßen beliebt.

  • Alle Tron-Filme in der richtigen Reihenfolge: Vom digitalen Kult zur KI-Revolution

    Alle Tron-Filme in der richtigen Reihenfolge: Vom digitalen Kult zur KI-Revolution

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Seit den frühen 80ern hat kaum ein Science-Fiction-Franchise so konsequent an der Schnittstelle zwischen Technologie und Spiritualität gearbeitet wie Tron. Anders als Star Wars, das galaktische Märchen erzählt, oder Matrix, das dystopische Gesellschaftskritik betreibt, ist Tron vor allem eines: ein stilisiertes Gedankenspiel über Bewusstsein im digitalen Raum.

    Gerade jetzt, wo das Franchise mit dem neuen Film Tron: Ares 2025 zurückgekehrt ist, lohnt sich ein Blick zurück auf die bisherigen Kapitel der Saga in einer Reihenfolge, die inhaltlich Sinn ergibt. Denn auch wenn Tron über Jahrzehnte verstreut wurde, ergibt sich in der richtigen Reihenfolge ein erstaunlich kohärentes Bild. Die Liste beginnt mit dem originalen Klassiker, führt über animierte Ergänzungen und die visuell überragende Fortsetzung bis zum Übergang zur nächsten Generation. Es sind nur drei Filme und eine Serie, aber sie erzählen gemeinsam eine Geschichte über Kontrolle, Identität, Revolution und darüber, wie es sich anfühlt, in einer Welt aus Licht zu leben.

    1. Tron (1982)

    Die Geschichte beginnt - wie so oft in der Science-Fiction - mit einem Mann, einem Computer und einer Idee. Tron von 1982 wirkt heute aus der Zeit gefallen und zugleich visionär. Kevin Flynn, gespielt von Jeff Bridges, wird in ein digitales System hineingesogen und entdeckt eine Welt, die nur aus Daten besteht. Klingt simpel, aber was Regisseur Steven Lisberger hier geschaffen hat, ist mehr als ein Trickfilm für Erwachsene: Tron ist eine metaphysische Reise in den Bauch der Maschine. Die Ästhetik war damals bahnbrechend und wirkt heute wie ein Hybrid aus Videospiel-Design und Kirchenfenster. Auch wenn die Handlung stellenweise holprig ist, setzt der Film Maßstäbe in Sachen Worldbuilding. Wer heute Serien wie Black Mirror oder Westworld schätzt, erkennt hier viele Blaupausen: künstliche Hierarchien, digitale Götter, das Streben nach Freiheit in kontrollierten Systemen. Im Vergleich zu späteren Tron-Kapiteln ist der erste Teil roher und weniger geschliffen, aber er trägt das Herz der Reihe in sich, und ohne ihn würde kein Lichtzyklus rollen.

    2. Tron: Der Aufstand (2012)

    Zwischen dem Originalfilm und der Fortsetzung klafft nicht nur eine Lücke von fast 30 Jahren, sondern auch eine inhaltliche Leerstelle. Tron: Der Aufstand, die animierte Serie von 2012, schließt diese erzählerisch elegant und gehört deshalb zwingend an diese Stelle. Stilistisch erinnert die Serie an Star Wars: The Clone Wars, mit kantigen Gesichtern und einer futuristischen, fast klinischen Farbwelt. Im Zentrum steht Beck, ein junger Mechaniker, der in der digitalen Welt zum Widerstandskämpfer gegen Clu und seine Diktatur wird. Die Serie ist überraschend politisch und deutlich düsterer als der erste Film. Dabei erzählt sie nicht einfach ein Abenteuer, sondern legt die ideologische Grundlage für das, was Tron: Legacy später zeigen wird. Auch wenn sie leider nur eine Staffel umfasst, ist Tron: Der Aufstand inhaltlich essenziell - ein Übergang, der den nächsten Schritt vorbereitet, ohne je wie bloßes Füllmaterial zu wirken.

    3. Tron: Legacy (2010)

    Mit Tron: Legacy kehrt die Saga mit donnerndem Bass zurück - dank Daft Punks ikonischem Soundtrack und in einer Bildsprache, die zugleich retro und futuristisch wirkt. Der Film setzt Jahre nach dem Original an und folgt Sam Flynn, dem Sohn von Kevin Flynn, der sich ebenfalls in die digitale Welt begibt, um seinen verschollenen Vater zu finden. Was folgt, ist ein visuelles Meisterwerk mit philosophischem Unterton. Im Gegensatz zu Tron ist Legacy deutlich zugänglicher, was die Dramaturgie betrifft, aber auch kühler. Wo der erste Teil noch experimentierte, perfektioniert Legacy das Konzept mit eleganten Lichtspielen, einem kalten Totalitarismus durch Clus Herrschaft und den Fragen nach Identität, Schöpfung und Kontrolle. Auch wenn der Film erzählerisch nicht so wild ist wie das Original oder so rebellisch wie die Serie, ist er ein entscheidender Brückenschlag zwischen Generationen, Systemen und Ideologien. Visuell ist er bis heute einer der stilprägendsten Sci-Fi-Filme der 2010er.

    4. Tron: Ares (2025)

    Tron: Ares bringt die digitale Revolution endgültig in die reale Welt und hebt das Franchise visuell auf ein neues Level. Ares, ein hochentwickeltes Programm, wird aus dem Raster in die physische Realität gesandt, um eine gefährliche Mission zu erfüllen. Was früher nur als Bedrohung innerhalb des Systems galt, verlässt nun die Grenzen der digitalen Welt. Inhaltlich knüpft Tron: Ares stärker an Legacy als an das Original an, weitet aber das Spielfeld deutlich aus. Die Rückkehr der Dillinger-Dynastie - diesmal in Form des Konzernnachfolgers Julian Dillinger - verleiht dem Film einen klaren Antagonismus, der technologischen Machtmissbrauch thematisiert. Gleichzeitig bleibt die Figur Ares trotz künstlicher Herkunft auffällig menschlich - ein Motiv, das schon in Tron: Legacy mit Clu angelegt war, hier aber nuancierter erzählt wird. Die Kritik an digitaler Überwachung und Entgrenzung der KI trifft außerdem einen Nerv, gerade in Zeiten generativer Systeme.

  • Die 10 legendärsten Method-Acting-Performances aller Zeiten

    Die 10 legendärsten Method-Acting-Performances aller Zeiten

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Method Acting bedeutet, eine Rolle nicht einfach nur zu spielen, sondern sie wirklich zu leben. Die Schauspieltechnik, geprägt durch das legendäre Actors Studio in New York, verlangt von Schauspieler:innen völlige Hingabe – emotional, körperlich und mental. Wer sich darauf einlässt, verwischt die Grenze zwischen Figur und Realität. 

    Dabei geht es nicht um Showeffekte oder Selbstinszenierung, sondern um die radikale Suche nach der Wahrheit: Jede Bewegung, jeder Atemzug, jede Pause wird Teil der Figur. 

    Die folgenden zehn Performances zeigen, wie weit Künstler:innen gehen können, wenn sie Authentizität über Bequemlichkeit stellen. Einige dieser Darbietungen sind körperlich extrem, andere psychologisch verstörend. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Kino in pure Magie verwandeln – ohne digitale Tricks, ohne Distanz, nur durch Wahrhaftigkeit und Risiko.

    Wie ein wilder Stier (1980) – Robert De Niro als Jake LaMotta

    De Niro machte Martin Scorseses Boxerdrama zu einer Studie in Selbstzerstörung. Für die frühen Szenen trainierte er monatelang mit dem echten LaMotta und boxte in echten Sparringskämpfen. Für die späten Lebensjahre nahm er über 30 Kilo zu, um den körperlichen Verfall des ehemaligen Champions sichtbar zu machen. Die Härte, mit der De Niro den physischen Verfall zeigt, erinnert an Christian Bale in Der Maschinist, der das Gegenteil tut: nicht zunehmen, sondern fast verschwinden. Beide Performances sind extreme Spiegelbilder derselben Idee – den Körper als Wahrheitsmaschine zu begreifen. Doch während Bale in Schuld zerfällt, kämpft De Niro um Erlösung. Wie ein wilder Stier bleibt die Blaupause für jede Method-Performance, die physisches Leiden zum Ausdruck innerer Qual macht.

    Mein linker Fuß (1989) – Daniel Day-Lewis als Christy Brown

    Daniel Day-Lewis’ kompromisslose Darstellung des Schriftstellers Christy Brown zeigt, dass Method Acting nicht immer laut oder spektakulär sein muss. Er blieb während des gesamten Drehs von Mein linker Fuß  im Rollstuhl und sprach nur im Akzent seiner Figur – eine Form totaler Kontrolle, die er Jahre später in There Will Be Blood in pure Raserei überführte. Wo Robert De Niro in Wie ein wilder Stier mit Gewalt ringt, kämpft Day-Lewis mit Disziplin. Beide suchen Wahrheit im Schmerz, aber auf entgegengesetzte Weise. Seine Performance ist still, präzise und zutiefst menschlich. Sie steht im Kontrast zu Bales asketischem Extrem in Der Maschinist – weniger Zerstörung, deutlich mehr Demut.

    The Dark Knight (2008) – Heath Ledger als Joker

    Heath Ledger brachte mit dem Joker eine gefährliche Energie ins Mainstreamkino. Wochenlange Isolation, ein selbst verfasstes „Joker-Tagebuch“ und minutiös erarbeitete Gestik ließen eine Figur entstehen, die unberechenbar ist. Ledger in in The Dark Knight ist das anarchische Gegenstück zu Daniel Day-Lewis’ kalter Präzision in There Will Be Blood: Wo Plainview seine Wut kanalisiert, lässt der Joker sie in alle Richtungen explodieren. Der Vergleich zu Joaquin Phoenix in Joker liegt nahe – beide erforschen den Wahnsinn, aber mit unterschiedlicher Temperatur. Ledger ist das Chaos von außen, Phoenix das Leiden von innen. Seine Performance bleibt die gefährlichere, weil sie keine Distanz kennt – ein Clown, der den Zuschauer mit sich reißt.

    Taxi Driver (1976) – Robert De Niro als Travis Bickle

    Robert De Niro erarbeitete sich die tragische Figur Travis Bickle, indem er echte Taxischichten in New York fuhr. Diese Erfahrung formte den Charakter zu einer der einsamsten im Kino. Er ist nicht nur ein Außenseiter, er wird zum Symptom seiner Zeit, roh, schmutzig, wahrhaftig. Bickle ist das Vorbild für Joaquin Phoenix’ Arthur Fleck in Joker, der denselben inneren Zerfall im Spiegel einer ungerechten Gesellschaft erlebt. Beide Figuren werden von der Welt ignoriert, beide finden am Ende in Gewalt einen Ausweg. Doch wo Bickle seine Wut als Rache begreift, erlebt Fleck sie als Befreiung. Taxi Driver ist sozusagen die Keimzelle dieses filmischen Abstiegs in die Hölle.

    The Revenant – Der Rückkehrer (2015) – Leonardo DiCaprio als Hugh Glass

    Leonardo DiCaprio ging für The Revenant – Der Rückkehrer buchstäblich an die Grenzen der physischen Belastung. Kälte, Hunger, Wunden – alles ist echt. Er steht damit in direkter Linie zu De Niro in Wie ein wilder Stier, nur dass hier nicht der Mensch gegen sich selbst kämpft, sondern gegen die Natur. Im Vergleich zu Day-Lewis in Mein linker Fuß, der inneren Schmerz spielt, zeigt DiCaprio den eisernen Überlebenswillen eines Mannes, der sich in der unbarmherzigen Wildnis behauptet. Beide finden Wahrheit in Extremen, aber auf unterschiedlichen Terrains. The Revenant ist weniger Psychodrama als Naturprüfung: Method Acting als archaisches Ritual. DiCaprio beweist, dass auch im Zeitalter digitaler Tricks Authentizität noch physisch spürbar sein kann.

    Der Maschinist (2004) – Christian Bale als Trevor Reznik

    Christian Bale hungerte sich fast zu Tode, um den schlaflosen Fabrikarbeiter Trevor Reznik glaubwürdig zu verkörpern. Sein Körper wird zum sichtbaren Ausdruck einer gequälten Seele – eine Umkehrung von De Niros Gewichtszunahme in Wie ein wilder Stier. Wo De Niro rund 30 Kilogramm zulegte, um den seelischen und körperlichen Verfall zu unterstreichen, löscht Bale sich selbst aus, um Schuld zu zeigen. Die Parallele zu Matthew McConaughey in Dallas Buyers Club ist offensichtlich: Beide Schauspieler riskieren Gesundheit für Wahrhaftigkeit. Doch Bale bleibt kälter, mechanischer, während McConaughey Menschlichkeit sucht. Der Maschinist ist Method Acting als Selbstauflösung – eine Performance, die Schmerz nicht spielt, sondern verkörpert.

    Monster (2003) – Charlize Theron als Aileen Wuornos

    Charlize Theron zerstörte in Monster bewusst ihr eigenes Image, um der realen Serienmörderin Aileen Wuornos gerecht zu werden. Sie steht damit in derselben Linie wie De Niro oder Day-Lewis, die ebenfalls Eitelkeit zugunsten von Wahrheit opferten. Doch wo Day-Lewis männliche Hybris seziert, untersucht Theron die weibliche Verzweiflung. Ihre Transformation ist radikaler als McConaugheys in Dallas Buyers Club, weil sie nicht nur den Körper verändert, sondern wirklich alles transformiert: Jede ihrer Regungen ist Ausdruck einer Frau, die nicht mehr weiß, was Liebe ist. Monster zeigt, wie Method Acting Empathie erzeugen kann – und wie eine Performance zur erschütternden Studie über Schmerz und Menschlichkeit wird.

    There Will Be Blood (2007) – Daniel Day-Lewis als Daniel Plainview

    Day-Lewis verkörpert Daniel Plainview mit derselben totalen Hingabe, mit der De Niro Jahre zuvor Jake LaMotta spielte – nur verschiebt er die Wut vom Körper in die Sprache. Sein „I drink your milkshake“ ist Method Acting als Vulkanausbruch. Im Vergleich zu Ledger in The Dark Knight ist Plainviews Zerstörung kontrolliert, berechnend, fast alchemistischer Natur. Beide Männer sind besessen – der eine von Macht, der andere von Chaos. Doch Day-Lewis’ Wahnsinn ist strukturierter, religiöser, fast sakral. There Will Be Blood zeigt Method Acting nicht als Selbstzerstörung, sondern als schöpferische Macht: Day-Lewis formt seine Figur, wie Plainview das Land formt – mit roher Energie, Besessenheit und dem Drang, etwas Ewiges zu hinterlassen.

    Dallas Buyers Club (2013) – Matthew McConaughey als Ron Woodroof

    McConaugheys Gewichtsverlust für Dallas Buyers Club war extrem, aber nie selbstzweckhaft. Seine Darstellung des Aids-Patienten Ron Woodroof ist empathischer als die asketische Selbstkasteiung von Bale in Der Maschinist. Beide hungerten für ihre Rollen, doch bei McConaughey wird der Körper zum Zeichen des Lebenswillens, bei Bale zum Symbol der Verzweiflung. Wo Bale Isolation verkörpert, verwandelt McConaughey dieselbe körperliche Schwäche in Mitgefühl. Das Ergebnis ist eine Menschlichkeit, die leise, aber durchdringend wirkt. Wie Monster beweist auch Dallas Buyers Club, dass Method Acting mehr kann als Schmerz: Es kann Empathie wecken und zeigen, dass totale Hingabe nicht immer in Dunkelheit endet.

    Joker (2019) – Joaquin Phoenix als Arthur Fleck

    Joaquin Phoenix’ Joker ist das introspektive Echo auf Heath Ledgers Chaos. Wo Ledger Explosion ist, ist Phoenix Implosion. Er verlor über 20 Kilo, tanzte sich in Trance und verwandelte körperliches Leiden in poetische Bewegung. Der Unterschied zwischen beiden Performances ist essenziell: Ledger verkörpert den Wahnsinn, Phoenix erleidet ihn. Auch im Vergleich zu De Niros Travis Bickle – der im Film als Talkshow-Gast ironisch zitiert wird – spiegelt Phoenix die urbane Einsamkeit neu. Joker ist Method Acting im Spiegel des 21. Jahrhunderts: persönlich, politisch, schmerzhaft echt. Phoenix beweist, dass dieselbe Figur zwei völlig verschiedene Wahrheiten enthalten kann – je nachdem, wer sie lebt.

  • Die coolsten Schlangenfilme, die dir die Wartezeit auf „Anaconda“ versüßen

    Die coolsten Schlangenfilme, die dir die Wartezeit auf „Anaconda“ versüßen

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Schlangen gehören zu den faszinierendsten Kreaturen des Tierreichs – lautlos, tödlich, unberechenbar. Kein Wunder, dass sie im Kino seit Jahrzehnten für Nervenkitzel sorgen. Mal sind sie Symbol für Versuchung, mal schlicht Monster mit Biss. 

    Während der neue Anaconda-Film mit Jack Black und Paul Rudd in den Startlöchern steht, kannst du dir die Wartezeit mit einigen der abgedrehtesten Schlangenfilme vertreiben, die bereits erhältlich sind. Von 90er-Kult bis moderner Trash-Satire – diese Liste zeigt, wie wandelbar das Schlangenkino geworden ist. Jeder dieser Filme hat seine eigene Art, Angst, Humor oder pure Reptilien-Power auf die Leinwand zu bringen.

    Anaconda (1997)

    Der Klassiker, mit dem der Hype begann: Anaconda machte Riesenschlangen endgültig zu Kinomonstern. Jennifer Lopez, Ice Cube und Jon Voight geraten während einer Amazonas-Expedition in die Fänge einer monströsen Anakonda, die ihre Crew nach und nach verschlingt. Die Mischung aus tropischer Kulisse, tierischer Bedrohung und 90er-Overacting sorgt bis heute für nostalgischen Nervenkitzel. Regisseur Luis Llosa inszeniert mit erstaunlichem Ernst und verleiht der Geschichte eine fast mythische Note. Praktische Effekte, schwitzige Spannung und ein unvergesslicher Schurke machen den Film zum Genre-Meilenstein. Wo spätere Produktionen wie Piranhaconda auf Ironie setzen, meint Anaconda seinen Horror noch ernst – und genau das macht ihn so effektiv.

    Snaked Fear – Wüste des Terrors (2001)

    In Snaked Fear – Wüste des Terrors wird der Schrecken aus dem Dschungel in die karge Einöde verlegt. Eine mutierte Klapperschlange sorgt in einem abgelegenen Wüstenkaff für Chaos, während ein Sheriff und ein Team von Wissenschaftlern verzweifelt versuchen, sie aufzuhalten. Der Film stammt aus der Ära der TV-Creature-Features und ist so herrlich altmodisch, dass er fast wieder frisch wirkt. Hier zählen noch echte Suspense-Momente statt digitaler Monster. Während Anaconda auf exotische Schauwerte und Stars setzte, reduziert Snaked Fear alles auf klassische Spannung: wenig Budget, viel Staub und handgemachte Panik. Ein nostalgisches Schlangen-Relikt, das B-Movie-Fans mit Herzblut erfreut.

    Swarm of the Snakehead (2006)

    In dieser kleinen, aber kultigen Produktion gerät ein Küstenort an der US-Ostküste ins Chaos, als mutierte Schlangenfische an Land gehen und alles fressen, was sich bewegt. Swarm of the Snakehead vereint Parodie, Hommage und Low-Budget-Horror zu einem Film, der zwischen Satire und echter Spannung pendelt. Die Effekte sind billig, die Darsteller:innen erkennbar überfordert – und genau das macht den Reiz aus. Der Film erinnert an die klassischen Tierhorrorfilme der 70er und 80er, in denen Improvisation und Enthusiasmus wichtiger waren als Perfektion. Während Snaked Fear seinen Schrecken noch ernst nahm, feiert Swarm of the Snakehead die Absurdität – charmant, selbstbewusst und mit einem Augenzwinkern.

    Snakes on a Plane (2006)

    Samuel L. Jackson, gefährliche Schlangen und ein Flugzeug voller Passagiere – drei Zutaten genügen für modernen Trash-Kult. In Snakes on a Plane wird ein Linienflug zur tödlichen Falle, als Dutzende giftige Reptilien an Bord ausgesetzt werden. Der Film spielt bewusst mit Klischees, Selbstironie und absurdem Action-Timing. Während die Passagiere um ihr Leben kämpfen, liefert Jackson legendäre One-Liner am Fließband. Das Ergebnis ist pure B-Movie-Energie mit Hollywood-Glanz – laut, albern und mitreißend. Im Gegensatz zu Swarm of the Snakehead, das seine Trash-Wurzeln noch liebevoll versteckte, trägt Snakes on a Plane sie stolz zur Schau. So unterhaltsam, selbstironisch und professionell inszeniert war Schlangen-Panik noch nie.

    Mega Python vs. Gatoroid (2011)

    Zwei 80er-Popstars, ein paar CGI-Monster und jede Menge überdrehter Wahnsinn – das ist Mega Python vs. Gatoroid. Debbie Gibson und Tiffany liefern sich nicht nur ein emotionales Catfight-Duell, sondern entfesseln nebenbei mutierte Echsen, die ganze Städte verwüsten. Der Film ist das Paradebeispiel für kalkulierten Trash: billig produziert, aber mit voller Absicht. Zwischen Pseudo-Wissenschaft, absurden Dialogen und hysterischer Musikuntermalung findet sich hier astreines Unterhaltungskino, das seinen Schrottfaktor stolz zur Schau trägt. Wo Snakes on a Plane noch großen Studio-Glanz hatte, geht Mega Python vs. Gatoroid voll in den Wahnsinn – hemmungslos, schrill und herrlich überdreht. Wer überzogene C-Movies liebt, bekommt hier die volle Dröhnung.

    Piranhaconda (2012)

    Was passiert, wenn man eine Piranha mit einer Anakonda kreuzt? Genau: Piranhaconda. In diesem Asylum-Spektakel jagen mutierte Hybridwesen eine Gruppe von Filmleuten und Wissenschaftlern durch den Dschungel – und das mit blutiger Konsequenz. Der Film ist Trash pur, aber erstaunlich unterhaltsam, weil er sich keinerlei Grenzen auferlegt. Schlechte Effekte, überzogene Dialoge und viel Selbstironie machen ihn zum perfekten Guilty Pleasure. Während Mega Python vs. Gatoroid die blutrünstigen Monster gegeneinander hetzte, bringt Piranhaconda den Wahnsinn auf ein neues Level: schneller, lauter, noch absurder. Für Fans hemmungslosen Trash-Kinos ein Muss – für alle anderen ein Schockexperiment, das sie garantiert so schnell nicht vergessen werden.

    Snake Outta Compton (2018)

    Jetzt wird es richtig bescheuert: Dich erwarten eine genetisch mutierte Riesenschlange, eine Rapcrew und jede Menge Chaos – Snake Outta Compton bringt Hip-Hop, Satire und Tierhorror auf einen Nenner. Der Film ist grell, überdreht und erstaunlich kreativ darin, Popkultur und B-Movie-Tradition zu verbinden. Hier geht es weniger um Schrecken als um Selbstironie, gesellschaftliche Anspielungen und pures Entertainment. Die Effekte sind bewusst billig, die Gags treffsicher, der Soundtrack grandios – wenn du auf Sprechgesang stehst. Während Piranhaconda noch auf Daueraction setzte, fügt Snake Outta Compton eine gehörige Portion Meta-Humor hinzu. Das Ergebnis ist eine maximal groteske, aber höchst unterhaltsame Liebeserklärung an das absurde Schlangenkino.

  • 10 Horrorfilme für Angsthasen: Sanfter Grusel für Halloween

    10 Horrorfilme für Angsthasen: Sanfter Grusel für Halloween

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Halloween ist die perfekte Zeit, um sich an das Horrorgenre heranzutasten - aber nicht jeder will gleich mit Saw oder Hereditary ins kalte Messer springen. Es gibt Horrorfilme, die leiser, verspielter oder sogar charmant sind, ohne auf Spannung und Gänsehaut zu verzichten. Statt brutaler Dauerbelastung bieten sie cleveren Grusel mit Stil und Gefühl. Genau wie Donnie Darko oder Edward mit den Scherenhänden das Unheimliche mit dem Skurrilen verbanden, gibt es hier Filme, die sich auch für Einsteiger eignen. 

    Diese Auswahl richtet sich an Neugierige mit Respekt vor dem Genre: zehn Titel, die dich in verschiedene Spielarten des Horrors einführen - atmosphärisch, psychologisch, manchmal absurd, aber nie beliebig. Und wer danach Lust auf mehr bekommt, hat die Tür zur dunklen Seite des Kinos bereits einen Spalt breit geöffnet.

    1. Coraline (2009)

    Coraline wirkt auf den ersten Blick wie ein Kinderfilm, aber das täuscht. Der Stop-Motion-Stil verleiht der Geschichte einen verspielten Anstrich, doch je tiefer Coraline in die andere Welt eintaucht, desto bedrückender wird das Szenario. Die Knopfaugenwesen, die sie dort begrüßen, stehen für eine bedrohliche Umarmung – alles scheint schöner, aber nichts ist echt. Der Horror entfaltet sich nicht durch Schocks, sondern durch das schleichende Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Für Horror-Einsteiger ist das ideal: Du bekommst klares Unbehagen, ohne überfordert zu werden. Im Vergleich zu späteren Filmen wie It Follows ist Coraline zugänglicher, aber nicht harmlos. Die langsame Eskalation der Gefahr bereitet dich gut auf die psychologische Spannung anderer Titel vor. Gleichzeitig bleibt der Film visuell so reizvoll, dass man fast vergisst, wie düster er ist – bis es zu spät ist. Wer seinen Grusel mit einem Hauch Märchenhaftigkeit genießen will, wird hier fündig.

    2. A Quiet Place (2018)

    Dieser Film lebt von der Idee, dass Stille töten kann. Das macht ihn nicht nur originell, sondern auch nervenaufreibend. Du sitzt da, hältst automatisch den Atem an, weil jede Bewegung Konsequenzen hat. Das Monster kommt nicht mit einem Knall, sondern mit dem kleinsten Geräusch. Gerade für Neulinge im Genre ist diese Art von Spannung perfekt: Es gibt keine übertriebenen Schockmomente, sondern eine konstante, fast meditative Anspannung. Anders als Happy Deathday, der mit Humor und Tempo spielt, ist A Quiet Place fast schon poetisch in seiner Ruhe. Die Figuren handeln nachvollziehbar, die Bedrohung ist greifbar, aber nicht brutal ausformuliert. Wer sich auf dieses ruhige Grauen einlässt, wird spüren, dass Horror nicht laut sein muss, um unter die Haut zu gehen. Das macht den Film zu einem idealen Zwischenschritt zwischen Märchen-Grusel und psychologischem Thriller.

    3. Get Out (2017)

    Was als Beziehungsdrama beginnt, wird langsam zu einem gesellschaftlichen Albtraum. Get Out greift tief sitzende Ängste auf, ohne sie plakativ auszuschlachten. Der Horror ist nicht übernatürlich, sondern strukturell, und genau das macht ihn so beunruhigend. Für Neulinge ist das ein brillanter Einstieg: Die Geschichte entwickelt sich in vertrauten Bahnen, kippt aber immer weiter ins Unheimliche, bis einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Wo Coraline mit Fantasie arbeitet, nutzt Get Out die Realität als Bühne des Grauens. Die Bedrohung entsteht nicht durch ein Monster, sondern durch ein System. Trotzdem ist der Film unterhaltsam, spannend und zugänglich und durch seine satirischen Untertöne auch überraschend humorvoll. Wer denkt, Horror müsse immer blutig sein, wird hier eines Besseren belehrt. Dieser Film trifft tief - ohne je die Fassung zu verlieren.

    4. Warm Bodies (2013)

    Ein Zombie, der denkt und liebt: Das klingt nach Trash, ist aber eine der charmantesten Annäherungen an das Genre. Warm Bodies erzählt keine klassische Horrorgeschichte, sondern eine romantische Parabel mit untoten Zutaten. R, der Protagonist, ist kein reißendes Monster, sondern ein melancholischer Beobachter des Lebens, das ihm entglitten ist. Seine Beziehung zu Julie entwickelt sich langsam, skurril und mit erstaunlich viel Herz. Die düstere Grundstimmung wird immer wieder durch trockenen Humor aufgebrochen, was den Film gerade für Einsteiger angenehm macht. Während Get Out gesellschaftlich kommentiert und A Quiet Place dich in Spannung taucht, ist Warm Bodies fast schon eine Liebeserklärung an die Menschlichkeit - im Körper eines Zombies. Der Horror ist hier Bühne, nicht Hauptdarsteller. Und genau das macht den Film so zugänglich.

    5. Happy Deathday (2017)

    Ein Mädchen wird immer wieder aufs Neue ermordet - und wacht jeden Morgen lebendig auf. Die Prämisse klingt absurd, funktioniert aber erstaunlich gut. Happy Deathday ist ein Slasher mit Zeitschleife, der sich nie zu ernst nimmt und trotzdem spannend bleibt. Die Hauptfigur ist kein typisches Final Girl, sondern entwickelt sich vom Unsympath zur Heldin, und das ganz ohne Moralkeule. Für Horrorneulinge ist das ideal: Der Film spielt mit den Regeln des Genres, ohne sie gnadenlos durchzuziehen. Während Warm Bodies auf Romantik setzt, liefert Happy Deathday ein Feuerwerk aus Wendungen, schwarzem Humor und popkultureller Verspieltheit. Es ist ein Film, der dich gruseln lässt, aber gleichzeitig zum Mitfiebern und Mitlachen einlädt. Und wer denkt, Horror sei immer düster und zynisch, bekommt hier einen Gegenbeweis mit Tempo und Witz.

    6. The Others (2001)

    In einem abgeschiedenen Haus mit lichtempfindlichen Kindern verschwimmen Realität und Vorstellung. The Others ist klassischer Grusel in Reinform - leise, langsam und eindringlich. Der Film verzichtet auf visuelle Effekte oder Blut, stattdessen dominiert eine unheimliche Atmosphäre, die sich wie Nebel über alles legt. Nicole Kidman spielt eine Mutter, die nicht weiß, ob ihre Kinder von Geistern heimgesucht werden, oder ob es noch eine andere Erklärung gibt. Im Gegensatz zu Happy Deathday, das schnell und bunt ist, ist The Others getragen und fast kontemplativ. Die Angst entsteht hier durch Schweigen, Schatten und Ahnung. Für Einsteiger ist das ein großartiges Beispiel dafür, wie subtil Horror sein kann, ohne an Intensität zu verlieren. Der Film ist ein schleichender Albtraum in gedeckten Farben und genau richtig für eine vorsichtige Annäherung ans Genre.

    7. Scary Stories to Tell in the Dark (2019)

    Dieser Film ist wie ein Gruselbuch aus der Kindheit, das plötzlich lebendig wird. Basierend auf einer legendären Buchreihe, erzählt Scary Stories to Tell in the Dark mehrere kleine Geschichten, die über eine Rahmenhandlung verbunden sind. Die Monster wirken handgemacht und erinnern an alte Schulhoflegenden - von der platzenden Spinne bis zum verschwundenen Jungen. Der episodische Aufbau macht es leicht, sich auf den Film einzulassen, weil der Schrecken in Portionen serviert wird. Anders als bei The Others, das auf Eleganz setzt, ist dieser Film ein visuelles Gruselkabinett, manchmal auch absurd, aber nie überfordernd. Gerade wenn man sich vorsichtig an Horror heranwagen will, bietet der Film eine gute Mischung aus klassischem Erschrecken und kindlicher Nostalgie. Der Einstieg fühlt sich an wie eine Gruselgeschichte am Lagerfeuer - vertraut, spannend und gerade unheimlich genug, um dich näher ans imaginäre Feuer rücken zu lassen.

    8. The Sixth Sense (1999)

    Kaum ein Film hat das Genre so geprägt wie The Sixth Sense, und trotzdem bleibt er sanft in seiner Art. Hier geht es nicht um Schockeffekte, sondern um Verlust, Schuld und das Unsichtbare. Die Geister erscheinen nicht als Monster, sondern als Spiegel innerer Konflikte. Das berühmte Ende ist nur das i-Tüpfelchen auf einer tief melancholischen Geschichte. Für Einsteiger ist das besonders wertvoll, weil der Horror nicht von außen, sondern von innen kommt. Wo Scary Stories to Tell in the Dark dir die Monster zeigt, fragt The Sixth Sense, welche du in dir trägst. Die emotionale Tiefe des Films macht ihn zu einer Ausnahmeerscheinung und zu einem idealen Sprungbrett in den psychologischen Horror. Ein stiller Film, der lange nachhallt.

    9. It Follows (2015)

    Ein Fluch, der sich weitergibt wie eine Krankheit: durch Sex. Diese Prämisse klingt erst mal reißerisch, doch It Follows macht daraus ein beinahe hypnotisches Albtraumszenario. Die Bedrohung ist konkret, aber nie laut: Eine Figur, die einfach nur geht, immer weiter, immer auf dich zu, egal wo du bist. Das Monster hat kein Gesicht, keinen Namen, keinen Plan, und genau das macht es so unheimlich. Der Horror entsteht nicht aus dem Moment, sondern aus der Ahnung, dass er unausweichlich ist. Die Kamera schwebt, die Musik pulsiert, und du fühlst dich ständig beobachtet, auch wenn niemand im Bild ist. Während The Sixth Sense auf emotionale Tiefe setzt und Scary Stories to Tell in the Dark eher episodisch bleibt, ist It Follows eine einzige, wabernde Atmosphäre. Der Film spricht nicht laut, aber er hört nie auf, zu flüstern, und dieses Flüstern kriecht dir unter die Haut.

    10. The Visit (2015)

    Zwei Kinder besuchen ihre Großeltern, und irgendetwas ist seltsam. The Visit  beginnt harmlos, fast komisch, bevor es immer verstörter wird. Die Kameraarbeit im Found-Footage-Stil ist ruhig, nie hektisch, und erlaubt dem Grauen, sich langsam aufzubauen. Die Spannung entsteht aus dem Gefühl, dass etwas nicht stimmt - aber was? Für Einsteiger ist das eine gute Mischung: Der Film ist nicht durchgehend bedrohlich, aber die Eskalation ist echt. Im Vergleich zu The Others, das auf Atmosphäre setzt, wird hier deutlicher mit Eskalation gearbeitet. Und während Warm Bodies auf Nähe und Romantik setzt, nutzt The Visit kindliche Perspektiven, um den Kontrollverlust zu zeigen. Ein packendes Ende für diese Liste - unbequem, aber nicht überfordernd. Und definitiv ein Film, nach dem du Großelternbesuche mit anderen Augen siehst.

  • „Only Murders in the Building“ und 10 weitere „Cozy Mystery“-Serien für den Herbst

    „Only Murders in the Building“ und 10 weitere „Cozy Mystery“-Serien für den Herbst

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Krimis müssen nicht immer düster und blutig sein – manchmal sind sie am unterhaltsamsten, wenn sie mit Humor, exzentrischen Figuren und etwas Nostalgie erzählt werden.

    Die sogenannte „Cozy Mystery“-Sparte lebt genau davon: Sie lädt dazu ein, beim Rätsellösen mitzuraten, sich in charmanten Schauplätzen zu verlieren und Figuren zu begleiten, die oft mindestens so skurril sind wie die Fälle selbst.

    Mit Only Murders in the Building hat das Genre in den letzten Jahren einen neuen Höhepunkt erreicht – doch es gibt noch viele weitere Serien, die sich für einen gemütlichen Streaming-Abend im Herbst eignen.

    Only Murders in the Building (seit 2021)

    Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez sind ein ungleiches Trio, das eine mörderische Leidenschaft teilt: True-Crime-Podcasts. Als in ihrem New Yorker Apartmenthaus tatsächlich ein Mord geschieht, machen sie sich selbst an die Ermittlungen.

    Only Murderers in the Building lebt vom Kontrast der Generationen, der Chemie der Hauptdarsteller und ihrem liebevollen Blick auf eine Obsession: die Lust am Spekulieren und Kombinieren. Serie verbindet klassischen Whodunit-Charme mit einer zeitgenössischen Satire auf den True-Crime-Medienhype, kleinen Nachbarschaftsdramen und der Frage, warum Viele eigentlich so gern Verbrechen konsumieren. 

    Based on a True Story (2023)

    Auch diese Serie spielt mit dem True-Crime-Boom – und der Obsession, die viele Zuschauer dafür entwickelt haben. Ein Ehepaar (Kaley Cuoco und Chris Messina) entdeckt, dass ein echter Serienkiller in ihrer Nachbarschaft aktiv ist – und beschließt, daraus Kapital zu schlagen, indem sie ihn in ihren eigenen Podcast einbinden. 

    Das Ergebnis ist eine Mischung aus schwarzer Komödie, Thriller und Satire, die Only Murders in the Building in ihrer Medienkritik erstaunlich nahekommt. Based on a True Story ist weniger gemütlich als andere Cozy Mysteries, aber gerade diese bissige Überdrehung macht die Serie spannend für Genre-Fans, die die Sparte bereits sehr gut kennen.

    Magpie Murders (2022)

    Magpie Murders verwebt, basierend auf dem Roman von Anthony Horowitz, zwei Erzählebenen: Die Verlegerin Susan Ryeland entdeckt das Manuskript eines verstorbenen Autors – doch das Ende fehlt, und bald darauf gibt es auch im echten Leben eine Leiche. Die Serie balanciert meisterhaft zwischen klassischem Krimi im Stil von Agatha Christie und einer modernen Meta-Erzählung über das Lesen und Schreiben von Detektivgeschichten. 

    Wer „Cozy Mystery“ in seiner elegantesten Form erleben will, ist hier genau richtig. Magpie Murders feiert die Tradition des Genres und zeigt zugleich, dass Mordgeschichten immer auch Geschichten über ihre Erzähler sind.

    The Afterparty (2022–2023)

    Eine High-School-Reunion endet mit einem Mord – und jede Episode beleuchtet denselben Abend aus einer neuen Perspektive. Das Besondere: Jede Figur bekommt ihren eigenen Genre-Look, von Musical über Actionfilm bis hin zu Animation. The Afterparty ist also nicht nur ein klassisches Whodunit, sondern auch ein Experimentierfeld für filmische Formen. 

    Tiffany Haddish bringt als exzentrische Ermittlerin den nötigen Humor, während Sam Richardson und Zoë Chao die Sympathieträger in einem Meer von Verdächtigen sind. Wer Filme wie Clue - Alle Mörder sind schon da mochte, wird sich auch hier sofort wohlfühlen. Die Serie ist verspielt, modern und doch ganz nah an den „Cozy Mystery“-Wurzeln.

    High Potential (2023)

    Eine Putzkraft mit fotografischem Gedächtnis unterstützt die Polizei bei kniffligen Fällen – das ist die Prämisse von High Potential. Klingt vertraut? Tatsächlich steht die Serie in einer langen Tradition von cleveren Amateurdetektiven, die die Profis alt aussehen lassen – von Monk bis Castle. 

    Doch Hauptdarstellerin Kaitlin Olson bringt eine sympathische Mischung aus Witz, Unangepasstheit und Intelligenz ein, die der Serie einen eigenen Ton verleiht. High Potential ist damit ein modernes Cozy Crime: Leichtfüßig, charmant und episodisch, aber mit genug Herz, um sich vom reinen Krimi-Procedural abzuheben.

    The Residence (2024)

    Netflix wagt sich mit The Residence an ein ungewöhnliches Setting: Mord im Weißen Haus. Die Serie verbindet politisches Intrigenspiel mit klassischem Cozy Mystery – 132 Räume, 157 Verdächtige, eine Tote. Uzo Aduba spielt die Ermittlerin, die in diesem Labyrinth aus Macht und Geheimnissen die Wahrheit ans Licht bringen muss, mit viel Charme. 

    Was nach Thriller klingt, bleibt erstaunlich leichtfüßig, voller Wortgefechte und pointierter Beobachtungen. The Residence erinnert damit also eher an die verspielt-experimentellen Krimi-Formate der 1970er und 80er Jahre als an heutige Politserien. Ein Beweis, dass Cozy Mystery auch in monumentalen Kulissen funktionieren kann.

    Search Party (2016–2022)

    Was als satirische Indie-Comedy über orientierungslose Millennials beginnt, verwandelt sich schnell in eine düstere, aber immer noch hochgradig absurd-komische Mystery-Erzählung. Dory (Alia Shawkat) und ihre Clique aus Brooklyn geraten nach der Suche nach einer vermissten Kommilitonin in einen Strudel aus Mord, Vertuschungen und Selbsttäuschung. 

    Search Party ist ein Paradebeispiel dafür, wie Cozy Mystery auch sein kann: Sarkastisch, stark popkulturell aufgeladen und durchaus bereit, die eigenen Figuren schonungslos zu demontieren. Wer Krimis mit bissigem Gesellschaftskommentar schätzt, kommt hier auf seine Kosten – auch wenn das „Gemütliche“ vor allem im schwarzen Humor als in den Schauplätzen zu finden ist. 

    Mord ist ihr Hobby (1984–1996)

    Kaum eine TV-Serie hat das Cozy Mystery-Genre so geprägt wie Angela Lansbury als Jessica Fletcher. In Mord ist ihr Hobby klärt die pensionierte Lehrerin und Krimiautorin in Cabot Cove (und weit darüber hinaus) Mordfälle auf – stets mit Verstand, Charme und der Fähigkeit, den Tätern geduldig auf die Schliche zu kommen. 

    Jede Episode ist wie ein kleines Puzzle, bei dem die Zuschauer miträtseln können. Der nostalgische Charme, die ikonische Hauptfigur und die episodische Struktur machen Mord ist ihr Hobby auch Jahrzehnte später noch zu einer der großen Vorlagen für alles, was heute als „Cozy Mystery“

    Deadloch (2023)

    Diese australische Serie verlegt das Cozy Mystery-Genre in eine Kleinstadt in Tasmanien – und schlägt einen satirisch-kritischen Ton an: Zwei Polizistinnen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, müssen eine Serie von Morden aufklären, während im Ort ein feministisches Festival stattfindet.

    Deadloch kombiniert bissigen Humor, queere Perspektiven und Gesellschaftskritik mit einer klassischen Krimistruktur. Die Serie wirkt manchmal wie ein absurdes Broadchurch, mit deutlich mehr Witz und einer klaren zeitgenössischen Kante. Für alle, die sich fragen, wie Cozy Mystery aussehen kann, wenn es Debatten um Diversität (persiflierend) in den Mittelpunkt stellt, ein echter Geheimtipp.

    Poker Face (seit 2023)

    Charlie Cale (Natasha Lyonne) hat ein untrügliches Gespür: Sie erkennt sofort, wenn jemand lügt. Diese Fähigkeit bringt sie immer wieder in die Nähe von Mordfällen, die sie mit stoischer Hartnäckigkeit aufklärt. Poker Face, von Rian Johnson (Knives Out) entwickelt, ist eine Hommage an klassische Krimiserien wie Columbo. 

    Jede Episode ist in sich abgeschlossen, mit Gaststars von Adrien Brody bis Hong Chau – das sorgt mit ständigem Schauplatzwechseln für Abwechslung und einen fast nostalgischen Rhythmus. Doch vor allem Natasha Lyonnes lakonischer Humor macht die Serie zur wohl coolsten „Cozy Crime“-Serie der letzten Jahre: Lässig, charmant und stets mit einem Augenzwinkern erzählt.

    Columbo (1971–2003)

    Das kann nur noch das Original selbst überbieten: Peter Falk als Inspektor Columbo ist längst Kult. Der scheinbar zerstreute Polizist mit dem zerknitterten Mantel und der berühmten Frage „Just one more thing …“ hat Generationen von Fans des freundlichen Krimis geprägt. Anders als klassische Whodunits zeigt Columbo meist direkt, wer der Täter ist – die Spannung entsteht aus dem Wie, nicht aus dem Wer. 

    Das macht die Serie einzigartig, auch im „Cozy Crime“-Kontext: Statt Blut und Gewalt dominieren Psychologie, schlaue Dialoge und das subtile Spiel logischer Schlussfolgerungen. Wer Freude an cleverem Katz-und-Maus-Spiel hat, für den bleibt Columbo die charmanteste Wahl. Ein Klassiker, der bis heute Maßstäbe setzt.

  • Die Top 10 Reality-Shows für „MasterChef“-Fans

    Die Top 10 Reality-Shows für „MasterChef“-Fans

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Kochen unter Zeitdruck, kreative Herausforderungen und der Nervenkitzel des Wettbewerbs – MasterChef hat längst bewiesen, dass Kochshows weit mehr sein können als animierte Rezeptesammlungen. Wer den Mix aus Drama, kulinarischer Kreativität und persönlichen Geschichten liebt, findet in dieser Liste zehn weitere Formate, die genau diesen Reiz auf ihre eigene Weise transportieren. 

    Ob internationale Spitzenwettkämpfe, süße Dessert‑Duelle oder kulinarische Entdeckungsreisen: Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Beste: All diese Shows servieren wir die bei JustWatch auf dem Silbertablett. Also Messer wetzen, Timer stellen und Appetit anregen: Diese Fan-Favorites zeigen, dass Leidenschaft für gutes Essen auf dem Bildschirm mindestens so intensiv sein kann wie am eigenen Herd.

    Kitchen Impossible (2016)

    Tim Mälzer gegen den Rest der Welt – und das ganz ohne Rezepte. In Kitchen Impossible treten zwei Spitzenköche in kulinarischen Duellen gegeneinander an. Die Aufgabe: Ein fremdes, oft komplexes Gericht in einem anderen Land perfekt nachkochen, nur anhand von Geschmack, Aussehen und Intuition. Jede Episode ist eine Mischung aus Reisereportage, Kochduell und psychologischem Kräftemessen. Mälzers selbstironische, manchmal provokante Art sorgt für unterhaltsame Momente, während die Gastköche mit eigenen Stärken und Eigenheiten glänzen. Anders als bei The Taste, wo es um Präzision auf einem Löffel geht, oder Hell’s Kitchen, wo Gordon Ramsay genüsslich Kandidat:innen zusammenfaltet, lebt Kitchen Impossible von Authentizität. Hier steht weniger Inszenierung im Vordergrund als der echte Respekt vor der Kochkunst. Wer MasterChef mag, findet hier eine rauere, ehrlichere Variante – und jede Menge Stoff zum Staunen.

    The Taste (2013)

    In The Taste dürfen die Teilnehmenden ihre kulinarischen Werke nur auf Probierlöffeln anrichten. Die Juroren bekommen das Gericht serviert, ohne zu wissen, wer die Köstlichkeit zubereitet hat. Diese Prämisse sorgt für maximalen Druck: Kreativität, Präzision und Aromabalance müssen quasi auf einer Fläche von wenigen Quadratzentimetern überzeugen. Im Gegensatz zu Das perfekte Dinner, wo Atmosphäre und Gastgeberqualitäten zählen, oder Kitchen Impossible, das auf Reisen und Intuition setzt, ist The Taste knallhart fokussiert. Neben den kulinarischen Höchstleistungen lebt die Show auch vom spannenden Coaching‑Aspekt. Die prominenten Jury‑Mitglieder – u. a. Tim Mälzer, Alexander Herrmann und Frank Rosin – trainieren ihre Teams leidenschaftlich und mit unterschiedlichen Führungsstilen. So entstehen emotionale Bindungen und spannende Dynamiken zwischen Jury und Teilnehmerschaft. Für MasterChef-Fans bietet The Taste eine kompaktere, oft gnadenlose Variante des Kochwettbewerbs, bei der ein einziger Bissen über Triumph oder Niederlage entscheidet.

    Grill den Henssler (2013)

    Wenn Starkoch Steffen Henssler gegen Prominente antritt, sind nicht nur die Töpfe heiß. In Grill den Henssler müssen die Gäste ein mehrgängiges Menü zubereiten – mit Unterstützung eines Profikochs – und sich von einer Jury bewerten lassen. Henssler selbst kocht parallel dasselbe Gericht, meist in Rekordzeit und mit seinem typischen Ehrgeiz. Neben den kulinarischen Aspekten sorgt der Schlagabtausch zwischen Henssler und den Gästen für beste Unterhaltung. Die Mischung aus Kochduell, Comedy und Showelementen macht das Format zu einer leichten, aber spannenden Alternative für alle, die es weniger streng als bei MasterChef oder Top Chef mögen, aber trotzdem ehrgeizige Koch‑Action schätzen. Unterhaltung und Kochkunst gehen hier Hand in Hand – oft mit einer Prise frecher Sprüche.

    Das perfekte Dinner (2006)

    Fünf Hobbyköch:innen, fünf Abende, ein Ziel: den perfekten Gastgeber abgeben. Bei Das perfekte Dinner laden Teilnehmende die anderen in die eigene Wohnung ein und servieren ein selbstgekochtes Drei‑Gänge‑Menü. Am Ende bewerten die Gäste anonym – und der oder die Punktbeste gewinnt. Anders als bei The Taste, wo kulinarische Perfektion zählt, oder Top Chef, wo Profis um die Krone kämpfen, entstehen hier Einblicke in echte Wohnungen, Küchen und Persönlichkeiten. Manchmal harmonisch, manchmal bissig, entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik. Anders als bei MasterChef fehlt der Druck durch Juroren, dafür entsteht eine intime, oft humorvolle Atmosphäre. Die Show bietet Inspiration für das eigene Kochen, zeigt aber auch, wie stark Gastgeberqualitäten und Sympathie das Gesamterlebnis beeinflussen können.

    Top Chef (2006)

    Einer der härtesten Kochwettbewerbe der Welt und bereits seit über 20 Jahren ein Quoten-Hit. In Top Chef treten Profi‑Köch:innen in anspruchsvollen kulinarischen Herausforderungen an – vom kreativen Improvisationsgericht bis zum perfekten Fine‑Dining‑Menü unter Zeitdruck. Die Aufgaben fordern nicht nur technische Perfektion, sondern auch Innovationsgeist. Moderiert von kulinarischen Größen und bewertet von einer hochkarätigen Jury, gilt die Show schon lange als Karrieresprungbrett für ambitionierte Profis. Viele Teilnehmende wurden nach ihrem Auftritt zu Stars der internationalen Gastroszene. Für MasterChef-Fans ist Top Chef die logische Steigerung: noch mehr Fachwissen, noch härtere Aufgaben, noch höhere Erwartungen. Und während bei Grill den Henssler Promis im Rampenlicht stehen und Das perfekte Dinner die Gastgeberqualitäten von Laien feiert, geht es hier um echte Karrieren. 

    Ist das Kuchen? (2022)

    Täuschend echt oder zuckersüß? In Is It Cake? müssen talentierte Konditor:innen hyperrealistische Kuchen gestalten, die Alltagsgegenstände imitieren. Die Jury versucht zu erraten, welches Objekt essbar ist – gar nicht so einfach, wenn Turnschuhe, Handtaschen oder Burger plötzlich aus Biskuit und Buttercreme bestehen. Das Format kombiniert kreatives Handwerk mit Show‑Charakter und einer ordentlichen Portion Humor. Die Begeisterung der Moderator:innen und die staunenden Reaktionen der Gäste sorgen für eine unvergleichliche Feel‑Good‑Atmosphäre. Anders als bei Top Chef, wo Technik dominiert, oder Hell’s Kitchen, wo Disziplin gefordert ist, geht es hier um Fantasie und Illusion. Der Spaßfaktor steht klar im Vordergrund, ergänzt durch Staunen und Lacher. Für alle, die nicht nur den Geschmack, sondern auch die Präsentation eines Gerichts feiern, ist diese Show ein zuckersüßes Highlight.

    Chef’s Table (2015)

    Chef’s Table ist keine stressige Wettkampf‑Show, sondern ein filmisch inszeniertes Porträt der weltweit besten Köchinnen und Köche. Jede Episode widmet sich einer Person und ihrer Philosophie – vom Streetfood‑Revolutionär bis zur Fine‑Dining‑Legende. Die Doku‑Reihe begeistert mit atemberaubender Kameraarbeit, tiefgehenden Interviews und detailverliebten Aufnahmen der Gerichte. Hier geht es nicht um Stress und Zeitdruck, sondern um Leidenschaft, Inspiration und den künstlerischen Ausdruck der Kochkunst. Wer den Stress von Hell’s Kitchen oder The Taste kennt, findet hier das genaue Gegenteil – Ruhe, Inspiration und große Emotionen. Gleichzeitig bietet es dieselbe Leidenschaft, die auch MasterChef antreibt, nur ohne Konkurrenzdruck. Für alle, die erleben wollen, wie sich Kochkunst in pure Vision verwandelt, ist dies die poetischste aller Alternativen.

    Hell’s Kitchen (2005)

    Hell’s Kitchen ist der Inbegriff von knallhartem Kochwettbewerb. Unter der Leitung von Gordon Ramsay treten aufstrebende Köch:innen gegeneinander an, um sich einen Platz in der Spitzengastronomie zu erkämpfen. Die Teilnehmenden müssen unter Realbedingungen als Team funktionieren und auch in individuellen Kochprüfungen bestehen – stets unter Ramsays kompromisslosem Blick und seiner oft gnadenlosen Kritik. Hier zählt nicht nur Talent am Herd, sondern auch Nervenstärke, Organisation und Führungsqualität. Der Druck ist enorm, die Küche heiß, und Fehler werden nicht verziehen. Die Show ist härter als Kitchen Impossible und dramatischer als Top Chef, weil hier Persönlichkeit und Führungsstärke genauso zählen wie Kochkunst. Im Vergleich zu Das perfekte Dinner, das intime Stimmung erzeugt, zeigt Hell’s Kitchen den Albtraum einer Hochleistungsküche. Für MasterChef-Fans, die den Druck lieben und noch mehr Adrenalin wünschen, ist Ramsays Höllenküche Pflichtprogramm.

    Somebody Feed Phil (2018)

    Phil Rosenthal, der Schöpfer der kultigen Hit-Serie Alle lieben Raymond, reist um die Welt – auf der Suche nach den besten kulinarischen Erlebnissen. Somebody Feed Phil ist eine Mischung aus Food‑Doku, Reisebericht und Feel‑Good‑Unterhaltung. Phil probiert sich neugierig durch Streetfood, Hausmannskost und gehobene Küche, stets mit einer sympathischen Mischung aus Staunen, Humor und echtem Interesse an Menschen und Kulinarik. Anders als Hell’s Kitchen, wo Druck dominiert, oder The Taste, wo Perfektion zählt, geht es hier um Genuss, Menschen und Geschichten. Die Serie ist entspannt, warmherzig und kulinarisch neugierig. Für alle, die MasterChef wegen der Vielfalt lieben, bietet Somebody Feed Phil eine unbeschwerte Alternative: kein Wettbewerb, sondern eine köstliche Weltreise mit viel Herz.

    Mein Lokal, Dein Lokal (2013)

    In Mein Lokal, Dein Lokal treten Restaurantbesitzer:innen gegeneinander an, um herauszufinden, wer das beste kulinarische Konzept bietet. An fünf Tagen besucht sich die Runde gegenseitig, isst im jeweiligen Lokal und bewertet Küche, Service und Atmosphäre. Begleitet wird das Ganze von Profi‑Gastronom Mike Süsser, der als Moderator und Kritiker fachkundige Einblicke liefert. Die Mischung aus ehrlichen Bewertungen, kleinen Spitzen unter Kollegen und authentischen Einblicken in die Gastronomie unterschiedlicher deutscher Städte macht den Reiz des Formats aus. So entsteht ein klarer Kontrast zu Das perfekte Dinner, das in privaten Küchen spielt, und zu Top Chef, das die Elite der Gastronomie ins Rampenlicht rückt. Mein Lokal, Dein Lokal ist nahbar, authentisch und voller Lokalkolorit. Für MasterChef-Fans, die neugierig sind, wie der Restaurant-Alltag in unseren Gefilden funktioniert, ist es eine spannende Ergänzung – mit ehrlichen Bewertungen und echten Gastro-Einblicken.

  • Ryan Murphys Horrorserien im Grusel-Ranking

    Ryan Murphys Horrorserien im Grusel-Ranking

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Ryan Murphy versteht Horror nicht als bloßen Schock, sondern als sorgfältig komponiertes Unbehagen. Seine Geschichten erschüttern nicht plötzlich, sondern sie kriechen langsam und stetig unter die Haut. Es ist der Grusel, der sich nicht ankündigt, sondern nachklingt – wenn man längst allein im Dunkeln sitzt. 

    Es geht weniger um Jumpscares als um Atmosphäre, um das schleichende Gefühl, dass hinter jeder Fassade ein Abgrund lauert. Genau dieser Nachhall ist das Kriterium für unser Ranking: Wie tief der Schrecken einsickert, wie lange er sich festsetzt, wie stark er unsere Wahrnehmung verschiebt, wenn der Abspann schon längst gelaufen ist.

    8. Scream Queens (2015)

    Scream Queens ist der ironische Zwilling von AHS – dieselbe Lust am Tod, aber mit mehr Lachern. Wo Ratched zurückhält, explodiert diese Serie: Blutfontänen, Pointen, Selbstparodie. Im Vergleich zu American Horror Stories oder The Watcher setzt sie weniger auf klassischen Grusel, sondern stärker auf ironischen Horror. Damit erreicht Scream Queens in vielen Szenen einen ähnlichen Thrill wie klassische Slasherfilme à la Freitag der 13. oder Halloween. Der Unterschied liegt in der Verpackung: grelle Farben, bissige Dialoge und Figuren, die sich ihrer eigenen Absurdität bewusst sind. Wer nach Dahmer oder Ed Gein kurz durchatmen möchte, liegt hier genau richtig. Scream Queens ist definitiv die “leichteste” Serie im Murphy-Kosmos, aber dennoch böse genug, um für etwas Gänsehaut zu sorgen.

    7. Ratched (2020)

    Ratched erzählt die Vorgeschichte der Krankenschwester Mildred Ratched aus Einer flog über das Kuckucksnest. Sarah Paulson spielt sie als Frau, die Ordnung über alles stellt – und darin ihr eigenes Monster erschafft. Der Horror ist hier nicht laut, sondern diszipliniert: kalte Korridore, sterile Farben, kontrollierte Grausamkeit. Murphy nutzt das Krankenhaus als Symbol für Macht, Moral und Unterdrückung. Während Grotesquerie religiöse Schuld erforscht, untersucht Ratched institutionelle Gewalt – wie Systeme Menschen deformieren. Die Serie trifft nicht immer ins Schwarze, ist aber handwerklich makellos, mit präzisem Setdesign und intensiven Dialogen. Sie schreckt weniger durch Schocks, sondern durch emotionale Kälte. Ratched ist das Gegenstück zu AHS: weniger Chaos, mehr Kontrolle, aber dieselbe seelische Zerstörung unter der Oberfläche.

    6. The Watcher (2022)

    Basierend auf einem realen Fall erzählt The Watcher die Geschichte einer Familie, die in ihr Traumhaus zieht und bald von anonymen Drohbriefen terrorisiert wird. Murphy inszeniert das Szenario als Kammerspiel der Paranoia. Naomi Watts und Bobby Cannavale verkörpern Eltern, deren Angst zunehmend irrational wirkt – bis man selbst nicht mehr weiß, wem man glauben soll. Der Horror ist hier psychologisch, nicht übernatürlich: das Gefühl, beobachtet zu werden, ohne Beweis, von wem. Die Stärke der Serie liegt in ihrer Glaubwürdigkeit. Wo AHS überzeichnet, bleibt The Watcher nah am Alltag – und gerade das macht sie so unbehaglich. Die Serie erzeugt zudem eine andere Art von Beklemmung als Dahmer oder Gein. Die Bedrohung ist unsichtbar, aber permanent spürbar. The Watcher erinnert daran, dass das Schrecklichste oft dort beginnt, wo man sich sicher fühlt.

    5. American Horror Stories (2021)

    Dieses Spin-off von American Horror Story übersetzt Murphys Markenzeichen in Kurzform. Jede Episode erzählt eine abgeschlossene Geschichte – manchmal im bekannten Universum, manchmal völlig neu. Die Themen reichen von modernen Internet-Ängsten über klassische Spukgeschichten bis zu moralischen Albträumen. Der Vorteil liegt in der Vielfalt: Wer die Prämisse einer Folge nicht mag, bekommt in der nächsten eine völlig andere. Im Vergleich zu American Horror Story ist Stories direkter, schneller und weniger symbolisch. Viele Folgen sind kleine Experimente, die zeigen, wie weit sich Horror in rund 45 Minuten verdichten lässt. Besonders erfolgreich ist die Serie, wenn sie psychologische und soziale Themen mit Genre-Tropes verknüpft. American Horror Stories ist Murphys kompakteste, aber zugleich riskanteste Form des Horrors: Nicht jede Episode überzeugt – aber keine lässt dich kalt.

    4. Grotesquerie (2024)

    In Grotesquerie verbindet Ryan Murphy Krimi- und Horrormotive. Niecy Nash-Betts spielt Detective Lois Tryon, die in einer US-Kleinstadt eine Serie brutaler Verbrechen untersucht. Courtney B. Vance ist als Sister Megan Duval zu sehen, eine Nonne mit eigenem Zugang zur Wahrheit hinter den Taten. Die Serie spielt mit religiösen Symbolen und moralischen Fragen: Was ist Sünde, was Wahnsinn, was schlicht menschlich? Kritiker loben den Fokus auf Figuren und die unheimliche Bildsprache – weniger exzessiv als AHS, aber spürbar düsterer als Ratched. Grotesquerie zeigt Murphy von seiner ernstesten Horror-Seite: ohne Ironie, ohne Camp, dafür mit psychischer Wucht.

    3. Monster: The Ed Gein Story (2025)

    Wenn Dahmer klinisch ist, dann ist Ed Gein archaisch. Murphy zeigt hier nicht den modernen Serienmörder, sondern den Ursprung des Horrors selbst. Ed Gein greift Themen auf, die AHS seit Jahren fiktionalisiert – Muttersucht, Körperkult, religiösen Wahn – und führt sie in ihren realen Ursprung zurück. Der Vergleich zu Dahmer zeigt: Dort erstickt das Grauen im Beton, hier wächst es in der Einöde. Die Serie ist ruhiger als AHS, aber roher als Ratched, und erzeugt eine bedrückende Nähe, weil sie zeigt, wo Horrorfiguren wie Leatherface oder Norman Bates geboren wurden. Kritiker bemängeln allerdings, dass die Serie sich zu weit von den Fakten entfernt und die Realität übermäßig verzerrt. Dennoch ist Monster: The Ed Gein Story wohl Murphys schleichendster, aber vielleicht ehrlichster Albtraum.

    2. Monster: The Jeffrey Dahmer Story (2022)

    Im Gegensatz zur Überwältigung von AHS arbeitet Dahmer mit Schweigen, Routine und Blicken. Evan Peters verkörpert den Serienmörder so zurückhaltend, dass der Horror nicht aus Blut, sondern aus Banalität entsteht. Die Serie ist klinisch wie Ratched, aber real wie The Watcher – eine kalte Schnittstelle zwischen Fiktion und Wahrheit. Gegenüber Grotesquerie verzichtet Dahmer auf das Mystische und setzt auf dokumentarischen Terror: Neonlicht statt Nebel, Nachbarswohnung statt Ritualraum. Die Monotonie der Gewalt, der Geruch von Fleisch, die Einsamkeit der Opfer – alles bleibt spürbar. Dahmer ist der realistischste Schock in dieser Liste, weil er keine Distanz zulässt. Er erinnert dich daran, dass die schlimmsten Monster nicht von Drehbuchautoren erschaffen werden.

    1. American Horror Story (2011)

    American Horror Story ist Murphys stärkster Angstgenerator, weil die Serie nahezu jede Form von Schrecken beherrscht und ihre Extreme furchtlos durchzieht. Im direkten Vergleich zu allen anderen Titeln dieser Liste ist hier die Spannweite am größten: von brachialen Bildern, die Scream Queens so nie ansteuert, bis zu psychischem Druck, den Ratched zwar kultiviert, aber nie so vielseitig variiert. Gegenüber Grotesquerie arbeitet AHS weniger asketisch, dafür mit überwältigender Ikonografie und einer Frequenz an Szenen, die sich einbrennen. Selbst die kompakten Spitzen von American Horror Stories erreichen selten diese Dichte aus Atmosphäre, Tabubruch und menschlichen Abgründen. Darum bleibt AHS die Referenz: maximal, unberechenbar, nachhaltig – die Serie, die den Ton für alle anderen in dieser Liste setzt.

  • Die 10 besten Anime-Serien auf Netflix

    Die 10 besten Anime-Serien auf Netflix

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Anime bietet weit mehr als bunte Action: Es sind emotionale Reisen, packende Welten und Geschichten, die berühren. Netflix Deutschland hat sich in den letzten Jahren zur Top-Adresse für Anime-Fans gemausert – mit Klassikern, Geheimtipps und aktuellen Hits. Ob du in epische Fantasy eintauchen, dystopische Sci-Fi erleben oder einfach großartige Animation genießen willst: Diese Liste zeigt dir die besten Anime-Serien, die du auf Netflix finden kannst. Von Action und Drama bis zu Humor und Herzschmerz – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei!

    Devilman Crybaby (2018)

    Provokant, kompromisslos und emotional vernichtend: Devilman Crybaby ist eines der mutigsten Anime-Werke der letzten Jahre – und zählt zu den bestbewerteten Originalserien auf Netflix. Basierend auf Go Nagais legendärem Manga erzählt die Serie von Akira Fudo, einem sensiblen Teenager, der mit der Macht eines Dämons verschmilzt, um die Menschheit zu retten. Doch je tiefer er in die Abgründe von Gewalt, Lust und Verrat gezogen wird, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Mensch und Monster. Regisseur Masaaki Yuasa liefert ein visuelles Meisterwerk, das mit experimentellem Animationsstil, treibendem Soundtrack und expliziten Inhalten fesselt – nichts für Zartbesaitete, aber ein Muss für alle, die Anime als Kunstform erleben wollen. Wo dich Violet Evergarden mit Gefühl berührt, reißt dir Devilman Crybaby mit seiner schonungslosen Emotionalität den Boden unter den Füßen weg..

    Demon Slayer – Kimetsu no Yaiba (2019)

    Visuell spektakulär und emotional mitreißend: Demon Slayer zählt zu den erfolgreichsten Shonen-Animes der vergangenen Jahre – und das aus gutem Grund. Die Serie erzählt die Geschichte des jungen Tanjiro Kamado, der nach dem grausamen Tod seiner Familie und der Verwandlung seiner Schwester Nezuko in einen Dämon zum Dämonenjäger wird. Was zunächst wie eine klassische Rachegeschichte klingt, entfaltet sich zu einer berührenden Erzählung über Familie, Verlust, Mut und Menschlichkeit. Das Studio Ufotable hebt sich mit atemberaubenden Animationen hervor: Jede Kampfszene wirkt wie ein Kunstwerk, dynamisch, stilisiert und technisch brillant umgesetzt. Neben der Action glänzt die Serie mit herzlichen Momenten, humorvollen Zwischenspielen und einem tiefen Fokus auf die Geschwisterbeziehung. Wer den Pathos von Violet Evergarden oder die Menschlichkeit von One Piece liebt, findet hier eine perfekte Mischung.

    Haikyuu!! (2014)

    Haikyuu!! ist eine der beliebtesten und inspirierendsten Anime-Serien der letzten Jahre und zeigt, dass sportlicher Ehrgeiz genauso fesselnd sein kann wie jede epische Fantasy-Schlacht. Im Mittelpunkt steht Shoyo Hinata, ein kleiner, aber leidenschaftlicher Spieler, der davon träumt, einer der besten Volleyballer Japans zu werden. Gemeinsam mit seinem Rivalen und späteren Teamkollegen Kageyama kämpft er für Teamgeist, Disziplin und den Glauben an sich selbst. Die Animationen sind dynamisch, die Matches intensiv und die Charaktere glaubwürdig gezeichnet. Wie Demon Slayer verbindet die Serie spektakuläre Action mit echter Emotionalität – nur ohne dämonischen Horror, dafür mit Netz, Ball und einem unerschütterlichen Siegeswillen. Haikyuu!! ist pure Motivation in Serienform – und ein echtes Anime-Highlight auf Netflix.

    Neon Genesis Evangelion (1995)

    Dieser Mecha-Klassiker ist weit mehr als nur Robo-Action: Neon Genesis Evangelion revolutionierte das Genre, indem es psychologische Abgründe und philosophische Fragestellungen in den Mittelpunkt stellte. Die Geschichte folgt Shinji Ikari, einem unsicheren Jugendlichen, der in einem riesigen biomechanischen Kampfroboter – einem sogenannten EVA – die Menschheit vor apokalyptischen Bedrohungen retten soll. Doch der eigentliche Konflikt spielt sich in seinem Inneren ab: Ängste, Selbstzweifel, Depression und das verzweifelte Ringen um Anerkennung machen Shinji zu einer der komplexesten Figuren im Anime-Universum. Mit seiner düsteren Atmosphäre, stilprägenden Bildern und einer Musik, die von Pop bis Klassik reicht, erschafft die Serie ein intensives, oft verstörendes Erlebnis. Wie Devilman Crybaby oder Cyberpunk: Edgerunners nutzt die Serie apokalyptische Impressionen, um existenzielle Fragen zu stellen.

    Death Note (2006)

    Was würdest du tun, wenn du über Leben und Tod entscheiden könntest? Death Note stellt genau diese Frage – und entwickelt daraus eine der spannendsten und moralisch ambivalentesten Geschichten des Anime-Genres. Der hochintelligente Schüler Light Yagami findet ein übernatürliches Notizbuch, mit dem er jeden Menschen töten kann, dessen Namen er hineinschreibt. Zunächst benutzt er es, um die Welt von Kriminellen zu „säubern“, doch bald steigt ihm die Macht zu Kopf. Es beginnt ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Light und dem ebenso brillanten, aber exzentrischen Detektiv L. Death Note fasziniert mit cleveren Twists, moralischen Abgründen und einem düsteren, stilvollen Look. Im Gegensatz zu One Piece oder Great Pretender ist hier nichts leichtfüßig: Die Story lässt euch denken, zweifeln und urteilen – und das weit über die letzte Folge hinaus.

    Devil May Cry (2025)

    Devil May Cry bringt den legendären Dämonenjäger Dante als Anime auf Netflix – und liefert eine düstere, stylische Fantasy-Action, die Fans und Neueinsteiger gleichermaßen begeistert. Mit seinen markanten weißen Haaren, fetten Waffen und coolen Sprüchen kämpft Dante gegen blutrünstige Dämonen, fanatische Bösewichte und seine ganz eigenen Schatten der Vergangenheit. Die Serie punktet mit rasanter Action, einer kräftigen Prise Gothic-Stimmung und einem Soundtrack, der Nostalgie bei allen auslöst, die die Spielvorlage lieben. Doch auch ohne Gamer-Vorwissen funktioniert die Story als wuchtiges, manchmal überdrehtes Abenteuer, das voller Energie und visueller Extravaganz steckt. Wie Cyberpunk: Edgerunners setzt auch Devil May Cry auf rasante Action und starke Stilistik – nur mit mehr Dämonen und Schwertern statt Neon und Implantaten. Wer auf düstere Welten, coole Helden und krachende Kämpfe steht, bekommt hier einen modernen Anime-Hit mit echtem Binge-Potenzial.

    Violet Evergarden (2018)

    Violet Evergarden ist ein poetisches Meisterwerk, das auf wunderschöne Weise von Verlust, Heilung und der Suche nach Menschlichkeit erzählt. Nach dem Krieg versucht die junge Ex-Soldatin Violet, die im Dienst oft nur als Waffe gesehen wurde, in der zivilen Welt Fuß zu fassen. Als sogenannte „Auto Memory Doll“ hilft sie anderen Menschen, ihre Gefühle in Worte zu fassen – und begibt sich dabei selbst auf eine Reise, zu verstehen, was es heißt, zu lieben und geliebt zu werden. Kyoto Animation liefert hier eine visuelle Glanzleistung, die mit filigranen Details, atemberaubenden Landschaften und einer sanften Farbpalette verzaubert. Die Serie berührt durch ihre stille Erzählweise, ihre melancholische Atmosphäre und die einfühlsame Charakterentwicklung. Man könnte auch sagen: Wo Devilman Crybaby zerstört, heilt Violet Evergarden. 

    Cowboy Bebop (1998)

    Ein stilprägender Klassiker, der bis heute als Meilenstein der Anime-Geschichte gilt: Cowboy Bebop vereint Sci-Fi, Western und Noir zu einem einzigartigen Genre-Mix, der sowohl stilistische als auch inhaltliche Maßstäbe setzt. Im Mittelpunkt steht Spike Spiegel, ein cooler, abgeklärter Kopfgeldjäger, der gemeinsam mit seiner chaotischen Crew – darunter Jet, Faye, Ed und der Hund Ein – durchs All reist, um die nächste Beute zu schnappen. Doch hinter der lässigen Fassade lauern persönliche Dämonen, zerbrochene Beziehungen und die Schatten der Vergangenheit. Beide Serien mischen Action mit Gefühl, doch wo Cyberpunk: Edgerunners brennt, glüht Cowboy Bebop leise, elegant, lakonisch und voller Wehmut. Pflichtprogramm für alle, die Anime als einzigartige Kunstform und emotionale Erfahrung schätzen.

    Cyberpunk: Edgerunners (2022)

    Dieses Spin-off zum Videospiel Cyberpunk 2077 überraschte nicht nur Gamer, sondern auch Anime-Fans weltweit mit seiner beeindruckenden Qualität und emotionalen Tiefe. Edgerunners entführt in die düstere Metropole Night City – eine Stadt, in der technologische Körperverbesserungen und soziale Ungleichheit brutal aufeinandertreffen. Im Mittelpunkt steht David Martinez, ein junger Außenseiter, der nach einem tragischen Verlust in die gefährliche Unterwelt abrutscht. Was folgt, ist eine rasante, schonungslose Geschichte über Überleben, Verrat, Liebe und Selbstzerstörung. Studio Trigger mischt grelle Action mit tragischer Romantik und erschafft damit fast schon so etwas wie ein futuristisches Devilman Crybaby. Dieser unvergessliche Mix macht Edgerunners zu einem echten Highlight für Sci-Fi-Fans und Cyberpunk-Liebhaber.

    Great Pretender (2020)

    Wer Heist-Stories mag, wird Great Pretender lieben – eine Anime-Serie, die Trickbetrug, internationale Schauplätze und stilistische Raffinesse perfekt kombiniert. Im Mittelpunkt steht Makoto Edamura, ein selbsternannter „bester Trickbetrüger Japans“, der auf den charismatischen Gauner Laurent Thierry trifft. Zusammen mit einem bunt gemischten Team zieht Makoto um die Welt, um die Reichen und Mächtigen mit spektakulären Coups übers Ohr zu hauen.Great Pretender besticht nicht nur durch clevere Plots und überraschende Wendungen, sondern auch durch seinen einzigartigen Artstyle, der an Pop-Art erinnert, und einen Soundtrack, der sofort ins Ohr geht. Mit seinem besonderen Look and Feel erinnert die Serie an Cowboy Bebop, nur leichter und verspielter. Und was Death Note an moralischer Tragweite liefert, wiegt Great Pretender durch Charme und Eleganz auf.

  • Die 10 besten Post Credit-Szenen aus dem MCU im Ranking

    Die 10 besten Post Credit-Szenen aus dem MCU im Ranking

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Post Credit-Szenen waren einst nur eine Fußnote - ein Gag, ein Nachsatz und ein Insider für Sitzfleisch. Doch spätestens seit dem Auftritt von Nick Fury bei Iron Man sind sie im MCU zu Mini-Episoden geworden, die ganze Universen in Gang setzen. Das Marvel Cinematic Universe hat sie kultiviert wie kein anderes Franchise, doch es war nicht allein: Auch Reihen wie X-Men, Deadpool oder Fluch der Karibik experimentierten früh mit Cliffhangern nach dem Abspann. 

    Doch was bei anderen oft Spielerei blieb, wurde bei Marvel zu einem Werkzeug der Erzählung. Manche dieser Szenen lösen Gänsehaut aus, andere werfen Fragen auf, viele bleiben rätselhaft, aber fast alle fordern das Publikum auf, weiterzudenken. Ähnlich wie in Serien wie The Mandalorian oder Stranger Things, wo Mid- oder Post-Credit-Szenen ebenfalls stilbildend wirken, verschwimmen hier die Grenzen zwischen Epilog und Prolog, zwischen Ausblick und Kommentar. Diese Liste rankt zehn der eindrucksvollsten Szenen, die nach dem Abspann beginnen und trotzdem zu den wichtigsten Momenten des MCU gehören.

    10. The Fantastic Four: First Steps (2025)

    Sie ist noch ziemlich frisch und doch jetzt schon eine Szene, über die man spricht. Am Ende von The Fantastic Four: First Steps zeigt sich nicht nur ein neuer Gegner, sondern auch ein geopolitischer Ort, der für Marvel-Fans sofort Alarmglocken läutet: Latveria. Die Szene bleibt zwar vage, aber durch das Design, die Musik und die Schatten stilistisch eindeutig. Das ist kein Gag, kein Clip zum Weglächeln, sondern ein eleganter Tease, der sich wie der Auftakt zu einer neuen Ära anfühlt. Noch wissen wir nicht ganz, wie zentral dieser Moment werden wird. Aber die Tatsache, dass das MCU seine nächste große Figur auf so entschlossene Weise vorbereitet, gibt dieser Szene jetzt schon Gewicht. Sie wirkt wie der Auftakt zu einer neuen Mythologie, vergleichbar mit dem allerersten Blick auf Thanos in The Avengers. Der zehnte Platz ist erstmal noch unter Vorbehalt: Diese Szene könnte zukünftig im Ranking noch klettern.

    9. Avengers 4: Endgame (2019)

    Nach der größten Schlacht der MCU-Geschichte endet alles in Stille. Kein Abspanngewitter, keine Ankündigung des Nächsten, sondern nur ein Tanz in einem Wohnzimmer. Jahrzehntelang war das die Sehnsucht von Steve Rogers, und plötzlich ist sie Realität. Die Szene aus Endgame liefert keine Vorschau, sondern einen Abschied, der sich nicht wie ein Ende anfühlt, sondern wie Erlösung. Für einen Moment atmet das MCU durch, und mit ihm das Publikum. Dass man sich nach all den Explosionen an so etwas Sanftes erinnert, sagt viel über die emotionale Tiefe dieser Szene. Sie ist der intime Gegenpol zu den lauten, richtungsweisenden Momenten wie Thanos’ Drohung in Age of Ultron. Wo andere Szenen das Universum öffnen, schließt diese ein Kapitel mit so viel Sanftheit, dass selbst Bucky in Black Panther nicht stiller hätte verschwinden können. Ein leiser Riese unter lauten Giganten und deshalb auch bewusst hinter jenen Szenen platziert, die mehr nach vorne als zurück schauen.  

    8. Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2017)

    Die Einführung von Adam Warlock in Guardians of the Galaxy Vol 2 ist kein lauter Moment,aber dafür ein langfristig bedeutender. Der Tease funktioniert als Ruhepol nach einem wilden Film und zeigt, wie früh Marvel manchmal seine Karten auf den Tisch legt. Im Ranking steht sie über der Abschlussszene von Endgame, weil sie ein neues Kapitel vorbereitet, statt eines zu beenden. Die Szene bleibt, wie Warlock selbst, in einem Schwebezustand: verheißungsvoll, aber ohne Wirkung im Jetzt.

     Im Vergleich zur finalen Enthüllung von Peter Parkers Identität in Far From Home wirkt dieser Moment wie ein Anlauf, der später ins Stolpern geriet. Selbst Sam Wilsons stiller Zweifel hatte eine größere Wirkung im Jetzt als Warlocks ferne Verheißung. Deshalb reicht es nur für Platz 8: stark im Moment, aber nicht stark genug im Nachhall.

    7. The Falcon and the Winter Soldier (2021)

    Ein Mann steht vor einer Vitrine, darin das Vermächtnis eines Helden. Doch anstatt es zu ergreifen, entscheidet er sich, es zurückzugeben. Sam Wilsons Moment des Zweifels am Ende von The Falcon and the Winter Soldier ist nicht laut, nicht heroisch und gerade deshalb so kraftvoll. Die Szene ist Ausdruck der Unsicherheit, die das MCU nach Endgame prägt: Was passiert, wenn die legendären Namen gehen? Wer füllt diese Lücke, und will man sie überhaupt füllen? Es ist ein stiller Konflikt, der hier beginnt, einer, der später zur zentralen Achse einer ganzen Serie wird. Sam Wilsons Zweifel wirken nicht impulsiv, sondern sorgfältig durchlebt. Während Bucky in Black Panther bereits loslässt, beginnt Sam hier erst mit dem Ringen. Und obwohl Endgame einen Abschied inszeniert, der wie Erlösung wirkt, zeigt diese Szene, wie schwer es ist, Verantwortung nicht nur zu erben, sondern sie zu tragen. Ein Statement, das nicht schreit, sondern fragt und genau deshalb einen Platz in den Top 10 verdient.

    6. Black Panther (2018)

    Er trägt keinen Mantel und keine Maske, sondern nur einen neuen Namen: White Wolf. Als Bucky Barnes am Rand von Wakanda auftaucht, ist der Winter Soldier verschwunden. Zurück bleibt ein Mann, der Frieden sucht. Diese Szene aus Black Panther steht exemplarisch für Marvels Fähigkeit, Traumata nicht nur zu erzählen, sondern sie auch auszuhalten. Es ist ein ruhiger Moment zwischen zwei Kapiteln, aber einer, der das Gewicht von allem Vorherigen spüren lässt. Gleichzeitig wird hier ein neuer Ton angeschlagen: der des Verzeihens und des langsamen Aufbaus nach dem Chaos. Im Vergleich zu Sams Szene in The Falcon and the Winter Soldier wirkt dieser Moment reifer, fast schon abgeschlossen. Und während Guardians Vol. 2 in die Ferne deutet, zieht diese Szene ihre Kraft aus dem Jetzt, aus Heilung und Aufbruch. Ein Moment, der einschlug, aber trotzdem noch nicht zu den eindrucksvollsten des MCU gehört.

    5. Venom: Let There Be Carnage (2021)

    Ein grelles Licht, ein Ortswechsel, und plötzlich sieht Eddie Brock einen anderen Spider-Man im Fernsehen. Die Szene wirkte wie ein Portal zu etwas völlig Neuem: Sony trifft MCU, Venom trifft Holland, Grenzen verschwimmen. Auch wenn der große Crossover letztlich kleiner ausfiel als gedacht, war der Moment aus Venom elektrisierend. Selten wurde mit so wenig so viel angedeutet. Das war kein gewöhnlicher Tease, sondern ein Testballon für das Multiversum - mit einem Fuß im Chaos und dem anderen im kalkulierten Fanservice. Hier ging ein Türspalt auf, und niemand wusste genau, was dahinter liegt. Ein kluger Schachzug, wenn auch teilweise mit begrenzter Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zum offenherzigen Crossover-Charme von Spider-Man: Far From Home bleibt hier vieles im Nebel. Auch Thanos’ Andeutung in The Avengers war kryptisch, aber sie wurde eingelöst - Venom blieb eher ein Zwischenruf.

    4. Avengers: Age of Ultron (2015)

    „Fine. I’ll do it myself.“ Die Drohung steht im Raum, ohne dass sie erklärt werden muss. Diese Szene ist nicht subtil, sie ist ein Weckruf. Hier wird nicht mehr angeteasert, sondern angekündigt. Thanos greift ein, und das höchstpersönlich. Es ist der Wendepunkt vom Mythos zur Bedrohung und alles, was vorher wie Vorbereitung wirkte, bekommt hier ein Gesicht und eine Richtung. Der Zuschauer spürt: Ab jetzt gibt es kein Zurück. Thanos tritt nicht nur auf, er übernimmt. Während sein erstes Erscheinen in The Avengers noch rätselhaft war, ist hier alles klar. Diese Szene steht wie ein dunkler Spiegel gegenüber Nick Furys legendärem Auftritt in Iron Man: Beide definieren die Regeln neu, aber Thanos kündigt Krieg an, wo Fury Hoffnung brachte. Die Postcredit-Szene aus Avengers: Age of Ultron bleibt als Wegweiser für Infinity War essenziell, schafft es aber nicht ganz in die Top 3.

    3. The Avengers (2012)

    Ein Schatten, ein Lächeln, ein Blick ins Publikum - mehr braucht es nicht. Als Thanos sich nach der Schlacht von New York erstmals zeigt, weiß kaum jemand, wie tief diese Andeutung reicht. Aber sie fühlt sich groß an, bedeutend. Rückblickend ist diese Avengers-Szene der Keim für die gesamte Infinity Saga. Ohne dieses Lächeln hätte es keine Steine gegeben, keinen Snap und auch kein Endgame. Es ist der Moment, in dem das MCU begann, nicht nur Filme zu erzählen, sondern Geschichte zu schreiben. Und das mit einem Gesicht, das nur Sekunden zu sehen ist, aber Jahre nachhallt, und das MCU auf eine neue Umlaufbahn schob. Anders als Fantastic Four: First Steps, das nur andeutet, oder Venom, das verwirrt, war dies der Moment, in dem die Fans wussten: Da kommt etwas Großes. Der erste Blick auf Thanos erhält Platz 3, weil er zwar mit minimalem Einsatz das Fundament einer ganzen Saga legt, aber trotzdem mehr andeutet als konkret verändert.

    2. Spider-Man: Far From Home (2019)

    Ein rauschender Abspann, dann plötzlich J.K. Simmons als J. Jonah Jameson - laut, hetzend und spuckend. Und dann der Schock: Peter Parker ist Spider-Man. In Sekunden wird die Grundordnung einer ganzen Figur auf den Kopf gestellt. Es ist eine Szene, die keinen Übergang und kein Innehalten erlaubt. Sie ist der Schock, der das MCU aus seiner Komfortzone reißt. Die Rückkehr von Simmons war bereits ein cleverer Meta-Move, die Enthüllung aber war eine Zäsur. Von nun an war nichts mehr heimlich. So brachial wie präzise - kein anderer Tease dreht das Figurenbild so radikal. Im Vergleich zur eleganten Melancholie von Endgame wirkt dieser Moment wie ein Faustschlag. Und während Iron Man das Universum eröffnete, kehrt Far From Home es nach innen  - auf eine Weise, die lange nachhallt. Diese Szene ist mutig, emotional aufgeladen und damit vollkommen verdient auf Platz 2.

    1. Iron Man (2008)

    „Ich bin hier, um mit Ihnen über die Avengers-Initiative zu sprechen.“ Ein einziger Satz, gesprochen im Halbdunkel - ohne Knall, Musik oder visuelles Feuerwerk. Und doch verändert dieser Iron Man - Moment alles. Als Nick Fury aus dem Schatten tritt, öffnet er keine Tür, er reißt das Fenster auf zu etwas völlig Neuem. Das MCU beginnt nicht mit Iron Mans Anzug oder seinem ersten Flug, sondern mit dieser Szene nach dem Abspann. Nicht nur, weil sie das erste große Universum des modernen Blockbusterkinos einleitet, sondern weil sie das Publikum einlädt, mitzudenken. Zum ersten Mal wird klar: Hier wird nicht mehr in abgeschlossenen Kapiteln erzählt. Thanos’ Auftritt in The Avengers war ikonisch, Age of Ultron stellte eine direkte Bedrohung auf, Far From Home schockierte mit einer Offenbarung, aber sie alle bauen auf etwas auf, das hier geboren wird. Diese Szene wirkt nicht wie ein Bonus - sie ist das Fundament des MCU. Genau deshalb gehört sie ohne jeden Zweifel an die Spitze.

  • Die 10 besten True-Crime-Serien auf Netflix

    Die 10 besten True-Crime-Serien auf Netflix

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    True Crime auf Netflix packt uns, weil es mehr ist als nur Mord und Ermittlungen. Es geht um echte Schicksale, um Abgründe, die wir kaum fassen können, und um Fragen, die uns nicht loslassen: Wie konnte das passieren? Warum tun Menschen so etwas? Netflix bietet eine riesige Auswahl an Dokus und Serien, die schockieren, fesseln und oft noch lange nachwirken. 

    Von Serienkillern über Justizskandale bis hin zu ungelösten Fällen – hier finden True-Crime-Fans alles, was das Herz begehrt. Diese Liste zeigt dir die spannendsten, verstörendsten und meistdiskutierten True-Crime-Shows, die du aktuell streamen kannst – perfekt für alle, die den wahren Nervenkitzel suchen.

    Making a Murderer (2015)

    Kaum eine Serie hat das True-Crime-Genre so geprägt wie Making a Murderer. Über zehn Jahre hinweg begleitete das Doku-Team den Fall Steven Avery, der nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis kommt, nur um kurz darauf erneut wegen Mordes angeklagt zu werden. Was sich hier für ein Plot entfaltet, ist nicht nur ein krasses Justizdrama, sondern ein erschütterndes Porträt eines Systems, das immer tiefer im eigenen Netz aus Fehlern, Vorurteilen und Machtmissbrauch versinkt. Die Serie macht wütend, fassungslos – und süchtig. Wer The Keepers mochte, weil dort Institutionen hinterfragt werden, findet hier denselben Mut zur Konfrontation – nur noch roher und intimer.

    The Staircase: Tod auf der Treppe (2004)

    Die französische Doku-Serie The Staircase: Tod auf der Treppe über den Mordfall Michael Peterson gilt als Meilenstein des True-Crime-Genres. Über viele Jahre hinweg begleitet die Kamera nicht nur den Prozess, sondern auch die Familie, die Medien und die anwaltlichen Strategien. Heraus kommt ein komplexes Bild, das Fragen aufwirft: War es ein Unfall, Mord oder etwas dazwischen? Statt auf Sensation zu setzen, beleuchtet die Serie moralische Grauzonen, Justizmechanismen und psychologische Spannungen. Sie zeigt, wie ein Familiendrama zu einem global diskutierten Kriminalfall wird – und wie Wahrheiten sich mit jeder neuen Perspektive verschieben. Wer Making a Murderer faszinierend  fand, bekommt hier eine analytischere, fast klinische Version davon – präzise, beobachtend und unheimlich ehrlich.

    Night Stalker: Jagd auf einen Serienmörder (2021)

    Night Stalker erzählt die fieberhafte Jagd nach Richard Ramirez, einem der gefürchtetsten Serienmörder der 1980er-Jahre, der Los Angeles in Angst und Schrecken versetzte. Menschen verriegelten Türen und Fenster, schliefen mit Baseballschlägern, und Polizisten arbeiteten rund um die Uhr, um den sogenannten „Nachtjäger“ zu fassen. Die Serie zeigt nicht nur die brutalen Taten, sondern auch die emotionale Belastung der Ermittler Frank Salerno und Gil Carrillo, die unter massivem Druck standen. Besonders eindrucksvoll ist, wie die Doku zwischen Polizeiarbeit, Medienrummel und den Perspektiven der Überlebenden wechselt. Archivaufnahmen, Interviews und eine beklemmende Inszenierung machen Night Stalker zu einem intensiven True-Crime-Erlebnis, das tief unter die Haut geht und dich lange nicht loslässt. Wer Don’t F**k With Cats für seinen Thrill mochte, findet hier eine würdige Alternative.

    Don’t F**k With Cats: Die Jagd nach einem Internet-Killer (2019)

    Don’t F**k With Cats beginnt wie ein Internetphänomen: Ein Unbekannter postet grausame Tierquälerei-Videos, und eine Online-Community macht sich daran, ihn zu entlarven. Was zunächst wie ein makabres Online-Spiel wirkt, entwickelt sich bald zu einer globalen Fahndung, die in Mord und internationalem Entsetzen endet. Besonders faszinierend ist, wie die Serie die Dynamik des Internets beleuchtet: Wann wird aus Empörung Obsession? Wer überwacht hier eigentlich wen? Und wie weit darf digitale Selbstjustiz gehen? Wie bei American Murder entlarvt die Serie die Medienmechanismen hinter unserer Faszination für Verbrechen. Unangenehm, klug und verstörend – und eine der wenigen True-Crime-Produktionen, die sich trauen, das Publikum mit anzuklagen.

    American Murder: Die Bilderbuchfamilie (2020)

    American Murder erzählt von Shanann Watts, ihrem Mann Chris und ihren beiden Kindern – und vom unvorstellbaren Verbrechen, das ihre Familie zerstörte. Die Doku arbeitet ausschließlich mit Originalmaterial: Social-Media-Posts, Textnachrichten, Polizei-Bodycams. Gerade diese Erzählweise macht diese Doku so intensiv und erschütternd. Was passiert hinter den perfekten Instagram-Fassaden? Wie werden persönliche Dramen zu medialen Sensationen? Und welche Rolle spielen wir als Zuschauer:innen dabei? Genau wie Don’t F**k With Cats zwingt uns diese Doku dazu, genauer hinzuschauen, ohne uns einfache Erklärungen zu liefern. Sie ist unbequem, bewegend und ein extremes Beispiel dafür, wie soziale Medien unsere Wahrnehmung von Schuld, Tragödie und Intimität prägen. Wer emotional eindringlichen True Crime sucht, wird hier nicht vom Bildschirm loskommen.

    The Keepers (2017)

    The Keepers ist kein klassischer Whodunit-Krimi, sondern investigative Aufklärung mit Tiefgang. Im Mittelpunkt steht der Mord an Schwester Cathy Cesnik in den 1960er-Jahren – und die erschütternde Vertuschung eines weitreichenden Missbrauchsskandals an einer katholischen Schule in Baltimore. Jahrzehnte später rollen zwei ehemalige Schülerinnen den Fall wieder auf, stellen Fragen, die niemand mehr beantworten will, und decken systematische Missstände auf. Was die Serie besonders stark macht, ist ihre Mischung aus Menschlichkeit und unnachgiebiger Recherche. Wie Making a Murderer richtet auch The Keepers den Blick auf renommierte Institutionen und ihr Versagen – geht dabei aber noch tiefer und zeigt mehr Empathie für die Opfer.

    Killer Sally (2022)

    Killer Sally beleuchtet das Leben von Sally McNeil, einer ehemaligen Bodybuilderin und Kampfsportlerin, die ihren Ehemann erschoss – aus Notwehr, wie sie behauptet. Doch schnell wird klar: Hier geht es um weit mehr als einen einzelnen Mordfall. Die Serie wirft einen kritischen Blick auf ein Milieu voller Gewalt, toxischer Beziehungen, Leistungsdruck und gesellschaftlicher Rollenerwartungen. Besonders spannend ist die Frage, wie die Öffentlichkeit „starke Frauen“ wahrnimmt – und wie schnell Medien und Justiz zu vorschnellen Urteilen neigen. Killer Sally dekonstruiert Täter-Opfer-Schemata, zeigt Traumata, Machtkämpfe und den Einfluss der Fitnesswelt. Wie bei The Keepers steht der gesellschaftliche Kontext im Vordergrund, doch hier geht es um Gender, Macht und Vorurteile. Für alle, die True Crime als komplexes, unbequemes Spiegelbild unserer Kultur verstehen, ist diese Serie ein Muss.

    Mord unter Mormonen (2021)

    Der Titel Mord unter Mormonen klingt wie ein Thriller, ist aber Realität – und genau das macht die Serie so fesselnd. Sie erzählt die Geschichte von Mark Hofmann, einem brillanten Fälscher, der es schaffte, die Mormonenkirche mit gefälschten Dokumenten ins Wanken zu bringen. Als sein Schwindel auffliegt, greift er zu Briefbomben, die Menschen töten und eine ganze Gemeinde erschüttern. Die Serie beleuchtet dabei nicht nur den Kriminalfall selbst, sondern auch das religiöse und gesellschaftliche Umfeld, das Hofmann für seine Zwecke ausnutzt. Besonders spannend sind die psychologischen Abgründe eines Mannes, der sich mit Charme und Kalkül Vertrauen erschlich. Im Gegensatz zu American Murder oder Killer Sally, die intime Familiendramen beleuchten, zeigt Mord unter Mormonen die kalte Strategie eines Betrügers, der alle täuscht. Letztlich ist es eine Geschichte über Glauben als Ware und Macht als Maske.

    Unser Vater: Dr. Cline (2022)

    Unser Vater: Dr. Cline erzählt einen der schockierendsten Fälle medizinischen Missbrauchs, die je ans Licht kamen. Donald Cline, ein angesehener Fruchtbarkeitsarzt, befruchtet über Jahre hinweg heimlich Patientinnen mit seinem eigenen Sperma – ohne deren Wissen oder Zustimmung. Erst durch moderne DNA-Tests, die familiäre Zusammenhänge offenlegen, beginnt sich das Netz aus Lügen, Betrug und Machtmissbrauch zu entwirren. Die Doku beleuchtet nicht nur das Ausmaß der Vergehen, sondern auch die traumatischen Folgen: zerstörtes Vertrauen, juristische Ohnmacht und Identitätskrisen. Besonders erschütternd ist, wie lange die Stimmen der Opfer ignoriert oder abgetan wurden. Kurzum: Wie Killer Sally offenbart auch diese Doku, wo Justiz, Ethik und gesellschaftliche Verantwortung versagen.

    Unsolved Mysteries (2020)

    Unsolved Mysteries bringt einen legendären True-Crime-Klassiker ins Hier und Jetzt – mit frischem Look und gewohnt fesselndem Konzept. Jede Folge widmet sich einem ungelösten Fall: verschwundene Personen, rätselhafte Todesfälle, unheimliche Begegnungen oder unerklärliche Phänomene. Während etwa Making a Murderer zum Nachdenken anregt, fordert Unsolved Mysteries sein Publikum direkt zum Miträtseln und Mitermitteln auf. Hinweise werden gesammelt, Theorien vorgestellt, und am Ende bleibt oft mehr Rätsel als Auflösung. Gerade das steigert die Faszination: Nicht jeder Fall endet mit einem klaren Täter, nicht jede Spur führt zu einer Antwort. Das macht Unsolved Mysteries perfekt für alle, die beim Schauen mitdenken, miträtseln und mitfiebern möchten.

  • Was macht eigentlich der Cast aus „Seinfeld“ (1989-1998) heute?

    Was macht eigentlich der Cast aus „Seinfeld“ (1989-1998) heute?

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    Seinfeld gilt bis heute als eine der einflussreichsten und sicher auch erfolgreichsten Sitcoms aller Zeiten. Die 180 Folgen in neun Staffeln liefen in der ganzen Welt und gewannen u.a. alleine zehn Primetime-Emmys. Die beiden Schöpfer der Serie, Jerry Seinfeld und Larry David, schufen eine fiktive Hauptfigur, die nicht nur so heißt wie Seinfeld, sondern die auch dessen Beruf ausübt: Stand-up-Comedian.

    Genau dieses Spiel mit der Selbstreferenzialität, mit der bewusst unklaren Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit, trieben die Macher zunehmend auf die Spitze – es wurde eines der Erfolgsrezepte der Serie.

    Auf der Handlungsebene passiert ja auch sonst pro Folge nicht viel: Wir erleben Seinfeld, wie er die Gewohnheiten der Menschen beobachtet und kommentiert und daraus Material für seine Stand-up-Shows sammelt. Ein Großteil der Szenen spielt entweder in Seinfelds Wohnung oder um die Ecke in Monk’s Café – unverwechselbar die Slap-Bass-Melodie, mit der die Szenenwechsel unterlegt sind.

    Nach neun Jahren wurde die Show 1998 eingestellt, und wir werfen einen Blick darauf, was eigentlich die vier Hauptdarsteller:innen sowie vier der weiteren wiederkehrenden Schauspieler:innen danach gemacht haben – was ist aus ihnen geworden?

    Jerry Seinfeld (Jerry Seinfeld)

    Natürlich ist er der Mittelpunkt der Serie, als Schöpfer, Namensgeber und Hauptdarsteller. Die Serie hat Jerry Seinfeld zur Fernsehlegende gemacht – und äußerst wohlhabend. Das aber dürfte gar nicht mal der Grund dafür sein, dass sich Seinfeld seither vergleichsweise rar gemacht hat: Vielmehr hat sein fiktives Alter ego der Serie ihn so stark geprägt, dass ein Neuanfang nicht einfach schien – Seinfeld ist bis heute Seinfelds wichtigstes Markenzeichen geblieben. Zunächst hatte er nach 1998 ein paar Gastauftritte in verschiedenen Serien oder Sitcoms wie Lass es, Larry! (2000) oder 30 Rock (2006), aber erst 2012 war Seinfeld mit einem eigenen Format wieder regelmäßig zu sehen: Comedians auf Kaffeefahrt (2012), in dem er als Moderator prominente Komiker:innen trifft, lief sehr erfolgreich mit elf Staffeln bis 2019. Doch auch danach blieb er seiner geschaffenen Kunstfigur treu: In Jerry Before Seinfeld (2017) sowie Jerry Seinfeld: 23 Hours to Kill (2020) schlüpft er für Netflix in zwei Comedy-Doku-Formaten erneut in die Rolle seines Alter egos. Erst 2024 wagt es Jerry Seinfeld, komplett neues Terrain zu betreten: Mit der Komödie Unfrosted (2024) debütiert er als Regisseur und inszeniert sich und ein illustres Ensemble in einer turbulenten Farce über die Entwicklung eines besonderen Gebäcks.

    Julia Louis-Dreyfus (Elaine Benes)

    In 170 Folgen spielte Julia Louis-Dreyfus Seinfelds kluge und selbstbewusste Ex-Freundin Elaine Benes, die ständig im Clinch mit ihrer Arbeit liegt. Auch Julia Louis-Dreyfus brauchte nach 1998 einige Zeit, um sich von dieser so unglaublich prägenden Rolle aus Seinfeld zu emanzipieren. Nach zahlreichen Gastauftritten sowie dem Serien-Misserfolg Watching Ellie (2002) gelang ihr erst 2006 mit The New Adventures of Old Christine wieder, ein großes Sitcom-Publikum zu erreichen. Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte Julia Louis-Dreyfus aber zweifellos mit Veep – Die Vizepräsidentin (2012). In sieben Staffeln verkörperte sie bis 2019 die USA-Vizepräsidentin Selina Meyer – mit dieser Rolle gelang Julia Louis-Dreyfus das Kunststück, zwischen 2012 und 2017 sechsmal nacheinander den Primetime-Emmy zu gewinnen als Outstanding Lead Actress in a Comedy Series. Jüngst war sie als Valentina Allegra de Fontaine in verschiedenen Marvel-Filmen zu sehen, zuletzt in tragender Rolle in Thunderbolts* (2025).

    Michael Richards (Cosmo Kramer)

    Michael Richards als der irre Chaos-Nachbar und Lebenskünstler Cosmo Kramer gab der Serie 171 Folgen lang regelmäßig einen ganz speziellen Drive. Noch während Seinfeld lief, hatte er regelmäßig Auftritte in Sitcoms und Kinokomödien wie in Diane Keatons Entfesselte Helden (1995). Doch nach Ende der Serie ereilte ihn, wie fast alle Hauptdarsteller:innen, der – so nannte man es in Hollywood schnell – „Seinfeld Curse“. Alle Schauspieler:innen brauchten nach Seinfeld unterschiedlich lange neue Anläufe in ihrer weiteren Karriere. So auch Michael Richards: Seine Serie The Michael Richards Show wurde 2000 nach neun Folgen abgesetzt, und auch sonst ergab sich für ihn im Fernsehbereich wenig, so dass Richards vor allem auf Stand-up-Bühnen auftrat. Während einer solchen Show entgleiste Richards im Jahr 2006 einem Zurufer gegenüber auf derart üble Weise rassistisch, dass kaum noch jemand mit ihm arbeiten wollte. Die Kinokomödie Faith, Hope & Love (2019) markiert Richards bislang letzten filmischen Auftritt.

    Jason Alexander (George Costanza)

    George Costanza, der neurotische Schulfreund von Seinfeld, komplettiert das Figurenquartett, um das herum sich die Serie Seinfeld permanent drehte. Auch diese Figur: unnachahmlich. Jason Alexander prägte sie in 171 Folgen. Anders aber als seine anderen drei Kolleg:innen war Jason Alexander sowohl parallel zur Serie als auch danach durchgehend in anderen Serien und Filmen beschäftigt und hat Rollen geschaffen, die neben Costanza Bestand hatten. Unvergessen zum Beispiel sein fieser Anwalt in Pretty Woman (1990), der Vivian Ward als würdeloses Objekt behandelt. Neben seinen weit über 150 Rollen in Film und Fernsehen hat sich Jason Alexander aber immer auch hinter der Kamera verdient gemacht: Die Serie Seinfeld ermöglichte ihm, seit 1992 drei Folgen zu inszenieren, so dass er 1995 mit Mein Partner mit der heißen Braut als Kinofilm-Regisseur debütieren konnte. Immer wieder inszenierte er in den folgenden Jahren einzelne Serienfolgen, sei es für Criminal Minds (2005) oder Young Sheldon (2017). Als Schauspieler ist er jüngst in The Electric State (2025) in einer kleinen Rolle aufgetreten.

    Wayne Knight (Newman)

    Obwohl er nach 1992 Seinfeld nur in 44 Folgen bereicherte, gelang es Wayne Knight, sich mit der irrwitzigen Rolle des distanzlosen Briefträgers Newman im Rückblick unverzichtbar zu machen. Aber auch von Seinfeld abgesehen, gehört es bis heute zur Stärke von Wayne Knight, Nebenrollen ungemein prägnant auszufüllen. Man denke nur an seine Szene in Steven Spielbergs Jurassic Park (1993), in dem seine Figur des fiesen Mitarbeiters Nedry (klingt bestimmt nur zufällig wie „Nerdy“) als Saurieropfer in einem Jeep endet. Von Basic Instinct (1992) bis Hail, Caesar! (2016) wimmelt es in seiner bald 150 Einträge umfassenden Filmografie von einprägsamen Momenten wie diesen. Aktuell ist Wayne Knight in drei Folgen der Serie Bookie (2023) zu sehen.

    Jerry Stiller (Frank Costanza)

    Der legendäre US-Comedian spielte in 26 Folgen den Vater von George Costanza, dem er stets alles andere als eine Stütze war. Unvergessen auch, wie Frank Weihnachten ein Dorn im Auge war, weshalb er es einfach in „Festivus” umbenannte. Jerry Stiller, Vater von Ben und Amy Stiller, bildete bereits in den 1960er Jahren ein legendäres Comedy-Duo namens „Stiller & Meara”, mit dem er und Gattin Anne Meara auf zahllosen Bühnen und in Shows auftrat. Seine bunte Filmografie weist Auftritte in Kultfilmen wie Airport 75 – Giganten am Himmel (1974) oder John Waters’ Hairspray (1988) auf. Nach dem großen Erfolg von Seinfeld wollte er schon seine Karriere beenden. Doch trat er nicht nur regelmäßig in Filmen seines Sohns Ben auf (z.B. Zoolander, 2001), sondern verzeichnete mit 206 Folgen von King of Queens (1998-2007) einen weiteren großen Serienerfolg. 2020 ist Jerry Stiller gestorben. Sein Sohn Ben hat für Apple TV+ mit Stiller & Meara: Nothing Is Lost (2025) einen Dokumentarfilm über die Karriere seiner Eltern gedreht.

    Liz Sheridan (Helen Seinfeld)

    In zwar nur 21 Folgen, dafür aber über alle Staffeln hinweg, spielte Liz Sheridan Jerry Seinfelds Mutter, die ihren Sohn über alles liebt und niemals verstehen kann, warum ihn alle anderen nicht ebenfalls lieben. Die ehemalige Tänzerin Liz Sheridan, die einst mit James Dean zusammen war, hat eine lebhafte Fernsehkarriere bestritten mit Rollen in Kultserien wie Alf (1986-1990), dort als neugierige Nachbarin, oder mit Gastauftritten in Remington Steele (1982-1987) und Das Model und der Schnüffler (1985-1989). 2022 stirbt Liz Sheridan 93-jährig in New York.

    Barney Martin (Morty Seinfeld)

    In 20 Folgen in acht Staffeln verkörperte der Komiker Barney Martin Seinfelds Vater, pensionierter Vertreter für Regenmäntel und die Verkörperung des „rüstigen Rentners”. Barney Martin ersetzte ab der zweiten Staffel Phil Bruns in der Rolle, weil er nach dem Geschmack der Produzenten mehr Härte in die Rolle brachte. Barney Martin war spätberufener Komiker mit einer zwanzigjährigen Karriere als Cop bei der NYPD, bevor er von Mel Brooks für Frühling für Hitler (1968) in der Rolle als Goebbels entdeckt wurde und später u.a. neben Dudley Moore in Arthur – Kein Kind von Traurigkeit (1981) spielte sowie in zahllosen Comedyserien Gastrollen absolvierte. 2005 verstarb Barney Martin in Los Angeles.

  • Netflix-Comedyfilme: Die 10 besten Eigenproduktionen zum Lachen

    Netflix-Comedyfilme: Die 10 besten Eigenproduktionen zum Lachen

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Der Streaming-Gigant Netflix hat in den vergangenen Jahren nicht nur zahlreiche Serien, sondern auch eine bemerkenswerte Reihe von Comedy-Filmen als Eigenproduktionen herausgebracht. Die Auswahl reicht von romantischen Geschichten über bissige Gesellschaftssatiren bis hin zu albernen Slapstick-Komödien – für fast jeden Humor ist etwas dabei. 

    Dieser Artikel richtet sich somit an alle, die Lust haben, das Genre in seiner ganzen Vielfalt zu entdecken, ohne sich endlos durch Mediatheken klicken zu müssen. Ganz egal, ob du herzhaft lachen, leise mitfühlen oder einfach mal für zwei Stunden abschalten willst. Langer Rede, kurzer Sinn: Diese Netflix-Comedys sind perfekt für einen humorvollen Abend allein oder mit Freunden!

    Always Be My Maybe (2019)

    Ali Wong und Randall Park zünden ein RomCom-Feuerwerk mit Herz, Humor und einem legendären Keanu-Reeves-Cameo, der nicht nur für Fans unvergesslich bleibt. Der Film erzählt von zweiten Chancen, kultureller Identität und der Frage, ob man sich selbst treu bleiben kann, ohne die Liebe zu verlieren. Dabei balanciert Always Be My Maybe gekonnt zwischen scharfen Dialogen, warmherziger Situationskomik und Momenten echter Emotionalität. Wie Set It Up beweist auch Always Be My Maybe, dass Netflix-RomComs Herz und Humor verbinden können – nur dass hier die Dialoge noch spitzer und die Pointen bissiger sind. Wer Lachen mit Gefühl sucht, kommt hier voll auf seine Kosten. Besonders stark: die Chemie zwischen Wong und Park, die sowohl lustig als auch berührend ist.

    Don’t Look Up (2021)

    Don’t Look Up ist eine Satire, die polarisiert – und gerade deshalb unbedingt gesehen werden sollte. Der Film erzählt von Wissenschaftlern, die vergeblich versuchen, die Menschheit vor einem herannahenden Kometen zu warnen. Klingt nach Science-Fiction, ist aber eine schonungslose Abrechnung mit Medien, Politik und öffentlicher Ignoranz. Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence brillieren in den Hauptrollen, während Meryl Streep als narzisstische Präsidentin für beißenden Humor sorgt. Wer nach dem fluffigen Charme von Always Be My Maybe oder dem Zeitschleifen-Witz von When We First Met etwas mehr Sarkasmus wünscht, findet hier das passende Gegenstück: kompromissloser Spott statt Herz. Gleichzeitig teilt Don’t Look Up mit The Meyerowitz Stories die Tendenz, menschliche Schwächen bloßzulegen – nur eben mit deutlich schärferer Klinge.

    The Meyerowitz Stories (2017)

    Noah Baumbach zeigt in The Meyerowitz Stories eine ganz andere Art von Comedy: leise, präzise und schmerzhaft komisch. Der Film dreht sich um die dysfunktionale Familie Meyerowitz, ihre verletzten Egos und ihre nie ausgesprochenen Enttäuschungen. Adam Sandler überrascht einmal mehr mit einer ernsten, nuancierten Leistung, Ben Stiller und Dustin Hoffman liefern ebenfalls starke Auftritte. Der Humor liegt hier zwischen den Zeilen, in Blicken, Pausen und unausgesprochenen Spannungen. Für alle, die bittersüße Familiengeschichten mögen, ist dieser Film ein kleines Juwel. Er fordert Aufmerksamkeit, belohnt sie aber mit feinen Beobachtungen über Eltern, Kinder und das, was bleibt, wenn man endlich ehrlich miteinander ist. Im Vergleich zu Wine Country wirkt er ernster und analytischer, während Don’t Look Up dieselbe Freude am Entlarven menschlicher Eitelkeiten hat, allerdings im viel größeren Maßstab. 

    The Wrong Missy (2020)

    Wer es chaotisch und hemmungslos mag, ist bei The Wrong Missy genau richtig. Lauren Lapkus spielt die schräge Missy mit so viel Energie und Wahnsinn, dass man als Zuschauer:in kaum weggucken kann. Die Geschichte: Tim Morris (David Spade) lädt versehentlich die falsche Frau zu einem Firmen-Retreat ein – und das Chaos nimmt seinen Lauf. Der Humor ist ziemlich derb, oft vorhersehbar, manchmal fremdschämig, aber genau das macht den Reiz aus. Dieser Film ist aber mehr als nur ein Guilty Pleasure – er bietet ehrliche Comedy, die einfach nur gut unterhält und wirklich alles durch den Kakao zieht. Während The Meyerowitz Stories und Wine Country auf ernste Zwischentöne setzen, geht The Wrong Missy in die andere Richtung: schrill, laut und kompromisslos albern. Wer die Hemmungslosigkeit von Irgendwie schwanger feiert, bekommt hier sogar noch mehr anarchischen Wahnsinn.

    Irgendwie schwanger (2025)

    In Irgendwie schwanger spielt Amy Schumer eine Frau, die so sehr auf die Vorstellung von Familie fixiert ist, dass sie kurzerhand eine Schwangerschaft vortäuscht – mit allen absurden Folgen. Die Netflix-Komödie mixt Slapstick, Fremdscham und emotionale Zwischentöne zu einem wilden Cocktail. Zwischen peinlichen Yoga-Szenen, explodierenden Babybäuchen und chaotischen Liebesverwicklungen trifft der Film oft ins Schwarze, auch wenn nicht jeder Gag zündet. Schumers selbstironischer Humor steht klar im Mittelpunkt, begleitet von einer Story, die mal überdreht, mal erstaunlich ehrlich wirkt. Definitiv nichts für Fans subtiler Pointen, aber ideal für alle, die sich für albernen, derben Humor nicht zu schade sind. Mit seiner Mischung aus Slapstick und Cringe wirkt dieses Netflix-Exclusive wie das totale Gegenstück zu Wine Country oder The Meyerowitz Stories, die beide auf leise Zwischentöne setzen. Statt feinsinniger Beobachtungen gibt es hier grelle Eskalationen – schrill, tabulos und gleichzeitig überraschend menschlich.

    Set It Up (2018)

    Set It Up ist eine der charmantesten RomComs, die Netflix zu bieten hat – und ein kleiner Geheimtipp. Zwei überarbeitete Assistentinnen in New York hecken einen Plan aus, um ihre Chefs zu verkuppeln, damit sie selbst mehr Freizeit haben. Natürlich läuft alles anders als geplant, denn sonst wäre die Prämisse ja nicht so unterhaltsam. Der Film lebt von seinen launigen Dialogen, sympathischen Hauptdarstellerinnen und einem perfekten Gespür für Timing. Set It Up zeigt, dass Netflix-RomComs auch ohne große Innovationen glänzen können. Wer nach dem bissigeren Ton von Always Be My Maybe etwas Verspielteres sucht, bekommt hier eine charmant-fröhliche Alternative. Und während When We First Met seine Romantik mit einem Zeitreise-Twist auflädt, bleibt Set It Up bewusst auf dem Boden. Kurzum: Fans klassischer Liebeskomödien werden hier bestens unterhalten.

    Wine Country (2019)

    Amy Poehler, Tina Fey und Maya Rudolph – drei absolute Saturday-Night-Live-Legenden – machen Wine Country zu einem Fest für Fans der Comedy-Power-Frauen. Der Film begleitet eine Gruppe langjähriger Freundinnen auf einem Geburtstagswochenende im kalifornischen Weinland, wo alte Freundschaften gefeiert, neue Konflikte aufgewühlt und jede Menge Wein getrunken wird. Der Humor ist oft subtil, manchmal melancholisch und immer menschlich. Besonders stark ist die Chemie des Ensembles, das zwischen albern, ernst und verletzlich hin- und herwechselt. Wine Country ist kein Gag-Feuerwerk, sondern eine ruhige, ehrliche Geschichte über Freundschaft, Älterwerden und die Frage, was am Ende wirklich zählt. Ein ruhiger Gegenpol zu lautem Klamauk wie Irgendwie schwanger und ideal für alle, die in Komödien weniger nach krachenden Pointen, sondern nach zwischenmenschlicher Tiefe suchen.

    When We First Met (2018)

    When We First Met ist eine charmante RomCom mit Zeitschleifen-Twist, inszeniert von Ari Sandel. Adam DeVine spielt Noah, der enttäuscht feststellen muss, dass er bei seiner Traumfrau Avery (Alexandra Daddario) nur in der Friendzone gelandet ist. Doch dank eines magischen Fotoautomaten bekommt er die Chance, die entscheidende Begegnung immer wieder neu zu erleben – in der Hoffnung, endlich alles richtig zu machen. Der Film kombiniert leichten Humor, selbstironische Momente und zahlreiche „Was wäre wenn“-Situationen, ohne dabei ins Kitschige abzurutschen. Sympathische Nebenfiguren sorgen für zusätzliche Dynamik und Lacher. When We First Met frischt das RomCom-Repertoire von Set It Up und Always Be My Maybe mit einem Zeitschleifen-Twist auf – und liefert nach der Schärfe von Don’t Look Up die wohl leichtfüßigste Abwechslung.

    Nonnas (2025)

    Nonnas ist eine herzerwärmende Dramedy über Joe (Vince Vaughn), der nach dem Verlust seiner Mutter und Großmutter ein italienisches Restaurant in Staten Island eröffnet und dabei „Nonnas“ (Großmütter) als Köchinnen engagiert. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und besticht durch eine charmante Besetzung: Susan Sarandon, Lorraine Bracco, Talia Shire und Brenda Vaccaro bringen ihren ganz eigenen Charakter und Humor ein. Wer die Ensemble-Chemie von Wine Country schätzt, findet hier quasi die kulinarische Variante. Gleichzeitig sorgt der Film mit Küchenchaos und Slapstick-Momenten für Lacher, die eher an Irgendwie schwanger erinnern – wenn auch deutlich zahmer. Dadurch vereint Nonnas zwei Richtungen: geerdete Wärme und ausgelassene Albernheit. Perfekt für alle, die feel-good Comedy mit authentischem Flair suchen.

    Old Dads (2023)

    Bill Burrs Regiedebüt Old Dads zeigt drei Männer mittleren Alters, die mit der modernen Welt einfach nicht mehr klarkommen – politisch korrekt, digital vernetzt und emotional überreflektiert. Derbe Sprüche, bissige Dialoge und eine erstaunlich ehrliche Auseinandersetzung mit männlicher Midlife-Verunsicherung machen den Film zu einer der kompromissloseren Netflix-Komödien. Im Gegensatz zu Irgendwie schwanger oder The Wrong Missy ist der Humor hier weniger albern, sondern deutlich zynischer und gesellschaftskritischer. Gleichzeitig teilt der Film mit Wine Country die Fähigkeit, Komik aus Lebenskrisen zu ziehen, nur eben aus männlicher Perspektive. Old Dads ist laut, direkt und manchmal plump – aber genau das macht ihn zu einer der authentischsten Netflix-Comedy-Produktionen der letzten Jahre.

  • Von „Eyes of Wakanda“ bis „X-Men“: Alle animierten MCU-Serien im Ranking

    Von „Eyes of Wakanda“ bis „X-Men“: Alle animierten MCU-Serien im Ranking

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Mit Eyes of Wakanda ist vor Kurzem die neueste animierte Marvel-Serie erschienen. Ein guter Anlass, um sich die animierte Seite des MCU genauer anzusehen. Während die Realverfilmungen im Rampenlicht stehen, hat sich daneben eine kleine, aber wachsende Welt von Marvel-Serien etabliert, die mit Stil, Ton und Zielgruppe experimentiert. 

    Ob philosophische Was-wäre-wenn-Fragen, Vorschul-Abenteuer oder nostalgische Revivals - das animierte MCU zeigt eine Vielseitigkeit, die oft unterschätzt wird. Im Vergleich zu anderen Franchises wie Star Wars, wo Serien wie The Clone Wars und Rebels eine klare inhaltliche Klammer bilden, wirkt Marvels Animationssparte fragmentierter, aber auch mutiger in ihren Ansätzen. Diese Liste rankt alle bisherigen MCU-Animationsserien - nicht nach ihrer Relevanz fürs große Ganze, sondern nach ihrer erzählerischen Konsequenz, ihrem Konzept und ihrer Zielgruppenwirkung. Manche Formate setzen dabei auf Herz und Haltung, andere eher auf Gags und Geschwindigkeit. 

    5. Eyes of Wakanda (2024)

    Als neuester Zugang in der animierten MCU-Welt wirkt Eyes of Wakanda wie ein vielversprechender erster Entwurf, dem aber noch der letzte Schliff fehlt. Die Idee, Vibranium-Missionen quer durch die Weltgeschichte zu erzählen, ist clever, visuell ambitioniert und konzeptionell mutiger als manch andere Serie. Doch trotz dieser Ansätze bleibt vieles auf der Strecke: Figuren bleiben blass, Handlungsbögen enden zu abrupt, und der emotionale Sog stellt sich nur selten ein. Im Vergleich zu What If…?, das ebenfalls mit neuen Erzählstrukturen experimentiert, fehlt hier das narrative Rückgrat. Selbst das eher episodenhafte Ich bin Groot wirkt in sich geschlossener. Dass Eyes of Wakanda auf dem letzten Platz landet, liegt also nicht an mangelnder Idee, sondern an der fehlenden Ausarbeitung. Es ist ein Anfang - aber eben nur das.

    4. Ich bin Groot (2022–2023)

    Diese Mini-Serie ist ein charmantes Nebenprojekt, das sich gar nicht erst bemüht, größer zu wirken, als es ist - und genau das macht sie sympathisch. In wenigen Minuten pro Episode bringt Ich bin Groot niedliche Gags, clevere Animation und einen liebenswerten Blick auf den Mini-Avenger, ohne sich an klassische Erzählmuster zu klammern. Im Vergleich zu Spidey und seine Super Freunde, die für Kinder ebenfalls zugänglich, aber dramaturgisch klarer aufgebaut ist, wirkt Ich bin Groot wie ein locker eingeschobenes Zwischenspiel. Und gegenüber Eyes of Wakanda zeigt sich hier, dass weniger manchmal mehr sein kann, solange der Ton stimmt. Trotzdem reicht es nicht für eine höhere Platzierung, weil die Mini-Episoden zu wenig Spielraum lassen, um wirklich zu berühren oder neue Perspektiven ins MCU zu bringen.

    3. Spidey und seine Super Freunde (seit 2021)

    Diese Vorschulserie richtet sich an ein ganz anderes Publikum, und genau deshalb funktioniert sie so gut. In 22-Minuten-Folgen erleben Peter, Gwen und Miles kleine Abenteuer mit klarer Botschaft: Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Die Animation ist bunt, die Geschichten einfach gehalten, aber nicht banal. Gerade im Vergleich zu anderen Kinderformaten schafft es Spidey und seine Super Freunde, Marvel-Welten zugänglich zu machen, ohne sie zu verflachen.Innerhalb dieses Rankings landet die Serie auf Platz 3, weil sie genau weiß, was sie sein will, und das auch noch erstaunlich souverän umsetzt. Im Gegensatz zu Ich bin Groot, das auf bestehende Bekanntheit setzt, funktioniert Spidey sogar als Einstieg ins Marvel-Universum. Für Erwachsene ist diese Serie nicht zwingend relevant, aber für Kinder ein echtes Highlight.

     2. Marvel’s What If…? (seit 2021)

    Was wäre, wenn T’Challa zu Star-Lord geworden wäre? Oder Ultron die Infinity-Steine bekommen hätte? What If…? denkt das MCU neu - mit alternativen Realitäten, in denen bekannte Figuren plötzlich ganz andere Wege gehen.

    Die Serie stellt echte Fragen: Was macht einen Helden aus? Wie verändert sich alles durch eine einzige Entscheidung? Staffel 2 verknüpft einige Episoden dann noch stärker und zeigt Figuren wie Kahhori, die es so im MCU nie gab. Es zündet zwar nicht jede Folge direkt, aber die besten sind mutig, emotional und visuell einfallsreich. Im Vergleich zu Spidey und Eyes of Wakanda zeigt What If…? deutlich mehr erzählerischen Ehrgeiz. Nicht jede Folge funktioniert gleich gut, aber wenn die Serie zündet, dann mit voller Wucht - emotional, visuell und thematisch. 

     What If…? schafft es auf den zweiten Platz, weil sie das animierte Format nutzt, um Grenzen zu sprengen und damit zeigt, wie viele Versionen von Marvel eigentlich möglich sind.

    1. X-Men '97 (2024)

    Die Rückkehr der Mutanten ist ein echtes Ereignis, nicht nur für alteingesessene Fans, sondern für das gesamte MCU. X-Men '97 macht etwas, das keine andere Serie in diesem Ranking schafft: Sie vereint Nostalgie, erzählerische Reife und emotionale Wucht zu einer Serie, die von der ersten Minute an elektrisiert. Politische Untertöne, moralische Grauzonen und echte Charakterentwicklung ergeben hier ein Gesamtbild, das selbst gegenüber hochbudgetierten Live-Action-Titeln bestehen kann. What If…? bietet im Vergleich zwar Vielfalt durch sein Konzept, geht aber nicht immer tief genug. X-Men ’97 wirkt dagegen fokussierter, schärfer und emotional nachhaltiger. Und während Spidey oder Groot eher Nebenstrecken befahren, ist das hier das animierte Herzstück des MCU. Platz 1 ist nicht nur verdient, sondern fühlt sich fast zu niedrig an für eine Serie, die so viel richtig macht. Wenn du bisher dachtest, Animation sei nur Beiwerk: X-Men ’97 wird dich umstimmen.

  • 10 Anime-Filme, die dein Herz brechen und dich nicht loslassen

    10 Anime-Filme, die dein Herz brechen und dich nicht loslassen

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Manche Filme nimmt man mit ins Leben, und das nicht, weil sie laut oder spektakulär sind, sondern weil sie einen genau dort treffen, wo es am meisten wehtut. Diese Anime-Filme erzählen von Verlust, Sehnsucht und den ganz leisen Momenten, in denen einem plötzlich die Tränen kommen. 

    Es geht um Geschichten, die oft einfach beginnen, dann aber mehr zeigen, als viele Worte sagen könnten. Hier geht es nicht um den Weltuntergang, sondern um Abschied, ums Nicht-Wiederfinden und Erinnern. Wer sie anschaut, bleibt selten unberührt, denn sie treffen etwas, das in uns allen wohnt. Im Gegensatz zu actiongeladenen Anime-Blockbustern wie Akira oder Attack on Titan setzen diese Filme nicht auf Wucht, sondern auf Zerbrechlichkeit. Sie erinnern eher an Werke wie Stimme des Herzens - Whisper of the Heart oder Die Legende der Prinzessin Kaguya, in denen Emotionen leise verhandelt werden, aber umso klarer spürbar sind. Es sind keine Heldenreisen, sondern innere Bewegungen - sanft, schmerzhaft und oft wunderschön.

    1. Your Name (2016)

    Taki lebt in Tokio, Mitsuha auf dem Land: Zwei Menschen, die sich nicht kennen, aber urplötzlich im Körper des anderen aufwachen. Was anfangs wie eine absurde Verwechslungskomödie wirkt, entwickelt sich zu einer tiefen Verbindung zwischen zwei Seelen, die durch Raum und Zeit ziehen. Your Name ist ein Film über das Gefühl, dass da draußen jemand ist, der einem fehlt, obwohl man ihn noch nie getroffen hat. Es ist eine Geschichte über Erinnerung, über verpasste Augenblicke und über den Versuch, das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Was Your Name so besonders macht, ist nicht nur der emotionale Twist, sondern die Art, wie sich Sehnsucht in kleinen Momenten zeigt - in Blicken, Orten und Geräuschen. Er fühlt sich an wie eine schönere, magischere Schwester von 5 Centimeters per Second, nur mit mehr Hoffnung. Und gerade im Vergleich zu Weathering with You bleibt diese Geschichte näher am Gefühl als an der Entscheidung.

    2. A Silent Voice (2016)

    Shoya hat in seiner Schulzeit schwere Fehler gemacht. Er mobbte Shoko, ein gehörloses Mädchen, das einfach nur dazugehören wollte. Jahre später sucht er sie wieder, getrieben von Schuld, Reue und dem Wunsch, es wiedergutzumachen. A Silent Voice zeigt, wie schwer es sein kann, mit sich selbst Frieden zu schließen. Es ist ein stiller, eindringlicher Film über Einsamkeit, über Ausgrenzung und über das Ringen um Vergebung, sowohl bei anderen als auch bei sich selbst. Der Schmerz in A Silent Voice wirkt von innen heraus, als hätte jede Figur eine unsichtbare Narbe. Während Your Name zwei Menschen verbindet, die sich nie begegnet sind, zeigt dieser Film, wie schwer es ist, sich denen zu nähern, die man verletzt hat. Kein anderer Titel in dieser Liste ringt so direkt mit der Frage, ob Vergebung wirklich möglich ist - nicht einmal Erinnerungen an Marnie, obwohl auch dort die Vergangenheit anklopft.

    3. Die letzten Glühwürmchen (1988)

    Japan am Ende des Zweiten Weltkriegs: Seita und seine kleine Schwester Setsuko sind auf sich allein gestellt, nachdem ihre Familie im Bombenhagel auseinandergerissen wurde. Sie kämpfen ums Überleben, hungern und verlieren ihr Zuhause - und irgendwann auch ihre Hoffnung. Die letzten Glühwürmchen ist kein Film, den man „genießen“ kann. Er ist schwer, schmerzhaft und unerträglich ehrlich. Er zeigt den Krieg nicht durch große Schlachten, sondern durch das langsame Zerbrechen zweier Kinder. Das macht ihn umso erschütternder. Wenn Setsuko still an Seitas Schulter lehnt, kann man nur noch schlucken. Und man vergisst dieses Bild nie wieder. Wo andere Werke wie A Silent Voice Hoffnung wenigstens andeuten, bleibt hier nur ein leises, schmerzhaftes Nichts. Selbst Wie der Wind sich hebt, das ebenfalls den Krieg streift, wirkt dagegen fast verträumt - so brutal ist die Ehrlichkeit dieses Werkes.

    4. I Want to Eat Your Pancreas (2018)

    Ein zurückgezogener Schüler entdeckt zufällig das Tagebuch seiner lebhaften Mitschülerin Sakura, in dem steht, dass sie bald sterben wird. Sie ist allerdings trotzdem offen, voller Lebensfreude und will das Beste aus der Zeit machen, die ihr noch bleibt. Er dagegen ist ruhig, fast unsichtbar. Zwischen den beiden entsteht eine vorsichtige Nähe, die sich immer weiter vertieft. I Want to Eat Your Pancreas klingt im Titel provokant, ist aber ein zutiefst berührender Film über Vergänglichkeit, über Nähe und über das, was bleibt, wenn die Worte fehlen. Dieser Film lässt einem das Herz aufgehen, nur um es wenig später zu zerreißen. Es ist eine zarte Explosion von Nähe, wie man sie sonst vielleicht nur in The Garden of Words spürt - nur, dass hier das Ungesagte nicht bleibt, sondern ausgesprochen wird, gerade weil die Zeit drängt. 

    5. 5 Centimeters per Second (2007)

    Takaki und Akari kennen sich seit Kindertagen. Doch das Leben stellt sich zwischen sie - Umzüge, Schulwechsel und die Zeit selbst stehen ihnen im Weg. Sie schreiben sich Briefe und hoffen, dass ihre Verbindung bestehen bleibt. Doch je älter sie werden, desto mehr verblasst die gemeinsame Verbindung. 5 Centimeters per Second erzählt keine große Liebesgeschichte, sondern die Geschichte dessen, was hätte sein können. Es ist ein Film über das Warten, über das langsame Loslassen und über all die Gedanken, die man nie ausgesprochen hat. Dieser Film fühlt sich an wie eine Erinnerung, die man nicht loswird - nicht, weil sie schön war, sondern weil sie nie erfüllt wurde. Anders als bei Your Name, wo sich die Figuren aktiv gegen das Vergessen stemmen, lässt sich hier niemand retten. Und selbst The Garden of Words, so still er auch ist, lässt mehr Nähe zu als dieses bittersüße Schweigen.

    6. Ame & Yuki - Die Wolfskinder (2012)

    Hana verliebt sich in einen Mann, der sich in einen Wolf verwandeln kann. Als er stirbt, bleibt sie mit zwei Kindern zurück, die beide ebenfalls zwischen Mensch und Tier stehen. Sie zieht aufs Land, baut ein neues Leben auf und versucht, ihren Kindern Halt zu geben, ohne sie zu brechen. Die Wolfskinder ist ein ruhiger, zutiefst berührender Film über Elternschaft, über das Loslassen und über den Mut, Kinder ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Als die Kinder letztendlich in entgegengesetzte Richtungen verschwinden, bleibt Hana zurück - stark, aber allein und schafft einen Moment, der tief ins Herz trifft. Es gibt kaum einen Film, der so ruhig über große Themen wie Familie, Verlust und Identität spricht. Wo Die letzten Glühwürmchen im Elend endet, bleibt hier etwas bestehen: eine stille Form von Stärke. Und anders als Wie der Wind sich hebt, der Träume über Realität stellt, zeigt dieser Film, wie viel Mut es braucht, einfach weiterzumachen.

    7. The Garden of Words (2013)

    Ein Schüler schwänzt bei Regen die Schule, und eine Frau sitzt allein auf einer Parkbank. Ohne viele Worte entsteht eine stille Verbindung zwischen den beiden, die sich vorsichtig, leise und irgendwie tröstlich präsentiert. The Garden of Words ist kein klassischer Liebesfilm, sondern eine Geschichte über zwei Menschen, die sich im richtigen Moment begegnen. Die beiden geben sich Halt, ohne sich wirklich zu kennen. Während alles unausgesprochen bleibt, ist trotzdem nichts belanglos und berührt. Als der Regen irgendwann aufhört und der Alltag zurückkehrt, fühlt sich alles leerer an, und man wünscht sich, diese kleine Oase hätte ein bisschen länger existieren dürfen. So minimalistisch dieser Film auch wirkt, seine Wirkung ist gewaltig. Während 5 Centimeters per Second das Vergehen der Zeit beklagt, hält The Garden of Words sie für einen Moment an.

    8. Erinnerungen an Marnie (2014)

    Anna ist ein zurückhaltendes Mädchen, das den Sommer bei Verwandten in Hokkaidō verbringt. Dort entdeckt sie ein altes, verlassenes Landhaus und begegnet Marnie, einem geheimnisvollen Mädchen, das ihr tiefes Verständnis entgegenbringt. Die wohlige Nähe wächst, obwohl Anna nicht weiß, ob Marnie real oder nur Einbildung ist. Erinnerungen an Marnie ist weniger ein Fantasyfilm als eine emotionale Reise in Annas innere Welt. Die Enthüllung am Ende, die zeigt, dass Marnie eng mit Annas Vergangenheit verbunden ist, lässt den Zuschauer nachdenklich und mit bittersüßen Gefühlen zurück. Was anfangs wie ein märchenhaftes Rätsel wirkt, entfaltet sich zu einem leisen Schrei nach Zugehörigkeit. Es gibt Parallelen zu A Silent Voice - auch hier geht es ums Gesehenwerden -, aber Marnie bleibt geisterhafter und schwerer zu greifen. Und wo Your Name seine Wendungen in Raum und Zeit verankert, passiert das Magische hier in der Erinnerung.

    9. Wie der Wind sich hebt (2013)

    Jiro träumt davon, Flugzeuge zu bauen, und zwar schöne und elegante Maschinen, die nicht für den Krieg gemacht sind, sondern für die Ästhetik. Seine Arbeit wird jedoch von der Realität eingeholt: Am Ende sollen seine Entwürfe zu Kriegsmaschinen werden. Parallel dazu verliebt er sich in eine junge Frau, die schwer krank ist. Wie der Wind sich hebt ist kein lauter Film. Er erzählt in leisen Bildern von großen Träumen und vom Preis, den man zahlt, wenn man an ihnen festhält. Am Ende steht Jiro allein da, nur mit seinen Flugzeugen und der Erinnerung an das, was einmal war. Der Film träumt von Schönheit, auch wenn sie zerstört wird - und genau das macht ihn so tragisch. Die Liebe hier ist stiller als in Pancreas und melancholischer als in Weathering with You, aber nicht weniger tief. 

    10. Weathering with You - Das Mädchen, das die Sonne berührte (2019)

    Hodaka läuft von zu Hause weg und landet in Tokio, wo er Hina trifft, die die Gabe hat, den Regen zu vertreiben. Die beiden verlieben sich, aber bald zeigt sich, dass diese Fähigkeit ihren Preis hat. Weathering with You beginnt wie ein modernes Märchen, entwickelt sich dann aber zu einer Geschichte über Verantwortung, Opfer und eine schicksalhafte Entscheidung, die alles verändert. Der Film fragt nicht, was richtig ist, sondern, was man bereit ist zu tun, wenn es um die eine Person geht, die man nicht verlieren will. Am Ende bleibt ein Himmel voller Fragen und eine Liebe, die alles überstrahlt. Es ist ein Film, der sich nicht scheut, alles aufs Spiel zu setzen - nicht für die Welt, sondern für einen einzigen Menschen. Während Your Name das Gleichgewicht sucht, kippt hier alles zugunsten der Emotion. Und obwohl Wie der Wind sich hebt ebenfalls von Konsequenzen spricht, bleibt Weathering with You kompromisslos romantisch -  im besten und schmerzhaftesten Sinn.

  • Zombies: Die besten Filme der letzten zehn Jahre

    Zombies: Die besten Filme der letzten zehn Jahre

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    Totgesagte leben länger, heißt es. Und wo würde dieser Ausspruch besser passen als beim Genre des Zombiefilms? Es kommt einfach immer wieder – und das seit 1968, als George A. Romero mit Die Nacht der lebenden Toten den modernen Zombiefilm mit einem Klassiker begründet.

    Seither ist eine Menge passiert. Längst staksen die Untoten nicht mehr steif umher, reduziert auf einen einzigen Instinkt und wirklich stark nur in der Masse. Nicht erst Danny Boyles 28 Tage später (2002) hat mit diesen lange Zeit gesetzten Genreregeln gebrochen. Heute dürfen Zombies sogar Gefühle zeigen, kommunizieren oder sich organisieren. Was ein Markenzeichen des Genres bleibt, ist die krasse Wirkung von Entfremdung, die Angst über den plötzlichen Verlust aller zivilisatorischen Tugenden. Und dank dieser gesellschaftlichen Tragweite finden zunehmend auch preisgekrönte Arthouse-Regisseur:innen Lust an dem einst als schmuddelig geltenden Horror-Subgenre.

    Wer erfahren möchte, welche Entwicklung das Zombiegenre in den vergangenen zehn Jahren genommen hat, findet nachstehend mit den zehn besten Beispielen einen chronologisch sortierten Überblick über die Internationalität und Bandbreite des Zombiefilms der vergangenen zehn Jahre.

    1. What We Become (2015)

    Eine idyllische Spießervorstadt von Kopenhagen namens „Sorgenfri“ bildet das Setting dieses dänischen Beitrags, an dessen Beginn die Figuren in all ihrer geruhsamen Bürgerlichkeit gezeigt werden – bis in einem Altenheim ein sich schnell verbreitender Virus auftaucht, der die Menschen zu blutrünstigen Monstern verändert. Bo Mikkelsens Spielfilmdebüt What We Become konzentriert sich in 85 Minuten auf atmosphärisch sehr gelungene Weise auf genau diese Frage: Wie schnell werfen wir angesichts der Bedrohung unsere menschlichen Prinzipien über Bord? Langsam und gekonnt baut sich die Spannung des Films auf, bis sich schließlich die ganze Brutalität der Situation entlädt: ein gekonnt grausiger Übergang vom Normalzustand in die Apokalypse.

    2. Train to Busan (2016)

    Mit der Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Cannes, großem internationalen Interesse und fast 12 Mio. Zuschauern in Südkorea bedeutete Train to Busan für den Regisseur Yeon Sang-ho den Durchbruch. Der Clou seines Zombiefilms ist die Konzentration auf die Enge des Raums eines südkoreanischen Schnellzugs. Mit einem auf faszinierende Weise cleanen Look und einer spektakulären Schnittleistung entwickeln die 118 Filmminuten einen enormen Sog und eine extreme Spannungskurve. Gerade auch das Gefühl der Machtlosigkeit im Angesicht der Masse zu erzeugen, gelingt dem Film meisterhaft. Mit Peninsula dreht Yeon Sang-ho 2020 einen Nachfolger, der von der Welt vier Jahre nach der Zombieinvasion erzählt.

    3. Hungrig (2017)

    Robin Auberts kanadische Variante des Zombiemotivs spielt in einem weitläufigen ländlichen Gebiet und konstruiert zunächst ähnliche Voraussetzungen wie in fast allen Zombiefilmen, indem wir Menschen begleiten, die auf das entstehende Grauen gänzlich unvorbereitet sind. Als das Besondere am 104-minütigen Hungrig entpuppt sich dann schnell vor allem die Ausgestaltung der Untoten. Mit gellenden Schreien machen sie sich bemerkbar, können sich sehr schnell fortbewegen, zeigen aber vor allem arg eigenwilliges soziales Verhalten. Die Zombies scheinen eine Art von Gemeinschaft zu empfinden – insbesondere aber zeichnet sie ein gewisser Fetisch für Dinge und Objekte aus. Sie sammeln zu turmhohen Bergen gestapelt alten Kram, an den sie sich offenbar aus dem früheren Leben erinnern und dem sie nun im Dämmer ihres Zombiedaseins huldigen. Unser Konsumverhalten – das war schon in George A. Romeros Zombie (1978) die Message – überdauert alles Weltliche.

    4. The Dead Don’t Die (2019)

    Endgültig in der Hochkultur der Filmwelt angekommen war das Zombiefilmgenre spätestens, als bekannt wurde, dass Indiefilm-Ikone und Arthouse-Starregisseur Jim Jarmusch sich mit ihm beschäftigen wollte. Herausgekommen ist einer der lustigsten, aber definitiv der lässigste Beitrag zum Genre aller Zeiten. Die von Bill Murray, Adam Driver oder Tilda Swinton gespielten Figuren reagieren auf die Zombiebedrohung mit einer Gelassenheit, die in dem Genre ansonsten so gar keinen Platz hat. Gerade dieser Gegensatz wirkt wahnsinnig lustig – dabei geht Jarmusch in Bezug auf Splattermomente nicht mal zimperlich vor. Garniert mit großartigen Gastauftritten von Steve Buscemi, Danny Glover, RZA oder Iggy Pop (als kaffeedurstiger Zombie) entwickelt der Film über 105 Minuten eine herrliche neue Genrevariante.

    5. Endzeit (2019)

    Mit Endzeit gelingt der Regisseurin Carolina Hellsgård einer der wenigen deutschen Filme, die sich an das Zombiegenre heranwagen. Basierend auf einem Comic von Olivia Vieweg erzählt der Film eine Welt, in der Jena und Weimar – von Barrikaden umgeben – die letzten von Menschen bewohnten Städte sind. Wir begleiten zwei Frauen, die sich zu Fuß in die andere Stadt durchschlagen wollen und dabei das von Zombies beherrschte Land durchqueren müssen. Mit zunehmender Laufzeit der insgesamt 90 Minuten wird im Film deutlich, dass das Zeitalter der Menschheit ein Ende findet und die Natur sich mit aller Macht die Welt zurückerobert. Der Begriff „Endzeit“ wird in diesem Film wörtlich genommen, der vor allem mit starker Atmosphäre punktet – und damit insbesondere allen zu empfehlen ist, die sich für tiefere Ebenen des Zombiegenres jenseits bloßen Splatterekels interessieren.

    6. Little Monsters (2019)

    Lupita Nyong’o, Oscarpreisträgerin als Beste Nebendarstellerin in 12 Years a Slave (2013), trägt diesen einigermaßen verrückten australischen Zombiefilm. Sie spielt eine Kindergärtnerin, die mit ihrer Kindergruppe einen Tierpark besucht, der plötzlich von einer Horde Zombies überrannt wird. „Schnelle oder langsame?“, fragt ein Soldat, als die Meldung in der Kaserne eingeht und ist erleichtert: „Langsame.“ Ähnlich wie der legendäre Shaun of the Dead (2004) setzt Little Monsters über 94 Minuten lang auf parodistische Pointen und jede Menge schräge und explizite Gags. Die Coolness des Jarmusch-Humors von The Dead Don’t Die geht dem Film zwar ab – doch in der Summe bleibt er eine wirklich lustige, unterhaltsame und rabenschwarze Komödie.

    7. Zombieland: Doppelt hält besser (2019)

    Sie sind wieder zurück: Knapp zehn Jahre nach dem ersten Teil, streifen die vier berüchtigten Zombiejäger wieder durch die Überreste einer apokalyptischen USA. Wie schon der erste Teil, so nutzt auch diese Fortsetzung über 99 Minuten hinweg das Zombiefilmgenre in erster Linie als Anlass für jede Menge spektakuläre Action. Betont derber Humor, möglichst kreative Zombie-Kills und krasse Schauplätze (u.a. das Weiße Haus als zugewachsener Lost Place) prägen diesen lauten, aber unterhaltsamen Spaß, der dazu erneut absurd gut besetzt ist: Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Emma Stone, Rosario Dawson und Luke Wilson veredeln diesen schießwütigen Irrsinn.

    8. Army of the Dead (2021)

    In Las Vegas wimmelt es vor Zombies – das klingt wie ein ironischer Kommentar auf das Glücksspiel-Mekka mitten in der Wüste. In Zusammenhang mit Zack Snyders 148-minütiger Action-Horror-Farce Army of the Dead ist das allerdings ziemlich wörtlich gemeint: Nach einem Bahnunfall entkommt ein Alpha-Zombie und infiziert die gesamte Stadt. Ein Team von Söldnern soll aus der verlorengegebenen Stadt Bargeld aus einem Tresor retten. Ähnlich wie bei Zombieland liegt auch hier der Schwerpunkt auf derben Sprüchen und spektakulärer Action, gekonnt kombiniert mit Elementen des Caper-Movies. Mit dabei ist übrigens auch Matthias Schweighöfer als deutscher Safeknacker.

    9. Final Cut of the Dead (2021)

    Ein weiterer Oscarpreisträger, der sich für die Welt der Zombies interessiert: Der Franzose Michel Hazanavicius (The Artist, 2011) hat, orientiert am japanischen Film One Cut of the Dead (2017) von Shinichiro Ueda, einen Meta-Zombiefilm gedreht, wenn man so will. In 115 Minuten wird nämlich von den Dreharbeiten eines Low-Budget-Horrorfilms erzählt, die plötzlich von echten Zombies gestört werden. Der Crew allerdings gefällt, was sie sieht und hält weiter drauf. Die herrlich lustigen Film-im-Film-Anspielungen quellen natürlich über vor Seitenhieben auf die Medien – nicht weniger Hiebe bekommt aber auch das Filmpersonal selbst ab, von den Zombies ganz zu schweigen. Mit Final Cut of the Dead hatte 2022 erstmals ein Zombiefilm die Filmfestspiele in Cannes eröffnen dürfen.

    10. Handling the Undead (2024)

    Zum Schluss geht’s nach Norwegen: Die norwegische Starschauspielerin Renate Reinsve (Der schlimmste Mensch der Welt, 2021) spielt die Hauptrolle in diesem düsteren, schwermütigen Zombiedrama. Thea Hvistendahls Film geht das Phänomen der Untoten von einer gänzlich anderen Perspektive an als alle hier zuvor besprochenen Filme. Als nämlich an einem heißen Sommertag plötzlich in Oslo die Toten wieder auferstehen, erleben wir den Moment in drei Familien mit. Ihnen gleich ist der kürzliche Verlust eines geliebten Menschen. Noch tief inmitten ihrer Trauer, sind die Totgeglaubten plötzlich wieder da – seltsam still, seltsam blass, seltsam feindlich. Handling the Undead ist ein düster-gruseliges und gleichsam berührendes Drama, das ein sensibles soziales Thema anspricht und sich über 97 Minuten zum reinen Horror entwickelt.

  • Die Kult-Krimis im Überblick: Alle „Knives Out“-Filme in der richtigen Reihenfolge

    Die Kult-Krimis im Überblick: Alle „Knives Out“-Filme in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Ein geheimnisvoller Mordfall, bei dem alle verdächtig sind, ein exzentrischer Detektiv mit Südstaatenakzent und jede Menge cleverer Seitenhiebe auf die Gesellschaft - das ist das Erfolgsrezept der „Knives Out“-Reihe.

    Was als origineller Einzelfilm begann, hat sich schnell zu einem eigenständigen Universum entwickelt, das klassische Whodunits mit modernem Witz, starker Typenzeichnung und pointierter Gesellschaftskritik verbindet. Ähnlich wie bei Agatha Christie und ihrem Mord im Orient-Express (2017) trifft hier jeder Charakter eine präzise Note, aber mit dem Drive und Stil von Filmen wie Promising Young Woman (2020) oder The Menu (2022).

    Benoit Blanc, gespielt von Hollywoodstar Daniel Craig, ist längst zur Kultfigur geworden, und die Filme bieten nicht nur Spannung, sondern auch ein Vergnügen für alle, die Spaß an doppelten Böden, schrägen Figuren und cleveren Plots haben. Wer also wissen will, wie sich die Teile chronologisch einordnen, welche Themen im Zentrum stehen und warum die Reihe mehr ist als bloß ein Krimi, bekommt hier die passende Übersicht, inklusive Ausblick auf das, was noch kommt.

    1. Knives Out - Mord ist Familiensache (2019)

    Der Auftakt dieser modernen Krimireihe beginnt klassisch: ein altes Anwesen, eine reiche Familie, ein Todesfall mit Fragezeichen. Doch was Knives Out- Mord ist Familiensache so besonders macht, ist nicht nur die ausgeklügelte Story, sondern ihre Art der Inszenierung. Regisseur Rian Johnson spielt mit den Erwartungen des Genres, legt falsche Fährten und lädt sein Publikum ein, selbst mitzurätseln. Der Krimiautor Harlan Thrombey wird tot aufgefunden, und jeder seiner Angehörigen scheint ein Motiv zu haben - doch die Wahrheit ist komplizierter, als es zunächst scheint. Benoit Blanc ist das Herz der Reihe: elegant, scharfsinnig und charmant-schrullig. Der über zwei Stunden lange Film kombiniert Spannung mit viel Humor und einem klaren Blick auf soziale Dynamiken. Für alle, die klassische Detektivgeschichten lieben, aber auch ein bisschen Ironie zu schätzen wissen, ist dieser Film ein Muss.

    2. Glass Onion: A Knives Out Mystery (2022)

    Mit Glass Onion: A Knives Out Mystery wechselt die Kulisse, aber nicht die Qualität. Statt dunkler Villa erwartet uns eine grelle Privatinsel, statt Familienintrigen ein Kreis von reichen Selbstdarstellern, und statt heimlichem Giftmord eine Party, bei der ein echter Mord nicht lange auf sich warten lässt.

    Der zweite Teil wirkt verspielter, satirischer und fast schon grotesk, und genau das macht ihn so unterhaltsam. Influencer, Tech-Milliardäre und Politiker: Hier bekommt die Gegenwart ihr Fett weg. Daniel Craig führt erneut mit Witz und Eleganz durch ein Netz aus Täuschung, Neid und Eitelkeit. Der Film erinnert in seiner Tonlage an Werke wie Triangle of Sadness, ist aber zugleich tief verwurzelt im Krimi-Genre.

    Auch wenn der Humor überdrehter ist als im ersten Teil, bleibt die Struktur messerscharf. Wer auf moderne Gesellschaftssatire mit einem Hauch Hitchcock steht, ist hier genau richtig und kann sich in zwei Stunden und 19 Minuten ein ganz genaues Bild der Lage machen.

    3. Knives Out 3: Wake Up Dead Man (Dezember 2025)

    Der dritte Teil der Reihe trägt einen Titel, der bereits Spekulationen anheizt: Wake Up Dead Man. Noch sind einige Details geheim, doch eines steht fest: Die Geschichte wird düsterer, persönlicher und möglicherweise emotionaler als ihre Vorgänger. Rian Johnson kündigte an, sich diesmal stärker auf Machtspiele und die dunklen Seiten menschlicher Beziehungen zu konzentrieren. Wieder mit dabei ist Benoit Blanc, dessen Ermittlungen diesmal ein neues Ensemble begleiten wird, darunter Andrew Scott und Josh O’Connor. Erwartet wird ein Fall, der tiefer geht als bloß ein Whodunit und sich vielleicht mehr an Thrillern wie Gone Girl als an klassischen Detektivgeschichten orientiert.

    Für Fans der bisherigen Filme ist das nicht einfach nur ein weiterer Teil, sondern eine Weiterentwicklung des Konzepts. Wer die ersten beiden mochte, darf gespannt sein, wie weit das neue Kapitel den Ton verschiebt, und welche Überraschungen der Plot bereithält. Zeitlich zu kurz kommt hier aber sicher keiner: Der Film hat eine Länge von zwei Stunden und 21 Minuten. 

    Ein genauer Starttermin in Deutschland steht noch aus, Netflix hat den Film für Ende 2025 angekündigt.

  • Von 1964 bis „Wednesday“: Alle „Addams Family“-Filme und Serien in richtiger Reihenfolge

    Von 1964 bis „Wednesday“: Alle „Addams Family“-Filme und Serien in richtiger Reihenfolge

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Kaum eine Familie ist so kultig, so skurril und gleichzeitig so charmant wie die „Addams Family“ – seit über sechs Jahrzehnten faszinieren Gomez, Morticia, Wednesday, Pugsley, Onkel Fester & Co. mit finsterem Humor, morbider Eleganz und – im besten Fall – pointierter Gesellschaftskritik.

    Mit der Netflix-Serie Wednesday hat sich das Universum einmal mehr verjüngt: Die von Jenna Ortega verkörperte Titelfigur wurde zur Stilikone einer neuen Generation, Tim Burton inszenierte eine düster-verspielte Coming-of-Age-Variante voller Mystery und bissiger Kommentare.

    Am 6. August 2025 startete Teil 1 der zweiten Staffel, am 3. September folgte Teil 2 – ein idealer Anlass also, um alle Filme und Serien um die „Addams Family“ in der richtigen Reihenfolge zu entdecken. Ein Überblick.

    Die Addams Family (1964–1966, Live-Action-Serie)

    Der Ursprung des Mythos: Die erste Live-Action-Serie vereinte die Figuren aus Charles Addams’ düsteren Cartoons zu einer eigenen Fernsehfamilie – mit pointierten Dialogen, bizarren Situationen und überraschend liebevollen Familienmomenten. Mit John Astin als Gomez und Carolyn Jones als Morticia entwickelte sich das Format zum TV-Kult – allerdings erst in seiner Wiederholung.

    Die Serie lief zwei Staffeln lang und begründete das popkulturelle Vermächtnis der Addams. Sie war stilprägend für das schrullig-humorvolle Bild der „Grusel-Familie“, das bis heute nachwirkt und ist gerade für Nostalgikerinnen und Nostalgiker weiterhin ein sehenswert-morbider Spaß.

    Die Addams Family (1973, Zeichentrickserie)

    Hanna-Barbera, das Animationsstudio hinter Familie Feuerstein und Die Jetsons, animierte die Familie erstmals für ein junges Samstagmorgen-Publikum. Mit weichgezeichneter Optik und zahmerem Humor richtete sich die Serie klar an Kinder – die grotesken Abgründe der Addams wurden hier durch freundliche Exzentrik ersetzt.

    Einige Originalsprecher aus dem Live-Action-Original kehrten zurück (Fun Fact: Pugsley wurde von Jodie Foster gesprochen), doch als Cartoon verlor die Familie an Biss. Dennoch ist Die Addams Family ein interessantes Zeitdokument – als erste Adaption im Trickformat.

    Halloween with the New Addams Family (1977, Fernsehfilm)

    Ein nostalgischer Versuch, das Originalensemble in die 70er-Jahre zu holen: John Astin und viele seiner Co-Stars kehrten für dieses TV-Special ganze elf Jahre nach der Kultserie zurück. Diesmal sehen sich Gomez und die restliche Addams-Familie mit einer Gruppe von Gaunern konfrontiert, die es auf ihr Vermögen abgesehen haben – ein Szenario, das klassisch-skurril inszeniert wird. 

    Halloween with the New Addams Family lebt vor allem von der Wiedersehensfreude und der charmanten Chemie zwischen den Schauspielern, die sofort an die schwarz-weiße Serienzeit erinnert. Dennoch bleibt der erzählerische Zauber der 1960er-Jahre-Version unerreicht. Für eingefleischte Fans ist es ein liebenswertes Wiedersehen, für Neueinsteiger jedoch eher eine Fußnote.

    Die Addams Family (1991, Kinofilm)

    Barry Sonnenfelds erste Kinoadaption brachte die Addams mit großem Budget, visueller Opulenz und finsterem Humor erstmals auf die Leinwand – und wie: Raul Julia (Gomez), Anjelica Huston (Morticia) und eine unvergessliche Christina Ricci als Wednesday wurden zu wahren Kultfiguren der 1990er-Jahre. Der Plot dreht sich um die Rückkehr von Onkel Fester – oder ist es in Wahrheit ein gerissener Hochstapler, der die Familie täuschen will? 

    Die Spannung verbindet sich mit einer gelungenen Mischung aus Gothic-Ästhetik, morbidem Witz und liebevoller “Weirdness”, die Die Addams Family zu einem Kassenhit machte. Sonnenfelds Film war eine stilbildende Wiederbelebung, die das schräge Familienuniversum für eine neue Generation öffnete und bis heute ein beliebter Klassiker geblieben ist.

    Die Addams Family (1992–1993, Zeichentrickserie)

    Mit dem großen Kinoerfolg im Rücken wagte man Anfang der 1990er-Jahre eine neue Cartoon-Version, die sich stilistisch deutlich von der düster-ironischen Vorlage unterschied. Statt Gothic-Atmosphäre dominierte eine bunte, grellere 90er-Jahre-Ästhetik, kombiniert mit überzeichneter Komik und einem klareren Fokus auf die jüngeren Figuren. Vor allem Wednesday und Pugsley stehen im Mittelpunkt zahlreicher Episoden, die überwiegend in sich abgeschlossene Abenteuer erzählen und so für ein jüngeres Publikum leicht zugänglich bleiben. 

    Ganz an die erzählerische Raffinesse oder den makabren Witz der Realfilme reicht die Serie zwar nicht heran, doch als solide Addams-Kost mit charmanten Monstern funktioniert sie, auch wenn Wednesday hier spürbar weichgespült wirkt.

    Die Addams Family in verrückter Tradition (1993, Kinofilm)

    Noch bissiger, noch böser: In der gefeierten Kinofortsetzung bekommen die Addams mit Baby Pubert weiteren Nachwuchs – während Wednesday und Pugsley ins Sommercamp verbannt werden. Christina Riccis bissiger Auftritt inklusive scharfsinnigen Seitenhieben auf den heuchlerischen Umgang der USA mit ihrer eigenen Geschichte ist ein popkulturelles Highlight.

    Die Addams Family in verrückter Tradition war weniger erfolgreich an den Kinokassen, erfreut sich im Rückblick aber noch deutlich größerer Beliebtheit als sein Vorgänger: dunkler, politischer, anarchischer. Eine rare Ausnahme also: eine Fortsetzung, die das Original noch übertrifft.

    Die Addams Family - und die lieben Verwandten (1998, Direct-to-Video-Film)

    Ohne die Originalbesetzung, dafür mit Tim Curry als Gomez und Daryl Hannah als Morticia: Die Addams Family - und die lieben Verwandten versuchte an den Erfolg der Kinofilme anzuknüpfen – aber leider misslang das Vorhaben gründlich: Der Humor wirkt schal, die Geschichte uninspiriert. Ein Familientreffen dient als Rahmen für flache Gags und wenig Esprit.

    Trotz prominenter Neubesetzung bleibt der Film das wohl schwächste Glied der Reihe. Nur für Fans interessant, die wirklich alles gesehen haben wollen – als skurriles Kuriosum innerhalb des Franchise.

    Die neue Addams Familie (1998–1999, Live-Action-Serie)

    Ein Remake für ein jüngeres Publikum: Die kanadische Serie orientiert sich stark an der Originalsitcom, legte damalige Episoden sogar teils neu auf – aber mit modernisierten Sets, neuen Darsteller und an gewachsene Figuren angepassten Gags. Glenn Taranto als Gomez und Ellie Harvie als Morticia liefern solide Performances, die Serie lebt aber vor allem von bewährten Addams-Versatzstücken.

    Die neue Addams Familie war kein neuer Wurf, aber eine liebevolle Hommage, die es immerhin auf 65 Folgen brachte – und in der Nostalgie-Nische gut funktioniert.

    Die Addams Family (2019, Animationsfilm)

    Zurück in Trickform – und in solcher erstmals im Kino: Im CGI-Film von Conrad Vernon (Shrek 2) und Greg Tiernan (Sausage Party) begegnen die Addams auf Umwegen einer Vorstadt-Welt, wo sie sich gegen spießige Nachbarn und eine neugierige Reality-TV-Moderatorin behaupten müssen. Der Look orientiert sich an den Originalzeichnungen von Charles Addams, die Stimmen von Oscar Isaac, Charlize Theron und Chloë Grace Moretz sorgten für zusätzliche Aufmerksamkeit.

    Der Film war kommerziell erfolgreich, wenn auch erzählerisch etwa konventionell – eine kindgerechte Addams-Variante mit Herz und Moral – inklusive Kritik am „American Way Of Life“.

    Die Addams Family 2 (2021, Animationsfilm)

    Im zweiten Teil der Animationsreihe verschlägt es die Addams auf einen Roadtrip quer durch die USA – ein eher klassisches Familienfilmszenario, das für die exzentrische Sippe zur besonderen Herausforderung wird. Während die Familie unterwegs Chaos in Freizeitparks, an Sehenswürdigkeiten und in Kleinstädten stiftet, zweifelt Wednesday zunehmend an ihrer Herkunft und sorgt für die emotionalen Momente der Handlung. 

    Der Humor wirkt insgesamt flacher und weniger bissig als im ersten Teil, doch die prominenten Sprecher – darunter erneut Oscar Isaac, Charlize Theron und Chloë Grace Moretz – verleihen den Figuren einen einnehmenden Charme. Für jüngere Zuschauer bietet Die Addams Family 2 kurzweilige Unterhaltung, Addams-Puristen dürften jedoch enttäuscht sein.

    Wednesday (seit 2022, Live-Action-Serie)

    Mit Wednesday hat Netflix der Addams Family ein erstaunlich frisches Update verpasst – kein klassisches Familienchaos, sondern ein Gothic-Teenie-Krimi vor düsterer Internatskulisse steht im Mittelpunkt. Jenna Ortega macht die ikonische Figur zur neuen Pop-Ikone, mit stoischer Coolness und bissigem Humor, der perfekt ins TikTok-Zeitalter passt. 

    Die erzählerische Tiefe der ersten Staffel reichte aber kaum an das Niveau der beiden 90er-Jahre-Kinofilme mit Christina Ricci heran: Die neue Wednesday wirkte handzahmer, fast zu glattgebügelt, um noch kritische Außenseiter-Ikone zu sein. In der zweiten Staffel findet die Figur aber wieder zu ihrer wohltuenden Antihaltung zurück. Nun stimmt die Mischung - und Wednesday erweist sich mit der Fortsetzung als ebenso unterhaltsamer wie würdiger Nachfolger der Addams-Erzählung.

  • 10" Stolz & Vorurteil"-Adaptionen – von Klassikern bis Modern

    10" Stolz & Vorurteil"-Adaptionen – von Klassikern bis Modern

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Jane Austens Stolz & Vorurteil ist ein literarischer Dauerbrenner, der seit über 200 Jahren Leserinnen und Leser begeistert – und auf der Leinwand wie im Fernsehen immer wieder neu zum Leben erweckt wird. Von klassisch-britischen Miniserien bis hin zu modernen Webserien und Bollywood-Adaptionen: Kaum ein Roman wurde so oft und so unterschiedlich interpretiert.

    Jede Generation hat ihre eigene Lizzy Bennet und ihren Mr. Darcy bekommen, jede Adaption setzt eigene Akzente – mal werkgetreu, mal experimentell, mal als Parodie. Doch welche Version ist wirklich die beste? In dieser Liste findest du die wichtigsten Filme und Serien – gerankt nach Qualität, Kultstatus und Nähe zum Original. Für Austen-Fans und Neulinge gleichermaßen.

    1. Stolz & Vorurteil (BBC-Miniserie, 1995)

    Die sechsteilige BBC-Serie mit Jennifer Ehle als Elizabeth Bennet und Colin Firth als Mr. Darcy gilt für viele Austen-Fans als das Nonplusultra unter den Adaptionen. Mit einer Laufzeit von über fünf Stunden bleibt hier genug Raum für die feinen Nuancen, die Jane Austens Roman so besonders machen. Ausstattung, Kostüme und Drehorte sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet, der feine, oft subtile Humor des Buches bleibt erhalten. Besonders die Chemie zwischen Ehle und Firth ist legendär und sorgt für unvergessliche Momente. Und während moderne Varianten wie Lost in Austen oder Bridget Jones spielerisch mit der Vorlage umgehen, bleibt die BBC-Version die erste Wahl für Purist:innen. Kurz: Wer Stolz & Vorurteil ganz unverfälscht erleben möchte, kommt an dieser BBC-Miniserie nicht vorbei.

    2. Pride & Prejudice (Kinofilm, 2005)

    Joe Wrights opulente Verfilmung mit Keira Knightley als energiegeladener Lizzy und Matthew Macfadyen als zurückhaltendem Darcy begeistert mit einer modernen, cineastischen Bildsprache. Die Kameraarbeit ist dynamisch, die Landschaften wirken fast wie Gemälde, und der Soundtrack von Dario Marianelli bleibt im Ohr. Knightleys Lizzy ist temperamentvoll, schlagfertig und nahbar, während Macfadyen einen verletzlichen, leisen Darcy spielt. Die Inszenierung betont das Romantische und Leidenschaftliche der Vorlage, auch wenn manche Nebenhandlungen gekürzt wurden. Für viele ist diese Version die zugänglichste und emotionalste Verfilmung, die auch Austen-Neulinge anspricht. Und im Vergleich zu Adaptionen wie Bridget Jones oder Liebe lieber indisch bleibt dieser Film näher am Original, aber mit modernem Schwung. 

    3. Liebe lieber indisch (2004, Bollywood-Film)

    Lust auf eine herzerwärmende Rom‑Com, die fast ohne Klischee‑Alarm auskommt? Liebe lieber indisch ist charmant, witzig und mit einem sympathischen Culture‑Clash gewürzt. Die Hauptfigur jongliert zwischen britischem Lebensstil und indischen Familientraditionen – und das nicht nur mit Humor, sondern auch mit echtem Blick auf die kulturellen Unterschiede. Der Film bringt dich zum Lachen, ohne peinlich zu werden, und überzeugt mit ehrlichen Momenten und warmherzigen Figuren, denen man sofort gönnt, dass sie ihr Glück finden. Ideal, wenn du Filme wie Kick It Like Beckham magst und dich am wohlsten fühlst, wenn es so richtig menschelt. Im Gegensatz zu düsteren Varianten wie Death Comes to Pemberley zeigt dieser Film die optimistischste, fröhlichste Seite von Stolz & Vorurteil.

    4. Wenn Jane Austen wüsste (2008)

    Lost in Austen ist eine clevere Meta-Adaption, in der eine moderne Londonerin durch eine magische Tür plötzlich in der Welt von Stolz & Vorurteil landet. Amanda Price, gespielt von Jemima Rooper, bringt das Leben der Bennets gehörig durcheinander und sorgt für jede Menge komische, aber auch nachdenkliche Momente. Die Serie spielt mit den Erwartungen der Zuschauer, bricht bewusst mit der Vorlage und bietet zahlreiche Anspielungen für Austen-Kenner. Wer Spaß an Parodien, Zeitreise-Geschichten und augenzwinkerndem Humor hat, wird hier bestens unterhalten. Während die BBC-Serie von 1995 das Original ehrt und Pride and Prejudice and Zombies bewusst ins Absurde abdriftet, schlägt Lost in Austen den Mittelweg ein: respektvoll, aber dennoch verspielt.

    5. Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück (2001)

    Definitiv eine der charmantesten und witzigsten Romantikkomödien der 2000er-Jahre. Im Mittelpunkt steht Bridget, eine liebenswerte, chaotische Londonerin auf der Suche nach Liebe, Glück und Selbstakzeptanz. Ihr turbulentes Leben, ihre peinlichen Missgeschicke und die berühmte Dreiecksgeschichte zwischen dem charismatischen Daniel Cleaver und dem zurückhaltenden Mark Darcy sorgen für zahlreiche unvergessliche Momente. Die Verbindung zu Jane Austens Stolz & Vorurteil ist kein Zufall: Mark Darcy in Bridget Jones ist quasi die moderne Version von Austens Helden. Colin Firth spielte ihn bereits in der BBC-Serie und liefert hier eine augenzwinkernde Hommage. Statt der Werktreue der BBC-Adaption oder der Bollywood-Fröhlichkeit von Liebe lieber indisch setzt dieser Kultfilm auf urbane RomCom-Energie, bleibt aber tief im Austen-Kosmos verankert: mit Stolz, Vorurteilen und einem Schuss britischem Witz.

    6. Stolz und Vorurteil (1940) – Ein Klassiker der Literaturverfilmung

    Diese Verfilmung von Stolz und Vorurteil aus dem Jahr 1940 zählt zu den bekanntesten und ältesten Adaptionen des berühmten Romans von Jane Austen. In der Rolle der klugen und unabhängigen Elizabeth „Lizzy“ Bennet brilliert Greer Garson, während Laurence Olivier als der stolze Mr. Darcy überzeugt. Die Handlung spielt im England des 19. Jahrhunderts und dreht sich um die fünf Bennet-Schwestern, deren Mutter alles daran setzt, sie möglichst vorteilhaft zu verheiraten. Als Charles Bingley und sein Freund Mr. Darcy in die Nachbarschaft ziehen, beginnt ein turbulentes Spiel aus Stolz, Vorurteilen und gesellschaftlichen Erwartungen. Während moderne Experimente wie Liebe lieber indisch oder Pride and Prejudice and Zombies Austens Roman auf moderne Art und Weise verfremden, ist die 1940er-Version vor allem historisch spannend. Wer alte Hollywood-Romantik schätzt, bekommt hier eine stilvolle, wenn auch nicht ganz werkgetreue Fassung.

    7. Pride and Prejudice and Zombies (2016)

    Diese schräge Mischung aus Austen-Romanze und Zombie-Action ist definitiv Geschmackssache, da der bissige Humor nicht immer ins Schwarze trifft. Die Geschichte bleibt im Kern erhalten, wird aber um eine Zombie-Invasion erweitert. Lily James als Lizzy und Sam Riley als Darcy kämpfen nicht nur mit gesellschaftlichen Konventionen, sondern auch gegen Untote. Der Film ist bewusst trashig, setzt auf Action und skurrilen Humor und nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Für Fans von Genre-Mixes und Parodien bietet Pride and Prejudice and Zombies unterhaltsame Abwechslung, bleibt aber weit entfernt vom Geist des Originals. Und im Gegensatz zur warmherzigen Komik von Bridget Jones oder dem Krimi-Flair von Death Comes to Pemberley stehen hier Splatter und schwarzhumoriges Chaos im Vordergrund. 

    8. Mistelzweige küsst man nicht (2018)

    Mistelzweige küsst man nicht ist genau der richtige Film, wenn du zu Weihnachten Lust auf Romantik hast – aber ohne den üblichen Zuckerguss. Statt allzu flacher Klischees bekommst du hier glaubwürdige Figuren, die sich mit echten Herausforderungen auseinandersetzen, und das Ganze mit einer charmanten Portion Humor. Besonders schön: Der Film erzählt nicht nur von der großen Liebe, sondern auch von Freundschaft, Neuanfängen und der Kunst, sich selbst treu zu bleiben. Fans von Filmen wie Tatsächlich… Liebe oder Liebe braucht keine Ferien werden sich hier sofort zu Hause fühlen. Fern von der bunten Extravaganz von Liebe lieber indisch ist dies die wohl bodenständigste und gemütlichste Austen-Adaption – und neben Bridget Jones sicher die massentauglichste.

    9. Death Comes to Pemberley (2013)

    Wer schon immer wissen wollte, was nach den Geschehnissen von Stolz und Vorurteil passiert, bekommt hier die perfekte Mischung aus Jane Austen und Agatha Christie. In dieser dreiteiligen BBC-Miniserie wird aus dem eleganten Pemberley plötzlich ein Tatort – Mord inklusive. Besonders spannend ist, wie der bekannte Austen-Kosmos hier mit Krimispannung angereichert wird, ohne seine Romantik und den typisch britischen Charme zu verlieren. Matthew Rhys als Darcy und Anna Maxwell Martin als Elizabeth spielen ihre Figuren mit viel Tiefe und zeigen, wie sich Liebe nach Jahren in der Ehe weiterentwickeln kann. Während die BBC-Serie von 1995 den Beginn der Beziehung feiert und Pride and Prejudice and Zombies sie ins Absurde dreht, zeigt Death Comes to Pemberley das fortgeschrittene Eheleben mit viel Liebe, aber auch dunklen Geheimnissen.

    10. Pride and Prejudice: A New Musical (2020)

    Für alle Austen-Fans, die den Klassiker auch mal als Musical erleben wollen: Diese Adaption von Paul Gordon (Jane Eyre) bringt frischen Schwung in Stolz und Vorurteil. Mit charmanten Songs und moderner Inszenierung wird die bekannte Geschichte neu erzählt – mal romantisch, mal witzig, immer mit Herz. Während die BBC-Serie von 1995 durch Werkgetreue überzeugt und Liebe lieber indisch durch Farben und Tanz, wählt diese Version die Musik als emotionale Sprache. Justin Mortelliti als Darcy und Mary Mattison als Elizabeth überzeugen mit starken Stimmen und viel Bühnenpräsenz. Zugegeben, Musical ist nicht jedermanns Sache – aber wer Austen liebt und Lust auf eine musikalische Neuinterpretation hat, bekommt hier eine erfrischende Mischung aus Romantik, Humor und Drama. Absolut sehenswert!

  • Goth-Ikone mit Geschichte: Alle Versionen von Wednesday Addams im Ranking

    Goth-Ikone mit Geschichte: Alle Versionen von Wednesday Addams im Ranking

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Wednesday Addams ist nicht nur eine der faszinierendsten Figuren der Popkultur, sondern auch eine der langlebigsten. Ihr Name geht zurück auf eine Zeile aus einem Kinderreim („Wednesday’s child is full of woe“) – und tatsächlich war die Welt für sie noch nie ein Ort des Glücks und der unbeschwerten Freude.

    Wednesday liebt das Düstere, das Groteske und das Makabre, tritt betont kalt und kalkuliert auf, und beherrscht den zynischen Wortwitz wie kaum eine andere. Doch die Ikone des Andersseins hat in ihrem über 60 Jahre währendem Film- und Serien-Dasein immer wieder Veränderungen durchlebt.

    Zwischen Goth-Girl, Nachwuchsintellektueller und finsterer Antiheldin: In unserem Ranking werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Wednesday-Versionen im Laufe der Zeit.

    6. Debi Derryberry in "The Addams Family" (Animationsserie, 1992-1993)

    Die zweite Animationsserie der Addams Family richtet sich eindeutig an ein jüngeres Publikum – und genau das ist das Problem. Wednesday (gesprochen von Debi Derryberry) ist zwar mit von der Partie, aber ihr Charakter ist im Vergleich zu vielen früheren und späteren Versionen geglättet, gerade seine finsteren Facetten stark heruntergedimmt.

    Dunkle Gedanken gibt es kaum, sinistre Taten sind nicht zu sehen. Ihre pessimistische Weltsicht und ihr schneidender Humor kaum vorhanden. Sogar das Outfit ist ein anderes: Statt dem typischen Schwarz trägt Wednesday ein dunkelblaues Kleid, knallrote Strümpfe – und wirkt mitunter beinahe fröhlich. Was bleibt, ist ein gut gemeinter Schatten: Für Kinder nett, für Fans der Originalfigur leider zu harmlos.

    5. Chloë Grace Moretz / Luisa Wietzorek in "Die Addams Family" (2019) & "Die Addams Family 2" (2021)

    Die animierten Kinofilme übersetzten die Addams Family ins digitale Zeitalter und in eher klassische „Coming of Age“-Kontexte. Inklusive Schulproblemen, Identitätsfragen und Familienstreitereien. Wednesday probiert sich darin an einem „normalem“ Leben, experimentiert sogar mit Farben, findet eine „Normie“-Freundin und rebelliert gegen ihre Mutter.

    Die Originalsprecherin Chloë Grace Moretz verleiht Wednesday einen ruhigen, kontrollierten Ton. In der deutschen Synchronfassung von Die Addams Family und Die Addams Family 2 akzentuiert Luisa Wietzorek diese stoische Lakonie sogar noch überzeugender. Doch so charmant das Voice Acting auch ist: Die Figur selbst wirkt fast gewöhnlich. Wednesdays innere Konflikte bleiben eher oberflächlich. Was bleibt: Eine sympathische, aber letztlich zu gezügelte Wednesday.

    4. Nicole Fugere – "Die Addams Family und die lieben Verwandten" (1998) & "Die neue Addams Familie" (1998–1999)

    Nicole Fugere ist die einzige Schauspielerin, die Wednesday sowohl in einem Film als auch in einer Serie verkörperte. Und das im Hinblick auf die Tatsache, dass nur wenige Jahre zuvor die Wednesday-Darbietung von Christina Ricci schnell Kultstatus erreichte, überraschend überzeugend. Ihre Wednesday agiert kühl, spricht monoton und ist mit einem skurrilen Faible für Folterinstrumente ausgestattet.Besonders Nicole Fugeres stark reduzierte Körpersprache ist eine Leistung für sich: Kaum Mimik, mit noch weniger erkennbarem Mitgefühl, dafür umso mehr aufblitzende sadistische Neugier. Doch leider lassen sowohl der TV-Film als auch die Serienumsetzung an gesellschaftskritischer Schärfe und Originalität vermissen. Anders ausgedrückt: Fugeres macht ihre Sache gut – aber das Material, das ihr zur Verfügung steht, lässt ihre Wednesday nicht über den Status einer soliden Interpretation hinauswachsen.

    3. Jenna Ortega – "Wednesday" (seit 2022)

    Mit Netflix' Wednesday bekommt die düstere Tochter endlich ihre eigene Bühne – und trotzdem bleibt die Figur zunächst erstaunlich eingehegt. Der Plot der ersten Staffel wirkt bisweilen wie ein trendorientierter Genrespagat zwischen Highschool-Drama, Teenie-Romanze und „Whodunit“-Krimi, der die eigentliche Essenz von Wednesday oft untergräbt.Jenna Ortega jedoch rettet, was zu retten ist: Ihr Spiel ist körperlich kontrolliert und präzise, mit einem Hauch von Verachtung für alles Normale in der Mimik. Sie verleiht der Figur eine düstere Gravitas, die den Plot oft überstrahlt. Und: Zumindest im ersten Teil der zweiten Staffel darf Wednesday endlich wieder rebellischer werden – ein Zeichen, dass unter der glatt produzierten Oberfläche womöglich noch echtes Potenzial schlummert.

    2. Lisa Loring – "The Addams Family" (Live-Action-Serie, 1964–1966)

    Die Ur-Wednesday war gerade einmal sechs Jahre alt – und bereits damals mehr als nur die brave Tochter. Lisa Loring spielt Wednesday in der ersten Addams-Serie als erstaunlich höfliches Kind mit Hang zum Makabren, das ihrer kopflosen Puppe „Marie Antoinette“ gerne Geschichten erzählt und beinahe beiläufig mit dunklen Ideen hantiert.

    Lisa Loring prägte mit dieser Rolle den Prototyp aller folgenden Wednesdays: Der mit kindlicher Stimme vorgebrachte Wortwitz, die morbide Neugier und der Spaß am Skurrilen. Zwar steht sie in der Originalserie noch nicht im Zentrum, doch ihr Einfluss ist nicht zu unterschätzen. Selbst der TikTok-Tanz aus der Netflix-Serie Wednesday nimmt augenzwinkernd Bezug auf eine Szene der ersten „Addams Family“-Sitcom. Kurzum: Eine Pionierin mit Stil.

    1. Christina Ricci – "Die Addams Family" (1991) & "Die Addams Family in verrückter Tradition" (1993)

    Christina Ricci hat Wednesday nicht neu erfunden, sondern vollendet – und machte sie zu einer Ikone der Neunziger. Ihr bitterböser Witz, ihre unverrückbare Haltung und die Mischung aus kindlicher Kälte und überlegener Intelligenz verleihen der Figur eine Tiefe, die sich nicht in hintergründigen Gags erschöpft.

    Unvergessen: Wednesday Sommercamp-Rede im zweiten Kinofilm, Die Addams Family in verrückter Tradition. Während alle anderen Kinder sich fromm geben und brav Thanksgiving feiern, seziert sie genüsslich die Geschichte hinter dem Feiertag und den US-Kolonialismus. Das heißt auch: Christina Riccis Wednesday war nicht nur gegen alles – sondern trat für kritisches Denken und subversive Eigenwilligkeit ein. Und das macht sie unvergesslich.

  • 5 heiße Filme, die aus erotischer Fan-Fiction entstanden

    5 heiße Filme, die aus erotischer Fan-Fiction entstanden

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Während klassische Liebesfilme oft auf Zurückhaltung und Andeutungen setzen, gehen die Geschichten aus der Welt der Fan-Fiction ganz andere Wege: direkter, körperlicher und hemmungsloser. Statt gepflegtem Knistern wie in Stolz und Vorurteil oder bittersüßer Romantik à la Call Me by Your Name regiert hier das Drama zwischen Dominanz und Hingabe, Bad Boys und braven Heldinnen, toxischer Obsession und echtem Verlangen. 

    Wo Mainstream-Kino gerne glättet, provozieren diese Geschichten mit Tabus, Abhängigkeiten und emotionaler Eskalation. Das Besondere: Viele dieser Stoffe wurden von Fans entwickelt, die aus bestehenden Figuren wie Edward Cullen oder Harry Styles erotische Fantasien formten und dabei oft spannender erzählen als so mancher Hollywood-Drehbuchautor. Anders als in konventionellen Erotikfilmen geht es hier selten um reine Lust, sondern um Macht, Scham, Nähe und Kontrollverlust. Diese Liste zeigt, wie vielfältig das Genre inzwischen geworden ist.

    1. Fifty Shades of Grey (2015)

    Fifty Shades of Grey ist das Fundament dieser Liste. Nicht nur, weil der Film die erfolgreichste Fan-Fiction-Adaption aller Zeiten ist, sondern weil er eine ganz neue Ästhetik für erotische Romanzen im Mainstream etablierte. Statt süßer Romanze gibt es hier Machtspiele, kalte Apartments und eine Heldin, die mehr beobachtet als handelt. Christian Grey ist kein klassischer Liebhaber, sondern ein kontrollierter Grenzgänger mit undurchschaubarer Vergangenheit. Im Vergleich zu späteren Titeln wie 365 Days ist das Tempo langsamer, die Erotik kalkulierter, aber dadurch oft auch spannungsgeladener. Fifty Shades hat die Balance zwischen Hochglanz und emotionaler Leere perfektioniert - etwas, das viele Nachfolger bewusst überdrehen oder emotionaler anlegen. Ohne diesen Film wäre der Weg für Titel wie After Passion und Gabriel’s Inferno so nicht offen gewesen.

    2. After Passion (2019)

    After Passion wirkt, als würde man Fifty Shades of Grey ins Jugendzimmer versetzen: Er ist weniger kontrolliert, dafür aber emotional roher. Wo Christian Grey seine Dämonen hinter Glas hält, trägt Hardin Scott sie wie eine zweite Haut. Die Geschichte zwischen Tessa und Hardin lebt vom ständigen Hin und Her, von Anziehung und Abstoßung, von zerstörerischer Nähe. In der Dynamik liegt eine Intensität, die andere Filme der Liste glatter inszenieren. Beautiful Disaster geht später einen humorvolleren Weg, Gabriel’s Inferno den intellektuelleren, aber After Passion bleibt der impulsivste Vertreter. Es ist ein Film, der sich keine Zeit nimmt für Subtilität, aber gerade dadurch Fans von intensiven, dramatischen Teenie-Romanzen erreicht. Wattpad-Vibes, Emo-Gitarren, viel Pathos, und Millionen von Klicks sprechen für sich.

    3. 365 Days (2020)

    Wenn Fifty Shades of Grey mit kontrollierter Erotik und Luxusästhetik punktet, dann ist 365 Days der Film, der all das aufdreht, vergrößert und in eine Hochglanz-Provokation verwandelt. Statt stiller Blicke gibt es Musikvideoschnitt, explizite Szenen im Minutentakt und eine Story, die weniger auf Entwicklung als auf Effekt setzt. Massimo und Laura begegnen sich nicht auf Augenhöhe, sondern in einem toxischen Machtspiel, das schockiert und gleichzeitig fasziniert. Während After Passion mit emotionaler Fallhöhe arbeitet, verlässt sich 365 Days ganz auf physische Inszenierung. Für viele war der Film genau deshalb ein Streaming-Hit - nicht trotz, sondern wegen seiner Grenzüberschreitungen. Im Fan-Fiction-Kosmos steht er als extremes Gegenstück zu Gabriel’s Inferno, wo innere Konflikte den Ton bestimmen. 365 Days dagegen lebt vom Übermaß, als würde jemand jeden Filter entfernen und sagen: mehr davon.

    4. Beautiful Disaster (2023)

    Beautiful Disaster erinnert im Aufbau stark an After Passion, setzt aber stärker auf Humor und Tempo. Der Film wirkt wie eine College-Komödie, die plötzlich beschließt, zum Erotikdrama zu werden, und genau diese Mischung macht ihn so unterhaltsam. Abby ist keine ahnungslose Heldin wie Anastasia aus Fifty Shades of Grey, sondern eine, die weiß, was sie will - oder zumindest glaubt, es zu wissen. Travis, der tätowierte Underground-Fighter, bedient zwar alle Bad-Boy-Klischees, wird aber durch seine Verletzlichkeit greifbarer. Die Dynamik zwischen den beiden ist weniger toxisch als in 365 Days, dafür deutlich turbulenter. Statt Glamour gibt es hier Kneipenschlägereien und statt Dominasessel chaotische WG-Küchen. Wer also auf Romanzen mit Schlagabtausch - verbal wie körperlich - steht, bekommt hier eine kurzweilige Achterbahnfahrt.

    5. Gabriel’s Inferno (2020)

    Kaum ein Film dieser Liste hebt sich so deutlich stilistisch ab wie Gabriel’s Inferno . Wo andere laut, schnell oder dramatisch sind, setzt dieser Film auf leise Töne, literarische Referenzen und langsame Annäherung. Gabriel ist kein klassischer Erotikprotagonist, sondern ein verletzter Intellektueller, dessen Fassade zu bröckeln beginnt, als Julianne in sein Leben tritt. Die Erotik entsteht nicht aus Tempo oder Konflikt, sondern aus Zurückhaltung und emotionaler Spannung. Im Vergleich zu Beautiful Disaster, das mit Tempo und Witz arbeitet, fühlt sich Gabriel’s Inferno fast wie ein Gedicht an - eines, das sich Zeit nimmt, um Gefühle zu entfalten. Zwischen Fifty Shades und 365 Days wirkt er fast wie ein Gegenentwurf: weniger provozierend, aber deutlich tiefgründiger. Für alle, die in Erotik nicht nur Körper, sondern auch Seelenbewegungen sehen wollen, ist das hier die vielleicht stimmigste Wahl.

  • 10 Shoujo-Anime, die du gesehen haben musst – von „Sailor Moon“ bis „Nana“

    10 Shoujo-Anime, die du gesehen haben musst – von „Sailor Moon“ bis „Nana“

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Shoujo-Anime sind nicht einfach nur seichte Romanzen fürs weibliche Publikum, sondern komplexe Geschichten über Erwachsenwerden, Freundschaft, Schmerz und Freude. Sie zeigen, wie junge Menschen lernen, mit Gefühlen umzugehen, sich selbst zu finden und gleichzeitig Teil einer größeren Gemeinschaft zu werden. 

    Von tragischen Liebesgeschichten bis zu skurrilen Schulkomödien – das Genre hat eine enorme Bandbreite. In dieser Liste findest du zehn Titel, die jeder Fan von gefühlvollem Storytelling kennen sollte. Sie stehen exemplarisch für die Vielfalt und Stärke des Shoujo-Genres, das seit Jahrzehnten Generationen von Zuschauer:innen prägt. Egal ob nostalgische Klassiker oder moderne Highlights – diese Anime haben alle etwas gemeinsam: Sie gehen direkt ins Herz.

    Fruits Basket (2019)

    Der Reboot vonFruits Basket ist wahrscheinlich der Inbegriff des modernen Shoujo-Anime. Die Serie nimmt die warmherzige Geschichte von Tohru Honda und der geheimnisvollen Soma-Familie und übersetzt sie in wunderschöne Animationen, die alte wie neue Fans in ihren Bann ziehen. Was früher in den 2000ern oft nur als „süße Romanze“ abgetan wurde, entwickelt sich hier zu einer tiefgründigen Erzählung über Trauma, Familie und Akzeptanz. Besonders beeindruckend ist, wie die Serie ernste Themen behutsam mit Humor und Herz kombiniert. Für alle, die emotionale Charakterreisen lieben – vergleichbar mitClannad oderToradora! – ist Fruits Basket das ultimative Erlebnis. Das Original von 2001 findet ihr übrigens HIER.

    Ouran High School Host Club (2006)

    Wenn Shoujo eines kann, dann Herzlichkeit und Charme zu versprühen – und Ouran High School Host Club treibt das auf die Spitze. Die Serie beginnt als Parodie auf gängige Romantik-Tropes, entwickelt sich aber schnell zu einer klugen, oft urkomischen Dekonstruktion von Genderrollen. Haruhi Fujioka, die sich durch einen Unfall als Junge ausgeben muss, wird Teil eines Host Clubs voller exzentrischer Jungs, die weibliche Gäste unterhalten. Klingt absurd? Ist es auch – aber gleichzeitig erstaunlich herzlich. Gerade weil sich das Ganze nicht zu ernst nimmt, bleibt es so zeitlos. Wer Serien wie Fruits Basket schätzt, aber etwas mehr Satire wünscht, ist hier goldrichtig.

    Nana (2006)

    Nana ist definitiv kein Shoujo für Kids, sondern eine raue, ehrliche Serie über Liebe, Freundschaft und das Erwachsenwerden. Zwei junge Frauen, beide Nana, treffen sich zufällig in einem Zug und ziehen in dieselbe Wohnung. Was folgt, ist ein intensives Drama über Beziehungen, den Zauber der Musik und den steinigen Weg der Selbstfindung. Im Gegensatz zu vielen romantisierten Shoujo-Serien bleibt Nana ungeschönt und realistisch, manchmal sogar schmerzhaft. Das macht den Anime zu einem der einflussreichsten Vertreter des Genres, der noch heute Maßstäbe setzt. Wer Paradise Kiss oder Your Lie in April liebt und Serien sucht, die den bittersüßen Klang der Jugend einfangen, findet hier eine Geschichte, die noch lange nachhallt.“

    Sailor Moon (1992)

    Eigentlich brauche ich über diese Kultserie kein Wort mehr zu verlieren: OhneSailor Moon wäre Shoujo-Anime nie so populär geworden. Die Serie brachte nicht nur Magical-Girl-Power auf die Bildschirme, sondern prägte ganze Generationen von Anime-Fans. Usagi Tsukino, die sich zur Kämpferin für Liebe und Gerechtigkeit verwandelt, ist mehr als eine Heldin – sie ist ein popkulturelles Phänomen. Ja, die Animation ist nach heutigen Standards teils veraltet, aber die Mischung aus Action, Freundschaft und Romantik ist bis heute unübertroffen. Gerade für Zuschauer:innen, die den Sprung zwischen Kindheit und Teenageralter noch einmal nachfühlen möchten, ist Sailor Moon ein zeitloses Erlebnis. Wenn dir Cardcaptor Sakura und Shugo Chara! gefallen haben, gehört diese Serie unbedingt auf deine Watchlist.

    Boys Over Flowers (1996)

    MitBoys Over Flowers startete eine Welle an Highschool-Serien, die das Genre bis heute prägt. Die Serie erzählt von Tsukushi Makino, einer einfachen Schülerin, die an eine Eliteschule kommt und dort zwischen vier privilegierten Jungen – den „F4“ – ihren Platz finden muss. Das Drama zwischen ihr und dem komplizierten Tsukasa Domyoji ist voller klassischer Shoujo-Momente: bittere Tränen, große Gesten und romantische Verwicklungen. Sicher, manches wirkt heute klischeehaft, doch genau diese überzeichnete Emotionalität macht den Reiz aus. Ohne Boys Over Flowers gäbe es viele moderne Highschool-Dramen gar nicht. Verglichen mit dem verspielten Humor von Ouran oder der Ernsthaftigkeit von Nana ist dieser Titel pures Drama. Ein monumentales Stück Genre-Geschichte, das die Blaupause für zahllose Nachfolger lieferte.

    Kamisama Kiss (2012)

    Kamisama Kiss ist ein Wohlfühl-Shoujo mit Fantasy-Einschlag, der Zuschauer*innen schnell ans Herz wächst. Nanami, die plötzlich zur Schrein-Göttin wird, muss sich in einer Welt voller Yokai und übernatürlicher Probleme zurechtfinden – begleitet vom störrischen, aber charismatischen Fuchsdämon Tomoe. Die Serie glänzt durch romantische Chemie, liebenswerte Nebenfiguren und eine humorvolle Leichtigkeit, die nie ins Alberne abrutscht. Dabei finden sich immer wieder tiefere Momente über Vertrauen, Selbstwert und das Loslassen der Angst. Das erhebt die Serie weit über bloße Unterhaltung hinaus. Im Vergleich zu Dramen wie Nana oder Your Lie in April bleibt Kamisama Kiss aber versöhnlicher. Es ist genau der Anime, den man einschaltet, wenn man Herzklopfen, Abenteuer und Humor in einem Paket haben möchte – Shoujo zum Wohlfühlen.

    Your Lie in April (2014)

    Your Lie in April zeigt, wie Musik das Leben grundlegend verändern, aber auch, wie schmerzhaft der Weg zum Glück sein kann. Die Serie kombiniert visuell beeindruckende Konzertszenen mit stillen Momenten voller Intimität. Besonders berührend ist, wie die Serie das Thema Verlust behandelt: nicht kitschig, sondern ehrlich, unverblümt und schmerzhaft. Kaori bringt Licht in Kouseis von Trauma geprägtes Leben, doch das Schicksal hat eigene Pläne. Während Fruits Basket den Wert von Familie betont und Nana den rauen Alltag zeigt, konzentriert sich Your Lie in April auf die transformierende Kraft der Kunst. Das macht Kaori und Kouseis Geschichte zu den bewegendsten im modernen Anime.

    Revolutionary Girl Utena (1997)

    Revolutionary Girl Utena ist ein radikales Werk, das das Shoujo-Genre neu definierte. Mit surrealer Bildsprache, symbolischen Duellen und einer queeren Heldin stellt die Serie Fragen nach Identität, Macht und Geschlechterrollen. Utena Tenjou will ein Prinz sein – und kämpft dafür in einer Welt voller Intrigen und Metaphern. Die Story ist anspruchsvoll, teilweise verwirrend, aber genau das macht die Show so faszinierend. Für Fans, die über klassische Romantik hinausgehen wollen und Lust auf ein Stück Anime-Geschichte haben, ist Utena unverzichtbar. Im Gegensatz zu Sailor Moon, das das Magical-Girl-Genre massentauglich machte, zerlegt Revolutionary Girl Utena dessen Strukturen und baut daraus etwas völlig Neues. Vergleichbar mit Werken wieSerial Experiments Lain oder Penguindrum bleibt die Serie ein Meilenstein, der Shoujo mit avantgardistischer Kunst verbindet.

    Skip Beat! (2008)

    Skip Beat! ist eine erfrischend andere Shoujo-Serie, die statt süßer Romantik den harten Alltag des Showbusiness in den Mittelpunkt stellt. Kyoko Mogami wird von ihrem Freund betrogen und schwört, in der Unterhaltungsindustrie erfolgreicher zu werden als er – ein klassisches Rache-Motiv, das überraschend humorvoll umgesetzt ist. Die Erzählung lebt von Kyokos bissiger Art, die oft urkomische Situationen erzeugt, aber auch von ihrer ehrlichen Verletzlichkeit. Die Serie kombiniert Comedy, Romantik und Drama in einem Tempo, das immer unterhaltsam bleibt. Während Ouran auf Satire setzt und Nana Dramatik pur liefert, vereint Skip Beat! beides mit einer erfrischenden Heldin, die man gleichermaßen belächelt und bewundert. Auch Fans von Lovely Complex oderKimi ni Todoke sollten hier unbedingt einen Blick riskieren.

    Cardcaptor Sakura (1998)

    Zum Schluss ein echter Klassiker:Cardcaptor Sakura. Sakura Kinomoto entdeckt magische Karten und wird zur Hüterin enormer Kräfte. Klingt nach klassischem Magical Girl, ist aber viel mehr. Die Serie vereint niedliche Alltagsgeschichten mit fantasievollen Abenteuern und entwickelt einprägsame Figuren, die sowohl Kinder als auch Erwachsene ins Herz schließen. Clamps typischer Stil macht die Animation bis heute unverwechselbar, und die Mischung aus Romantik, Freundschaft und Magie ist zeitlos. Gerade weil Cardcaptor Sakura sowohl naiv-verspielt als auch emotional tiefgründig sein kann, ist es einer der besten Einstiegspunkte ins Genre. WerSailor Moon mochte, findet hier die perfekte Ergänzung – charmant, fantasievoll und herzerwärmend.

  • Die verwirrendsten Zeitreise-Filme und was sie so besonders macht

    Die verwirrendsten Zeitreise-Filme und was sie so besonders macht

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Zeitreisen sind das Kryptonit jeder Logik – und genau deshalb faszinieren sie uns so. Während einige Filme das Prinzip linearer Manipulation erklären (hallo Zurück in die Zukunft), biegen andere so brutal um Ecken, dass man sich beim zweiten Schauen dümmer fühlt als beim ersten. 

    In dieser Liste findest du die verworrensten Zeitreise-Filme, die je gedreht wurden – inklusive dem Versuch, sie verständlich zu erklären. Manche drehen die Zeit zurück, andere lassen sie kollabieren – aber alle haben eins gemeinsam: Sie machen mehr Spaß, wenn man sich gemeinsam mit Freunden oder der Familie den Kopf zerbricht.

    Primer (2004)

    Primer ist der ultimative Albtraum für alle, die glauben, Zeitreisen ließen sich mit einem Sportwagen und einem Fluxkompensator erklären. In Shane Carruths Independent-Meisterwerk entdecken zwei Ingenieure zufällig, wie man durch die Zeit reisen kann – und verlieren sich bald in einem selbstgebauten Labyrinth aus Parallelversionen, Loop-Kopien und ethisch fragwürdigen Entscheidungen. Was Primer so verwirrend macht, ist seine völlige Verweigerung, irgendetwas zu erklären. Es gibt keine Exposition, keine visuelle Hilfe, keine Flashbacks – nur technisches Gerede, kryptische Dialoge und eine Handlung, die sich beim ersten Schauen eher anfühlt wie ein Problem in höherer Mathematik. Und genau deshalb ist der Film so faszinierend. Primer ist kein Unterhaltungsfilm, sondern ein Test: Wer ihn versteht, darf sich offiziell für ein Zeitreiseprojekt bei CERN bewerben. Wer ihn nicht versteht – keine Sorge, du bist nicht allein. Ich habe ihn dreimal gesehen und bin mir sicher, dass ich trotzdem nur die Hälfte kapiert habe. Dagegen wirkt selbst Christopher Nolans Tenet wie die Tagesschau in einfacher Sprache.

    Predestination (2014)

    Predestination ist einer dieser Filme, bei denen man schon während des Abspanns googelt: „Was zur Hölle habe ich da gerade gesehen?“ Der Film mit Ethan Hawke beginnt als klassische Zeitreise-Geschichte mit einem Agenten, der Verbrechen durch temporale Sprünge verhindern will – entwickelt sich aber bald zu einer Identitätsparabel, die mit Themen wie Geschlecht, Schicksal und Autopoiesis jongliert. Ohne zu spoilern: Der Film enthält eine der bizarrsten und konsequentesten Zeitreise-Schleifen, die je geschrieben wurden. Was ihn so besonders macht, ist die Verbindung aus emotionalem Drama und narrativer Logik. Im Gegensatz zu anderen Kopfverdrehern wie Donnie Darko wirkt Predestination nicht prätentions oder gewollt kompliziert, sondern fast geerdet in seiner Konstruktion. Man kann die Wendung zwar erahnen, aber die Konsequenz, mit der sie zu Ende gedacht wird, ist einzigartig. Predestination funktioniert nicht nur als Mindfuck – er berührt auch. Und das macht ihn doppelt effektiv. Auch für Fans von Dark oder The Fountain eine absolute Empfehlung.

    Tenet (2020)

    Tenet ist Christopher Nolans kryptischster Blockbuster – und das will was heißen. Der Film spielt mit einem Konzept namens „Inversion“, bei dem sich Objekte oder Menschen rückwärts durch die Zeit bewegen, während alles andere normal weiterläuft. Klingt verwirrend? Ist es auch. Der Plot folgt einem etwas steifen Protagonisten, der eine globale Bedrohung verhindern soll – und dabei buchstäblich rückwärts durch Actionsequenzen reist, um die Gegenwart zu beeinflussen. Der Film ist voll von erklärenden Dialogen, aber keiner davon hilft wirklich. Und das ist vielleicht auch gar nicht das Ziel. Tenet will kein emotionales Drama sein, sondern eine rhythmische, musikalisch strukturierte Erlebnisreise – ähnlich wie ein visuelles Palindrom. Ich fand ihn beim ersten Mal anstrengend, beim zweiten Mal fesselnd und beim dritten Mal brillant. Man muss bereit sein, die Idee von Kausalität loszulassen und sich auf die Logik des Films einzulassen, statt auf der eigenen zu beharren. Wer das schafft, bekommt ein audiovisuelles Spektakel, das seinesgleichen sucht. Wer nicht, hat wenigstens schöne Bilder gesehen, die selbst mit der Opulenz von Interstellar konkurrieren können.

    Timecrimes (2007)

    Timecrimes, oder im Original Los Cronocrímenes, ist ein kleines spanisches Zeitreise-Juwel, das in nur 90 Minuten mehr narrativen Knoten schafft als manche Hollywood-Produktionen in drei Stunden. Die Geschichte beginnt harmlos: Ein Mann beobachtet ein Verbrechen, sucht nach Hilfe – und landet unbeabsichtigt in der Vergangenheit. Doch statt die Zukunft zu ändern, beginnt er, sie unfreiwillig zu erzeugen. Jede Entscheidung verschärft das Dilemma, jede Korrektur schafft neue Probleme. Das Besondere an Timecrimes ist die Konsequenz: Der Film nutzt nur einen Ort, eine überschaubare Anzahl Figuren und ein einziges Zeitreisegerät – aber er jongliert mit ihnen so raffiniert, dass man unweigerlich ins Grübeln kommt. Wer sich beim Schauen von Coherence genussvoll den Kopf zerbrochen hat, wird Timecrimes lieben. Es ist ein Paradebeispiel für ökonomisches Storytelling mit maximaler Wirkung. Und es zeigt: Du brauchst keine Explosionen, um die Hirne deiner Zuschauer explodieren zu lassen – ein bisschen Logik, ein bisschen Paranoia und ein gut platzierter Zeitsprung reichen völlig aus.

    Donnie Darko (2001)

    Donnie Darko ist vielleicht der berüchtigste unter den „Was zur Hölle hab ich da gerade geschaut?“-Filmen. Und er ist definitiv einer der emotionalsten. Jake Gyllenhaal spielt einen verstörten Teenager, der von apokalyptischen Visionen, Schlafwandeln und einem unheimlichen Hasen namens Frank geplagt wird. Klingt erst mal nach einem Coming-of-Age-Drama mit Mystery-Twist – aber unter der Oberfläche verbirgt sich eine komplexe Theorie über alternative Zeitlinien, Tangentenuniversen und determinierte Schicksale. Was Donnie Darko so besonders macht, ist die Mischung aus metaphysischem Tiefgang, melancholischem Teenager-Drama und 80s-Soundtrack. Der Film ist wie ein Tagebuch voller dunkler Gedanken, geschrieben in der Sprache der Physik. Die Kinofassung ist schon verwirrend genug, aber wer sich den Director’s Cut anschaut, bekommt noch zusätzliche Pseudo-Wissenschaft und Erklärungsversuche serviert – die ironischerweise alles noch rätselhafter machen. Ich liebe Donnie Darko dafür, dass er sich weigert, einfach entschlüsselt zu werden. Wer bei Butterfly Effect den emotionalen Zugang mochte, aber mehr philosophische Abgründe sucht, findet hier sein Zuhause. 

    Butterfly Effect (2004)

    Butterfly Effect ist vielleicht der emotional zugänglichste Zeitreisefilm dieser Liste – und gleichzeitig einer der destruktivsten. Ashton Kutcher spielt einen jungen Mann, der durch das Lesen seiner alten Tagebücher in frühere Momente seines Lebens zurückspringen kann. Mit jeder Reise versucht er, schlimme Ereignisse zu verhindern – doch jede Veränderung führt zu neuen, oft noch schlimmeren Konsequenzen. Das zentrale Konzept stammt aus der Chaostheorie: Selbst kleinste Ursachen können riesige Effekte haben. Was The Butterfly Effect so wirkungsvoll macht, ist seine konsequent pessimistische Haltung: Du kannst dich noch so sehr bemühen, die Vergangenheit zu reparieren – das Ergebnis wird nie perfekt sein. Wer in Donnie Darko die dunkle Melancholie mochte, bekommt hier eine noch gnadenlosere Version davon. Ich war nach dem ersten Schauen niedergeschlagen – nicht, weil ich den Film nicht mochte, sondern weil er mich wirklich mitgenommen hat. Er zeigt eindrücklich, wie gefährlich der Wunsch sein kann, alles wieder gut machen zu wollen.

    Interstellar (2014)

    Interstellar ist Christopher Nolans emotionalster und zugleich wissenschaftlich ambitioniertester Film – ein Blockbuster, der Relativitätstheorie und Vater-Tochter-Drama miteinander verwebt, als wären sie füreinander gemacht. Die Geschichte beginnt mit einer düsteren Zukunftsvision auf der Erde und endet jenseits von Raum, Zeit und Vorstellungskraft. Für manche ist der Film pure Magie, für andere esoterischer Kitsch. Ich finde: Interstellar ist überwältigend, und zwar auf mehreren Ebenen. Klar, man braucht einen gewisses Faible für Physik, um Wurmlöcher, Zeitdilatation und fünfdimensionale Bibliotheken zu akzeptieren. Aber gerade weil Nolan nicht alles erklären will, sondern spüren lässt, bleibt der Film so lange im Kopf. Die Szene auf dem Wasserplaneten – wo jede Minute sieben Jahre auf der Erde kostet – ist nicht nur genial, sie ist emotional vernichtend. Wer mit der eher nüchternen Erzählweise von Tenet wenig anfangen konnte, bekommt hier das passende Gegenstück: ein Sci-Fi-Epos mit Herz.

    Coherence (2013)

    Coherence ist eigentlich kein Zeitreisefilm, sondern ein paranoides Multiversumsdrama, das sich nur so anfühlt, als würde jemand durch die Zeit springen. Der Unterschied? Niemand reist hier in Vergangenheit oder Zukunft – stattdessen überlappen sich durch ein kosmisches Phänomen parallele Realitäten, ausgelöst durch einen vorbeiziehenden Kometen. Was wie ein gemütliches Abendessen unter Freunden beginnt, verwandelt sich bald in ein klaustrophobisches Spiel aus Identitätsverlust, Vertrauensbruch und existenzieller Desorientierung. Die Figuren geraten in Kontakt mit alternativen Versionen ihrer selbst – nicht zeitlich versetzt, sondern aus anderen Realitäten mit minimalen Abweichungen. Der Film erklärt das nicht, sondern zwingt dich, diesen Umstand selbst zu begreifen. Und genau das macht ihn so intensiv. Coherence ist nicht Nolan-kompliziert, sondern low-budget-verstörend – ein purer Indie-Mindfuck. Ich liebe ihn dafür, dass er dich nicht mit Exposition füttert, sondern direkt ins Ungewisse wirft. Und ja, obwohl hier niemand durch die Zeit reist, fühlt sich das Chaos so an, als würde die Realität selbst rückwärtslaufen. Wer Donnie Darko feiert, ist hier goldrichtig.

  • Die fiesesten Aliens in Film & TV – nach purem Angstlevel sortiert

    Die fiesesten Aliens in Film & TV – nach purem Angstlevel sortiert

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Aliens waren nie einfach nur Sci-Fi-Tropes, sondern immer Spiegel unserer Ängste. Mal kommen sie als schleimige Körperhorror-Mutanten, mal als unsichtbare Parasiten, die Identität und Vertrauen zerfressen – oder gleich als Übermacht, die den ganzen Planeten bedroht. Kino und Serien haben daraus Bilder geschaffen, die sich ins kollektive Unterbewusstsein eingebrannt haben und uns nachts wachhalten.

    In diesem Ranking geht es deshalb nicht darum, wer die längsten Zähne oder die meisten Tentakel hat, sondern darum, welches Alien wirklich Albträume produziert. Von Monstern, die dich sofort zerfetzen, bis zu Kreaturen, die dich langsam, aber gnadenlos auseinandernehmen.

    1. Alien (1979)

    Ridley Scotts Alien ist die Mutter aller Sci-Fi-Horrorfilme, und das Xenomorph ist nach wie vor der absolute Maßstab für Angst im Kino. Schon seine Erscheinung – eine Mischung aus biomechanischem Albtraum, glitschiger Haut und grotesker Eleganz – jagt mir seit Jahren Schauer über den Rücken. Doch die wahre Furcht liegt im Prozess: Die Facehugger, die sich an ihre Wirte klammern, der Chestburster, der sich grausam aus dem Körper schält, und der gnadenlose Jagdtrieb der ausgewachsenen Kreatur. Der Film nutzt jede Sekunde, um das Gefühl des Ausgeliefertseins zu verstärken. Gegen spätere Werke wie Predator oder A Quiet Place wirkt Alien unantastbar, weil das Xenomorph nicht bloß ein Monster ist, sondern der ultimative Parasit: reine Tötungsmaschine und Fortpflanzungsapparat in einem. Platz 1, ganz ohne Frage!.

    2. The Thing (1982)

    John Carpenters The Thing zeigt kein klar umrissenes Monster – es ist eine wandelbare Bedrohung, die jede Gestalt annehmen kann. Genau das macht die Atmosphäre so unerträglich: In der eisigen Isolation der Antarktis zerfrisst das Misstrauen jede zwischenmenschliche Bindung. Rob Bottins Splattereffekte sind legendär und bis heute abstoßend – Köpfe, die auf spinnenartigen Beinen davonkriechen, Körper, die sich in pulsierende Fleischknäuel verwandeln. Doch das eigentliche Grauen steckt nicht in den Mutationen, sondern in der Ungewissheit: Jeder könnte bereits infiziert sein. Das Xenomorph in Alien jagt sichtbar und erbarmungslos – Das Ding aus einer anderen Welt hingegen ist die unsichtbare Infektion, die Freunde zu Feinden macht und Vertrauen in puren Horror verwandelt.  

    3. Alien: Earth (2025)

    Mit Alien: Earth erreicht das Franchise einen neuen Schockhöhepunkt. Anstelle ferner Galaxien entfaltet sich der Horror diesmal quasi vor unserer Haustür. Plötzlich sind es nicht mehr die endlosen Korridore der Nostromo, sondern unsere eigene Erde, die zum Schauplatz des Grauens wird. Einige der Kreaturen wirken wie groteske Spiegelungen, verdrehte Karikaturen des Vertrauten. Besonders der parasitäre „Augen-Oktopus“, der sich im Gesicht seiner Opfer verankert, ist an Schockwert kaum zu überbieten. Dieser Mix aus nacktem Ekel und permanenter Beklemmung macht die Aliens so gnadenlos unheimlich. Anders als Cloverfield oder Predator, die stärker auf Spektakel setzen, zielt Alien: Earth auf unsere Urängste ab. Denn neben dem außerirdischen Wesen sorgen auch die Maschinenmenschen für ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Verdienter Platz 3 – die fieseste neue Alien-Interpretation unserer Zeit.

    4. Predator (1987)

    Der Predator steht für eine ganz andere Form von Horror: kein chaotisches Monster, sondern ein überlegener Jäger mit kühler Präzision. Sein Tarnmodus, die futuristischen Waffen und der unbarmherzige Kodex, nur würdige Gegner zu jagen, erzeugen eine Spannung, die sich deutlich vom Xenomorph in Alien unterscheidet. Besonders verstörend sind die Szenen, in denen er seine Trophäen präsentiert – Wirbelsäulen und Schädel, penibel aufgereiht wie Jagdbeute. Während The Thing den inneren Zerfall symbolisiert, verkörpert der Predator die Angst vor einem Überwesen, das uns zu Freiwild degradiert. Der von Stan Winston designte Jäger ist der ultimative Zerrspiegel der menschlichen Jagdlust – und genau deshalb landet er auf Platz 4.

    5. War of the Worlds (2005)

    Steven Spielbergs Krieg der Welten bringt die Alien-Invasion so unerbittlich wie selten zuvor auf die Leinwand. Die gewaltigen Tripods wirken nicht wie Monster im klassischen Sinn, sondern wie lebendige Kriegsmaschinen, die Menschen systematisch jagen, verdampfen und ernten. Besonders beklemmend ist die Gleichgültigkeit, mit der sie Städte verwüsten – als wären wir nichts weiter als Insekten, die im Weg stehen. Die Soundkulisse, allen voran das unheilvolle Hornsignal der Tripods, ist bis heute Albtraumstoff. Im Gegensatz zu den intimeren Schrecken von The Thing oder Alien: Earth setzt War of the Worlds auf kollektive Panik und das Gefühl völliger Hilflosigkeit. Platz 5, weil die globale Apokalypse selten so kompromisslos inszeniert wurde.

    6. Cloverfield (2008)

    Cloverfield brachte die überstrapazierte Found-Footage-Ästhetik in den Alien-Horror und machte das Grauen dadurch unmittelbarer. Das Monster selbst bleibt lange im Dunkeln, doch gerade diese Unklarheit zu Beginn verstärkt das unangenehme Gefühl der Bedrohung. Der außerirdische Aggressor entpuppt sich als gigantische Kreatur, die Städte in Schutt legt und Menschen wie Ameisen zertritt. Besonders fies sind die kleineren Parasiten, die das Monster begleiten und die Furcht maximieren. Im Vergleich zu Alien: Earth, wo der Horror intimer wirkt, lebt Cloverfield von Distanz und dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber einer Naturgewalt. Nicht jeder liebt das Wackelkamera-Format, aber wer es aushält, bekommt Alien-Terror pur. 

    7. A Quiet Place (2018)

    Die Aliens in A Quiet Place mögen weniger ikonisch sein als Xenomorph oder Predator, doch als Horror-Konzept sind sie nahezu perfekt. Blind, aber mit rasiermesserscharfem Gehör, reagieren sie auf jedes noch so kleine Geräusch, als wäre es ein Signal zum Töten. Das zwingt Figuren wie Publikum in eine nervenzerrende Daueranspannung, bei der selbst ein Atemzug den Tod bedeuten kann. Anders als beim spektakulären Cloverfield, der auf Zerstörung in Großstädten setzt, reduziert A Quiet Place das Grauen auf das intime Drama einer Familie. Gerade diese Reduktion macht den Streifen so beklemmend: Hier zählt jede Sekunde, jede Bewegung, jedes Geräusch. Weniger blutig, dafür psychologisch gnadenlos und stellenweise fast schon unerträglich.

    8. Signs – Zeichen (2002)

    M. Night Shyamalans Signs verzichtet fast komplett auf Monster-Action und setzt stattdessen auf eine langsame Enthüllung und die Angst vor dem Unbekannten. Die Aliens sind anfangs nur Andeutungen – Geräusche, Schatten, Nachrichtenberichte. Doch wenn sie schließlich sichtbar werden, ist die Bedrohung umso wirkungsvoller. Besonders die Szene, in der ein Alien auf einer Geburtstagsfeier kurz durchs Bild huscht, ist legendär für ihre Schockwirkung. Im Gegensatz zu den aggressiven Bestien aus Alien oder Predator sind die Wesen hier subtiler, aber nicht weniger bedrohlich. Signs zeigt, wie stark Horror funktioniert, wenn man die Vorstellungskraft des Publikums arbeiten lässt. Platz 8 und ein Lehrstück dafür, wie eine schaurige Atmosphäre härter trifft als jedes Monster-Massaker.

  • Die Magie der Monster und Märchen: Alle Filme von Guillermo del Toro im Ranking

    Die Magie der Monster und Märchen: Alle Filme von Guillermo del Toro im Ranking

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Guillermo del Toro steht wie kaum ein anderer zeitgenössischer Filmemacher für das Kino der Fantasie: Seine Filme sind geprägt von einer opulenten Bildsprache, handgemachten Kreaturen und voller Mitgefühl für das Unvollkommene.

    Dabei nutzt Del Toro auffällige Farben und wiederkehrende Motive nicht, um das Monströse nicht Feindbild zu inszenieren, sondern als Projektionsfläche für Außenseitertum und gesellschaftliche Ängste. Seine Kreationen sind selten eindeutig gut oder böse —vielmehr interessiert ihn das Tragische, Übersehene und Imperfekte im Menschen wie im Monster.

    Das zeigt sich besonders in seiner Vorliebe für Gothic-Elemente, dunkle Märchen und die ständige Konfrontation mit Trauma und Verlust. Mit seiner kommenden Frankenstein-Adaption, die im Spätsommer 2025 in Venedig Premiere feiert, erfüllt del Toro sich einen langgehegten Traum: eine Neudeutung eines der wirkmächtigsten Monster-Mythen der Literaturgeschichte.

    Vorab geben wir im folgenden Ranking einen Überblick über Guillermo del Toros bisher erschienene Filme – vom blutigen Actionrausch bis zum melancholischen Meisterstück.

    12. Pacific Rim (2013)

    Wenn sich gigantische Roboter – die sogenannten „Jaeger“ – im Pazifik mit außerirdischen Monstern, den Kaiju, große Kämpfe liefern, merkt man: Guillermo del Toro hat sich sein kindliches Staunen bewahrt. Pacific Rim ist pures Popcornkino, aber unter der Oberfläche erzählt der Film auch von Schicksalen, die vernetzt sind – wortwörtlich, denn die Piloten müssen sich mental mit den Robotern verbinden, um ihre Maschinen zu steuern.

    Spannender als die brachialen Duelle sind die Feinheiten im „Creature-Design“, das von del Toros Begeisterung für handgemachte Monster zeugt. Der Film verbindet Anime-Ästhetik mit Monsterfilm-Traditionen und fügt sich als verspieltes Blockbuster-Zwischenspiel in das Werk des mexikanischen Regisseurs ein, ragt aber nicht an die Kreaitivität und Emotionalität späterer Filme heran.

    11. Blade II (2002)

    Mit der Fortsetzung des Comic-Erfolgs Blade II lieferte del Toro seinen Beitrag zum modernen Vampirfilm: Der Daywalker Blade (Wesley Snipes) – halb Mensch, halb Vampir – wird diesmal gezwungen, sich mit seinen eigentlichen Feinden zu verbünden, um einer noch fataleren Bedrohung durch die mutierten „Reaper“-Kreaturen zu begegnen.

    Del Toro stürzt sich mit sichtbarer Lust ins Actiongenre und zeigt ein Spektakel aus Martial-Arts-Kämpfen und blutigen Szenen. Die Vampire werden – typisch für den Monster-Liebhaber – als tragische Randfiguren gezeigt, wodurch der Film bei allem Effektgewitter immerhin auch eine gewisse emotionale Fallhöhe erhält.

    10. Mimic – Angriff der Killerinsekten (1997)

    Mit Mimic – Angriff der Killerinsekten taucht del Toro tief in die Schatten des urbanen Raums hinab: Im Untergrund Manhattans hat eine genmanipulierte Kakerlakenart überlebt, die ihre Gestalt ändern kann und langsam zu einer existenziellen Bedrohung für die Menschheit wird. Del Toro zeichnet eine Welt, in der sich wissenschaftliche Experimente, Angst vor einer unbekannten Bedrohung und soziale Vernachlässigung zu einem finsteren Albtraum verweben.

    Trotz vieler (ärgerlicher) Eingriffe seitens der Studioverantwortlichen erkennt man die Handschrift del Toros deutlich: das Spiel mit Dunkelheit, eine morbide Poesie in den Monstern – und letztlich eine stille Empathie für das Verstoßene. In diesem frühen Werk zeigt sich außerdem schon del Toros späterer Hang dazu, Horror als emotionales, beinahe trauriges Genre zu begreifen.

    9. Hellboy (2004)

    Hellboy, der rote Hüne mit Steinfaust und rebellischer Mähne, ist gewiss eine der ikonischsten Figuren in del Toros illustrer Filmografie. Die Geschichte eines von Nazis gerufenen, aber auf der Seite des Guten kämpfenden Halbdämons, der mit Sarkasmus und Melancholie gegen das Übernatürliche antritt, ist mehr als eine routinierte Comic-Adaption. Del Toro verleiht der düsteren Vorlage von Mike Mignola eine poetisch-melancholische Note und kombiniert liebevolles Creature-Design mit Horror und Humor.

    Das Zusammenspiel von Hellboy (Ron Perlman) mit seinem Team aus Freaks und Fantasten, ihre Freundschaft, wird zum Kernstück des Films – und damit markiert Hellboy einen entscheidenden Schritt in del Toros Schaffen: die Verbindung von Fantastik und Menschlichkeit, die später in Pans Labyrinth und Shape of Water ihren künstlerischen Höhepunkt finden sollte, kommt hier erstmals zum Vorschein.

    8. Cronos (1993)

    Schon in seinem Langfilmdebüt erzählt del Toro davon, dass das Monströse nicht grauenvoll, sondern zutiefst menschlich sein kann: Ein alter Antiquitätenhändler (Federico Luppi) entdeckt das geheimnisvolle „Cronos“-Gerät, das ewiges Leben verheißt – aber zur Sucht nach Blut verdammt.

    Del Toro inszeniert keine bloße Vampirgeschichte, sondern eine Meditation über Vergänglichkeit, geladen mit religiöse Symbolik und der Sehnsucht nach zweiten Chancen. In der melancholisch-poetischen Stimmung von Cronos ist bereits das spätere Herz seines Werks zu erkennen – hier wechselt sie sich allerdings noch mit einer bisweilen störenden Komik ab.

    7. Crimson Peak (2015)

    In Crimson Peak entfaltet del Toro seine Liebe zum Gothic – ein Genre, das zwischen Schönheit und Schrecken, Verlangen und Verderben taumelt. Eine junge Autorin Edith (Mia Wasikowska) wird von ihrer Leidenschaft und Neugier in das titelgebende abgelegene Anwesen „Crimson Peak“ gelockt, wo sie schnell zwischen blutigen Visionen, Geistererscheinungen und dunklen Familiengeheimnissen gefangen ist.

    Visuell ist dieser Film ein Fest: strahlende Farben, morbide Pracht, endlose Treppenhäuser – das Haus als atmender, unheimlicher Organismus. Jessica Chastain glänzt als undurchsichtige Schwester voller Schmerz und Furor, Tom Hiddleston gibt den tragischen Liebhaber. Erzählerisch bleibt das üppige Schauerdrama allerdings an der Oberfläche.

    6. Hellboy II: Die Goldene Armee (2008)

    Del Toro setzt in der Fortsetzung von „Hellboy“ noch konsequenter auf seine Märchenliebe: Prinz Nuada (Luke Goss) will die legendäre Goldene Armee reaktivieren, um gegen die Menschheit zu kämpfen – eine sagenumwobene Bedrohung, die der rote (Anti-) Held mit sein Team stoppen muss.

    Die Geschichte ist vielschichtiger, nachdenklicher und emotionaler als im Vorgängerfilm. Hellboy IIist ein magisches Fantasy-Roadmovie, bildgewaltig und ein herausragender Beweis dafür, wie viel Herz und Handwerk im modernen Blockbuster stecken könn(t)en.

    5. Nightmare Alley (2021)

    Nightmare Alley ist Guillermo del Toros düstere Neuinterpretation des gleichnamigen Romans von William Lindsay Gresham – ein stilvoller Neo-Noir, der das Morbide und Menschliche in den Vordergrund rückt. Bradley Cooper spielt den ehrgeizigen Jahrmarktsgauner Stanton Carlisle, der mit Hilfe der Hellseherin Zeena (Toni Collette) und der unschuldigen Molly (Rooney Mara) zum gefeierten Mentalisten aufsteigt – bis ihm die Psychologin Dr. Lilith Ritter (Cate Blanchett) in seinem eigenen Manipulationsspiel zu schlagen droht.  

    Del Toro inszeniert die Geschichte als eleganten Abstieg in Hybris und Selbsttäuschung, mit prächtiger Ausstattung und düsterer Atmosphäre – Nightmare Alley beweist, wie effektiv er sein finsteres Universum aus Menschlichkeit und Monstrosität auch ohne Fantasy-Elemente entfalten kann.

    4. The Devil’s Backbone (2001)

    Mit The Devil's Backbone lädt del Toro das Geistergenre zugleich mit erzählerischer Zärtlichkeit und politischer Tiefgründigkeit auf. Ein Waisenhaus bildet, mitten im spanischen Bürgerkrieg, den Schauplatz: Dort lauert der Geist eines ermordeten Jungen, doch das eigentliche Grauen entspringt der Brutalität der Erwachsenen.

    Die Kinderfiguren sind authentisch, der Horror nie reißerisch. Die Mischung aus realer Tragödie und übernatürlicher Fabel verleiht dem elegischen Film seinen unverkennbaren Charme: The Devil’s Backbone ist ein stilles, aber nachdrücklich erzähltes Meisterwerk über das Überdauern von Hoffnung im Angesicht größter Grausamkeit.

    3. Shape of Water (2017)

    Shape of Water ist Del Toros bisher romantischstes Werk – und zugleich ein (nahezu) wortloses Loblied auf das Anderssein in einer entfremdeten Welt. Im Amerika der 1960er Jahre, mitten im Kalten Krieg, verliebt sich eine stumme Putzfrau (Sally Hawkins) ausgerechnet in ein von Geheimdiensten gefangen gehaltenes Amphibienwesen (Doug Jones).

    Jedes Bild scheint sorgfältig komponiert und schafft zusammen mit melancholischer Musik und sanftem Licht eine finstere Märchenmagie mitten im kargen Alltag. Das vermeintliche Monster wird darin zur Metapher für alles, was in einer polarisierten Welt abgelehnt wird: Andersartigkeit, Verletzlichkeit und Hoffnung auf ein Glück im Abseitigen.

    2. Pans Labyrinth (2006)

    Wenige Filme verweben Geschichte und Fantasie so kunstvoll wie Pans Labyrinth. Im Spanien des Jahres 1944 entflieht die junge Ofelia (Ivana Baquero) der grausamen Realität ihres faschistischen Stiefvaters in eine magische Unterwelt voll Prüfungen, Rätsel und gefährlicher Begegnungen. Del Toro erschafft ein poetisches Märchen für Erwachsene – düster, anrührend und zärtlich.

    Die bereits jetzt ikonischen Kreaturen, allen voran der Faun und der furchteinflößende „Pale Man“, symbolisieren Hoffnung und Angst zugleich. Die Härte der historischen Welt steht im Kontrast zur surrealen Schönheit der Parallelwelt – beides fließt unter del Toros Anleitung kunstvoll ineinander.

    1. Guillermo del Toro’s Pinocchio (2022)

    Mit seiner Stop-Motion-Neuinterpretation hebt del Toro die Pinocchio-Erzählung auf eine politische Ebene. Die Handlung wird ins faschistische Italien verlegt, wo der hölzerne Junge auf der Suche nach seiner eigenen Identität, nach Liebe und Akzeptanz gegen Gehorsam, Krieg und Unterdrückung rebelliert. Ein großes Ensemble aus fantastischen Figuren (Stimmen: u.a. Ewan McGregor, David Bradley, Tilda Swinton) verleiht dem Klassiker neue Facetten – und eine herzerwärmende Tiefe.

    Pinocchio ist eine melancholische Hymne gegen blinde Folgsamkeit, für Mitgefühl, für Eigensinn – und erweist sich überraschend als del Toros bislang berührendstes, emotional intelligentestes und dringlichstes Werk. 

    Die Magie der Monster und Märchen: Alle Filme von Guillermo del Toro im Ranking

    Die untenstehende Übersicht zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern derzeit alle Filme von Guillermo del Toro im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

  • 10 „Outlander“-Episoden, die du vor “Outlander: Blood of My Blood” sehen musst

    10 „Outlander“-Episoden, die du vor “Outlander: Blood of My Blood” sehen musst

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Outlander (2014) hat sich über die Jahre zu einer epischen Mischung aus Zeitreisedrama, Historienepos und Liebesgeschichte entwickelt – und steht nun vor dem nächsten großen Kapitel: dem Prequel Blood of My Blood. Die Serie erzählt die Liebesgeschichten von Jamie Frasers Eltern Ellen MacKenzie und Brian Fraser im Schottland des 18.

    Jahrhunderts sowie von Claires Eltern Henry Beauchamp und Julia Moriston im England des Ersten Weltkriegs. Viele Ereignisse und Anspielungen darauf finden sich schon in der Hauptserie. Hier sind 10 Folgen, die besonders tief in die Familiengeschichte der Frasers und MacKenzies eintauchen – und dich perfekt auf das Prequel einstimmen.

    Die Hochzeit (Staffel 1, Folge 7)

    Diese ikonische Folge zeigt nicht nur die romantische Hochzeit von Claire und Jamie, sondern liefert entscheidende Hinweise zu Jamies Eltern Ellen und Brian. Vor der Hochzeitsnacht erzählt Jamie erstmals von seiner Mutter, ihrer Herkunft aus dem MacKenzie-Clan und dem abenteuerlichen Entschluss, mit Brian durchzubrennen. Murtagh erinnert sich an Ellens warme Ausstrahlung und zieht Parallelen zu Claire – eine emotionale Verbindung, die im Prequel sicher weiter vertieft wird. Auch Ellens Perlenkette, die Jamie Claire schenkt, spielt hier eine besondere Rolle. Wer Blood of My Blood sehen will, sollte diese Folge nicht nur wegen der Romantik kennen, sondern um die Wurzeln von Jamies Familiengeschichte zu verstehen. Sie ist der emotionale Grundstein für das, was im Prequel folgt.

    Die Wacht (Staffel 1, Folge 13)

    Mitten zwischen Geburtsschmerz und Gefahr öffnet sich Jenny Fraser und teilt intime Familienerinnerungen. Als Claire ein geschnitztes Holzspielzeug entdeckt, verrät Jenny, dass Jamies Bruder Willie es zu dessen fünftem Geburtstag gefertigt hatte – ein umso tragischeres Andenken, da Willie lange vor Ellen starb. Zudem erfahren wir von einem geheimnisvollen Verehrer Ellens, der ihr Armreife schenkte, deren Herkunft sie bis zu ihrem Tod geheim hielt. Diese kleinen, aber bedeutsamen Enthüllungen zeichnen ein facettenreiches Porträt der Familie Fraser, in dem Liebe, Verlust und Geheimnisse untrennbar miteinander verwoben sind. Die Episode verleiht Ellen, die im Prequel eine zentrale Rolle spielen wird, eine beinahe mythische Ausstrahlung. Wer begreifen will, wie sehr Jamies Kindheit von Verlust geprägt war, sollte sie vor Blood of My Blood unbedingt sehen.

    Die Suche (Staffel 1, Folge 14)

    Auf der Suche nach dem verwschwundenen Jamie offenbart Murtagh gegenüber Claire seine unerfüllte Liebe zu Ellen MacKenzie. In einem seltenen Moment persönlicher Offenheit erzählt er, wie er sie bei einem Jagdausflug beeindrucken wollte, indem er allein ein Wildschwein erlegte. Aus dessen Stoßzähnen fertigte er Armreife – dieselben, die Claire später von Jenny erhält. Diese Szene verbindet Murtaghs tiefe Loyalität zu Jamie mit seiner vergangenen Liebe zu Ellen und deutet auf Bindungen hin, die im Prequel eine tragende Rolle spielen könnten. Die Folge zeigt eindrucksvoll, dass Blood of My Blood nicht nur eine Liebesgeschichte wird, sondern auch von unausgesprochenen Gefühlen und familiärer Treue geprägt sein dürfte.

    Im Fuchsbau (Staffel 2, Folge 8)

    Ein Besuch bei Jamies Großvater väterlicherseits, Lord Lovat, enthüllt die komplizierten und oft schmerzhaften Familienverbindungen der Frasers. Jamie erfährt mehr über seinen Status als unehelicher Sohn und von den alten Fehden zwischen Clan Fraser und Clan MacKenzie – inklusive Lovats gescheiterter Entführung Ellens. Besonders interessant fürs Prequel: Brian wählte damals bewusst die MacKenzies und Lallybroch über die Stellung an Lovats Seite. Diese Entscheidung formte nicht nur Jamies Familiengeschichte, sondern könnte ein zentraler Konflikt in Blood of My Blood sein. Die Episode liefert eine Mischung aus Intrigen, Clan-Politik und Familiendrama, die das Fundament für viele der historischen Spannungen legt, die das Prequel aufgreifen dürfte.

    Rache (Staffel 2, Folge 11)

    Während Claire Verwundete behandelt, erzählt Rupert eine Anekdote aus Kindertagen über seinen Freund Angus: Ein unglücklicher Vorfall mit einer Kuh kostete Angus seine Vorderzähne. Auf den ersten Blick wirkt die Szene humorvoll, doch gerade diese Alltagsmomente machen Outlander so greifbar. Solche Geschichten verleihen Nebenfiguren Tiefe und zeigen das enge Netz aus Erinnerungen und Erlebnissen, das die Figuren verbindet. Für Blood of My Blood ist diese Episode relevant, weil sie verdeutlicht, wie stark persönliche Erlebnisse die Gemeinschaft prägen. Vielleicht werden wir im Prequel genau diesen kleinen, aber charakterformenden Moment miterleben, der die Vielschichtigkeit der Serie unterstreicht.

    Schmerz (Staffel 2, Folge 12)

    Am Sterbebett von Colum MacKenzie entfaltet sich ein Stück Familiengeschichte, das viel über die angespannte Beziehung zwischen Colum, Dougal und Ellen verrät. Dougal erinnert sich an einen Reitunfall in Colums Jugend, der sein Leben und ihre brüderliche Beziehung nachhaltig prägte. Die Szene macht deutlich, wie früh Konflikte und Machtfragen im MacKenzie-Clan entstanden. Für das Prequel besonders relevant: Die Episode unterstreicht Ellens Stellung innerhalb dieser Familie und die Spannungen, die ihre Heirat mit Brian Fraser ausgelöst haben. Wer die emotionalen Wurzeln dieser Clan-Dynamik verstehen will, bekommt hier eine zentrale Lektion in Loyalität, Ehrgeiz und familiärem Stolz.

    Spannungen (Staffel 4, Folge 11)

    Brianna erfährt von ihrer Tante Jocasta, dass ihre Großmutter Ellen eine begabte Künstlerin war – und wie sie sich über gesellschaftliche Erwartungen hinwegsetzte. Sie blieb lange unverheiratet, verweigerte arrangierte Ehen und folgte schließlich ihrem Herzen zu Brian Fraser. Diese Episode zeichnet Ellen als freie, leidenschaftliche Frau, die bereit war, Traditionen zu brechen. Für Blood of My Blood ist das essenziell: Es liefert das emotionale Profil einer Heldin, die ihren eigenen Weg ging. Gleichzeitig schlägt es eine Parallele zu Brianna, die in ähnlicher Weise mit gesellschaftlichen Normen bricht. Wer Ellens Mut verstehen will, findet hier den Schlüssel.

    Das flammende Kreuz (Staffel 5, Folge 1)

    Ein bewegender Flashback zeigt Murtagh, wie er dem jungen Jamie nach Ellens Tod ewige Treue schwört – ein rührender Moment, der die Tiefe ihrer Verbindung offenbart. Diese Szene deutet an, dass Murtaghs Loyalität zu Jamie in seiner Bindung zu Ellen wurzelt. Im Prequel könnte dieser Schwur seinen Ursprung finden und dem Publikum zeigen, wie aus Respekt und Zuneigung eine lebenslange Verpflichtung entstand. Die Folge ist damit nicht nur ein bewegender Auftakt zu Staffel 5, sondern auch ein wichtiger Schlüssel zur emotionalen DNA von Blood of My Blood. Wer Murtaghs Rolle besser verstehen möchte, kommt an diesem einprägsamen Moment nicht vorbei.

    Tod, sei nicht stolz (Staffel 7, Folge 3)

    Als das große Haus auf Fraser’s Ridge bei einem Unglück in Flammen aufgeht, kommt ein lange gehütetes Geheimnis ans Licht: Arch Bugg (Hugh Ross) hatte dort das Jakobiten-Gold versteckt – geraubt aus Hector Camerons Gruft. Auf Jamies Nachfrage erzählt Arch, wie das Gold einst aus Frankreich kam und zu gleichen Teilen zwischen Dougal MacKenzie, Hector Cameron und ihm selbst aufgeteilt wurde. Arch handelte damals im Auftrag von Malcolm Grant. Da das Gold zu spät für den Jakobiten-Aufstand eintraf, nutzte Grant es für seinen Clan. Arch hatte seinem Clanoberhaupt geschworen, dieses Erbe zu wahren. Die Verstrickungen um das Gold könnten im Prequel eine Rolle spielen, denn die damaligen Beteiligten sind tief in der Fraser- und MacKenzie-Geschichte verwurzelt.

    Mit dem Blut meines eigenen Herzens geschrieben (Staffel 7, Folge 15)

    In der vorletzten Episode von Outlander Staffel 7 beginnt die Handlung mit einem stillen Moment des Gedenkens an Ellen, während Jamie sich auf eine bevorstehende Schlacht vorbereitet und Claire um sein Leben bangt. Er erzählt, wie er in letzter Zeit oft an seine Mutter gedacht habe und an die Stärke, die sie in ihrem Leben aufbringen musste. Jamie erinnert sich an ihren Tod: an die geflochtenen Haare, die sein Vater löste, damit Ellens rotes Haar offen auf dem Kissen lag. Dabei entdeckte er auch seinen kleinen Bruder, der bei der Geburt starb und dessen Körper von Ellens Haar bedeckt war – doch er legte die Strähnen wieder zurück. Für Jamie war es das erste Mal, dass er einen Toten sah. Diese intime Erinnerung ist ein wichtiger Anhaltspunkt, um im Prequel Blood of My Blood die Zeitlinien auf dem Schirm zu haben.

    Wo du mehr “Outlander”-Abenteuer streamen kannst

    Weitere Informationen zu Outlander findest du im JustWatch-Streaming-Guide! Dort kannst du gezielt nach Streamingdiensten, Genre, Altersfreigabe, Bewertung und sogar Erscheinungsjahr filtern. So entdeckst du nicht nur alle bisherigen Staffeln der Hauptserie, sondern stellst dir auch mit wenigen Klicks eine persönliche Watchlist zusammen – inklusive Benachrichtigungen zu kommenden Highlights wie der achten Staffel und dem heiß erwarteten Prequel Blood of My Blood.

    Egal, ob du tief in die dramatische Familiengeschichte der Frasers und MacKenzies eintauchen, vergessene Lieblingsfolgen wiederfinden oder neue historische Dramen für dich entdecken möchtest: Mit JustWatch bist du immer bestens vorbereitet und verpasst garantiert keine Folgen mehr.

  • “Fantastic Four: First Steps” – In diesen Filmen & Serien hast du den Cast schon  gesehen

    “Fantastic Four: First Steps” – In diesen Filmen & Serien hast du den Cast schon  gesehen

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Mit Fantastic Four: First Stepsstartet Marvels erste Familie neu ins MCU – und das Ensemble bietet eine spannende Mischung aus etablierten Namen und frischen Talenten. Pedro Pascal bringt seine Erfahrung aus The Mandalorian und The Last of Us mit, Vanessa Kirby überzeugt mit emotionaler Tiefe, Joseph Quinn gewann mit Stranger Things Millionen Fans, und Ebon Moss‑Bachrach bewies seine Vielseitigkeit in The Bear.

    Weitere Darsteller wie Julia Garner, Natasha Lyonne oder Ralph Ineson runden die Besetzung ab. In dieser Liste erfährst du, wo du die Stars schon vorher gesehen haben könntest – perfekt, um dich vor dem Kinobesuch mit ihrem bisherigen Schaffen vertraut zu machen.

    Pedro Pascal – Reed Richards / Mister Fantastic

    Pedro Pascal hat sich in den letzten Jahren von einem markanten Nebendarsteller zu einem der gefragtesten Hauptdarsteller Hollywoods entwickelt. Seinen Durchbruch feierte er als Oberyn Martell in Game of Thrones(2014), gefolgt von einer Hauptrolle in Narcos (2015). Weltweit bekannt wurde er als maskierter Kopfgeldjäger Din Djarin in The Mandalorian (2019). Mit seiner Darstellung von Joel in The Last of Us (2023) zeigte Pascal erneut, wie nuanciert er verletzliche Stärke verkörpern kann. In Fantastic Four: First Steps spielt er Reed Richards, einen brillanten Wissenschaftler mit strategischem Verstand, Herz und Verantwortungsbewusstsein. Pascals ruhige Autorität und seine emotionale Tiefe machen ihn zur idealen Besetzung für Mister Fantastic.

    Vanessa Kirby – Sue Storm / Invisible Woman

    Vanessa Kirby wurde mit ihrer preisgekrönten Darstellung von Prinzessin Margaret in The Crown (2016) weltbekannt. Seither hat sie in unterschiedlichsten Genres überzeugt: als trauernde Mutter in Pieces of a Woman (2020), wofür sie eine Oscar‑Nominierung erhielt, und in Action‑Blockbustern wie Fast & Furious Presents: Hobbs & Shaw (2019) oder Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One (2023). In Fantastic Four: First Steps verkörpert sie Sue Storm – The Invisible Woman – als zentrale emotionale Stütze des Teams. Kirby verbindet Sues fürsorgliche Seite mit ihrer Fähigkeit, als strategische Vermittlerin in brenzligen Situationen zu agieren. Ihre darstellerische Vielschichtigkeit verleiht der Figur eine überzeugende Mischung aus Wärme und Entschlossenheit.

    Joseph Quinn – Johnny Storm / Human Torch

    Joseph Quinn wurde durch seine Rolle als Eddie Munson in der vierten Staffel von Stranger Things (2022) über Nacht zum Fanliebling. Zuvor hatte er bereits in Produktionen wie Les Misérables (2018) und Catherine the Great (2019) mitgespielt. Auch auf der Bühne zeigte er in Shakespeare‑Stücken seine Wandlungsfähigkeit. In Fantastic Four: First Steps übernimmt er die Rolle von Johnny Storm, dem hitzköpfigen Human Torch. Quinn bringt dessen jugendlichen Charme, Humor und spontane Energie authentisch auf die Leinwand, ohne die verletzliche Seite der Figur zu vernachlässigen. Seine bisherigen Rollen zeigen, dass der britische Mime perfekt darin ist, zwischen ungestümer Leidenschaft und emotionaler Tiefe zu wechseln.

    Ebon Moss‑Bachrach – Ben Grimm / The Thing

    Ebon Moss‑Bachrach wurde vor allem durch seine Rolle als Richie Jerimovich in der preisgekrönten Dramaserie The Bear (2022) in die erste Liga der Schauspieler katapultiert. Richie ist ein komplexer Charakter, der zwischen ruppigem Humor, cholerischen Ausbrüchen und unerwarteter Verletzlichkeit pendelt – eine Bandbreite, die Moss‑Bachrach meisterhaft beherrscht. Der 1977 geborene Schauspieler ist zudem aus Serien wie The Punisher (2017) und Girls (2012) bekannt, wo er ebenfalls Figuren mit Ecken und Kanten verkörperte. In Fantastic Four: First Steps spielt er Ben Grimm alias The Thing – einen ehemaligen Piloten, dessen Körper nach einem Unfall zu lebendigem Stein geworden ist. Moss‑Bachrach verleiht dieser ikonischen Marvel‑Figur nicht nur physische Wucht, sondern auch die emotionale Tiefe eines loyalen Mitstreiters, der hinter seiner harten Schale ein weiches Herz bewahrt.

    Ralph Ineson – Galactus

    Ralph Ineson ist vor allem für seine markante Stimme und beeindruckende Präsenz bekannt. In The Office (UK, 2001) erlangte er als Chris Finch echten Kultstatus, später beeindruckte er in Filmen wie Robert Eggers’ The Witch (2015), dem surrealen Mittelalter-Epos The Green Knight(2021) und in der Harry Potter-Reihe. In Fantastic Four: First Steps spielt er den mächtigen Galactus – den planetenverschlingenden kosmischen Gegenspieler der Fantastic Four. Der wandlungsfähige Ineson verleiht der Figur durch seine tiefe Stimme und körperliche Intensität eine unheimliche Autorität. Mit einem imposanten Auftreten und subtiler Schauspielkunst füllt er den Raum, ohne viele Worte. Seine Darstellung unterstreicht die bedrohliche Macht dieses ikonischen Marvel-Bösewichts.

    Julia Garner – Shalla‑Bal / Silver Surfer

    Julia Garner gilt seit ihrer Paraderolle als Ruth Langmore in Ozark (2017) als eine der spannendsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Für diese komplexe Figur – hart im Überleben, verletzlich im Herzen – gewann sie gleich mehrere Emmys. Auch in Inventing Anna(2022) zeigte sie ihre enorme Wandlungsfähigkeit, indem sie die berüchtigte Hochstaplerin Anna Sorokin mit faszinierender Ambivalenz verkörperte. In Fantastic Four: First Steps übernimmt Garner als Shalla‑Bal eine neue, weibliche Interpretation des legendären Silver Surfer – eine mutige Neuausrichtung der Comicvorlage. Sie verleiht der Figur kosmische Gravitas und eine tiefe emotionale Resonanz, die den epischen Science‑Fiction‑Aspekt des Films mit einer zutiefst menschlichen Dimension verbindet. Damit erweitert sie das MCU um eine Figur, die zugleich imposant und berührend ist.

    Paul Walter Hauser – Harvey Elder / Mole Man

    Paul Walter Hauser ist bekannt für seine charismatische Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. In I, Tonya (2017) und Der Fall Richard Jewell (2019) zeigte er, wie glaubwürdig er reale und fiktive Figuren darstellen kann. Auch in Serien wie In with the Devil (2022) überzeugte er auf ganzer Linie. In Fantastic Four: First Steps spielt er Harvey Elder, besser bekannt als Mole Man – einen exzentrischen Wissenschaftler. Hauser verleiht dieser Figur eine charmant-skurrile, aber niemals überzogene Note. Mit seinem feinen Gespür für Timing und Charakterdetails schafft er einen Auftritt, der zugleich unterhaltsam, überraschend und atmosphärisch dicht ist – und damit nicht nur Fans der Comic‑Vorlage begeistern dürfte.

    Natasha Lyonne – Rachel Rozman

    Natasha Lyonne hat sich mit ihrer markanten Stimme, ihrem rauen Charisma und einem untrüglichen Gespür für Timing längst einen festen Platz in der Popkultur erarbeitet. Ihren Durchbruch feierte sie in der Rolle der Jessy in Orange Is the New Black (2013), wo sie mit trockenem Humor und emotionaler Tiefe begeisterte. Mit Russian Doll (2019) schuf sie nicht nur eine gefeierte Serie, sondern auch eine der einprägsamsten Hauptfiguren der letzten Jahre – exzentrisch, klug und verletzlich zugleich. In Fantastic Four: First Steps tritt Lyonne als Rachel Rozman auf, eine Figur, die mit Charme, leicht schräger Aura und subtiler Exzentrik das Ensemble bereichert. Lyonne versteht es meisterhaft, auch kleineren Rollen eine unverwechselbare Note zu verleihen, die lange nachwirkt.

    Sarah Niles – Lynne Nichols

    Sarah Niles ist einem breiten Publikum vor allem durch ihre Rolle als Dr. Sharon Fieldstone in Ted Lasso (2021) bekannt geworden. Dort überzeugte sie als Sportpsychologin mit einer Mischung aus ruhiger Autorität, Empathie und subtiler Strenge – eine Performance, die weltweit viel Anerkennung fand. Zuvor hatte sie sich in zahlreichen britischen Dramen, Comedy‑Formaten und auf der Theaterbühne etabliert. In Fantastic Four: First Steps spielt sie Lynne Nichols – eine Figur, die politische und ethische Dimensionen in die Handlung einbringt und damit den retro‑futuristischen 1960er‑Jahre‑Look des Films um gesellschaftliche Relevanz erweitert. Dank Niles’ charismatischer Präsenz und der Fähigkeit, auch Nuancen spürbar zu machen, erhält diese Nebenrolle unerwartet viel Gewicht und Tiefe.

    Mark Gatiss – Ted Gilbert (Cameo)

    Mark Gatiss ist einem internationalen Publikum vor allem als Co‑Schöpfer und Darsteller der BBC‑Serie Sherlock (2010) bekannt, in der er den kauzigen Mycroft Holmes verkörperte. Darüber hinaus prägte er mit zahlreichen Drehbüchern und Auftritten Doctor Whound wirkte in Produktionen wie Game of Thrones oder The League of Gentlemen mit. In Fantastic Four: First Steps schlüpft Gatiss in die Rolle des Talkshow‑Moderators Ted Gilbert – eine Figur, die für authentische Retro‑Atmosphäre sorgt und die Hauptcharaktere im Stil einer 1960er‑Jahre‑Fernsehshow dem Publikum vorstellt. Gatiss nutzt seinen typischen britischen Witz und sein Gespür für Timing, um dem Setting augenzwinkernde Leichtigkeit zu verleihen. Auch wenn sein Auftritt kurz ist, bleibt er als charmanter Farbtupfer in Erinnerung.

    Wo du noch mehr Filme und Serien mit dem Cast von “Fantastic Four: First Steps” streamen kannst

    Für weitere Filme und Serien mit den Stars aus Fantastic Four: First Steps, lohnt sich ein Blick in den JustWatch‑Streaming‑Guide. Dort kannst du auch nach Plattform, Genre, Erscheinungsjahr, Altersfreigabe oder Bewertung filtern und so genau die Inhalte mit deinen Lieblingsschauspielern auswählen, die zu deinem Geschmack passen – egal ob du auf epische Action, clevere Sci‑Fi, emotionale Dramen oder abgefahrene Comedy stehst. Mit wenigen Klicks stellst du dir eine ganz persönliche Watchlist zusammen, die du jederzeit aktualisieren oder sortieren kannst. Unser Guide hält dich stets auf dem Laufenden, indem er dir nicht nur die aktuell bei allen Streaming-Anbietern verfügbaren Inhalte, sondern auch zukünftige Veröffentlichungen zeigt.

  • Vom Klamauk-König zum Charakterdarsteller: Die 10 besten Filme mit Adam Sandler 

    Vom Klamauk-König zum Charakterdarsteller: Die 10 besten Filme mit Adam Sandler 

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Es sind gute Zeiten für Adam-Sandler-Fans: Mit Happy Gilmore 2 feiert das Golfplatz-Idol fast 30 Jahre nach dem einstigen Comedy-Hit seine Rückkehr. Die lang erwartete Fortsetzung legte auf Netflix einen Rekordstart hin – voller Rückbezüge und Star-Cameos.

    Parallel dazu steht bereits das nächste Großprojekt des Schauspielers in den Startlöchern: Jay Kelly, die vierte Zusammenarbeit mit Indie-Liebling Noah Baumbach, konkurriert dieses Jahr im Wettbewerb von Venedig um den Goldenen Löwen – und zeigt Sandler an der Seite von George Clooney.

    Zwischen Slapstick-Revival und Festival-Arthouse – diese Ambivalenz ist zuletzt beinahe typisch geworden für Adam Sandlers Karriere, der nach vielen Jahren als Hauptdarsteller in klamaukigen Komödien immer öfter in dramatischen Rollen überzeugt.

    Ein Blick auf die bislang besten Filme mit Adam Sandler – und bei welchen Streaming-Anbietern sie derzeit verfügbar sind, verrät die Übersicht am Ende des Artikels.

    10. Billy Madison (1995)

    Billy Madison (Sandler) ist der wohl kindischste Millionärssohn Hollywoods – und er  muss im Eiltempo die gesamte Schulzeit wiederholen, um das Familienunternehmen zu erben. Von den Peinlichkeiten des Klassenzimmers bis zu den absurden Streichen ist alles dabei – und Sandler tobt sich als trotteliger Held hemmungslos aus.

    Billy Madison ist laut, platt, aber kultig – und wurde zum Maß aller Dinge für das frühe, trashig-grobeSandler-Image. Für Fans von anarchischem Humor à la Wayne’s World (1992) oder Anchorman (2004).

    9. 50 erste Dates (2004)

    Henry Roth (Sandler), Tierarzt auf Hawaii, trifft Lucy (Drew Barrymore) – und verliebt sich sofort. Doch Lucy leidet an Amnesie und vergisst jeden Tag aufs Neue, wer Henry eigentlich ist. Also muss er ihre Liebe Tag für Tag wiedergewinnen – kreativ, humorvoll, zuweilen verzweifelt.

    Sandler bringt in 50 erste Dates sein Talent für Romantik, Komik und Emotion aufs Tableau. An Barrymores Seite gelingt ihm der schmale Grat zwischen Albernheit und Ernst sogar – das Ergebnis ist ein Liebesfilm voller Wärme und abseitigen „RomCom“-Formeln.

    8. Happy Gilmore (1996)

    Dutch Zufall zum Sport-Wunderkind: Happy Gilmore (Sandler) ist ein gescheiterter Eishockeyspieler, dessen einziges Talent ein brutaler Schlagschuss ist. Als seine Oma ihr Haus verliert, will er es auf dem Golfplatz wiedergewinnen – mit ungewöhnlichen Methoden.

    Mit rabiatem Slapstick und handfesten Auseinandersetzungen wurde sein Part eine seiner Kultrollen der 1990er Jahre - und Happy Gilmore wurde zum Meilenstein seines Klamauk-Kinos. Die Fortsetzung gibt es jetzt auf Netflix.

    7. Waterboy - Der Typ mit dem Wasserschaden (1998)

    Waterboy erzählt von einer sehr ähnlichen Prämisse aus – kommt dabei aber deutlich gefühliger daher: Bobby Boucher (Sandler), ein zurückgezogener Wasserträger beim College-Football, wird von den anderen Spielern verhöhnt, bis seine Mutter entdeckt, dass ihr introvertierter Sohn ein brutales Tackling-Genie ist. Jetzt startet Bobby als Sensation der College-Liga durch – mithilfe von Muttis Schutz und dem Adrenalin des Erfolges.

    Waterboy zeigt: Slapstick und Rührseligkeit schließen sich bei Adam Sandler nicht aus, sondern befeuern einander in seinem Universum.

    6. Wie das Leben so spielt (2009)

    Adam Sandler spielt einen Superstar-Comedian, der nach einer Krebsdiagnose Bilanz zieht: Vergangene Lieben, gekaufte Freundschaften, Sinnkrisen. Er engagiert schließlich einen jungen Kollegen (Seth Rogen) als Gag-Schreiber und Assistenten – doch (natürlich) entsteht daraus eine wichtige Freundschaft.

    Regisseur und Drehbuchautor Judd Apatow, der zu Beginn seiner Karriere mit Adam Sandler in einer WG wohnte, wirft hier einen harschen, oft selbstironischen Blick hinter die Stand-Up-Kulissen. Wie das Leben so spielt ist insbesondere interessant für alle, die auch bei Komödien eine gewisse Tiefe schätzen.

    5. The Meyerowitz Stories (New and Selected) (2017)

    Danny Meyerowitz (Sandler) kehrt zur dysfunktionalen Künstlerfamilie in New York zurück und ringt mit Brüdern, Kindheitstraumata und dem eigenen Platz im Leben. Noah Baumbach orchestriert ein fein nuanciertes Familiendrama, in dem Sandler mit stiller, stoischer Tiefe überzeugt: Verwundbarkeit, Verpasste Chancen, Identitätskrisen – alles bricht sich Bahn. 

    Sandler beweist hier, dass er auch im Ensemble komplexer Charaktere glänzen kann. Fernab aller Comedy-Routine überzeugt er in The Meyerowitz Stories als gebrochener, verletzlicher, humaner Charakter – ein Schlüsselmoment für die späten Sandler-Dramen.

    4. Eine Hochzeit zum Verlieben (1998)

    Robbie Hart (Sandler) verdient sein Geld als Hochzeitssänger und steht selbst kurz vor der Ehe – bis ihn seine Verlobte am Hochzeitstag verlässt. Seine Karriere und er selbst geraten ins Taumeln, bis er Julia (Drew Barrymore) kennenlernt – die allerdings selbst verlobt ist. 

    Zwischen Synthie-Balladen und Frisuren-Fiaskos punktet Sandler in Eine Hochzeit zum Verlieben als nahbarer, verletzlicher Jedermann fernab vom typischen Klamauk. Der 80er-Soundtrack, das überdrehte Szenenbild und das charmante Spiel machen den Film zum Kitschklassiker.

    2. Klick (2006)

    Er ist Architekt, Familienvater – und komplett überfordert. Als ihm ein mysteriöser Verkäufer (Christopher Walken) eine Fernbedienung für sein Leben schenkt, glaubt Michael Newman (Sandler), endlich alles kontrollieren zu können: Vorspulen, Stummschalten, Pausieren. Doch bald merkt er, dass er nicht nur Stress überspringt – sondern auch Freude und Nähe. 

    Klick beginnt wie eine typische Sandler-Komödie, entwickelt sich aber zu einer überraschend melancholischen Meditation über Lebenszeit – und ihre Kostbarkeit, selbst in vermeintlich leidigen Momenten.

    2. Punch-Drunk Love (2002)

    Es war der endgültige Beweis, dass Adam Sandler mehr kann: In Punch-Drunk Love gibt er einen sensiblen Außenseiter – umgeben von sieben Schwestern, geplagt von Wutanfällen und emotional isoliert. Als er Lena (Emily Watson) begegnet, scheint endlich ein Ausweg möglich. 

    Paul Thomas Anderson gibt Sandler eine Bühne für eine absurde Liebesgeschichte und bizarre Komik fernab des Comedy-Mainstreams: Mit zitterndem Blick, unterdrückter Aggression und reichlich Sehnsucht gibt er in Punch-Drunk Love einen der komplexesten Charaktere seiner Karriere. 

    1. Der schwarze Diamant (2019)

    Howard Ratner (Sandler) ist ein manischer Juwelier in New York, der sich mit Glücksspiel, Schulden und Größenwahn immer weiter in den Abgrund manövriert. Die Kamera klebt an ihm, die Dialoge überschlagen sich, der Puls rast. Die Safdie-Brüder haben mit Der Schwarze Diamant ein Psychodrama geschaffen, das sich wie ein Horrorfilm anfühlt – aber mit ganz realen Konsequenzen. 

    Sandler ist hier ein Getriebener, der in seiner Gier und seinem Charisma gleichzeitig faszinierend und abstoßend wirkt – und als Schauspieler nie besser war. 

    Vom Klamauk-König zum Charakterdarsteller: Die 10 besten Filme mit Adam Sandler

    Von Billy Madison bis Der Schwarze Diamant: Die untenstehende Liste zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern die besten Filme mit Adam Sandler derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

  • „Die nackte Kanone“: Alle verrückten Filme von ZAZ (Zucker, Abrahams, Zucker)

    „Die nackte Kanone“: Alle verrückten Filme von ZAZ (Zucker, Abrahams, Zucker)

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    Nach über 30 Jahren kehrt Frank Drebin in Die nackte Kanone (2025) zurück. Das Remake mit Liam Neeson als Schussel-Polizist beruht auf einer der legendärsten Spoof-Filmreihen aller Zeiten. Geschaffen hat Die nackte Kanone (1988) ein Filmemacher-Trio, das als ZAZ in die Filmgeschichte eingegangen ist. 

    Die Brüder David und Jerry Zucker sowie Jim Abrahams, kurz: ZAZ, kennen sich seit ihrer Kindheit und gründeten beim Studium an der University of Wisconsin-Madison gemeinsam eine Theatergruppe namens The Kentucky Fried Theater. Ihr dort entwickelter schräger Humor und ihre Vorliebe für den Spoof-Film blieb die Basis ihrer gemeinsamen filmischen Arbeit. Die visuellen Gags, Genreparodien und Nonsense-Dialoge stehen bis heute als unverwechselbare Marke. Nimmt man die sechsteilige TV-Serie Die nackte Pistole (1982) dazu, haben die Drei acht gemeinsame Projekte realisiert, jedes für sich absolute Klassiker des Spoof-Films. Nach 1994 haben ZAZ als Trio nicht mehr zusammengearbeitet. 

    Im folgenden stellen wir Euch die sieben verfügbaren ZAZ-Filme in chronologischer Reihenfolge vor – und legen noch einen weiteren Film drauf, der mit dem ZAZ-Witz so verwandt ist, dass er irgendwie dazu gehört.

    1. Kentucky Fried Movie (1977)

    Ganz ähnlich wie der Comedy-Truppe Monty Python in England gelang es ZAZ in den USA, ihren an der Uni im The Kentucky Fried Theater entwickelten Humor auf die Leinwand zu übertragen. Und auch ähnlich der TV-Serie Monty Python’s Flying Circus (1969-1974) besteht ihr erster Film Kentucky Fried Movie (1977) aus einer Reihe von medienreflexiven Sketchen, die das Zapping-Verhalten nachahmen und persiflieren und Werbung, Trailer und Film- und Fernsehgenres parodieren. Allerdings fällt der ZAZ-Humor in diesen 83 Minuten wesentlich derber und respektloser aus als jener der Engländer, was sicher auch damit zusammenhängt, dass ihr erster Film noch von jemand anderem inszeniert wurde: Drei Jahre vor seinem Welthit Blues Brothers (1980) übernahm Komödienspezialist John Landis die Regie und hat ganz sicher seinen Einfluss auf den Humor des Films geltend gemacht. Derart obszön und geschmacklos haben ZAZ den Humor danach nicht mehr interpretiert.

    2. Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (1980)

    Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug markiert 1980 den ersten ZAZ-Film, der nicht nur von ihnen geschrieben, sondern auch inszeniert wurde, und weist erstmals auch all die ZAZ-typischen Merkmale auf. Dazu gehört insbesondere der Grundsatz, nicht mit bekannten Komödianten zu arbeiten, sondern mit gestandenen Schauspielern wie Leslie Nielsen, Robert Stack, Peter Graves und Lloyd Bridges, die zuvor noch niemals Komödie gespielt haben. Das Resultat ist eine in 88 Minuten gepackte irre Persiflage mit hohem Tempo sowie hoher Gagdichte, eine Parodie vor allem auf die 1970er-Jahre-Katastrophenfilme, aber auch auf andere erfolgreiche Filme wie etwa Nur Samstag Nacht (1977). Auch ein anderes wichtiges ZAZ-Merkmal entwickelt sich in diesem Dreier-Regie-Debüt: diese spezielle Form der visuellen Gags, die stereotype Bilder scheinbar reproduzieren, nur um sie dann durch einen kleinen Trick ins Absurde zu wandeln.

    3. Top Secret (1984)

    Der vielleicht bekannteste dieser visuellen Gags aus allen ZAZ-Filmen könnte die Szene mit Peter Cushing als schwedischem Buchhändler in Top Secret sein. Wir sehen den Buchhändler in etwas lesen, sein linkes Auge erscheint dank einer enormen Lupe stark vergrößert. Doch sobald er die Lupe herunternimmt, bleibt das Auge so grotesk vergrößert und markiert den Beginn einer rückwärts abgespielten Plansequenz. Die 90-minütige Parodie auf Zweiter-Weltkriegs-Dramen und Elvis-Presley-Filme wimmelt vor solchen Gags und verrückten Einfällen wie einer Unterwasser-Saloon-Schlägerei. Und worum geht’s im Film? „Den Plot zu beschreiben, käme einem Akt der Sinnlosigkeit gleich”, schrieb Roger Ebert. Aber eine Nonsense-Komödie muss sowieso nur eines: für einen guten Gag alles opfern. Für mich nimmt Top Secret mit seinem rohen Irrsinn einen zentralen Platz im Schaffen der ZAZ ein. Wer die visuellen Gags als Kern des ZAZ-Humors liebt, wird von Top Secret begeistert sein, der mit seiner Verrücktheit und seinem wilden Zweiter-Weltkriegs-Genremix in Momenten stark an Richard Lesters anarchisches Meisterwerk Wie ich den Krieg gewann (1967) erinnert.

    4. Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone (1986)

    Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone dürfte der ZAZ-Film sein, dessen Comedy am konventionellsten gestaltet ist – was allerdings im ZAZ-Zusammenhang immer noch reichlich verrückt bedeutet. Trotzdem: Der Film und seine Komik basieren viel deutlicher auf einer inhaltlichen Grundprämisse und deren Entwicklung im Plot, auch die Schauspieler:innen sind erstmals bekannte Comedy-Größen wie Danny DeVito oder Bette Midler. Der Grund dafür ist offensichtlich: Es ist der einzige ZAZ-Film, der von einem anderen Autoren stammt: Dale Launer, der später auch Drehbücher für Blake Edwards und Frank Oz schrieb. Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone ist eine Regie-Auftragsarbeit für ZAZ und als solche eine gelungene schwarze Komödie mit aber stark reduzierter parodistischer Ausrichtung. Wer also die stilprägenden visuellen Gags, die Wortwitze und parodistischen Momente sucht, die so typisch sind für ZAZ, wird von diesen 93 Minuten eher enttäuscht sein. Trotzdem: Als eher konventionelle Komödie funktioniert es immer noch prächtig.

    5. Die nackte Kanone (1988)

    Der letzte Film, den alle drei ZAZ maßgeblich gestaltet haben, gilt heute ziemlich unbestritten als beste Spoof-Comedy aller Zeiten. Geschrieben von Zucker, Abrahams, Zucker, inszenierte den Film David Zucker alleine. Die Grundkonstellation basiert auf der sechsteiligen TV-Serie von ZAZ, Die nackte Pistole, die 1982 nur mäßigen Erfolg hatte. Doch die Hauptfigur Lt. Frank Drebin hat ZAZ nicht losgelassen – insbesondere die Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller Leslie Nielsen, der seine Komödienfigur anlegt wie in einem Drama und erst dadurch wirklich lustig wird, hat ZAZ zu einem neuen Ansatz inspiriert. Heute ist die 86-minütige Krimiparodie Kult und hat unzählige Klassikermomente hervorgebracht wie etwa die epische Verwundung von Nordberg, die halbe Banane in Als Mundwinkel oder die Variationen von „Bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen!” Gemeinsam mit Top Secret bildet für mich Die nackte Kanone das Herz des filmischen ZAZ-Schaffens.

    6. Die nackte Kanone 2 ½ (1991)

    Bereits für die Fortsetzung dieser so erfolgreichen Krimiparodie brach das ZAZ-Trio ihre Einheit. Jerry Zucker wollte neue Wege gehen und vertiefte sich in seine Regiearbeit für Ghost – Nachricht von Sam (1990), blieb aber beim Sequel als Koproduzent an Bord. Das Gleiche gilt für Jim Abrahams, der hier mitproduzierte, aber parallel eigene Projekte verfolgte. David Zucker schrieb also das Buch (gemeinsam mit Pat Proft) und inszenierte diesen kommerziell erfolgreichsten Nackte Kanone-Film. Darin schicken die Macher ihr bewährtes Ensemble aus Leslie Nielsen, George Kennedy, Priscilla Presley und O.J. Simpson in einen erstaunlich zeitgemäßen Plot: Es geht gegen die Lobby für fossile Energien, die eine Politik für erneuerbare Energien zu sabotieren versuchen. Vor allem aber geht’s natürlich wieder darum, ein parodistisches Gag-Feuerwerk zu zünden, und das gelingt 85 Minuten lang unnachahmlich. Wer den ersten Teil liebt, wird vom zweiten Teil – und das ist in der Filmgeschichte durchaus bemerkenswert – kaum enttäuscht sein.

    7.  Hot Shots! – Die Mutter aller Filme (1991)

    Mit Hot Shots! – Die Mutter aller Filme verfolgte Jim Abrahams sein ganz eigenes Spoof-Comedy-Projekt, das er inszenierte und zusammen mit Pat Proft schrieb, der sich langsam zu einer Art viertem ZAZ entwickelte. Vordergründig ist der 85-minütige Film eine Parodie auf pathetische und romantische Navy-Heldenepen à la Top Gun (1986) mit Charlie Sheen als perfekte Tom-Cruise-Nachahmung sowie erneut mit Lloyd Bridges. Dazu enthält der Film aber auch Anspielungen auf mindestens ein Dutzend weitere Filme – ein schönes Ratespiel für Filmnerds. Der Film schlug derart erfolgreich ein, dass Abrahams mit Proft 1993 die Fortsetzung Hot Shots! Der zweite Versuch fertigstellte. Hot Shots! – Die Mutter aller Filme ist der Nicht-ZAZ-Film, der sich am meisten wie ein ZAZ-Film anfühlt und der sich in Bezug auf seinen Humor irgendwo zwischen Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug und Die nackte Kanone einreiht.

    8. Die nackte Kanone 3 ⅓ (1994)

    Den dritten „Nackte Kanone“-Film schrieb David Zucker gemeinsam mit Pat Proft, während Jerry Zucker und Jim Abrahams erneut produzierten. Die Regie allerdings übernahm Peter Segal. Es war dessen erster Film, dem viele weitere Komödien folgten wie etwa Die Wutprobe (2003) oder Get Smart (2008). Auch für diesen dritten Teil konnte wieder das gesamte Ensemble an Schauspieler:innen zusammengebracht werden. Zu den unvergesslichen Momenten in 82 Minuten gehört hier zweifellos die Einstiegssequenz, die eine Hommage darstellt an die Treppenszene aus The Untouchables (1987), die wiederum eine Hommage darstellt an die Treppensequenz aus Sergej Eisenstein Panzerkreuzer Potemkin (1925). Ein wirklich herrlicher Filmeinstieg. Der Rest allerdings bleibt hinter den ersten Teilen zurück. Der Film wirkt eher wie ein einziges großes Selbstzitat und sorgt deshalb insbesondere hartgesottenen Fans eher für nostalgischen Spaß.

  • Darum werden die Fantastic Four zum mächtigsten Team im MCU!

    Darum werden die Fantastic Four zum mächtigsten Team im MCU!

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Die Avengers haben die Erde gerettet, die Guardians of the Galaxy das gesamte Universum aufgemischt – doch The Fantastic Four: First Steps bringt etwas ins MCU, das alles andere in den Schatten stellen könnte. Damit ist nicht das klassische Quartett – Reed Richards, Sue Storm, Johnny Storm und Ben Grimm – gemeint, das an sich schon beeindruckend ist. Wir sprechen über ein ganz besonderes Familienmitglied, das dem Team einen einzigartigen Vorteil verschafft: Franklin Richards, das Kind von Reed und Sue. In Fantastic Four: First Steps wird Franklin erstmals in einer Live‑Action-Adaption gezeigt, was ihn zu einer zentralen Figur macht, deren Existenz das MCU beeinflussen könnte wie kein anderer Charakter.

    Ein Baby mit kosmischer Bedeutung

    The Fantastic Four: First Steps, der am 24. Juli 2025 Phase 6 des MCU eröffnet hat, markiert nicht nur einen Neustart für das ikonische Quartett, sondern rückt auch den kleinen Franklin Richards ins Zentrum des Interesses. Regisseur Matt Shakman hat in Interviews mehrmals hervorgehoben, wie stark die Geburt des Kindes emotional in die Handlung eingebettet ist – nicht nur als Familienmoment, sondern als zentrales Ereignis mit kosmischer Tragweite. Franklin verändert nicht nur das Leben seiner Eltern, sondern wird – das zeigt sich im Film – zu einer Figur, die selbst galaktische Super-Villains wie Galactus hellhörig macht. In den Comics gilt Franklin als Omega-Level-Mutant mit der Fähigkeit, die Realität zu manipulieren. In ihm steckt Hoffnung, aber auch eine große Gefahr. Vanessa Kirby, die Sue Storm verkörpert, erklärte im Vorfeld, dass genau diese emotionale Tiefe und Ambivalenz der Mutterrolle sie von Anfang an gereizt habe.

    Franklin Richards’ Machtpotenzial

    Franklin Richards ist nicht einfach nur ein Mutantenkind – er trägt das sogenannte Power Cosmic in sich, jene elementare Energieform, die auch Galactus speist und seine Herolde wie den Silver Surfer oder Morg mit übermenschlicher Macht ausstattet. In den Comics ist Franklin eines der ganz wenigen Wesen, die das Power Cosmic nicht nur aufnehmen, sondern selbst erzeugen können – eine Fähigkeit, die ihn potenziell auf dieselbe Stufe wie kosmische Entitäten wie Eternity, The Living Tribunal oder eben Galactus stellt. 

    Galactus selbst erkennt früh, dass in dem Kind eine Kraft schlummert, die seine Existenz herausfordert – oder sichern könnte. Ist Franklin eine Bedrohung? Eine Hoffnung? Ein designierter Nachfolger? Die Beziehung zwischen dem Weltenverschlinger und dem Kleinkind gehört zu den faszinierendsten Spannungsachsen des Films. Ohne zu spoilern sei nur gesagt: Franklin demonstriert seine Kräfte im Film eindrucksvoll – und es wird allen klar, dass seine Fähigkeiten weit über alles hinausgehen, was MCU-Helden bislang gezeigt haben.

    Galactus, Silver Surfer und ein kosmischer Konflikt

    Der Haupt-Antagonist des Films ist natürlich Galactus, gesprochen von Ralph Ineson (Nosferatu, The Witch). Diese Darstellung folgt der modernen Comic-Interpretation, in der Galactus nicht als rein destruktiv, sondern als kosmisch unausweichlich beschrieben wird – eine Art lebendiger Naturgewalt im Universum. An seiner Seite steht Shalla-Bal, gespielt von Julia Garner – eine Figur, die aus den Comics bekannt ist und hier als weibliche Silver-Surfer-Variante neu interpretiert wird. Ihre Rolle schwankt zwischen loyalem Dienst an Galactus und wachsender moralischer Zerrissenheit angesichts der Zerstörung, die sie begleitet.

    Warum Franklin das MCU revolutionieren könnte

    The Fantastic Four: First Steps deutet früh an, dass Franklin Richards nicht einfach nur ein Kind mit Superkräften ist – sondern ein kosmischer Nexus, dessen Potenzial selbst Wesen wie Galactus beunruhigt. Aus diesem Grund lässt er von seinem ursprünglichen Plan ab, die Erde sofort zu verschlingen – denn Franklin Richards unter seine Kontrolle zu bekommen, hat für Galactus absolute Priorität. Franklin wird damit schlagartig zur Schlüsselfigur des MCU. 

    Wie bereits weiter oben erwähnt, gehört Franklin Richards zur seltenen Klasse der Omega-Mutanten – einer Einstufung, die Wesen vorbehalten ist, deren Kräfte keine erkennbare Obergrenze besitzen. In den Comics kann er die Realität selbst verändern. Und das nicht im kleinen Maßstab, sondern auf kosmischer Ebene. Franklin ist in der Lage, Materie, Energie und sogar die Zeit nach seinem Willen zu manipulieren. 

    Doch nicht nur das: Neben seinen die Realität verformenden Kräften besitzt er auch immense psionische Fähigkeiten. Dazu gehören Telekinese, Telepathie und Astralprojektion sowie ein mentales Energiepotenzial, das bei vollständiger Entfesselung alles Leben auf der Erde auslöschen könnte.

    Fazit: Eine neue Ära im MCU beginnt – mit Macht, Multiversum und Familie

    Mit Galactus als existentielle Bedrohung und Franklin als Hoffnungsträger entsteht eine Dynamik, die das MCU nicht nur visuell erweitert, sondern neu denkt. Der Film setzt den Auftakt für Phase 6 – ein erzählerischer Neustart, in dem Franklin als Zentrum für Multiversum‑Plots und moralische Dilemmata positioniert ist. Wer den MCU‑Kosmos besser verstehen möchte, sollte den kleinen Franklin also unbedingt auf dem Schirm behalten.

    Wo du andere mächtige Marvel-Teams erleben kannst

    Wenn du nach einem der Auftritte der Fantastic Four Lust auf mehr mächtige Marvel-Teams hast, lohnt sich ein Blick in den JustWatch-Streaming-Guide. Dort findest du nicht nur das ikonische Quartett, sondern auch andere Superhelden-Formationen wie die Avengers, die Guardians of the Galaxy oder kommende Team-Ups aus den nächsten MCU-Phasen. Mit den praktischen Filtern kannst du gezielt nach Plattform, Genre, Erscheinungsjahr, Altersfreigabe oder Bewertung suchen und dir so mühelos deine ganz persönliche Watchlist zusammenstellen. Ob epische Action, clevere Sci-Fi-Abenteuer, kosmische Schlachten oder multiversale Konflikte – der Guide zeigt dir nicht nur, was aktuell verfügbar ist, sondern auch, welche Titel bald starten oder frisch hinzugefügt wurden. So bleibst du immer bestens informiert.

  • Krypto, der Superhund: Wo man ihn außer in James Gunns Superman noch sehen kann

    Krypto, der Superhund: Wo man ihn außer in James Gunns Superman noch sehen kann

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Er trägt ein rotes Cape, fliegt schneller als der Schall und hört auf den Namen Krypto. Was wie eine absurde Parodie klingt, ist längst fester Bestandteil des DC-Kanons: der Superhund aus Krypton. Krypto, der Superhund begleitet Superman in verschiedenen Versionen seit den 1950ern - mal ernst gemeint, mal augenzwinkernd, und manchmal sogar als Comic Relief. Mit James Gunns Superman-Film von 2025 feierte Krypto sein neuestes Comeback, was bei vielen die Frage aufwirft: Wo war dieser fliegende Vierbeiner eigentlich vorher? Die folgende Liste zeigt alle relevanten Auftritte in Serien und Filmen in einer Reihenfolge, die nicht nur chronologisch, sondern auch erzählerisch Sinn ergibt. Hier kommt ein kleiner Abriss durch die popkulturelle Karriere eines ungewöhnlichen Helden auf vier Pfoten. Mit JustWatch erfahrt ihr natürlich außerdem, wo ihr die dazugehörigen Filme und Serien streamen könnt.

    1. Krypto, der Superhund (2005)

    In dieser farbenfrohen Animationsserie aus den 2000er-Jahren bekommt Krypto, der Superhund endlich seinen großen Auftritt als Hauptfigur. Die Serie richtet sich klar an ein jüngeres Publikum, ist aber liebevoll gemacht und erstaunlich konsequent in ihrer Darstellung von Krypto als loyalem, cleverem und ziemlich mächtigem Superhund. In 39 Episoden erlebt er Abenteuer mit anderen tierischen Helden, darunter Streaky the Supercat und Ace the Bat-Hound. Auch wenn der Ton deutlich leichter ist als in anderen DC-Formaten, wird hier das Fundament gelegt: Krypto ist nicht nur ein tierischer Sidekick, sondern ein Charakter mit eigenem moralischem Kompass. Für viele ist diese Serie der erste echte Berührungspunkt mit der Figur - sie prägt das Bild von Krypto bis heute.

    2. Superman (1996)

    In Superman: The Animated Series taucht Krypto nicht in seiner üblichen Form auf, sondern lediglich in einer kurzen Vision. In der Folge The Last Son of Krypton Part I sieht man Kryptons Zerstörung aus Jor-Els Perspektive, und für wenige Sekunden erscheint ein Hund, der klar als Krypto erkennbar gedacht ist. Es handelt sich dabei aber nicht um einen echten Charakter mit Handlung oder Dialog, sondern eher um ein visuelles Easter Egg. Trotzdem ist der Moment für Fans bemerkenswert: Er zeigt, dass Kryptos Konzept als Superhund sogar in den ernsteren DC-Serien bewusst eingebaut wird. Ein Auftritt, der mehr ein Zwinkern an Comic-Kenner ist, aber historisch gesehen trotzdem den frühesten animierten Hinweis auf ihn darstellt.

    3. Justice League Action (2016)

    In dieser kurzweiligen Anthologie-Serie bekommt Krypto mehrere kleine Auftritte, meist als Unterstützung für Superman oder in eher humorvollen Szenen. Obwohl die Folgen meist nur elf Minuten lang sind, nutzt Justice League Action jede Gelegenheit, das DC-Universum in seiner ganzen Breite zu zeigen, und da darf auch der Superhund nicht fehlen. Hier ist Krypto keine Hauptfigur, aber er ist deutlich als Held mit Wiedererkennungswert inszeniert. Seine Kräfte werden respektiert, sein Auftritt ist keine Karikatur. Besonders bemerkenswert: Krypto wird in einem modernen Stil animiert, der ihn nahbarer, aber nicht weniger beeindruckend erscheinen lässt. Ein kleines, aber charmantes Kapitel in seiner Animationslaufbahn.

    4. Teen Titans Go! (2013)

    In der hyperaktiven Welt von Teen Titans Go! ist kaum etwas heilig, auch nicht Krypto. Der Superhund hat in der Serie mehrere ultrakurze Gastauftritte, meist als visuelle Gagfigur oder in überzogenen Fantasie-Szenen. In manchen Folgen fliegt er durchs Bild, wird parodiert oder erscheint als Teil einer überdrehten Cartoon-Welt, in der nichts wirklich ernst gemeint ist. Diese Auftritte sind oft urkomisch, aber sie haben keinen Einfluss auf die Figur Krypto selbst. Wer ein echter Fan ist, freut sich vielleicht über den Cameo-Faktor, wer aber Charaktertiefe sucht, wird hier eher nichts finden. Trotzdem erwähnenswert ist dieser Auftritt, weil selbst parodistische Serien seinen Kultstatus nicht ignorieren.

    5. DC Super Hero Girls (2019)

    In DC Super Hero Girls, die sich an ein jüngeres Publikum richtet, taucht Krypto eher am Rande auf, doch sein Auftritt bleibt hängen. Er wird als Haustier von Superman vorgestellt, darf kurz glänzen und verlässt dann wieder die Bühne. Auch wenn der Moment nur kurz ist, sagt er viel über die ikonische Wirkung der Figur aus: Krypto ist so fest im DC-Universum verankert, dass er selbst in einer Serie über Teenie-Superheldinnen wie selbstverständlich auftaucht. In dieser Version ist er ein niedlicher Sidekick mit Cape, der in wenigen Sekunden mehr Wiedererkennungswert mitbringt als so mancher Nebencharakter. Das ist zwar kein großer Handlungsbogen, aber ein nettes Wiedersehen mit dem wohl berühmtesten Hund des DC-Kosmos.

    6. Titans (2019)

    In der düsteren Welt von Titans überrascht Krypto mit einem ernst gemeinten und fast schon realistischen Auftritt. Er gehört zu Conner Kent, dem Klon von Superman und Lex Luthor, und spielt eine aktive Rolle im Team. Sein Look ist schlicht, aber effektiv: Ein weißer Hund mit rotem Cape und laserähnlichen Augen. Damit ist er keine überdrehte Cartoon-Version, sondern eine glaubwürdige Umsetzung im Live-Action-Format. Krypto kämpft, rettet Leben und wirkt emotional eingebunden. Das verleiht ihm eine Tiefe, die man der Figur nicht automatisch zutrauen würde. In dieser Serie wird er endgültig mehr als ein tierisches Gimmick: Er ist Teil einer Familie, ein echter Held und ein Symbol für Loyalität unter Außenseitern.

    7. DC League of Super-Pets (2022)

    Dieser Kinofilm stellt Krypto wieder in den Mittelpunkt, diesmal als voll animierten CGI-Helden, gesprochen von Dwayne Johnson. DC League of Super Pets ist eine bunte Mischung aus Superhelden-Satire und tierischer Actionkomödie. Krypto muss mit einer Gruppe unerfahrener Tierfreunde zusammenarbeiten, um Superman und die Justice League zu retten. Der Film ist witzig, charmant und erstaunlich aufrichtig in seiner Darstellung von Freundschaft, Verlust und Verantwortung. Trotz aller Albernheit wird Krypto hier als Charakter ernst genommen, mit echten Emotionen und einem nachvollziehbaren Konflikt. Für viele jüngere Zuschauer ist das der erste große Kinokontakt mit der Figur, und für ältere Fans eine überraschend respektvolle Hommage an einen oft unterschätzten Helden.

    8. Superman (2025)

    Mit James Gunns Superman kommt Krypto nun auch ins neue DC Universe, und das unter ganz neuen Vorzeichen. Er gehört nicht nur irgendwie dazu, sondern er ist Herzstück, Running Gag und emotionale Stütze zugleich. Der fliegende Superhund wird als treuer Begleiter eingeführt, der Clark Kent durch Höhen und Tiefen begleitet, und das mal schlagkräftig, und mal einfach nur herrlich verplant. Krypto ist vollständig animiert, wirkt aber niemals künstlich, denn seine Bewegungen, Mimik und sogar sein Humor wurden laut Gunn vom eigenen Hund inspiriert. Besonders schön: Der Film nimmt sich Zeit für die Beziehung zwischen Mensch und Tier, ohne sie kitschig auszuschlachten. Krypto kämpft, rettet, tröstet und liefert trotzdem einen der lautesten Lacher der Post-Credit-Szene. In diesem Film ist er nicht Beiwerk, sondern endlich Teil von Supermans Identität.

    Hier könnt ihr alle Filme mit „Krypto“ streamen

    In der folgenden Liste findet ihr nicht nur alle Filme mit DC-Superhund „Krypto“, sondern erfahrt mit Hilfe von JustWatch außerdem, wo ihr sie streamen könnt.

  • „Der Sommer, als ich schön wurde“ und mehr: Alle Filme und Serien von Jenny Han in der richtigen Reihenfolge

    „Der Sommer, als ich schön wurde“ und mehr: Alle Filme und Serien von Jenny Han in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Jenny Han erzählt Geschichten, die sich anfühlen wie ein bittersüßer Sommerabend: warm, ehrlich und manchmal ein bisschen chaotisch. Ihre Figuren leben nicht in perfekten Welten, aber sie erleben die typischen ersten, echten Gefühle vom ersten Kribbeln bis zum großen Zweifel. Lara Jean schreibt Liebesbriefe, die sie nie abschicken will, und Belly steht zwischen zwei Brüdern, ohne zu wissen, was sie eigentlich sucht. Und Kitty? Die mischt alles auf und findet dabei sich selbst. Diese Charaktere stolpern, wachsen und verändern sich, und genau das macht sie so greifbar und liefert Stoff zum Mitfiebern. Wer wissen will, wie denn nun alles zusammenhängt, bekommt hier die richtige und sinnvolle Reihenfolge der Jenny Han-Werke - von der „All the Boys”-Reihe bis zur neuesten Serie „Der Sommer, als ich schön wurde“. 

    1. To All the Boys I’ve Loved Before (2018)

    Der erste Teil der Lara-Jean-Trilogie ist mehr als nur eine Teenie-Romanze. To All the Boys I’ve Loved Before erzählt von der introvertierten Schülerin Lara Jean, deren heimliche Liebesbriefe plötzlich verschickt werden, und zwar an alle, die sie je geliebt hat! Was folgt ist allerdings keine kitschige Komödie, sondern ein liebevoll inszenierter Coming-of-Age-Film über Nähe, Vertrauen und das Chaos erster Gefühle. Lana Condor spielt Lara Jean mit einer charmanten Mischung aus Verletzlichkeit und Witz in einem warmen Setting, das auch noch die Musik genau passend in die Story setzt. Jenny Hans Handschrift ist auch auf dem Bildschirm sichtbar: Hier gibt es realistische Emotionen, aber ohne unnötiges Drama. Dieser starke Auftakt machte definitiv Lust auf mehr, weshalb ein zweiter Teil nicht lange auf sich warten ließ.

    2. To All the Boys: P.S. I Still Love You (2020)

    Im zweiten Teil wird es komplizierter, und genau das macht ihn so stark. Lara Jean ist nun offiziell mit Peter zusammen, doch dann taucht John Ambrose auf - ein weiterer Empfänger ihrer alten Liebesbriefe. Der Film greift typische Teenager-Unsicherheiten auf, ohne sie künstlich aufzubauschen. Es geht ums Vergleichen, ums Zweifeln und um die Erkenntnis, dass Gefühle manchmal widersprüchlich sein dürfen. Die Dynamik zwischen den Figuren bleibt auch im zweiten Teil glaubhaft, und das Tempo angenehm ruhig. Auch visuell bleibt der To All the Boys: P.S. I Still Love You seiner Linie treu und präsentiert sich weich, verträumt und in altbekannten Pastelltönen. P.S. I Still Love You ist kein bloßes Sequel, sondern ein echtes Mittelstück, das Tiefe statt nur Fortsetzung liefert.

    3. To All the Boys: Always and Forever (2021)

    Der Abschluss der Trilogie bringt Lara Jean an den Punkt, den alle irgendwann erreichen: Was kommt nach der Schulzeit, und passt die erste Liebe in eine Welt voller neuer Möglichkeiten? Always and Forever begleitet sie auf eine Reise nach Korea, durch Bewerbungsphasen, Streit und Unsicherheiten. Der Film bleibt leise, aber konsequent: Immer noch gibt es keine dramatischen Eskalationen, sondern viele kleine, echte Entscheidungen. Besonders gelungen ist, wie der Bogen zur ersten Szene im ersten Teil geschlossen wird, ohne sich dabei auf Nostalgie auszuruhen. So entsteht ein echtes Finale, das reifer wirkt, aber die emotionale Wärme der Reihe nicht verliert und somit einen sanften, aber würdigen Abschied liefert.

    4. XO, Kitty (2023)

    Das Serien-Spin-off XO, Kitty aus dem „To All the Boys“-Universum gönnt Lara Jeans kleiner Schwester Kitty ihren ganz eigenen Auftritt, und das mit einer überraschend starken Stimme. Kitty zieht nach Südkorea, um dort nicht nur das Internatsleben kennenzulernen, sondern auch ihre große Liebe wiederzufinden. Doch wie es bei Jenny Han so oft ist, kommt alles anders als geplant. Freundschaften werden kompliziert, Gefühle chaotisch, und auch Kitty selbst beginnt, sich ganz neu zu entdecken. Die Serie bringt ein ganz eigenes Tempo mit, ist frecher, dynamischer und trotzdem gefühlvoll. Wer die Trilogie mochte, wird hier liebevoll abgeholt und darf Kitty ein Stück beim Erwachsenwerden begleiten.

    5. Der Sommer, als ich schön wurde (2022–2025)

    Cousins Beach, Sonnencreme, ein Mädchen und zwei Brüder - mehr braucht es manchmal nicht, um mitten ins Gefühlschaos zu stolpern. Der Sommer, als ich schön wurde ist eine komplett neue Jenny Han-Geschichte, in der man die Protagonisitin Belly in mehreren Staffeln auf ihrem Weg durch Sommer, Sehnsucht und Selbstfindung begleitet. Was als jugendliche Schwärmerei beginnt, wächst schnell zu einer emotionalen Reise heran, die auch Schmerz, Verlust und echte Entscheidungen kennt. Die Serie schafft es, ein ganz typisches Gefühl von Aufbruch und Abschied einzufangen, ohne es je zu überzeichnen. Statt Highschool-Drama gibt’s hier Herzklopfen mit Nachhall. Die neueste Staffel ist erst seit Kurzem draußen und bringt die Geschichte spürbar auf den Punkt. Es geht ans Eingemachte: Entscheidungen, Zweifel und ein Sommer, der sich mehr nach Abschied anfühlt als nach Leichtigkeit. Alles bleibt so echt, wie es angefangen hat - nur eben ein bisschen erwachsener.

    Hier streamst du alle Jenny Han-Filme

    In dieser Liste findest du alle aufgeführten Filme und Serien von Jenny Han in der richtigen Reihenfolge. JustWatch verrät dir außerdem, auf welchen Streaming-Plattformen sie verfügbar sind.

  • Kaiju No. 8: Su schaust du Film und Serie in der richtigen Reihenfolge

    Kaiju No. 8: Su schaust du Film und Serie in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Kaiju No. 8 ist einer dieser seltenen Fälle, in denen sich ein Anime schon mit den ersten Folgen als Fanliebling etabliert, ohne dabei auf klassische Jugendfiguren zu setzen. Statt der typischen Coming-of-Age-Erzählung erzählt die Serie von Kafka Hibino, einem Mann in den Dreißigern, der sich mit Alltag, Rückschlägen und Körperveränderungen konfrontiert sieht, die weit über das Menschliche hinausgehen. Man könnte Kaiju No. 8 als Mischung aus Attack on Titan (2015) und One Punch Man (2015) beschreiben, aber mit mehr Bodenhaftung und überraschend viel Herz. Gerade jetzt lohnt sich der Einstieg besonders, denn Staffel 2 ist in vollem Gange, ein Recap-Film bringt neuen Kontext, und die Geschichte entfaltet mit jeder Episode mehr emotionale Tiefe. Diese Liste zeigt dir die ideale Reihenfolge, um alles aus dem Universum herauszuholen - von ersten Monstern bis zur inneren Metamorphose.

    1. Kaiju No. 8: Mission Recon (2025)

    Auch wenn Mission Recon als Kinofilm veröffentlicht wurde, handelt es sich nicht um eine neue Geschichte, sondern um eine klug geschnittene Zusammenfassung der ersten Staffel,inklusive aller Schlüsselmomente, Wendepunkte und Kämpfe. Ergänzt wird das Ganze durch eine exklusive Bonus-Episode mit dem Titel „Hoshina’s Day Off“, die dem Vize-Kommandanten etwas mehr Charaktertiefe verleiht. Für Neueinsteiger ist der genau zweistündige Film ein idealer Startpunkt: Er bringt Struktur in die komplexer werdende Handlung und vermittelt Atmosphäre, Ton und Dynamik der Serie, ohne zu überfordern. Wer die Serie schon kennt, bekommt einen stimmungsvollen Rückblick mit zusätzlichem Inhalt. Die Kombination aus Zusammenfassung und Extra macht Mission Recon zu einem gelungenen Auftakt. In Deutschland ist der Film ausschließlich bei Crunchyroll verfügbar.

    2. Kaiju No. 8 - Serie (2024–2025)

    Die Serie Kaiju No. 8 bildet das erzählerische Herzstück des Franchise. Sie beginnt mit Kafka Hibino, einem resignierten Mittdreißiger, der seinen Traum vom Militärdienst längst aufgegeben hat und nun Kaijuleichen beseitigt - bis ein Vorfall ihn selbst in ein Kaiju verwandelt. Staffel 1 erzählt seinen Kampf zwischen Anpassung und Kontrollverlust, während Staffel 2 die moralische Fallhöhe deutlich anzieht: neue Gegner, politische Intrigen und emotionale Zerreißproben treiben die Geschichte weiter. Die Serie ist perfekt für alle, die actiongeladene, aber charakterorientierte Anime suchen, und sich auch auf gesellschaftliche Fragen einlassen wollen. Anders als viele andere Shonen-Serien spricht Kaiju No. 8 ein etwas älteres Publikum an, eben weil Kafka nicht der typische jugendliche Held ist. Wer Charakterentwicklung, dramatische Kämpfe und die Frage nach innerer Verantwortung mag, ist hier genau richtig. Staffel 1 ist vollständig, Staffel 2 läuft aktuell im Simulcast - ausschließlich auf Crunchyroll in Deutschland.

  • Bradleys Coopers “Superman”-Cameo liefert viel Raum für Spekulationen …

    Bradleys Coopers “Superman”-Cameo liefert viel Raum für Spekulationen …

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Superman (2025) steckt voller spannender Gastauftritte – doch eine Szene hat besonders für Gesprächsstoff gesorgt: In einer kryptonischen Videobotschaft tauchen Bradley Cooper und Angela Sarafyan als Supermans leibliche Eltern Jor-El und Lara auf. Ein prominent besetztes Duo, das sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Anfangs scheint alles wie erwartet: Die Eltern schildern ihre Beweggründe, Kal-El zur Erde zu schicken – ein Ort, an dem er Großes bewirken soll. 

    Doch später im Film wird ein bisher fehlender Teil der Botschaft entschlüsselt – und der offenbart eine schockierende Wendung: Jor-El und Lara fordern ihren Sohn darin auf, über die Menschheit zu herrschen, sich als gottgleiches Symbol Kryptons zu inszenieren und viele Frauen zu ehelichen, um die kryptonische Blutlinie fortzusetzen. Die Botschaft endet mit Jor-Els Worten: “Rule without mercy (Herrsche ohne Gnade).“

    Eine beunruhigende Theorie: Ist Cooper gar nicht Jor-El, sondern Zod?

    Diese Wendung wirft eine provokante Frage auf: Ist der Mann im Video wirklich Jor-El? Oder sehen wir in Wahrheit General Zod, der sich als Supermans Vater ausgibt? Diese Fan-These klingt zunächst weit hergeholt, gewinnt aber durch mehrere Punkte an Plausibilität:

    • Die Ideologie des Mannes im Video entspricht deutlich eher dem militaristischen, autoritären Denken Zods als der humanistischen Haltung klassischer Jor-El-Versionen.
    • Niemand weiß, wie Jor-El wirklich aussieht – auch Superman nicht.
    • Es wäre sinnvoll, einem Star wie Cooper eine größere Rolle zu geben als die von Jor-El, der im weiteren Geschehen kaum noch eine Rolle spielt.
    • In der DC-Geschichte hat Zod bereits mehrfach versucht, über Umwege Einfluss auf Superman zu nehmen – sei es durch Täuschung oder ideologische Manipulation.

    Was würde das für das neue DCU bedeuten?

    In den Comics ist Zod ein machthungriger Kryptonier, der einst von Jor-El in die Phantomzone verbannt wurde. Nach seiner Rückkehr versucht er regelmäßig, die Erde zu unterwerfen und ein neues Krypton zu errichten. Wenn Cooper tatsächlich Zod spielt, wären viele Szenarien möglich: Der neue Bösewicht ist bereits aktiv – agiert aber noch im Hintergrund. Könnte General Zod bereits seit Jahren unerkannt auf der Erde leben – und Superman bewusst dorthin gelockt haben? Gehört das etwa zu James Gunns Masterplan fürs neue DCU?

    Für James Gunn wäre das ein cleverer Schachzug: Die Fans bekommen zunächst eine vertraute Mythologie präsentiert, nur um zu einem späteren Zeitpunkt mit einem krassen Twist konfrontiert zu werden. Das würde nicht nur die Dynamik zwischen Superman und seinem vermeintlichen Vater neu ausloten, sondern auch den Grundstein für eine viel größere Storyline legen.

    Zod ist längst ein fester Bestandteil des DC-Mythos: In Smallville (2001) erschafft er Kryptonier-Klone, um die Erde zu übernehmen. In Superman II (1980) verbündet er sich mit Lex Luthor, um Kal-El zu stürzen. Und in Man of Steel (2013) will er ein neues Krypton auf der Erde errichten – mit Hilfe von Superman-DNA und ohne Rücksicht auf menschliches Leben.

    Wo du frühere Auftritte von Zod & Co streamen kannst

    Wer tiefer in die Geschichte von General Zod eintauchen möchte, findet in den bisherigen Superman-Filmen und -Serien reichlich Material – von Superman II mit Terence Stamp über Man of Steel mit Michael Shannon bis hin zu Zods späteren Auftritten in Smallville, Batman v Superman oder The Flash. Zod ist nicht nur einer der ältesten, sondern auch einer der vielschichtigsten Schurken im DC-Universum. Mal imperialistischer Eroberer, mal fanatischer Überzeugungstäter, bleibt er eine konstante Bedrohung – und ein perfekter Gegenspieler zu Superman. Im JustWatch-Streaming-Guide kannst du alle diese Titel nach Anbieter, Genre oder Bewertung filtern und direkt loslegen – ob du nun mit Kal-El mitfieberst oder Zods zerstörerische Vision teilst.

  • Der vielleicht stärkste Mutant hat gerade das MCU betreten – und es ist nicht der, den du erwartest

    Der vielleicht stärkste Mutant hat gerade das MCU betreten – und es ist nicht der, den du erwartest

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Mit dem MCU-Debut von Fantastic Four: First Steps trat Marvels erste Familie endlich in die erfolgreichen Fußstapfen der Avengers, Guardians of the Galaxy und Thunderbolts. Doch auch wenn diese Teams längst etabliert sind, bringt das neue Quartett etwas ganz besonderes mit: das Potenzial, die mächtigste Einheit des gesamten MCU zu werden. 

    Der Grund dafür ist kein Muskelprotz, kein Superschurke und auch keine Galactus-Waffe – sondern ein kleines Kind. Genauer gesagt: Franklin Richards, der Sohn von Reed Richards und Sue Storm. Dieser Artikel zeigt dir, wie er sich gegen andere Mutanten mit gottgleichen Kräften behauptet – und warum ausgerechnet er das MCU für immer verändern könnte.

    Franklin Richards: Kind mit Vergangenheit

    Zwar ist Franklin im neuen MCU-Werk noch ein Säugling, doch in den Comics wächst genau dieses Kind zu einer der mächtigsten Figuren des gesamten Marvel-Universums heran. Franklin Richards wurde durch die kosmische Strahlung, die seine Mutter Sue Storm traf, mit einer Mutation geboren – als Omega-Level-Mutant mit grenzenloser Macht. Seine Hauptfähigkeit: Reality Warping. Franklin kann Materie, Energie und sogar Zeit manipulieren, ganze Universen erschaffen und besitzt zudem psionische Kräfte wie Telepathie, Telekinese und Astralprojektion. Schon im Kindesalter half er den Fantastic Four im Kampf. Später lernte er, seine Kräfte zu kontrollieren, und wurde unter dem Codenamen Powerhouse selbst ein Mitglied des Teams. 

    Damit bewegt er sich in einer Liga, die nur wenige andere Mutanten erreichen. Um zu verstehen, warum Franklin so einzigartig ist, lohnt sich der Blick auf einige seiner mächtigsten „Kollegen“ und Gegenspieler.

    Jean Grey “X-Men: Dark Phoenix” (2019)

    Jean Grey gehört seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Mutantinnen überhaupt – doch erst mit der Dark-Phoenix-Saga wird ihre wahre Macht deutlich. Als Trägerin der Phoenix Force besitzt sie nahezu unbegrenzte Energie, kann Materie manipulieren und ganze Planeten auslöschen. In X-Men: Dark Phoenix (2019) erleben wir eine der stärksten Versionen dieser Figur – wenn auch mit tragischem Ausgang. Jean ist ein Paradebeispiel für die feine Linie zwischen Macht und Wahnsinn. Ihre Fähigkeiten machen sie zur tickenden Zeitbombe – und zur idealen Kontrastfigur zu Franklin Richards: Beide sind mächtig, aber nur einer war je fähig, das Multiversum zu formen.

    Magneto “X-Men: Zukunft ist Vergangenheit” (2014)

    Der ambivalente Magneto verkörpert die dunkle Faszination von Mutantenmacht: charismatisch, radikal und gefährlich. Mit der Fähigkeit, Magnetfelder zu kontrollieren, manipuliert er nicht nur Metall, sondern auch ganze Satellitensysteme und Gebäudekomplexe. In X-Men: Zukunft ist Vergangenheit hebt er ein komplettes Stadion in die Luft – ein ikonischer Beweis seiner zerstörerischen Macht. Seine Kräfte sind zwar physischer Natur, doch seine ideologische Wucht macht ihn fast noch bedrohlicher. Magneto zeigt, wie gefährlich eine klare Vision werden kann, wenn sie mit übermenschlicher Macht einhergeht – und wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse wirklich ist. Im Vergleich dazu wirkt Franklin fast schon abstrakt: Er braucht keine politischen Ideale, um Welten neu zu formen. Wo Magneto den Stahl biegt, biegt Franklin die Realität. Doch beide verdeutlichen, dass Mutantenmacht nicht in Kilotonnen gemessen wird, sondern in Einfluss und Wirkung.

    Scarlet Witch “Doctor Strange in the Multiverse of Madness” (2022)

    Wanda Maximoff, auch bekannt als Scarlet Witch, ist spätestens seit Multiverse of Madness eine der gefährlichsten Figuren im MCU. Ihre Chaosmagie sprengt alle bekannten Kategorien: Sie kann Realitäten verändern, Gedanken manipulieren, Materie umformen und sogar Dimensionen zerstören. Obwohl Marvel sie offiziell nicht als Mutantin bezeichnet, übertreffen ihre Fähigkeiten die vieler Omega-Level-Mutanten bei Weitem. Was Wanda jedoch so faszinierend macht, ist die emotionale Tiefe hinter ihrer Macht. Sie ist eine Figur voller Schmerz, Verlust und Sehnsucht – halb Opfer, halb überirdisches Wesen. Im Vergleich zu Franklin Richards wirkt sie erfahrener und kontrollierter, aber auch tragischer. Ihre Erlebnisse in Wanda Vision zeigen, was passiert, wenn Macht und Trauma kollidieren. Gerade das macht sie zur Warnfigur für Franklins Zukunft, denn Wanda zeigt die dunkle Seite derselben Münze.

    Apocalypse “X-Men: Apocalypse” (2016)

    Apocalypse gilt als der erste Mutant der Geschichte – ein uraltes Wesen, das im Laufe der Jahrtausende unzählige Kräfte angehäuft hat. In X-Men: Apocalypse zeigt er sich als unsterblicher Übermutant mit Fähigkeiten wie Telepathie, Telekinese, Regeneration und Molekularmanipulation. Er betrachtet sich selbst als Gott – und tritt ebenso auf: autoritär, größenwahnsinnig und gnadenlos. Sein Ziel ist nicht Schöpfung, sondern Unterwerfung. Er will die bestehende Welt umformen, schwache Systeme vernichten und eine neue Ordnung nach seinem Bild errichten. Im Vergleich zu Franklin Richards wirkt Apocalypse wie ein Relikt aus einer anderen Zeit – mächtig, aber starr. Franklin hingegen schöpft aus kindlicher Vorstellungskraft heraus neue Realitäten und ist noch nicht in seinen Ansichten festgefahren. Das macht ihn aber nicht weniger gefährlich: Denn wer versehentlich ein Universum erschaffen kann, muss keine bösen Absichten haben, um alles ins Chaos zu stürzen.

    Legion “Legion” (2017)

    David Haller, besser bekannt als Legion, ist das Paradebeispiel dafür, wie Macht und Instabilität eine gefährliche Symbiose eingehen können. Als Sohn von Charles Xavier trägt er ein enormes psionisches Potenzial in sich – doch seine multiplen Persönlichkeiten machen ihn unberechenbar. Jede dieser Persönlichkeiten besitzt eigene Fähigkeiten, von Realitätssprüngen über Teleportation bis hin zu Zeitverzerrung. In der Serie Legion erleben wir David als faszinierend komplexe Figur, die ständig zwischen Genie, Wahnsinn und Selbstzerstörung schwankt. Was ihn von Franklin Richards unterscheidet, ist nicht das Machtlevel, sondern der emotionale Ursprung: Der Vergleich mit Beide sind Kinder berühmter Eltern, beide sind Singularitäten in der Mutantenwelt. Doch während Legion im Chaos seiner eigenen Psyche gefangen ist, wächst Franklin in Liebe und Stabilität auf – zumindest in den Comics. In Fantastic Four: First Steps ist er dagegen noch ein Säugling, dessen wahres Potenzial nur angedeutet wird.

    Storm “X-Men: Der letzte Widerstand” (2006)

    Ororo Munroe, besser bekannt als Storm, gehört zu den ikonischsten Figuren im Marvel-Universum – nicht nur wegen ihrer Fähigkeiten, sondern wegen ihrer Haltung. Sie kann das Wetter kontrollieren, Blitze heraufbeschwören, Wind und Regen als Waffe einsetzen und sogar das Klima großflächig verändern. In X-Men: Der letzte Widerstand erleben wir ihre zerstörerische Präzision in vollem Ausmaß – doch ihre wahre Stärke liegt woanders. Storm ist Anführerin, Mentorin, Symbolfigur. Sie verkörpert moralische Klarheit in einem oft grauen Konflikt zwischen Menschen und Mutanten. Im Vergleich zu Franklin Richards ist sie zwar weniger mächtig, aber dafür berechenbar, reflektiert und strategisch. Ihre Kräfte haben Grenzen – ihr Einfluss nicht. Wo Franklin ganze Welten versehentlich erschaffen könnte, verkörpert Storm Verlässlichkeit und Stabilität. Manche Fans sehen ihre wahre Superkraft darin, auch in den schwierigsten Momenten Verantwortung für andere zu übernehmen.

    Charles Xavier “X-Men: Erste Entscheidung” (2011)

    Professor X mag nicht der physisch mächtigste Mutant sein, doch seine telepathischen Fähigkeiten sind beispiellos. Er kann Gedanken lesen, manipulieren und ganze Gruppen beeinflussen. In X-Men: Erste Entscheidung erleben wir seinen Idealismus und seine Vision – aber auch seine Zweifel. Er verkörpert die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen und Mutanten – ein Ziel, das durch enorme Kompromissbereitschaft getragen wird. Franklin Richards könnte in Zukunft vor ähnlich ethischen Herausforderungen stehen. Und während Xavier ein Mentor aus einer anderen Zeit ist, wäre er genau die moralische Instanz, die Franklin helfen könnte, seine Macht zum Guten zu nutzen. Im Marvel-Multiversum liegt so eine Begegnung vielleicht nur einen Schritt entfernt.

  • Die 11 besten Filme & Serien mit Jonathan Bailey – und wo du sie streamen kannst

    Die 11 besten Filme & Serien mit Jonathan Bailey – und wo du sie streamen kannst

    Markus Brandstetter

    Markus Brandstetter

    JustWatch-Editor

    Mit seiner Rolle als Anthony Bridgeton in Bridgerton wurde Jonathan Bailey weltweit bekannt – charmant, verletzlich und gleichzeitig voller Stolz und Pflichtgefühl. Doch Bailey ist weit mehr als ein romantischer Serienheld. Der britische Schauspieler, der bereits in jungen Jahren auf Theaterbühnen glänzte, zeigt in all seinen Projekten eine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit. 

    Ob in queeren Liebesdramen wie Fellow Travelers, in Satiren wie W1A oder auf der Musicalbühne y – Bailey bringt immer eine besondere Tiefe in seine Figuren. Auch auf der großen Leinwand beweist er eindrucksvoll, wie vielseitig er als Schauspieler ist. Wir werfen einen Blick auf 10 der besten Filme und Serien, bei denen er mitspielte.

    Bridgerton (2020–)

    Beginnen wir mit seiner wohl bekanntesten Rolle. Bridgerton ist ein opulentes Gesellschaftsdrama aus der Feder von Shonda Rhimes, basierend auf den Romanen von Julia Quinn. Regie führten u. a. Julie Anne Robinson und Tom Verica. Jonathan Bailey spielt Anthony Bridgerton, den ältesten Sohn der Familie – ein Viscount mit großem Verantwortungsbewusstsein, aber auch inneren Konflikten. Besonders in Staffel 2 rückt er ins Zentrum der Geschichte und zeigt eine nuancierte Performance zwischen Stolz, Verletzlichkeit und Leidenschaft. Bailey gelingt es, historische Konventionen mit moderner Emotionalität zu füllen – und sich dabei endgültig in die Herzen des Publikums zu spielen.

    Fellow Travelers (2023)

    In Fellow Travelers zeigt Jonathan Bailey eine ganz andere Seite von sich – nämlich eine tief emotionale, politisch aufgeladene und zugleich intime. Die Miniserie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Mallon und spielt in den 1950er-Jahren zur Zeit der McCarthy-Ära. Bailey verkörpert Tim Laughlin, einen jungen, idealistischen Katholiken, der sich in den charismatischen Politiker Hawk (Matt Bomer) verliebt. Was folgt, ist eine verbotene Liebesgeschichte, eingebettet in ein repressives politisches Klima. Bailey brilliert mit verletzlicher Intensität und beweist, dass er auch abseits opulenter Kostümdramen große Tragik und Tiefe transportieren kann.

    Wicked: Part One (2025)

    Ganz anders geht es in Wicked: Part One zur Sache – der heiß erwarteten und bereits sehr erfolgreichen Verfilmung des gleichnamigen Broadway-Musicals von Stephen Schwartz und Winnie Holzman. Jonathan Bailey übernimmt darin die Rolle des Fiyero, eines Studenten mit viel Charme und Augenzwinkern, der zwischen den beiden Hexen Elphaba (Cynthia Erivo) und Glinda (Ariana Grande) hin- und hergerissen ist. Hier beweist Bailey erneut seine erstaunliche Vielseitigkeit: als Sänger, Tänzer und romantischer Leading Man. Seine Erfahrung auf der Bühne und im Musicalbereich kommt ihm dabei sichtlich zugute – Wicked verspricht nicht nur visuell ein Spektakel, sondern auch emotional großes Kino.

    Broadchurch (2013–2017)

    Jonathan Bailey kann auch Krimi. Und wie! In der britischen Erfolgsserie Broadchurch beweist er, dass er sich auch in düstere, vielschichtige Stoffe einfügen kann. Als junger Journalist Olly Stevens ist er Teil des Pressezirkus, der sich um den mysteriösen Tod eines Jungen in einer englischen Küstenstadt dreht. Bailey spielt den ehrgeizigen, manchmal übergriffigen Reporter mit genau dem richtigen Maß an Naivität und Eitelkeit – und zeigt, dass auch Nebenrollen eine große Wirkung entfalten können. Broadchurch gilt bis heute als einer der besten britischen TV-Krimis der 2010er.

    Crashing (2016)

    In Crashing spielt Jonathan Bailey an der Seite von Phoebe Waller-Bridge – und zwar lange bevor sie mit Fleabag zum globalen Star wurde. Das Setting: ein leerstehendes Krankenhaus in London, in dem junge Erwachsene wohnen, weil sie sich sonst nichts leisten können. Zwischen Improvisation, Chaosküche und unerwiderter Liebe entfaltet sich eine wunderbar schräge WG-Dynamik. Bailey gibt den Sam – emotional unberechenbar, mal großmäulig, mal erstaunlich verletzlich. Es ist eine frühe Rolle, aber eine, in der sein Gespür für Timing, Witz und Tragik schon klar erkennbar ist. Und: Crashing ist britischer Indie-Charme in Reinform.

    The Mercy (2018)

    Auch das kann Jonathan Bailey: historische Tragödie, zurückgenommen, präzise. In The Mercy spielt er Cliff, den loyalen PR-Mitarbeiter von Donald Crowhurst (Colin Firth), jenem Amateursegler, der 1968 beim Golden-Globe-Rennen spurlos verschwand. Der Film rekonstruiert das Geschehen ruhig, fast dokumentarisch – und Bailey ist Teil eines starken Ensembles, das den psychologischen Druck der Öffentlichkeit, den Zerfall eines Traums und das Schweigen der See greifbar macht. Keine Hauptrolle, aber ein früher Beweis für Baileys Gespür für Tonalität – und dafür, dass er sich auch neben Oscar-Gewinnern nicht verstecken muss.

    W1A (2014–2017)

    Jonathan Bailey ist auch in Satiren eine brillante Besetzung – das zeigt er in W1A, jener BBC-Serie, die man nur dann für eine Fiktion hält, wenn man noch nie in einem Großraumbüro gearbeitet hat. Bailey spielt Jack Patterson, den Social-Media-Manager der BBC, und das mit einer Präzision, die fast wehtut: jung, poliert, ständig am Limit der Selbstparodie. Wenn Jack über „Plattform-Dynamiken“ und „Audience Activation“ spricht, wünscht man sich abwechselnd ein Wörterbuch oder einen Stromausfall. Bailey trifft dabei den Ton phänomenal und liefert ein Porträt digitaler Selbstüberschätzung mit ernstzunehmendem komödiantischen Feingefühl. Pflichtstoff für alle, die sich schon mal im Meeting gefragt haben: Echt jetzt?

    Jack Ryan: Shadow Recruit (2014)

    Eins kann man Hollywood nicht vorwerfen: das Talent von Jonathan Bailey übersehen zu haben. Gut, in Jack Ryan: Shadow Recruit übernimmt er keine große Rolle – aber eine, die genau das tut, was Nebenrollen im besten Fall leisten sollten: Atmosphäre schaffen, Glaubwürdigkeit stärken, Präsenz zeigen. Bailey spielt einen Analysten im britischen Verteidigungsministerium, während Chris Pine als junger CIA-Agent durch ein undurchsichtiges Spionagenetz stolpert. Regie führt Kenneth Branagh, der auch den Schurken gibt, dazu Kevin Costner und Keira Knightley – großes Studio-Kino mit viel Geld und klarer Rollenverteilung. Bailey fällt trotzdem auf.

    Chewing Gum (2015)

    Jonathan Bailey, der ewige Gentleman? Mitnichten! Wer glaubt, der Schauspieler glänzt ausschließlich mit perfekten Manieren und adliger Contenance, sollte hier dringend einschalten. In Chewing Gum, der rotzfrechen Comedyserie von Michaela Coel, spielt Bailey den selbstverliebten Ash. Sein Auftritt ist kurz, aber herrlich drüber: ein Typ, der auf Instagram besser funktioniert als im echten Leben, aber das selbst noch nicht gemerkt hat. Bailey hat hier sichtlich Spaß daran, sein Image zu unterlaufen – und beweist, dass er sich auch für eine Prise Chaos und Klamauk nicht zu schade ist.

    Campus (2011)

    Völlig überdreht, genial oder einfach nur gaga? Campus ist die Sorte britischer Comedy, die einen entweder sofort abschreckt – oder süchtig macht. Die Uni-Satire aus dem Hause Green Wing wirft mit Absurditäten nur so um sich: Egos größer als Vorlesungssäle, Intrigen auf Kantinenniveau und Dialoge, als hätte man Monty Python in einen Methodenkurs gesteckt. Mitten drin: ein junger Jonathan Bailey als Danny – sensibel, idealistisch, oft überfordert, aber immer authentisch. Zwischen durchgeknallten Professor:innen und absurden Machtspielchen ist er der moralische Kompass. Oder zumindest das, was in dieser Serie am nächsten dran ist.

    Jurassic World: Die Wiedergeburt (2025)

    Zu guter Letzt widmen wir uns seiner Blockbuster-Karriere. Was Jonathan Baileys Rolle im Dino-Spektakel Jurassic World: Die Wiedergeburt so besonders macht? Sie schreit nicht – sie trägt. Während um ihn herum alles explodiert, bleibt er konzentriert, verletzlich, wach. Als Dr. Henry Loomis ist Bailey kein Abziehbild des coolen Wissenschaftlers, sondern ein stiller Zweifler mit Prinzipien. Er bringt eine Ernsthaftigkeit ins Franchise, die man hier so nicht erwartet hätte – fast schon Old-School im besten Sinn. Sein Spiel: nuanciert, kontrolliert, manchmal geradezu zärtlich. Und genau deshalb funktioniert’s auch so gut. Denn zwischen all den computergenerierten Echsen wirkt Baileys Präsenz angenehm echt. 

    Wo du die Filme und Serien streamen kannst

    Die besten Produktionen mit Jonathan Bailey findest du auf verschiedenen Streaming-Plattformen. Über die verlinkten Titel kannst du ganz einfach prüfen, wo du die einzelnen Filme oder Serien aktuell anschauen kannst – egal ob im Abo, zum Leihen oder Kaufen. So findest du mit wenigen Klicks den passenden Streaming-Dienst für deinen nächsten Binge-Abend mit Viscount Bridgerton, Romantik, BBC-Satire oder einer Prise Broadway-Magie.

  • Alle „Fantastic Four“-Filme im Ranking: Vom ersten Versuch bis zu „First Steps“

    Alle „Fantastic Four“-Filme im Ranking: Vom ersten Versuch bis zu „First Steps“

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Die Fantastic Four haben auf der Leinwand eine lange, turbulente Reise hinter sich. Als erste Superheldenfamilie des Marvel-Universums haben sie nie ganz den erhofften Durchbruch erzielt - bis jetzt. Die Filmreihe hat viele Höhen und noch mehr Tiefen erlebt, von den frühen gescheiterten Versuchen in den 90er Jahren bis zu einem misslungenen Reboot im Jahr 2015. Doch 2025 könnte der lang ersehnte Erfolg endlich in Reichweite sein.

    Mit Fantastic Four: First Steps, der gerade in den Kinos läuft, scheint endlich der richtige Film für die Familie gefunden zu sein. In diesem Ranking schauen wir uns die Fantastic Four-Filme genau an und werfen dabei einen Blick auf die Stärken und Schwächen jeder Verfilmung. Mit JustWatch erfährst du außerdem, wo du die Filme streamen kannst - vom (vor)letzten bis zum ersten Platz.

    5. Fantastic Four (1994)

    Der Fantastic Four-Film mit dem deutschen Titel von 1994 ist das wohl kurioseste Kapitel in der Geschichte der Reihe. Eigentlich wurde dieser Film nie offiziell veröffentlicht - er sollte lediglich dazu dienen, die Filmrechte zu sichern. Die Produktion war mit einem extrem niedrigen Budget und einer nahezu unbekannten Besetzung ausgestattet, was für die Qualität des Films eher hinderlich war. Trotz seiner offensichtlichen Mängel hat dieser Film jedoch seinen Platz in der Geschichte der Fantastic Four gefunden und genießt mittlerweile einen gewissen Kultstatus. Damit ist er zwar ein bemerkenswertes Relikt der frühen Marvel-Ära, aber nur für wirklich eingefleischte Ultras.

    4. Fantastic Four (2015)

    Ein weiterer Fantastic Four-Film von 2015 sollte eigentlich der Neustart des Franchises sein, doch das Ergebnis war nicht gerade glorreich. Regisseur Josh Trank wollte die Geschichte düsterer und realistischer erzählen, doch es haperte an der Umsetzung: Die Handlung war chaotisch, die Charaktere wirkten immer wieder flach, und die Chemie zwischen den Darstellern stimmte auch nicht. Die Produktion wurde außerdem von Skandalen überschattet, unter anderem sorgten das misslungene Marketing und ständige Nachdrehs für Ärger. Zu guter Letzt wurde die schlussendliche Veröffentlichung wurde mit negativen Kritiken überhäuft. Aus diesen Gründen muss sich dieser Film leider mit einem der letzten Plätze des Rankings zufriedengeben.

    3. Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer (2007)

    Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer war die Fortsetzung des ersten Teils und hatte mit der Einführung des Silver Surfers als kosmischem Gegner einiges an Potenzial. Doch auch dieser Film konnte das Franchise noch nicht ganz in neue Höhen katapultieren. Die visuell beeindruckende Darstellung des Silver Surfers und die actiongeladenen Szenen waren zwar ein Highlight, doch die Handlung blieb zwischendurch ein wenig zu flach und nur hin und wieder wirklich packend. Die Charaktere wurden nur stellenweise weiterentwickelt, und die emotionale Tiefe, die man sich von einem solchen Film erhofft hätte, fehlte größtenteils. Trotzdem bot Rise of the Silver Surfer einige unterhaltsame Momente und eine gut inszenierte Action. 

    2. Fantastic Four (2005)

    Dieser Film war der erste große Versuch, die Superheldenfamilie auf die Leinwand zu bringen, und der kam bei den Fans und Kritikern immerhin besser an als seine Nachfolger. Fantastic Four überzeugte mit einer soliden Besetzung und brachte außerdem die klassischen Elemente der Fantastic Four auf die Leinwand. Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans und Michael Chiklis überzeugten mit ihren Rollen als Reed Richards, Sue Storm, Johnny Storm und Ben Grimm und präsentierten sie mit viel Leben und Humor. Ein bisschen Kritik gab es trotzdem: Die Story wirkte hin und wieder ein wenig oberflächlich und vermied es teilweise, sich tiefer mit den inneren Konflikten der Charaktere auseinanderzusetzen. Trotzdem landet diese Produktion wohlverdient auf dem zweiten Platz. 

    1. Fantastic Four: First Steps (2025)

    Der neueste Film Fantastic Four: First Steps, hat endlich das erreicht, was den Vorgängern nie gelang: Er bringt die Fantastic Four genau so auf die Leinwand, wie sie es verdienen. Kritiker und Fans sind sich einig: Dieser Film ist der Durchbruch für das Franchise! Mit einer frischen Erzählweise und einer großartigen Besetzung, darunter Megastar Pedro Pascal als Reed Richards und Vanessa Kirby als Sue Storm, gelingt es First Steps endlich, seine Zuschauer zu begeistern. Es wird auf die übliche, langweilige Origin-Story verzichtet, dafür werden die Fantastic Four als etablierte Helden gezeigt, was den Fokus auf die Beziehungen innerhalb der Familie legt. Zusätzliche Spannung gibt es durch den Silver Surfer, ohne dass jedoch die Geschichte überladen wirkt. First Steps ist ein Neustart, der das Potenzial hat, das Franchise endgültig zu etablieren und könnte der Beginn einer neuen Ära für die Fantastic Four im MCU sein.

    Hier kannst du alle Filme aus dem „Fantastic Four“-Ranking anschauen.

    In der untenstehenden Liste findest du alle Fantastic Four-Filme aus dem MCU und erfährst mit JustWatch natürlich auch, auf welchen Plattformen du sie streamen kannst.

  • Die 6 düstersten Schlümpfe-Episoden, an die du dich wahrscheinlich nicht mehr erinnerst

    Die 6 düstersten Schlümpfe-Episoden, an die du dich wahrscheinlich nicht mehr erinnerst

    Markus Brandstetter

    Markus Brandstetter

    JustWatch-Editor

    Was ist blau, witzig und völlig unschuldig? Richtig – die Schlümpfe. Wenige Kinderserien genießen seit Jahrzehnten solch einen Kultstatus, und wenige Erzählwelten bringen so zuverlässig Kinder (und nicht wenige Erwachsene) zum Lachen. Aber ist in Schlumpfhausen wirklich alles eitel Sonnenschein, immer, überall und 24/7? Mitnichten. Denn es gab Schlümpfe-Episoden, in denen es richtiggehend düster zur Sache ging.

    Gut, schon klar: Eine Serie, in der ein Bösewicht namens Gargamel kleine blaue Wesen fangen will, um sie zu Gold zu verkochen oder in einen Eintopf zu werfen, hat von Natur aus ein paar Ecken und Kanten. Aber da geht noch mehr. Wir erinnern uns an sechs Episoden, die sich weit vom heiteren Hüttenbau entfernen – und stattdessen tief in Albtraumstoff, Identitätskrisen oder Zombie-Seuchen eintauchen. Folgen, die man als Kind vielleicht gesehen – und ganz bewusst verdrängt hat. Übrigens, wer sich fragt, warum wir uns hier nur den ersten beiden Staffeln widmen: Zu Beginn war die Serie noch deutlich experimentierfreudiger als später. In späteren Staffeln gab man sich handzahmer, zu Beginn durfte es noch deutlich düsterer zugehen!

    1. Die Schlümpfe sehen rot (Staffel 1, Folge 24, Originaltitel: The Purple Smurfs, 1981)

    Schumpfokalypse? Oder doch The Walking Smurf? Was wie der Arbeitstitel von The Walking Dead: Schlumpfhausen klingt, ist tatsächlich eine der ältesten Folgen der Serie und ein Klassiker in Sachen Schlümpfe auf Düster. Die Handlung von Die Schlümpfe sehen rot: Eine infizierte Fliege sticht einen Schlumpf. Der sich daraufhin in ein violettes, sabberndes Zombie-Wesen verwandelt, das „GNAP! GNAP!“ schreit und andere beißt, die sich ebenfalls in Schlumpfzommbies verwandeln. Kurz umrissen: Ein Seuchenausbruch im Pilzdorf, ein verzweifelter Papa Schlumpf, eine medizinische, oder sollen wir sagen: apokalyotische Notlage. Am Ende wird’s knapp. Diese Folge wurde später übrigens umbenannt und visuell angepasst – der Begriff „schwarzer Schlumpf“ wurde entfernt. Eines der Highlights von Staffel 1.

    2. Jahrmarkt der Eitelkeiten (Originaltitel: Vanity Fare, Staffel 1, Folge 2, 1981)

    Spieglein, Spieglein an der Wand… Narzissten, das lernten wir 1981 in Staffel 2,  gab’s auch schon in Schlumpfhausen – und Vanity Schlumpf war ihr inoffizieller Ehrenpräsident. In dieser frühen Folge steht plötzlich ein magischer Spiegel im Raum. Eigentlich soll das Ding nur Eitelkeit füttern, doch dann beginnt es, ein Eigenleben zu entwickeln. Das Spiegelbild wird zur dunklen Version von Vanity selbst – und übernimmt schleichend die Kontrolle. Was als Cartoon-Gag beginnt, entwickelt sich zur Spiegelbild-Paranoia mit Dorian Gray-Touch. Es ist die vielleicht erste Kinderserienfolge, die ganz ohne Monster und Zaubertrank zeigt, wie unheimlich es ist, wenn man sich selbst nicht mehr trauen kann.

    3. Abenteuer im Spukschloss (Original: Haunted Smurfs, Staffel 1, Folge 16, 1981)

    Du wolltest immer schon mal sehen, wie sich Die Schlümpfe als Horror-Miniaturserie anfühlen würden? Dann ist Haunted Smurfs aus dem Jahr 1981 genau das Richtige. Ein Exkurs in Sachen Dark-Schlumpfhausen, ein einziger Albtraum auf Kinderkanal-Niveau – komplett mit Gewitter, flackernden Schatten und schauriger Musik. Die Schlümpfe glauben, ihr Dorf sei verflucht, und benehmen sich auch entsprechend: panisch, paranoid, bis an die Grenze zur Hysterie. Natürlich folgt am Ende die obligatorische Auflösung – harmlos, logisch, pädagogisch wertvoll. Aber der Weg dorthin? Mehr Gruselhaus als Pilzhütte. Wer das als Kind gesehen hat, erinnert sich heute nicht an die Moral, sondern an das Gefühl, nachts lieber im Bett zu bleiben.

    4. Der Schlumpf, der nicht Nein sagen konnte (Original: The Smurf Who Couldn't Say No, Staffel 2, Folge 1, 1982)

    Kommen wir nochmal zum Missverständnis, dass unsere Schlumpffreunde stets harmlos, lieb und konfliktfrei sind. Dass dem ganz und gar nicht so ist, zeigte sich 1982 in aller Deutlichkeit – mit der Folge The Smurf Who Couldn't Say No. Worum geht’s? Ein Schlumpf verliert durch einen Zauber die Fähigkeit, „Nein“ zu sagen. Die Handlung: Er wird zum Helfer für alles, schleppt, werkelt, springt – bis zur völligen Erschöpfung. Anfangs wird gelacht, später nur noch weggeschaut. Die anderen merken zu spät, was sie angerichtet haben. Was daraus resultiert? Eine erschreckend stille Geschichte über soziale Ausbeutung, Gruppendruck und emotionale Überforderung. Und die Moral? Wer es immer allen recht machen will, verliert irgendwann sich selbst.

    5. Der Verräter-Schlumpf (Original: Turncoat Smurf, Staffel 2, Folge 18, 1982)

    Willkommen bei Turncoat Smurf – der vermutlich politischsten Episode, die je zwischen zwei Cornflakes-Werbespots ausgestrahlt wurde. Die Prämisse: Brainy wird verdächtigt, Gargamel Informationen zugespielt zu haben. Beweise? Nicht vorhanden. Indizien? Reine Gerüchte. Doch in Schlumpfhausen reicht das schon für einen mentalen Ausnahmezustand: Überwachung, Flüsterton, soziale Sanktion. Innerhalb von Minuten verwandelt sich das Dorf in ein allegorisches Tribunal à la McCarthy meets Kafka. Jeder Blick wird zur Anklage, jedes Schweigen zum Beweis. Die Stimmung? Irgendwo zwischen Der Feind in meinem Pilzhaus und 12 Angry Schlümpfe. Natürlich wird am Ende alles aufgeklärt – aber was bleibt, ist die Frage: Wie stabil ist ein Kollektiv, das im Zweifel immer zuerst den Ausschluss wählt? Oder, um es in Papa Schlumpfs Worten zu sagen: „Vertrauen ist wie ein Zaubertrank – schnell verbraucht, schwer ersetzt.“

    6. Die schwarze Nieswurz (Original: The Black Hellebore, Staffel 2, Folge 6, 1982)

    Die gefährlichsten Gifte sind nicht die, die dich umhauen – sondern die, die dich vergessen lassen, dass du mal wach warst. Was als harmlose Kräuterkunde beginnt, entwickelt sich in Die schwarze Nieswurz zur vielleicht leisesten Dystopie der Animationsgeschichte. Papa Schlumpf braut einen Trank aus einer seltenen Pflanze – mit dem Ergebnis, dass die Schlümpfe kollektiv in einen Zustand apathischer Gleichgültigkeit verfallen. Kein Witz, keine Bewegung, keine Schlumpfbeerenfreude mehr. Die Farben der Folge: fahl. Der Rhythmus: lähmend. Die Botschaft: Erschreckend aktuell. Diese Episode braucht keinen Bösewicht – die Bedrohung liegt in der schleichenden Abstumpfung. Eine achtminütige Meditation über Erschöpfung, Reizüberflutung und das große Nichts dazwischen. Wer’s gesehen hat, erinnert sich vielleicht nicht an den Titel – aber ganz sicher an das Gefühl, dass plötzlich alles zu still war.

    Wo du die düsteren Schlümpfe-Folgen streamen kannst

    Die hier vorgestellten Schlümpfe-Episoden findest du auf verschiedenen Streaming-Plattformen – oft im Rahmen kompletter Staffelpakete. Über die verlinkten Titel kannst du ganz einfach prüfen, wo du die Folgen aktuell anschauen kannst – ob im Abo, zum Leihen oder Kaufen. So findest du mit wenigen Klicks den passenden Streaming-Dienst für deinen nächsten Nostalgie-Abend mit Papa Schlumpf, magischen Fehltritten und überraschend viel Gänsehaut aus dem Pilzdorf.

  • “Happy Gilmore” und die Top 10 der lustigsten Sportkomödien aller Zeiten!

    “Happy Gilmore” und die Top 10 der lustigsten Sportkomödien aller Zeiten!

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Adam Sandler kehrt zurück auf den Golfplatz – in Happy Gilmore 2. Fast 30 Jahre nach dem Originalfilm spielt Sandler noch einmal den ungehobelten Eishockeyspieler mit dem explosiven Temperament, der Golf als kontaktlosen Kampfsport entdeckt. Der Kultfilm von 1996 ist nicht nur eine der populärsten Sportkomödien aller Zeiten, sondern hat eine ganze Generation an Comedy-Fans geprägt. Grund genug, sich die Frage zu stellen: Welche anderen Sportfilme haben ähnlich laut zum Lachen gebracht?

    In dieser Liste werfen wir einen Blick auf zehn sportliche Komödien, die genauso lustig, kultig oder herrlich bescheuert sind wie Sandlers Golf-Wutausbruch. Ob auf dem Eis, dem Court oder in der Bobbahn – hier zählt nicht nur der Sieg, sondern vor allem der Spaßfaktor.

    Happy Gilmore (1996)

    Adam Sandlers Komödien, und Happy Gilmore ist da keine Ausnahme, werden von den Kritikern oft verschmäht, aber von den Fans gefeiert. Sandler spielt hier einen Eishockey-Spieler mit mäßigem Talent, aber großem Aggressionsproblem. Weil er Geld braucht, wechselt er in den Golfsport – und ruiniert dort mit voller Absicht sämtliche Etikette. Statt ruhiger Schwünge gibt’s gebrüllte Schimpftiraden, Faustkämpfe mit Opa-Gegnern und ein One-on-One mit einem Alligator. Der Film lebt von seiner anarchischen Energie und Sandlers perfektem Timing für körperlichen und verbalen Slapstick. Golf war nie unzivilisierter – und nie unterhaltsamer. Dass Happy Gilmore heute als Sportkomödien-Klassiker gilt, liegt nicht nur an seinen One-Linern, sondern an seinem Herz: Happy kämpft nicht nur für sich, sondern für seine Großmutter. Und das macht ihn – bei aller Grobschlächtigkeit – erstaunlich sympathisch. 

    Dodgeball – Voll auf die Nüsse (2004)

    Was tun, wenn einem das Fitnessstudio unter dem Hintern weggenommen wird? Man gründet ein Völkerball-Team, zieht gegen ein milliardenschweres Gym-Imperium in den Krieg – und bringt die Zuschauer:innen dabei fast zum Umfallen vor Lachen. Vince Vaughn als lethargischer Underdog und Ben Stiller als größenwahnsinniger Antagonist liefern sich ein legendäres Comedy-Duell. Das Ganze wird getragen von überdrehten Nebenfiguren, absurden Spielzügen und einem Kommentatoren-Duo, das heute schon Meme-Kult ist. Dodgeball hat sich seinen Platz in der Hall of Fame der Sportkomödien verdient, weil er die Formel „Loser kämpfen sich nach oben“ nicht nur parodiert, sondern hemmungslos überzeichnet. Ob das Sport ist? Vielleicht nicht. Aber Unterhaltung auf Champions-League-Niveau ist es allemal – Shake it off, Globo Gym!

    Cool Runnings (1993)

    Es ist der vermutlich herzerwärmendste Underdog-Moment der Sportfilmgeschichte: Ein jamaikanisches Bobteam, das bei den Winterspielen in Calgary für Furore sorgt – ohne Fame, ohne Geld, aber mit viel Herz. Cool Runnings basiert lose auf wahren Begebenheiten und ist eine perfekte Mischung aus Culture Clash, Sportdrama und Feel-Good-Komödie. John Candy brilliert als abgehalfterter Trainer, der zwischen Fatalismus und väterlicher Fürsorge schwankt. Der Humor kommt oft durch liebevolle Übertreibung, nie durch billige Pointen. Statt sich über das Team lustig zu machen, nimmt der Film seine Protagonisten ernst – und feiert sie als Helden, die nie aufgeben. Wer Motivation, Humor und eine Extraportion 90er-Nostalgie braucht, ist hier goldrichtig. Ein Film, der Mut macht – ganz ohne Kitsch.

    Kingpin (1996)

    Bowling war selten so schäbig, schmutzig und gleichzeitig so witzig wie in dieser Farrelly-Komödie über gescheiterte Existenzen, falsche Zähne und ehrlosen Ehrgeiz. Woody Harrelson spielt Roy Munson – einen ehemaligen Star mit Hand-Prothese, der in Bowlinghallen herumlungert und sich mehr schlecht als recht durchschlägt. Als er in einem naiven Amish-Bowlingtalent (gespielt von Randy Quaid) eine zweite Chance auf Ruhm sieht, beginnt eine Reise voller Täuschung, Alkohol, Eskalation – und einem der fiesesten Bill Murray-Auftritte aller Zeiten. Kingpin ist fieser und sarkastischer als die meisten anderen Sportkomödien und dabei trotzdem zutiefst menschlich. Der Humor ist schwarz, die Figuren kaputt, aber ehrlich. Perfekt für alle, die Sportfilme lieber im Antihelden-Modus schauen und Bill Murray in seiner vielleicht witzigsten Rolle erleben möchten.

    Voll verarscht - Dabei sein ist alles (2005)

    Ein Film, der heute kaum noch grünes Licht bekommen würde – und trotzdem mit Herz überzeugt: In The Ringer (Originaltitel) spielt Johnny Knoxville einen Mann, der sich aus Geldnot bei den Special Olympics einschleust – ohne Behinderung. Der Aufhänger ist provokant, aber die Umsetzung sensibel, witzig und erstaunlich respektvoll. Statt sich über Menschen mit Behinderung lustig zu machen, feiert der Film ihre Individualität und stellt den Hochstapler als letztlich Lernenden dar. Neben den komischen Momenten gibt es viele ehrliche Szenen, die aufzeigen, wie leicht man sich von Vorurteilen täuschen lässt. The Ringer balanciert zwischen Satire und Aufklärung, ohne moralinsauer zu werden. Wer über den Tellerrand lachen und gleichzeitig ein bisschen Nachdenken möchte, findet hier eine ungewöhnliche und vielschichtige Sportkomödie.

    Ricky Bobby – König der Rennfahrer (2006)

    Will Ferrells Antwort auf den ur-amerikanischen Heldenkult: Ricky Bobby ist ein Nascar-Star mit Ego-Problemen, Daddy-Issues und einem Faible für absurde Tischgebete. An seiner Seite: John C. Reilly als bester Freund und Nebenbuhler – bis ein französischer Formelrennfahrer (Sacha Baron Cohen) alles durcheinanderbringt. Ricky Bobby ist gleichermaßen Parodie und Liebeserklärung an den Motorsport, mit überdrehten Szenen, wilden Stunts und Dialogen, die sich sofort ins Langzeitgedächtnis einbrennen. Ferrell ist hier in Bestform – mal dumm, mal anmaßend, mal erstaunlich sensibel. Und obwohl der Film überdreht ist, gelingt ihm immer wieder ein subtiles Augenzwinkern auf amerikanische Männlichkeitsmythen. Wer auf Tempo, Testosteron und totalen Blödsinn steht, landet hier auf der Comedy-Pole-Position.

    Blades of Glory – Die Eisprinzen (2007)

    Was passiert, wenn zwei sich hassende Männer zu einem Paarlauf-Duo gezwungen werden? Genau: Man bekommt eine der skurrilsten und witzigsten Sportkomödien der 2000er. Will Ferrell und Jon Heder geben sich in Blades of Glory als Testosteron-Bolzen und Ballett-Schluffi, die im Glitzer-Outfit das Eiskunstlaufparkett unsicher machen. Die Gags reichen von Slapstick über grenzwertige Homoerotik-Jokes bis zur liebevollen Parodie auf Sportfilm-Klischees. Der Film spielt seine Albernheiten ohne Rücksicht auf Verluste aus, bleibt dabei aber überraschend warmherzig. Wer sich nie für Eiskunstlauf interessiert hat, wird nach diesem Film zumindest über die Möglichkeit nachdenken. Und wer Comedy-Teams mit absurdem Körperkontakt liebt, findet hier einen echten Goldmedaillen-Kandidaten.

    Baseketball - Die Sportskanonen (1998)

    Die Macher von South Park in Spielfilmlänge – das Ergebnis ist ein anarchisches Sport-Comedy-Experiment, das sich nichts verbietet. Zwei Loser erfinden mit Baseketball eine neue Sportart, die Basketball und Baseball kombiniert – und dabei so viele absurde Regeln einführt, dass selbst FIFA-Funktionäre neidisch werden. Baseketball ist trashig, schmutzig, klamaukig – und genau deshalb ein Kultfilm für Fans von Derbhumor. Nebenbei gibt’s noch bissige Seitenhiebe auf TV-Kommerz, Celebrity-Kult und Sport als Entertainment-Maschine. Nicht jeder Gag trifft, aber das Tempo ist hoch, die Selbstironie gnadenlos und das Finale genauso sinnlos wie befriedigend. Eine Komödie für alle, denen Happy Gilmore fast schon zu handzahm war.

    White Men Can’t Jump (1992)

    Wesley Snipes und Woody Harrelson auf dem Basketballplatz – aber nicht in der NBA, sondern mitten in der urbanen Hitze von Los Angeles. White Men Can’t Jump mixt Sportfilm, Buddy-Komödie und Sozialkommentar mit viel Wortwitz, Provokation und einem scharfen Blick auf Rassismus und Männlichkeitsbilder. Die Streetball-Duelle sind hart, schnell und schmutzig, die Dialoge ein einziges Feuerwerk an Beleidigungen, Angebereien und versteckter Zuneigung. Der Humor entsteht aus der Reibung der Figuren – und aus der Tatsache, dass hier keiner wirklich weiß, wie er sein eigenes Leben gewinnen kann. Wer Sportfilme mag, die mehr über Menschen als über Medaillen erzählen, findet hier ein echtes Juwel.

    Waterboy (1998)

    Adam Sandler zum Zweiten – diesmal mit Football-Helm, Sprachfehler und einem fiesen Blick, der mehr Schaden anrichtet als jeder Tackle. Waterboy ist eine einzige Karikatur auf College-Football, Südstaaten-Kultur und übergriffige Mütter. Sandler spielt Bobby Boucher, einen sozial unbeholfenen Wasserträger, der zum gefährlichsten Verteidiger der Liga wird, sobald man ihn verspottet. Der Film ist albern bis zum Anschlag, voller überzeichneter Figuren, grotesker Rückblenden und einer fast schon liebevollen Doofheit. Wer auf Happy Gilmore steht, bekommt hier die nächste Stufe – noch wilder, noch blöder, noch erfolgreicher. Und gleichzeitig eine der raren Komödien, in denen Sandlers kindliche Naivität nicht nervt, sondern funktioniert.

    Hier findest du noch mehr coole Sportkomödien

    Du willst wissen, wo du all diese verrückten, sportlichen Komödien streamen kannst – und dazu noch jede Menge andere Filme und Serien des Genres? Dann hilft dir der JustWatch-Streaming-Guide weiter. Dort kannst du gezielt nach Titeln suchen, die dich interessieren, und gleichzeitig nach Streamingdienst, Genre, Preis, Altersfreigabe und Bewertung filtern. Egal, ob du Lust auf Klassiker, Neuheiten oder echte Geheimtipps hast – mit JustWatch findest du schnell und unkompliziert das passende Angebot. Außerdem kannst du deine persönliche Watchlist erstellen und Benachrichtigungen erhalten, sobald deine Lieblingstitel verfügbar sind. So verpasst du nie wieder eine Sportkomödie oder deinen nächsten Comedy-Kick. Jetzt entdecken und losstreamen!

  • Durchblick im komplexen Kampf-Universum: So schaust du die „Mortal Kombat“-Reihe in der richtigen Reihenfolge

    Durchblick im komplexen Kampf-Universum: So schaust du die „Mortal Kombat“-Reihe in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Die Mortal-Kombat-Welt ist chaotisch, überdreht und auf ihre Art faszinierend. Wenn du bei Reihen wie Transformers (2007) oder X-Men (2000) schon mal den Überblick verloren hast, kennst du das Problem: Alles baut irgendwie aufeinander auf, aber keiner sagt dir, wie.

    Auch Mortal Kombat ist kein lineares Universum, sondern ein Mix aus Reboots, Animationen und Serien, die sich teils widersprechen und trotzdem aufeinander verweisen. Damit du nicht selbst durch Portale zwischen den Dimensionen springen musst, um den roten Faden zu finden, bekommst du hier eine klare Reihenfolge, die perfekt ist für Neueinsteiger oder Fans, die das große Ganze endlich verstehen wollen. Vor allem die offizielle Länge ist bei einigen Titeln ziemlich speziell - du wirst staunen!

    1. Mortal Kombat: The Journey Begins (1995)

    Bevor die Fäuste fliegen, kommt erstmal die Vorgeschichte: Mortal Kombat: The Journey Begins ist ein knapp einstündiger Animationsfilm, der die Grundlagen des gesamten Mortal Kombat-Universums legt. Du bekommst hier ganz genau den gesamten Konflikt zwischen Scorpion und Sub-Zero erklärt, der später in so gut wie allen Teilen eine sehr wichtige Rolle spielt. Für einen so alten Direct-to-Video-Titel hat der Film tatsächlich überraschend viel Impact, vor allem, wenn du die Story wirklich in ihrer Gänze verstehen willst. Es fühlt sich ein kleines bisschen an wie ein geheimnisvoller und mysteriöser Prolog, der zwischen Trash und Kult pendelt, aber genau das macht diesen Film sehenswert. Im Vergleich zur späteren Legacy-Webserie wirkt dieser animierte Auftakt deutlich schlichter, aber genau dadurch auch charmanter in seiner Erzählweise.

    2. Mortal Kombat: Legacy (2011–2013)

    Diese Webserie bringt einen völlig anderen Ton ins Mortal-Kombat-Universum: düster, stilisiert und mit überraschend viel Tiefgang. Mortal Kombat: Legacy fühlt sich an wie ein vielschichtiger Episodenfilm, in dem jede Figur ihre eigene Geschichte bekommt. Ob Scorpions tragischer Rachefeldzug, Jax’ moralische Konflikte oder die Herkunft von Kitana - jede Folge vertieft das Verständnis für die Charaktere und zeigt ihre Motivation. Die Serie beweist, dass Mortal Kombat mehr sein kann als brutale Kämpfe und visuelle Effekte. Wenn du bisher gedacht hast, das Franchise sei reine Effekthascherei, wirst du hier positiv überrascht. Mit einer Laufzeit von etwa 9 Minuten pro Episode ist Legacy auch ideal zum schnellen Durchsuchten - und trotzdem bleibt der Eindruck lange haften. Ein echtes Highlight, wenn du Substanz und Stil gleichermaßen schätzt. Während The Journey Begins eher wie ein mythologischer Überblick funktioniert, geht Legacy direkt in die Tiefe und zeigt, wie viel psychologisches Potenzial in den Figuren steckt.

    3. Mortal Kombat (1995)

    Der erste große Kinofilm ist heute zurecht Kult, und das nicht nur wegen der ikonischen Theme-Musik. Mit einer Laufzeit von rund 101 Minuten und einer klassischen Turnierstruktur erinnert Mortal Kombat an eine Fantasy-Version von Bloodsport, nur mit mehr Magie, Ninjas und übernatürlichen Finishern. Die Ästhetik der 90er ist völlig überdreht, die Effekte sind aus heutiger Sicht charmant veraltet, und trotzdem (oder gerade deshalb) funktioniert der Film erstaunlich gut. Wenn du herausfinden willst, warum Figuren wie Liu Kang, Sonya Blade und Sub-Zero bis heute solche Fanlieblinge sind, ist das dein Einstiegspunkt. Mortal Kombat nimmt sich gerade ernst genug, um die Welt glaubwürdig wirken zu lassen, aber verliert dabei nie den Spaß aus den Augen. Für Fans von Retro-Action, Turnier-Formaten und kultigem Overacting ist das ein Pflichttermin. Im Vergleich zu Legacy ist dieser erste Realfilm deutlich leichter und verspielter, schafft es aber trotzdem, zentrale Elemente wie das Turnier und die Rivalitäten griffig zu inszenieren.

    4. Mortal Kombat 2: Annihilation (1997)

    Annihilation gilt zwar als schwächster Teil der Reihe, aber er setzt die Geschichte des ersten Films nahtlos fort und bietet dabei eine epische Reizüberflutung. Mit rund 95 Minuten Laufzeit bleibt der Film erstaunlich kompakt, doch inhaltlich ist er das genaue Gegenteil: neue Welten, neue Kämpfer und neue Regeln - alles wird gleichzeitig und ohne viel Luft zum Atmen eingeführt. Die Dialoge wirken stellenweise wie aus einer überdrehten Soap, die Martial-Arts-Szenen sind ambitioniert, aber oft ungewollt komisch. Trotzdem: Wenn du das Mortal Kombat-Universum komplett erleben willst, gehört dieser Teil unbedingt dazu. Gerade weil viele neue Figuren ihren ersten Auftritt haben, ist dieser Teil ein wichtiges Bindeglied. Während Mortal Kombat (1995) noch eine gewisse innere Logik verfolgt, wirft Annihilation alle Regeln über Bord und wirkt dadurch überdrehter, aber auch experimentierfreudiger.

    5. Mortal Kombat: Defenders of the Realm (1996)

    Defenders of the Realm ist eine animierte Serie, die oft übersehen wird, aber gerade deshalb fast schon ein Geheimtipp ist. Sie richtet sich zwar primär an ein jüngeres Publikum, doch wenn du wirklich in das Mortal Kombat-Universum eintauchen willst, solltest du diesen Baustein nicht ignorieren. Die 13 Episoden à etwa 20 Minuten schlagen geschickt die Brücke zwischen verschiedenen Film- und Serienereignissen und liefern dabei überraschend viele Hintergrundinfos - von Allianzen über Charakterentwicklungen bis hin zu neuen Bedrohungen. Stilistisch erinnert die Serie ein wenig an Teenage Mutant Ninja Turtles, mischt aber deutlich mehr Magie, düstere Elemente und actionreiche Kämpfe hinzu. Im Unterschied zu Annihilation versucht Defenders of the Realm, Struktur ins Chaos zu bringen, auch wenn der kindgerechte Stil nicht ganz an die Wucht der Kinofilme heranreicht.

    6. Mortal Kombat (2021)

    Mit einer Laufzeit von rund zwei Stunden bringt das Reboot nicht nur frischen Wind in die Reihe, sondern definiert auch viele bekannte Figuren neu. Mortal Kombat  führt Cole Young als neue Hauptfigur ein, ohne dabei die Fan-Favoriten wie Sub-Zero, Scorpion oder Sonya Blade zu vernachlässigen. Die Origin-Stories werden deutlich härter und ernster erzählt, was dem Film eine düstere Intensität verleiht, die bei den älteren Teilen oft fehlte. Wenn du auf durchchoreografierte, stylische Kämpfe stehst, aber auch einen gewissen emotionalen Unterbau schätzt, wirst du hier definitiv auf deine Kosten kommen. Der Film liefert nicht nur blutige Action, sondern auch echtes Franchise-Potenzial. Im Gegensatz zum kultigen 1995er-Film verfolgt das Reboot eine deutlich ernstere Tonlage und lässt den Humor zugunsten von düsterem Worldbuilding fast ganz weg. Für Neulinge ist dies ein perfekter Einstieg, für Fans ist es ein respektvoller Neustart mit klarer Richtung.

    7. Mortal Kombat Legends: Battle of the Realms (2021)

    Rund 80 Minuten dauert dieses animierte Spektakel, das direkt an das Reboot anschließt. Battle of the Realms bringt dir alles, was du nach dem Realfilm nochmal sehen willst: bekannte Figuren, blutige Fights und eine überdrehte, aber in sich logische Story, die das neue Mortal-Kombat-Universum vertieft. Dabei bleibt der Film rasant, stilisiert und kompromisslos brutal, genau wie es die Fans der Reihe lieben. Die Kämpfe sind kreativ inszeniert, die Animation ist druckvoll und in den richtigen Momenten überraschend emotional. Wenn du beim letzten Film das Gefühl hattest, da geht noch mehr, liefert dieser Teil genau das. Es fühlt sich an wie Runde zwei, nur noch schneller, härter und im coolen Comic-Stil.

    8. Mortal Kombat: Legacy II (2013)

    Die zweite Staffel der Webserie knüpft direkt an den düsteren Ton der ersten an, legt aber in jeder Hinsicht noch eine Schippe drauf. Mortal Kombat: Legacy II ist härter, stilistisch ausgereifter und inhaltlich komplexer. In kurzen, aber intensiven Episoden erfährst du neue Facetten der Charaktere, die du zu kennen glaubtest. Vor allem die Entwicklung von Sub-Zero und Scorpion wird vertieft, und auch Randfiguren bekommen endlich ihren Moment im Rampenlicht. Wenn du dich für die Mythologie hinter Mortal Kombat interessierst, ist diese Staffel wie ein Schlüssel zu den dunkleren Ecken des Universums. Visuell erinnert das Ganze an moderne Streaming-Serien mit Kinoniveau,  nur eben kürzer, prägnanter und deutlich brutaler. Legacy II ist mehr als ein Add-on, es ist eine düstere Vertiefung für echte Fans. Im Vergleich zur ersten Legacy-Staffel geht Teil 2 visuell wie erzählerisch weiter in die Tiefe, ähnlich wie Defenders of the Realm, nur mit viel mehr Härte und Reife.

    9. Mortal Kombat 2 (2025)

    Wenn du dachtest, das erste Turnier war heftig, dann schnall dich an: Mortal Kombat 2 soll alles toppen - mit neuen Kämpfern, noch mehr Blut und einem Johnny Cage, der endlich ins Rampenlicht tritt. Gespielt von Karl Urban bringt er genau das arrogante Grinsen mit, das die Fans seit Jahren vermissen. Der Film setzt direkt nach dem 2021er Reboot an und führt dich tiefer in die düstere Mythologie von Outworld, Netherrealm und Co. Im Oktober 2025 soll der Film mit einer Laufzeit von knapp zwei Stunden starten. Neu dabei sind auch Kitana, Quan Chi und der mächtige Shao Kahn, also genau die Kaliber, bei denen du weißt, dass es ernst wird. Wenn du auf stylische Prügelaction, abgefahrene Welten und knallharte Rivalitäten stehst, dann wird Mortal Kombat 2 vermutlich genau das Sequel, auf das du gewartet hast. Im Gegensatz zum 2021er-Reboot, der noch als Einstieg diente, verspricht dieses Sequel eine Eskalation auf allen Ebenen - ähnlich wie Annihilation, aber mit deutlich mehr Fokus.

  • Die besten Nathan-Fillion-Filme und -Serien – und wo du sie streamen kannst

    Die besten Nathan-Fillion-Filme und -Serien – und wo du sie streamen kannst

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Ob als schlagfertiger Sci-Fi-Captain, smarter Krimischriftsteller oder animierter Superheld – Nathan Fillion ist längst mehr als ein Geheimtipp. Der kanadische Publikumsliebling wurde mit Serien wie Firefly und Castle zum Kultstar und gehört als charmant-trottelige Version von Green Lantern im neuen Superman-Film von James Gunn offiziell zum DC Universe. Fillions Markenzeichen: trockener Witz, exaktes Timing und die seltene Gabe, selbst kleinen Rollen Charisma, Tiefe und Humor zu verleihen. Seine Projekte reichen von Kultserien über Animationsfilme bis zu Blockbuster-Gastauftritten – und jedes zeigt eine andere Facette seines Könnens. Diese Liste stellt die Highlights seiner Karriere vor: perfekt für langjährige Fans und alle, die entdecken wollen, warum Nathan Fillion als Meister der anspruchsvollen Leichtigkeit gilt.

    Superman (2025)

    In Superman von James Gunn übernimmt Nathan Fillion die Rolle des impulsiven Green Lantern Guy Gardner – einem besonders ungehobelten Mitglied der Justice Gang. Gardner sticht sofort heraus: sein charakteristischer Bowl‑Cut und seine ruppige Art machen ihn zum lautstarken Kontrast im ansonsten heroischen Team. Fillion selbst beschreibt seine Figur als furchtlosen Trottel, der meint, Superman herausfordern zu können – aber gerade dieses übersteigerte Selbstvertrauen bringt eine sympathische Unverbraucht­heit mit ins DCU. Er stellt etablierte Heldenbilder infrage, mischt das Team auf und sorgt für unverfälschte Dynamik. Fillion nutzt jede Szene, um Gardners ungeschliffene Präsenz hervorzuheben, wodurch er weit mehr als nur ein zweckmäßiger Nebencharakter wird. Er verleiht ihm Ecken, Kanten und eine wirklich einzigartige Präsenz.

    Firefly (2002–2003)

    Fillions großer Durchbruch: In Joss Whedons kurzlebiger, aber bis heute verehrter Sci-Fi-Serie Firefly spielt er Captain Malcolm Reynolds – einen desillusionierten Ex-Soldaten, der als Weltraum-Cowboy mit seiner bunt zusammengewürfelten Crew durchs All schippert. Zwischen Rebellion, moralischen Grauzonen und lakonischem Sarkasmus trifft Fillion den perfekten Ton. Seine Figur wirkt wie eine Mischung aus Han Solo und Clint Eastwood – gleichzeitig cool, gebrochen, und tief menschlich. Obwohl Firefly nach nur einer Staffel abgesetzt wurde, entwickelte die Serie rasch Kultstatus und gilt heute als Paradebeispiel für gelungenes Worldbuilding, starke Ensemble-Dynamik und pointierte Dialoge. Wer intelligentes Sci-Fi mit Westernflair und Charaktertiefe sucht, kommt an Firefly nicht vorbei. Für viele ist sie der früheste Beweis, dass Fillion eine echte Genre-Ikone ist.

    Castle (2009)

    Acht Staffeln lang verkörperte Nathan Fillion den Bestsellerautor Richard Castle – ein charmanter Querdenker mit kriminalistischem Spürsinn und einem großen Hang zur Selbstdarstellung. Gemeinsam mit der klugen, bodenständigen Polizistin Kate Beckett löst er Mordfälle in ganz New York – mit viel Humor, Spannung und überraschend viel Herz. Die Serie lebt von der pointierten Dynamik zwischen den Hauptfiguren, dem charmanten Spiel mit Genre-Konventionen und Fillions Fähigkeit, zwischen überheblichem Witzbold und verletzlichem Sympathieträger zu wechseln. Trotz des klassischen Procedural-Aufbaus bietet Castle genug Meta-Humor, popkulturelle Seitenhiebe und emotionale Momente, um über Jahre zu unterhalten. Für Fans intelligenter Krimiunterhaltung mit Romantik-Faktor und Witz eine echte Empfehlung.

    The Rookie (2018)

    In The Rookie zeigt Fillion eine neue Seite: Als John Nolan wagt er mit über 40Jahren den beruflichen Neuanfang bei der Polizei von Los Angeles – und muss sich gegen jüngere Kollegen, bürokratische Hürden und eigene Selbstzweifel behaupten. Die Serie verbindet klassische Crime-Elemente mit emotionaler Tiefe und gesellschaftlichem Kommentar. Ob Polizeigewalt, Vertrauen oder persönliche Entwicklung – hier wird mehr verhandelt als bloße Fallakten. Fillion brilliert mit gewohnter Leichtigkeit, bringt aber auch ernste Töne ins Spiel. The Rookie ist weit mehr als nur ein Polizeidrama: Es ist eine moderne, gut geschriebene Serie über Mut, Wandel und zweite Chancen – getragen von einem gereiften, reflektierten Hauptdarsteller.

    The Suicide Squad (2021)

    James Gunns irre Interpretation des DC-Antihelden-Teams bietet ein wahres Chaosfestival an Gewalt, Satire und absurden Superkräften – und mittendrin: Nathan Fillion. Als T.D.K. (The Detachable Kid) spielt er einen völlig nutzlosen, aber unvergesslichen Helden, dessen Arme sich vom Körper lösen und langsam durch die Luft flattern. Der Gag? Die Szene ist komplett überdreht, doch Fillion spielt sie mit vollem Ernst und Inbrunst– und macht sie dadurch umso komischer. Es ist ein kurzer, aber herrlich selbstironischer Auftritt, der zeigt, wie viel Spaß der Vollblut-Schauspieler Fillion an grotesken Nebenrollen hat. Wer ihn in einer der skurrilsten Superhelden-Szenen überhaupt sehen will, ist bei The Suicide Squad goldrichtig.

    Slither – Voll auf den Schleim gegangen (2006)

    Mit Slither landete James Gunn sein Spielfilmdebüt – und Nathan Fillion spielt darin den Sheriff einer verschlafenen Kleinstadt, die von ekligen, außerirdischen Parasiten überrannt wird. Klingt trashig? Ist es auch – aber mit Stil. Der Film zollt klassischen B-Movies der 80er-Jahre Tribut und mixt Splatter, Slapstick und Spannung zu einem extrem unterhaltsamen Horrortrip, der völlig zu Recht als Kult gilt. Fillion trägt den Film mit seiner Mischung aus Zynismus, Pragmatismus und trockenem Humor – und erinnert dabei fast an Bruce Campbell in Evil Dead. Das launige Premium-Trash-Feuerwerk Slither ist für Fans des gepflegten Ekel-Horrors ein echtes Fest – und ein Paradebeispiel dafür, wie man ein B-Movie mit echter Klasse inszeniert.

    Percy Jackson: Die Diebe im Olymp (2010)

    In der Verfilmung des ersten Percy Jackson-Romans tritt Nathan Fillion zwar nur kurz auf – aber er hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Als Hermes, Gott der Reisenden und Diebe, kombiniert er göttliche Arroganz mit augenzwinkerndem Comedy-Talent und sorgt für einen der charmantesten Momente des Films. Mit seinem typischen Gespür für Timing und Ironie verleiht er der Figur eine fast sitcomartige Leichtigkeit, ohne sie zur Karikatur zu machen. Man merkt: Fillion hat sichtlich Spaß an dieser Rolle und nutzt jede Sekunde, um sich maximal in Szene zu setzen. Zwar konnte sich die Percy Jackson-Reihe nicht zum nächsten großen Fantasy-Franchise entwickeln, doch dieser Mini-Auftritt zählt zu den kleinen, aber feinen Highlights des Films. Ein weiterer Beweis dafür, dass Nathan Fillion jeder Szene augenzwinkernden Charme verleiht – ganz egal, wie kurz sein Auftritt auch sein mag.

    Viel Lärm um Nichts (2013)

    In dieser charmanten Shakespeare-Adaption von Joss Whedon brilliert Nathan Fillion als Constable Dogberry – ein tölpelhafter Ordnungshüter mit Hang zur großen Geste, absurden Selbstsicherheit und herrlich verdrehten Sätzen. Gedreht in nur wenigen Tagen, in Schwarz-Weiß und mit einem Ensemble aus Whedons Stammcast, lebt Much Ado About Nothing vom reizvollen Kontrast zwischen klassischer Sprache und moderner, fast intimer Inszenierung. Fillion nutzt seine komödiantischen Talente voll aus und macht aus der vermeintlichen Nebenrolle einen der witzigsten und einprägsamsten Parts des Films. Sein Spiel balanciert gekonnt zwischen Slapstick und feiner Ironie – und zeigt, dass sein Talent weit über Genregrenzen hinausreicht. Wer literarische Klassiker mit Indie-Flair, Humor und einem spielfreudigen Ensemble erleben möchte, kommt an dieser verspielten Version nicht vorbei – mit einem Nathan Fillion, der selbst in Shakespeare-Versen glänzt.

    Justice League: Doom (2012)

    In diesem gefeierten Animationsfilm leiht Fillion Green Lantern alias Hal Jordan seine Stimme – und liefert dabei eine der überzeugendsten Interpretationen der Figur jenseits der Comics. Justice League: Doom zeigt, was passiert, wenn Batmans geheime Sicherheitsmaßnahmen gegen die Justice League in falsche Hände geraten. Der Film ist düster, actiongeladen und thematisch komplex – und Fillion verleiht Hal Jordan genau die richtige Mischung aus Selbstsicherheit, heldenhafter Verantwortung und innerem Zwiespalt. Mit seiner markanten Stimme trifft er den Ton zwischen klassischem Heldenpathos und nahbarer Menschlichkeit auf den Punkt. Seine Interpretation bringt Tiefe in eine Figur, die in anderen Medien oft eindimensional bleibt. Justice League: Doom zählt zu den stärkeren Beiträgen des DC Animated Universe – und für Fillion-Fans ist es ein Paradebeispiel dafür, wie viel Persönlichkeit und Charisma er allein durch Stimme und Timing transportieren kann.

    Jennas Kuchen (2007)

    Jennas Kuchen ist ein stiller, berührender Indie-Film über Selbstbestimmung, Liebe und die Suche nach einem besseren Leben. Fillion spielt darin den sensiblen Gynäkologen Dr. Pomatter, der sich in die Hauptfigur Jenna verliebt – eine verheiratete Kellnerin mit großem Backtalent und kleinem Lebensmut. Der Film lebt von seinen leisen Zwischentönen, charmanten Dialogen und der Chemie der Darsteller. Fillion zeigt sich hier von einer ungewohnt zurückhaltenden Seite: sanft, nachdenklich und frei von Ironie. Wer ihn bisher nur aus Genrestoffen kennt, wird überrascht sein, wie nuanciert und ehrlich er in dieser Rolle wirkt. Jennas Kuchen ist bittersüßes Indie-Kino – mit einem wundervollen Nathan Fillion, den wir gerne häufiger ins solchen Rollen sehen würden.

    Wo du noch mehr Perlen mit Nathan Fillion findest

    Nathan Fillion hat sich im Laufe seiner Karriere als außergewöhnlich wandlungsfähiger und liebenswerter Schauspieler etabliert – sei es in Hauptrollen, Cameos oder als Stimme in Animationsprojekten. Seine Fähigkeit, jeder Rolle – ob kurz oder lang – Charme, Tiefe und Humor zu verleihen, ist bemerkenswert. Für Fans bedeutet das: Jeder Film oder jede Serie, in der er mitspielt, wird zum Erlebnis mit Wiedererkennungswert. Die hier vorgestellten Titel bieten eine bewusst kuratierte Reise durch Fillions vielseitiges Schaffen – von Sci-Fi-Klassikern über Crime-Serien bis hin zu künstlerischen Nebenprojekten.Im JustWatch-Streaming-Guide findest du all seine Filme und Serien – übersichtlich nach Streamingdienst, Genre, Bewertung und Altersfreigabe sortiert. Stelle dir deine persönliche Watchlist zusammen und verpasse keine seiner Performances mehr!

  • Alle Marvel „Phase 1“- Filme in der richtigen Reihenfolge

    Alle Marvel „Phase 1“- Filme in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Bevor das Marvel Cinematic Universe zum gigantischen Blockbuster-Franchise wurde, das heute multiversale Eskalationen liefert, war da eine Reihe vergleichsweise intimer, charakterzentrierter Filme, die sich Stück für Stück zu etwas Größerem zusammensetzten. Phase 1 ist dabei nicht nur das Fundament des MCU, sondern auch ein Paradebeispiel für kluges Worldbuilding: Statt sofort auf Spektakel zu setzen, lernen wir die Figuren kennen, wachsen mit ihnen und werden ganz nebenbei auf ein episches Team-Up vorbereitet.Anders als bei vergleichbaren Reihen wie The Dark Knight (2008) oder X-Men (2000) bei denen meist nur eine Figur im Mittelpunkt steht, geht es im MCU von Anfang an um Verknüpfung, Perspektivwechsel und das große Ganze. In dieser Liste zeigen wir die chronologisch empfohlene Reihenfolge, in der die Filme von Phase 1 gesehen werden sollten, um die Charakterentwicklung und das große Ganze in der sinnvollsten Dramaturgie zu erleben.

    1. Iron Man (2008)

    Der Auftakt zum MCU beginnt mit einer Figur, die damals niemand als Helden ernst nahm: Tony Stark ist arrogant, reich und verantwortungslos, bevor ihn ein traumatisches Erlebnis zur Selbstreflexion zwingt. Was diesen Film auszeichnet, ist nicht nur die Einführung des ikonischen Anzugs, sondern vor allem die glaubwürdige Charakterentwicklung. Robert Downey Jr. haucht Tony so viel Ironie, Verletzlichkeit und Energie ein, dass aus einem schwer zu ertragenden Playboy plötzlich jemand wird, dem man gern dabei zusieht, wie er wächst. Im Vergleich zu späteren Filmen wie Doctor Strange oder Ant-Man, die ähnliche Wandlungsbögen haben, ist Iron Man geerdeter und direkter. Während spätere Titel wie Thor oder Captain America auf Mythos und Historie setzen, beginnt das MCU hier mit einem überraschend modernen Charakterdrama. Tony Starks innere Wandlung steht so klar im Fokus wie bei kaum einem anderen Film dieser Phase - Iron Man 2 vertieft diese Entwicklung zwar, erreicht aber nicht dieselbe emotionale Präzision.

    2. Der unglaubliche Hulk (2008)

    Häufig übersehen, aber wichtiger als sein Ruf: Edward Nortons Interpretation von Bruce Banner bringt die Zerrissenheit der Figur eindringlich auf den Punkt. Der Film konzentriert sich in 112 Minuten mehr auf Flucht und innere Konflikte als auf klassische Heldengeschichte, was ihn eher an Logan oder Der Batman erinnert als an die späteren, humorvolleren MCU-Beiträge. Gerade deshalb lohnt sich der Blick: Der unglaubliche Hulk zeigt, wie schwer es ist, ein Held zu sein, wenn man vor allem Angst vor sich selbst hat. Kein anderer Film der Phase wirkt so isoliert wie Der unglaubliche Hulk - gerade im Vergleich zum vernetzten Storytelling in Iron Man 2 oder The Avengers. Die Zerrissenheit der Hauptfigur bleibt intensiv spürbar, ist aber deutlich roher inszeniert als bei den späteren Ensembleauftritten des Hulk.

    3. Iron Man 2 (2010)

    Die zweite Runde für Tony Stark ist weniger ein Solofilm, sondern vielmehr ein Knotenpunkt im MCU. Hier taucht Black Widow zum ersten Mal auf, War Machine wird eingeführt, und Nick Fury mischt sich nochmal stärker ein. Inhaltlich geht es vor allem um Tonys Selbstzerstörung und um die Frage, ob Heldenfiguren Verantwortung tragen können, auch wenn sie von innen heraus zu bröckeln beginnen. Im Vergleich zu späteren Teamfilmen wie The First Avenger: Civil War ist Iron Man 2 noch kleiner dimensioniert, aber er liefert trotzdem wichtige Weichenstellungen. Im Gegensatz zum ersten Teil verliert sich Iron Man 2 zeitweise in Nebenhandlungen, setzt aber erste klare Zeichen für das MCU als zusammenhängendes Universum. Während Captain America und Thor ihre Storys noch weitgehend unabhängig erzählen, vernetzt dieser Film Figuren und Storylines auf eine Weise, die später in The Avengers zum Tragen kommt.

    4. Thor (2011)

    Ein Donnergott im Exil: Das klingt nach Pathos, fühlt sich in Thor aber überraschend geerdet an. Chris Hemsworth verleiht der Figur eine Mischung aus übermenschlicher Würde und fast kindlicher Naivität, was sofort neugierig macht. Unter der Regie von Kenneth Branagh treffen Shakespeare-Drama und Marvel-Spektakel aufeinander - eine Kombination, die besser funktioniert, als du vielleicht erwarten würdest. Besonders spannend ist der Kontrast zwischen der prunkvollen Welt von Asgard und der staubigen Weite der amerikanischen Wüste. Thor muss hier nicht nur kämpfen, sondern vor allem lernen, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Wenn du bei Eternals die mythischen Untertöne geschätzt hast, wirst du hier viele Ursprünge erkennen. Stilistisch ist Thor der erste Film der Reihe, der sich weit aus dem Realismus herauslehnt, ganz anders als das bodenständige Iron Man oder der historisch geerdete Captain America. Der Kontrast zwischen Götterwelt und US-Kleinstadt verleiht dem Film aber genau jene Spannung, die ihn als Ursprungsgeschichte so besonders macht.

    5. Captain America - The First Avenger (2011)

    In einer Zeit, in der Superhelden oft cool, abgebrüht und sarkastisch wirken, steht Steve Rogers für etwas völlig anderes: Aufrichtigkeit, Disziplin und ein unbeirrbares moralisches Rückgrat. Captain America ist kein typischer MCU-Film, sondern ein Kriegsabenteuer mit Herz und Retro-Flair. Joe Johnstons Inszenierung versetzt dich mitten in den Zweiten Weltkrieg, mit allem, was dazugehört - inklusive Forschungslaboren, Nazi-Schurken und futuristischer Technologie. Dabei bleibt der Fokus stets auf dem Menschen hinter dem Schild. Anders als in Wonder Woman, wo die Mythologie in den Vordergrund rückt, geht es hier um Charakterentwicklung und Prinzipientreue. Wo Tony Stark erst lernen muss, Verantwortung zu übernehmen, trägt Steve Rogers sie von Anfang an wie eine zweite Haut. Im Gegensatz zu Thor, der zwischen Reifeprüfung und Mythologie schwankt, bleibt Captain America klar in seinem Ton: patriotisch, geradlinig und emotional nahbar.

    6. Marvel’s The Avengers (2012)

    Alles kulminiert in diesem ersten, 143 Minuten langen Crossover, und das funktioniert besser, als es jeder damals erwartet hätte. The Avengers bringt Figuren zusammen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und lässt daraus eine explosive, aber harmonische Gruppendynamik entstehen. Joss Whedons Dialoge sind pointiert, die Action sitzt, und selbst kleinere Nebenrollen erhalten ihren Moment. Im Vergleich zu späteren Ensemble-Filmen wie Avengers: Infinity War ist das alles noch erstaunlich übersichtlich, aber gerade das macht den Reiz aus. Der Film beweist, dass das MCU mehr ist als die Summe seiner Teile. Der Höhepunkt dieser Phase funktioniert vor allem deshalb so gut, weil die Einzelfilme zuvor die Figuren sorgfältig vorbereitet haben. Ohne die charakterliche Tiefe aus Iron Man, die emotionale Zerrissenheit aus Hulk oder den moralischen Kompass von Captain America wäre diese Gruppendynamik nicht halb so spannend.

  • „Brick“-Star Matthias Schweighöfer: seine zehn schönsten Filme im Streaming

    „Brick“-Star Matthias Schweighöfer: seine zehn schönsten Filme im Streaming

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    Der Mysterythriller Brick (2025) von Philip Koch ist der neueste Film mit Matthias Schweighöfer und katapultierte sich gleich nach Start bei Netflix an die Spitze der Streaming-Charts. Das dürfte er gewohnt sein: Das erfolgsverwöhnte Multitalent gilt seit ein paar Jahren als einer der populärsten Schauspieler in Deutschland.

    Aus einer Schauspielerfamilie stammend, gelang ihm 2003 mit Soloalbum an der Seite von Nora Tschirner der Durchbruch. Es folgten jede Menge Hauptrollen im Kino, immer wieder wie in Kokowääh (2011) auch gemeinsam mit Til Schweiger. Wie sein berühmter Kollege, gründete auch Schweighöfer Ende der 2000er Jahre mit Pantaleon Film eine eigene Produktionsfirma und machte fortan in Personalunion Filme als Produzent, Regisseur, Autor und Hauptdarsteller. Dabei entstanden Publikumshits wie Schlussmacher (2013), der 2,5 Mio. Besucher in die deutschen Kinos lockte. Seit ein paar Jahren ist ihm sogar mit vollem Erfolg der Sprung ins internationale Geschäft gelungen. Für die Disney-Pixar-Animation Elio (2025) vertraute man ihm die komplette Stimmentwicklung einer Figur an – und zwar im Original! Das können nicht viele deutsche Schauspieler:innen von sich behaupten.

    Wer nach „Brick“ Lust auf Mehr hat, findet im Folgenden zehn der schönsten Schweighöfer-Filme und im Guide alle Informationen darüber, wo es sie zu streamen gibt.

    1. Soloalbum (2003)

    Lose auf dem Roman des Popliteraten Benjamin von Stuckrad-Barre basierend, wirkt Soloalbum aus heutiger Perspektive wie die Tour durch eine Ausstellung aus den Nullerjahren. Klamotten, Autos, Musik, Lifestyle: Der Film ist purer Zeitgeist mit Gastauftritten von Thomas D und Sandy Mölling, die als „No Angels“-Mitglied 2003 ein großer Star war. „Soloalbum“ ist beides, Teeniekomödie und Liebesfilm, und markiert damit den Beginn des später typisch gewordenen frech-witzigen Schweighöfer-Vehikels. Auch für Nora Tschirner bedeutet der Film einen wichtigen Startpunkt ihrer Karriere – sie beide hier in ihren frühen Zwanzigern durch die dynamische und vor Einfällen sprühende Geschichte zu begleiten, ist ein herrlich nostalgischer Spaß.

    2. Das wilde Leben (2007)

    Achim Bornhaks Film erzählt die Geschichte der Uschi Obermaier und ihrer Rolle im Gefüge der 68er-Bewegung. Ein großer Teil des Films richtet sich auf ihre Zeit in der zweiten Phase der legendären Kommune 1, in der „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ im Mittelpunkt standen. Bis 1973 war sie mit Rainer Langhans zusammen, einer der Symbolfiguren der Bewegung. Genau diesen Rainer Langhans mit all seiner Lockenpracht spielt Matthias Schweighöfer – ein irrer Besetzungscoup, der erstaunlich gut aufgeht, weil diese Ironie, die Matthias Schweighöfer permanent umgibt, sich hier auf wunderliche Weise mit der Langhans’schen Unverbindlichkeit  zu etwas sehr eigenem vereint. Außerdem ziemlich crazy und nicht weniger sehenswert: Alexander Scheer als Keith Richards.

    3. 12 Meter ohne Kopf (2009)

    Als Sven Taddickens 12 Meter ohne Kopf 2009 in die Kinos kam, war Deutschland auf einen heimischen Piratenfilm nicht vorbereitet: Er ging ziemlich gnadenlos unter – vollkommen zu unrecht. Klar, ein Effektspektakel wie das Disney-Franchise Fluch der Karibik war natürlich nicht zu erwarten. Dafür aber hatte 12 Meter ohne Kopf etwas ganz anderes zu bieten: die herrlich ironische Interpretation der heimischen Ostsee-Legende Klaus Störtebeker – voller Gags, mit einer äußerst gelungenen Ausstattung etwa des historischen Hamburg, einem rockigen Soundtrack und dazu eine bis in die kleinsten Rollen hinein starke Besetzung. Matthias Schweighöfer als Störtebekers Seeräuber-Freund Gödeke Michels funktioniert auch in diesem körperbetonten Setting hervorragend – allzu oft hat er das eher actionbetonte Fach in seiner Karriere nicht bedient.

    4. What a Man (2011)

    Mit „What a Man“ kreiert Matthias Schweighöfer 2011 erstmals in kreativer Kontrolle von Regie, Produktion, Buch und Hauptrolle seine Paradefigur: In einer Zeit, in der klassische Geschlechterrollen diskutiert und hinterfragt werden, sucht seine Figur in What a Man – und in ähnlicher Weise auch in seinen weiteren Regie-Filmen – genau danach: nach dem Anschluss an diese alten, Männern zugeschriebenen Tugenden. Noch steht 2011 das Finden einer Alternative gar nicht so sehr im Vordergrund wie die Suche an sich – denn die wird komödiantisch in der Schweighöfer eigenen Art genüsslich ausgeweidet, gerne mit dem bewährten Witz wiederkehrender Schauspieler wie Milan Peschel, Elyas M’Barek oder Friedrich Mücke.

    5. Vier gegen die Bank (2016)

    Dieser letzte Film des legendären Regisseurs Wolfgang Petersen ist als klassisches Caper-Movie konzipiert: In der Manier einer Krimikomödie verfolgen wir Planung und Umsetzung eines Banküberfalls. Matthias Schweighöfer spielt einen schnöseligen Werbefuzzi, der gerade eine eigene Agentur aufmachen will, als er merkt, dass all sein Erspartes futsch ist. Zusammen mit drei Mitbetroffenen entwickelt er einen Plan, sich sein Geld von der Bank wiederzuholen. Höher als das Tempo des Films ist nur seine Klamaukdichte – das eigentlich Besondere an diesem Remake des gleichnamigen TV-Klassikers, den 1976 Wolfgang Petersen selbst geschaffen hatte, findet sich in der Besetzung. Mit Matthias Schweighöfer, Til Schweiger, Jan Josef Liefers und Michael „Bully“ Herbig konnte der Regie-Altmeister die vier damals publikumsträchtigsten deutschen Filmstars erstmals gemeinsam vor der Kamera versammeln.

    6. You Are Wanted (2017)

    Als erste deutsche Eigenproduktion von Amazon Video entwickelte Matthias Schweighöfer mit seinem Team die Thrillerserie You Are Wanted. Er selbst spielt die Hauptfigur Lukas Franke, dessen Leben von einem Hacker so weit manipuliert wird, dass er unter akuten Terrorverdacht gerät und sich daraufhin notgedrungen auf die Suche begibt, die Zusammenhänge aufzuspüren. Als weltweit erste Serie wurde „You Are Wanted“ komplett in Ultra-HD-Auflösung gedreht, was insbesondere in den Berliner Außenaufnahmen deutlich wird. Zwölf Episoden, aufgeteilt in zwei Staffeln, dauert die spannende Jagd, die mit Karoline Herfurth, Alexandra Maria Lara und Louis Hofmann stark besetzt ist.

    7. Army of the Dead (2021)

    In Las Vegas wimmelt es vor Zombies – das klingt wie ein ironischer Kommentar auf das Glücksspiel-Mekka mitten in der Wüste. In Zusammenhang mit Zack Snyders Action-Horror-Farce Army of the Dead ist das allerdings ziemlich wörtlich gemeint: Nach einem Bahnunfall entkommt ein Alpha-Zombie und infiziert die gesamte Stadt. Ein Team von Söldnern soll aus der verlorengegebenen Stadt Bargeld aus einem Tresor retten. Mittendrin: Matthias Schweighöfer als lustiger Safeknacker Ludwig Dieter, der sich mit den anderen nicht nur Horden von organisiert erscheinenden und sich sehr schnell bewegenden Zombies stellen muss, sondern auch einem untoten weißen Siegfried & Roy-Tiger. Ein wilder Actionspaß, der das Genre des Zombiefilms gekonnt mit Elementen des Caper-Movies kombiniert. Das Prequel Army of Thieves (2021) übrigens wurde von Matthias Schweighöfer inszeniert und koproduziert.

    8. Die Schwimmerinnen (2022)

    Die englisch-amerikanische Koproduktion erzählt die wahre Geschichte zweier syrischer Schwestern, die dem Krieg in der Heimat entkommen wollen. Ihre Flucht führt sie über das Mittelmeer nach Deutschland, wo sie die Chance haben, sich ihren Traum zu erfüllen: als Teil des Olympic Refugee Team an den Schwimmwettbewerben der Olympiade 2016 teilnehmen. Matthias Schweighöfer spielt in diesem bewegenden Festivalhit den Schwimmlehrer in Berlin. Mit dem Drama von Sally El Hosaini zeigt Schweighöfer eine weitere Facette seiner vielseitigen internationalen Karriere.

    9. Oppenheimer (2023)

    Klar: Oppenheimer ist alles andere als ein Schweighöfer-Film. Der Film belegt aber sehr eindrucksvoll den Stellenwert, den Matthias Schweighöfer zurzeit in Hollywood einnimmt. Trotz vieler historischer deutscher Figuren im Film, ist Schweighöfer der einzige deutsche Schauspieler in diesem extrem prominenten Ensemble. In einer Nebenrolle spielt er den Physiker Werner Heisenberg, der für die Nazis an einem Uran-Projekt arbeitete und den Oppenheimer entsprechend als Ansporn für seine eigenen Unternehmungen sah. Der visuell faszinierende Film von Christopher Nolan wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet und entwickelte sich weltweit zu einem wahren Kinophänomen.

    10. Girl You Know It’s True (2023)

    Regisseur Simon Verhoeven verfilmte einen der größten deutschen Musikskandale: Die ultraerfolgreiche deutsche Band Milli Vanilli, die 1990 sogar einen Grammy gewinnen konnte, flog wenige Monate danach damit auf, dass die beiden Gesichter der Band gar nicht selbst singen. Was heute kaum mehr für große Beachtung sorgen würde, galt damals als enormer Vertrauensbruch. Matthias Schweighöfer spielt den Produzenten Frank Farian, der Milli Vanilli aus dem Nichts heraus erfunden und systematisch zur Hitmaschine aufgebaut hat, mit seiner Variante des fröhlichen Irrsinns, den Farian bis zum Schluss umgeben hat.

    Zehn der schönsten Filme von und mit Matthias Schweighöfer: Hier kannst du sie streamen

    Nachfolgend listen wir alle zehn Filme auf, inklusive der Information darüber, bei welchen deutschen Streaming-Diensten du sie schauen kannst.

  • San Diego Comic-Con 2025: Die meisterwarteten Serien und Filme - mit Startterminen

    San Diego Comic-Con 2025: Die meisterwarteten Serien und Filme - mit Startterminen

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Vom 24. bis 27. Juli 2025 öffnet die „San Diego Comic-Con“ wieder ihre Tore – und Streaming-Fans dürfen sich auf zahlreiche exklusive News rund um kommende Serien- und Filmhighlights freuen. Große Streaming-Dienste wie Disney+, Paramount+ und Hulu stellen Neustarts und Fortsetzungen ins Rampenlicht, präsentieren Trailer-Premieren oder gewähren tiefe Einblicke in neue Staffeln und Spin-Offs.

    Die wichtigsten Serien-Highlights und Streaming-Termine der SDCC 2025

    1. Alien: Earth (FX/Hulu)

    Das wohl größte Serien-Highlight der Messe ist die Weltpremiere von Alien: Earth, der ersten Serienadaption des legendären Sci-Fi-Franchise. Die Serie spielt zwei Jahre vor dem ersten Alien-Film, als ein rätselhaftes Raumschiff auf der Erde abstürzt und eine völlig neue Bedrohung entfesselt wird. Zu erwarten sind auf der Comic-Con ein exklusiver erster Einblick und ein großes Q&A mit Cast und Crew.

    • US-Start: ab 12. August 2025 auf Hulu
    • Deutscher Start: ab 13. August 2025 auf Disney+

    2. Star Trek – Strange New Worlds & Starfleet Academy (Paramount+)

    Auf dem Star Trek-Panel steht die aktuell laufende dritte Staffel von Strange New Worlds im Fokus, aber auch die neue Serie Starfleet Academy bekommt ihren ersten öffentlichen Auftritt – inklusive eines „First Look“-Trailern. Die neue Serie begleitet junge Kadetten auf ihrem Weg zur Sternenflotten-Elite und verspricht frische Charaktere und spannende Abenteuer.

    • Strange New Worlds, Staffel 3: Bereits seit Juli 2025 auf Paramount+
    • Starfleet Academy: Konkreter Starttermin noch nicht bekannt, aber Ausblick exklusiv zur SDCC

    3. Outlander: Blood of My Blood (STARZ) 

    Mit Outlander: Blood of My Blood erhält das erfolgreiche Zeitreise-Universum einen mit Spannung erwarteten Prequel-Ableger. Die neue Serie erzählt die bis dahin unbekannten Liebesgeschichten von Claire und Jamie Frasers Eltern und wechselt dabei zwischen den Schauplätzen des Ersten Weltkriegs und den wilden Highlands des 18. Jahrhunderts. Auf der San Diego Comic-Con gibt es einen exklusiven ersten Blick mit Cast und Kreativen.

    • US-Start: ab 8. August 2025 auf STARZ
    • Deutscher Start: ab 9. August 2025 auf MagentaTV

    4. Generation V, Staffel 2 (Prime Video) 

    Das Spin-off von The Boys rund um die rebellischen Superschüler an der Godolkin University kehrt mit einer zweiten Staffel zurück. Der US-Start ist am 17. September 2025 bei Prime Video, die Ausstrahlung erfolgt im Wochentakt.

    • US- und DE-Start: ab 17. September 2025 auf Prime Video

    5. NCIS: Tony & Ziva (Paramount+) 

    Lange wurde auf das Spin-off mit den beiden Fan-Favoriten gewartet – jetzt gibt es News und vermutlich einen neuen Trailer zu NCIS: Tony & Ziva.

    •  US- und deutscher Start: 4. September 2025 auf Paramount+

    6. Dexter: Wiedererwachen (Paramount+)

    Nach der Rückkehr von Dexter in Wiedererwachen gibt es auf der SDCC ein Panel, das tiefe Einblicke und erste Informationen zu einer möglichen Fortsetzung bringen könnte. Cast und Serienmacher stehen Rede und Antwort zu den nächsten Entwicklungen.

    • Bereits seit Juli 2025 auf Paramount+

    7. Peacemaker, Staffel 2 (HBO Max)

    John Cena und James Gunn kommen nach San Diego, um einen exklusiven Sneak Peek auf die neue Staffel Peacemaker zu präsentieren. Die actiongeladene Superhelden-Serie mit absurdem Humor geht in die zweite Runde.

    • US-Start: ab 21. August 2025 auf HBO Max
    • Deutscher Start: Noch nicht bekannt

    8. The Walking Dead: Daryl Dixon, Staffel 3 (AMC)

    Norman Reedus und Melissa McBride berichten über die neue Staffel von Daryl Dixon und stellen womöglich den neuen Trailer vor.

    • US-Start ab 8. September 2025
    • Deutscher Start: ebenfalls ab 8. September 2025 bei Magenta TV

    9. Spartacus: House of Ashur (Starzplay)

    Das Gladiatorenepos bekommt ein aufregendes Spin-off mit House of Ashur. Die Serie bringt neue Intrigen in die antike Welt Roms, mit Fokus auf Ashur, einen der skrupellosesten Gegenspieler aus dem Original. Auf der SDCC wird erstmalig der Trailer gezeigt.

    • US-Start: Voraussichtlich Herbst 2025 auf Starzplay, deutscher Start noch unbekannt 

    10. Percy Jackson, Staffel 2 (Disney+)

    Das göttliche Abenteuer geht weiter: Die erfolgreiche Adaption der beliebten Buchreihe rund um den Halbgott Percy Jackson bekommt eine zweite Staffel. Auf der SDCC gibt es erste Clips und Updates zur Story.

    •  US-Start: Voraussichtlich Winter 2025 auf Disney+, deutscher Start wahrscheinlich gleichzeitig.

    Die wichtigsten Film-Highlights der SDCC 2025

    1. Predator: Badlands

    Im neuen Kapitel Badlands des erfolgreichen Predator-Franchise führt Dan Trachtenberg Regie, Elle Fanning spielt die Hauptrolle. Auf dem Panel wird der erste volle Trailer gezeigt, ergänzt von exklusivem Zusatzmaterial.

    • US-Kinostart: 7. November 2025
    • Deutscher Start: 6. November 2025

    2. Tron 3: Ares

    Die Fortsetzung des Sci-Fi-Kultklassikers verspricht atemberaubende Visuals und eine neue, düstere Storyline. Auf der SDCC werden neue Szenen von Tron 3: Ares vorgestellt.

    • US-Kinostart: 10. Oktober 2025
    • Deutscher Start: 9. Oktober 2025

    3. Der Astronaut (Project Hail Mary)

    Die Bestsellerverfilmung von Andy Weir zeigt Ryan Gosling in einer existenziell geladenen Sci-Fi-Rolle im All. Regisseure Phil Lord & Christopher Miller sowie der Autor selbst stellen neue Details zu Der Astronaut und exklusive Ausschnitte vor.

    • US-Kinostart: 20. März 2026
    • Deutscher Start: 19. März 2026

    4. Five Nights at Freddy’s 2

    Die Horror-Fortsetzung setzt wieder auf schaurige Animatronics: Cast und Crew von Five Nights at Freddy’s 2 enthüllen einen ersten Trailer.

    • US-Kinostart: 5. Dezember 2025
    • Deutscher Start: 4. Dezember 2025.

    5. Nobody 2

    Bob Odenkirk kehrt mit der Fortsetzung des Actionhits zurück und bringt exklusives SDCC-Material und einen Trailer zu Nobody 2 mit.

    • US-Kinostart: 15. August 2025
    • Deutscher Start: 21. August 2025

    6. Red Sonja

    Die ikonische Kriegerin bekommt ein filmisches Comeback. Fans erwartet ein Panel mit exklusiven Einblicken in Red Sonja  und den neuen Look des Fantasy-Epos.

    • US-Kinostart: 15. August 2025, Streaming-Start ab 29. August 2025
    • Deutscher Start: Noch unbekannt.

    7. Die nächsten Horror-Tripps: Neon präsentiert Together, Shelby Oaks & Keeper

    Nach dem Erfolg von Longlegs und Titane stellt Neon auf der SDCC exklusiv drei neue Horror-Titel vor.

    • Together - Unzertrennlich: Der gefeierte Sundance-Film von Michael Shanks vereint Dave Franco und Alison Brie als Hauptdarsteller und Produzenten. Die Komödie mit Horror-Tönung erhielt bereits einen 100% Rating bei Rotten Tomatoes und sorgt auf der Messe für Gesprächsstoff. Deutscher Kinostart: 31. Juli 2025.
    • Shelby Oaks: YouTuber und Kritiker Chris Stuckmann präsentiert sein mit Spannung erwartetes Horror-Debüt. Deutscher Kinostart: 3. Oktober 2025.
    • Keeper: Osgood Perkins, gefeierter Regisseur von Longlegs, bringt mit Keeper einen neuen, düsteren Psychohorror mit auf die SDCC und gewährt den Besuchern exklusive Einblicke in seine neueste Albtraumvision. Deutscher Kinostart: 13. November 2025.

    San Diego Comic-Con 2025: Die meisterwarteten Serien, Filme und Streaming-Starts

    Ob Aliens, Kult-Agenten oder legendäre Monster – die San Diego Comic-Con 2025 liefert exklusiv neue Trailer, Panels sowie Einblicke in Serien und Filme. Bleib dran – unsere Streaming-Datenbank wird regelmäßig mit aktuellen Startdaten für Deutschland ergänzt, sobald neue Details bekannt werden.

  • Filmfestival Venedig 2025: Guillermo del Toros „Frankenstein“ und weitere Highlights im Überblick

    Filmfestival Venedig 2025: Guillermo del Toros „Frankenstein“ und weitere Highlights im Überblick

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Wenn sich im Spätsommer die Filmwelt am Lido versammelt und vor dem berühmten Sala Grande der rote Teppich ausgerollt wird, blickt die Branche erneut gespannt nach Venedig. Das Filmfestival versprich auch in seiner 82. Ausgabe, Treffpunkt der ganz Großen und der aufregendsten Aufsteiger des internationalen Kinos zu werden.

    Renommierte Regisseurinnen und Regisseure kehren mit lang erwarteten Werken zurück, gefeierte Oscar-Gewinner präsentieren neue Filme und Streaming-Giganten wetteifern mit den nächsten Kinopremieren um die Aufmerksamkeit eines globalen Publikums. Von preisgekrönten Stammgästen bis hin zu spektakulären Weltpremieren – ein Überblick über die Filmhighlights des diesjährigen Programms in Venedig.

    Bugonia

    Yorgos Lanthimos und Emma Stone kehren nach ihrem gemeinsamen Oscar-Erfolg mit Poor Things (2023) in den Wettbewerb von Venedig zurück. Bugonia ist die neueste Zusammenarbeit der Beiden nach Kinds of Kindness (2024) und adaptiert als englischsprachiges Remake den südkoreanischen Kultfilm Save the Green Planet! (2003). Zwei junge Männer (u.a. Jesse Plemons) entführen darin eine Konzernchefin (Emma Stone), da sie glauben, sie sei eine außerirdische Bedrohung.

    After the Hunt

    Auch Luca Gudagnino (Queer, 2024) ist zurück am Lido: In After the Hunt spielt Julia Roberts die Yale-Professorin Alma, die sich plötzlich in einem persönlichen und beruflichen Dilemma befindet: Eine aussichtsreiche Studentin (Ayo Edebiri) erhebt nach einem gemeinsamen Dinner einen schwerwiegenden Vorwurf gegen ihren Kollegen, Freund und Kontrahenten (Andrew Garfield). Der schildert die Ereignisse der Nacht jedoch ganz anders. Der Thriller auf Wunsch der Amazon MGM Studios außer Konkurrenz auf dem Festival.

    The Testament of Ann Lee

    Auch Regisseurin Mona Fastvold stellt ihr neues Werk The Testament of Ann Lee im Wettbewerb vor. Amanda Seyfried übernimmt die Rolle von Ann Lee, der Gründerin der Shaker-Bewegung, die von ihren Anhängern als weiblicher Christus verehrt wurde. Das auf wahren Begebenheiten basierende Drehbuch hat Fastvold gemeinsam mit Brady Corbet geschrieben – beide arbeiteten schon am Oscar-Erfolg Der Brutalist (2024) zusammen.

    The Smashing Machine

    Benny Safdies Sportdrama erzählt die Geschichte des amerikanischen MMA-Kämpfers Mark Kerr, zweifacher UFC-Schwergewichts-Champion. Dwayne Johnson übernimmt die Hauptrolle und schlüpft in die Figur des von Sucht und privater Krise begleiteten Sportlers. Emily Blunt spielt Kerrs Ehefrau Dawn, die im Zentrum seines persönlichen Auf und Ab steht. The Smashing Machine läuft im Hauptwettbewerb und ist Safdies erster Film seit Der schwarze Diamant (2017), bei dem er gemeinsam mit seinem Bruder Josh Regie führte.

    A House of Dynamite

    Kathryn Bigelow präsentiert am Lido mit A House o Dynamite ihren ersten Film seit Detroit (2017). Im Zentrum des Politthrillers steht eine fiktive nationale Sicherheitskrise im Weißen Haus, in der ein Kreis an Mitarbeiter auf eine eine drohende Raketenattacke reagieren muss.  Zum Cast gehören unter anderem Idris Elba, Rebecca Ferguson und Greta Lee. Der Film soll nach einer limitierten Kinoauswertung ab 24. Oktober weltweit auf Netflix verfügbar sein.

    Jay Kelly

    In Noah Baumbachs (Weißes Rauschen, 2022) neue romantische Komödie erzählt die Geschichte zweier Freunde (George Clooney, Adam Sandler) mittleren Alters, die bei einem chaotischen Wiedersehen ihren jugendlichen Geist wiederentdecken – und einsehen müssen, dass sie endlich erwachsen werden müssen. Jay Kelly feiert seine Premiere im Wettbewerb und wird ab November in ausgewählten US-Kinos sowie ab Dezember auf Netflix zu sehen sein.

    Frankenstein

    Auch Guillermo del Toro reist mit einem Netflix-Original nach Venedig und präsentiert mit Frankenstein eine Neuinterpretation des klassischen Monsterstoffes nach Mary Shelley. Jacob Elordi ist als ikonische Kreatur zu sehen, Oscar Isaac als Dr. Victor Frankenstein und Mia Goth in als Victors Verlobte. Der Film läuft im Wettbewerb und wird ab November beim Streaming-Dienst zu sehen sein.

    Father Mother Sister Brother

    Jim Jarmusch (Paterson, 2016) wird mit Father Mother Sister Brother erstmals im Wettbewerb von Venedig vertreten sein: Ein Episodenfilm, in dem Cate Blanchett, Vicky Krieps, Adam Driver und Charlotte Rampling zu sehen sind. Entfremdete Geschwister treffen aufeinander und müssen sich ungelösten Konflikten und der schwierigen Beziehung zu den Eltern stellen.

    No Other Choice

    Südkoreas Autorenfilmer Park Chan-wook (Die Frau im Nebel, 2022) stellt in Venedig mit No Other Choice seinen zwölften Spielfilm vor, exakt 20 Jahre nach Lady Vengeance. In der düsteren Satire arbeitet Man-soo seit 25 Jahren als Experte in der Papierproduktion, bis er unerwartet entlassen wird, in eine existenzielle Krise stürzt – und schließlich beginnt, andere Jobbewerber auszuschalten. Der Film wird im Wettbewerb des Festivals laufen.

    The Wizard of the Kremlin

    Olivier Assayas (Irma Vep, 2022) wagt sich mit seinem Wettbewerbsbeitrag The Wizard of the Kremlin an ein großes politisches Sujet: Der Film beleuchtet den Aufstieg von Wladimir Putin im postsowjetischen Russlan, gespielt von Jude Law. Paul Dano und Alicia Vikander sind ebenfalls in zentralen Rollen zu sehen.

    The Stranger

    François Ozon (Gelobt sei Gott, 2019) bringt mit The Stranger eine neue Adaption des Albert Camus-Klassikers nach Venedig. Das Werk erkundet Themen wie menschliche Grausamkeit, Existenzialismus und Post-Kolonialismus im Algerien der 1930er Jahre und läuft im Wettbewerb.

    In the Hand of Dante

    Julian Schnabel (Van Gogh, 2018) präsentiert sein Mystery-Drama In the Hand of Dante. Oscar Isaac, Martin Scorsese, Gerard Butler und Gal Gadot übernehmen zentrale Rollen in einem Film, der sich um das Originalskript von Dantes „Göttlicher Komödie“ dreht, das zunächst auf dem Schwarzmarkt landet und in die Hände eines New Yorker Mafia Bosses gerät. Der Film läuft außer Konkurrenz und verbindet Gegenwart mit historischen Handlungssträngen.

    Dead Man’s Wire

    In Dead Man’s Wire erzählt Gus Van Sant (Milk, 2008) die wahre Geschichte des Geiseldramas von 1977, bei dem Anthony „Tony“ Kiritsis den Präsidenten einer Hypothekenfirma, Richard Hall, als Geisel nahm. Bill Skarsgård, Colman Domingo und Al Pacino gehören zum prominent besetzten Cast. Der Thriller wird in Venedig außerhalb des Wettbewerbs gezeigt.

    Filmfestival Venedig 2025: Guillermo del Toros „Frankenstein“ und weitere Highlights im Überblick

    Ob Netflix-Neustart oder Kinoweltpremieren: Auch die 82. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig bietet aufregende Filmhighlights. Bleib dran – unsere Streaming-Datenbank wird regelmäßig mit aktuellen Startdaten für Deutschland ergänzt, sobald neue Details bekannt werden.

  • Die besten Filme und Serien mit Nicholas Hoult – und wo man sie streamen kann

    Die besten Filme und Serien mit Nicholas Hoult – und wo man sie streamen kann

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Vom Kind mit melancholischem Blick in About a Boy bis zum eitlen, größenwahnsinnigen Zaren in The Great: Nicholas Hoult hat sich als vielseitiger Schauspieler etabliert. Mal als bleicher Aristokrat, mal als psychotischer Feinschmecker oder ausgehungerter Soldat der Postapokalypse: Hoult taucht mit Präzision in Figuren ein, die nicht unbedingt die Sympathieträger ihrer Geschichten sind.

    Aktuell sorgt der britische Schauspieler mit seiner Verkörperung des Lex Luthor in Superman (2025) für Aufsehen. Unter der Regie von James Gunn spielt er den milliardenschweren Strippenzieher, der versucht, die Menschheit gegen den Kryptonier Clark Kent (David Corenswet) aufzubringen. Ein kalkulierender Gegner, der Nicholas Hoult die Möglichkeit gibt, seine Faszination für moralische Ambivalenz erneut zu demonstrieren.

    Ein guter Anlass also, sich seine bemerkenswerten Film- und Serienauftritte näher anzusehen!

    10. Skins (2007–2013)

    Die britische Serie Skins erzählt vom Leben einer Gruppe Teenager im modernen Bristol – ungeschönt, direkt und mit Themen, die zuvor selten so drastisch verhandelt wurden: Drogen, Sex, psychische Krisen, Familienzerfall. Jede Episode konzentriert sich auf eine Figur und zeigt, wie instabil die scheinbar sorgenfreie Jugend tatsächlich ist. In den ersten beiden Staffeln spielte Nicholas Hoult den charismatischen, aber manipulativen Tony Stonem. Eine Figur, die bewusst mit der Loyalität der Zuschauer spielt: gleichzeitig faszinierend und abstoßend.

    9. Das verschwiegene Buch (2017)

    Der Film begleitet J.D. Salinger von seinen frühen Versuchen als Schriftsteller über seine Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg bis zur Entstehung von „Der Fänger im Roggen“ und seinem freiwilligen Rückzug aus der Öffentlichkeit. Dabei zeigt er weniger das literarische Genie als den innerlich zerrissenen Menschen hinter dem Werk. Nicholas Hoult spielt Salinger als ehrgeizigen, empfindsamen und zunehmend isolierten Mann, dessen Selbstbild immer stärker mit der Realität kollidiert. Auch wenn Das verschwiegene Buch als Biopic konventionelle Wege geht, gelingt Hoult ein glaubwürdiges Porträt einer Persönlichkeit, die sich zeitlebens zwischen Ausdruckswillen und Rückzug bewegte.

    8. The Great (2020-2023)

    Historische Anleihen treffen auf anarchischen Humor: The Great ist eine satirische Neuinterpretation der Geschichte Katharina der Großen (Elle Fanning), die als junge Frau an den russischen Hof kommt – naiv, aber entschlossen, das Land zu modernisieren. Zwischen höfischen Intrigen, absurder Gewalt und unfassbarem Luxus kämpft sie um Macht, Liebe und politische Reformen. Nicholas Hoult spielt darin Peter III., Katharinas infantilen Ehemann. Sein Spiel pendelt gekonnt zwischen grotesker Selbstverliebtheit, kindlichem Trotz und gelegentlicher Tiefe.

    7. Juror No. 2 (2024)

    Clint Eastwoods Juror No. 2 erzählt nicht nur von Schuld, sondern auch davon, wie viel Mut es braucht, sie anzuerkennen: Ein Mann sitzt in der Jury – und merkt, dass er selbst mit dem Verbrechen zu tun haben könnte, über das er richten soll. Nicholas Hoult verleiht diesem innerlich taumelnden Mann, der zwischen Wahrheitspflicht und Selbsterhaltung wankt, die nötigen Nuancen, um die Spannung durchweg aufrecht zu erhalten. Keine großen Gesten, kein Pathos – sondern ein stilles Ringen, das umso eindringlicher wirkt.

    6. The Banker (2020)

    The Banker erzählt die wenig bekannte Geschichte zweier afroamerikanischer Unternehmer (Anthony Mackie und Samuel L. Jackson), die in den USA der 1960er-Jahre das System austricksen: Weil Schwarze kaum Zugang zum Immobilienmarkt haben, engagieren sie einen weißen Angestellten als Strohmann – nach außen das Gesicht, in Wahrheit ihr Schüler. Nicholas Hoult spielt diesen Matt Steiner, einen einfachen Arbeiter, der plötzlich die Sprache des Geldes, der Macht und der Täuschung lernen muss. Anfangs unbeholfen, dann zunehmend selbstbewusster. Hoult bringt diese Wandlung überzeugend auf den Punkt – ohne Übertreibung, aber mit Gespür für die politischen und persönlichen Konflikte, die darunter liegen.

    5. The Favourite (2018)

    Yorgos Lanthimos’ bitterböses Intrigenspiel am britischen Hof lebt von seinen starken Frauenrollen – aber auch Nicholas Hoult hat einen herrlich zickigen Auftritt als Lord Harley in The Favourite. Mit pudrigem Gesicht, gigantischer Perücke und spitzer Zunge stiehlt er so manche Szene. Harley ist karrieristisch, manipulativ – ein Machttaktiker, der ständig zwischen Allianzen und Eitelkeit schwankt. Eine Nebenrolle wie sie zu Nicholas Hoults Rollenwahl passt – und die zeigt, wie faszinierend Bosheit sein kann, wenn sie mit so viel Eleganz vorgetragen wird.

    4. About a Boy (2002)

    Eine Coming-of-Age-Komödie, die längst Kultstatus genießt: About a Boy erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem egozentrischen Junggesellen Will (Hugh Grant) und dem sensiblen Jungen Marcus – gespielt vom damals 12-jährigen Nicholas Hoult. Schon hier zeigt sich sein Talent für feine Zwischentöne: Marcus ist kein typisches Filmkind, sondern schüchtern, unbeholfen und doch unbeirrbar. Hoult gibt der Figur eine Gravitas, die ihn älter wirken lässt, als er ist. Rückblickend ist About a Boy nicht nur ein schöner Film über Außenseitertum, sondern der frühe Beweis für Hoults späteres schauspielerisches Feingefühl.

    3. Mad Max: Fury Road (2015)

    Imperator Furiosa (Charlize Theron) rebelliert gegen den Tyrannen Immortan Joe und flieht mit seinen versklavten Ehefrauen durch die Wüste – gejagt von einer Armee aus fanatischen Kriegern: George Millers postapokalyptische Höllenfahrt lebt von Tempo, waghalsigen Stunts und seltsam-charismatischen Figuren. Nicholas Hoult spielt Nux, einen kranken „Warboy“, der seinen Platz in Walhalla sucht. Anfangs nur fanatischer Anhänger eines brutalen Systems, entwickelt sich Nux zur überraschend tragischen Figur in Mad Max: Fury Road.

    2. The Menu (2022)

    Ein dekadenter Abend in einem exklusiven Restaurant eskaliert in The Menu zum tödlichen Albtraum. Nicholas Hoult spielt den Feinschmecker Tyler, der gemeinsam mit seiner Freundin (Anya Taylor-Joy) zu diesem ominösen Dinner eingeladen wird. Seine Figur ist ein elitäres, blind bewunderndes Opfer seiner eigenen Arroganz – und Hoult spielt das mit solch abstoßender Überheblichkeit, dass man als Zuschauer zwischen Mitleid für seine Begleitung und Schadenfreude über sein eigenes Schicksal schwankt. Selten wurde Fanboytum so seziert, selten war Hoult so präzise im Zurschaustellen (vermeintlich) intellektueller Eitelkeit.

    1. Nosferatu (2024)

    In Robert Eggers’ düsterem Remake des expressionistischen Horror-Klassikers nähert sich der Schrecken nicht mit lautem Getöse, sondern mit bedrückender Stille. Nosferatu folgt einer jungen Frau (Lily-Rose Depp), die von einem uralten Vampir (Bill Skarsgård) heimgesucht wird. Nicholas Hoult spielt ihren zunehmend gequälten Ehemann – eine Figur, die zwischen Liebe, Angst und wachsendem Wahn oszilliert. Hoult bringt dabei eine zerrissene Emotionalität auf die Leinwand: mit zurückgehaltener Panik, unterdrückter Wut und der verzweifelten Hoffnung, das Unvermeidliche aufzuhalten.

    Die besten Filme und Serien mit Nicholas Hoult – und wo man sie streamen kann

    Von About a Boy bis Nosferatu: Die untenstehende Liste zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern die besten Filme mit Nicholas Hoult derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

  • Das „New DC Universe“ in der richtigen Reihenfolge

    Das „New DC Universe“ in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Lange galt das DC-Universum als komplex, chaotisch und schwer durchschaubar. Unterschiedliche Timelines, konkurrierende Batman-Darsteller und ein Flash, der alles neu starten, aber gleichzeitig alles behalten sollte, sorgten bei vielen für ordentlich Verwirrung.

    Mit dem Neustart unter James Gunn und Peter Safran beginnt jetzt jedoch eine neue Ära, die ähnlich ambitioniert ist wie der MCU-Kickoff rund um Iron Man, gleichzeitig aber deutlich strukturierter als die frühen Versuche von Suicide Squad (2016) oder Justice League (2017).  Das sogenannte „New DC Universe“ startet bei null, mit frischen Figuren, einer klaren Erzählstruktur und einem übergreifenden Plan namens „Chapter One: Gods and Monsters“. Filme und Serien gehören nun zusammen, greifen inhaltlich ineinander und erzählen gemeinsam eine große Geschichte. Diese Liste zeigt die richtige Reihenfolge - übersichtlich, nachvollziehbar und komplett auf das neue DCU fokussiert.

    1. Creature Commandos (2024)

    Die animierte Serie Creature Commandos bildet den offiziellen Auftakt des neuen DCU. James Gunn schrieb alle Episoden selbst, was man deutlich an der schrägen Tonalität merken kann: Ein Monstertrupp aus Frankenstein, Weasel, Vampiren und Supersoldaten geht auf geheime Missionen, während der Humor immer wieder zwischen ironisch und abgründig pendelt. Wenn du es etwas verrückter magst, bekommst du hier auf jeden Fall den perfekten Einstieg. Auch wenn es „nur“ eine animierte Serie ist, führt Creature Commandos wichtige Figuren ein, die später in Live-Action zurückkehren. Mit knapp sieben Episoden und rund 25 Minuten pro Folge ist die Serie angenehm kurz und liefert trotzdem mehr als nur einen Appetizer. Als Startpunkt des neuen DCU unterscheidet sich Creature Commandos deutlich vom bodenständigeren, emotional aufgeladenen Superman.

    2. Superman (2025)

    James Gunns Superman ist der große Neustart auf der Leinwand: Clark Kent ist hier kein einsamer Außenseiter mehr, sondern Teil einer Welt voller anderer Helden. Damit unterscheidet sich dieser Superman deutlich von früheren Versionen durch weniger Pathos, mehr politische Spannung und einen echten Ensemble-Charakter. Die Geschichte setzt auf emotionale Momente, aber auch auf übergreifende Konflikte, die das DCU strukturieren sollen. Mit rund 140 Minuten darfst du kein Leichtgewicht erwarten, aber die Zeit nutzt er für mehr als nur Action: Die Idee von der Hoffnung in einer zerrissenen Welt steht im Zentrum. Im direkten Vergleich zu Creature Commandos wird hier schnell klar, wie kontrastreich das neue DCU aufgebaut ist: Statt ironischer Monsteraction gibt es ernste Weltpolitik, klassische Superheldenbilder und eine stärkere emotionale Verankerung. Während die Serie noch versponnen und verspielt wirkte, liefert Superman das Fundament für die übergreifende Erzählung.

    3. Peacemaker – Staffel 2 (2025)

    Peacemaker meldet sich zurück, diesmal als integraler Teil des DCU. Während Staffel 1 noch im alten DCEU spielte, schlägt Staffel 2 die Brücke ins neue Universum. Die Serie greift Figuren und Motive aus Superman auf und entwickelt den schrägen Antihelden weiter, ohne ihm den anarchischen Witz zu nehmen. John Cena spielt erneut groß auf, aber es geht nicht mehr nur um dumme Sprüche: Emotionale Verletzungen, gesellschaftlicher Kommentar und absurde Action gehen Hand in Hand. Wenn du The Boys mochtest, aber auf ein bisschen mehr Herz stehst, dürftest du hier genau richtig sein. Im Vergleich zu Superman ist Peacemaker deutlich schmutziger, roher und verspielter. Der Ton wechselt von episch zu anarchisch, ohne jedoch beliebig zu wirken. Die Staffel umfasst voraussichtlich wieder 8 Folgen mit je 45 Minuten.

    4. Lanterns (2026)

    Mit Lanterns wagt sich das neue DCU in deutlich düsteres Territorium. Statt knallbunter Weltraumabenteuer erwartet dich hier ein atmosphärisch dichter Krimi, der zwei Green Lanterns - Hal Jordan und John Stewart - auf der Erde zusammenführt. Gemeinsam untersuchen sie einen mysteriösen Fall, der weitreichende Konsequenzen haben könnte. Die visuelle Umsetzung dürfte auf jeden Fall opulent ausfallen - natürlich mit aufwändigen Effekten und cineastischer Bildsprache. Wenn James Gunns Beschreibung als „True Detective im DCU“ zutrifft, dann dürfte Lanterns deutlich geerdeter wirken als die schräge Tonalität von Peacemaker. Während Creature Commandos und Superman eine größere Bandbreite zwischen Ironie und Pathos abdecken, scheint Lanterns bewusst auf düstere Erzählstrukturen zu setzen. Geplant sind rund sechs Folgen mit jeweils etwa 60 Minuten Laufzeit -  also genug Raum, um die Charaktere und ihre Dynamik ausführlich zu erkunden. 

    5. Supergirl: Woman of Tomorrow (2026)

    Kara Zor-El bekommt endlich ihren eigenen Film: Supergirl: Woman of Tomorrow zeigt die Heldin in rund zwei Stunden als eine Figur, die durch hartes Trauma, viel Einsamkeit und Misstrauen stark geprägt wurde. Die Vorlage des Films stammt von Tom King und bringt eine melancholischere, ernstere Note ins DCU. Gespielt wird Supergirl übrigens von Milly Alcock, die keine Unbekannte ist: Sie tauchte bereits in Superman in einem kleinen Cameo auf - quasi ein stummer, aber starker Hinweis auf ihre eigene bevorstehende Story. Nach allem, was bisher über die Comicvorlage und Gunns Aussagen bekannt ist, setzt Supergirl stärker auf Isolation und existenzielle Härte als der hoffnungsvollere Superman. Karas Weltbild ist geprägt von ihren Traumata, was sie zum inhaltlichen Gegenstück zu Clarks optimistischem Ansatz macht. Gerade im Vergleich zu Lanterns, das ebenfalls auf Ambivalenz setzt, könnte Supergirl noch persönlicher und melancholischer ausfallen, wenn der Ton der Vorlage beibehalten wird.

    6. The Authority (voraussichtlich 2026)

    Mit The Authority öffnet sich das DCU für moralische Grauzonen. Das Team besteht aus Antihelden, die bereit sind, das große Ganze über alles zu stellen, auch wenn dafür Regeln gebrochen oder Unschuldige geopfert werden müssen. James Gunn will mit diesem Film zeigen, dass Heldentum nicht immer sauber oder bequem ist. Die Vorlage stammt aus der WildStorm-Ecke und richtet sich klar an ein erwachseneres Publikum. Noch ist wenig zur Laufzeit bekannt, aber man kann von einem dichten, kompromisslosen Film rechnen, der das DCU thematisch deutlich erweitert. Laut Gunn soll The Authority moralische Grauzonen aufreißen, die bisherige DCU-Titel eher nur angedeutet haben. Im Gegensatz zur klassischen Heldenerzählung aus Superman oder der emotional gebrochenen Perspektive in Supergirl stehen hier das „große Ganze“ und radikale Entscheidungen im Fokus. Wenn man die Tonlage mit Lanterns vergleicht, könnten sich beide zwar in der Ernsthaftigkeit ähneln, The Authority dürfte jedoch politischer und kompromissloser ausfallen.

    7. Batman: The Brave and the Bold (voraussichtlich 2027)

    Ein neuer Batman, der diesmal nicht als Einzelkämpfer unterwegs ist, sondern als Vater: The Brave and the Bold bringt Bruce Wayne mit seinem Sohn Damian zusammen, der als Robin ganz eigene Vorstellungen von Moral und Erziehung hat. Familiendrama trifft hier auf klassische Detektivgeschichte und Superhelden-Action. Anders als der düstere Robert-Pattinson-Batman ist diese 130minütige Version stärker im DCU verankert und bereit zur Zusammenarbeit. Im Vergleich zu The Authority, das Distanz zu traditionellen Heldennarrativen sucht, verspricht Batman: The Brave and the Bold eine Rückkehr zur klassischen DC-Figur – allerdings mit einem familiären Twist. Nach allem, was bisher bekannt ist, liegt der emotionale Fokus hier auf Vater-Sohn-Dynamik, was ihn stärker erdet als das kosmische Setup von Lanterns. Auch gegenüber Supergirl wirkt diese Konstellation weniger existenziell, dafür aber menschlich zugänglicher.

    8. Booster Gold (voraussichtlich 2027)

    Mit Booster Gold bekommt das DCU eine der ungewöhnlichsten Figuren aus dem Comic-Kosmos. Der Titelheld stammt aus der Zukunft und nutzt moderne Technologie, um sich in der Gegenwart als Superheld zu etablieren, allerdings nicht aus rein selbstlosen Motiven. Laut James Gunn soll die Serie einen Protagonisten zeigen, der mit einem tiefen Gefühl von Unsicherheit kämpft und Anerkennung sucht, koste es, was es wolle. Ob daraus am Ende ein Held oder ein Blender wird, bleibt offen. Wenn man Gunns Ankündigung folgt, geht es bei Booster Gold weniger um klassische Superheldenaktionen, sondern um Selbstzweifel, Anerkennungssuche und öffentliche Wahrnehmung. Im Vergleich zu Batman: The Brave and the Bold, das familiäre Rollen reflektiert, wirkt Booster eher wie ein Kommentar auf soziale Unsicherheiten der Gegenwart. Auch zu The Authority steht er im Kontrast: Dort geht es um Überzeugung, hier möglicherweise um Identitätskrisen.

  • 10 Streaming-Tipps für Fans von „Dexter: Wiedererwachen“: Mord, Moral und Familie

    10 Streaming-Tipps für Fans von „Dexter: Wiedererwachen“: Mord, Moral und Familie

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Nach dem Schock-Ende von Dexter: New Blood meldet sich der einstige Serienmörder zurück: Dexter: Wiedererwachen (Originaltitel: Dexter: Resurrection) beginnt mit einer Wendung, die viele (zunächst) nicht kommen sahen. Dexter hat den Schuss seines Sohnes Harrison überlebt und erwacht aus dem Koma – verändert, geschwächt, aber fest entschlossen, seinen Sohn zu finden. Der ist inzwischen untergetaucht.

    In New York City beginnt Dexter eine Reise, die ihn nicht nur erneut mit seiner eigenen Vergangenheit und neuen Serienkillern, sondern auch weiter mit seiner Vaterschaft konfrontiert. Wer auf der Suche nach ähnlichen Serien ist, die ebenfalls moralisch zwielichtige Charaktere, schwierige Familienbande und abseitige Krimi-Plots bieten, sollte sich an den folgenden Titeln versuchen.

    Bates Motel (2013-2017)

    Bates Motel erzählt davon, wie aus einem traumatisierten Jugendlichen einer der bekanntesten Psychopathen der Filmgeschichte wird: Norman Bates, der Mörder in Alfred Hitchcocks Psycho (1950). Freddie Highmore verkörpert Norman als sensiblen, aber zunehmend die Kontrolle verlierenden Teenager, der mit seiner Mutter (Vera Farmiga) in ein abgelegenes Motel zieht und dort bald drastische Gewalt erlebt.

    Bereits das Setting erinnert an Dexter: Wiedererwachen: Auch Dexters Sohn Harrison lebt zu Beginn der neuen Staffel in einem Hotel, auch er versucht einen Neuanfang – während das Trauma unaufhaltsam nachwirkt. Der zentrale Unterschied liegt in der Bewusstheit: Harrison weiß bereits, wer er ist – Norman wird erst allmählich zum Killer. Doch beide Serien beschäftigen sich damit, welchen Anteil familiäre Bande daran haben.

    Sweetpea (2024)

    In der britischen Serie Sweetpea steht Rhiannon Lewis (Ella Purnell) im Mittelpunkt – eine scheinbar normale junge Frau mit Job, Partner und Freundeskreis. Doch hinter der Fassade schlummert eine tief sitzende Wut, die sich regelmäßig in brutalen Fantasien und schließlich realen Gewalttaten entlädt. Rhiannon führt ein penibel doppeltes Leben, in dem sie tagsüber freundlich lächelt und nachts die dunklen Seiten ihrer Mitmenschen „korrigiert“.

    Wie bei Dexter  geht es auch hier um das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Fassade, innerem Abgrund und moralischer Selbstrechtfertigung. Zwischen düsterer Komödie und Psychothriller wirkt Sweetpea bisweilen wie die weibliche und überraschend sarkastische Variante von Dexter Morgan.

    Hannibal (2013-2015)

    Diese visuell brillante Serie von Bryan Fuller erzählt die Vorgeschichte des berühmten Kannibalen Hannibal Lecter (Mads Mikkelsen) und seiner Beziehung zum FBI-Profiler Will Graham (Hugh Dancy). Ihre Interaktion entwickelt sich zu einem gefährlich-intimen Spiel aus Nähe, Misstrauen und gegenseitiger Manipulation. Hannibal ist zugleich ästhetisch berauschend und psychologisch verstörend – eine Serie über die Verlockung des Abgrunds. 

    Wie Dexter steht Hannibal für den gut funktionierenden Psychopathen, der sein wahres Ich unter einer Maske verbirgt.In Dexter: Wiedererwachen zeigt sich außerdem eine ähnliche Dynamik, wenn auch in einer anderen, familiären Konstellation: Harrison und Dexter gefährden und brauchen einander – ein ständiger Konflikt zwischen Bindung und Vernichtung.

    Fargo (seit 2014)

    Fargo erzählt in jeder Staffel eine neue Geschichte von Kriminalität, moralischen Verirrungen und tragischen Zufällen – stets getragen vom Tonfall der Coen-Brüder, die mit dem gleichnamigen Film (1996) die Vorlage zur Serie lieferten. Kleinstadtcharaktere, Alltagsbanalität und groteske Gewalt spielen hier wie dort perfekt zusammen – wobei sich schwarzer Humor gekonnt mit echter Tragik abwechselt.

    Dexter: Wiedererwachen setzt auf ähnliche Kontraste: Die Normalität des Alltags kollidiert mit der brutalen Realität darunter, die Figuren sind zerrissen zwischen äußerer Anpassung und innerem Instinkt – und bei allem Drama blitzt doch immer wieder ein „comic relief“ durch.

    True Detective (seit 2014)

    Auch hier erzählt jede Staffel eine eigene Story, wobei vor allem der erste Durchlauf ist ein düsteres Meisterwerk war: Matthew McConaughey und Woody Harrelson spielen zwei ungleiche Detectives, die über 17 Jahre hinweg einen mysteriösen Mordfall verfolgen. True Detective verknüpft klassische Krimielemente mit philosophischen Anklängen, existenzieller Leere und einem mitschwingendem tiefen Misstrauen gegenüber menschlicher Natur.

    Wie in Dexter: Wiedererwachen geht es nicht nur um das „Wer war es?“, sondern um das „Was macht das mit uns?“. Auch hier sind die Figuren tief gezeichnet, gebrochen – und auf seltsame Weise verbunden durch das, was sie gesehen und getan haben. Für Fans, die an Dexter nicht nur den Mord, sondern die moralischen Folgen interessieren – und offen sind für ein wenig mehr Tiefgang.

    Barry (2018-2023)

    Bill Haders Barry beginnt als rabenschwarze Komödie, doch verwandelt sich im Lauf der Staffeln in ein immer finstereres Psychodrama. Barry Berkman ist ein depressiver Ex-Soldat, der als Auftragskiller arbeitet und durch einen Zufall in Los Angeles zur Schauspielerei kommt. Was wie eine absurde Prämisse klingt, wird zu einer originellen Erzählung über Schuld, Identitätsverlust und die Sehnsucht nach Erlösung.Barry und Dexter: Wiedererwachen verbindet der zentrale Konflikt: Kann ein Mensch mit blutiger Vergangenheit ein neues Leben beginnen? Barry verheddert sich, ebenso wie Dexter und Harrison, immer wieder beim Versuch, ein neues Ich zu erschaffen.

    Mare of Easttown (2021)

    Kate Winslet brilliert als abgekämpfte Polizistin Mare Sheehan in dieser grandiosen Miniserie, die Krimi und Familiendrama in sich vereint. In einer Kleinstadt in Pennsylvania  wird ein junges Mädchen ermordet, während Mare nicht nur beruflich, sondern auch privat mit großen Problemen kämpft. Mare of Easttown lebt von seiner subtilen Figurenzeichnung und dem realistischen Ton: Niemand ist ganz gut oder ganz böse, jeder trägt seine Narben.

    Wie in Dexter: Wiedererwachen steht das soziale Umfeld stark im Fokus: Menschen kennen sich seit Jahren, verschweigen sich aber das Wesentliche. Und beide Serien fragen, ob eine zerrüttete Familie – ob nun Sheehans oder Morgans – je wieder heil werden kann.

    The Americans (2013-2018)

    Ein scheinbar amerikanisches Ehepaar (Keri Russell und Matthew Rhys) lebt in den 1980ern mit zwei Kindern in der Vorstadt. Doch Philip und Elizabeth Jennings sind KGB-Agenten, die ein Doppelleben führen. The Americans ist nicht nur ein Spionagethriller, sondern vor allem eine spannende Erzählung über Lüge, Loyalität und emotionale Spaltung. Die Beziehung zu den eigenen Kindern wird zum Pulverfass, je mehr die Wahrheit ans Licht dringt.

    In Dexter: Wiedererwachen zeigt sich eine ähnliche Dynamik: Vater und Sohn sind sich auf bedrückende Weise ähnlich, müssen ihre wahre Identität verschleiern und hadern auf unterschiedliche Weise mit ihren Wahrheiten.

    Breaking Bad (2008-2013)

    Walter White (Bryan Cranston) ist ein krebskranker Chemielehrer, der zum Meth-Koch wird, um seine Familie abzusichern – oder sich selbst zu beweisen. Breaking Bad zeigt eine der eindrucksvollsten Transformationen der Seriengeschichte. Dabei ist die (quasi) Vater-Sohn-Beziehung zu Jesse Pinkman zentral: Zuneigung wird zu Schuld, führt Manipulation und schließlich zu gegenseitiger Zerstörung.

    In Dexter: Wiedererwachen hallt diese Dynamik nach: Dexter will Harrison schützen, ihn zu einem „besseren“ Killer machen – oder ihn vom Töten abhalten? Wie Walter gerät auch Dexter in einen Teufelskreis, in dem gute Absichten mitunter nur noch mehr Unheil anrichten.

    Six Feet Under (2001-2005)

    Eine Serie, die man als Fan von Michael C. Hall gesehen haben muss – und nicht nur als solcher: Kaum ein TV-Epos widmet sich so tiefgründig und nuanciert dem komplexen Kosmos „Familie“ wie Alan Balls Six Feet Under. Im Zentrum stehen die Fishers, die ein Bestattungsinstitut betreiben – es geht ebenso um den Alltag der einzelnen Familienmitglieder als auch darum, wie sehr der Tod das Leben formt.

    Michael C. Hall spielt hier David Fisher, einen homosexuellen, innerlich mit sich hadernden Bestatter. Six Feet Under handelt mitunter vom Versuch, in einer von Tod und Verdrängung durchdrungenen Umgebung, Nähe und Normalität zuzulassen. Eine deutliche Parallele zu Dexter und den dazugehörigen Spin-Offs: der Tod als ständiger Begleiter und die Sehnsucht nach Verbindung inmitten von Verlust spielen auch dort eine zentrale Rolle.

    10 Serien-Tipps für Fans von „Dexter: Wiedererwachen“: Wo man sie streamen kann

    Die untenstehende Liste gibt einen Überblick darüber, wo man alle Serien, die wir Fans von Dexter: Wiedererwachen empfehlen, aktuell im Abo, als Kauf- oder Leihoption streamen kann. 

  • Diese Filme solltest du dir vor “Fantastic Four: First Steps” ansehen

    Diese Filme solltest du dir vor “Fantastic Four: First Steps” ansehen

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Fantastic Four: First Steps bringt Marvels bunt gewürfeltes Quartett endlich ins MCU – und das auf eine überraschend frische Art. Der Film spielt in einem Retro-Paralleluniversum, das an die 1960er-Jahre erinnert, und verzichtet komplett auf kompliziertes MCU-Lore. Das heißt: Du musst keine Filme oder Serien nachholen, um die Geschichte zu verstehen. First Steps steht für sich selbst. Trotzdem lohnt es sich für Fans, vorab ein paar Schlüsselwerke anzusehen – nicht, weil sie nötig wären, sondern weil sie mehr Kontext, Figurenhintergründe und spannende Querverbindungen liefern. Wer mehr über Galactus, Shalla-Bal, Moleman oder die Geschichte der Fantastic Four wissen will, bekommt hier alle wichtigen Antworten!

    Thunderbolts (2025)

    In Thunderbolts lohnt sich das Warten auf die witzige Post-Credit-Szene besonders, denn hier kannst du einen ersten Blick aufs coole Raumschiff der Fantastic Four erhaschen. Damit ist klar: Marvels sogenannte erste Familie ist bereits auf dem Weg ins Hauptuniversum des MCU. Auch wenn die Figuren selbst (noch) nicht auftreten, ist dieser kurze Moment ein kleines Signal an alle Fans, dass die Ereignisse von First Steps direkten Einfluss auf die kommenden Filme haben werden. Wer die größeren Zusammenhänge und Verknüpfungen der kommenden MCU-Phasen verstehen will, sollte Thunderbolts nicht verpassen – schon allein, um die entscheidenden Hinweise auf das nächste große Kapitel rund um die Fantastic Four mitzunehmen.

    Fantastic Four (2005)

    Der erste große Kinoauftritt der Fantastic Four brachte Ioan Gruffudd als Mr. Fantastic, Jessica Alba als Invisible Woman, Chris Evans als Human Torch und Michael Chiklis als The Thing auf die Leinwand – ein schlagkräftiges Quartett mit toller Chemie, das bis heute in Erinnerung bleibt. Zwar hagelte es von der Kritik negative Bewertungen, doch für eine ganze Generation war dieser Film der Einstieg ins cineastische Marvel-Universum. Der Streifen erzählt nicht nur, wie das Team durch kosmische Strahlung zu Helden wird, sondern zeigt auch ihre inneren Konflikte, Egos und Beziehungen. Julian McMahon als Doctor Doom liefert einen frühen, wichtigen Auftritt als ikonischer Marvel-Schurke. Du möchtest den popkulturellen Impact der Gruppe verstehen? Dann musst du hier unbedingt reinschauen.

    Ant-Man and the Wasp: Quantumania (2023)

    Die Quantenebene, alternative Dimensionen und Kang der Eroberer stehen im Zentrum dieses Films – alles Themen, die auch für die Fantastic Four entscheidend sein werden. Kang ist dabei nicht nur ein Multiversums-Schurke, sondern in einer anderen Dimension sogar mit Reed Richards verwandt, was für zukünftige Entwicklungen im MCU spannend sein könnte. Ob Kang weiterhin von Jonathan Majors verkörpert wird, bleibt allerdings unklar, nachdem der Schauspieler von seiner Ex-Partnerin der Körperverletzung und häuslicher Gewalt beschuldigt wurde. Auf jeden Fall zeigt Quantumania eindrucksvoll, wie brüchig die Grenzen zwischen den Realitäten im MCU geworden sind, und unterstreicht, in welch komplexes und vielschichtiges Universum die Fantastic Four eintreten.

    Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer (2007)

    Dieses Sequel führt die Fantastic Four tiefer in die kosmischen Dimensionen des Marvel-Universums. Kritiker konnten sich nie richtig mit dem Film anfreunden, doch bei vielen Fans hat er sich längst als kleiner Kultfavorit etabliert – auch, weil er eine kindliche Naivität ausstrahlt, die modernen Superhelden-Filmen oft fehlt. Mit dem Silver Surfer betritt Norin Radd die Bühne, der als Galactus’ eindrucksvoller Herold die Erde bedroht. Erzählerisch mag der Film holprig sein, doch visuell bietet er spektakuläre Bilder und macht klar, dass es bei Marvel längst nicht nur um Konflikte auf der Erde geht. Auch die Rivalität mit Doctor Doom wird hier fortgeführt. Wer sich auf First Steps einstimmen will, findet hier wichtige Vorboten.

    Fantastic Four(2015)

    Das Reboot unter Josh Trank sollte vieles anders machen: düsterer, realistischer, wissenschaftlicher. Doch am Ende wurde der Film als Flop gewertet – sowohl von den Kritikern als auch von den Fans. Trotzdem lohnt es sich, ihn als Teil der Fantastic Four-Geschichte zu kennen. Hier begegnen wir den Figuren als junge Genies am Baxter Institute, die nach Planet Zero reisen, wo sie durch ein fehlgeschlagenes Experiment ihre übermenschlichen Kräfte erhalten. Besonders spannend ist, dass der Film genau das liefert, was die Marvel Studios mit First Steps wohl vermeiden wollen: liebloses Worldbuilding, schwache Charakterentwicklung und eine distanzierte Erzählweise. Daher sind sich viele Hardcore-Fans einig, dass dieses missglückte Reboot heute vor allem als Beispiel dient, was das neue F4-Abenteuer unbedingt besser machen muss.

    Doctor Strange in the Multiverse of Madness (2022)

    Das MCU-Abenteuer Doctor Strange in the Multiverse of Madness bringt uns das Marvel-Multiversum so nah wie nie zuvor – und liefert dabei auch einen ikonischen, wenn auch kurzen, Fantastic-Four-Moment. Auf Earth-838 taucht Reed Richards auf, gespielt von John Krasinski. Sein Auftritt mag kurz sein, doch er ist ein deutliches Signal dafür, wie Marvel seinerzeit die Fantastic Four ins größere MCU einbinden wollte. Gleichzeitig zeigt der Film die Gefahren, Abgründe und Möglichkeiten des Multiversums – ein zentrales Thema für First Steps, der in einer ganz eigenen Realität spielt. Wer verstehen möchte, was hinter dem Multiversum steckt, sollte diesen vielschichtigen Film voller spannender Figuren schon deshalb nicht verpassen.

    Eternals (2021)

    In Eternals lernen wir erstmals die Celestials und Deviants kennen – gottgleiche Wesen, die das Marvel-Universum bereits seit den Comics von 1976 prägen. Diese kosmischen Figuren sind auch für die Fantastic Four relevant, vor allem weil Giganto, der im Video eines Werbepartners zu First Steps auftaucht, ein Deviant-Mutant ist. Obwohl Eternals an den Kinokassen floppte, erweitert er den Blick auf die Marvel-Welt weit über die Avengers und irdische Helden hinaus und macht deutlich, wie komplex die Hierarchie der Mächte im Universum ist. Wer sich besonders gründlich auf First Steps vorbereiten möchte, erfährt hier zudem, in welchem Maßstab Galactus als Weltenverschlinger agiert – und was für eine Bedrohung er wirklich darstellt.

    Wo du die oben genannten “Fantastic Four”-Filme streamen kannst

    Für Fans der Fantastic Four gibt es nicht nur den kommenden MCU-Film zu entdecken, sondern auch die spannenden Titel aus unserer Liste. Von den Fox-Filmen mit Silver Surfer und Doctor Doom bis hin zu wichtigen MCU-Auftritten in Doctor Strange oder Ant-Man and the Wasp: Quantumania – all diese Filme zeichnen ein faszinierendes Bild. Sie zeigen, wie sich das Team über die Jahre entwickelt hat, welche Gegner es prägten und wie es ins größere Marvel-Universum eingebunden ist. Im JustWatch-Streaming-Guide findest du alle genannten Titel, die aktuell in Deutschland verfügbar sind. Mit unseren Filtern nach Streamingdienst, Genre oder Bewertung kannst du dir mühelos deine persönliche Fantastic-Four-Playlist zusammenstellen. Viel Spaß beim Schauen, Vergleichen und Entdecken!

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