True Crime auf Netflix packt uns, weil es mehr ist als nur Mord und Ermittlungen. Es geht um echte Schicksale, um Abgründe, die wir kaum fassen können, und um Fragen, die uns nicht loslassen: Wie konnte das passieren? Warum tun Menschen so etwas? Netflix bietet eine riesige Auswahl an Dokus und Serien, die schockieren, fesseln und oft noch lange nachwirken.
Von Serienkillern über Justizskandale bis hin zu ungelösten Fällen – hier finden True-Crime-Fans alles, was das Herz begehrt. Diese Liste zeigt dir die spannendsten, verstörendsten und meistdiskutierten True-Crime-Shows, die du aktuell streamen kannst – perfekt für alle, die den wahren Nervenkitzel suchen.
Making a Murderer (2015)
Kaum eine Serie hat das True-Crime-Genre so geprägt wie Making a Murderer. Über zehn Jahre hinweg begleitete das Doku-Team den Fall Steven Avery, der nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis kommt, nur um kurz darauf erneut wegen Mordes angeklagt zu werden. Was sich hier für ein Plot entfaltet, ist nicht nur ein krasses Justizdrama, sondern ein erschütterndes Porträt eines Systems, das immer tiefer im eigenen Netz aus Fehlern, Vorurteilen und Machtmissbrauch versinkt. Die Serie macht wütend, fassungslos – und süchtig. Wer The Keepers mochte, weil dort Institutionen hinterfragt werden, findet hier denselben Mut zur Konfrontation – nur noch roher und intimer.
The Staircase: Tod auf der Treppe (2004)
Die französische Doku-Serie The Staircase: Tod auf der Treppe über den Mordfall Michael Peterson gilt als Meilenstein des True-Crime-Genres. Über viele Jahre hinweg begleitet die Kamera nicht nur den Prozess, sondern auch die Familie, die Medien und die anwaltlichen Strategien. Heraus kommt ein komplexes Bild, das Fragen aufwirft: War es ein Unfall, Mord oder etwas dazwischen? Statt auf Sensation zu setzen, beleuchtet die Serie moralische Grauzonen, Justizmechanismen und psychologische Spannungen. Sie zeigt, wie ein Familiendrama zu einem global diskutierten Kriminalfall wird – und wie Wahrheiten sich mit jeder neuen Perspektive verschieben. Wer Making a Murderer faszinierend fand, bekommt hier eine analytischere, fast klinische Version davon – präzise, beobachtend und unheimlich ehrlich.
Night Stalker: Jagd auf einen Serienmörder (2021)
Night Stalker erzählt die fieberhafte Jagd nach Richard Ramirez, einem der gefürchtetsten Serienmörder der 1980er-Jahre, der Los Angeles in Angst und Schrecken versetzte. Menschen verriegelten Türen und Fenster, schliefen mit Baseballschlägern, und Polizisten arbeiteten rund um die Uhr, um den sogenannten „Nachtjäger“ zu fassen. Die Serie zeigt nicht nur die brutalen Taten, sondern auch die emotionale Belastung der Ermittler Frank Salerno und Gil Carrillo, die unter massivem Druck standen. Besonders eindrucksvoll ist, wie die Doku zwischen Polizeiarbeit, Medienrummel und den Perspektiven der Überlebenden wechselt. Archivaufnahmen, Interviews und eine beklemmende Inszenierung machen Night Stalker zu einem intensiven True-Crime-Erlebnis, das tief unter die Haut geht und dich lange nicht loslässt. Wer Don’t F**k With Cats für seinen Thrill mochte, findet hier eine würdige Alternative.
Don’t F**k With Cats: Die Jagd nach einem Internet-Killer (2019)
Don’t F**k With Cats beginnt wie ein Internetphänomen: Ein Unbekannter postet grausame Tierquälerei-Videos, und eine Online-Community macht sich daran, ihn zu entlarven. Was zunächst wie ein makabres Online-Spiel wirkt, entwickelt sich bald zu einer globalen Fahndung, die in Mord und internationalem Entsetzen endet. Besonders faszinierend ist, wie die Serie die Dynamik des Internets beleuchtet: Wann wird aus Empörung Obsession? Wer überwacht hier eigentlich wen? Und wie weit darf digitale Selbstjustiz gehen? Wie bei American Murder entlarvt die Serie die Medienmechanismen hinter unserer Faszination für Verbrechen. Unangenehm, klug und verstörend – und eine der wenigen True-Crime-Produktionen, die sich trauen, das Publikum mit anzuklagen.
American Murder: Die Bilderbuchfamilie (2020)
American Murder erzählt von Shanann Watts, ihrem Mann Chris und ihren beiden Kindern – und vom unvorstellbaren Verbrechen, das ihre Familie zerstörte. Die Doku arbeitet ausschließlich mit Originalmaterial: Social-Media-Posts, Textnachrichten, Polizei-Bodycams. Gerade diese Erzählweise macht diese Doku so intensiv und erschütternd. Was passiert hinter den perfekten Instagram-Fassaden? Wie werden persönliche Dramen zu medialen Sensationen? Und welche Rolle spielen wir als Zuschauer:innen dabei? Genau wie Don’t F**k With Cats zwingt uns diese Doku dazu, genauer hinzuschauen, ohne uns einfache Erklärungen zu liefern. Sie ist unbequem, bewegend und ein extremes Beispiel dafür, wie soziale Medien unsere Wahrnehmung von Schuld, Tragödie und Intimität prägen. Wer emotional eindringlichen True Crime sucht, wird hier nicht vom Bildschirm loskommen.
The Keepers (2017)
The Keepers ist kein klassischer Whodunit-Krimi, sondern investigative Aufklärung mit Tiefgang. Im Mittelpunkt steht der Mord an Schwester Cathy Cesnik in den 1960er-Jahren – und die erschütternde Vertuschung eines weitreichenden Missbrauchsskandals an einer katholischen Schule in Baltimore. Jahrzehnte später rollen zwei ehemalige Schülerinnen den Fall wieder auf, stellen Fragen, die niemand mehr beantworten will, und decken systematische Missstände auf. Was die Serie besonders stark macht, ist ihre Mischung aus Menschlichkeit und unnachgiebiger Recherche. Wie Making a Murderer richtet auch The Keepers den Blick auf renommierte Institutionen und ihr Versagen – geht dabei aber noch tiefer und zeigt mehr Empathie für die Opfer.
Killer Sally (2022)
Killer Sally beleuchtet das Leben von Sally McNeil, einer ehemaligen Bodybuilderin und Kampfsportlerin, die ihren Ehemann erschoss – aus Notwehr, wie sie behauptet. Doch schnell wird klar: Hier geht es um weit mehr als einen einzelnen Mordfall. Die Serie wirft einen kritischen Blick auf ein Milieu voller Gewalt, toxischer Beziehungen, Leistungsdruck und gesellschaftlicher Rollenerwartungen. Besonders spannend ist die Frage, wie die Öffentlichkeit „starke Frauen“ wahrnimmt – und wie schnell Medien und Justiz zu vorschnellen Urteilen neigen. Killer Sally dekonstruiert Täter-Opfer-Schemata, zeigt Traumata, Machtkämpfe und den Einfluss der Fitnesswelt. Wie bei The Keepers steht der gesellschaftliche Kontext im Vordergrund, doch hier geht es um Gender, Macht und Vorurteile. Für alle, die True Crime als komplexes, unbequemes Spiegelbild unserer Kultur verstehen, ist diese Serie ein Muss.
Mord unter Mormonen (2021)
Der Titel Mord unter Mormonen klingt wie ein Thriller, ist aber Realität – und genau das macht die Serie so fesselnd. Sie erzählt die Geschichte von Mark Hofmann, einem brillanten Fälscher, der es schaffte, die Mormonenkirche mit gefälschten Dokumenten ins Wanken zu bringen. Als sein Schwindel auffliegt, greift er zu Briefbomben, die Menschen töten und eine ganze Gemeinde erschüttern. Die Serie beleuchtet dabei nicht nur den Kriminalfall selbst, sondern auch das religiöse und gesellschaftliche Umfeld, das Hofmann für seine Zwecke ausnutzt. Besonders spannend sind die psychologischen Abgründe eines Mannes, der sich mit Charme und Kalkül Vertrauen erschlich. Im Gegensatz zu American Murder oder Killer Sally, die intime Familiendramen beleuchten, zeigt Mord unter Mormonen die kalte Strategie eines Betrügers, der alle täuscht. Letztlich ist es eine Geschichte über Glauben als Ware und Macht als Maske.
Unser Vater: Dr. Cline (2022)
Unser Vater: Dr. Cline erzählt einen der schockierendsten Fälle medizinischen Missbrauchs, die je ans Licht kamen. Donald Cline, ein angesehener Fruchtbarkeitsarzt, befruchtet über Jahre hinweg heimlich Patientinnen mit seinem eigenen Sperma – ohne deren Wissen oder Zustimmung. Erst durch moderne DNA-Tests, die familiäre Zusammenhänge offenlegen, beginnt sich das Netz aus Lügen, Betrug und Machtmissbrauch zu entwirren. Die Doku beleuchtet nicht nur das Ausmaß der Vergehen, sondern auch die traumatischen Folgen: zerstörtes Vertrauen, juristische Ohnmacht und Identitätskrisen. Besonders erschütternd ist, wie lange die Stimmen der Opfer ignoriert oder abgetan wurden. Kurzum: Wie Killer Sally offenbart auch diese Doku, wo Justiz, Ethik und gesellschaftliche Verantwortung versagen.
Unsolved Mysteries (2020)
Unsolved Mysteries bringt einen legendären True-Crime-Klassiker ins Hier und Jetzt – mit frischem Look und gewohnt fesselndem Konzept. Jede Folge widmet sich einem ungelösten Fall: verschwundene Personen, rätselhafte Todesfälle, unheimliche Begegnungen oder unerklärliche Phänomene. Während etwa Making a Murderer zum Nachdenken anregt, fordert Unsolved Mysteries sein Publikum direkt zum Miträtseln und Mitermitteln auf. Hinweise werden gesammelt, Theorien vorgestellt, und am Ende bleibt oft mehr Rätsel als Auflösung. Gerade das steigert die Faszination: Nicht jeder Fall endet mit einem klaren Täter, nicht jede Spur führt zu einer Antwort. Das macht Unsolved Mysteries perfekt für alle, die beim Schauen mitdenken, miträtseln und mitfiebern möchten.






























































































































































































































