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  • Von “Superman” bis “Peacemaker”: Das sind die besten James Gunn-Werke

    Von “Superman” bis “Peacemaker”: Das sind die besten James Gunn-Werke

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    James Gunn ist ein echtes Unikat im Blockbuster-Zirkus. Wo andere Superheldenfilme oft aalglatt daherkommen, fühlt sich sein Stil eher an wie eine Mischung aus Kick-Ass (2010) und Chronicle (2012) - ein bisschen dreckiger, ein bisschen emotionaler, vor allem aber immer überraschend. 

    Bei ihm treffen schräge Außenseiter auf absurde Gewalt und echte Gefühle, ohne dass es jemals gezwungen wirkt. Gunn schreibt nicht über Götter in Spandex, sondern über gebrochene Figuren mit Humor und Herz, ob nun in einem sprechenden Waschbären oder einem Antihelden mit Haifischgebiss. Und gerade weil er sich traut, die Konventionen zu brechen, darf er jetzt das komplette neue DC-Universum aufbauen. Diese Liste zeigt, wie vielseitig sein Werk wirklich ist, und warum du ihn als Regisseur auf dem Schirm haben solltest.

     1. Superman (2025)

    James Gunn schlägt mit Superman ein neues Kapitel im DC-Universum auf, und das mit einem Mix aus Nostalgie, Herz und einer überraschend frischen Vision. Nachdem das Franchise rund um den Mann aus Stahl in den letzten Jahren etwas orientierungslos wirkte, bringt Gunn genau das zurück, was lange gefehlt hat: Seele. Wer hätte gedacht, dass Superman wieder so menschlich wirken kann? Es geht nicht nur um übermenschliche Kräfte, sondern um Werte, Zweifel und den ewigen Konflikt zwischen Macht und Moral. Clark Kent ist hier kein unantastbarer Gott, sondern ein junger Held, der seinen Platz in der Welt sucht und ihn genau damit so richtig greifbar macht. Superman fühlt sich deutlich geerdeter an als das wilde Ensemblechaos aus The Suicide Squad oder die bittersüße Space-Exzentrik von Guardians of the Galaxy. Gunn zeigt hier eine andere Facette seines Könnens: Statt Außenseiter mit Explosionshintergrund stehen Menschlichkeit, Werte und leise Konflikte im Fokus. Dabei bleibt seine Handschrift erkennbar, nur diesmal verpackt in ein klassisches Heldenmärchen mit mehr Herz als Zynismus.

     2. The Suicide Squad (2021) 

    Vergiss die erste Version - The Suicide Squad ist der wahre Startschuss für diese durchgeknallte Antihelden-Truppe. Nachdem der erste Film eher enttäuschte, hat Gunn dem Franchise ein ganz neues Leben eingehaucht. Wer hätte gedacht, dass ein Film über eine Bande von losen Bösewichten so viel Spaß machen kann? Wir sprechen hier von Charakteren, die nicht nur schlecht sind, sondern richtig schlecht, aber das auf eine Art, die einfach durchgehend großartig unterhält. Wenn du Deadpool mochtest, wirst du hier voll auf deine Kosten kommen. Im Vergleich zu Superman ist The Suicide Squad viel anarchischer, aber gerade darin zeigt sich Gunns Handschrift besonders deutlich. Wo Superman Haltung zeigt, zelebriert dieser Film den Wahnsinn - allerdings mit ebenso viel Herz.

    Mit einer Laufzeit von 132 Minuten bleibt genug Raum, um selbst abseitigen Figuren wie Polka-Dot Man Tiefe zu verleihen.

    3. Peacemaker (seit 2022) 

    Du wolltest mehr von John Cenas absurder Figur aus The Suicide Squad? Peacemaker liefert. Die Serie nimmt dich mit in ein Universum aus Daddy-Issues, Alien-Würmern und absurden Superhelden-Missionen, bei denen nie ganz klar ist, wer hier eigentlich gerade gerettet werden soll. Das ikonische Tanz-Intro ist längst Kult, doch auch abseits der grellen Oberfläche steckt hier Substanz. James Gunn bleibt seinem Stil treu: schrill, brutal und herrlich respektlos, aber immer mit einem Herz für kaputte Figuren. Peacemaker, der zunächst wie eine Parodie auf toxische Männlichkeit wirkt, entwickelt sich überraschend vielschichtig. Die acht Folgen zeigen, wie aus Klamauk plötzlich emotionale Tiefe wird. Peacemaker vertieft Figuren, die in The Suicide Squad noch als schräge Gags galten, und erinnert damit an die Entwicklung, die Guardians of the Galaxy vom Chaos zur echten Gemeinschaft nahm. Im Unterschied zu Superman verlässt sich die Serie dabei komplett auf Zynismus statt Pathos.

    4. Guardians of the Galaxy (2014)  

    Als du dachtest, das MCU sei vorhersehbar, kam Guardians of the Galaxy wie ein Komet. Dieses zweistündige Werk ist nämlich mehr als nur ein Superheldenfilm. Es ist eine verrückte Reise durch den Weltraum, die uns eine Truppe von Außenseitern zeigt, die eher wie die chaotischen Geschwister auf einer Familienfeier wirken, statt wie tapfere Helden. Gunn kombiniert Humor mit Emotionen und Action, sodass der Film nicht nur ein visuelles Feuerwerk ist, sondern auch das Herz berührt. Das ist wie ein abgedrehter Mix aus Star Wars und Galaxy Quest, aber mit deutlich mehr Leidenschaft. Dazu ist der Soundtrack schon fast ein eigenständiges Kunstwerk und sorgte für Begeisterung. Im Vergleich zu Peacemaker oder The Suicide Squad wirkt Guardians versöhnlicher und beinahe romantisch - trotz aller Albernheiten. Gunns Talent, Underdogs zu Helden zu machen, blitzt hier genauso auf wie später bei Superman, nur mit etwas mehr Pop und Glanz. Auch die beiden weiteren Teile Guardians of The Galaxy Vol 2 und Guardians of the Galaxy Vol 3 gehören natürlich zu Gunns Meisterwerken. 

    5. Super - Shut Up, Crime! (2010)

    Super ist ein Film, den man nicht so schnell vergisst. James Gunn nimmt uns mit auf eine düstere 96-minütige Reise, bei der ein völlig normaler Typ, gespielt von Rainn Wilson, sich plötzlich als Superheld mit einer Kettensäge als einzigem „Werkzeug“ versucht. Es ist eine Mischung aus Superhelden, schwarzem Humor und einer tiefen Auseinandersetzung mit moralischen Fragen. Gunn schafft es, die düsteren Seiten des Genres zu beleuchten, dabei aber nie den Humor aus den Augen zu verlieren. Der Film ist alles andere als gewöhnlich und zeigt auf, dass Superhelden nicht immer die strahlenden Helden sind, die wir erwarten. Es ist ein roher, schräger Blick auf das Konzept von Gut und Böse, der den Zuschauer sowohl schockiert als auch zum Nachdenken anregt. Während Superman auf Hoffnung setzt, zeigt Super die dunkle Seite des Heldentums - brutal, roh und radikal subjektiv. Es ist gewissermaßen das pessimistische Gegenstück zu dem, was Guardians später im Mainstream erreichen sollte.

    6. Slither - Voll auf den Schleim gegangen (2006)

    Slither ist Gunns Liebeserklärung an den Horror der 80er - mit schleimigen Aliens, Körperhorror und jeder Menge schwarzem Humor. Wenn du Tremors oder Braindead magst, wirst du hier viel Spaß haben. Der Film kombiniert klassische Alien-Invasionsmotive mit Body-Horror, ekelhaften Parasiten und einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. Doch bei aller Überdrehtheit nimmt Gunn seine Figuren ernst. Gerade das macht Slither so unterhaltsam: Zwischen eitrigen Mutationen und platten One-Linern entsteht plötzlich so etwas wie emotionale Nähe. Nathan Fillion bringt trockenen Charme, Elizabeth Banks sorgt für Bodenhaftung, und Michael Rooker liefert einen der ekligsten und zugleich tragischsten Mutanten-Auftritte des Jahrzehnts. Gunn zeigt schon hier, was ihn auszeichnet: ein Gespür für Tempo, Figuren und das Herz unter dem Schleim. Slither ist kein Meilenstein, aber ein verdammt gelungener Genre-Spaß mit Stil. Slither ist deutlich verspielter als Brightburn, aber nicht weniger radikal. Wo Superman Moral verhandelt, lässt Gunn hier einfach das Monster von der Leine - mit spürbarem Spaß an der Entgleisung.

    7. Tromeo & Juliet (1996)

    Tromeo & Juliet ist definitiv nicht für jedermann, aber es ist genau das, was man erwarten würde, wenn James Gunn die Möglichkeit hätte, Shakespeare neu zu interpretieren. Mit ordentlich viel Chaos, Sex und unflätigem Humor liefert der Film einen vollkommen verrückten und übertriebenen Blick auf die klassische Geschichte von Romeo und Julia. Gunn liefert hier seine ersten Ideen und den typischen Humor, der im späteren Verlauf seiner Karriere immer mehr zu erkennen ist. Tromeo & Juliet ist ein völlig trashiger, aber auch erstaunlich unterhaltsamer Film, der Fans des außergewöhnlichen Humors von Gunn gefallen dürfte. Trotz seiner offensichtlichen Verrücktheit steckt hier viel Liebe zum Detail und zur Kunst des absurden Humors drin. Im Vergleich zu Guardians oder Peacemaker wirkt Tromeo & Juliet wie eine wilde Skizze, in der sich Gunns Stil erst andeutet. Der anarchische Humor, der später in The Suicide Squad glänzt, ist hier bereits unverkennbar, nur deutlich derber.

    8. Brightburn – Son of Darkness (2019)

    Brightburn - Son of Darkness wirft eine beunruhigende Frage auf: Was, wenn Superman böse wäre? Der Film erzählt die klassische Ursprungsgeschichte eines Jungen mit Superkräften, aber kippt sie ins Dunkle. Statt Hoffnung und Heldentum bekommst du hier Angst, Gewalt und Kontrollverlust. Die 91 Minuten fühlen sich an wie ein düsteres Gedankenspiel, das mit jedem neuen Ausbruch des Jungen bedrohlicher wird. James Gunn ist hier zwar „nur“ Produzent, aber sein Einfluss ist spürbar: Die Mischung aus Genrebruch, drastischen Bildern und moralischer Leere ist gnadenlos. Besonders heftig sind die Body-Horror-Momente, die das Superhelden-Schema regelrecht zerfetzen. Wenn du Chronicle mochtest, aber auf mehr Schrecken stehst, bist du hier genau richtig. Im Gegensatz zu Superman denkt Brightburn die Ursprungsgeschichte des Helden konsequent als Horrorerzählung weiter. Es ist, als hätte Gunn seine eigene Vision dekonstruiert - nicht ohne Ironie und mit spürbarer Lust am Tabubruch.

  • Lena Dunham: Ihre Filme und Serien im Ranking

    Lena Dunham: Ihre Filme und Serien im Ranking

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Lena Dunham gehört zu den spannendsten und zugleich polarisierendsten Stimmen des zeitgenössischen Storytellings. Kaum eine andere Autorin und Regisseurin hat den Spagat zwischen persönlicher Ehrlichkeit, gesellschaftlicher Reibung und emotionaler Schonungslosigkeit so konsequent gewagt. Mit Serien wie Girls hat sie Maßstäbe gesetzt, mit späteren Projekten immer wieder neue Richtungen ausprobiert. Dabei ist nicht alles geglückt, und gerade das macht ihre Filmografie so interessant.

    Inhaltlich ist Dunhams Stil oft vergleichbar mit den persönlichen Dramen von Greta Gerwig oder der schrägen Intimität in Fleabag (2016-2019), bleibt dabei aber unverkennbar eigen. Dieses Ranking zeigt ihre stärksten und schwächsten Werke, von verpasstem Potenzial bis zu echten Meilensteinen.

    6. Einmal Camping, immer Camping (2018)

    Die Mini-Serie Einmal Camping, immer Camping wirkt wie ein überambitioniertes Gruppenprojekt, bei dem niemand den richtigen Ton getroffen hat. Die Grundidee, ein chaotischer Campingtrip voller Konflikte, hätte viel Raum für bissigen Humor und pointierte Beobachtungen geboten. Doch statt eines satirisch überzeichneten Gesellschaftskommentars bleibt ein teilweise unausgewogenes Skript mit flachen Dialogen und einem überladenen Figurenensemble. Jennifer Garner als neurotische Ehefrau bringt zwar Energie in die Rolle, kann aber die teilweise holprige Inszenierung nicht ganz ausgleichen. Emotional bleibt die Serie in ihren 45-50 Minuten pro Folge hin und wieder blass. Im Gegensatz zu Werken wie Too Much fehlt dieser Serie der erzählerische Fokus und die emotionale Tiefe. Dunham wirkt erstaunlich distanziert von ihrem eigenen Stoff - als würde sie zum ersten Mal versuchen, eine Geschichte zu erzählen, die nicht aus ihrer inneren Welt kommt. Im Rückblick zeigt sich hier, dass sie als Showrunnerin am stärksten ist, wenn sie selbst eine emotionale Verbindung zur Erzählung spürt.

    5. Tiny Furniture (2010)

    Lena Dunhams Debütfilm Tiny Furniture ist so introspektiv, wie ein Film nur sein kann, und genau das ist Fluch und Segen zugleich. Der semi-autobiografische Blick auf eine postgraduierte junge Frau, die zurück ins Elternhaus zieht, wirkt ehrlich und ungeschönt, bleibt dabei aber oft zu sehr im Stillstand verhaftet. Die Dialoge wirken authentisch, oft fast wie zufällig mitgehört, und Dunham selbst steht vor der Kamera, was dem Ganzen eine fast dokumentarische Note verleiht. Für viele war der 99-minütige Film der Startpunkt in Dunhams Karriere, doch rückblickend fehlt es an Struktur und rhythmischer Dynamik. Tiny Furniture ist im Vergleich zu Werken wie Sharp Stick noch deutlich reduzierter und introvertierter, fast wie ein filmisches Tagebuch. Dieser Film ist quasi Lena Dunhams Rohfassung: Ein selbstreflexiver Entwurf dessen, was sie später mit mehr Präzision und Mut in Girls ausformuliert hat. Ihre Stimme ist zwar erkennbar, aber noch nicht ganz gefestigt.

    4. Sharp Stick (2022)

    Mit Sharp Stick wagt sich Dunham auf provokantes Terrain. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die nach einer Operation mit hormonellen Folgen ihre Sexualität neu entdeckt und dabei eine Reihe verstörender Erfahrungen macht. Der Film erzählt das mit einer Mischung aus Naivität, Schamlosigkeit und bizarrer Komik, die manchmal verstört und manchmal berührt. Du wirst hier keinen klassischen Plot oder psychologisch durchleuchtete Figuren finden. Stattdessen erwartet dich ein fragmentarisches Erlebnis, das sich eher wie ein Tagebuch liest als wie ein dramaturgisch geplanter Film. Formal wagt Dunham viel, doch stilistisch bleibt das Ganze inkonsistent, teilweise sogar spröde: Es fehlt die emotionale Tiefe, die Girls so stark gemacht hat. Während Tiny Furniture auf leise Innenwelten setzte, ist Sharp Stick offener, mutiger und provokativer, allerdings auch inkonsequenter.

    3. Too Much (2025)

    Dunhams neuestes Projekt Too Much verspricht ein Comeback ihres stärkeren Erzählstils. In dieser Serie zieht eine Amerikanerin nach London, um nach einer Trennung neu anzufangen. Die Mischung aus melancholischer Selbsterkundung und trockener Alltagsbeobachtung erinnert streckenweise an Fleabag oder Somebody Somewhere. Die Serie schafft es, moderne Beziehungsfragen mit Charme, Witz und leiser Melancholie zu erzählen. Die Dialoge wirken ehrlicher, der Humor feiner, und auch die Bildsprache hat wieder mehr Tiefe als in ihren letzten Projekten. Noch ist nicht jeder Handlungsstrang vollständig ausgearbeitet, doch du spürst das Potenzial in jeder Folge. Too Much erinnert erzählerisch an Girls, wirkt aber reifer und sensibler im Umgang mit Nähe und Verlust. Dunham setzt hier stärker auf Zwischentöne und beweist, wie sehr sie sich als Autorin weiterentwickelt hat.

    2. Catherine, Lady wider Willen (2022)

    Wenn du auf historische Stoffe mit moderner Attitüde stehst, ist dieser Film perfekt für dich geeignet. In diesem charmanten Historienfilm erzählt Dunham die Geschichte der jungen Catherine, Lady wider Willen, die im Mittelalter gegen die Konventionen ihrer Zeit rebelliert. Die Mischung aus feministischem Witz und Coming-of-Age-Drama funktioniert überraschend gut. Bella Ramsey glänzt in der Hauptrolle und bringt eine jugendliche Wucht in die Inszenierung, die an Marie Antoinette oder The Favourite erinnert, allerdings mit modernerer Tonalität. Die fast zweistündige Geschichte ist clever, emotional, visuell verspielt und bricht bewusst mit den Konventionen klassischer Historienfilme. Im Vergleich zu Tiny Furniture oder Sharp Stick zeigt Catherine eine neue Seite von Dunham - verspielt, historisch und überraschend klassisch erzählt. Sie beweist hier, dass sie nicht nur intime Gegenwart kann, sondern auch Genre.

    1. Girls (2012–2017)

    Mit Girls hat Lena Dunham ein Serienkapitel aufgeschlagen, das bis heute nachwirkt. Die Geschichte um vier junge Frauen in New York, ihre Freundschaften, Krisen und Selbstinszenierungen war nicht nur absolut revolutionär in der Darstellung weiblicher Perspektiven, sondern wurde auch zu einem ehrlichen Kommentar zur Generation Y. Der Mix aus ungeschönter Körperlichkeit, bissigem Dialog und brüchiger Selbstfindung war damals so mutig wie radikal. Heute wirkt die Serie mit ihren 30 Minuten pro Folge wie ein Vorläufer vieler Formate, die weibliche Komplexität ernst nehmen - von I May Destroy You bis Better Things. Girls war Dunhams Durchbruch und bleibt ihr stilistisch prägendstes Werk. Viele spätere Projekte versuchen, diesen rohen, ehrlichen Ton zu variieren, doch hier ist er am klarsten und wirkungsvollsten spürbar.

  • Die besten Superman-Cartoons aller Zeiten

    Die besten Superman-Cartoons aller Zeiten

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Superman ist mehr als nur der Mann aus Stahl – er ist ein Symbol. Seit fast einem Jahrhundert inspiriert er Generationen als Held, Ikone und moralischer Kompass. Kein Wunder, dass seine animierten Abenteuer mindestens so spannend, vielschichtig und emotional sind wie die Comics und Realverfilmungen, die sich seiner Figur widmen.

    Von nostalgischem Saturday-Morning-Charme über kühne „Was wäre wenn?“-Szenarien bis hin zu modernen, düsteren Neuinterpretationen zeigen diese Superman-Cartoons, warum der Kryptonier niemals aus der Mode kommt. Dieser Artikel ist für alle, die Superhelden lieben, Popkulturgeschichte erkunden oder einfach mitreißende Animation erleben wollen. Ob du mit den Klassikern groß geworden bist oder neugierig auf die neuesten DC-Abenteuer bist: Hier findest du die besten Superman-Cartoons aller Zeiten!

    Superman: The Animated Series (1996–2000)

    Diese Serie ist bis heute der Goldstandard für Superman-Fans – und gleichzeitig ein Gegenpol zu dem charmanten, aber naiven Super Friends. Während dort vor allem Teamwork und Nostalgie im Vordergrund stehen, macht The Animated Series Superman als Figur komplex und menschlich. Mit klarem, elegantem Stil, komplexen Figuren und durchdachten Storylines haben die renommierten Macher von Batman: The Animated Series auch hier echte Magie erschaffen. Clark Kent ist nicht nur der unerschütterliche Retter von Metropolis, sondern ein Mann mit Zweifeln, Humor und einem echten Herzen. Besonders stark: die dynamische Chemie mit Lois Lane, das dramatische Zusammenspiel mit Lex Luthor und Gastauftritte anderer DC-Legenden. Die Serie verbindet Action, Emotion und moralische Fragen auf eine Art, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen abholt. Pflichtprogramm für alle, die Superman nicht nur als Symbol, sondern als vielschichtige Figur erleben wollen.

    Super Friends (1973–1986)

    Okay, manchmal ist es mehr Slapstick als Spannung – aber genau das macht Super Friends so kultig. Superman kämpft hier Seite an Seite mit Batman, Wonder Woman, Aquaman und Co. gegen das Böse, oft in herrlich simplen, manchmal absurd-komischen Abenteuern. Für viele Kinder der 70er- und 80er-Jahre war diese Serie der erste Kontakt mit der Justice League – und damit ein Einstieg in die Welt der DC-Superhelden. Die Animation ist charmant altmodisch, die Moral dahinter klar, die Atmosphäre voller Feel-Good-Vibes. Wer nostalgische Popkultur-Momente sucht oder einfach wissen will, wie die DC-Helden als Team erstmals animiert zusammenkamen, wird hier fündig. Im Gegensatz zu The Animated Series, wo Superman auch Zweifel und Menschlichkeit zeigt, tritt er hier als unerschütterlicher Anführer in einer bunt-naiven Welt auf.

    Superman: Red Son (2020)

    Ein radikaler Gegenentwurf zu allem, was Super Friends oder The Animated Series ausmacht. Statt moralischer Klarheit und Metropolis-Optimismus geht es hier um ideologische Grauzonen. Dich erwartet ein mutiger Animationsfilm, der eine der faszinierendsten „Was wäre wenn?“-Geschichten im DC-Universum erzählt: Was, wenn Superman nicht in Kansas, sondern mitten in der Sowjetunion gelandet wäre? Statt zum Symbol amerikanischer Ideale wird er hier zur kommunistischen Ikone – mit all den politischen, moralischen und ideologischen Konflikten, die das mit sich bringt. Basierend auf dem gefeierten Comic von Mark Millar entwirft Superman: Red Son ein düsteres Paralleluniversum, das mit unseren Vorstellungen von Heldentum, Macht und Verantwortung spielt. Die Animation ist stilsicher, die Geschichte komplex und das Finale lässt einen nachdenklich zurück. Wer Superheldengeschichten mit Substanz und einem Hauch Realpolitik mag, sollte hier unbedingt reinschauen.

    Justice League (2001–2004) / Justice League Unlimited (2004–2006)

    Wo Super Friends die Blaupause für Team-Up-Action war, treibt Justice League dieses Prinzip in eine erwachsene, epische Richtung. Hier kämpft er mit seinen Freunden gegen intergalaktische Bedrohungen und moralische Dilemmata. Nach zwei Staffeln wurde die Serie als Justice League Unlimited fortgesetzt – jetzt mit einem riesigen Netzwerk aus Superhelden und -heldinnen des gesamten DC-Universums. Die Geschichten reichen von epischen Team-Missionen bis zu intimen, charakterzentrierten Folgen. Beide Serien gehören untrennbar zusammen und gelten als Meilensteine der DC-Animationsgeschichte. Sie bieten starkes Writing, komplexe Figuren und einen epischen Scope, der weit über einfache „Gut gegen Böse“-Geschichten hinausgeht. Ein Muss für alle, die ihre DC-Superhelden intelligent, spannend und emotional erleben wollen.

    All-Star Superman (2011)

    Wenn Red Son politische Extreme durchspielt, dann wählt All-Star Superman die intime, melancholische Perspektive. Dieser Comic-Streifen ist eine wunderschöne, melancholische Hommage an den Helden, der seit Jahrzehnten Generationen inspiriert. Basierend auf Grant Morrisons gefeierter Comicreihe erzählt der Film eine „letzte Superman-Story“: Clark Kent muss sich mit seiner Sterblichkeit auseinandersetzen, nachdem ihn eine tödliche Überdosis Sonnenenergie langsam auszehrt. Doch statt sich zurückzuziehen, nutzt er seine verbleibende Zeit, um die Welt ein letztes Mal besser zu machen. Der Animationsstil ist einzigartig und bleibt nah an der Vorlage, die Erzählung ist poetisch, philosophisch und emotional packend. All-Star Superman richtet sich an Fans, die den Helden von einer verletzlicheren Seite erleben möchten – aber auch an Neueinsteiger, die eine berührende, abgeschlossene Geschichte suchen.

    Superman: Man of Tomorrow (2020)

    Superman: Man of Tomorrow ist ein frischer, moderner Einstieg ins DC-Animationsuniversum – perfekt für alle, die Superman neu entdecken wollen. Der Film erzählt von Clarks frühen Tagen als Held, als er noch zwischen Reporterjob und Retterrolle jongliert und sich erstmals mit außerirdischen Bedrohungen wie Lobo und Parasite messen muss. Die Animation ist stylisch und etwas kantiger als frühere DC-Filme, der Humor sitzt, und die Figuren wirken menschlich und nahbar. Dabei bleibt der Film zugänglich für Neueinsteiger, ohne alte Fans zu vergraulen. Ein idealer Kontrastpunkt zu All-Star Superman: Dort Abschied, hier Neuanfang. Man of Tomorrow rückt die frühen Tage des Helden in den Fokus – mit mehr Humor, kantiger Optik und einer jugendlichen Energie, die an The Animated Series erinnert, aber viel moderner wirkt.

  • Emmys 2025: Wo man alle nominierten Serien aktuell streamen kann

    Emmys 2025: Wo man alle nominierten Serien aktuell streamen kann

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Mit einem Paukenschlag startet das Emmy-Rennen 2025: Severance führt mit beeindruckenden 27 Nominierungen das Feld an – darunter auch in der Königskategorie Beste Dramaserie.

    Auf den Plätzen danach folgen The Penguin mit 24 Nennungen sowie The Studio und The White Lotus mit jeweils 23. Dahinter reihen sich The Last of Us (16), Andor und Hacks (je 14) sowie Adolescence, The Bear und The Pitt (je 13) ein.

    Für HBO und Max zahlt sich das Investment in Qualität erneut aus: Die Plattformen sichern sich gemeinsam die meisten Nominierungen. Ein Überblick über die Nominierten – und wo man sie aktuell in Deutschland streamen kann.

    Die fünf Serien mit den meisten Nominierungen im Überblick: 

    Severance

    Mit insgesamt 27 Nominierungen zählt Severance erneut zu den Favoriten der Saison. Die düstere Sci-Fi-Dramaserie von Dan Erickson besticht auch in der zweiten Staffel mit ihrer schockierenden Prämisse: Mitarbeiter eines undurchsichtigen Konzerns lassen ihr Bewusstsein am Arbeitsplatz von ihrem Privatleben abkoppeln – eine metaphorische Zuspitzung moderner Arbeitsentfremdung. Die neuen Folgen erweitern das rätselhafte Universum konsequent und unterstreichen: Severance ist eine der stilprägendsten Serien des Prestigefernsehens. Ästhetisch rigoros, thematisch beunruhigend aktuell.

    The Penguin

    Das düster-epische Spin-off zum Batman-Universum lässt Colin Farrell als entstellten Gangster Oswald Cobblepot in einer entfesselten Gotham-Version brillieren. The Penguin erhielt insgesamt 24 Nominierungen, darunter für Farrell als Hauptdarsteller und Cristin Milioti als seine undurchsichtige Gegenspielerin. Die Miniserie macht aus der Comicvorlage ein Gangsterdrama im Stil von The Sopranos - während die Kamera Gotham in eine kalte, nasse Alptraumwelt verwandelt. The Penguin ist weniger Superhelden-Action als nihilistisches Milieuporträt und wird genau dafür gefeiert.

    The Studio

    Mit 23 Nominierungen zählt The Studio zu den Überraschungshits der Comedy-Kategorie. Die bissige Satire entlarvt den täglichen Wahnsinn hinter den Kulissen eines Filmstudios und trifft damit den Nerv der Branche. Seth Rogen spielt den neuen Studioleiter, der zwischen Idealismus und Kostendruck changiert. Die Serie punktet mit Tempo, grandiosen Gaststars wie Martin Scorsese und Zoë Kravitz (beide sind für einen Emmy nominiert) und der bitteren Erkenntnis: Content rules all – auch auf Kosten der Kunst. The Studio ist eine clevere Meta-Komödie, die das Kino feiert und die Branche dahinter gnadenlos seziert.

    The White Lotus

    Mike Whites Luxussatire bleibt auch in der dritten Runde ein Kritikerliebling – diesmal mit 23 Nominierungen. Die neue Staffel führt vor der Kulisse eines thailändischen Luxusressorts unter anderem Sam Rockwell, Walton Goggins und Parker Posey ins Ensemble ein und lässt ihre Figuren durch subtile Intrigen, komplexe Beziehungsdynamiken und schwelende Konflikte taumeln. Die Serie glänzt weiterhin mit ihrer Mischung aus Tragik und bösem Humor. Visuell opulent und dramaturgisch geschickt verwebt, bleibt The White Lotus ein bissiges Porträt westlicher Dekadenz im Paradies. 

    The Last of Us

    Die gefeierte Adaption des gleichnamigen Videospiels beeindruckt mit ihrer Mischung aus emotionaler Tiefe und postapokalyptischem Thrill. The Last of Us erhielt 16 Nominierungen, darunter für Pedro Pascal und Bella Ramsey, die als ungleiches Duo durch eine zerstörte Welt reisen. Showrunner Craig Mazin inszeniert das Grauen nie reißerisch, sondern als existenzielle Erfahrung - auch in der zweiten Staffel, in der die fatalen Auswirkungen von Rachegelüsten durchexerziert werden. The Last of Us zeigt, dass Zombie-Serien nicht tot sind – wenn sie den Mut haben, über das Menschliche im Monster zu sprechen.

    Alle Nominierungen im Überblick:

    Beste Dramaserie

    • Andor
    • The Diplomat
    • The Last of Us
    • Paradise
    • The Pitt
    • Severance
    • Slow Horses
    • The White Lotus

    Beste Comedyserie

    • Abbott Elementary
    • The Bear
    • Hacks
    • Nobody Wants This
    • Only Murders in the Building
    • Shrinking
    • The Studio
    • What We Do in the Shadows

    Beste Miniserie oder Anthologieserie

    • Adolescence
    • Black Mirror
    • Dying for Sex
    • Monster: Die Geschichte Lyle and Erik Menendez 
    • The Penguin

    Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie

    • Sterling K. Brown – Paradise
    • Gary Oldman – Slow Horses
    • Pedro Pascal – The Last of Us
    • Adam Scott – Severance
    • Noah Wyle – The Pitt

    Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie

    • Kathy Bates – Matlock
    • Sharon Horgan – Bad Sisters
    • Britt Lower – Severance
    • Bella Ramsey – The Last of Us
    • Keri Russell – The Diplomat

    Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie

    • Adam Brody – Nobody Wants This
    • Seth Rogen – The Studio
    • Jason Segel – Shrinking
    • Martin Short – Only Murders in the Building
    • Jeremy Allen White – The Bear

    Beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie

    • Uzo Aduba – The Residence
    • Kristen Bell – Nobody Wants This
    • Quinta Brunson – Abbott Elementary
    • Ayo Edebiri – The Bear
    • Jean Smart – Hacks

    Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder Anthologieserie

    • Colin Farrell – The Penguin
    • Stephen Graham – Adolescence
    • Jake Gyllenhaal – Aus Mangel an Beweisen
    • Brian Tyree Henry – Dope Thief
    • Cooper Koch – Monster: Die Geschichte von Lyle and Erik Menendez

    Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie oder Anthologieserie

    • Cate Blanchett – Disclaimer
    • Meghann Fahy – Sirens
    • Rashida Jones – Black Mirror
    • Cristin Milioti – The Penguin
    • Michelle Williams – Dying for Sex

    Bester Nebendarsteller in einer Dramaserie

    • Zach Cherry – Severance
    • Walton Goggins – The White Lotus
    • Jason Isaacs – The White Lotus
    • James Marsden – Paradise
    • Sam Rockwell – The White Lotus
    • Tramell Tillman – Severance
    • John Turturro – Severance

    Beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie

    • Patricia Arquette – Severance
    • Carrie Coon – The White Lotus
    • Katherine LaNasa – The Pitt
    • Julianne Nicholson – Paradise
    • Parker Posey – The White Lotus
    • Natasha Rothwell – The White Lotus
    • Aimee Lou Wood – The White Lotus

    Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie

    • Ike Barinholtz – The Studio
    • Colman Domingo – The Four Seasons
    • Harrison Ford – Shrinking
    • Jeff Hiller – Somebody Somewhere
    • Ebon Moss-Bachrach – The Bear
    • Michael Urie – Shrinking
    • Bowen Yang – Saturday Night Live

    Beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie

    • Liza Colón-Zayas – The Bear
    • Hannah Einbinder – Hacks
    • Kathryn Hahn – The Studio
    • Janelle James – Abbott Elementary
    • Catherine O’Hara – The Studio
    • Sheryl Lee Ralph – Abbott Elementary
    • Jessica Williams – Shrinking

    Bester Nebendarsteller in einer Miniserie oder Anthologieserie

    • Javier Bardem – Monster: Die Geschichte von Lyle and Erik Menendez 
    • Bill Camp – Aus Mangel an Beweisen
    • Owen Cooper – Adolescence
    • Rob Delaney – Dying for Sex
    • Peter Sarsgaard – Aus Mangel an Beweisen
    • Ashley Walters – Adolescence

    Beste Nebendarstellerin in einer Miniserie oder Anthologieserie

    • Erin Doherty – Adolescence
    • Ruth Negga – Aus Mangel an Beweisen
    • Deirdre O’Connell – The Penguin
    • Chloë Sevigny – Monster: Die Geschichte von Lyle and Erik Menendez
    • Jenny Slate – Dying for Sex
    • Christine Tremarco – Adolescence

    Bester Fernsehfilm

    • Bridget Jones: Verrückt nach ihm
    • The Gorge
    • Mountainhead
    • Nonnas
    • Rebel Ridge

    Streaming-Guide zu den Emmys 2025: Alle nominierten Serien

    Die 77. Emmy Awards werden am 14. September in Los Angeles vergeben. Gastgeber ist dieses Mal Comedian Nate Bargatze. Wer bestens vorbereitet sein möchte: Die untenstehende Übersicht zeigt, wo alle nominierten Serien und Filme aktuell in Deutschland zum Streamen verfügbar sind.

  • Die 10 besten Filme und Serien mit Rachel Brosnahan

    Die 10 besten Filme und Serien mit Rachel Brosnahan

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Rachel Brosnahan hat sich von einer Nebenrolle in House of Cards zur gefeierten Hauptdarstellerin in The Marvelous Mrs. Maisel hochgespielt. Comedy, Thriller, Historiendrama – sie überzeugt in jedem Genre mit einer Präsenz, die im Gedächtnis bleibt. Und aktuell sorgt sie auf der Kinoleinwand für Aufsehen: Im neuen Superman-Film übernimmt Brosnahan die Rolle der legendären Lois Lane.

    Unser Artikel stellt zehn Highlights aus ihrer bisherigen Karriere vor, die aktuell im Stream verfügbar sind. Von preisgekrönten Serien über intensive Indie-Produktionen bis hin zu großen Kinofilmen: alle Titel sind sehenswert. Wer Brosnahans beste Rollen erleben möchte, bekommt hier einen klaren Überblick – kompakt, übersichtlich und sofort abrufbar. Für Fans und alle, die es noch werden wollen.

    The Marvelous Mrs. Maisel (2017–2023)

    Mit Midge Maisel hat Rachel Brosnahan als Darstellerin Fernsehgeschichte geschrieben: witzig, frech, verletzlich und mutig. The Marvelous Mrs. Maisel ist ein Farbenrausch voller Tempo, Humor und Herz – und Brosnahan ist das pulsierende Zentrum. Ihre Performance brachte ihr Emmys, Golden Globes und internationale Anerkennung ein und machte sie endgültig zum Star. Die Serie erzählt nicht nur vom Aufstieg einer weiblichen Stand-up-Komikerin im New York der späten 50er, sondern auch von Selbstbestimmung, Scheitern und Neuanfang. Im Vergleich zu ihren stilleren Auftritten in House of Cards oder Louder Than Bombs zeigt Brosnahan hier die andere Seite ihres Könnens: voller Energie und Präsenz, statt subtiler Zwischentöne. Man könnte Maisel auch als Kontrastpunkt bezeichnen, an dem sich alle ihre Rollen messen lassen.

    House of Cards (2013–2015)

    Als Rachel Posner übernimmt Rachel Brosnahan eine kleine, aber zentrale Rolle: eine junge Frau, deren Beziehung zu Doug Stamper einen der spannendsten und emotional aufgeladensten Handlungsstränge der Serie prägt. Ihr Spiel ist nuanciert, intensiv und zieht selbst neben Stars wie Kevin Spacey und Robin Wright alle Blicke auf sich. Hier zeigt Brosnahan eindrucksvoll, warum sie als eine der spannendsten Schauspielerinnen ihrer Generation gilt. Während sie in Maisel komödiantisch brilliert, ist sie in House of Cards eindringlich still und präzise. Das macht House of Cards nicht nur zu einem spannenden Politthriller, sondern auch zu einem perfekt besetzten Meilenstein des modernen Serienfernsehens.

    I’m Your Woman (2020)

    In I’m Your Woman spielt Rachel Brosnahan eine junge Hausfrau, die nach einem gescheiterten Coup ihres Mannes mit einem Baby auf der Flucht ist. Der Neo-Noir-Thriller besticht durch seine ruhige Erzählweise, dichte Atmosphäre und eine Brosnahan, die hier eine ganz andere Seite zeigt: verletzlich, entschlossen, rau und weit entfernt von ihrer bekanntesten Rolle in The Marvelous Mrs. Maisel. Bemerkenswert ist der feine Unterschied zu Boston oder Olive Kitteridge, wo sie in kleineren Rollen das Alltägliche nuanciert verkörpert – während sie hier das Zentrum der Geschichte bildet. Regisseurin Julia Hart setzt auf leise Spannung statt Action und taucht tief in das Innenleben einer Frau ein, die sich plötzlich selbst behaupten muss. Für Fans von Crime-Dramen mit 70er-Flair ist dieser Film ein Geheimtipp – ein intensives, stilvolles Genre-Stück, das Brosnahans Wandlungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellt.

    Manhattan (2014–2015)

    Manhattan ist ein historisches Drama rund um das streng geheime Manhattan-Projekt, das die erste Atombombe entwickelte – und Rachel Brosnahan mittendrin als Abby Isaacs, die Ehefrau eines Wissenschaftlers. Die Serie verwebt Ehekonflikte, gesellschaftliche Zwänge, moralische Fragen und wissenschaftliche Durchbrüche zu einem komplexen, fesselnden Gesamtbild. Anders als in The Courier (Der Spion), wo sie selbst als CIA-Agentin Teil der großen Politik ist, steht sie hier als Ehefrau im Schatten der Geschichte. Beide Rollen eint jedoch ihre Subtilität: Brosnahan macht aus leisen Momenten große. Für Fans von anspruchsvollem, historischen Drama bietet Manhattan nicht nur Spannung, sondern auch starke Figuren und packende persönliche Konflikte – eine unterschätzte Serie, die sich definitiv lohnt.

    Der Spion (2020)

    Der Spion ist ein packender Spionagethriller mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle – und Rachel Brosnahan als Emily Donovan, eine CIA-Agentin, die einen britischen Geschäftsmann für eine riskante Mission im Kalten Krieg rekrutiert. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Greville Wynne, der geheime Informationen aus der Sowjetunion schmuggelte, und verbindet dabei persönliches Drama mit politischem Nervenkitzel. Brosnahan bringt dieselbe Intensität ein, die auch I’m Your Woman prägt – nur in einem völlig anderen Szenario. Für Fans von Agentenstories, historischen Stoffen und subtiler Spannung ist The Courier genau die richtige Wahl: ein elegant erzähltes, intelligent gespieltes Drama mit viel atmosphärischem Druck.

    Boston (2016)

    Boston erzählt die Ereignisse rund um den Boston-Marathon-Anschlag 2013 und ist ein intensives, emotional aufwühlendes Drama mit starker Besetzung. Brosnahan übernimmt eine kleine Rolle, doch gerade im Vergleich zu Louder Than Bombs zeigt sich, wie viel sie selbst aus Nebenparts herauszuholen versteht. Während der eine Streifen introspektiv und leise ist, bringt Boston emotionale Härte und reale Tragik auf die Leinwand. Der Film kombiniert Polizeiarbeit, Zeugenschicksale und die emotionale Verarbeitung der Katastrophe zu einem spannenden und bewegenden Gesamtbild. Für Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich auf schwere Themen einlassen können, bietet Boston einen wichtigen, respektvollen Blick auf reale Ereignisse – nichts für schwache Nerven, aber ein sehenswertes Kapitel in Brosnahans Filmografie.

    Louder Than Bombs (2015)

    Mit Isabelle Huppert, Jesse Eisenberg und Gabriel Byrne stark besetzt, ist Louder Than Bombs ein stilles, komplexes Familiendrama. Der Film erzählt von Verlust, Erinnerung und den Spannungen, die zwischen Familienmitgliedern entstehen, wenn das Unausgesprochene plötzlich an die Oberfläche kommt. Rachel Brosnahan übernimmt hier eine Nebenrolle, doch sie nutzt jeden Moment auf der Leinwand, um ihr Können zu zeigen. Vergleicht man das mit Burn Country, fällt auf, wie sie mit unterschiedlichen Mitteln in beiden Indie-Filmen atmosphärische Tiefe schafft. In Louder Than Bombs bleibt sie zurückgenommen, während sie in Burn Country eine unterschwellige Spannung einbringt. Ihre subtile Präsenz fügt sich nahtlos in das fragile Beziehungsgeflecht der Hauptfiguren ein. Wer Filme mag, die sich Zeit nehmen, komplexe Emotionen auszuloten, findet hier ein stark gespieltes, nachdenkliches Werk – ein Geheimtipp für Fans anspruchsvoller Familiengeschichten.

    Burn Country (2016)

    Burn Country ist ein düsterer, atmosphärischer Indie-Thriller über einen Exil-Journalisten aus Afghanistan, der in einer kalifornischen Kleinstadt landet und dort in dunkle Geheimnisse verwickelt wird. Rachel Brosnahan spielt die Tochter des örtlichen Sheriffs und bringt mit ihrer Figur eine Mischung aus Unschuld, Sehnsucht und unterschwelliger Spannung ein. Im Vergleich zu Louder Than Bombs ist ihre Rolle hier weniger subtil, sondern deutlicher aufgeladen, aber weit entfernt vom Glamour von Maisel oder der Wucht von The Amateur. Der Film ist kein Mainstream-Stoff und richtet sich klar an Fans von Independent-Produktionen, die Wert auf Atmosphäre, Charakterstudien und leise Eskalation legen. Kurz: Wo The Marvelous Mrs. Maisel oder Der Spion auf Glanz und große Gesten setzen, überzeugt Burn Country mit stiller Intensität und ungeschliffenem Indie-Charme.

    Olive Kitteridge (2014)

    Olive Kitteridge wurde vielfach ausgezeichnet und basiert auf dem gleichnamigen Pulitzer-Roman von Elizabeth Strout. In vier Episoden erzählt die Mini-Serie mit leisen, präzisen Tönen von Ehe, Familie, Altern, Depression und den kleinen Momenten des ganz normalen Lebens. Frances McDormand brilliert in der Hauptrolle, und Rachel Brosnahan übernimmt eine kleine, aber eindrückliche Nebenrolle. Hier zeigt sie endgültig, dass ihr keine Rolle zu groß oder zu klein ist – und dass sie stets mit voller Hingabe überzeugt. Die Serie lebt von ihrer ruhigen Intensität, starken Figuren und einem außergewöhnlich sensiblen Blick auf menschliche Schwächen und Sehnsüchte. Wo Boston von realer Tragik erzählt und I’m Your Woman eine Fluchtgeschichte entwirft, entfaltet Olive Kitteridge seine Kraft in einem Mosaik aus stillen, alltäglichen Momenten. Für alle, die anspruchsvolle, literarisch angehauchte Serien schätzen, ist Olive Kitteridge ein großartiges TV-Erlebnis.

    The Amateur (2025)

    The Amateur ist ein spannender Thriller, in dem Rachel Brosnahan einmal mehr brilliert. An der Seite von Rami Malek und Laurence Fishburne spielt sie eine der zentralen Figuren in der Geschichte um einen Entschlüsselungsexperten, der nach einem tragischen Verlust gegen die eigenen Reihen arbeitet. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Littell, der bereits 1981 verfilmt wurde, und bietet dichte Spannung, moralische Grauzonen und komplexe Figuren. Wie in Der Spion bringt Brosnahan Entschlossenheit und emotionale Tiefe ein – Qualitäten, die sie auch in früheren Rollen stark gemacht haben. Für alle, die Brosnahan in einer aufwendigen Romanverfilmung sehen möchten, ist The Amateur eine klare Empfehlung.

  • Die zehn spannendsten Fußballfilme

    Die zehn spannendsten Fußballfilme

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    „König Fußball regiert die Welt“ heißt es im noch heute legendären offiziellen Lied der deutschen Nationalelf zur Weltmeisterschaft 1974. Lange Zeit aber reichte diese Regentschaft nicht weit hinein ins Reich der Filme, denn Filme, die in der Welt des Fußballs spielten, waren rar gesät. In Deutschland zumindest änderte sich das erst, als die Fußballstars auch Crosspromotion machen mussten. Uwe Seeler zum Beispiel hatte einen Kurzauftritt neben Heinz Erhardt in Willi wird das Kind schon schaukeln (1972) oder Günter Netzer in Michael Pfleghars wildem Sommersprossen (1972). Außerdem war es produktionstechnisch schwierig, nicht nur den Fußball einigermaßen spektakulär aussehen, sondern auch das entsprechende Stadion gut besucht wirken zu lassen. Die Möglichkeiten, diese Probleme zu lösen, änderten sich natürlich mit den Jahren, gipfelnd in den fantastischen Fußballbildern in der Serie Ted Lasso (2020).

    Entdecke in der nachfolgenden, chronologisch sortierten Liste, auf welche spannenden, lustigen und dramatischen Arten Fußball in faszinierenden Filmen erzählt wurden.

    1. Libero (1973)

    Thomas Müller, Toni Kroos, Joshua Kimmich: Fast jeder namhafte Fußballspieler bekommt heute seine eigene Dokumentation, die alle ein bisschen ähnlich aussehen: Interviewstrecken mit dem Star, O-Töne anderer Stars über ihn, und das alles garniert mit Bildern wichtiger Spiele. Wigbert Wickerts Libero (1973) hingegen wirkt von Beginn an ganz anders. Zwar ist er auch als „Produkt“ konzipiert, das damals die Fans von Franz Beckenbauer bedienen sollte, sein hybrides Format erscheint dabei aber fast modern. „So sieht es aus, das Leben eines gefeierten Fußballstars“, heißt es in einer Ankündigung zum Film. Tatsächlich aber ist Libero wie ein Spielfilm konzipiert, in dem die bekannten Persönlichkeiten sich selbst und Szenen aus ihrem Leben nachspielen. Das Ergebnis ist eine herrliche Mischung aus echten dokumentarischen Fußballbildern und mit Schauspielern wie Harald Leipnitz oder Klaus Löwitsch nachgestellten Szenen. Ein 88-minütiger Knallerfilm für alle, die Lust auf eine Zeitreise haben zurück ins deutsche Fußballland der 1970er.

    2. Flucht oder Sieg (1981)

    1942 in Paris, ein Show-Match zwischen einer Mannschaft aus Nazi-Topspielern und einem wild zusammengewürfelten Team aus alliierten Kriegsgefangenen: ein idealer Moment für die Flucht oder der Hochgenuss eines Triumphs gegen die verhassten Deutschen? Über 111 Minuten spielt der Film seine starke Grundprämisse mit Mitteln aus Sportfilmgenre, Thriller und Kriegsdrama gekonnt aus. Neben Filmstars wie Sylvester Stallone und Michael Caine sorgen Fußballstars von Pélé bis Bobby Moore dafür, dass die Fußballszenen sehr real wirken. Zwar haben auch Filme wie Das Wunder von Bern (2003) oder die Serie Ted Lasso (2020) mitunter auf Ex-Profis unterer Ligen gesetzt. Dass aber wahre Fußballlegenden als Schauspieler andere Sportler verkörpern, bleibt einzigartig. Regie-Altmeister John Huston gelingt mit Flucht oder Sieg (1981) ein spannender und bis heute legendärer Fußballthriller, dessen Genremix wirklich einmalig ausfällt.

    3. Nordkurve (1993)

    Im Ruhrgebiet schlägt das Herz des deutschen Fußballs. Hier reiht sich Traditionsverein an Traditionsverein, und jedes Wochenende ist dutzendweise Spieltag in allen denkbaren Ligen. Regisseur Adolf Winkelmann hat mit seinem preisgekrönten Film Nordkurve (1993) dem Ruhrgebietsfußball ein grundehrliches, spannendes und quirliges Denkmal gesetzt. Rund um den fiktiven Verein Union Dortmund agieren herrliche Typen in verrückten, kleinen Geschichten, die sich zu einem treffsicheren und lustigen Kaleidoskop des wöchentlichen Fußballwahnsinns verdichten. Nach Die Abfahrer (1978) und Jede Menge Kohle (1981) schließt der Film Winkelmanns heute legendäre Ruhrpott-Trilogie ab. Ganz bewusst dauert dieser Film – wie das Spiel – exakt 90 Minuten.

    4. Kick It Like Beckham (2002)

    Wenig überraschend avancierte die britische Komödie europaweit zum Kinohit und bedeutete für den Teenager Keira Knightley den großen Durchbruch. Der Regisseurin Gurinder Chadha gelang es perfekt, eine ganze Reihe von jungen Themen in einen Stimmungsmix aus Komik, Drama und Romantik zu verpacken. Insbesondere der Frauenfußball, der damals noch weniger als heute akzeptiert war, bekommt hier eine starke Präsenz. Der Erfolg des 112-minütigen Films machte es möglich, dass in der Folge zahlreiche weitere Filme entstanden, die Mädchenfußball thematisierten. Die Begeisterung über den Film fand buchstäblich keine Grenzen, denn Kick It Like Beckham (2002), so wird immer wieder gerne berichtet, war 2010 der erste westeuropäische Film, der im nordkoreanischen Staatsfernsehen gezeigt wurde. Der Film lohnt schon deshalb, noch einmal gesehen zu werden, weil Regisseurin Gurinder Chadha jüngst bekannt gab, eine Fortsetzung zu verfilmen.

    5. Das Wunder von Bern (2003)

    Für Regisseur Sönke Wortmann war es ein Traumprojekt: die Verfilmung des so legendären, weil vollkommen unerwarteten Gewinns der Weltmeisterschaft 1954 in Bern. Die Bedeutung dieses Triumphs für die noch junge Bundesrepublik, keine zehn Jahre nach dem Ende der fatalen Nazidiktatur, war ungeheuer. Um diesen historischen Hintergrund zu verdeutlichen, schuf das Team um Wortmann eine Rahmenhandlung um eine Familie mitten im Ruhrgebiet, um einen Kriegsheimkehrer und dessen Wiedereingliederung. Mit diesem Fokus auf die sozialen Umstände im Ruhrgebiet ist der Film durchaus mit Nordkurve verwandt – wenn es auch um eine andere Zeit geht. Eine besondere Herausforderung des Drehs aber bestand in der Nachstellung der so ikonischen Szenen aus dem Endspiel. Wortmann, selbst einst kurz davor, Fußballprofi zu werden, legte größten Wert darauf, den Sport so authentisch wie möglich darzustellen und engagierte für die Szenen auf dem Platz Schauspieler, die alle zumindest Drittliga-Erfahrung mitbrachten. Mögen die digitalen Tricks von vor über 20 Jahren auch heute etwas altmodisch wirken: Die 118 Minuten packen aufgrund der liebevoll geschriebenen Figuren und der Detailversessenheit im Historischen wie eh und je.

    6. Looking for Eric (2009)

    Wo, wenn nicht in England, könnte die enge Verbindung von Fußball und dem Gleichgewicht sozialer Strukturen so ausdrucksstark, rührend und unterhaltsam erzählt werden? Der britische Filmemacher Ken Loach gilt als der Meister des Sozialdramas, zweimal konnte er die Goldene Palme in Cannes gewinnen sowie zahlreiche andere bedeutende Filmpreise. Während Filme wie Nordkurve oder Kick It Like Beckham die Verbindung von Fußball und sozialen Strukturen sehr direkt angeht, wählt Looking for Eric (2009) einen etwas anderen Weg. Und zwar erzählt der Film die Geschichte eines Postboten, dessen Lebenskrise sich derart zuspitzt, dass er eines Tages glaubt, sein großer Held Eric Cantona, legendärer ehemaliger Stürmer von Manchester United, stünde vor ihm und helfe ihm, wieder auf die Beine zu kommen. Man muss nicht einmal Fußballfan sein, um sich von diesem 116 Minuten langen Sozialdrama heute wie damals begeistern zu lassen. Es genügt, ein Herz zu haben für Filme wie Happy-Go-Lucky (2008) von Mike Leigh oder Fish Tank (2009) von Andrea Arnold.

    7. Die Mannschaft (2014)

    Ein lupenreiner Dokumentarfilm darf in der Liste dann doch nicht fehlen: Es ist das sich über 91 Minuten erstreckende filmische Zeugnis des letzten WM-Siegs der deutschen Nationalelf inklusive allen Geschichten und Bildern, die sich auf ewig eingeprägt haben. Dieser unglaubliche 7:1-Sieg gegen Brasilien, Christoph Kramers Knockout und Bastian Schweinsteigers Kampf im Endspiel – neben ausführlichen Ausschnitten aus allen Spielen dokumentiert der Film aber vor allem auch, wie das Projekt „Weltmeisterschaft“ minutiös geplant und strategisch vorbereitet wurde. Aus heutiger Sicht bietet der Film vor allem einen nostalgischen Trip zurück in einen aufregenden und beglückenden Fußballsommer 2014. Im Vergleich zum so erfolgreichen Deutschland. Ein Sommermärchen (2006), der sich sehr viel auch mit den gesellschaftlichen Effekten beschäftigt hat, die eine Heim-WM mit sich bringt, fällt Die Mannschaft deutlich klassischer als geradlinige Sport-Doku aus.

    8. Trautmann (2018)

    Der Deutsche Bert Trautmann ist als Torwart mit über 500 Pflichtspielen bis heute eine Legende bei Manchester City. Doch seine Anfangszeit war hart: Ausgerechnet als ehemaliger deutscher Soldat und Kriegsgefangener sollte er für englische Teams spielen. Tausende demonstrierten anfangs gegen ihn, doch dank seiner Persönlichkeit und seines Teamgeists wurde Trautmann nach und nach akzeptiert. Marcus H. Rosenmüllers Film, entstanden in deutsch-britischer Koproduktion, rollt Trautmanns Geschichte auf und scheut dabei nicht, auch die Ambivalenz der Figur zu zeigen. Neben Themen wie Integration und Versöhnung kommt aber in den 114 Minuten auch der Fußball nicht zu kurz mit filmisch spannend gelösten Momenten inmitten ausverkaufter Fußballarenen. In Dramatik, Thematik und historisch-gesellschaftichem Kontext erinnert der Film stark an Sönke Wortmanns Das Wunder von Bern – Fußball ist eben doch auch ein Katalysator gesellschaftlicher Befindlichkeiten. 

    9. Ted Lasso (2020)

    Klar, eigentlich geht es hier um Fußballfilme und nicht um Fußballserien. Aber seit es Ted Lasso (2020) gibt, wird man vorerst nie mehr über die filmische Aufarbeitung von Fußball reden können, ohne diese in allen Belangen großartige Serie zu erwähnen. Sie wird für alle Zeiten den Standard setzen für filmische Fußballgeschichten. Gerade aus Sicht echter Fußballfans bietet sie alles, was das Herz begehrt: ein (komödiantischer) Blick hinter die Kulissen eines englischen Profivereins, ein Underdog-Märchen, ernst genommene Fußballiebe, jede Menge Insidergags, richtig gute Fußballszenen und eine Reihe wahnsinnig liebevoll geschriebener Figuren. Im Zentrum aber der so gutmütige und gegen alle gängige Praxis arbeitende Ted Lasso, hinter dessen äußerem Sonnenschein, der allen Widrigkeiten trotzt, eine so tiefe Traurigkeit liegt. Eine Wonne, diese Serie, die – gegen alle Erwartungen – schon bald doch noch mit einer vierten Staffel fortgesetzt wird.

    10. Marinette – Kämpferin. Fußballerin. Legende (2023)

    Der Film erzählt die Geschichte von Marinette Pichon, zu Beginn der 2000er eine der besten Fußballerinnen der Welt, Pionierin des modernen Frauenfußballs und Frankreichs Star zu einer Zeit, als der Frauenfußball dort noch nicht stark entwickelt war. Marinettes Geschichte ist eine der Emanzipation – in erster Linie von ihrem gewalttätigen Vater, der ihr das Fußballspielen verbieten wollte. Erst nach einem Wechsel in die US-Liga konnte sie sich auch finanziell unabhängig machen. Der Film thematisiert aber auch die Emanzipation in einer männerdominierten Sportwelt sowie die Sichtbarmachung der LGBTQ+-Community im Frauenfußball. Dabei gelingt der Produktion auch selbst eine Form der Emanzipation: Marinette – Kämpferin. Fußballerin. Legende (2023) stellt eines der ersten Biopics der Sportwelt dar, das von einem überwiegend aus Frauen bestehenden Team gedreht wurde. Genau diese gesellschaftlichen Implikationen vermag der Film auf spannende Weise herauszuarbeiten. Eine weitere Pionierleistung hat der Film außerdem: Im Bereich Fußball existieren nur wenige ausgesprochene Biopics, also Filme, die – wie Trautmann – sich auf Aufstieg und Fall eines legendären Fußballers beziehen.

  • Die 10 brutalsten Spiele und Tode aus "Squid Game"

    Die 10 brutalsten Spiele und Tode aus "Squid Game"

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Wenn Kinderspiele zum Todesurteil werden: Squid Game schockiert mit brutaler Spielmechanik, perfider Gesellschaftskritik und einem extrem hohen Bodycount. Staffel 1 war nur der Anfang – in Staffel 2 und 3 wurde das Konzept weitergedacht, die Intensität gesteigert und das Ganze noch perfider inszeniert.

    Die Serie nutzt Kinderspiele, um moralische, wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten gnadenlos offenzulegen. Doch welche Szenen gingen besonders unter die Haut? Wir haben die zehn brutalsten Spiele und Tode aus allen drei Staffeln ausgewählt. Plus: Du erfährst, wo du jede der entsprechenden Folgen streamen kannst. Achtung: Die folgenden Abschnitte enthalten Spoiler für alle, die noch nicht alle drei Staffeln gesehen haben!

    Rotes Licht, grünes Licht – Das erste Massaker

    Staffel 1, Episode 1

    Gleich das erste Spiel ist ein krasser Schockmoment: Die Teilnehmer:innen treten beim Kinderspiel Rotes Licht, grünes Licht gegeneinander an – und wer sich bei “Rot” bewegt, wird erschossen. Die ersten Toten fallen völlig überraschend, es bricht Panik aus, Menschen rennen panisch umher, werden von Maschinengewehren niedergemäht.

    Die Wucht der Gewalt trifft alle unvorbereitet. Besonders brutal: der Wechsel zwischen kindlich-fröhlichem Soundtrack und eiskalter Exekution. Kein Entkommen, kein Verhandeln – nur das brutale Einhalten einer absurden Regel. Visuell und dramaturgisch ist die Szene ein perfekter Auftakt: grell, gnadenlos, präzise inszeniert. Ein Blutbad, das als psychologischer Stresstest dient – und das Publikum ebenso erschüttert wie die Spieler:innen. Im Vergleich zu den gezielten Verratsmomenten im Murmelspiel (Staffel 1, Episode 6) ist das hier ein anonymes Massaker: Niemand stirbt durch Vertrauen oder Betrug, sondern allein durch gnadenlose Regelmechanik.

    Dalgona – Tod durch Zuckerbruch

    Staffel 1, Episode 3

    Ein vermeintlich simples Spiel wird zum Höllentrip: Die Spielenden müssen mit einer Nadel eine geometrische Form aus fragiler Zuckermasse herauslösen – ohne sie zu zerbrechen. Wer scheitert, wird ohne Vorwarnung exekutiert. Der Druck steigt ins Unermessliche: Angstschweiß, zitternde Hände, panische Blicke.

    Als ein Spieler die Figur bricht, fällt der Schuss – direkt, kalt, kommentarlos. Besonders verstörend ist der Kontrast zwischen der bonbonbunten Kulisse und der tödlichen Konsequenz bei Fehlern. Die brutale Gewalt lauert hier unter der Oberfläche und droht jeden Moment auszubrechen. Dass Gi-hun am Ende die Form ableckt, um zu überleben, zeigt: In dieser Welt triumphiert nicht Stärke, sondern Cleverness – oft um den Preis der Würde. Anders als bei der Glasbrücke (Staffel 1, Episode 7), wo jede Entscheidung einem Münzwurf gleicht, ist hier nicht das Glück, sondern die zittrige Hand der entscheidende Faktor. 

    Das Murmelspiel – Verrat unter Freunden

    Staffel 1, Episode 6

    In einem der emotional schwersten Spiele treten die Teilnehmenden in Zweierteams gegeneinander an – eine Person gewinnt, die andere stirbt. Besonders tragisch: Ali vertraut seinem Partner Sang-woo und wird auf perfide Weise hintergangen. Der Zuschauer weiß, was Ali nicht ahnt: Seine Murmeln wurden heimlich durch wertlose Steine ersetzt. Als er den Betrug bemerkt, wird er ohne Zögern erschossen. Kein Spektakel, kein Blutrausch – nur ein stiller, kalt kalkulierter Verrat. Diese Szene ist ein Tiefpunkt der Menschlichkeit, die Squid Game so konsequent seziert. Hier stirbt nicht nur eine Figur – hier sterben das Vertrauen und der Glaube an Loyalität. Und genau das trifft uns härter als jede Kugel. Verglichen mit „Rotes Licht, grünes Licht“ (Staffel 1, Episode 1), wo die Gewalt wahllos und massenhaft zuschlägt, konzentriert sich hier alles auf den emotionalen Kern.

    Die Glasbrücke – Tritt ins Nichts

    Staffel 1, Episode 7

    Die Regeln sind simpel: Wer auf normales Glas tritt, stirbt – nur gehärtetes Spezialglas trägt das Gewicht. Die Spielenden müssen über 18 Felder hinweg den richtigen Weg finden, wobei jede Entscheidung tödlich enden kann. Besonders fies: Die Reihenfolge wird zufällig bestimmt, was bedeutet, dass die vorderen Personen fast zwangsläufig geopfert werden. Jeder Sprung gleicht einem Münzwurf zwischen Leben und Tod. Die Szene wird zur psychologischen Zerreißprobe, in der Verzweiflung, Taktik und nackte Angst aufeinandertreffen. Kaum scheinen die Teilnehmenden das System zu durchschauen, greift die Spielleitung ein – und schaltet das Licht ab. Ein gezielter, grausamer Kontrollverlust. Wo „Dalgona“ (Staffel 1, Episode 3) den Tod in feinster Millimeterarbeit versteckt, setzt die Glasbrücke auf blanke Fallhöhe und radikale Ungewissheit.

    Hide & Seek – Verstecken im Albtraum

    Staffel 3, Episode 1

    Dieses Spiel der dritten Staffel gilt unter Fans als besonders fiese Herausforderung: In einem verschachtelten Komplex aus engen Gängen und Räumen müssen sich die Teilnehmenden verstecken, während ausgewählte Jäger:innen sie aufspüren und eliminieren. Es gibt kein festes Zeitlimit, keine Hinweise – nur viel Angst, eine klaustrophobische Stimmung und die unbarmherzige Gewissheit, gejagt zu werden. Wer entdeckt wird, stirbt sofort. Die psychologische Belastung ist enorm, denn niemand weiß, wo die Gefahr lauert. Schreie hallen durch das Labyrinth, während das Spiel zu einem weiteren Kampf ums nackte Überleben wird. Hide and Seek ist kein taktisches Game mehr – es ist eine rohe, instinktgetriebene Überlebensübung. Während in „Sky Squid Game“ (Staffel 3, Episode 5) der Abgrund das Grauen sichtbar macht, entsteht die Bedrohung hier durch die Ungewissheit.

    Sky Squid Game – Absturz mit Todesfolge

    Staffel 3, Episode 5

    Das traditionelle Tintenfischspiel aus Staffel 1 kehrt zurück – doch diesmal in tödlicher Höhe. Die Teilnehmenden bewegen sich zwischen Plattformen über einem tiefen Abgrund und müssen das “Spielfeld” nach festen Regeln überqueren. Wer daneben tritt oder gestoßen wird, stürzt in die Tiefe und stirbt. Hier ist jeder Fehler endgültig und ein kleiner Moment der Unachtsamkeit kann bereits das Ende bedeuten.. Der physische Einsatz ist enorm: Balance, Kraft und Timing entscheiden über Leben und Tod. Statt symbolischem Bodenkampf wird das Spiel zu einem realen Hochseilakt mit tödlichem Ausgang. Sky Squid Game überträgt die bekannte Spielmechanik in ein neues Setting – radikaler, gefährlicher, endgültiger. Es ist kein Duell mehr – es ist ein buchstäblicher Tanz am Abgrund. Wie die Glasbrücke (Staffel 1, Episode 7) kennt auch dieses Spiel kein Zurück, doch anstelle zerbrechlichen Glases sind es hier Balance und Kraft, die über Leben und Tod bestimmen.

    Jump Rope – Rhythmus des Todes

    Staffel 3, Episode 3

    In Episode 3 der dritten Staffel müssen die Teilnehmenden eine schmale, erhöhte Brücke überqueren, während ein gigantisches mechanisches Seil mit wachsendem Tempo über das Spielfeld schwingt. Jeder Sprung verlangt perfektes Timing – ein Moment des Zögerns oder ein Ausrutscher führt unweigerlich zum Absturz. Bereits zu Beginn wird eine Spielerin vom Seil getroffen und in die Tiefe geschleudert – ein schockierender Auftakt, der den tödlichen Ernst des Spiels sofort deutlich macht.

    Laut Produktions-Insidern war die Brücke im Studio rund 1,5 Meter hoch, was bei den Darstellenden für spürbare Anspannung sorgte. Jump Rope kombiniert kindliche Spielsymbolik mit erbarmungsloser Konsequenz – und wird so zu einem Höhepunkt der dritten Staffel. „Rotes Licht, grünes Licht“ (Staffel 1, Episode 1) zwingt zur Starre im richtigen Moment – bei Jump Rope hingegen ist Stillstand selbst das Todesurteil.

    Mingle – Deadly Gruppenzwang

    Staffel 2, Episode 4

    Im mega-bösen Spiel Mingle müssen sich die Teilnehmenden innerhalb weniger Sekunden in Gruppen exakt vorgegebener Größe zusammenfinden – etwa zu dritt, zu fünft oder zu siebt. Wer sich zu langsam bewegt, übrig bleibt oder in einer falschen Gruppengröße landet, wird sofort eliminiert. Die Spielfläche rotiert, Türen öffnen sich plötzlich, und in jeder Runde ändern sich die Regeln. Das Spiel zwingt die Teilnehmenden zur panischen Kooperation mit Fremden – ohne Zeit für Vertrauen. Schubsen, Zerren und taktische Ausgrenzung bestimmen das Chaos. Besonders bitter: Einige sterben nicht durch Fehler, sondern weil niemand sie dabei haben möchte. Mingle ist ein Spiel über kranke Gruppendynamik – und über die tödlichen Folgen sozialer Isolation unter Zeitdruck. Das Spiel spiegelt in seiner Grausamkeit das Murmelspiel (Staffel 1, Episode 6) wider: Dort führt ein Verrat zu einem der emotional aufwühlendsten Tode, während hier die Ausgrenzung in der Gruppe die Schwächsten zu Opfern macht.

    Byeong-gi – Tod des Quacksalbers

    Staffel 1, Episode 5

    Byeong-gi, bekannt als Spieler 111, ist ein in Ungnade gefallener Arzt, der heimlich mit den maskierten Wächtern kooperiert. Gemeinsam betreiben sie illegalen Organhandel, bei dem die Körper ausgeschiedener Spieler:innen ausgeschlachtet und die Organe verkauft werden. Als die Spielleitung von der Manipulation erfährt, versucht Byeong-gi gerade zu fliehen. Doch seine Flucht endet abrupt und der Front Man macht unmissverständlich klar: Der wahre Verstoß war nicht der Organhandel, sondern der Bruch der Gleichheit unter den Spielenden. In diesem System wird nicht die Unmoral bestraft, sondern der Bruch der Regeln. Der Tod ist definitiv eine Machtdemonstration – vergleichbar mit den Eingriffen der Spielleitung auf der Glasbrücke (Staffel 1, Episode 7).

    Pentathlon – Der tödliche Qualmarathon

    Staffel 2, Episode 4

    In Episode 4 erwartet die Teilnehmenden ein gnadenloser Mehrkampf: Jedes Teammitglied durchläuft nacheinander fünf traditionelle koreanische Kinderspiele – darunter Ddakji, Gonggi, Flying Stone, Spinning Top und Jegi. Was zunächst harmlos wirkt, entpuppt sich schnell als tödlicher Staffellauf. Ein einziger Fehler? Spiel beendet – und die jeweilige Person wird sofort eliminiert. Während in „Jump Rope“ (Staffel 3, Episode 3) ein einziger Fehltritt das Ende bedeutet, verteilt sich der Druck hier über mehrere Etappen. Die Spiele sind kurz, hektisch und mental fordernd – die Squid Game-Initiatoren kennem keine Gnade. Der Körperkontakt ist minimal, doch der psychologische Druck steigt mit jeder Runde. Besonders perfide: Teamarbeit ist gefragt, aber individuelle Schwächen werden tödlich bestraft.

  • Von Cinderella bis Arielle: Alle Live-Action Disney-Prinzessinnen im Ranking

    Von Cinderella bis Arielle: Alle Live-Action Disney-Prinzessinnen im Ranking

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Ob mit Krone, Schwert oder Fischflosse - Disneys Prinzessinnen haben längst den Sprung aus dem Animationsfilm geschafft. In den letzten Jahren wurden viele der großen Klassiker als Realverfilmungen neu erzählt. Und dabei ging es nicht nur um Optik: Plötzlich stehen Themen wie Selbstbestimmung, kulturelle Vielfalt oder neue Heldinnenbilder im Mittelpunkt.

    Manche Filme bleiben eng an der Vorlage, andere denken die Geschichte mutig weiter. In diesem Ranking finden sich die relevantesten Realverfilmungen - von märchenhaft bis modernisiert und von nostalgisch bis kontrovers. Bei diesen Prinzessinnen geht es um die Charakterentwicklung, die erzählerische Qualität und darum, was wirklich hängenbleibt. Erfahre hier, wo du die Filme streamen kannst. 

    6. Schneewittchen (2025)

    Mit Schneewittchen hat sich Disney den ältesten Stoff im Repertoire vorgenommen und modernisiert ihn deutlich. Rachel Zegler verkörpert die Hauptrolle als junge Frau, die diesmal mehr ist als das schönste Mädchen im Wald. Die Geschichte setzt in der neuesten Version viel weniger auf Romantik und dafür mehr auf Eigenverantwortung.

    Optisch bleibt hier vieles im Märchenhaften, aber die Figuren sind klarer gezeichnet. Gal Gadot als Königin bringt Glanz und Bedrohung zugleich. Manche Fans vermissen das klassische Märchenfeeling, andere begrüßen die frische Erzählweise. Fest steht: Dieses Schneewittchen ist nicht mehr naiv. Und genau das macht sie interessant. Trotz der wichtigen Modernisierungen erreicht sie aber noch nicht ganz die erzählerische Tiefe anderer Beiträge.

    5. Mulan (2020)

    Von allen Disney-Verfilmungen bricht Mulan wohl am stärksten mit der Tradition. Hier gibt es keinen Gesang, keine Sidekicks und keine überbordende Romantik. Stattdessen erzählt der Film die Geschichte als episches Kriegsdrama, inspiriert vom chinesischen Wuxia-Kino. Liu Yifei spielt Mulan als stille, entschlossene Figur, deren innere Stärke im Vordergrund steht.

    Nicht alle waren begeistert: Fans des Zeichentrickfilms vermissten Leichtigkeit und Charme, kulturell gab es Kritik an der Umsetzung. Trotzdem bleibt Mulan ein ehrgeiziger Versuch, den Stoff erwachsen zu erzählen. Das Pathos wirkt manchmal aufgesetzt, doch die Bilder sind kraftvoll, und die Botschaft bleibt: Manchmal braucht es Mut, leise zu kämpfen. Als ernsthaftes Kriegsdrama hebt sich Mulan zwar ab, bleibt aber in Ton und Umsetzung teilweise unausgewogen.

    4. Aladdin (2019)

    Farbgewaltig, energiegeladen und mit viel musikalischem Elan: Aladdin gehört zu den Live-Action-Filmen, die ihr eigenes Tempo finden. Naomi Scott als Jasmin bringt eine neue Dimension in die Rolle, die politischer, entschlossener und mit einer klaren Vision für ihr Königreich auffällt. Der Song „Speechless“ wird zum emotionalen Kernstück und Statement zugleich. Will Smith als Dschinni geht das Wagnis ein, nicht mit Robin Williams zu konkurrieren, sondern den Part ganz neu zu denken, mit Humor, Wärme und Timing. Zwar ist nicht jede Szene gleich stark, doch als Gesamtbild überzeugt der Film mit Tempo, Witz und einer Jasmin, die wirklich etwas zu sagen hat.

    Trotz starker Einzelmomente und einer überzeugenden Jasmin bleibt der Film stilistisch teilweise uneinheitlich und schafft es deshalb nicht in die Top 3.

    3. Arielle, die Meerjungfrau (2023)

    Kaum ein Disney-Film wurde im Vorfeld so diskutiert wie dieser und kaum einer hat sich so konsequent selbst neu erfunden. Halle Bailey spielt Arielle mit kraftvoller Stimme und einem authentischen Gefühl für jugendliche Sehnsucht. Ihre Darstellung bringt neue Tiefe, ohne die Verspieltheit der Vorlage zu verlieren.

    Die Musik wurde modernisiert, einige Songs neu geschrieben, und auch die Dynamik zwischen den Figuren bekam mehr Erdung. Zwar sorgten manche CGI-Szenen für Kritik, doch Arielles emotionale Reise funktioniert. Vor allem bleibt sie nicht nur das Mädchen, das an Land will, sondern wird zur Figur, die sich aktiv entscheidet. Ein Film, der mutig neue Wege geht - nicht perfekt, dafür aber umso wichtiger. Die Neuinterpretation überzeugt durch starke Botschaften und eine präsente Hauptfigur, kämpft aber hin und wieder mit visuellen Schwächen und einem unausgewogenen Ton.

    2. Cinderella (2015)

    Lily James als Cinderella bringt in Kenneth Branaghs Realverfilmung mehr als nur Schönheit mit, denn ihre Figur zeigt Haltung, Anstand und eine ruhige Stärke, die dem Märchen eine ganz neue Glaubwürdigkeit verleiht. Die Geschichte bleibt zwar in erster Linie klassisch, die Tonlage ist aber diesmal wesentlich ernsthafter und aufrichtiger, und das ganz ohne dass der Disney-Zauber verloren geht. Cate Blanchett als Stiefmutter sorgte mit ihrer authentischen Ambivalenz für Begeisterung, während die atemberaubenden Kostüme immer wieder von Kritikern gelobt wurden. Der Satz „Have courage and be kind“ zieht sich wie ein roter Faden durch den Film und wirkt dabei nicht nur wie ein plumper Kalenderspruch, sondern entwickelt Tiefe. Cinderella ist eine gelungene Neuauflage, die zwar nichts revolutioniert, aber dabei trotzdem ganz viel richtig macht.

    1. Die Schöne und das Biest (2017)

    Mit Emma Watson als Belle hat Disney seiner Märchenwelt ein kluges, entschlossenes Gesicht gegeben. Die Realverfilmung von Die Schöne und das Biest bleibt dem Zeichentrickklassiker musikalisch treu, ergänzt aber neue Songs und kleine erzählerische Details, die das Biest komplexer und menschlicher wirken lassen. Visuell ist das Ganze ein opulenter Rausch aus Gold, Samt und Kerzenlicht und ein absolutes Fest für Fans von Kulissenkino. Was den Film auf Platz eins hebt, ist die Balance: Er trifft gleichzeitig das Gefühl des Originals und erzählt mit noch mehr Tiefe. Belle ist hier nicht einfach nur eine verträumte Dorfschönheit, sondern wird als Frau mit Haltung dargestellt. Kritiker lobten Watsons Spiel und die gelungene neue Darstellung der Welt von Die Schöne und das Biest. Diese Verfilmung ist nostalgisch und modern und dabei auch noch erstaunlich berührend. Damit gelingt Disney die stimmigkeit und berührendste Realverfilmung im Disney-Kanon.

    Vaiana (2026)

    Vaiana war als Animationsfilm schon ein Befreiungsschlag: keine klassische Romanze, sondern eine Coming-of-Age-Geschichte mit kultureller Verwurzelung und einer Heldin, die sich selbst genug ist. Die geplante Realverfilmung wird von Dwayne Johnson mitproduziert, inklusive einer Rückkehr als Maui.

    Die Erwartungen sind hoch: Wird in Vaiana die Authentizität der polynesischen Kultur beibehalten? Bleibt der Humor? Funktioniert die musikalische Wucht auch im Realformat? Der Filmstart ist im Sommer 2026 geplant, aber klar ist schon jetzt: Diese Vaiana ist alles andere als eine Nebenrolle und dürfte sich bald einen eigenen Platz im Ranking sichern. 

    Alle Live-Action Disney-Prinzessinnen des Rankings und wo du die Filme streamen kannst

    In der untenstehenden Liste findest du alle Filme aus dem Ranking und siehst, auf welchen Plattformen du dir die Filme anschauen kannst.

  • The Good Witch – Alle Filme und die Serie in der richtigen Reihenfolge – und wo du sie streamen kannst

    The Good Witch – Alle Filme und die Serie in der richtigen Reihenfolge – und wo du sie streamen kannst

    Markus Brandstetter

    Markus Brandstetter

    JustWatch-Editor

    Good Witch ist eine der beliebtesten Feel-Good-Reihen im US-amerikanischen Fernsehen. Alles begann 2008 mit einem Fernsehfilm rund um die geheimnisvolle Cassie Nightingale, die ein besonderes Talent dafür hat, mit Intuition, Herzenswärme und einem Hauch Magie das Leben ihrer Mitmenschen zu verändern.

    Aus dem ersten Film entwickelte sich eine ganze Reihe – mit mehreren Fortsetzungen und einer erfolgreichen TV-Serie, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Seit vielen Jahren begleitet uns die Geschichte um Cassie in verschiedenen Formaten. Grund genug, einen genaueren Blick darauf zu werfen: In welcher Reihenfolge sollte man die Filme und die Serie schauen – und wie hängen sie zusammen?

    Good Witch (2008)

    Ab 2008 begann alles mit Good Witch, dem ersten Film der Reihe. Hier wird die Hauptfigur Cassandra „Cassie“ Nightingale eingeführt, die in die westamerikanische Kleinstadt Middleton zieht und dort das geheimnisvolle Grey House bezieht. Mit ihrer geheimnisvollen Art sorgt sie schnell für Aufsehen und Verunsicherung. Ist sie eine Hexe? Einige Nachbarn glauben das. Doch Polizeichef Jake Russell erkennt bald Cassies wahres Wesen: warmherzig, weise und erstaunlich zugänglich. Der Film entwickelt sich zu einer wahren Wellness-Charakterstudie. Die Magie bleibt dezent, das Zwischenmenschliche steht im Vordergrund. Good Witch ist der ideale Einstieg in das magische Universum.

    Cassie – Das Geheimnis des Gartens (The Good Witch’s Garden, 2009)

    Im zweiten Film der Serie, Cassie – Das Geheimnis des Gartens, wird die Geschichte von Cassie Nightingale fortgesetzt. Mittlerweile hat sie sich in Middleton bestens eingelebt. Doch ihre Gegenwart wird von einem Ereignis der Vergangenheit überschattet: Ein rätselhafter Fremder taucht auf und behauptet, der eigentliche Besitzer des Grey House zu sein . Die Idylle beginnt zu bröckeln, immer mehr Stadtbewohner misstrauen Cassie – obwohl sie sich gerade erst an sie gewöhnt hatten. Doch Jake Russell steht fest an ihrer Seite. Der Film bleibt seiner Linie treu: sanfte Magie, zwischenmenschliche Wärme und ein Hauch romantisches Drama.

    Cassie – Eine verhexte Hochzeit (The Good Witch’s Gift, 2010)

    In Cassie – Eine verhexte Hochzeit weihnachtet es – mitten in den Feiertagsvorbereitungen. Cassie möchte eigentlich nur eine ruhige und harmonische Hochzeit mit Jake Russell feiern. Daraus wird allerdings – natürlich – nichts, und die Vorweihnachtszeit wird mächtig von Tumulten überschattet: Ein ehemaliger Häftling taucht plötzlich in der Stadt auf, und dann verschwinden auch noch nach und nach die Geschenke. Was hat es damit auf sich? Während Middleton nervös wird, bleibt Cassie ganz gelassen – so wie wir sie eben kennen. Sie sorgt dafür, dass das Chaos verschwindet und wieder Idylle einkehrt. Wellnesskino mit Weihnachtsschleife – hier kommen Fans voll auf ihre Kosten.

    Cassie – Eine verhexte Familie (The Good Witch’s Family, 2011)

    Cassie Nightingale hat mittlerweile ihr Familienglück gefunden. Sie ist glücklich mit Jake verheiratet – und obendrein Bürgermeisterin von Middleton. Klingt nach perfekter Idylle. Doch dann steht plötzlich ihre Nichte Abigail vor der Tür – charmant, aber unberechenbar. Und schon gerät Cassies Alltag gehörig aus dem Takt. Abigail sorgt für Wirbel, die Stadt verliert ihr Gleichgewicht, und Cassie wird klar: Harmonie braucht Einsatz. Mit Herz, Geduld und ihrer ganz besonderen Intuition bringt sie die Dinge wieder ins Lot. Eine neue Figur bereichert das Good-Witch-Universum – und das bewährte Rezept aus Magie, Menschlichkeit und Middleton funktioniert auch diesmal tadellos. Eine echte Win-Win-Situation.

    Cassie – Ein verhextes Video (The Good Witch’s Charm, 2012)

    In Cassie – Ein verhextes Video erleben wir Cassie als frischgebackene Mutter – und weiterhin als Bürgermeisterin von Middleton. Doch zur Ruhe kommt sie nicht: Ein Kamerateam reist an, um eine Reportage über die Stadt zu drehen. Erst scheint alles nach positiver PR auszusehen, doch dann kippt die Stimmung. Gegenstände verschwinden, Gerüchte machen die Runde – und plötzlich steht Cassie selbst im Verdacht. Während Middleton nervös wird, bleibt sie wie immer ruhig, empathisch und lösungsorientiert. Der Film streift sogar ein wenig Medienkritik, bleibt aber warmherzig und charmant. Viel Magie, viel Menschlichkeit – ein klassisches Good-Witch-Wohlfühlpaket mit einem Hauch Aktualität.

    Cassie – Ein verhexter Geburtstag (The Good Witch’s Destiny, 2013)

    Cassies Geburtstag steht bevor – doch wie könnte es bei The Good Witch anders sein: Statt Kuchen und Kerzen warten dunkle Vorzeichen. Etwas stimmt nicht, ein Schatten liegt über dem Tag. Cassie spürt, dass da mehr ist, und begibt sich auf Spurensuche in ihrer eigenen Familiengeschichte. Was sie findet, sind alte Geheimnisse, vergessene Verbindungen – und ein Hauch von Vergangenheitsgrusel. Doch trotz allem bleibt das typische Middleton-Gefühl erhalten: warmherzig, leicht, charmant. Cassie – Ein verhexter Geburtstag ist eine Episode über Herkunft, Intuition und die Kraft, eigene Wege zu gehen. Mit sanfter Magie, viel Gefühl – und dem vertrauten Wohlfühl-Ton der Reihe.

    Cassie – Ein verhexter Sommer (The Good Witch’s Wonder, 2014)

    Cassie steht diesmal vor der Aufgabe, eine Hochzeit für andere zu organisieren – doch wie immer in Middleton läuft dabei längst nicht alles nach Plan. Ein mysteriöses Schmuckstück verschwindet, eine neue Angestellte sorgt für Unruhe, und die Kleinstadt ist plötzlich wieder voller Rätsel und Gerüchte. Cassie – Ein verhexter Sommer destilliert noch einmal all das, was die Reihe ausmacht: kleine Dramen, leise Magie, warmherzige Geschichten und charmante Charaktere. Als Abschluss der Pre-Serienfilme funktioniert der Film wunderbar – unaufgeregt, gefühlvoll, wohlig. Wer sich noch einmal an das klassische Good Witch-Gefühl kuscheln möchte, wird hier mit offenen Armen empfangen.

    Good Witch – Die Serie (Staffeln 1–7, 2015–2021)

    Seit 2015 begeistert die Geschichte von Cassie Nightingale auch als Serie: Good Witch. Die Dinge haben sich weiterentwickelt – Cassie lebt nun mit ihrer jugendlichen Tochter Grace in Middleton, und natürlich besitzt auch sie übersinnliche Fähigkeiten. Über sieben Staffeln hinweg begleiten wir das Mutter-Tochter-Gespann durch Alltagswirren, zwischenmenschliche Konflikte, erste Lieben und – klar – jede Menge magische Momente. Neue Figuren, neue Beziehungen und kleine wie große Herausforderungen halten das Geschehen lebendig. Die Serie bleibt dabei ihren Wurzeln treu: viel Herz, sanfte Magie, ruhiger Erzählstil. Wer die Filme mochte, findet hier eine würdige, charmante Fortsetzung des Good-Witch-Universums.

    Wo du die Filme und die Serie streamen kannst

    Alle Good Witch-Filme und die Serie rund um Cassie Nightingale sind auf verschiedenen Streaming-Plattformen verfügbar. Über die verlinkten Titel kannst du jederzeit prüfen, wo du die einzelnen Filme oder Staffeln aktuell anschauen kannst – ob im Abo, zum Leihen oder Kaufen. So findest du mit wenigen Klicks den passenden Streaming-Dienst für dein nächstes Wohlfühl-Wochenende mit Cassie, Grey House und jeder Menge sanfter Magie.

  • Die zehn verrücktesten Körpertauschfilme und wo es sie zu streamen gibt

    Die zehn verrücktesten Körpertauschfilme und wo es sie zu streamen gibt

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    Eine der faszinierenden Eigenschaften von Film besteht darin, dass er dich jederzeit in Perspektiven versetzen kann, in die du sonst nie geschlüpft wärest. Und diese Eigenschaft hat sogar ein spannendes Subgenre hervorgebracht: den Körpertauschfilm.

    Hier geht es nämlich ganz wortwörtlich darum, Perspektiven zu wechseln und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Meist werden diese Geschichten komödiantisch erzählt, wie es etwa die vorbildhafte Freaky Friday-Reihe so erfolgreich vormacht. Geschichten rund um das Motiv des Körpertauschs kommen aber auch im Gewand spannender Thriller und emotionaler Dramen daher.

    Nachfolgend stellen wir dir in chronologischer Reihenfolge zehn der verrücktesten „Body-Swap-Movies“ vor, die mal ungemein komisch, mal schwer romantisch, spannend oder nachdenklich ausfallen. Wo es sie zu streamen gibt, verrät dir dabei unser Guide.

    1. Ein ganz verrückter Freitag (1976)

    Die Erfolgsgeschichte des „Freaky Friday“-Motivs, das 2025 zum vierten Mal verfilmt wurde, nahm ihren Anfang 1972 mit Mary Rodgers. Die US-amerikanische Musical-Komponistin hatte bereits einige Jahre zuvor damit begonnen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Doch erst ihr Roman „Freaky Friday“ schlug international so nachhaltig ein, dass Walt Disney die Filmrechte erwarb. Diese erste Verfilmung Ein ganz verrückter Freitag aus dem Jahr 1976 erzählt die Grundzüge des Motivs auf die so typische Disney-Manier: mit viel Spaß und einer immer durchscheinenden Prise Didaktik. Denn der plötzliche Körpertausch von Mutter und Tochter formuliert – neben all den herrlichen Screwballszenen – natürlich eine klare familiengerechte Botschaft: Habt Verständnis füreinander.

    2. Big (1988)

    Für Tom Hanks bedeutete der Film den endgültigen Durchbruch: Penny Marshalls herrliche Komödie mit Romantic-Comedy-Touch kam nicht nur weltweit beim Publikum an, sondern auch bei der Filmkritik und bei der Academy, die Tom Hanks zu dessen erster Oscarnominierung verhalf. Big erzählt die Geschichte eines Jungen, der in den Körper seines Vaters wechselt und als Erwachsener nicht nur eine große Karriere in der Spielzeugindustrie macht, sondern sich auch zaghaft zum ersten Mal verliebt. Tom Hanks glänzt mit seinem enormen Komödientalent. Er sorgt für unvergessene Szenen (das Fußbodenklavier mit Robert Loggia) und appelliert sehr erfolgreich an das Kind in uns allen.

    3. Switch – Die Frau im Manne (1991)

    Der Tausch von Geschlechterperspektiven stellt ein sehr gängiges Motiv dieses Subgenres dar und findet ohne Zweifel seine Wurzeln in frühen Verwechslungskomödien wie „Viktor und Viktoria” oder der Travestie „Charleys Tante“, die beide in Deutschland und den USA mehrfach neu verfilmt wurden. Switch – Die Frau im Manne zählt zum Spätwerk des Komödienspezialisten Blake Edwards und erzählt die Geschichte eines unausstehlichen Machos, der nach einem gewaltsamen Tod von Gott als Frau zurückgeschickt wird mit der Aufgabe, endlich wirklich von einer Frau geliebt zu werden. Die erst recht aus heutiger Sicht nicht immer treffsicheren Gags sind aber vor allem dank Hauptdarstellerin Ellen Barkin verzeihlich, die hier großartig auftrumpfen darf.

    4. Im Körper des Feindes (1997)

    In John Woos zweitem Kinofilm in Hollywood tauschen seine beiden Stars John Travolta und Nicolas Cage gar nicht den gesamten Körper, sondern mittels einer speziellen Operation lediglich das Gesicht. Zweck des Eingriffs: Travoltas FBI-Agent muss dem Bruder eines gefährlichen Terroristen (Cage) den Ort einer Bombe entlocken. Damit dieser ihm traut, nimmt der FBI-Agent das Äußere seines Widersachers an – der jedoch seinerseits in die Rolle des anderen schlüpft. Das Ergebnis ist eine gnadenlose Jagd, die von John Woo im besten Stil des Hongkong-Actionthrillers der frühen 1990er Jahre umgesetzt wurde: voller ästhetisierter Schießereien und veredelt inszenierter Materialschlachten.

    5. Being John Malkovich (1999)

    Der ohne Zweifel im besten Sinne verrückteste Film dieser Liste ist Spike Jonzes Being John Malkovich (1999). Das Drehbuch des genialen Charlie Kaufman erzählt von einem armen Tropf, der in seinem trostlosen Büro einen geheimen Zugang entdeckt, der direkt ins Gehirn von John Malkovich führt. 15 Minuten lang lässt sich dort die Welt aus den Augen des Filmstars erleben, ehe man wieder herauskatapultiert wird. Aus dieser grandiosen Grundidee heraus entwickelt sich ein irre lustiger, liebevoll umgesetzter, einfallsreicher und dabei auch noch kluger Filmspaß rund um existenzielle Fragen von Identität und Realität.

    6. 30 über Nacht (2004)

    Im Grunde ist 30 über Nacht ein Zeitreisefilm, findet aber seinen eigentlich Clou im Moment des Körpertauschs. Im Mittelpunkt steht die 13-jährige Jenna, die sich in einem Augenblick großer Verzweiflung wünscht, endlich dreißig zu sein. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, sind 17 Jahre vergangen, und mit ihrem Teenie-Bewusstsein im erwachsenen Körper erhält sie Einblick in ihr Leben als Dreißigjährige. Gut getimte Gags, gelungene Pointen in einer nostalgisch anmutenden Geschichte sowie mit Jennifer Garner und Mark Ruffalo ein Hauptdarstellerpaar, das wunderbar harmoniert: 30 über Nacht variiert das Körpertausch-Motiv in perfekter Weise zu einer herzerwärmenden Feelgood-Komödie.

    7. 17 Again – Back to High School (2009)

    Mike ist 37 und hat es geschafft, sich sowohl mit seiner Frau als auch mit seinen zwei Kindern zu verkrachen. So gerne würde er nochmal dort neu starten, wo sein Leben anfing, den Bach runter zu gehen: in der Highschool. Und da wir uns ja in einem Film befinden, wird sein Wunsch erhört: Mike ist plötzlich wieder 17 – allerdings in der Gegenwart. Und das hat zur Folge, dass er jetzt zusammen mit seinen Kindern die Schulbank drücken muss – eine Grundidee, die in dieser Variation mit viel Witz und Charme ausgespielt wird. Zac Efron und Matthew Perry sind die ideale Besetzung für Mike und helfen enorm dabei, das Tempo des unterhaltsamen Films stets hoch zu halten.

    8. Seitenwechsel (2016)

    Ein Ehepaar aus Psychologin und Fußballtrainer wacht plötzlich im jeweils anderen Körper auf: Auch im deutschen Film hat das Body-Swap-Motiv – dieses Mal auf dem Feld des Geschlechtertauschs – eine überaus gelungene Komödienvariante hervorgebracht. Von der Regisseurin Vivian Naefe wird erzählt, sie sei bereits Anfang der 1990er daran interessiert gewesen, den Körpertauschfilm Eine Frau namens Harry (1990) zu inszenieren, sei aber wegen der Besetzung von Thomas Gottschalk abgesprungen. Ob es stimmt oder nicht: Mit Seitenwechsel gelingt ihr jedenfalls 2016 ein schöner Beitrag zum Subgenre, der insbesondere dank der beiden Hauptdarsteller:innen Mina Tander und Wotan Wilke Möhring herrliche Momente hervorbringt.  

    9. Everything Everywhere All At Once (2022)

    Eine ganz besondere Form des Körpertauschs bildet das Zentrum des grandios verrückten und mehrfach oscarprämierten Spektakels Everything Everywhere All At Once. Darin geht es um die von Michelle Yeoh verkörperte Evelyn, chinesische Einwanderin und Betreiberin eines Waschsalons, die plötzlich und unverhofft zur Hauptprotagonistin eines Komplotts wird, das sich zwischen den Paralleluniversen abspielt, aus denen die Welt des Films gebaut ist. Während dieser wilden, wuchtigen und wahnsinnigen Jagd durch das Multiversum schlüpft Evelyn immer wieder in die unterschiedlichsten Versionen ihrer Selbst. Auch der temporeiche, spannende und teils extrem lustige Film wechselt immer wieder sein Äußeres, ist mal Science Fiction, mal Actionfilm, mal bizarre Gesellschaftssatire und vermag dennoch meisterhaft ein scheinbares Chaos unterhaltsam zu orchestrieren.

    10. Aus meiner Haut (2023)

    Körpertausch als spiritueller Ritus, um die eigene Identität zu hinterfragen: Alex Schaads Liebesfilm-Mystery Aus meiner Haut schickt ein kriselndes Paar auf eine geheimnisumwobene Insel, um dort an einem schamanischen Kult teilzunehmen. Sie tauschen für die Dauer des Aufenthalts die Körper mit einem zugelosten anderen Paar. Doch diese elementare neue Erfahrung bekommt nicht allen Beteiligten gleich gut und setzt unvorhersehbare Dynamiken frei. Magisch, verspielt und gleichsam spannend und unheimlich – Schaads Langfilmdebüt nutzt das Körpertausch-Motiv für einen aufregenden und vielschichtigen Trip in die Psychologie seiner Figuren.

    Alle genannten Filme sind in Deutschland bei unterschiedlichen Streamingdiensten abrufbar. Alle weiteren Details verrät dir die nachstehende Liste.

  • Die Kult-Reihe im Überblick: Alle „After“-Filme in der richtigen Reihenfolge

    Die Kult-Reihe im Überblick: Alle „After“-Filme in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Die „After“-Reihe ist mehr als eine klassische College-Romanze - sie ist ein popkulturelles Phänomen, das besonders bei jungen Zuschauern ein kollektives Gefühl von Verlorenheit, Sehnsucht und emotionaler Eskalation anspricht. Als lose Fan-Fiction gestartet, entwickelte sich die Geschichte von Tessa und Hardin schnell zur Projektionsfläche für eine ganze Generation. Und das nicht, weil sie perfekt ist, sondern weil sie zeigt, wie chaotisch Liebe sein kann. Die Filme verhandeln toxische Dynamiken mit fast schon hypnotischer Konsequenz, und genau das macht sie so faszinierend. Wer auf emotionale Achterbahnfahrten à la Euphoria oder Der Sommer, als ich schön wurde steht, wird hier fündig - ohne Zuckerguss, dafür aber mit literweisem Herzschmerz.

    Gerade jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für einen Rückblick: Mit einem geplanten Prequel (Before) und dem Sequel After: Next Generation wird das Universum 2025 deutlich erweitert. Diese Liste führt durch alle bisherigen und kommenden Filme in der richtigen Reihenfolge und erklärt, für wen welcher Teil funktioniert, was ihn erzählerisch besonders macht und warum man sich emotional auf diese Geschichte einlassen sollte.

    1. After Passion (2019)

    Der turbulente Kick-start dieser Reihe zeigt, wie zwei Charaktere, die ambitionierte Tessa und der mysteriöse Hardin, aufeinandertreffen und sich in einem höchst instabilen Beziehungsgeflecht verlieren. After Passion spricht vor allem junge Zuschauer an, die Gefühle wie Kontrollverlust, Sehnsucht und Trotz kennen. Zwar wirken einige Konflikte inszeniert, doch genau das macht den Einstieg so packend, weil er Gänsehaut auch aus der Unperfektheit generieren kann. Der erste Teil hat die Reihe etabliert, weil er den emotionalen Sog auf den Punkt bringt. In Deutschland steht der Film derzeit bei Netflix, WOW und Amazon Prime Video zum Streamen bereit.

    2. After Truth (2020)

    Im zweiten Teil ist Vertrauen zerbrochen, es ist in jeder Interaktion Reue zu spüren, und das emotionale Minenfeld lebt von Rückfällen und vergeblicher Nähe. Wer gedacht hat, Passion war dramatisch, erlebt hier eine noch härtere, reflektiertere Fortsetzung - ideal für Zuschauer, die sich nicht mit Herzschmerz, sondern mit dessen Spätfolgen identifizieren. Der Film betont Tessas neue Selbstwahrnehmung und zeigt, dass Liebe nicht immer stark genug für Heilung ist. Die Tonalität ist düsterer, und der Blick auf beide Figuren ist kritischer. Im Vergleich zu After Passion wirkt dieser Teil weniger impulsiv, aber deutlich tiefgründiger. Die toxischen Muster werden nicht mehr nur dargestellt, sondern seziert – und genau das verleiht dem Film mehr narrative Reife. Auch stilistisch legt After Truth einen Gang zurück und setzt stärker auf emotionale Nachhaltigkeit statt kurzfristige Eskalation. Man kann diesen Teil also durchaus als noch erzählerisch stärker als den ersten Teil bezeichnen.  

    3. After Love (2021)

    Liebe allein reicht nicht mehr: In diesem dritten Kapitel geraten Beruf, Familienkonflikte und persönliche Selbstzweifel ins Zentrum. Der Film spricht Menschen an, die Romantik nicht idealisieren, sondern selbst in komplexen Lebensphasen standen. Interessant ist der Tonwechsel: Weg vom Drama, hin zur inneren Dringlichkeit. Kritisch betrachtet wirkt die Geschichte fragmentierter, dafür aber emotional nachvollziehbarer. Für viele Fans ist dieser Teil das Herzstück der Reihe, weil er die emotionale Reife erstmals spürbar macht. Anders als After Truth, das vor allem auf Rückschläge und Misstrauen fokussiert war, geht After Love  neue Wege, indem es die Beziehung erstmals in ein größeres Lebensgefüge einbettet. Die Konflikte wirken weniger beziehungsspezifisch, sondern universeller, was der Reihe mehr Tiefe verleiht. Im Vergleich zu den ersten beiden Filmen tritt Tessa hier deutlich reifer auf und beginnt, sich konsequenter von Hardin abzugrenzen.

    4. After Forever (2022)

    Hier geht es ums Erwachsenwerden ohne Drama-Feuerwerk: Tessa und Hardin ringen mit Entscheidungen, die keine Antworten liefern, sondern nur Erwartungen abwägen. Der Film erreicht vor allem diejenigen, die mit der Reihe gewachsen sind und nun andere Fragen stellen: Geht es wirklich nur um Liebe oder auch um Identität? After Forever verzichtet auf große Gesten, arbeitet dafür aber mit stiller Ehrlichkeit. Einige Fans sehen ihn als zu ruhig, andere empfinden ihn als notwendig. Während After Love noch zwischen Beziehung und Selbstfindung schwankte, verschiebt After Forever den Fokus endgültig auf die Frage, wer man abseits der Liebe sein möchte. Der Film ist ein Bruch mit dem aufgeladenen Ton von After Passion und After Truth, was ihn zwar ruhiger, aber auch reifer erscheinen lässt.

    5. After Everything (2023)

    Das ist der emotionale Epilog: Hardin sucht Frieden und trifft auf Vergangenheit, Vergebung und Zukunft. Der Film richtet sich an alle, die keine Lust mehr auf übertriebenes Drama haben und sich stattdessen nach einem versöhnlichen Abschluss sehnen. After Everything verzichtet weitgehend auf klassische Liebesplotpoints und konzentriert sich auf innere Prozesse. Wer Tessa und Hardin bis hierhin begleitet hat, findet hier einen ruhigen Abschluss mit ehrlicher Melancholie. Im Vergleich zu After Forever, das sich mit offener Zukunft beschäftigte, bietet After Everything eine Art melancholische Rückschau - als würde man nach einem langen Sturm das Chaos aufräumen. Die Entwicklung von Hardin wirkt hier greifbarer, weil sie ohne Beziehungskontext funktioniert. Der Abstand zu den Eskalationen aus After Passion und After Truth ist spürbar und verleiht dem Epilog seine Stärke.

    6. Before (geplant für 2025)

    In diesem Prequel geht es zurück zu Hardins Jugend - geprägt von familiären Konflikten, Einsamkeit und unkontrollierter Wut. Der Film richtet sich an alle, die verstehen wollen, wie aus dem verschlossenen Jungen der zerrissene junge Mann wurde, dem Tessa später begegnet. Statt romantischer Höhenflüge steht hier der Ursprung seiner inneren Kämpfe im Mittelpunkt. Dass Hero Fiennes Tiffin nicht mehr in die Rolle zurückkehrt, sondern ein jüngerer Darsteller übernimmt, verleiht Before einen spürbaren Neuanfang. Wer Hardins Verhalten in den bisherigen Filmen oft schwer nachvollziehbar fand, bekommt hier einen tieferen Einblick in seine Geschichte. Für Deutschland ist ein Kinostart 2025 geplant. Spekulieren kann man bereits: Im Vergleich zu den bisherigen Filmen der Reihe könnte Before emotional eigenständiger wirken, da es sich ganz auf Hardins Vergangenheit konzentriert, ganz ohne Tessa. Anders als bei den vorherigen Teilen würde hier kein Beziehungsdrama im Mittelpunkt stehen, sondern eher eine düstere Coming-of-Age-Geschichte. Ob das aufgeht, wird sich erst zeigen, doch das Potenzial für einen emotional tiefgründigeren Film ist zweifellos da.

    7. After: Next Generation (geplant für 2025)

    Tessa und Hardin treten in den Hintergrund, wenn ihre Kinder Emery, Auden und Cousine Addy im Schatten einer legendären, komplizierten Liebesgeschichte eigene Wege finden müssen. Das ist genau das richtige für jüngere Gen Z-Zuschauer, aber auch langjährige Fans, die neugierig sind, wie sich emotionale Muster über Generationen fortsetzen. Der Balanceaktbedeutet hierbei vertraut zu bleiben, aber trotzdem neue Stimmen zuzulassen. Ob das gelingt, wird natürlich stark vom neuen Cast und der Weiterentwicklung der After-Reihe abhängen. Auch After: Next Generation ist für 2025 angekündigt. Während Before den Blick zurückwirft, könnte After: Next Generation die größte stilistische Veränderung bringen. Statt der toxischen Liebesdynamik von Tessa und Hardin stehen vielleicht  modernere Perspektiven im Fokus, mit neuen Hauptfiguren und einem potenziell diverseren Cast. Ob die neue Generation an den emotionalen Sog der ersten Filme anschließen kann, bleibt offen - spannend ist vor allem, ob das Drama auch ohne die Originalfiguren funktioniert.

  • Bist du ein Fan von „KPop Demon Hunters“? Dann wirst du auch diese 10 Animationsfilme lieben

    Bist du ein Fan von „KPop Demon Hunters“? Dann wirst du auch diese 10 Animationsfilme lieben

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    KPop Demon Hunters ist laut, wild und voller Gefühl. Der Film kombiniert Action, Girlpower und Popästhetik zu einem energiegeladenen Erlebnis, das irgendwo zwischen Musikvideo, Fantasy-Abenteuer und Coming-of-Age-Drama liegt. Genau diese Mischung macht ihn einzigartig, aber nicht alleinstehend. Auch andere Animationsfilme haben sich an vergleichbaren Themen und Stilen versucht - von identitätsstiftenden Heldinnenreisen über visuelle Exzesse bis zu musikalisch aufgeladenen Momenten. Zwei besonders nahe Verwandte dieser Liste sind Belle und Promare, aber auch Klassiker wie Tekkonkinkreetliefern ähnliche Vibes. Wenn du nach Titeln suchst, die denselben Drive wie KPop Demon Hunters haben, wirst du hier fündig.

    1. Belle (2021)

    In Belle verschmelzen Märchenmotive mit Cyberpunk-Ästhetik. Die schüchterne Suzu entdeckt in der virtuellen Welt „U“ ihr Alter Ego Belle, eine gefeierte Sängerin mit internationaler Reichweite. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln, als sie auf ein traumatisiertes Biest trifft, das von der digitalen Gesellschaft ausgestoßen wird. Der Film erzählt eine tief emotionale Geschichte über Trauma, Selbstwert und die Dualität zwischen öffentlichem Image und innerem Schmerz. Visuell ist Belle ebenso farbenfroh wie überwältigend, musikalisch berührend und erzählerisch packend. Wer bei KPop Demon Hunters vor allem die Verwandlung einer jungen Frau in eine Bühnenfigur mochte, findet hier in rund zwei Stunden eine ähnliche Dynamik.  

    2. Promare (2019)

    Promare ist in seinen 111 Minuten ein wahres Feuerwerk der Farben und Emotionen. In einer futuristischen Welt bekämpft die Spezialeinheit Burning Rescue die Burnish, Menschen mit pyrokinetischen Fähigkeiten. Doch was zuerst wie ein klassischer Gut-gegen-Böse-Konflikt beginnt, entpuppt sich als komplexes Spiel aus Vorurteilen, Rebellion und Selbstermächtigung. Der Animationsstil ist schrill, kantig und hyperaktiv, der Soundtrack treibend und elektrisierend. Der Film richtet sich an alle, die in KPop Demon Hunters das grelle Spektakel und die rasante Energie geliebt haben und auch auf Serien wie Kill la Kill stehen. Wie in KPop Demon Hunters kämpfen in Promare Außenseiter um Anerkennung und ihre Wahrheit.  

    3. Pretty Guardian Sailor Moon Eternal - Der Film (2021)

    Wenn du mit Sailor Moon aufgewachsen bist oder einfach ein Faible für starke Heldinnen und große Gefühle hast, dann ist Sailor Moon Eternal genau das Richtige für dich. Diese moderne Rückkehr ins Sailor-Moon-Universum bringt alles mit, was Fans klassischer Magical-Girl-Stories lieben. Im Zentrum stehen Usagi und ihre Kriegerinnen, die sich einer neuen kosmischen Bedrohung stellen müssen. Dabei geraten nicht nur die Welt, sondern auch ihre Freundschaften und Selbstbilder ins Wanken. Der Film bietet ausführlich (Länge 2:40!) stylische Animationen, dramatische Verwandlungsszenen und eine emotionale Tiefe, die auch ältere Fans anspricht. Hier bekommst du alles, was das Magical Girl-Genre ausmacht. Ähnlich wie KPop Demon Hunters feiert Sailor Moon Eternal weibliche Stärke, Gemeinschaft und den Glauben daran, über sich hinauszuwachsen.  

    4. Nimona (2023)

    Nimona ist rebellisch, queer und absolut wild und genau das Richtige für dich, wenn du Filme magst, die frech, emotional und unkonventionell sind. Die titelgebende Gestaltwandlerin stellt mit anarchischer Energie eine ganze Gesellschaft infrage, während sie sich mit einem vermeintlichen Bösewicht verbündet, der um seine Ehre kämpft. Gemeinsam mit dem gefallenen Ritter Ballister kämpft sie gegen Vorurteile, Misstrauen und überholte Normen. Der Film kombiniert temporeichen Witz mit überraschend tiefgründigen Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Selbstakzeptanz. Die Animation ist kreativ, verspielt und extrem lebendig. In 101 Minuten bekommst du hier einen queeren, kraftvollen Mix, der ähnlich wie KPop Demon Hunters für das Recht kämpft, anders zu sein.

    5. Jujutsu Kaisen 0 (2021)

    Wenn du in KPop Demon Hunters die düstere Energie und emotionale Schwere geschätzt hast, solltest du Jujutsu Kaisen 0 nicht verpassen. Der Film erzählt die Geschichte von Yuta, einem zurückgezogenen Schüler, der eine tödliche, übernatürliche Kraft in sich trägt - geboren aus der Trauer um seine verstorbene Freundin. An einer Schule für Magie lernt er, mit dieser Macht umzugehen, doch der Schmerz lässt ihn nie ganz los. In 105 Minuten entfaltet sich ein visuell beeindruckendes Drama, das wuchtige Action mit echter Tragik verbindet. Du bekommst hier nicht nur Dämonen und Flüche, sondern auch eine tief berührende Geschichte über Schuld, Freundschaft und Selbstfindung.

    6. Paprika (2006)

    In Paprika verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, bis du selbst nicht mehr weißt, wo oben und unten ist. Eine Therapeutin nutzt ein neues Gerät, um in die Träume ihrer Patientinnen und Patienten einzutauchen – doch als die Technologie gestohlen wird, breitet sich ein kollektiver Albtraum aus. Die 90 Minuten sind ein wilder Rausch aus Farben, Symbolen und Bedeutungen, der dich visuell überrollt und intellektuell herausfordert. Wenn du in KPop Demon Hunters die Fragen nach Kontrolle, Identität und Zerrissenheit spannend fandest, wirst du hier völlig eintauchen. Paprika ist kein Film, den du einfach schaust - er passiert dir.

    7. The Witcher: Nightmare of the Wolf (2021)

    Wenn du wissen willst, wie ein Hexer zum Hexer wird, ist dieser Film genau das Richtige für dich. Die animierte Vorgeschichte Nightmare of the Wolf beleuchtet die Figur Vesemir und seine Entwicklung zum Monsterjäger. Die Geschichte ist düster, brutal, aber auch überraschend sensibel. Im Zentrum steht die Frage, was Heldentum bedeutet und welche Opfer es fordert. Wer in KPop Demon Hunters den Kampf gegen innere und äußere Dämonen spannend fand, wird hier auf seine Kosten kommen. Die Animation ist flüssig, der Ton erwachsen und das Worldbuilding glaubwürdig. Mit knapp 83 Minuten bleibt der Film kompakt, wirkt aber emotional deutlich größer.

    8. A Silent Voice (2016)

    A Silent Voice ist ein stiller, aber tief bewegender Film über Schuld und Vergebung. Im Fokus steht Shoya, der als Schüler ein gehörloses Mädchen mobbte und Jahre später Wiedergutmachung leisten will. Die Geschichte zeigt in sensibler Bildsprache, wie Ausgrenzung und Selbsthass das Leben junger Menschen prägen können. Es geht um die leisen Töne der Reue, aber auch um den Mut zur Versöhnung. Für Fans von KPop DemonHunters, die vor allem den emotionalen Tiefgang und die gebrochenen Figuren schätzen, ist das hier eine wertvolle Ergänzung. Wenn du dort den verletzlichen Kern hinter all der Action geliebt hast, findest du hier ein tiefgehendes, aufrichtiges Gegenstück.

    9. Star Wars: Visionen – Vol. 1 (2021)

    Die Anthologie-Serie Star Wars: Visionen bringt frischen Wind ins bekannte Universum. Sie besteht aus neun eigenständigen Anime-Kurzfilmen, die nicht einfach nur das Star Wars-Motiv nacherzählen, sondern dazu auch noch ganz neu interpretieren. Besonders spannend sind die Beiträge mit starken weiblichen Figuren, moralischen Dilemmata und einer Ästhetik, die stark an KPop Demon Hunters erinnert. Jeder Film ist stilistisch anders, doch der kreative Mut zieht sich durch die gesamte Staffel. Wer bei Demon Hunters die Mischung aus kultureller Referenz, Fantasie und Pathos mochte, wird hier viele Facetten wiederfinden. Jede Episode dauert rund 15 bis 20 Minuten -  perfekt für kurze, eindringliche Ausflüge in ein Universum, das plötzlich ganz neu wirkt.

    10. Tekkonkinkreet (2006)

    Tekkonkinkreet ist ein poetischer und melancholischer Blick auf zwei Straßenkinder, die sich in einer brutalen Stadt behaupten müssen. Black ist wütend, wild und impulsiv, White dagegen sanft, verträumt und verletzlich.

    Black und White verkörpern Gegensätze, die gemeinsam gegen eine kaputte Welt antreten. Der fast zweistündige Film ist stilistisch ungewöhnlich, fast roh animiert, aber voller Seele. Die Geschichte erzählt von Zusammenhalt, Gewalt, Verlust und Hoffnung in einem urbanen Albtraum. Wenn du in KPop Demon Hunters die Kombination aus stilistischer Radikalität, urbaner Härte und emotionalem Kern mochtest, wirst du diesen Film so schnell nicht vergessen. Tekkonkinkreet ist ein visuell eindringlicher Albtraum, der trotzdem Hoffnung vermittelt.

  • Die 10 besten Anime-Serien für Einsteiger

    Die 10 besten Anime-Serien für Einsteiger

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Du willst endlich in die Welt von Anime eintauchen – weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Verständlich: Bei der schieren Masse an Serien, Genres und Staffeln verliert man schnell den Überblick. Doch keine Sorge – wir haben für dich zehn Anime-Serien ausgewählt, die sich ideal für den Einstieg eignen.

    Egal, ob du auf Action, Romantik, Mystery oder einfach gute Geschichten stehst: Diese Stoffe sind zugänglich und emotional packend. Sie zeigen dir die Vielseitigkeit und charakterliche Tiefe von Anime – ohne dich mit allzu komplexen Handlungssträngen oder nötigen Vorwissen zu überfordern. Der perfekte Start, um dich in die Magie japanischer Animation zu verlieben – und vielleicht zu einem echten Fan zu werden.

    Attack on Titan (2013)

    Wenn dich epische Schlachten, dramatische Wendungen und eine dichte Atmosphäre interessieren, ist Attack on Titan der perfekte Einstieg. Die Menschheit lebt hinter gigantischen Mauern – außerhalb lauern menschenfressende Titanen. Was zunächst wie ein klassisches Monster-Szenario wirkt, entwickelt sich schnell zu einer komplexen Polit-Parabel mit ideologischem Tiefgang. Die Serie behandelt Themen wie Freiheit, Macht und Moral auf beeindruckende Weise – ohne jemals den Erzählfluss zu verlieren. Visuell gehört Attack on Titan zum Besten, was Anime zu bieten hat: Die Animationen sind spektakulär, der Soundtrack emotional treibend. Und jede Folge endet so spannend, dass man gar nicht anders kann, als weiterzuschauen. Ideal für Einsteiger:innen mit einem Faible für düstere, intelligente Fantasy. 

    One Punch Man (2015)

    Was, wenn der Superheld immer gewinnt – und zwar mit nur einem Schlag? One Punch Man macht genau daraus sein Konzept und nimmt das Superhelden-Genre genüsslich aufs Korn. Im Gegensatz zur Schwere von Attack on Titan punktet diese Serie mit satirischer Leichtigkeit. Protagonist Saitama ist so mächtig, dass ihm jeder Kampf zur lästigen Routine verkommt. Statt epischer Duelle beschäftigt er sich mit Sonderangeboten und gepflegter Langeweile. Die Serie verbindet zugänglichen Humor mit spektakulär animierter Action – und funktioniert sowohl als Parodie als auch als Abenteuererzählung. Fans bescheinigen Parallelen zu Spy x Family: Beide Serien nehmen klassische Genre-Konventionen auseinander – die eine mit absurdem Humor, die andere mit herzlicher Familiendynamik. Wer Superhelden liebt, aber auch über sie lachen kann, ist hier also goldrichtig. Und keine Sorge: Staffel 2 und 3 sind bereits verfügbar.

    Toradora! (2008)

    Wer nach all den Kämpfen und Parodien eine menschlichere Seite von Anime entdecken will, ist bei Toradora! genau richtig. Während Attack on Titan Welten zusammenbrechen lässt und One Punch Man übermächtige Helden parodiert, zeigt Toradora!, dass Drama auch im Alltag entstehen kann. Es geht um zwei Außenseiter, die sich widerwillig zusammenschließen, um sich gegenseitig bei ihren Schwärmereien zu helfen – und dabei langsam Gefühle füreinander entwickeln. Klingt simpel, ist aber überraschend feinfühlig erzählt, mit tollen Dialogen, glaubwürdigen Figuren und einer gelungenen Mischung aus Humor und Drama. Die Serie lebt vor allem von ihrer pointierten Charakterzeichnung, deren Authentizität so stark ist, dass man stellenweise vergisst, eine animierte Geschichte zu erleben. Kurzum: Toradora! ist ein Muss für alle, die mit einer warmherzigen, menschlichen Geschichte in die Anime-Welt einsteigen möchten.

    Death Note (2006)

    Nach dem warmherzigen Ton von Toradora! wirkt Death Note wie ein Schock: kühl, kalkuliert und moralisch brisant. Die Serie greift im Kern ähnliche gesellschaftskritische Themen auf wie Attack on Titan, allerdings weniger spektakulär, sondern auf psychologischer Ebene verdichtet. Ein Schüler findet ein Notizbuch, mit dem er Menschen töten kann – indem er einfach ihren Namen hineinschreibt. Death Note nutzt diese schockierende Prämisse für einen komplexen Thriller, der Moral, Macht und Gerechtigkeit auf faszinierende Weise verhandelt. Im Zentrum steht das Duell zweier Genies: Light, der selbsternannte Richter über Leben und Tod, und L, der brillante Ermittler mit exzentrischen Methoden. Die Serie ist kompakt, spannend und frei von unnötigem Ballast – perfekt für Einsteiger:innen, die düstere Stoffe mit psychologischem Tiefgang mögen.

    Demon Slayer (2019)

    Wenn Death Note und Attack on Titan vor allem durch Spannung und Atmosphäre glänzen, ist Demon Slayer der visuelle Blockbuster unter den Einsteiger-Anime. Selten sah eine Serie so beeindruckend aus. Studio Ufotable liefert Animationen auf absolutem Top-Niveau – mit detailverliebten Hintergründen, spektakulären Licht- und Farbeffekten sowie Kampfszenen, die choreografisch wie visuell ihresgleichen suchen. Doch hinter dem Glanz steckt mehr: Die Geschichte rund um Tanjiro, der seine zur Dämonin verwandelte Schwester retten will, ist emotional berührend und erzählerisch klar strukturiert. Trotz Fantasy-Setting bleibt die Serie jederzeit nachvollziehbar und zugänglich – ideal für Anime-Einsteiger:innen. Die sympathischen Figuren, das hohe Erzähltempo und die starke Mischung aus Drama und Action machen den Einstieg leicht.

    My Hero Academia (2016)

    Wer nach One Punch Man Lust hat, das Superhelden-Genre ohne Ironie, aber mit viel Herz zu erleben, sollte einen Blick auf diese Serie werfen. In einer Welt, in der fast alle Menschen Superkräfte – sogenannte „Quirks“ – besitzen, will ausgerechnet der machtlose Izuku ein Superheld werden. My Hero Academia erzählt seine Geschichte mit viel Herz, Tempo und emotionaler Tiefe. Die Serie kombiniert klassische Coming-of-Age-Elemente mit dem Superhelden-Genre und überzeugt durch eine starke Figurenentwicklung, packende Kämpfe und überraschend komplexe Themen. Moral, Mut und Verantwortung stehen im Zentrum, ohne je belehrend zu wirken. Besonders westliche Zuschauer:innen finden durch die vertraute Superhelden-Ästhetik leicht Zugang. Ideal für alle, die die Faszination von Shōnen-Anime entdecken möchten – also Serien, die Abenteuerlust, Freundschaft und Wachstum in den Mittelpunkt stellen.

    Spy x Family (2022)

    Du willst was Leichtes, Witziges, aber mit Substanz? Dann ist Spy x Family genau das Richtige für dich. Die herausragende Serie erzählt von einem Spion, der für eine Undercover-Mission eine Familie gründen muss – und unwissentlich eine Auftragskillerin heiratet und ein telepathisches Kind adoptiert. Klingt schräg? Ist es auch – aber auf die bestmögliche Art und Weise. Die Serie überzeugt mit cleverem Humor, liebenswürdigen Charakteren und überraschend viel Herz. Zwischen Action, Familienleben und absurden Situationen entsteht ein Anime, der mächtig Spaß macht und trotzdem nie zu oberflächlich wird. Mit Toradora! und Fruits Basket teilt Spy x Family die Fähigkeit, mühelos zwischen Lachen und Rührung zu wechseln. Ideal für Einsteiger:innen, die eine packende Geschichte und emotionale Tiefe suchen, gewürzt mit einer Portion Humor und Abenteuer.

    Fullmetal Alchemist: Brotherhood (2009)

    Diese Serie gilt als einer der besten Animes aller Zeiten – und das vollkommen zu Recht. Wie Demon Slayer erzählt sie eine packende Geschichte von Geschwistern, wie Attack on Titan lotet sie Krieg und Moral aus, und wie Death Note stellt sie die Frage nach Macht und Verantwortung. Fullmetal Alchemist: Brotherhood handelt von zwei Brüdern, die durch ein misslungenes Alchemie-Ritual alles verloren haben und nun versuchen, ihre alten Körper zurückzuerlangen. Was nach düsterer Fantasy klingt, ist in Wahrheit ein erzählerisches Meisterwerk, das große Themen wie Krieg, Schuld, Wissenschaft und Moral verhandelt – und dabei jederzeit authentisch und nachvollziehbar bleibt. Die Serie punktet mit spannender Handlung, emotionaler Tiefe und einem klaren, abgeschlossenen Erzählbogen. Ideal für Einsteiger:innen, die direkt ein echtes Highlight erleben wollen. Kein Vorwissen nötig – du musst lediglich bereit sein, für eine Story, die lange nachhallt.

    One Piece (1999)

    Mit über 1100 Folgen wirkt One Piece auf den ersten Blick überwältigend – doch der Einstieg lohnt sich mehr, als viele denken. Gerade im Kontrast zu kompakter strukturierten Serien wie Death Note oder Toradora! zeigt sich hier die Stärke von Langzeiterzählungen. Die Geschichte rund um Monkey D. Luffy, der davon träumt, König der Piraten zu werden, ist ein ebenso witziges wie bewegendes Abenteuer über Freundschaft, Freiheit und das Verfolgen großer Träume. Gerade die frühen Staffeln sind episodisch aufgebaut, leicht verständlich und voll liebenswerter Figuren. Die Welt von One Piece ist kreativ, überraschend tiefgründig und trotz ihrer Länge nie monoton. Ideal für alle, die ein langfristiges Serienprojekt suchen. Und falls dich die Laufzeit abschreckt: Das Netflix-Remake von 2023 bietet einen straffer erzählten Einstieg in dieses einzigartige Universum.

    Fruits Basket (2019)

    Wer denkt, Anime seien nur schrill, überdreht und voller Action, sollte unbedingt einen Blick auf Fruits Basket werfen. Die Serie erzählt von Tohru, einem einfühlsamen Mädchen, das in eine Familie aufgenommen wird, deren Mitglieder sich in Tiere des chinesischen Tierkreises verwandeln. Was zunächst wie eine absurde Prämisse klingt, entwickelt sich schnell zu einer zutiefst berührenden Geschichte über Verlust, Selbstwert, familiäre Probleme und die Kraft menschlicher Nähe. Die Neuauflage von 2019 überzeugt mit gefühlvoller Inszenierung, liebevoller Figurenzeichnung und einem emotionalen Erzählstil, der unter die Haut geht. Mit Toradora! teilt die Serie den Fokus auf Beziehungen, ist aber emotional noch tiefgründiger. Damit bildet Fruits Basket den Gegenpol zu Action-lastigen Werken wie Demon Slayer oder My Hero Academia und zeigt, dass Anime auch leise Geschichten erzählen kann, die nachhaltig berühren.

  • „Squid Game“ im Streaming-Guide: Die Schauspieler der 3. Staffel – und ihre bisherigen Rollen

    „Squid Game“ im Streaming-Guide: Die Schauspieler der 3. Staffel – und ihre bisherigen Rollen

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Die 3. Staffel von Squid Game führt den blutigen Überlebenskampf zu einem spektakulären Ende– zumindest in Südkorea. Im Zentrum stehen erneut Figuren, die mehr sind als bloße Teilnehmer: Verzweifelte Eltern, verlorene Brüder, gescheiterte Influencer – jeder mit seiner eigenen Motivation, Hoffnung und Schuld.

    Hier erfährst du, wer wen spielt, wie es mit den Figuren endet und wo man den Cast sonst noch sehen kann. Das heißt auch: Achtung, große Spoiler voraus!

    Lee Jung-jae als Seong Gi-hun (Spieler 456)

    Gi-hun, der einstige Underdog aus Staffel 1, kehrt in Staffel 3 zurück, um die Spiele endgültig zu beenden – und bezahlt dafür mit seinem Leben. Nachdem seine Revolte in Staffel 2 scheitert, geht er ein letztes Mal ins Spiel, opfert sich im Finale, um Jun-hees neugeborenes Baby zu retten.

    Lee Jung-jae ist ein vielfach ausgezeichneter Schauspieler und der erste Asiate, der einen Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie gewann. Nach Squid Game war er unter anderem in der „Star Wars“-Serie The Acolyte zu sehen und spielte in dem koreanischen Thriller Revolver.

    Lee Byung-hun als Der Frontmann (Hwang In-ho / Spieler 001)

    Der Frontmann, einst als Spieler getarnt, manipuliert in Staffel 2 und 3 aus dem Hintergrund das Spielgeschehen. Im Serienfinale zerstört er das komplette Spielgelände, um Beweise zu vernichten – und unterstreicht damit seine Rolle als letzter großer Gegenspieler Gi-huns.

    Lee Byung-hun ist einer der bekanntesten Schauspieler Südkoreas und zugleich international erfolgreich. Er spielte in Hollywood-Filmen wie G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra, Terminator: Genisys, Red 2 und Die glorreichen Sieben. Zuletzt war er im koreanischen Katastrophenfilm Concrete Utopia zu sehen und wirkte als Sprecher an Netflix‘ K-Pop Demon Hunters mit.

    Wi Ha-joon als Hwang Jun-ho

    Der überlebende Polizist aus Staffel 1 bleibt in Staffel 2 und 3 besessen von seiner Mission: Er will seinen Bruder – den Frontmann – zur Strecke bringen. Schließlich findet er die Insel, alarmiert die Küstenwache und bringt das tödliche Spielsystem zu Fall.

    Wi Ha-joon ist in Korea vor allem durch seine TV-Rollen bekannt. Er war bislang vor allem in südkoreanischen TV-Serien zu sehen, wie Little Women, The Worst Evil, Gyeongseong Creature und The Midnight Romance in Hagwon.

    Yang Dong-geun als Park Yong-sik (Spieler 007)

    Yong-sik tritt dem Spiel bei, um seine hohen Spielschulden zu begleichen – nicht ahnend, dass auch seine Mutter unter den Teilnehmenden ist. Lange versucht er, sie zu beschützen -  sie sticht ihm allerdings während des Versteckspiels in den Rücken, um Jun-hee zu retten. Daraufhin wird er von den Wachen erschossen.

    Yang Dong-geun, auch bekannt als YDG, ist Musiker, Schauspieler und Musicaldarsteller. Er spielte früh in Serien wie Ruler of Your Own World mit und war Teil von Disneys Moving sowie Connect.

    Kang Ae-sim als Jang Geum-ja (Spielerin 149)

    Geum-ja tritt dem Spiel aus Liebe zu ihrem Sohn Yong-sik bei, um seine Schulden zu begleichen. Als sie erkennt, dass eine andere Spielerin – Jun-hee – Schutz braucht, verrät sie ihren Sohn. Von Schuldgefühlen überwältigt, nimmt sie sich kurz darauf das Leben.

    Kang Ae-sim hat eine lange Karriere im Theater hinter sich und wechselte erst in den letzten Jahren verstärkt zum Fernsehen. Zu ihren Rollen gehören Serien wie A Virtuous Business, Queen of Divorce und Filme wie Concrete Utopia und Wonderland.

    Jo Yu-ri als Jun-hee (Spielerin 222)

    Jun-hee ist hochschwanger, als sie ins Spiel eintritt. Ihr Ziel: Geld für sich und ihr ungeborenes Kind, nachdem ihr Ex-Partner sie mit einem Krypto-Scam ruiniert hat. In Staffel 3 bringt sie ihr Kind zur Welt, stirbt jedoch in einem späteren Spiel. Ihr Baby überlebt – dank Gi-huns Opfer.

    Jo Yu-ri wurde als Mitglied der K-Pop-Gruppe IZ*ONE bekannt. Als Solokünstlerin veröffentlichte sie zwei Alben und gab ihr Schauspieldebüt 2022 in der Serie Mimicus. Squid Game ist ihre bislang größte Rolle.

    Park Sung-hoon als Hyun-ju (Spieler 120)

    Hyun-ju ist eine trans Frau mit militärischem Hintergrund, die das Preisgeld für ihre geschlechtsangleichende OP braucht. Trotz ihrer Fähigkeiten, begegnen ihr die anderen Spieler mit Misstrauen. Sie überlebt die Revolte, wird aber von Myungi-gi während des Versteckspiels getötet.

    Park Sung-hoon ist einer der angesehensten Theaterdarsteller Südkoreas. In Film und TV spielte er u. a. im Film Gonjiam: Haunted Asylum, der Serie The Glory und Queen of Tears.

    Kang Ha-neul als Dae-ho (Spieler 388)

    Dae-ho gibt sich anfangs als harter Ex-Marine – doch seine Angst in brenzligen Situationen offenbart bald sein wahres Ich. In Staffel 3 verrät er sein Team, als er nicht wie versprochen mit Munition zurückkehrt, und wird später von Gi-hun getötet.

    Kang Ha-neul zählt zu den gefragtesten Filmstars Koreas. Zu seinen bekanntesten Werke zählen die Komödie Twenty, die Rom-Com Love Reset sowie die Serie Tastefully Yours.

    Park Gyu-young als No-eul (Wache)

    No-eul ist eine ehemalige nordkoreanische Soldatin, die in Südkorea als Wache im Spielsystem arbeitet. Als erste Figur aus dem „Wach“-Personal bekommt sie eine eigene Geschichte – und beschließt, das System zu verlassen, um ihre Tochter zu finden.

    Park Gyu-young ist seit 2016 in vielen TV-Dramen zu sehen, darunter It’s Okay Not to Be Okay, Sweet Home, Dali and the Cocky Prince, und A Good Day to Be a Dog.

    Yim Si-wan als Myung-gi (Spieler 333)

    Myung-gi ist ein ehemaliger YouTube-Star, der durch dubiose Krypto-Tipps zahlreiche Menschen ruiniert hat – darunter seine schwangere Ex-Freundin Jun-hee. Im Spiel ist er einer der unbeliebtesten Teilnehmer – und stirbt letztlich im "Sky Squid Game".

    Yim Si-wan ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Teil der Gruppe ZE:A. Zu seinen Projekten zählen die Serien Dragon Mask, Tracer und Summer Strike.

    Cate Blanchett als „Frau im Anzug“

    In der allerletzten Szene der Serie taucht sie auf: Eine Frau in Anzug spielt Ddakji mit einem Mann in einer Seitengasse in Los Angeles. Ein klarer Hinweis: Die Spiele gehen global weiter.

    Cate Blanchett ist eine der renommiertesten Schauspielerinnen der Welt. Sie gewann Oscars für The Aviator und Blue Jasmine, war in Tár, Carol und vielen weiteren Rollen zu sehen.

    „Squid Game“ im Streaming-Guide: Die Schauspieler der 3. Staffel – und ihre bisherigen Rollen

    Eine Auswahl der Filme und Serien, in denen die Schauspielerinnen und Schauspieler aus der dritten Staffel von Squid Game außerdem zu sehen sind, findet sich in der untenstehenden Liste – zusammen mit aktuellen Streaming-Informationen.

  • 10 herausragende Erwachsenen-Animes, die du kennen solltest

    10 herausragende Erwachsenen-Animes, die du kennen solltest

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Animes für Erwachsene sind viel mehr als nur bunte Bilder, überbordende Gewalt und überdrehte Action. Diese Kunstwerke erzählen Geschichten, die provozieren, schockieren und bewegen – oft mit Themen, die weit über das hinausgehen, was übliche Mainstream-Serien bieten.

    Wer glaubt, japanische Animation sei nur etwas für Kinder und Anspruchslose, wird mit diesen zehn Empfehlungen eines Besseren belehrt. Von kompromissloser Action über explizite Erotik bis zu bissigem Humor und gesellschaftlicher Kritik: Hier findest du zehn der besten Werke, die aktuell in Streaming-Form erhältlich sind. Lass dich überraschen, inspirieren und vielleicht auch ein wenig schockieren – diese Anime zeigen, wie erwachsen das Medium wirklich sein kann.

    Highschool D×D (2012)

    High School DxD ist der Inbegriff von Ecchi-Action-Anime und begeistert mit einer einzigartigen Mischung aus übernatürlicher Spannung, Comedy und jeder Menge Fanservice. Die Geschichte dreht sich um Issei Hyoudou, einen scheinbar durchschnittlichen Schüler, dessen Leben eine dramatische Wendung nimmt, als er von einer attraktiven Dämonin wiederbelebt wird. Plötzlich befindet er sich mitten im Krieg zwischen Engeln und Dämonen, muss sich gegen gefährliche Gegner behaupten und zugleich mit den Avancen seiner neuen Mitbewohnerinnen klarkommen. Was diese Serie besonders macht, ist nicht nur die explosive Action, sondern auch der gelungene Humor, die sympathischen Charaktere und die Fähigkeit, ernste Themen wie Loyalität und Selbstfindung in eine unterhaltsame Story zu verpacken. Für Fans von übernatürlicher Erotik und schrägen Wendungen ist High School DxD ein absolutes Muss – hier wird keine Grenze ausgelassen und keine Gelegenheit für einen frechen Gag verpasst. Anders als viele düsterere Werke dieser Liste – etwa Ajin: Demi-Human oder Goblin Slayer – nimmt sich die Serie selbst nicht zu ernst.

    The Testament of Sister New Devil (2015)

    Mit The Testament of Sister New Devil bekommst du eine wilde Mischung aus Action, Fantasy und Erotik, die sich nicht davor scheut, sämtliche Tabus zu brechen. Im Mittelpunkt der Serie steht Basara, der plötzlich zwei neue Stiefschwestern bekommt – die sich als mächtige Dämoninnen entpuppen. Was folgt, ist ein ständiges Hin und Her zwischen gefährlichen Kämpfen, magischen Ritualen und äußerst freizügigen Szenen, die definitiv nichts für schwache Nerven sind. Die Serie punktet mit spannenden Plot-Twists, einer Prise Humor und jeder Menge Ecchi-Elementen, die das Genre auf die Spitze treiben. Besonders Fans von Dämonen-Action und provokanter Erotik kommen hier voll auf ihre Kosten. Im Gegensatz zu den absurden Comedy-Auswüchsen von Keijo!!!!!!!! oder Interspecies Reviewers bleibt Sister New Devil näher an einer ernsten Action-Story – nur eben gespickt mit freizügigen Szenen. So bildet die Serie eine Brücke zwischen den Ecchi-Titeln und den kompromissloseren Dark-Fantasy-Welten unserer Liste.

    Goblin Slayer (2018)

    Goblin Slayer ist einer der kontroversesten und kompromisslosesten Dark-Fantasy-Anime der letzten Jahre. Die Serie folgt einem wortkargen Krieger, dessen einziges Ziel es ist, Goblins zu vernichten – koste es, was es wolle. Schon in der ersten Folge wird klar: Hier geht es um rohe Gewalt, düstere Themen und eine Atmosphäre, die unter die Haut geht. Goblin Slayer schockiert nicht nur mit expliziten Szenen, sondern überzeugt auch durch seine intensive Story, die Fragen nach Moral, Rache und Menschlichkeit aufwirft. Die Inszenierung ist packend, die Kämpfe brutal und die Charaktere vielschichtig. Für alle, die Dark Fantasy lieben und keine Angst vor harten Szenen haben, ist Goblin Slayer ein absolutes Highlight – eine Anime-Serie, die lange im Gedächtnis bleibt und das Genre nachhaltig geprägt hat. Sie wirkt damit wie das düstere Gegenstück zu den parodistischen Ansätzen von Keijo!!!!!!!! oder dem anarchischen Humor von Prison School.

    Interspecies Reviewers (2020)

    Interspecies Reviewers ist eine ziemlich gewagte Anime-Comedy, die alle Grenzen sprengt und sich mit voller Wucht in die Welt der Tabus stürzt. Die Serie dreht sich um eine Gruppe Abenteurer, die Bordelle mit Monstermädchen besuchen und ihre Erfahrungen in skurrilen Bewertungen festhalten. Was zunächst wie eine reine Provokation wirkt, entpuppt sich als überraschend kreative und selbstironische Satire auf gesellschaftliche Normen und das Genre Ecchi selbst. Die Serie ist freizügig, respektlos und voller schräger Einfälle – aber gerade das macht sie so einzigartig. Wer sich traut, findet hier eine der unterhaltsamsten und unkonventionellsten Anime-Serien der letzten Jahre. Während Goblin Slayer für Aufschrei durch Gewalt sorgte, tat es Interspecies Reviewers durch hemmungslosen Humor und scharfe  Erotik. Beide verdeutlichen auf radikal unterschiedliche Weise, wie Anime-Werke mutig Konventionen aufbrechen und neue Grenzen austesten können.

    Prison School (2015)

    Prison School ist eine der derbsten und zugleich witzigsten Anime-Comedys, die je produziert wurden. Fünf Jungs werden für einen harmlosen Streich in das Schulgefängnis einer ehemaligen Mädchenschule gesteckt – und was folgt, ist ein aberwitziger Trip voller absurder Strafen, nackter Haut und tabuloser Situationen. Die Serie nimmt gängige Klischees aufs Korn, spielt mit Erwartungen und liefert dabei eine unglaubliche Dichte an Gags und schrägen Charakteren. Was Prison School so besonders macht, ist die Mischung aus schonungsloser Satire, cleverem Humor und einer ordentlichen Prise Gesellschaftskritik. Anders als die groteske Körperkomik in Keijo!!!!!!!! oder der verspielte Humor in So, I Can’t Play H! zielt Prison School stärker auf schwarzen Humor und Gesellschaftssatire.

    Ajin: Demi-Human (2016)

    Die mitreißende Serie Ajin: Demi-Human interpretiert das Thema Unsterblichkeit auf radikale Weise neu: Wer als sogenannter Ajin stirbt, kehrt (in einer Art und Weise, die wir nicht spoilern) zurück – und wird von der Regierung wie ein Versuchskaninchen behandelt. Statt Heldenreise erwartet dich hier ein düsteres Spiel aus Menschenhass, Rebellion und moralischer Ambivalenz. Dieses Werk wirft unbequeme Fragen auf: Was ist ein Leben wert, wenn es nicht endet? Und was bleibt vom Menschsein, wenn Mitgefühl zur Schwäche wird? Ajin teilt die düstere Ernsthaftigkeit von Goblin Slayer, verzichtet aber auf Splatter-Exzesse zugunsten psychologischer Spannung. Und wer nach den anarchischen Albernheiten von Keijo!!!!!!!! oder Monster Musume eine nihilistische Gegenerzählung sucht, wird hier definitiv fündig.

    Highschool of the Dead (2010)

    Highschool of the Dead verbindet Horror, Zombie-Apokalypse und Ecchi-Elemente – quasi ein Hybrid zwischen Goblin Slayer (Gewalt, Survival) und Highschool D×D (Erotik, School-Setting). Eine Gruppe Schüler kämpft ums nackte Überleben, während die Welt im Chaos versinkt – und das alles mit viel Blut, Gewalt und einem wahren Füllhorn überdrehter Szenen. Was diesen Anime so besonders macht, ist die gelungene Mischung aus rasanter Action, schrägem Humor und explizitem Fanservice. Highschool of the Dead nimmt sich selbst nicht zu ernst und bietet spannende Unterhaltung für alle, die auf Horror, Action und ein bisschen Erotik stehen. Ein moderner Klassiker, der in keiner Watchlist fehlen darf. Sogar Anime-Fans, die keine Vorliebe für Untote haben, zählen diese Serie zu ihren Favoriten.

    Keijo!!!!!!!! (2016)

    Wer glaubt, dass Sport-Anime immer ernst sein müssen, wird von Keijo!!!!!!!! eines Besseren belehrt. Wenn Prison School Tabus im Schulmilieu bricht, dann bricht Keijo!!!!!!!! sie im Sport. Die umstrittene Serie liefert eine hemmungslos absurde, herrlich überzeichnete Parodie auf klassische Sport- und Ecchi-Formate – inklusive waghalsiger Duelle, bei denen ausschließlich Po und Brüste als „Waffen“ erlaubt sind. Klingt albern? Ist es auch. Aber genau darin liegt der Reiz. Die Protagonistinnen strotzen vor Ehrgeiz, die „Techniken“ sind kreativ bis grotesk, und die Inszenierung nimmt sich nie zu ernst. Keijo!!!!!!!! ist trashig, lustig, überdreht – und überraschend gut animiert. Wer Lust auf knallbunte Absurdität mit reichlich Sleaze und satirischem Unterton hat, bekommt hier ein echtes Genre-Unikat serviert. Sicher nicht für jeden geeignet – aber absolut unverwechselbar!

    So, I Can’t Play H! (2012)

    Diese schlüpfrige Serie erzählt die Geschichte von Ryosuke, einem notgeilen Schüler, der einen folgenschweren Pakt mit einer Todesgöttin eingeht – und daraufhin buchstäblich seine Libido verliert. Was zunächst nach typischem Ecchi-Klamauk klingt, entpuppt sich als charmante Mischung aus Fantasy, Erotik und Comedy mit einer überraschenden Portion Selbstironie. Die Serie glänzt mit origineller Prämisse, sympathischen Figuren und Dialogen, die gekonnt zwischen “extrem albern” und “unerwartet clever” pendeln. Weniger provokant als Sister New Devil, aber cleverer im Umgang mit Humor. Statt plumper Klischees gibt’s hier eine verspielte Inszenierung, die sich deutlich vom Genre-Einerlei abhebt. So, I Can’t Play H! ist kein Tiefgang-Anime, aber ein unterhaltsamer Geheimtipp für alle, die übernatürliche Lustmolch-Action mit einem Augenzwinkern genießen möchten.

    Die Monster Mädchen (2015)

    Die perfekte Anime-Reihe für alle, die absurde Alltagskomik, fantasievoll gestaltete Kreaturen und jede Menge sexueller Anspielungen mögen. Als der nichtsahnende Kimihito plötzlich verschiedene Monstermädchen bei sich wohnen lässt – darunter eine Lamia, eine Harpyie und viele weitere bunte Figuren – beginnt ein wildes Zusammenleben voller Chaos, Reizüberflutung und romantischer Missverständnisse. Die Serie geizt nicht mit Anzüglichkeiten, spielt bewusst mit Klischees, punktet aber mit liebevoll gestalteten Charakteren, viel Situationskomik und einem überraschend charmanten Kern. Kurzum: Monster Musume bringt frischen Wind ins Ecchi-Genre und liefert eine wilde Mischung aus Comedy, Erotik und Fantasy, die garantiert im Gedächtnis bleibt. Während Goblin Slayer Monster als Bedrohung zeichnet, macht Monster Musume sie zu geliebten Mitbewohnerinnen. Es hat den selben skurrilen Alltagshumor wie So, I Can’t Play H! und die gleiche Tabu-Freude wie Interspecies Reviewers, aber mit einem warmherzigeren Kern.

  • „Twin Peaks“ im Streaming-Guide: Alle Staffeln und Filme in richtiger Reihenfolge

    „Twin Peaks“ im Streaming-Guide: Alle Staffeln und Filme in richtiger Reihenfolge

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Kaum eine Serie hat das Fernsehen so nachhaltig verändert wie Twin Peaks. David Lynch und Mark Frosts geheimnisvolle Mischung aus Kleinstadt-Soap, Surrealismus und Kriminaldrama gilt nicht nur als Wegbereiter des „Quality TV“, sondern fasziniert auch heute noch mit ihrer verstörenden Atmosphäre, skurrilen Figuren und rätselhaften Symbolik.

    Wer neu in die Welt von Laura Palmer, Dale Cooper und Co. einsteigen möchte, steht schnell vor der Frage: In welcher Reihenfolge sollte man all das eigentlich sehen?

    Hier kommt die gute Nachricht: So komplex das „Twin Peaks“-Universum inhaltlich sein mag – die empfohlene Reihenfolge ist erfreulich klar. Es gibt zwei sinnvolle Wege, sich durch die Serie, den Film und das spätere Revival zu bewegen: Nach Erscheinungsdatum oder nach innerer Chronologie.

    1. Die beste Reihenfolge für Einsteiger: Die Reihenfolge der Veröffentlichung

    Wer Twin Peaks zum ersten Mal schaut, sollte unbedingt mit der Erstausstrahlungsreihenfolge einsteigen. Auch wenn der Film Fire Walk With Me ein Prequel ist, setzt er wichtige Kenntnisse der Serie voraus und spoilert zentrale Twists, wenn man ihn zuerst sieht.

    Empfohlene Reihenfolge für Einsteiger:

    1. Twin Peaks – Staffel 1 (1990): 8 Episoden. FBI-Agent Dale Cooper kommt nach Twin Peaks, um den Mord an Laura Palmer zu untersuchen – und stößt auf etwas viel Größeres.
    2. Twin Peaks – Staffel 2 (1991): 22 Episoden. Die Handlung vertieft sich, wird chaotischer, aber auch mystischer. Die finale Episode ist legendär – und endet mit einem Cliffhanger.
    3. Twin Peaks: Fire Walk With Me (1992) / Twin Peaks: Der Film: Der Film spielt vor der Serie und zeigt die letzten Tage von Laura Palmer. Düsterer, kompromissloser, verstörender als die Serie.
    4. Optional: Twin Peaks: Die fehlenden Teile (2014): Ein Zusammenschnitt aus geschnittenen Szenen von Fire Walk With Me, als fast zweistündiger Begleitfilm. Für Fans, aber nicht notwendig um das Folgende zu verstehen.
    5. Twin Peaks: The Return (2017): 18 Episoden. Oft als Staffel 3 bezeichnet, aber keine klassische Fortsetzung, sondern ein experimenteller Brocken, der die Erzählung aufbricht, erweitert und sich dem Lynch’schen Traumlogik-Kosmos vollkommen hingibt.

    2. Die chronologische Reihenfolge der Handlung

    Wer die Serie erneut sehen will oder sich für die innere Logik der Twin Peaks-Welt interessiert, kann sich auch an der inhaltlichen Chronologie orientieren. Diese folgt den Ereignissen in der fiktiven Welt – mit einer Einschränkung: David Lynchs Erzählweise lässt sich nicht immer eindeutig auf lineare Zeitachsen reduzieren. Dennoch ergibt sich ungefähr folgende Reihenfolge:

    1. Twin Peaks: Fire Walk With Me (1992) / Twin Peaks: Der Film: Beginnt kurz vor Lauras Tod und etabliert zentrale Motive.
    2. Optional: Twin Peaks: Die fehlenden Teile (2014): Ergänzt den Prequel-Film, fügt Kontext hinzu, bleibt aber fragmentarisch.
    3. Twin Peaks – Staffel 1 (1990): Die Ermittlungen nach dem Mord an Laura beginnen.
    4. Twin Peaks – Staffel 2 (1991): Vertiefung und Eskalation der Geschehnisse in Twin Peaks.
    5. Twin Peaks: The Return (2017): Spielt ca. 25 Jahre später. Verbindet alte und neue Figuren, bleibt dabei aber eigenwillig und teils traumartig entrückt von der eigentlichen Handlung.

    Fazit: Wie sollte man anfangen?

    Wer zum ersten Mal Twin Peaks sieht, sollte mit der Erstausstrahlungsreihenfolge beginnen – alles andere würde Spannung und Wirkung untergraben. Fire Walk With Me entfaltet seine volle Wucht nur, wenn man Laura Palmer zuerst als „abwesende Präsenz“ aus der Serie kennt. Und The Return funktioniert vor allem als radikale Re-Lektüre eines ohnehin rätselhaften Kosmos.

    Wer nach dem ersten Durchlauf neugierig bleibt, kann beim zweiten Mal nach der inneren  Chronologie vorgehen – oder Die Fehlenden Teile einbauen. Denn: So bizarr, hypnotisch und manchmal frustrierend Twin Peaks auch sein mag – es bleibt ein einzigartiger Trip ins Herz des amerikanischen Alptraums.

    „Twin Peaks“ im Streaming-Guide: Alle Staffeln und Filme in richtiger Reihenfolge

    Die untenstehende Übersicht zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern alle Filme und Staffeln des „Twin Peaks“-Kosmos aktuell im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

  • Klassiker-Kino für Kenner: Die besten Jane Austen-Filme im Ranking

    Klassiker-Kino für Kenner: Die besten Jane Austen-Filme im Ranking

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Jane Austen gehört zu den wenigen Autorinnen, deren Werk über zwei Jahrhunderte hinweg nie aus der Mode kam. Ihre Romane vereinen scharfen Witz, tiefgründige Gesellschaftskritik und starke weibliche Perspektiven, alles verpackt in romantische Geschichten, die mehr über Macht und Moral erzählen als über Küsse. Das macht sie so filmisch: Ihre Geschichten funktionieren als klassisches Kostümdrama ebenso wie als popkulturelle Umdeutung.

    Ob als hochglanzpolierte BBC-Miniserie, queere Modernisierung oder ironische Meta-Komödie - jede Zeit hat sich Jane Austen auf eigene Weise zu eigen gemacht. Während Stolz und Vorurteil (2005) heute als stilprägender Höhepunkt gilt, beweist Clueless (1995), wie gut sich Austens Figuren auch ins kalifornische Highschool-Milieu übertragen lassen. Das folgende Ranking zeigt, wie vielfältig sich Austens Geschichten verfilmen lassen und welche Adaptionen dabei die beste Figur machten. 

    12. Austenland (2013)

    Die Meta-Komödie Austenland  richtet sich direkt an alle, die Austen-Verfilmungen nicht nur mögen, sondern regelrecht lieben. Die Protagonistin reist in ein Austen-Themenhotel, wo sie, gegen Bezahlung, in ein inszeniertes Regime aus Empirekleidern, Teestunden und galanten Herren eintaucht. Ihr Ziel: endlich einen echten Mr. Darcy finden. In diesen 97 Minuten wird mit Klischees gespielt, das aber nie herablassend. Das Problem: Austenland bleibt zu sehr an der Oberfläche. Die Gags sind nett, die Idee ist originell, aber die Tiefe fehlt. Deshalb landet er auf dem letzten Platz, denn im Vergleich zu anderen Verfilmungen bietet der Film kaum emotionale Substanz oder wirkliche Figurenentwicklung. Wer Austen mag, findet hier zwar viele Anspielungen, aber wenig, das wirklich hängen bleibt. Für Hardcore-Fans ist das vielleicht amüsant, für alle anderen aber eher eine Randnotiz.

    11. Love & Friendship (2016)

    Basierend auf Austens Frühwerk “Lady Susan” bietet Love & Friendship eine ungewöhnlich bissige und pointierte Variante ihres sonst oft romantisch verklärten Kosmos. In nur 92 Minuten entfaltet sich ein intelligentes Intrigenspiel, das mehr an Oscar Wilde erinnert als an klassische Liebesgeschichten. Kate Beckinsale brilliert als Susan Vernon, eine scharfsinnige, manipulative und gleichzeitig unfassbar unterhaltsame Anti-Heldin, wie du sie in Jane-Austen-Verfilmungen sonst kaum findest. Wer den bitterbösen Unterton liebt, wird hier zwar bestens bedient, wer sich aber eine klassische Austen-Romanze erhofft, findet sich in einem ganz anderen Genre wieder. Die Dialoge sind geschliffen, die Inszenierung clever, doch emotional lässt einen der Film erstaunlich kalt, weshalb er nur auf Platz 11 landet. 

    10. Fire Island (2022)

    Diese queere Neuinterpretation von Stolz und Vorurteil verlegt das Geschehen in die Gegenwart, auf eine Partyinsel, die zur Spielwiese für Freundschaft, Flirts und Identitätsfragen wird. Statt Ballsäle gibt es Strandbars und Clubs, statt Korsetts Tanktops und Speedos, doch die emotionalen Konflikte bleiben ähnlich. Noah übernimmt als moderne Lizzy Bennet die Rolle des sensiblen Beobachters, während Will als stoischer Darcy auftritt, der erst nach und nach seine Fassade bröckeln lässt. Während andere Modernisierungen den Austen-Spirit subtiler einfangen, ist Fire Island oft direkter und lauter. Er landet auf Platz 10: respektvoll, aber nicht ganz rund. Für Fans queerer RomComs ist er ein Gewinn, für Austen-Puristen aber vielleicht zu weit entfernt vom Original.

    9. Die Abtei von Northanger (2007)

    Diese Adaption trifft den spielerischen Ton der Vorlage erstaunlich gut und macht Jane Austens oft übersehene Die Abtei von Northanger zu einem kleinen, feinen Filmerlebnis. Felicity Jones verleiht Catherine Morland genau die Mischung aus Naivität, Vorstellungskraft und innerer Stärke, die ihre Entwicklung so nachvollziehbar macht. In 92 Minuten erzählt der Film eine liebevolle Parodie auf Gothic-Romane, ohne sich dabei in Kitsch oder Karikatur zu verlieren. Damit ist diese Austen-Verfilmung zwar hübsch, klug und kurzweilig, aber nicht unbedingt unvergesslich. Deshalb landet er auf Platz 9: solide, liebevoll gemacht, aber nicht so stark wie andere Austen-Verfilmungen. Für einen entspannten Einstieg ist das ideal, für intensive Austen-Momente aber eher nebensächlich.

    8. Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück (2001)

    Locker inspiriert von Stolz und Vorurteil ist Bridget Jones eine der bekanntesten Popkultur-Ableitungen des Austen-Kosmos. Renée Zellweger spielt die liebenswert-chaotische Bridget mit Witz, Verletzlichkeit und einer guten Portion Selbstironie. Colin Firth übernimmt erneut die Rolle des Mr. Darcy, diesmal in einer modernen Version mit trockenem Humor. Hugh Grant sorgt als verführerischer Gegenspieler für Charme und Spannung. Der 97-minütige Film ist nicht nur eine romantische Komödie mit perfektem Timing, sondern auch eine kluge Gesellschaftsbeobachtung. Als Austen-Verfilmung im engeren Sinne ist Bridget Jones allerdings nur bedingt zu sehen. Platz 8 gibt es für diesen Film, weil er zwar modernisiert, dabei aber wenig reflektiert. 

    7. Mansfield Park (1999)

    Diese Mansfield Park-Adaption geht eigene Wege und nimmt sich spürbare Freiheiten, um gesellschaftskritische Themen wie Sklaverei, Kolonialismus und soziale Ungleichheit stärker in den Fokus zu rücken als viele andere Austen-Verfilmungen. Frances O’Connor verkörpert Fanny Price als stille Beobachterin mit Rückgrat, deren introvertierte Art oft zurückhaltend wirkt, aber eben deshalb nuanciert bleibt. Das kann auf Distanz halten, öffnet aber auch Raum für neue Deutungen. In seinen 107 Minuten ist der Film nicht unbedingt ein klassischer Wohlfühlstoff, sondern eine stilvoll inszenierte Reibung mit Austen. Gerade das macht die Verfilmung so interessant, aber zugleich auch schwieriger zugänglich, weshalb wir hier Platz 7 vergeben. 

    6. Clueless (1995)

    Clueless bringt Austens Emma in 97 Minuten ins Beverly Hills der 1990er und macht daraus eine der cleversten Modernisierungen überhaupt - und das mit Kult-Faktor.  Alicia Silverstone spielt Cher mit perfektem Timing, Naivität und gleichzeitigem Selbstbewusstsein. Der Film übersetzt Standesdünkel in soziale Beliebtheit, Heiratspläne in Prom-Verabredungen und Lebenssinn in die Wahl der richtigen Outfits- und das alles mit einem ironischen Augenzwinkern. Trotz des popkulturellen Anstrichs bleibt die Struktur der Vorlage erhalten. Clueless war ein Riesenerfolg, hat förmlich ein ganz eigenes Genre geprägt und zeigte eindrücklich, wie modern Austen eigentlich wirklich ist. Für viele ist es die coolste Austen-Umsetzung überhaupt - allerdings eher im Bereich Popkultur als literarische Auseinandersetzung, weshalb dieser Film im Mittelfeld landet.

    5. Überredung (1995)

    Diese leise, zurückhaltende BBC-Adaption von Überredung überzeugt nicht nur durch emotionale Reife, sondern auch durch atmosphärische Tiefe. Schauspielerin Amanda Root verkörpert in Überredung Anne Elliot mit stiller Würde und sichtbarer innerer Entwicklung, während Ciarán Hinds als Captain Wentworth ein ruhiges, aber trotzdem sehr überzeugendes Gegenüber bildet. Der Film verzichtet angenehmer Weise auf übertriebene Dramatik und setzt stattdessen auf Zurückhaltung, Zwischentöne und ein sehr feines Gespür für Austens Melancholie. Der Ton ist zwar durchgängig gedämpft, aber trotzdem nie fade - vielmehr entfaltet sich die Geschichte eher langsam und glaubwürdig. Dafür gibt es Platz 5, weil diese Adaption zeigt, wie viel in Austens leisesten Tönen steckt: Kein Prunk, kein Spektakel, aber dafür Tiefe, die langsam unter die Haut geht.

    4. Emma (2020)

    Diese visuell eigenwillige und bewusst stilisierte Adaption von Emma setzt auf Pastellfarben, Überzeichnung und kunstvoll komponierte Bilder. Anya Taylor-Joy verleiht der Figur eine charmante Mischung aus Arroganz, Unsicherheit und Spielfreude. Der zweistündige Film schafft es tatsächlich, den satirischen Unterton der Vorlage auf moderne Weise zu übersetzen, ohne dabei die historische Glaubwürdigkeit zu verlieren. Der Humor ist dabei herrlich trocken, die Nebenfiguren sind pointiert gezeichnet, und der gesellschaftliche Druck zwischen Anstand und Gefühl wird mit unterhaltsamer Ironie erzählt. Verglichen mit früheren Emma-Verfilmungen wirkt diese Fassung viel mutiger und rhythmisch verspielter. Wenn du Filme wie The Favourite mochtest, wirst du dich mit diesem vierten Platz sofort wohlfühlen.

    3. Stolz und Vorurteil (1995)

    Die BBC-Miniserie Stolz und Vorurteil in sechs Teilen und rund 300 Minuten gilt für viele Austen-Fans bis heute als die präziseste und vollständigste Adaption. Colin Firths Darstellung des Mr. Darcy wurde nicht zuletzt wegen der berühmten Nassen-Hemd-Szene ikonisch, und Jennifer Ehle bringt Lizzy Bennet mit feinem Gespür für Ironie und Empathie auf den Punkt. Gerade durch das langsame Tempo und die detailreiche Erzählweise kommt der Geist von Jane Austen hier besonders gut zur Geltung. Die Serie eignet sich hervorragend für Zuschauer, die in Austens Welt eintauchen möchten, ohne auf literarische Tiefe zu verzichten. Ganz nach oben schafft sie es trotzdem nicht, weil es andere Austen-Verfilmungen gibt, die noch mehr Eigenständigkeit wagen.

    2. Sinn und Sinnlichkeit (1995)

    Zum Beispiel diese: Ang Lees zwei Stunden und 16 Minuten lange Verfilmung von Sinn und Sinnlichkeit ist ein Paradebeispiel für elegante Literaturverfilmung mit emotionaler Wucht. Emma Thompson, die auch das Drehbuch schrieb, spielt die ruhige Elinor mit feiner Zurückhaltung, während Kate Winslet als impulsive Marianne durch Intensität überzeugt. Der Film behandelt Themen wie Pflicht, romantische Ideale und weibliche Selbstbestimmung und trifft dabei stets den richtigen Ton zwischen Klassik und Emotion. Besonders hervorzuheben ist das Ensemble, das mit Alan Rickman, Hugh Grant und Greg Wise erstklassig besetzt ist. Wenn du Little Women mochtest, wirst du auch diese sensible Umsetzung schätzen, die es fast auf die Spitzenposition schafft. 

    1. Stolz und Vorurteil (2005)

    Stolz und Vorurteil von Joe Wright ist nicht nur schön anzusehen, sondern emotional durchdringend, modern inszeniert und trotzdem respektvoll gegenüber dem Original. Keira Knightley bringt eine neue Frechheit und Selbstsicherheit ins Spiel, die weit über klassische Kostümdrama-Gestik hinausgeht. Der Film fühlt sich an wie ein lebendiges Gemälde mit Nebelschwaden, Blicken durch Regenfenster und einem Soundtrack, der nie aufdringlich ist, aber trotzdem in Erinnerung bleibt. Während andere Adaptionen näher an der Vorlage bleiben, fängt diese in etwas über zwei Stunden genau das ein, was Jane Austen zeitlos macht: Stolz, Vorurteil, und das Glück, wenn beides überwunden wird. Keine andere Version verbindet Kinoästhetik, Gefühl und erzählerische Klarheit so elegant wie diese - das verdient Platz 1.

  • “Madagascar”: Die richtige Reihenfolge der Kult-Filme

    “Madagascar”: Die richtige Reihenfolge der Kult-Filme

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Wenn sich ein Zebra, ein Löwe, eine Nilpferddame und eine neurotische Giraffe auf Weltreise begeben, ist das nicht der Beginn eines schlechten Witzes, sondern einer der beliebtesten Animationsreihen der 2000er-Jahre. Madagascar ist wild, bunt und voll überdrehter Figuren, aber dahinter steckt oft mehr Gefühl, als man auf den ersten Blick erwartet. Zwischen Zoo-Alltag, Tropenabenteuer und europäischem Zirkuswahnsinn sucht die Reihe immer wieder nach Heimat, Identität und echter Freundschaft. 

    Im Gegensatz zu eher episodenhaften Animationsfranchises wie Hotel Transsilvanien (2012) oder Pets (2016) erzählen die Madagascar-Filme eine spürbare Entwicklung - sowohl bei den Figuren als auch im Ton. Besonders charmant: die Pinguine, die bald ihr ganz eigenes Spionagechaos lostreten. Wer die Reihe heute neu entdecken will, sollte sich an diese Reihenfolge halten - von den ersten Specials bis zum angekündigten vierten Teil.

    1. Die Madagascar-Pinguine in vorweihnachtlicher Mission (Special, 2005)

    Noch bevor Madagascar überhaupt im Kino startete, hatten die Madagascar-Pinguine in vorweihnachtlicher Mission bereits ihren großen Auftritt. In dieser herrlich überdrehten Mini-Mission wollen Skipper, Kowalski, Rico und Private dem Eisbären im Zoo ein Weihnachtsgeschenk bringen. Klingt einfach, wird aber natürlich kompliziert! Hier gibt es Verfolgungsjagden, Explosionen und jeder Menge Slapstick. Der elfminütige Kurzfilm ist - wie der Name sagt - kurz, aber wirkungsvoll und ein Vorgeschmack auf den anarchischen Humor, der die Truppe später so beliebt machen sollte. Wenn du Agentenparodien wie Minions (2015) magst, aber mit mehr Tempo und weniger Zucker, ist das hier genau dein Einstieg. Und: Der Weihnachtsmann hätte definitiv von diesem Kommando profitiert.

    2. Madagascar (2005)

    Der erste Film beginnt mit einem schlichten Wunsch: Marty, das Zebra, will raus aus dem Zoo. Was folgt, ist ein urkomisches Abenteuer in 86 Minuten mit Absturz auf einer Insel, Lemuren-Partys und der vielleicht besten Sidekick-Figur der Nullerjahre: King Julien. Hinter all dem Quatsch steckt aber auch eine kluge Geschichte über Selbstfindung und Freundschaft. Wenn du auf Filme wie Findet Nemo (2013) oder Zoomania (2016) stehst, bei denen Lacher und Herz Hand in Hand gehen, wirst du Madagascar lieben. Zusätzlich gibt es hier noch Popkulturreferenzen, Musik mit Ohrwurmpotenzial und eine klare Botschaft: Du bist mehr als das, was andere in dir sehen. Während das Special ganz auf Gags setzte, verbindet der Film zum ersten Mal Humor mit emotionaler Tiefe.

    3. Madagascar 2 - Flucht nach Afrika (2008)

    Teil zwei geht in 89 Minuten dahin, wo alles begann: zurück nach Afrika. Für Alex wird Madagascar 2 - Flucht nach Afrika zur emotionalen Heimkehr, für die anderen zur Konfrontation mit großen Fragen. Wer bin ich, wo gehöre ich hin, und kann man Familie einfach so neu definieren? Der Ton ist reifer, aber der Humor bleibt. Gerade die Balance aus Slapstick und Gefühl macht diesen Teil besonders. Du magst Filme wie Drachenzähmen leicht gemacht 2 (2014) also Fortsetzungen, die etwas mehr wagen? Dann wirst du hier genau das finden: Charakterentwicklung, Herz und trotzdem genügend Gags, damit niemand auf dem Trockenen sitzt. Und Melmans Liebesgeständnis? Giraffenkino at its best. Im Gegensatz zum chaotischen Tropenabenteuer des ersten Teils geht es hier spürbar reifer zu. Die Figuren bekommen mehr Hintergrund und die Konflikte mehr Gewicht, ohne dass der Witz verloren geht.

    4. Fröhliches Madagascar (Special, 2009)

    Was passiert, wenn der Weihnachtsmann abstürzt und seinen Job vergisst? Klar, dann übernehmen ein paar lustige Zoo-Tiere den Schlitten. Das 30-minütige Weihnachtsspecial Fröhliches Madagascar bringt die beliebten Hauptfiguren mit Schneeflocken, Chaos und jeder Menge Charme zurück auf die Kino-Bildfläche. Besonders King Julien glänzt mit seiner ganz eigenen Vorstellung von Besinnlichkeit und festlichen Feiertagen. Für Fans von Specials wie Shrek - Oh du Shrekliche (2007) oder Ice Age - Eine coole Bescherung (2011) ist das hier ein kleiner Pflichttermin im Advent. Es ist zwar kein vollwertiger Film, aber ein liebevoll produzierter Zwischenstopp, der perfekt ins Universum passt und auch Jahre später noch gut funktioniert - ob vor oder nach der Bescherung. Im Vergleich zu Madagascar 2 – Flucht nach Afrika wirkt das Weihnachtsspecial Fröhliches Madagascar wie eine verspielte Rückkehr zu alten Mustern. Statt tiefer Fragen stehen Chaos und Humor im Vordergrund, was vor allem durch King Juliens Weihnachts-Eskapaden deutlich wird.

    5. Madagascar 3 - Flucht durch Europa (2012)

    Teil drei dreht den Wahnsinn auf Anschlag, und das erstaunlich gelungen! Wenn du dachtest, die Reihe hätte schon alle Farben und Töne durchgespielt, wirst du bei Madagascar 3 - Flucht durch Europa eines Besseren belehrt. Zwischen Zirkuszelt und Tierfängerin Chantel DuBois wird die Reise der vier Freunde zu einer rasanten Show mit echter Tiefe. Es wird zwar laut und bunt, aber gleichzeitig geht es auch um Neuanfang, Mut und das Loslassen von alten Sicherheiten. Als Fan von z.B. Greatest Showman (2017) wirst du hier eine ähnliche Energie finden, nur mit mehr Fell und Flossen. Nach dem emotionalen Unterton von Madagascar 2 - Flucht nach Afrika zieht Madagascar 3 alle visuellen und erzählerischen Register. Die Reise wird zum Spektakel, der Ton knalliger, die Inszenierung überdrehter, und doch bleibt das Thema der Selbstfindung bestehen. Eins ist sicher: Der emotionale 93 minütige Abschluss der Trilogie kommt mit einem Knall, der Herz und Augen trifft.

    6. Verrücktes Madagascar (Special, 2013)

    Valentinstag auf Madagascar? Natürlich nimmt King Julien das persönlich. In diesem 22-minütigen TV-Special dreht sich alles um überdrehte Duftsprays, schiefgelaufene Liebesgeständnisse und chaotische Nebenwirkungen, die das ganze Königreich ins emotionale Durcheinander stürzen. Der Humor ist gewohnt schräg, die Figuren drehen herrlich über, und vor allem die Nebencharaktere bekommen endlich mal ihren großen Auftritt. Obwohl es sich eher wie eine überlange Cartoon-Folge als wie ein klassischer Film anfühlt, steckt jede Menge Herzblut in den Details. Wenn du wenig Zeit hast, aber trotzdem Lust auf Lemuren-Drama, Liebeschaos und ein bisschen warmherzigen Unsinn verspürst, ist Verrücktes Madagascar genau das richtige Valentinstags-Dessert. Kein Must-See, aber ein süßer Snack für zwischendurch.

    7. Die Pinguine aus Madagascar (2014)

    Hier übernehmen endlich die, die schon lange das Kommando führen wollten. Skipper, Kowalski, Rico und Private bekommen ihr eigenes Abenteuer - und was für eins! Statt Zooalltag gibt es in Pinguine aus Madagascar eine Weltrettung mit Undercover-Charme, verrückten Erfindungen und einem Oktopus-Bösewicht, der nicht nur absurd, sondern auch ziemlich unterhaltsam ist. Der Ton ist diesmal cartooniger als in der Hauptreihe und erinnert tatsächlich ein bisschen an Die Unglaublichen (2004), nur mit noch mehr Chaos. Schnelle Gags, absurde Twists und lustige Pinguine in Mission Impossible-Optik bekommst du hier in Hülle und Fülle. Während die Haupttrilogie um Alex und Co. in Madagascar 3 – Flucht durch Europa ihren emotionalen Höhepunkt fand, verlegt Die Pinguine aus Madagascar den Fokus auf Agenten-Action und Cartoon-Tempo. Dieser 92 minütige Teil ist vielleicht nicht sonderlich subtil, dafür aber extrem spaßig.

    8. Madagascar 4 (angekündigt)

    Noch ist wenig bekannt, aber eins ist klar: Die Vorfreude ist da. Madagascar 4 soll die Reihe endlich fortsetzen, neue Schauplätze erschließen und die geliebte und bekannte Truppe zurückbringen. Nach der wilden Zirkusnummer in Teil drei hoffen viele auf eine Mischung aus Altbewährtem und neuen Ideen. Vielleicht geht es zurück in den Zoo, vielleicht noch weiter in die Welt - auf jeden Fall fühlte sich die Reihe bisher nicht ganz auserzählt an. Wenn du nach all den Jahren immer noch Lust auf Alex, Marty, Melman und Gloria hast, bist du nicht allein. Der nächste Teil könnte zeigen, dass auch Serien mit Slapstick-Wurzeln wachsen können. Nach der visuellen Eskalation von Madagascar 3 – Flucht durch Europa und dem Spin-off Die Pinguine aus Madagascar steht Madagascar 4 vor der Aufgabe, beides zu vereinen: den emotionalen Kern der Trilogie und den modernen Witz der Nebenformate. Die Frage ist nicht nur, wohin die Reise geht, sondern auch, wie viel Tiefe noch im Tank ist.

  • Die 10 grausamsten Tode in "Jurassic Park" & "Jurassic World"

    Die 10 grausamsten Tode in "Jurassic Park" & "Jurassic World"

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Die Jurassic Park- und Jurassic World-Reihe liefern nicht nur spektakuläre Dino-Action, sondern auch einige der kreativsten und einprägsamsten Filmtode der Kinogeschichte. Seit dem ersten Film von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 sorgen die Abenteuer auf Isla Nublar und Isla Sorna für Gänsehaut – nicht zuletzt, weil die Urzeitgiganten immer wieder auf besonders grausame Weise zuschlagen.

    In jeder neuen Fortsetzung werden die Grenzen des Machbaren weiter verschoben und die Zuschauer erleben, wie unterschiedlich und schockierend das Schicksal der menschlichen Figuren enden kann. Gerade die Mischung aus Nervenkitzel, Schockmomenten und schwarzem Humor macht die Reihe für viele Fans so besonders und sorgt dafür, dass einige Tode noch Jahre später diskutiert werden.

    1. Zara Young (Jurassic World, 2015)

    Zara Young erlebt in Jurassic World eine der grausamsten und am längsten ausgespielten Todesszenen der gesamten Reihe. Während des Chaos im Park wird sie vor den Augen der Besucher von einem Pteranodon gepackt, in die Luft geschleudert und mit panischem Schreien über das Gelände getragen. Doch damit ist ihr Martyrium noch lange nicht vorbei: Mehrere Pteranodons kämpfen in der Luft um ihre Beute, wobei Zara immer wieder ins Wasser des riesigen Mosasaurus-Beckens fällt, nur um erneut attackiert und fast ertränkt zu werden. Die Kamera bleibt dabei ungewöhnlich nah an ihr dran, sodass das Publikum jede Sekunde ihrer Angst und Hilflosigkeit miterlebt. Schließlich taucht der gigantische Mosasaurus auf und verschlingt Zara samt eines Pteranodons in einem einzigen, brutalen Happen – ein Moment, der sich wie eine Ewigkeit anfühlt und für viele Fans als heftigster Schockmoment gilt.

    2. Eddie Carr (Vergessene Welt: Jurassic Park, 1997)

    Eddie Carr ist einer der wenigen echten Heldenfiguren in Vergessene Welt: Jurassic Park – und sein Tod zählt zu den tragischsten und brutalsten Momenten der gesamten Reihe. Als Ian Malcolm und Sarah Harding in einem Wohnwagen über einer Klippe hängen, setzt Eddie alles daran, sie mit seinem Auto und einer Seilwinde zu retten. Während er unter größtem Stress und Lebensgefahr arbeitet, tauchen plötzlich zwei ausgewachsene T-Rex auf und reißen das Fahrzeug auseinander. Eddie versucht noch, sich zu verteidigen, doch die Dinos packen ihn, zerren ihn aus dem Auto und reißen ihn regelrecht in Stücke. Die Kamera bleibt dabei gnadenlos auf dem Geschehen, sodass das Publikum den schmerzhaften Todeskampf in voller Länge miterlebt.

    3. Dieter Stark (Vergessene Welt: Jurassic Park, 1997)

    Dieter Stark, ein rücksichtsloser Jäger und Söldner, unterschätzt in Vergessene Welt: Jurassic Park die Gefährlichkeit der kleinen Compsognathus, auch Compys genannt, auf fatale Weise. Nachdem er sich von seiner Gruppe entfernt hat, wird er von einem einzelnen Compy zunächst nur neugierig beobachtet, doch schnell wird daraus eine bedrohliche Situation. Immer mehr der kleinen, scheinbar harmlosen Dinos umzingeln ihn, bis Dieter schließlich panisch versucht, sie abzuschütteln. Doch die Compys sind unerbittlich: Sie springen ihn an, beißen und kratzen, während Dieter immer tiefer ins dichte Unterholz stolpert. Die Kamera zeigt, wie seine Panik wächst, als er merkt, dass er den Angriffen hilflos ausgeliefert ist. Besonders verstörend ist, dass sein Tod nicht schnell und spektakulär, sondern langsam und qualvoll geschieht – die Compys zerlegen ihn (abseits der Kamera) Stück für Stück bei lebendigem Leib. 

    4. Donald Gennaro (Jurassic Park, 1993)

    Der legendäre Toiletten-Tod von Donald Gennaro in Jurassic Park ist bis heute einer der bekanntesten und meistzitierten Momente der gesamten Reihe. Als der T-Rex aus seinem Gehege und das Chaos ausbricht, sucht der Anwalt panisch Schutz in einer scheinbar sicheren Toilettenkabine. Doch statt Rettung erwartet ihn das ultimative Unheil: Der T-Rex zerstört mit einem einzigen Biss das kleine Häuschen, reißt Gennaro von der Toilette und verschlingt ihn vor den schockierten Augen der Kinder. Die Szene verbindet auf geniale Weise schwarzen Humor mit echtem Grauen – und bleibt als Paradebeispiel dafür im Gedächtnis, wie die Reihe Schockeffekte und Ironie miteinander vereint. Gennaros Tod ist nicht nur ikonisch, sondern auch ein Sinnbild für die Hilflosigkeit des Menschen angesichts der unbändigen Urzeitmacht der Dinosaurier. Für viele Fans steht diese Szene exemplarisch für die Mischung aus Spannung, Witz und Horror, die Jurassic Park so besonders macht – und sie wird bis heute in Memes, Parodien und Popkultur zitiert.

    5. Dennis Nedry (Jurassic Park, 1993)

    Dennis Nedry, der schmierige Computertechniker und eigentliche Auslöser des Jurassic-Park-Chaos, bekommt in Jurassic Park ein besonders denkwürdiges und grausames Ende, das bis heute zu den spannendsten und atmosphärisch dichtesten Szenen des Films zählt. Nachdem Nedry versucht hat, mit gestohlenen Embryonen zu fliehen, bleibt er mit seinem Jeep im strömenden Regen stecken und begegnet dem scheinbar harmlosen, aber tödlichen Dilophosaurus. Zunächst nimmt Nedry die Bedrohung nicht ernst, doch als der Dino sein charakteristisches Nackenschild aufstellt und ihn mit giftigem Speichel bespuckt, kippt die Situation schlagartig. Geblendet und panisch versucht Nedry, ins Auto zu flüchten, doch der Dilophosaurus ist schneller: Im Inneren des Fahrzeugs wird Nedry brutal attackiert und verschwindet schreiend hinter der beschlagenen Scheibe. Die Szene spielt gekonnt mit schwarzem Humor, denn Nedrys Überheblichkeit, Gier und sein fehlendes Verantwortungsbewusstsein führen ihn direkt in sein grausames Schicksal. 

    6. Cooper (Jurassic Park III, 2001)

    Cooper, ein selbstbewusster und schwer bewaffneter Söldner, glaubt in Jurassic Park III zunächst, auf der Insel alles unter Kontrolle zu haben. Doch schon kurz nach der Landung wird er von der brutalen Realität eingeholt: Nach einem chaotischen Zwischenfall im Dschungel taucht Cooper verletzt und panisch am Rand der Landebahn auf, während seine Kollegen bereits im Flugzeug sitzen und nur noch weg wollen. Seine verzweifelte Flucht zurück zum Flugzeug ist von purer Angst und Überlebenswillen geprägt – doch das Schicksal ist gnadenlos. Im letzten Moment reißt ein Spinosaurus ihn mit einem einzigen, kraftvollen Biss von der Landebahn und verschlingt ihn vor aller Augen. Die Szene ist zwar kurz, aber extrem intensiv inszeniert und verdeutlicht eindrucksvoll, wie unberechenbar und tödlich die neuen Dinosaurier sind. Coopers Tod ist ein Schockmoment, der nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Passagiere im Flugzeug  in Angst und Schrecken versetzt. 

    7. Simon Masrani (Jurassic World, 2015)

    Simon Masrani, der charismatische Leiter von Jurassic World, steht für die Vision einer sicheren, modernen Dino-Freizeitpark-Erfahrung – und wird am Ende selbst zum Opfer seiner eigenen Ambitionen. Als im Park das Chaos ausbricht und die Dinos die Kontrolle übernehmen, entscheidet sich Masrani, persönlich einzugreifen und das Problem aus der Luft zu lösen. Er steigt in einen Helikopter, um die Saurier zu stoppen, doch die Situation eskaliert schnell: Pteranodons greifen den Helikopter an, die Rotoren werden beschädigt und Masrani verliert die Kontrolle über das Fluggerät. In einer spektakulären Sequenz stürzt der Helikopter ab und explodiert, was nicht nur Masrani, sondern auch seine Crew das Leben kostet. Dieser Tod ist zwar weniger blutig als viele andere im Franchise, aber gerade durch die Inszenierung als spektakuläres Scheitern eines Verantwortlichen bleibt er besonders einprägsam. Masranis Ende steht sinnbildlich für die Hybris der Parkbetreiber, die glauben, alles kontrollieren zu können – und zeigt, dass in der Welt von Jurassic World selbst die Mächtigsten nicht vor den Konsequenzen ihrer Entscheidungen sicher sind..

    8. Peter Ludlow (Vergessene Welt: Jurassic Park, 1997)

    Peter Ludlow, der skrupellose Geschäftsmann aus Vergessene Welt: Jurassic Park, steht beispielhaft für die Gier und Rücksichtslosigkeit, die im Jurassic-Universum selten ungestraft bleiben. Nachdem er alles für den Profit riskiert und die Tiere wie reine Ware behandelt hat, ereilt ihn ein besonders grausames Schicksal: Zunächst wird er vom erwachsenen T-Rex schwer verletzt, bevor er im dunklen Frachthaus von San Diego auf den Nachwuchs trifft. Dort wird Ludlow, hilflos und voller Panik, von dem jungen T-Rex zu Boden geworfen und regelrecht zum Fraß vorgeworfen. Die Szene ist als „poetische Gerechtigkeit“ inszeniert, denn Ludlow hatte zuvor selbst die Jagd auf die Tiere angeführt und wird nun von gleich zwei Generationen der Raubsaurier gejagt und gefressen. Besonders eindrücklich ist, wie die Kamera seinen verzweifelten Kampf ums Überleben einfängt.

    9. Billy Brennan (Jurassic Park III, 2001)

    Billy Brennan ist in Jurassic Park III einer der wenigen Charaktere, die für einen kurzen Moment echte Opferbereitschaft zeigen – und das in einer der intensivsten und emotionalsten Szenen der gesamten Reihe. Als Eric Kirby im düsteren, nebelverhangenen Aviarium von einer Gruppe Pteranodons bedroht wird, zögert Billy nicht lange: Mit einem improvisierten Paraglider stürzt er sich in die Gefahr, um den Jungen zu retten. Dabei riskiert er bewusst sein Leben und wird im Wasser von mehreren Pteranodons brutal attackiert und unter Wasser gedrückt. Die Szene ist nicht besonders blutig, aber gerade durch das Chaos, die Hilflosigkeit und Billys verzweifelten Mut besonders eindringlich. Während die anderen fliehen, bleibt Billy zurück und wird von den Raubvögeln weggeschleppt – ein Moment, der für das Publikum wie ein endgültiger Abschied wirkt. Erst am Ende des Films wird klar, dass Billy lebend gerettet wurde, was für viele Zuschauer eine echte Überraschung ist. Es handelt sich also nur um einen scheinbaren Tod, der dennoch als einer der emotionalsten und menschlichsten Momente der Jurassic Park-Reihe in Erinnerung bleibt.

    10. Eli Mills (Jurassic World: Das gefallene Königreich, 2018)

    Eli Mills, der skrupellose Strippenzieher in Jurassic World: Fallen Kingdom, bekommt am Ende des Films eine der spektakulärsten und grausamsten Abrechnungen der gesamten Reihe. Nachdem seine fiesen Pläne endgültig gescheitert sind und das Chaos im Lockwood-Anwesen ausgebrochen ist, versucht Mills in letzter Sekunde mit dem wertvollen Indominus-Rex-Knochen zu entkommen. Doch auf dem Parkplatz vor dem Anwesen wird er von gleich zwei der ikonischsten Dinosaurier der Filmreihe erwartet: Der T-Rex taucht plötzlich auf, schnappt sich Mills und schleudert ihn wie eine wertlose Beute durch die Luft. Noch während Mills um sein Leben kämpft, nähert sich der gefürchtete Carnotaurus, der sich ebenfalls ein Stück von der Beute sichern will. Gemeinsam zerreißen die beiden Raubsaurier Mills in einem kurzen, aber extrem brutalen Fressrausch – ein Moment, der eindrucksvoll zeigt, dass im Jurassic-Universum am Ende immer die Natur die Oberhand behält. 

    Wo du "Jurassic Park" & "Jurassic World" streamen kannst

    Du willst die spektakulärsten Dino-Tode und die größten Momente der Reihe noch einmal erleben? Im JustWatch-Streaming-Guide findest du alle Filme des Franchise – von Jurassic Park (1993) bis Jurassic World: Dominion (2022). Mit der praktischen Filterfunktion kannst du gezielt nach Anbieter, Genre, Preis oder Bewertung suchen und so schnell herausfinden, wo du deine Lieblings-Dinos und ihre menschlichen Opfer aktuell legal streamen kannst. Egal ob du die Klassiker erneut sehen oder die neuesten Abenteuer entdecken willst: Bei JustWatch findest du immer die passende Streaming-Option für dein nächstes Dino-Marathon-Erlebnis. Im JustWatch-Guide kannst du übrigens nicht nur alle Jurassic-Filme, sondern auch zahlreiche weitere Dino-Filme und Serien entdecken!

  • Die Filme von Ari Aster im Streaming-Überblick: Zwischen Trauma, Terror und dem Tragisch-Komischen

    Die Filme von Ari Aster im Streaming-Überblick: Zwischen Trauma, Terror und dem Tragisch-Komischen

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Ari Aster gilt als einer der stilprägenden Regisseure des zeitgenössischen Arthouse-Kinos. Seine Filme verknüpfen psychologischen Terror mit familiären Traumata, visueller Exzellenz und einer beinahe quälenden emotionalen Direktheit.

    Asters Handschrift ist klar: Er baut Bilder von verstörender Schönheit, erzählt von Schmerz ohne Sentimentalität und zwingt sein Publikum, hinzusehen, wo andere längst abblenden.

    Seit seinem Spielfilmdebüt Hereditary (2018) wird Aster als einer der wichtigsten neuen Stimmen im Horrorgenre gefeiert – obwohl er das Etikett „Horror“ selbst nie ganz gelten lassen wollte.

    Neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Drehbuchautor wirkt Aster auch als Produzent, etwa bei dem animierten Kurzfilm The Bones (2021) oder Death of a Unicorn (2025), einem absurden Netflix-Projekt mit Paul Rudd. Im Fokus dieses Artikels steht jedoch sein Werk als Filmemacher, das bislang aus vier Langfilmen und mehreren bemerkenswerten Kurzfilmen besteht.

    Hereditary (2018)

    Asters Debütfilm beginnt als Familiendrama und endet in einem Höllentrip. Nach dem Tod ihrer Mutter versucht die Künstlerin Annie (brillant: Toni Collette), ihre zerrüttete Familie zusammenzuhalten. Doch mit jedem Tag häufen sich unerklärliche Ereignisse, alte Traumata brechen auf, und die Grenze zwischen psychischer Instabilität und übernatürlichem Horror verschwimmt. Aster inszeniert den Verfall dieser Familie mit einer Präzision, die schmerzhaft ist: Kein Blick ist zufällig, kein Schock umschifft. Hereditary ist allerdings kein Film des Jumpscare-Horrors, sondern einer der existenziellen Verzweiflung, der Unausweichlichkeit des Erbes. Die Katharsis bleibt aus – Asters Blick ist unbarmherzig. Ein Film, der in der Tradition von Polanski und Bergman steht, und dennoch unverkennbar Aster ist.

    Midsommer (2019)

    Was, wenn das Grauen grell ausgeleuchtet und in Blumengirlanden gehüllt ist? Midsommer verlegt den Schrecken in die skandinavische Sommersonne – eine Entscheidung, die dem Film seine eigentümliche Wirkung verleiht. Florence Pugh spielt die traumatisierte Dani, die mit ihrem emotional abgestumpften Partner und dessen komischen Freunden in eine abgelegene Kommune in Schweden reist. Was zunächst wie ein außergewöhnlicher Sommerausflug wirkt, entwickelt sich zum psychedelischen Albtraum. Aster vermischt Volksmythologie, Beziehungsdrama und rituellen Horror mit makaberer Ironie. Anders als in Hereditary entfaltet sich das Grauen hier langsam, schleichend – doch nicht minder brutal, und es trifft mit voller Wucht. Midsommer ist ein Horrorfilm ohne Dunkelheit – und genau darin liegt seine Unheimlichkeit.

    Beau Is Afraid (2023)

    Mit Beau Is Afraid schlägt Aster einen radikal anderen Ton an – oder besser: er überdreht seine bisherigen Motive ins Groteske. Joaquin Phoenix spielt Beau, einen neurotischen Mann, der auf eine absurde Odyssee geht, um zu seiner Mutter zu gelangen. Was folgt, ist ein dreistündiger Albtraumtrip durch Schuldgefühle, Kontrollverlust und infantile Anwandlungen. Der Film ist chaotisch, komisch, beklemmend und unfassbar persönlich – man spürt Asters Handschrift, aber sie ist diesmal in die Formen von Kafka, Charlie Kaufman und Freud gegossen. Beau Is Afraid spaltet das Publikum: Wer sich auf den Irrsinn einlässt, erlebt ein schonungsloses Porträt existenzieller Angst. Wer klassische Narrative sucht, wird verzweifeln. Asters dritter Film ist ein Kraftakt – kein Horrorfilm mehr, sondern eine surrealistische Psycho-Fabel. Ein Meisterwerk für manche, eine Überforderung für alle.

    Eddington (2025)

    Ari Asters vierter Spielfilm ist eine brillant-bösartige Abrechnung mit der Hysterie der Pandemiejahre – und der Film, der in der gesellschaftlichen Debatte um Corona eigentlich gefehlt hat. Eddington verpackt kollektive Angstzustände, Misstrauen und Kontrollverlust in eine grelle, stilisierte Groteske. Was als düsterer Western mit metaphysischem Einschlag angekündigt wurde, entpuppt sich als vielschichtige Satire auf eine Zeit der Überreaktionen. Aster teilt in alle Richtungen aus: gegen Verschwörungsgläubige ebenso wie gegen jene, die sich selbst als moralische Endinstanz inszenierten und mit überzogener Regelstrenge agierten. Joaquin Phoenix überzeugt als überforderter Sheriff, Emma Stone spielt seine zunehmend paranoide Ehefrau, Pedro Pascal gibt den aalglatten Bürgermeister eines Ortes, in dem soziale Medien jeden Konflikt weiter eskalieren lassen. Eddington ist Asters bislang politischster und gleichzeitig bissigster Film – eine düster-komische Reise durch ein kollektives Trauma, das niemand ganz unbeschadet überstanden hat.

    Die frühen Kurzfilme: Kleine Studien der Grausamkeit

    Bevor Ari Aster Spielfilme drehte, schockierte er mit provokanten Kurzfilmen – insbesondere mit The Strange Thing About the Johnsons (2011), einer Inzest-Geschichte, die das Tabu nicht umkreist, sondern frontal angeht. Schon hier zeigt sich Asters Gespür für familiäre Dynamiken, für das Unaussprechliche und die perfide Macht dessen, was verschwiegen wird. Weitere Kurzfilme wie Munchausen (2013), The Turtle’s Head (2014) und C’est la vie (2016) changieren zwischen schwarzer Komödie und tiefer Tragik. Die visuelle Handschrift – klare Bildkompositionen, langgehaltene Einstellungen, kontrollierte Farbgebung – ist bereits erkennbar. Asters Kurzfilme sind weniger Fingerübungen, als Studien über Abhängigkeit, Kontrolle und das Grauen hinter dem Alltäglichen. Wer verstehen will, wie Hereditary entstand, sollte hier anfangen.

    Die Filme von Ari Aster im Streaming-Überblick: Zwischen Trauma, Terror und dem Tragisch-Komischen

    Die untenstehende Liste zeigt, bei welchen Anbietern die Filme von Ari Aster derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

  • 10 Filme mit Nicolas Cage, die du gesehen haben musst

    10 Filme mit Nicolas Cage, die du gesehen haben musst

    Markus Brandstetter

    Markus Brandstetter

    JustWatch-Editor

    Nicolas Cage „nur“ als Hollywoodlegende zu bezeichnen, würde dem Kern der Sache nicht gerecht werden. Vielmehr ist Cage ein Phänomen: ein grandioser Exzentriker, der im Laufe seiner Karriere zwischen Blockbustern und Cineasmus, Trash und Selbstpersiflage, Kunst und Kommerz hin- und herchangierte wie wenige andere.

    Er machte mit seltsamen Dingen Schlagzeilen, wurde zur Kunst- und Kultfigur, spielt sich mittlerweile oft selbst. Unterschätzen sollte man Cage trotz seiner oft exzentrischen Rollenauswahl als Schauspieler keinesfalls – das zeigt auch sein aktueller Film The Surfer, der im Mai 2025 in die deutschen Kinos kam. Wir werfen einen Blick auf Cages beste Rollen – und bewundern seine Wandlungsfähigkeit.

    Leaving Las Vegas (1995)

    Leaving Las Vegas ist DER Nicolas-Cage-Kultfilm – und die allererste Wahl, wenn man in seine außergewöhnliche Filmografie eintauchen will. In diesem gleichermaßen schonungslosen wie auch todtraurigen Drama spielt Cage einen gescheiterten Drehbuchautor, der nach Las Vegas kommt, um sich dort zu Tode zu trinken – mit voller Absicht. Unter der Regie von Mike Figgis ist Leaving Las Vegas eine trunkene Elegie, ein Abgesang auf das Leben. Ebenfalls großartig: Elisabeth Shue als einfühlsame Prostituierte, mit der sich eine ungewöhnliche, aber zutiefst berührende Liebesgeschichte entwickelt. Pathos? Nein, wahrer Schmerz. Leaving Las Vegas ist eine Mischung aus tragischer Liebesgeschichte, Existenzialdrama und Großstadtmelancholie. Cages Leistung ist überwältigend – intensiv, glaubwürdig, entwaffnend. Er wurde dafür mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet – zu Recht. An diesem Film kommt man nicht vorbei.

    Mandy (2018)

    Nicolas Cage kann auch Horror – und zwar psychedelisch, blutig und kompromisslos. Das beweist er eindrucksvoll in Mandy, einem imposanten Rachetrip voller Wahnsinn und Gewalt. Regie führte Panos Cosmatos, an Cages Seite spielt Andrea Riseborough als titelgebende Mandy. Die Handlung: Red, ein Einzelgänger, lebt abgeschieden im Wald. Als seine Partnerin Mandy von einer wahnsinnigen Sekte grausam ermordet wird, bricht für ihn jede Realität zusammen. Was folgt, ist ein sinnesverzerrter, gewalttätiger Albtraum – ein Rachefeldzug inmitten von Blut, Drogenrausch und surrealem Horror. Cages Schauspiel ist immens intensiv, wuchtig und schonungslos. Für viele gilt Mandy als einer der radikalsten und besten Filme seiner Karriere.

    Con Air (1997)

    Cage ist auch perfekt für Blockbuster mit ordentlich Krawumm – das bewies er 1997 in Con Air. Als ehemaliger Elitesoldat Cameron Poe fliegt er in einem Hochsicherheitsflugzeug voller Schwerverbrecher – und natürlich geht alles schief. Der Rest ist pures Spektakel. Der Film ist alles andere als subtil. Es gilt: Klotzen, nicht kleckern – in jeder Hinsicht. Explosionen, Pathos, schräger Humor und ein Nicolas Cage mit wehenden Haaren, Tanktop und Knarre in der Hand. Con Air versucht gar nicht erst, sich vor Kitsch oder Klischees zu verstecken – und genau das macht ihn so unterhaltsam. Zwischen Gefängnisrevolten, Überlebenskampf und einer gehörigen Dosis Patriotismus glänzt Cage als harter, aber herzensguter Familienvater. Kein großer Cineasmus, aber ein gigantisches Stück Unterhaltung – mit Adrenalinschub-Garantie.

    Adaption - Der Orchideendieb (2002)

    In Adaption übernimmt Nicolas Cage eine Doppelrolle. Er spielt den Drehbuchautor Charlie Kaufman und dessen Zwillingsbruder Donald. Cage inszeniert Größenwahn, Unsicherheit und kreative Verzweiflung mit beeindruckender Präzision – mal neurotisch, mal aufgedreht, immer glaubwürdig. Regisseur Spike Jonze und Autor Charlie Kaufman leisten hier grandiose Arbeit – und gaben Cage die perfekte Plattform, sein dramatisches und komödiantisches Talent im Chaos zu entfalten. Dafür wurde er erneut für einen Oscar nominiert. Ein echtes Cage-Meisterwerk – für alle, die ihn in einem intellektuell verspielten, aber gleichzeitig emotionalen Kontext erleben wollen.

    Im Körper des Feindes (1997)

    Im Körper des Feindes (englischer Originaltitel: Face off) ist für viele der Cage-Klassiker schlechthin. In John Woos kultigem Actionthriller tauscht Nicolas Cage das Gesicht mit John Travolta – buchstäblich. Als Terrorist Castor Troy liefert Cage hier eine seiner überdrehtesten, aber auch unterhaltsamsten Performances. Er ist explosiv, wild, unberechenbar – und genau das macht den Reiz aus. Doch der Film bietet mehr als nur Action: Die Doppelung der Identitäten, das psychologische Spiel zwischen Gut und Böse – das alles hebt Face/Off weit über den üblichen 90er-Jahre-Actionstandard hinaus. Die Choreografien sind spektakulär, die Spannung konstant hoch. Sowohl Kritiker als auch Fans feierten Face/Off als überdrehtes, aber stilvolles Actionkino, das mit seinem irrwitzigen Plot, spektakulärer Inszenierung und den entfesselten Performances von Cage und Travolta schnell Kultstatus erreichte.

    Bad Lieutenant: Cop ohne Gewissen (2009)

    2009 arbeitet Nicolas Cage mit der deutschen Regie-Legende Werner Herzog zusammen – eine Kombination, die genauso exzentrisch ist wie der Film selbst. In Bad Lieutenant: Cop ohne Gewissen spielt Cage einen drogenabhängigen und korrupten Polizisten, der in einem völlig verwahrlosten, von Gewalt und Chaos geprägten New Orleans ermittelt.

    Cage liefert einmal mehr eine unvergessliche Performance ab. Er zeigt einen Mann, der sich am absoluten Limit befindet – körperlich, moralisch, existenziell. Seine Figur taumelt durch den Film zwischen Größenwahn und Verzweiflung, zwischen Kontrollverlust und Allmachtsfantasien. Cage jongliert Wahnsinn, Abgründigkeit und tiefen Schmerz, ohne je die Kontrolle über seine Figur zu verlieren. Wer sehen will, wie radikal Nicolas Cage als Schauspieler sein kann, kommt an diesem Film nicht vorbei. Bad Lieutenant ist verstörend, bizarr – und Cage in Reinform.

    The Rock – Fels der Entscheidung (1996)

    Noch so ein Action-Blockbuster. Halt – nicht NOCH so einer, sondern: einer der größten überhaupt. An der Seite von Sean Connery spielt Cage in The Rock, einem der 90er-Klassiker schlechthin. Terroristen bedrohen San Francisco, und die Antwort darauf ist ganz klar: klassische 90er-Jahre-Action – groß, laut, kompromisslos.

    Der Film bietet alles, was in dem Genre dazugehört: coole Sprüche, moralische Zwiespälte, jede Menge Explosionen – und mittendrin Nicolas Cage, der als FBI-Chemiewaffenexperte zwischen Nerd und Actionheld wechselt. Connery gibt den alten, weisen Haudegen und Alcatraz-Experten. Gemeinsam kämpfen sie sich durch das Sperrgebiet. Die Zeit spielt gegen sie. Regie führte hier Michael Bay – und der setzt auf volles Tempo und schuf einen Klassiker des Action-Blockbusters.

    Pig (2021)

    Es ist eben nicht nur Exzentrik bei Nicolas Cage. Auch wenn er in vielen Filmen ausrastet, explodiert oder völlig überdreht agiert – Pig schlägt einen ganz anderen Ton an: ruhig, meditativ, kontemplativ. Wer glaubt, Cage sei ausschließlich für schräge Rollen und absurde Drehbücher zuständig, wird hier eines Besseren belehrt. In Pig spielt er einen zurückgezogen lebenden Trüffeljäger, dessen geliebtes Schwein entführt wird. Was wie ein skurriler Plot klingt, wird zu einer stillen, aber eindringlichen Reise – nicht durch Wälder oder Städte, sondern durch Erinnerung, Verlust und tief sitzenden Schmerz. Cage zeigt, dass es auch minimalistisch geht – und wirkt dabei kein bisschen weniger intensiv. Er bleibt stoisch, verletzlich, vollkommen glaubwürdig. Pig ist ein Film über Trauer, Einsamkeit und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt – getragen von einem Nicolas Cage, der hier mit leiser Größe und emotionaler Tiefe glänzt.

    Die Farbe aus dem All (2019)

    Ein Lovecraft-Trip mit Nicolas Cage. Basierend auf einer Geschichte des Kultautors H. P. Lovecraft geht es hier mysteriös zu. Farmhaus, Familie – alles scheinbar normal. Aber dann kommt Besuch vom Himmel. Etwas stürzt ab. Eine Farbe, die niemand kennt. Etwas, das nicht von dieser Welt ist. Langsam breitet sich der Wahnsinn aus. Das Wasser schmeckt seltsam. Die Tiere verhalten sich komisch. Die Pflanzen leuchten in falschen Farben. Und die Menschen verändern sich. Auch Cage. Sein Spiel ist wild, roh, intensiv. Mal laut, mal starr vor Entsetzen. Ein Mann, der zerbricht und es trotzdem nicht wahrhaben will. Die Inszenierung ist hypnotisch, verstörend, immer ein bisschen neben der Realität. Es flimmert, es zischt, es wächst etwas, das man nicht benennen kann. Wer Filme wie The Thing oder Annihilation mag, kommt hier auf seine Kosten. Auch, wer Cage sehen will, wie er völlig abdreht – ohne dabei zur Karikatur zu werden. Die Farbe aus dem All ist seltsam, fremd und wunderschön kaputt.

    The Unbearable Weight of Massive Talent (2022)

    2022 ist Nicolas Cage längst zur Kultfigur geworden. Dem trägt er in The Unbearable Weight of Massive Talent Rechnung – indem er sich einfach selbst spielt. Oder besser gesagt: eine fiktionalisierte Version von Nicolas Cage. Mit jeder Menge Selbstironie nimmt er sich hier genüsslich auf die Schaufel. Cage steckt in der Krise. Die Karriere liegt auf Eis. Die guten Rollen bleiben aus. Die Finanzen sind im Keller. Da kommt ein seltsames Angebot: Eine Million Dollar dafür, dass er auf der Geburtstagsparty eines reichen Superfans auftaucht. Klingt nach leicht verdientem Geld – wäre der Gastgeber nicht möglicherweise ein gefährlicher Waffenhändler. Was folgt, ist ein Film auf mehreren Metaebenen. Eine Komödie. Ein Actionfilm. Eine Hommage. Eine Satire auf Hollywood. Und natürlich auf Cage selbst. Der spielt hier alles: sich selbst, frühere Versionen seiner selbst, seine größten Rollen, sein Ego, seinen Zweifel. Und es funktioniert. The Unbearable Weight of Massive Talent  ist eine Liebeserklärung an das Kino, an absurde Action, an Nicolas Cage. Pedro Pascal ist großartig als enthusiastischer Fan mit düsterem Geheimnis. Und Cage zementiert mit diesem Film endgültig seinen Status als Ausnahmefigur im Popkulturuniversum. Man kann Nicolas Cage mögen oder nicht – diesen Film wird man lieben.

    Wo du diese Filme streamen kannst

    Alle Nicolas-Cage-Filme, die wir in dieser Liste vorgestellt haben, sind auf verschiedenen Streaming-Plattformen verfügbar. Über die verlinkten Titel kannst du jederzeit prüfen, wo du die Filme aktuell sehen kannst – egal ob im Abo, zum Leihen oder Kaufen. So findest du mit wenigen Klicks genau den passenden Dienst für deinen nächsten Filmabend mit Nicolas Cage – voller Wahnsinn, Wucht und großer Schauspielkunst.

  • Streaming-Guide zu „Die Simpsons“: Serie und Filme in richtiger Reihenfolge – von der Antike bis zur Zukunft

    Streaming-Guide zu „Die Simpsons“: Serie und Filme in richtiger Reihenfolge – von der Antike bis zur Zukunft

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Seit mehr als drei Jahrzehnten spiegeln Die Simpsons unseren Zeitgeist – und kaum eine Serie schafft es, dabei gleichzeitig so altbewährt und so gegenwärtig zu sein.

    Während die Welt um sie herum altert, bleibt die Familie aus Springfield in einer Art ewiger Gegenwart stecken: Bart ist immer zehn, Lisa immer acht – auch wenn sie schon Smartphones, Streamingportale und soziale Medien benutzen.

    Doch was, wenn man Die Simpsons nicht nur als lose Aneinanderreihung von Episoden, sondern möglichst in chronologisch richtiger Reihenfolge erleben will? Die Antwort: Es ist kompliziert. Denn im Kern hat die Serie eine „floating timeline“, in der die Gegenwart immer heute ist. Dennoch gibt es zahlreiche Episoden, die ausdrücklich in Vergangenheit oder Zukunft spielen – teils als Rückblenden, teils als alternative Zukunftsvisionen. Wer diese kennt, kann seinem Binge-Plan einen Hauch von Chronologie verleihen.

    1. Episoden mit Blick in die Vergangenheit 

    Diese Folgen brechen mit der typischen Serienlogik und zeigen uns, wie das Leben der Simpsons (und ihrer Vorfahren) früher aussah – teils historisch, teils fiktiv überhöht:

    • Staffel 32, Folge 2: Die Simpsons werden als römische Patrizier dargestellt – eine Parabel auf Macht, Dekadenz und Familienverrat.
    • Staffel 17, Folge 9: Die Weihnachtsgeschichte wird nacherzählt, mit der Simpsons-Familie in biblischen Rollen.
    • Staffel 29, Folge 1: In einer Fantasy-Welt im Mittelalter wird Homer zum Anführer eines Aufstands – Game-of-Thrones in gelb.
    • Staffel 21, Folge 13: Lisa deckt ein Familiengeheimnis auf, das bis in den amerikanischen Bürgerkrieg der 1860er zurückreicht.
    • Staffel 7, Folge 22: Grandpa erzählt von einem Abenteuer im Zweiten Weltkrieg – inklusive Nazis und einem Schatz.
    • Staffel 15, Folge 20: Homer ist zehn Jahre alt und erlebt eine frühe, bittersüße Sommerromanze.
    • Staffel 24, Folge 8: In dieser Folge wird erzählt, wie Homer als Kind seinen ersten Hund bekam – und ihn verlor.
    • Staffel 13, Folge 5: Homer ist zwölf und wird in einem Höhlenabenteuer mit einem traumatischen Erlebnis konfrontiert.
    • Staffel 33, Folge 9: Der 16-jährige Homer macht sich auf die Suche nach seiner Mutter Mona.
    • Staffel 2, Folge 12: Rückblick auf das erste Kennenlernen von Marge und Homer in der Highschool der 1980er.
    • Staffel 19, Folge 11: Eine alternative Version der 1990er: Homer gründet eine Grunge-Band, Marge studiert Feminismus.
    • Staffel 20, Folge 5: Eine Reise in die Zeit, als Homer und Marge frisch verliebt auf einen chaotischen Roadtrip gingen.
    • Staffel 3, Folge 12: Rückblick auf die Zeit zwischen Beziehung und erster Schwangerschaft – inklusive Heirat und Jobnot.
    • Staffel 29, Folge 13: Bart wird geboren – und Marge und Homer müssen sich in der Elternrolle zurechtfinden.
    • Staffel 5, Folge 1: Homers Barbershop-Quartett wird zum Pop-Phänomen der 1980er – mit klaren Beatles-Anspielungen.
    • Staffel 4, Folge 10: Lisa spricht ihr erstes Wort („Bart!“), während die Familie in ihr heutiges Zuhause zieht.
    • Staffel 26, Folge 19: Bart ist vier, Lisa zwei – und beide sorgen für familiäres Chaos.
    • Staffel 9, Folge 3: Lisa entdeckt ihr musikalisches Talent, Bart ist noch im Kindergarten.
    • Staffel 27, Folge 19: Die Familie reist in den Grand Canyon – Maggie ist noch nicht geboren.
    • Staffel 6, Folge 13: Maggie kommt auf die Welt – und Homer wirft seine Karriere zugunsten der Familie über Bord. 

    Diese Episoden bilden eine grobe Timeline von der Antike bis zur Geburt von Maggie. Wer sich für die „Biografie“ der Familie interessiert, kann sie als ersten Block schauen, bevor es in die Gegenwart geht. 

    2. Episoden mit Blick in die Zukunft

    Neben den Rückblicken gibt es auch mehrere Folgen, die weit in die Zukunft springen – meist mit alternativen Versionen der Familie, erwachsenen Kindern und futuristischen Gags.

    • Staffel 6, Folge 19: Lisa ist Mitte 20, studiert in England und bringt einen britischen Verlobten mit nach Hause.
    • Staffel 16, Folge 15: Bart und Lisa sind Teenager kurz vor dem College, Maggie spricht weiterhin nicht.
    • Staffel 32, Folge 12: Lisa steht kurz vor dem Highschool-Abschluss und hadert mit ihren Idealen.
    • Staffel 11, Folge 17: In dieser klassischen Zukunftsepisode ist Lisa Präsidentin der USA, Bart lebt ziellos in den Tag.
    • Staffel 23, Folge 9: 30 Jahre später – Lisa und Bart haben Kinder, Homer ist fast digitalisiert.
    • Staffel 25, Folge 18: Fortsetzung des Zukunfts-Arcs: Familienkrisen, Cyber-Homer, Roboter-Hochzeiten.
    • Staffel 34, Folge 9: Lisa ist erwachsen, mit Burn-out – und trifft Nelson, der Vater geworden ist. 

    Diese Episoden zeigen verschiedene Zukunftsversionen, die sich teilweise widersprechen. Aber sie geben einen charmanten Ausblick darauf, wie es mit den Simpsons „weitergehen könnte“ – wenn sie denn je altern würden. 

    Warum eine perfekte Simpsons-Chronologie nicht gibt 

    Die Simpsons sind kein Epos mit durchgehender Handlung, sondern eine satirische Momentaufnahme der Gegenwart, die sich seit 1989 immer wieder aktualisiert. Dabei bleiben die Figuren in ihrer Altersstruktur statisch, während die Welt um sie herum modernisiert wird. Selbst frühere Rückblenden oder Zukunftsvisionen werden später durch neue Episoden überlagert, konterkariert oder ignoriert. 

    Streaming-Guide zu „Die Simpsons“: Serie und Filme in richtiger Reihenfolge

    Wer sich dennoch eine Struktur bauen will, kann sich aber an der historischen Timeline dieses Artikels orientieren. Die untenstehende Liste gibt wiederum einen Überblick, wie man die Hauptserie, den Kinofilm und alle Kurzfilme in Reihenfolge ihres Erscheinens streamen kann.

    Wer lieber nach Veröffentlichung vorgeht sollte diese Reihenfolge einhalten:

  • Die 10 heißesten Filmromanzen aller Zeiten

    Die 10 heißesten Filmromanzen aller Zeiten

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Zarte Berührungen, intensive Blicke und diese unausgesprochene Spannung…Manche Liebesfilme schaffen es, nicht nur das Herz zu berühren, sondern auch eine besondere Hitze zu entfachen. Wer Blau ist eine warme Farbe (2013) oder Der Zauber von Malena (2000) gesehen hat, weiß: Manche Geschichten erkunden das Begehren in all seinen Schattierungen, auch dort, wo es kompliziert, riskant oder gesellschaftlich verpönt wird. In dieser Liste dreht sich alles um genau solche Geschichten: Filme, in denen Leidenschaft, Verlangen und komplizierte Beziehungen im Mittelpunkt stehen.

    Dabei geht es nicht nur um romantische Gesten oder große Gefühle. Viele dieser Werke erzählen auch von gesellschaftlichen Hürden, inneren Zerrissenheiten oder schicksalhaften Wendungen. Diese Liste zeigt Filme, die Lust nicht ausblenden, sondern zum Teil der Erzählung machen.

    1.Original Sin (2001)

    Wenn du The Commuter mit einem kleinen bisschen mehr Körperkontakt magst, wirst du bei Original Sin absolut auf deine Kosten kommen. Antonio Banderas bestellt sich in diesem Film eine Frau und bekommt Angelina Jolie in Hochform: geheimnisvoll, gefährlich, und natürlich zum Anfassen schön. In dem erotisch aufgeladenen Historien-Drama treffen Lügen auf Leidenschaft, und mit jeder Szene steigert sich das Knistern. Jolie und Banderas brennen förmlich die Leinwand nieder. Die etwa 116 Minuten vergehen wie im Rausch, weil jede Begegnung dieser beiden Figuren eine neue Dimension von Nähe und Misstrauen offenbart. Das ist genau das Richtige, wenn du Lust mit Gefahr verknüpft sehen willst.

    2. Eyes Wide Shut (1999)

    Dieser Film ist ein Trip, und das im wahrsten Sinne des Wortes. In Eyes Wide Shut begibt sich Tom Cruise als Arzt Bill Harford auf eine nächtliche Reise durch ein New York, das plötzlich düster, fremd und voller Versuchung wirkt. Was erst mit einem harmlosen Streit beginnt, zieht ihn am Ende immer tiefer in eine Welt aus Erotik, Fantasie und Geheimnissen. Besonders die berühmte Maskenball-Sequenz ist schwer zu vergessen, sie ist verstörend und dazu noch unglaublich aufgeladen. Stanley Kubrick stellt hier die ganz großen Fragen: Wie gut kennen wir den Menschen an unserer Seite? Und was passiert, wenn Fantasie zur Realität wird? Wenn dir Black Swan gefallen hat, dann wirst du die 159 Minuten in Eyes Wide Shut mit seinen Masken, Schatten und Begierden als ebenso hypnotisch empfinden.

    3. Lucía und der Sex (2001)

    Schon der Titel verrät: Hier geht’s nicht um harmlose Romantik. Lucía und der Sex ist sinnlich, direkt und dabei erstaunlich poetisch. Die junge Lucía zieht sich nach dem plötzlichen Verschwinden ihres Freundes auf eine spanische Insel zurück. Doch statt Ruhe findet sie dort ein Netz aus Erinnerungen, geheimen Sehnsüchten und intensiven Begegnungen. Der Film wechselt fließend zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Realität und Fantasie. Mal verspielt, mal melancholisch. Besonders stark: Wie hier Erotik und Emotion nicht gegeneinander ausgespielt, sondern miteinander verwoben werden. Körperliche Nähe ist nicht bloß Bild, sondern Gefühl. Ein Film, der auf vielen Ebenen funktioniert und einen emotional wie sinnlich mitnimmt.

    4. Secretary (2002)

    Lee Holloway (Maggie Gyllenhaal) ist still, verletzlich und auf der Suche nach Halt. Als sie eine Stelle bei dem exzentrischen Anwalt Mr. Grey (James Spader) annimmt, entwickelt sich langsam eine ungewöhnliche, kontrollierte Beziehung - erotisch, aber nicht beliebig.

    Secretary ist ein Film über Dominanz, Einvernehmlichkeit und das Finden einer eigenen Sprache für Nähe. Die sexuellen Szenen wirken nie aufgesetzt, sondern eingebettet in eine Geschichte, die bewusst auslotet, was Intimität sein kann. Zwischen Spiel und Ernst entsteht eine Verbindung, die weder romantisch verklärt noch distanziert wird. Der 104 Minuten lange Film bleibt lange im Kopf und zeigt, dass Lust auch mit Vertrauen beginnt.

    5. Dirty Dancing (1987)

    Der Klassiker schlechthin! Dirty Dancing ist viel mehr als nur eine Sommerromanze mit Kult-Tanzszenen. Es geht ums Erwachsenwerden, soziale Unterschiede und um das erste Mal, das sich zwar richtig, aber auch gefährlich anfühlt. Frances „Baby“ Houseman entdeckt beim Tanzunterricht nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre eigene Stimme. Und dann ist da noch Tänzer Johnny, der cool, erfahren und emotional verletzbar Babys Herz erobert. Die Chemie zwischen den beiden ist elektrisierend, und der Satz “Ich habe eine Wassermelone getragen” gehört wohl zu einem der bekanntesten Filmzitate. Natürlich haben ebenfalls die Musik, die Choreografien und der legendäre letzte Tanz längst Popkulturstatus. Wenn du außerdem Grease liebst, aber eine Prise mehr Ernsthaftigkeit verträgst, dann führt kein Weg an den 100 Minuten von Dirty Dancing vorbei.

    6. Fifty Shades of Grey – Geheimes Verlangen (2015)

    Mit Fifty Shades of Grey fand das Thema BDSM seinen Weg in den Mainstream und spaltete dort die Gemüter. Die schüchterne Studentin Anastasia Steele trifft auf den wohlhabenden, dominanten Unternehmer Christian Grey. Zwischen beiden entsteht eine leidenschaftliche Beziehung, geprägt von Macht, Kontrolle und unterschwelligen Ängsten. Der Film lebt von der Anziehung zwischen den Schauspielern und den bewusst provokanten Inszenierungen von Sexualität. Während viele Zuschauer die Offenheit des Films lobten, gab es auch viel Kritik, vor allem am Rollenbild und der romantisierten Darstellung ungleicher Machtverhältnisse. Doch unbestritten hat der über zweistündige Film dem Genre der erotischen Liebesfilme neue Impulse gegeben und ein breites Publikum erreicht.

    7. Eiskalte Engel (1999)

    Wenn du bei Gossip Girl immer das Gefühl hattest, dass da mehr Drama gehen müsste, dann wirst du Eiskalte Engel lieben: Ein Teen-Drama, das sich um Manipulation, Macht und Verführung dreht. Im Zentrum steht die Wette, ob der charmante Sebastian es schafft, die unschuldige Annette zu erobern und dabei nicht selbst schwach wird. Was als zynischer Plan beginnt, wird schnell zum emotionalen Drahtseilakt. Die erotische Spannung zwischen Ryan Phillippe und Reese Witherspoon entwickelt sich glaubhaft und auf Augenhöhe. In 97 Minuten spielt der Film bewusst mit Tabus, überzeichnet seine Figuren leicht und trifft dabei doch einen Nerv. Für viele bis heute ein Klassiker, wenn es um eine heiße Teen-Romance mit Biss geht.

    8. Freunde mit gewissen Vorzügen (2011)

    Wenn du Love and Other Drugs mochtest, dann dürfte auch dieser Film etwas für dich sein. Mila Kunis und Justin Timberlake bringen Witz, Leichtigkeit und echten Sexappeal mit. Die Idee: Freundschaft plus, ohne Gefühle. Aber natürlich kommt alles anders. Die Laufzeit von 109 Minuten ist angenehm kurzweilig, die Dialoge sitzen, und die Chemie stimmt. Kein schweres Drama, sondern ein Film, der zeigt, dass auch lockere Geschichten knistern können – besonders, wenn da mehr zwischen den Zeilen liegt als nur Humor.  Freunde mit gewissen Vorzügen ist ideal für alle, die prickelnde Dynamik mögen, ohne gleich in die Abgründe der menschlichen Psyche abzutauchen.

    9. 9 1/2 Wochen (1986)

    Ein Film, der sich anfühlt wie ein Fiebertraum. Wenn dir Basic Instinct zu kühl war, bekommst du hier die raue, emotionale Variante: Die Beziehung zwischen Elizabeth (Kim Basinger) und John (Mickey Rourke) beginnt wie ein Flirt, entwickelt sich aber schnell zu einem Spiel aus Hingabe, Macht und psychologischen Grenzgängen. Die beiden verlieren sich in ihren Besessenheit, und das mit emotionalen Folgen. Obsession, Kontrolle, Hingabe und Schmerz: Alles wird in 117 Minuten auf die Spitze getrieben. 9 1/2 Wochen gilt als einer der Klassiker des erotischen Kinos der 80er und schafft es, sowohl zu faszinieren als auch zu verunsichern. Die Grenze zwischen Spiel und Ernst, Lust und Verlust ist fließend. Ein Film, der auf vielen Ebenen reizt und ganz bewusst nicht alles genau erklärt.

    10. 365 Days (2020)

    Wenn dir Twilight zu brav war und du dachtest, dass dir da so ein bisschen die Erotik fehlt - dann ist 365 Days wahrscheinlich deine verbotene Frucht. Die Geschichte eines Mafiabosses, der eine Frau entführt und ihr ein Jahr gibt, um sich in ihn zu verlieben, sorgte bei Zuschauern und Kritikern für Aufregung. Aber genau das macht auch irgendwie den Reiz aus. In 114 Minuten wird hier nämlich nichts ausgelassen: Luxus, Dominanz und Fantasie geben sich hier die Klinke in die Hand. Der Film ist laut, überzogen und hochgradig polarisierend. Manche finden ihn toxisch, andere atemberaubend - ein Gesprächsstarter ist er jedoch in jedem Fall.

  • Von "Frozen" bis "Ne Zha 2": Die 10 umsatzstärksten Animationsfilme weltweit

    Von "Frozen" bis "Ne Zha 2": Die 10 umsatzstärksten Animationsfilme weltweit

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Animationsfilme sind längst nicht mehr nur Kinderkram – sie gehören zu den größten Umsatzbringern der Kinogeschichte. Ob es um magische Schwestern, rebellische Halbgötter oder Klempner in Pilz-Königreichen geht: Diese Filme haben weltweit jeweils über eine Milliarde Euro eingespielt.

    Und zwar nicht trotz, sondern wegen ihrer Emotionalität, Detailverliebtheit und universellen Themen. Ihre Geschichten sprechen Kinder ebenso an wie Erwachsene, ihre Bilder begeistern vom ersten Frame an, und ihre Figuren bleiben im Gedächtnis – egal, ob sie singen, kämpfen oder einfach nur die Welt retten. Wer heute über Kino spricht, kommt an animierten Blockbustern nicht vorbei. Hier kommen die zehn umsatzstärksten Animationsfilme aller Zeiten – gemessen am weltweiten Einspielergebnis. Jeder Titel ein Hit, jeder Absatz ein Blick hinter die Kassenrekorde.

    1. Ne Zha 2 (2025) – ca. 1,9 Milliarden €

    Dass ein chinesischer Animationsfilm alle Hollywoodproduktionen überflügelt, galt lange als undenkbar. Ne Zha 2 hat dieses Bild radikal verändert. Der Film basiert auf einer alten Legende, die hier mit modernem Pathos und visueller Wucht erzählt wird: Ein junger Halbgott wehrt sich gegen sein Schicksal – ein Thema, das sich auch in westlichen Hits wie Alles steht Kopf 2 spiegelt, nur eben psychologisch statt mythologisch. In China wurde Ne Zha 2 zum Megaevent, mit organisierten Schulvorstellungen, TikTok-Hypes und patriotischer Euphorie. Weltweit spielte der Film über 1,9 Milliarden Euro ein. Inhaltlich trifft er den Zeitgeist: Es geht um Identität, Selbstbestimmung und familiäre Verantwortung. Formal überzeugt er durch spektakuläre Animation, emotionale Tiefe und eine Konsequenz, die man so im westlichen Mainstream selten sieht.

    2. Alles steht Kopf 2 (2024) – ca. 1,6 Milliarden €

    Pixar beweist mit Alles steht Kopf 2 (Inside Out 2), dass emotionale Intelligenz an der Kinokasse funktioniert – und zwar gewaltig. Über 1,6 Milliarden Euro weltweit sind der Beweis. Während in Ne Zha 2 ein Halbgott mit seinem mythischem Schicksal ringt, geht es hier um Rileys inneres Chaos als Teenager. Alte Gefühle treffen auf neue wie Neid oder Nostalgie, und die visuelle Umsetzung ist so verspielt wie tiefgründig. Der Film ist nicht nur ein Sequel, sondern eine Weiterentwicklung – thematisch und ästhetisch. Was oberflächlich wie ein Kinderfilm wirkt, ist in Wahrheit eine feinfühlige Reflexion über Selbstbild, Veränderung und Pubertät. Die visuelle Umsetzung ist ideenreich wie eh und je, der Humor clever dosiert, das Storytelling auf höchstem Pixar-Niveau. Inside Out 2 ist Pop-Psychologie mit Herz, Witz und einem unwiderstehlichen Charme.

    3. Der König der Löwen (2019) – ca. 1,5 Milliarden €

    Zumindest technisch gesehen ist The Lion King kein klassischer Animationsfilm – aber genau das macht ihn so bemerkenswert. Disney ließ 2019 den Zeichentrickklassiker als fotorealistische CGI-Version wiederauferstehen – mit monumentalem Erfolg: 1,5 Milliarden Euro weltweit! Visuell orientiert sich der Film an Naturdokumentationen, narrativ bleibt alles beim Alten: Simba muss lernen, Verantwortung zu übernehmen. Wie bei Inside Out 2 oder Frozen 2 ist es ein Rückgriff auf Altbekanntes, aber erfrischend anders verpackt: Der Reiz liegt in der Mischung aus vertrauter Story, epischem Soundtrack und digitaler Perfektion. Kritiker warfen dem Remake Gefühlskälte vor – das Publikum hingegen strömte ins Kino. Vielleicht, weil The Lion King etwas bietet, das nur wenige Filme schaffen: eine kollektive Erinnerung, technisch überarbeitet, aber emotional exakt getroffen.

    4. Die Eiskönigin 2 (2019) – ca. 1,3 Milliarden €

    Die Eiskönigin 2 (Frozen 2) setzt die Reise von Elsa und Anna fort – mit noch opulenterem Fantasy-Ambiente, musikalischer Dramatik und einer Prise Mystery. Der Film erweitert die Welt von Arendelle, führt neue Figuren ein und vertieft die Charakterentwicklung der beiden Hauptfiguren. Während Ne Zha 2 seine mythische Herkunft mit Pathos auflädt, verhandelt Frozen 2 Herkunft und Verantwortung im märchenhaften Gewand. Mit über 1,3 Milliarden Euro Einspielergebnis wurde Die Eiskönigin 2 zum erfolgreichsten klassischen Disney-Animationsfilm. Die visuelle Qualität ist atemberaubend, die Musik kraftvoll und teils experimenteller als im Vorgänger. Der Film beweist: Erfolgsformeln lassen sich weiterentwickeln, ohne das Herz der Geschichte zu verlieren. Kurzum: Wenn dich Frozen kalt lässt, hast du vermutlich ein Herz aus Eis.

    5. Der Super Mario Bros. Film (2023) – ca. 1,3 Milliarden €

    Was passiert, wenn man eines der bekanntesten Videospiel-Franchises der Welt mit Hollywood-Starpower und visueller Rasanz kombiniert? Man bekommt The Super Mario Bros. Movie – ein knallbunter Kassenschlager mit über 1,3 Milliarden Euro Einspielergebnis. Die Story ist simpel: Mario und Luigi landen im Pilz-Königreich und müssen mal wieder Prinzessin Peach retten. Doch wie Minions lebt auch dieser Film weniger von der Story, sondern von Gags, Easter Eggs und einem Humor, der über Generationen hinweg funktioniert. Während Frozen auf musikalische Dramatik setzt, punktet Mario mit Popkultur-Sound und rasantem Slapstick. Nintendo und Illumination haben einen Familienfilm geschaffen, der sämtliche Noten trifft – und ein Paradebeispiel dafür ist, wie gut Franchise-Adaptionen sein können, wenn sie mit Respekt und Können umgesetzt werden.

    6. Die Eiskönigin - Völlig unverfroren (2013) – ca. 1,2 Milliarden €

    Mit Die Eiskönigin (Frozen) setzte Disney 2013 einen neuen Maßstab für modernes Märchenkino. Der Film spielte weltweit über 1,2 Milliarden Euro ein – und katapultierte sich damit nicht nur an die Spitze der Box-Office-Charts, sondern auch in die Herzen einer ganzen Generation. Die Geschichte um Elsa und Anna stellte zum ersten Mal die Liebe zwischen Geschwistern über klassische Romanzen und zeigte, dass wahre Stärke aus Selbstakzeptanz entsteht. Wo Ne Zha 2 Selbstbestimmung mythologisch erzählt und Inside Out psychologisch, zeigt Die Eiskönigin, dass die größte Kraft aus familiärer Liebe erwächst. Die visuelle Gestaltung war ebenfalls revolutionär für die damalige Zeit, insbesondere die Magieeffekte rund um Schnee und Eis. Hinzu kommt der Hit Let It Go, der zum globalen Phänomen wurde. Frozen war nicht nur ein Film, sondern ein kulturelles Ereignis – mit Langzeitwirkung.

    7. Die Unglaublichen 2 (2018) – ca. 1,2 Milliarden €

    Vierzehn Jahre nach dem Original kehrte die Superheldenfamilie zurück – und das Publikum war bereit. Incredibles 2 erzielte weltweit rund 1,2 Milliarden Euro und wurde zum erfolgreichsten Pixar-Sequel seiner Zeit. Der Film verlagert den Fokus auf Helen alias Elastigirl, während Bob alias Mr. Incredible mit Baby Jack-Jack zu Hause bleibt. Diese Rollenverteilung bringt nicht nur Humor, sondern auch überraschende Tiefe ins Drehbuch. Während Toy Story über Spielzeuge philosophiert und Frozen über die Liebe unter Schwestern, steht hier das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern im Fokus. Die Mischung aus temporeicher Action, sozialem Kommentar und familiärer Wärme funktioniert erneut hervorragend. Visuell ist der Film rasant, farbenfroh und stilistisch präzise. Die Themen Gleichberechtigung, Überforderung im Alltag und Medienmanipulation sind klug eingeflochten. Incredibles 2 beweist, dass Superheldenkino auch abseits von Marvel funktionieren kann – wenn Herz und Hirn eine tragende Rolle spielen.

    8. Minions (2015) – ca. 1,1 Milliarden €

    Mit Minions wurde aus einem Running Gag ein Milliarden-Franchise. Die gelben Sidekicks aus Ich – Einfach unverbesserlich rückten 2015 ins Zentrum – und das zahlte sich aus: über 1,1 Milliarden Euro weltweit sprechen eine deutliche Sprache. Der Animations-Hit erzählt, wie die Minions über Jahrtausende hinweg auf der Suche nach einem geeigneten Schurken durchs Leben stolpern – bis sie schließlich auf Scarlet Overkill treffen. Während Inside Out und Frozen auf Emotionen setzen, überzeugen die gelben Chaoswesen mit purem Klamauk. Slapstick, Quatsch-Sprache, simpler Humor – das Gegenteil von Pixars Psychologie oder Disneys Pathos. Kinder lieben sie, Erwachsene können sich dem absurden Charme nur schwer entziehen. Minions ist kein Film mit Tiefgang, aber ein Meisterstück in Sachen massentauglicher Popkultur. Seien wir ehrlich: Man kann die kleinen Racker einfach nur ins Herz schließen.

    9. Toy Story 4 (2019) – ca. 1,07 Milliarden €

    Toy Story 4 ist mehr als ein bloßes Sequel – es ist ein eleganter Abschluss einer der emotionalsten Filmreihen der letzten Jahrzehnte. Mit rund einer Milliarde Euro weltweitem Einspielergebnis beweist der Film, dass auch ein vierter Teil noch frische Impulse setzen kann. Die Geschichte dreht sich um Woody, der seine Rolle als „Spielzeug“ neu hinterfragt, und um neue Figuren wie Forky, die klüger geschrieben sind, als ihr Aussehen vermuten lässt. Während Die Unglaublichen 2 das Superheldengenre auf Alltagsebene bringt, verhandelt Toy Story 4 die Frage: Wann ist es Zeit, loszulassen? Pixar gelingt erneut die Gratwanderung zwischen emotionalem Tiefgang und kindgerechter Unterhaltung. Die Animation ist beeindruckend detailverliebt, das Ende bittersüß. Toy Story 4 spricht nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene an, die mit den Figuren aufgewachsen sind – und sich nun selbst von ihnen verabschieden müssen.

    10. Toy Story 3 (2010) – ca. 1,06 Milliarden €

    Als Toy Story 3 in die Kinos kam, war es für viele ein emotionales Wiedersehen – und ein tränenreicher Abschied. Damals dachte man nämlich, dass die Geschichte um einen Jungen und sein geliebtes Spielzeug mit dem dritten Teil ihr Ende findet. Das weltweite Einspielergebnis lag nur knapp unter dem neun Jahre später erschienenen Toy Story 4. Die Geschichte um Andys Auszug und die ungewisse Zukunft seiner Spielzeuge berührt tief, ohne kitschig zu werden. Der Humor sitzt, die Figuren sind vertraut, das Finale ikonisch. Toy Story 3 zeigt, wie man Nostalgie clever einsetzt, ohne sich darin zu verlieren. Verglichen mit Frozen oder Ne Zha 2 steht hier nicht Herkunft oder Selbstbestimmung im Zentrum, sondern das Thema Abschied. Für viele bleibt dieser dritte Teil der emotionale Höhepunkt des gesamten Franchise – ein Kinomoment, den man nicht vergisst.

  • Ironheart: Diese 10 Marvel-Filme sollte man man vor der neuen Serie gesehen haben

    Ironheart: Diese 10 Marvel-Filme sollte man man vor der neuen Serie gesehen haben

    Markus Brandstetter

    Markus Brandstetter

    JustWatch-Editor

    Frischer Wind im MCU-Universum: Ironheart stellt eine neue Heldin ins Zentrum – Riri Williams, ein brillantes, junges Technikgenie, das in Black Panther: Wakanda Forever ihr Debüt feierte. Es gibt viele Parallelen zur MCU-Historie. In ihrer eigenen Serie baut sie etwa nicht nur ihren Ironheart-Anzug, sondern auch an Tony Starks Vermächtnis weiter. Doch wer ihre eigene Geschichte auch wirklich verstehen will, braucht Kontext.

    Wir zeigen dir zehn Filme, die beleuchten, woher sie kommt, was sie antreibt und welche Ideen sie prägen. Von Iron Mans Anfängen bis zu Wakandas Technologiewelt liefert diese Watchlist das nötige Vorwissen. Ironheart beginnt nicht bei null – sondern dort, wo andere Helden und Heldinnen vor ihr aufgehört haben. Mit diesen zehn Filmen bist du also bestens auf Ironheart vorbereitet!

    Iron Man (2008)

    Iron Man war der große Urknall des MCU – und schließlich auchd as Fundament, auf dem Riri Williams später aufbaut. Wer Ironheart wirklich verstehen möchte, sollte also auch wirklich beim Anfang ansetzen. Iron Man erzählt nicht nur die Geschichte eines genialen Waffenentwicklers, der in einer Höhle seinen ersten Anzug zusammenschweißt. Es ist auch eine Geschichte von Verantwortung, Ego und Erlösung, von Philanthropismus und Futurismus., Tony Stark, Milliardär und eitler Gockel, entwickelt sich zum Symbol eines neuen Heldentypus. Und der ist nicht nur mit großem Ego ausgestattet, sondern ist auch verletzlich, widersprüchlich, brillant. Für Riri ist er mehr als ein Vorbild – er ist ihr Maßstab. Ihr Ironheart-Anzug, ihre Haltung, ihr Konflikt: Alles beginnt bei Stark. Wer die neue Generation verstehen will, muss diesen Ursprung kennen. Alles andere wäre, nun ja – oberflächlich.

    Iron Man 2 (2010)

    Tony Stark hat ein Problem. Okay, mehrere, um genau zu sein. Sein Reaktor vergiftet ihn langsam, der Staat will seine Rüstung, und aus Russland kommt ein rachsüchtiger Typ mit Elektropeitschen. Iron Man 2 ist lauter, überladener, aber auch spannender als sein Vorgänger. Es geht um Kontrolle, Eitelkeit – und die Frage, was passiert, wenn ein Mann zur Marke wird. Für Riri Williams ist dieser Film Gold: Hier wird klar, wie gefährlich Tech ohne moralischen Kompass ist. Und wie tief Stark selbst in seiner eigenen Legende steckt. Kein perfekter Film, aber ein wichtiger – vor allem für Ironheart.

    Iron Man 3 (2013)

    Nach Avengers steht Tony Stark massiv am Abgrund. Er ist schlaflos, traumatisiert, ohne Rüstung, aber glücklicherweise  nicht ohne Verstand. Iron Man 3 ist weniger Superhelden-Spektakel, dafür mehr Charakterstudie. Der Film dekonstruiert die Figur des Iron Man und stellt den Menschen Tony Stark ins Zentrum. Der ist verletzlich, getrieben, improvisierend. Genau hier liegen Parallelen und Anschluss zu Riri Williams. Auch sie baut sich ihre Identität, ihre Technik – und ihre Haltung – selbst zusammen. Dass Tony hier lernt, mehr als nur „der Typ im Anzug“ zu sein, ist zentral für das Verständnis seines Vermächtnisses. Für Ironheart bedeutet das: Heldentum beginnt nicht im Labor, sondern im Zweifel. Und manchmal sogar in der Garage.

    Avengers: Age of Ultron (2015)

    Ein Roboter mit Gottkomplex. Geboren aus Angst. Tony Stark wollte die Welt retten – und schuf ihren Feind. Avengers: Age of Ultron ist ein Film über Hybris, nicht Heldentum. Maschinen denken zu schnell. Menschen zu langsam. Ultron sieht beides. Und greift an. Für Riri Williams ist das eine Warnung: Technik hat eine Grenze. Und wenn man sie nicht kennt, kennt sie dich. Ironheart wird bauen, was Stark einst begann – aber vielleicht klüger. Ultron ist der Moment, in dem das MCU begreift: Intelligenz rettet nicht automatisch. Sie kann auch zerstören. Wer das nicht versteht, hat bei Ironheart schon verloren.

    The First Avenger: Civil War (2016)

    Zwei Männer, ein Bruch. Freundschaft gegen Prinzip. Kontrolle gegen Freiheit. The First Avenger: Civil War ist kein Heldenspektakel, sondern eine politische Parabel in Spandex. Stark will Regulierung, Cap bleibt old school. Riri Williams sieht das später – und lernt: Technik hat Konsequenzen. Und Verantwortung trägt nicht immer ein Cape. Der Film ist laut, aber sagt leise viel. Über Schuld. Über Vertrauen. Über das Gewicht von Entscheidungen. Wer Ironheart verstehen will, sollte hier genau hinschauen. Denn was Stark hier beginnt – der Zweifel, der Kontrollwille, das Misstrauen – das alles wird sie erben. Nicht als Tochter. Als Nachfolgerin. Und vielleicht: als Korrektiv.

    Avengers 3: Infinity War (2018)

    Eskalation mit MCU-Kosmos ist angesagt. Thanos sammelt die Infinity-Steine, die Welt droht zu zerbrechen. Im Zentrum: Tony Stark, der bis zum Schluss versucht, mit Technologie das Unvermeidliche aufzuhalten. Avengers 3: Infinity War zeigt Stark auf seinem Höhepunkt – brillant, getrieben, strategisch. Für Riri Williams ist dieser Film entscheidend: Sie sieht nicht nur den Mythos Iron Man, sondern auch seine Grenzen. Stark scheitert hier – und sein Scheitern prägt die Welt, in die Ironheart später tritt. Der Film macht klar: Technik allein reicht nicht. Was zählt, ist Haltung. Für Riri wird genau das zur Kernfrage: Wo endet der Anzug – und wo beginnt sie?

    Avengers: Endgame (2019)

    Hier sieht man das Ende einer Ära. Tony Stark opfert sich selbst, um die Welt zu retten. Keine Explosion, kein Triumph – nur ein Fingerschnipsen und Stille. Avengers: Endgame ist der Schlusspunkt seiner Reise: vom egozentrischen Waffenhändler zum selbstlosen Helden. Für Riri Williams ist das mehr als eine historische Fußnote – es ist ihr Startpunkt. Sie wächst in eine Welt hinein, in der Stark nicht mehr lebt, aber alles hinterlassen hat: Technologie, Ideale, Schuld. Ironheart beginnt dort, wo Endgame endet. Wer verstehen will, was es bedeutet, sein Erbe anzutreten – ohne sein Charisma, aber mit ähnlichem Talent – muss diesen Film gesehen haben.

    Black Panther (2018)

    Black Panther führt Wakanda ein – eine hochentwickelte Nation mit eigener Technologie, Kultur und Vision. Für Ironheart ist dieser Film deshalb relevant, weil Riri Williams später in diese Welt eingeführt wird. Die Figur Shuri, Wakandas junge Wissenschaftlerin, dient dabei als Vorbild und Bezugspunkt. Beide sind jung, hochintelligent und technisch versiert. Der Film zeigt, dass Technologie im Marvel-Universum nicht nur von Tony Stark kommt, sondern auch aus anderen kulturellen Kontexten. Wer verstehen will, warum Wakanda für Riri so wichtig ist – und warum sie dort ernst genommen wird –, sollte Black Panther vorab gesehen haben.

    Black Panther: Wakanda Forever (2022)

    In Black Panther: Wakanda Forever feiert Riri Williams – die Heldin, die in Ironheart zurückkehrt – ihr MCU-Debüt. Wir erleben sie als brillante MIT-Studentin, die einen Vibranium-Detektor entwickelt und damit unbeabsichtigt einen internationalen Konflikt auslöst. Ungewollt wird sie zur Schlüsselfigur im Machtkampf zwischen Wakanda und Talokan. Der Film zeigt Riris Intelligenz, technische Brillanz und ihren ersten Kampfeinsatz im selbstgebauten Ironheart-Anzug. Ihre Persönlichkeit, ihr Mut und ihr Humor machen sie sofort sympathisch. Wakanda Forever markiert nicht nur Riris Ursprung, sondern steht auch für die Repräsentation einer neuen Generation starker Frauen im MCU. Pflichtprogramm vor Ironheart!

    Spider-Man: No Way Home (2021)

    In Spider-Man: No Way Home verliert Peter Parker fast alles – und muss lernen, allein Verantwortung zu tragen. Der Film zeigt, wie es ist, jung zu sein, über außergewöhnliche Fähigkeiten zu verfügen und trotzdem keinen Rückhalt zu haben. Genau das erwartet auch Riri Williams in Ironheart. Sie steht wie Peter unter dem Einfluss von Tony Starks Vermächtnis, muss aber ihren eigenen Weg finden. No Way Home macht deutlich, wie herausfordernd es ist, als junger Mensch in einem von Erwachsenen dominierten Heldenuniversum zu bestehen. Für das Verständnis von Riris Situation ist dieser Film deshalb ein wichtiger Vergleichspunkt.

    Wo du die Filme streamen kannst

    Alle genannten Filme findest du auf den gängigen Plattformen – zum Beispiel bei Disney+, WOW, Prime Video oder Apple TV. Mit der JustWatch-Suchfunktion kannst du jederzeit prüfen, wo die Titel aktuell verfügbar sind. So bist du bestens vorbereitet, wenn Ironheart startet.

  • M3GAN 2.0 und 6 weitere Killer-Spielzeug-Filme, die unter die Haut gehen

    M3GAN 2.0 und 6 weitere Killer-Spielzeug-Filme, die unter die Haut gehen

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Der Erfolg von M3GAN 2.0 hat einmal bewiesen, wie sehr das Publikum von der Angst fasziniert ist, dass ausgerechnet vertraute Kinderspielzeuge zur tödlichen Bedrohung werden können. Killer-Spielzeug-Filme nutzen eine der tiefsten menschlichen Urängste: Die Perversion der Unschuld – wenn Objekte des Trostes zu Quellen des Terrors werden.

    Von klassischen Voodoo-Puppen bis zu modernen KI-Robotern haben diese Filme über Jahrzehnte das Kinopublikum in Angst und Schrecken versetzt. Ob durch übernatürliche Kräfte, Voodoo-Zauber oder künstliche Intelligenz zum Leben erweckt: Diese mörderischen Spielzeuge bieten pure Angst und zeigen, wie schnell das Vertraute ins Unheimliche kippen kann.

    M3GAN 2.0 (2025)

    Mit M3GAN 2.0 wird die Killer-Puppe endgültig zur neuen Genre-Ikone. Während der erste Teil die Angst vor künstlicher Intelligenz etablierte, vertieft die Fortsetzung das Thema, indem sie M3GANs Fähigkeiten erweitert und die moralischen Grauzonen noch stärker auslotet. Im Gegensatz zu Chucky, der vor allem durch seine sadistische Persönlichkeit besticht, wirkt M3GAN hier fast wie eine globale Bedrohung – ähnlich wie die Armee aus Puppet Master, nur ungleich effizienter. Dabei bleibt der Film tonal ernster als Benny Loves You, aber zugänglicher als Annabelle. Das Publikum wird hier nicht mit übernatürlichen Mythen, sondern mit all den Schattenseiten der digitalen Revolution konfrontiert. M3GAN 2.0 zeigt also, dass dieses Subgenre nicht nur von Nostalgie lebt, sondern sich ständig mit den aktuellen Ängsten unserer Zeit weiterentwickelt.

    M3GAN (2023)

    Die KI-Roboterpuppe M3GAN katapultierte das Killer-Spielzeug-Genre ins digitale Zeitalter und definierte es dabei neu. Als hochentwickelte Beschützerin der verwaisten Cady programmiert, entwickelt sie einen mörderischen Instinkt gegen alle vermeintlichen Bedrohungen, die Cadys Wohlbefinden gefährden könnten. Regisseur Gerard Johnstone verbindet geschickt Science-Fiction-Elemente mit klassischen Horror-Tropen und schafft dabei eine Atmosphäre zeitgenössischer Ängste vor autonomer Technologie. Die präzise choreographierten Tanz- und Mordszenen sind stilistisch brillant inszeniert und tragen maßgeblich zur beklemmenden Stimmung bei. Im Gegensatz zur Puppe Annabelle ist M3GAN keine passive Bedrohung, sondern eine aktiv handelnde KI und gerade im Vergleich zu Benny Loves You zeigt sich, wie sehr sich das Genre zwischen bitterernster Dystopie und schwarzer Komödie auffächern kann.

    Chucky - Die Mörderpuppe (1988)

    Chucky - Die Mörderpuppe war der Beweis, dass Killer-Puppen nicht nur B-Movie-Material sind, sondern echte Mainstream-Horror-Hits werden können. Regisseur Tom Holland kombinierte gekonnt Übernatürliches mit Slasher-Elementen und schuf einen Film, der bis heute funktioniert. Chucky begründete ein ganzes Franchise, aber das Original bleibt der Goldstandard. Alles dreht sich um die Good Guy-Puppe Chucky, besessen von der Seele des Serienmörders Charles Lee Ray. Was Chucky so einzigartig macht, ist seine spielerische Leichtigkeit, die Annabelle bewusst meidet. Der Streifen definierte das Genre neu und schuf eine der bekanntesten Horror-Ikonen aller Zeiten. Er dient als Vorlage für fast alle späteren Puppenfilme, während M3GAN die Thematik technologisch ins Heute verlagert. Chucky ist ironisch und brutal zugleich – während Dead Silence gezielt den ernsten Gothic-Horror kultiviert.

    Annabelle (2014)

    Die fiese Porzellanpuppe aus dem Conjuring-Universum setzt auf atmosphärischen Horror statt Slasher-Action. Basierend auf einer angeblich wahren Geschichte, erzählt der Film von jungen Eheleuten, die von der antiken Puppe mit mörderischen Absichten terrorisiert werden. Regisseur John R. Leonetti nutzt klassische Geister-Horror-Techniken und verbindet sie mit dem visuell verstörenden Erscheinungsbild der viktorianischen Puppe. Annabelle bewegt sich kaum, aber ihre pure Präsenz genügt für echte Gänsehaut. Während Chucky Witze reißt und M3GAN Hightech-Terror verbreitet, ist Annabelle passiv – und wird dadurch nur noch unheimlicher. Die Gothic-Atmosphäre und die starken Darstellerleistungen machen Annabelle zu einem würdigen Vertreter des modernen Horror-Kinos. Wer subtilen, atmosphärischen Schrecken schätzt, findet hier seinen perfekten Alptraum.

    Dead Silence (2007)

    Mary Shaw und ihre Bauchredner-Puppe Billy bringen das Genre zurück zu seinen Gothic-Horror-Wurzeln. Während M3GAN die Angst vor KI schürt und Benny Loves You Humor einstreut, beschwört Dead Silence die schaurige Atmosphäre alter Geistergeschichten. James Wan inszeniert eine düstere Geschichte um einen rachsüchtigen Geist, der Menschen tötet und ihnen die Zungen herausschneidet. Die visuellen Effekte sind atmosphärisch und verstörend, ohne auf allzu derben Splatter zu setzen, was dem Film eine einzigartige und beklemmende Atmosphäre verleiht. Dead Silence konzentriert sich auf psychologischen Terror und seine unheimliche Stimmung. Die Geschichte ist komplex und überraschend, die Auflösung clever konstruiert, wobei jede Wendung die Spannung steigert und den Zuschauer bis zum Schluss fesselt. Wan schafft es, aus einer simplen Prämisse einen vielschichtigen Horror-Film zu entwickeln, der lange im Gedächtnis bleibt.

    Dolls (1986)

    Stuart Gordons Werk brachte eine ganze Armee lebender Puppen ins Kino. Reisende suchen Schutz vor einem Sturm in einem alten Herrenhaus – nur um zu entdecken, dass die Spielzeugsammlung der Hausbesitzer alles andere als harmlos ist. Der Film kombiniert klassischen Horror mit märchenhaften Elementen und schafft eine einzigartige Atmosphäre zwischen Nostalgie und Terror. Die praktischen Effekte sind charmant-gruselig, die Puppenchoreografie ist trotz eines überschaubaren Budgets beeindruckend. Dolls ist weniger brutal als andere Genre-Vertreter, aber nicht weniger effektiv. Anders als Chucky, der allein im Rampenlicht steht, oder Annabelle, die fast unbeweglich bleibt, setzt Dolls auf eine ganze Armee lebendiger Puppen. Damit nimmt der Film auf beklemmende Weise Elemente vorweg, die in Puppet Master weiter ausgebaut wurden.

    Puppet Master (1989)

    Puppet Master knüpft direkt an die Idee von Dolls an, geht aber tiefer: André Toulons Marionetten mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten und Fähigkeiten schufen eine ganz eigene Horror-Mythologie. Blade mit seinen Messerhänden, Pinhead mit seiner übergroßen Kraft und Jester mit seinem sich wandelnden Gesicht wurden zu Kultfiguren des B-Horror-Genres. Regisseur David Schmoeller entfaltet eine komplexe Hintergrundgeschichte um den Puppenmacher und seine mit ägyptischen Zauber belebten Kreationen. Der Film lebt von seiner düsteren Atmosphäre, die sich klar von Chuckys ironischem Tonfall absetzt, sowie von den ausgefallenen Marionetten-Designs mit echtem Kultpotenzial. Die Mischung aus übernatürlichem Horror und praktischen Effekten macht jeden Film der Reihe zu einem besonderen Erlebnis für Genre-Fans – trotz schwankender Qualität.

    Benny Loves You (2019)

    Der britische Independent-Film zeigt, wie auch mit kleinem Budget frische Ideen im Genre möglich sind. Während M3GAN technologische Paranoia und Annabelle religiösen Horror bedienen, geht Benny Loves You den Comedy-Weg – ähnlich verspielt wie Chucky, aber mit mehr Slapstick und Herz. Ein mörderischer Teddybär "beschützt" seinen erwachsenen Besitzer vor allen vermeintlichen Bedrohungen – mit ziemlich blutigen Konsequenzen. Regisseur Karl Holt verbindet schwarzen Humor mit überraschend effektiven Schockmomenten. Benny ist sowohl niedlich als auch verstörend – eine schwierige Balance, die hier tatsächlich gelingt. Die praktischen Effekte sind kreativ und überzeugend, die Handlung überraschend emotional. Benny Loves You zeigt, dass das Killer-Spielzeug-Genre auch heute noch für Überraschungen gut ist und wie Independent-Produktionen etablierte Formeln kreativ weiterentwickeln können.

  • „Tarantinoverse“: Wie die Filme von Quentin Tarantino verbunden sind – und wo man sie streamen kann

    „Tarantinoverse“: Wie die Filme von Quentin Tarantino verbunden sind – und wo man sie streamen kann

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Quentin Tarantino ist Vieles: Regisseur, Drehbuchautor, Besserwisser-Cineast – und, wie sich zeigt, auch Architekt eines filmischen Multiversums. Was auf den ersten Blick wie eine lose Sammlung stilisierter Gewaltmärchen wirkt, hängt bei genauerem Hinsehen doch irgendwie zusammen.

    Seit Jahren kursiert unter Fans die Theorie eines „Tarantinoverse“, eines gemeinsamen Kosmos, in dem viele seiner Figuren und Geschichten miteinander verbunden sind. 2017 bestätigte der Regisseur schließlich selbst: Ja, dieser Kosmos existiert – und er besteht aus zwei Universen.

    „There’s the realer than real universe, alright, and all the characters inhabit that one. But then there’s this movie universe. And so From Dusk Till Dawn, Kill Bill, they all take place in this special movie universe. So basically when the characters of Reservoir Dogs or Pulp Fiction, when they go to the movies, Kill Bill is what they go to see. From Dusk Till Dawn is what they see.” — Quentin Tarantino

    1. Das „Realer than Real“-Universum

    Die erste und zentralere Unversum innerhalb von Tarantinos Werk ist also das sogenannte Realer than Real World Universe. Hier gelten die Grundregeln unserer Welt – oder zumindest eine drastisch überspitzte Version davon. Gewalt ist real, Konsequenzen ebenfalls, auch wenn alles durch Tarantinos markanten Stilfilter läuft.

    Verbindungen gibt es zahlreiche. So sind Vincent Vega aus Pulp Fiction und Mr. Blonde alias Vic Vega aus Reservoir Dogs Brüder. Alabama, die weibliche Hauptfigur aus True Romance, arbeitet nach dem Ende des Films offenbar mit Mr. White aus Reservoir Dogs zusammen – ein Hinweis, der im Originaldrehbuch zu finden ist. Red Apple Zigaretten und Big Kahuna Burger tauchen als fiktive Marken in mehreren Filmen auf und sind gewissermaßen popkultureller Kitt, der alles zusammenhält.

    Filme dieses Universums:

    • Reservoir Dogs (1992)
    • True Romance (1993 – Tarantino schrieb das Drehbuch, übernahm aber nicht die Regie)
    • Pulp Fiction (1994)
    • Death Proof (2007)
    • Inglourious Basterds (2009)
    • Django Unchained (2012)
    • The Hateful Eight (2015)
    • Once Upon a Time in Hollywood (2019, teilweise – siehe unten)

    Ein entscheidender Punkt: Tarantinos „realere“ Welt ist nicht unsere tatsächliche Geschichte. Inglourious Basterds etwa erzählt ein alternatives historisches Szenario, das wie ein dunkles Märchen funktioniert. Doch diese „historische Umformung“ bleibt innerhalb einer kohärenten Weltlogik, die sich durch alle Filme zieht.

    2. Das „Movie Universe“

    Und dann ist da noch das „Movie Universe“. Hier spielt sich ab, was Tarantinos Charaktere vermutlich selbst auf der Leinwand sehen würden – überzeichnet, stilisiert, teils übernatürlich. Hier regiert das Genre – Vampirhorror, Martial-Arts-Epen, Comic-Ästhetik. Die Regeln der Realität sind aufgehoben. Figuren sind oft wandelnde Archetypen, inspiriert von Italo-Western, Shaw-Brothers-Kino und Exploitationfilmen.

    Tarantino beschreibt diese Filme als das, was seine „realeren“ Figuren selbst im Kino sehen würden. Sie sind die Popkulturprodukte innerhalb seiner Popkulturrealität.

    Filme dieses Universums:

    • Natural Born Killers (1994 – basierend auf einem Tarantino-Drehbuch, stark überarbeitet von Oliver Stone)
    • From Dusk Till Dawn (1996 – Drehbuch & Nebenrolle Tarantino, Regie: Robert Rodriguez)
    • Kill Bill Vol. 1 & 2 (2003/2004)

    3. Zwischen den Universen: Once Upon a Time in Hollywood

    Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und Cliff Booth (Brad Pitt) leben im „Realer Than Real“-Universum. Ihre Geschichte basiert auf historischen Ereignissen, wird aber durch fiktionale Elemente erweitert und verändert – wie so oft bei Tarantino. Doch der Unterschied ist: Dalton ist Schauspieler in einer Vielzahl fiktiver Serien und Filme, darunter Bounty Law und Operazione Dyn-O-Mite! – Werke, die wiederum dem „Movie“-Universum angehören.

    Der Film verknüpft damit beide Universen ausdrücklich: Die Figuren leben real – aber ihre Filmografie gehört der stilisierten Sphäre an.

    „Tarantinoverse“: Wie die Filme von Quentin Tarantino verbunden sind – und wo man sie streamen kann

    Die untenstehende Liste enthält alle in diesem Artikel erwähnten Filme, geordnet in chronologischer Reihenfolge – und mit aktuellem Überblick, wo man sie im Abo, als Kauf- oder Leihoption streamen kann.

  • Die zehn faszinierendsten Stummfilme online

    Die zehn faszinierendsten Stummfilme online

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    Zwar wurde zuvor weltweit schon viel herum experimentiert, doch Der Jazzsänger (1927) gilt allgemein als der erste abendfüllende Tonfilm der Filmgeschichte. Dank des Gesangs von Al Jolson wurde das Musikdrama ein Riesen-Hit und ebnete so den Weg zum Durchbruch des Tonfilms.

    Eingeläutet wurde damit auch das Ende der ersten großen Ära in der Entwicklung des Films: dem Stummfilm. Seit den Anfängen der ersten Filmpioniere von den Lumière-Brüdern hin zu den Gebrüdern Skladanowsky und Alice Guy-Blaché Ende des 19. Jahrhunderts wurden weltweit bis Ende der 1920er Jahre faszinierende Klassiker der Filmgeschichte geschaffen. Die extrem produktive Stummfilmphase hat die Grundsteine der wichtigsten Filmgenres gelegt und dabei wahrhaft Spektakuläres geschaffen – Filme, die bis heute begeistern und erstaunen.  

    Wir stellen Euch zehn spannende Stummfilme in chronologischer Reihenfolge vor, die Euch einen perfekten Querschnitt bieten mit unterhaltsamen Klassikern unterschiedlichster Genres. Das Beste: Die meisten von ihnen sind zurzeit kostenlos anzuschauen! Wo, das verrät Euch unser Streamingguide.

    1. Die Reise zum Mond (1902)

    Der Franzose Georges Méliès gilt als der große Illusionist und Visionär unter den Filmpionier:innen. Als Erfinder des Stop-Motion-Verfahrens und zahlreicher anderer Tricks verzauberte er ein weltweites Publikum. Im eigenen sonnendurchfluteten Filmstudio drehte er die einfallsreichsten Abenteuerfilme – Martin Scorsese setzte jener Zeit mit Hugo Cabret (2011) ein wunderschönes filmisches Denkmal. Méliès’ bekanntestes Werk, der 14-minütige Science-Fiction-Film Die Reise zum Mond nach Motiven von Jules Verne und H.G. Wells, handkoloriert und voller damals innovativster Tricks, zählt zu den bedeutendsten Arbeiten der filmischen Frühgeschichte. 75 Jahre bevor George Lucas mit Krieg der Sterne (1977) die wohl bis heute einflussreichste Sci-Fi-Filmwelt schuf, drehte Méliès ein fantasiereiches Abenteuer, dessen bekanntestes Bild heute geradezu ikonisch geworden ist: der Mond, dem eine Rakete im Auge steckt. 

    2. Das Cabinet des Dr. Caligari (1920)

    Robert Wienes düsterer Mysterythriller steht exemplarisch für die Strömung des expressionistischen Films, der die Filmproduktion der Weimarer Republik weltberühmt machte. Am deutlichsten zeigt sich der Expressionismus von Das Cabinet des Dr. Caligari an den prägnanten Bauten. Die Häuser, Räume und Stadtfluchten wirken auf groteske Weise verzerrt, aufgemalte Schatten bilden mit der harten Beleuchtung eine unheimliche Stimmung, und düster geschminkte Schauspieler vermitteln in den engen Räumen klaustrophobischen Grusel. Die unheilvolle Stimmung und das scheinbar fremdgesteuerte Böse waren bestimmende Motive des Weimarer Kinos. Bis heute fasziniert der 78-minütige Film durch die intensive Atmosphäre und die akzentuierten, monochrom gefärbten Bilder. 

    3. Der Vagabund und das Kind (1921)

    Der Vagabund und das Kind, in Deutschland auch unter seinem Originaltitel The Kid bekannt, markiert mit 68 Minuten Lauflänge Charlie Chaplins ersten Langfilm, den er schrieb, produzierte und inszenierte. In der Hauptrolle tritt er in seiner ikonischen Kunstfigur des „Tramp“ auf, die noch heute jedes Kind sofort mit Chaplin assoziiert. Im Film findet der namenlose Tramp einen kleinen Jungen und kümmert sich rührend um ihn, bis ihre Zweckgemeinschaft bedroht wird. Der Film, den Chaplin über ein Jahr hinweg akribisch vorbereitete und mit enormem Aufwand umsetzte, verbindet Chaplins klassischen Comedyelemente mit zeitgenössischen Sozialthemen – eine seinerzeit einzigartige Mischung. Das Publikum war begeistert, der Film wurde zum Kassenschlager und zählt bis heute zu Chaplins prägendsten Werken.

    4. Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922)

    Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu, eine Symphonie des Grauens gilt als eines der großen Meisterwerke der internationalen Filmgeschichte. Der Film prägte die Dominanz des Dämonischen im Weimarer Kino wie kaum ein anderer und gilt als Begründer des filmischen Gothic Horror. Die inoffizielle Adaption des Bram-Stoker-Klassikers „Dracula“ hat in 96 Minuten unvergessliche Momente des Horrorfilmgenres hervorgebracht. Die blasse und grausige Präsenz des Hauptdarstellers Max Schreck, der Schatten seiner knochigen Hände, die düsteren Bilder der Wismarer und Lübecker Architektur, die für den fiktiven Ort Wisborg Pate standen: Zahllose Filme orientieren sich bis heute an der faszinierenden Umsetzung dieses Vampirfilms, der erst kürzlich durch Robert Eggers neu interpretiert wurde (Nosferatu – Der Untote, 2024). Wer Freude an Gothic Horror hat, kommt an diesem über hundert Jahre alten Meisterwerk nicht vorbei.

    5. Dr. Mabuse, der Spieler (1922)

    Mit Dr. Mabuse, der Spieler schuf Fritz Lang 1922 die erste Verfilmung jener manipulativen Figur, die auf den Schriftsteller Norbert Jacques zurückgeht und die immer wieder besonders in der deutschen Filmgeschichte in Erscheinung tritt. Der zweiteilige und viereinhalb Stunden lange Film erzählt die Geschichte des zwielichtigen Psychoanalytikers, der hinter der Fassade seiner Praxis ein Verbrechersyndikat führt und im Berliner Nachtleben Menschen beim Glücksspiel über Hypnose manipuliert. Von Lang herausragend inszeniert, besticht der Film aus heutiger Sicht insbesondere durch den Spiegel, den er dem Weimarer Zeitgeist vorhält. Für Lang entwickelte sich Dr. Mabuse zur Figur, mit der er noch zweimal deutliche Gesellschaftskritik äußerte: Sein Das Testament des Dr. Mabuse (1933) zog Parallelen zwischen Verbrechen und Nationalsozialismus und wurde von den Nazis verboten. Mit Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960) schließlich schuf er nach seiner Rückkehr aus den USA ein frühes Mahnmal gegen eine Welt der Überwachung. Trotz seiner wahnwitzigen Länge entwickelt Langs Kriminalfilm eine ähnliche hypnotische Wirkung wie Dr. Mabuse selbst.

    6. Ausgerechnet Wolkenkratzer! (1923)

    Im Kanon der großen US-amerikanischen Stummfilmkomödianten wird Harold Lloyd selten als erstes genannt, dabei steht sein Einfallsreichtum, seine Risikobereitschaft und sein mimisches Spiel Chaplin, Keaton und Laurel/Hardy in nichts nach. Der bis heute bekannteste Beleg dafür ist die spannende und turbulente Komödie Ausgerechnet Wolkenkratzer!. Der Held des Films, ein kleiner Mann vom Dorf, will in New York groß rauskommen und einen Wettbewerb um die beste Werbeaktion für ein Kaufhaus gewinnen. Seine Idee: ohne Hilfsmittel ein Hochhaus zu erklimmen. Der 73 Minuten lange Film enthält haarsträubende Stunts, die Lloyd größtenteils persönlich ausübte, und bietet Nervenkitzel auf derart schwindelerregende Art, dass – so wird kolportiert – manche Kinos seinerzeit Krankenschwestern beschäftigten, um Besucher aus drohender Ohnmacht zu retten. Das vielleicht berühmteste Bild, in dem Lloyd sich am Zeiger einer Uhr festhält, fand im ersten Teil von Zurück in die Zukunft (1985) eine schöne Würdigung. Wer bei Ausgerechnet Wolkenkratzer! definitiv auf seine Kosten kommen wird, sind Fans der artistischen Stunt-Action von Jackie Chan in Filmen wie Rumble in the Bronx (1995) oder Shanghai Knights (2003). Die Martial-Arts-Ikone beruft sich in seinen Filmen immer wieder auf Lloyd.

    7. Der letzte Mann (1924)

    Die bewegende Geschichte über einen Hotelportier, der wegen seines zunehmenden Alters zur Toilettenbetreuung degradiert wird, aber zuhause weiterhin so tut, als wäre nichts geschehen, bedeutete für Filmschaffende wie Friedrich Wilhelm Murnau, Produzent Erich Pommer, Kameramann Karl Freund und natürlich Hauptdarsteller Emil Jannings den Türöffner nach Hollywood. Dieser Höhepunkt des deutschen Filmexpressionismus besticht insbesondere durch die subjektivierte Erzählweise und Bildgestaltung, die es ihm ermöglichte, so gut wie ohne Zwischentitel auszukommen. Erstmals wurde im Film mit einer subjektiven entfesselten Kamera gearbeitet und damit ein neuer Kosmos der Filmsprache eröffnet. Wer den deutschen Filmexpressionismus der Weimarer Jahre erleben möchte, sollte nach Das Cabinet des Dr. Caligari unbedingt auch Murnaus 90-minütigen Klassiker anschauen.

    8. Panzerkreuzer Potemkin (1925)

    Als sowjetische Revolutionspropaganda gedreht, stellt der Film heute mit seiner beispiellosen Bildkomposition und seiner innovativen Montage ein unbestrittenes Meisterwerk dar, das Generationen von Filmschaffenden weltweit inspiriert hat. Sergei Eisenstein, der sich mit seinen avantgardistischen Filmen bewusst gegen den Erzählstil des Westens gestellt hat, schuf mit Panzerkreuzer Potemkin dank seiner Attraktionsmontage eine gewaltige Spannungsdramaturgie, die sich in einer der berühmtesten Sequenzen der Filmgeschichte entlädt: dem Massaker auf der Hafentreppe von Odessa. Zahllose Filme von The Untouchables (1987) über Die nackte Kanone 3⅓ (1994) bis zu Woody Allens Bananas (1971) haben Montage und Dramaturgie dieser Szene in Zitaten gehuldigt. Zweifellos einer der Filme, der mit seinen 75 Minuten die internationale Filmsprache mit am meisten beeinflusst hat und heute aufwühlend und spannend ist wie eh und je.

    9. Der General (1926)

    Ein Lokomotivführer nimmt während des Amerikanischen Bürgerkriegs im Alleingang die Verfolgung seiner entführten Lokomotive auf: So ungefähr jeder kennt Bilder aus Buster Keatons Stummfilmkomödie Der General. Dabei bedeutete sie seinerzeit Keaton selbst als großes Fiasko, denn der mit seinen 79 Minuten einst teuerste Film aller Zeiten floppte und läutete den Niedergang eines der spannendsten Filmpersönlichkeiten aller Zeiten ein. Heute stellen seine unglaublichen Stunts, seine immens gefährlichen Tänze auf Loks und Waggons, die erstaunlich bewegliche Kamera und Keatons „Deadpan Acting” Ikonen der Filmgeschichte dar. Von Hitchcocks Eine Dame verschwindet (1938) über Express in die Hölle (1985) bis Snowpiercer (2013) und Bullet Train (2022): Seit Der General bilden Filme, die überwiegend im begrenzten Raum eines Zugs spielen, fast so etwas wie ein Subgenre, das von seiner extremen Spannung und Dynamik lebt.

    10. Napoleon (1927)

    Der Historienfilm über das Leben Napoléon Bonapartes gehört zu den zahlreichen gigantomanischen Produktionen der Filmgeschichte, deren technischer und erzählerischer Anspruch über ihre jeweiligen Möglichkeiten hinausgingen. Regisseur Abel Gance schuf ein fünfeinhalbstündiges Historienepos voller Innovationen im Bereich Montage und Kamera, in Teilen handkoloriert und mit zahllosen Schauspielern besetzt. Doch all der Aufwand und all die Innovationen dieses visuell aufregenden Films hatten einem Umstand nichts entgegenzusetzen: der Erfindung des Tonfilms. Die Begeisterung über dieses neue audiovisuelle Erlebnis setzte sich derart schnell durch, dass Abel Gances Napoleon gnadenlos unterging und erst in den 1980er Jahren wiederentdeckt und dann endlich gewürdigt wurde. Napoleon gilt zweifellos als die Geburtsstunde des epischen Biopic – und gerade ein Vergleich mit Ridley Scotts immerhin auch 158 Minuten langem Napoleon (2023) fällt wegen der fast obsessiven Detailtreue und Epik faszinierend aus.

  • „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“: Hier sind alle Teile der Kult-Filme in der richtigen Reihenfolge

    „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“: Hier sind alle Teile der Kult-Filme in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Ein dunkles Geheimnis, das nie ganz begraben wird, ein ikonischer Regenmantel-Killer und die ewige Frage nach Schuld und Verdrängung: Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast ist längst mehr als ein Slasher - es ist ein popkulturelles Echo auf das Teenager-Kino der 90er. In einer Zeit, in der Serienkiller wie in Scream - Schrei! (1996) und Düstere Legenden (1998) zum Mainstream gehörten, traf der erste Film 1997 einen Nerv. Die Reihe entwickelte sich über Jahre weiter, wechselte Schauplätze, Figuren und Formate, blieb aber immer beim gleichen Kern: Ein Fehler, der verfolgt, und eine Vergangenheit, die tödlich wird. Diese Liste zeigt dir die chronologisch korrekte Reihenfolge der Kult-Reihe.

    1. Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (1997)

    Der Auftakt der Reihe bleibt auch nach Jahrzehnten das wirkungsvollste Kapitel. Eine Sommernacht, vier Teenager und ein folgenschwerer Unfall, der vertuscht wird - mehr braucht es nicht, um ein düsteres Rätsel zu entfalten. Der Ton von Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast ist weitaus ernster als vergleichbare Teenie-Horrorfilme der Zeit. Statt auf reinen Schock setzt der Film auf schleichende Paranoia, innere Zerrissenheit und die Angst, dass sich Schuld niemals abschütteln lässt. Jennifer Love Hewitt und Sarah Michelle Gellar verkörpern Figuren, die von der Vergangenheit eingeholt werden, ohne es wirklich zu begreifen. Der Killer im Fischer-Outfit wirkt dabei fast wie ein Schatten ihres schlechten Gewissens. Wenn du Scream mochtest, findest du hier in 99 Minuten eine düsterere, melancholischere Version. Auch der 2025er-Neustart kann die rohe Wucht und klaustrophobische Spannung des Originals nicht toppen.

    2. Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast (1998)

    Die 100 minütige Fortsetzung führt das Konzept konsequent weiter, lässt dabei aber jede Zurückhaltung fallen. Statt Kleinstadt-Setting gibt es eine abgeschiedene Urlaubsinsel, statt leiser Spannung nun Übertreibung auf fast jeder Ebene. Mehr Opfer, mehr Twists, mehr Tempo - der zweite Teil wirkt stellenweise wie ein überdrehtes Spiegelbild des Originals. Dennoch bleibt der emotionale Anker erhalten: Julie ist schwer traumatisiert, lebt zwischen Angst und Abwehr und steht erneut dem Unaussprechlichen gegenüber. Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast funktioniert vor allem dann, wenn man ihn als Albtraum auf Speed begreift. Die Atmosphäre ist dichter, das Finale konsequenter. Im Vergleich zu Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast wirkt dieser Teil überdrehter und visuell lauter, hält aber an der düsteren Grundstimmung fest, die das Original geprägt hat.

    3. Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast (2006)

    Ein Reboot ohne Bezug zu den ursprünglichen Figuren, dafür mit klarer Formel: Jugendliche machen einen folgenschweren Fehler, verschweigen ihn und werden ein Jahr später gejagt. Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast wirkt wie ein Versuch, das Franchise auf eine neue Generation zuzuschneiden, bleibt aber zu nah an bekannten Mustern. Figuren und Setting sind austauschbar, doch die zentrale Idee, also dass Schuld nicht vergeht, sondern sich verwandelt, bleibt bestehen. Im Vergleich zu Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast verzichtet dieser Teil auf Kontinuität und Figurenentwicklung und orientiert sich stärker an generischen Slashern. Das ist nicht unbedingt ein Must-See, aber für Genre-Fans ein solider Beitrag mit 92 Minuten Länge.  

    4. Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (TV-Serie, 2021)

    Die Serie versucht, die bekannte Story ins Zeitalter von Social Media, Drogen, Body Issues und digitalem Exhibitionismus zu übertragen. Das gelingt zwar nicht immer elegant, bringt aber durchaus Spannung ins Spiel. Der Stoff bekommt in der Serie Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast mehr Raum, besonders für Nebenfiguren und toxische Familiendynamiken. Gleichzeitig werden klassische Slasher-Elemente neu interpretiert: weniger Schockmomente und mehr Psychospielchen. Das führt dazu, dass sich die Bedrohung oft unterschwellig aufbaut. Fans der Filme könnten sich über den Stilbruch wundern, doch wer Formate wie Pretty Little Liars oder Tote Mädchen lügen nicht mochte, findet hier einen ähnlichen Ton. Statt knallhartem Slasher bekommt man hier psychologisches Drama mit Hashtags. Wer sich mit Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast gelangweilt hat, wird zumindest überrascht sein, wie viel innere Zerrissenheit die Serie ins Spiel bringt.

    5. Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (2025)

    Knapp drei Jahrzehnte nach dem Original kehren Jennifer Love Hewitt und Freddie Prinze Jr. zurück, diesmal nicht als Zielscheibe, sondern als warnende Stimmen aus der Vergangenheit. Die neue Generation steht im Fokus, doch die Schatten von damals sind längst nicht verflogen. Der neueste Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast verknüpft geschickt Nostalgie mit Gegenwart und setzt auf mehr Härte und eine visuell zeitgemäße Inszenierung. Inhaltlich bleibt er dem ursprünglichen Motiv treu: Fehler, die man nie ganz bereut hat, kehren irgendwann zurück. Besonders spannend ist, wie altbekannte Schuld nun digital aufbereitet wird - durch Bilder, Nachrichten und Überwachung. Anders als die Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast- Serie legt der aktuelle Film wieder mehr Fokus auf das klassische Motiv des Schweigens und Schuldgefühls und knüpft erzählerisch stärker ans Original an.

    Wenn du auf moderne Slasher mit emotionaler Tiefe hoffst, bekommst du hier eine solide Fortsetzung in 111 Minuten. 

  • Die 8 besten Netflix Action-Originals

    Die 8 besten Netflix Action-Originals

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Netflix-Eigenproduktionen im Action-Genre wurden lange vor allem mit großen Namen und Starpower in Verbindung gebracht – mit gemischtem Echo. Inzwischen hat sich das Spektrum dieser Filme jedoch deutlich erweitert. Der Fokus liegt heute häufig auf einfallsreichen One-Take-Sequenzen, eindrucksvollen Choreografien und internationalen Regiestilen, die neue Impulse setzen. Dadurch entstehen Werke, die durch visuelle Wucht, körperliche Intensität und stilistische Vielfalt überzeugen – von schnörkellosen Rachethrillern bis zu selbstironischen Prügelkomödien.

    Ob brutale Faustkämpfe, stilisierte Kopfschüsse oder fliegende Motorräder: Diese Filme bieten Action pur. Diese Liste richtet sich an alle, die Actionkino nicht nur anschauen, sondern regelrecht zelebrieren möchten. Wer kompromisslose Spannung, physisch spürbare Gewalt und cineastische Handschrift schätzt, findet hier acht herausragende Beispiele, die weit über standardisierte Ballerfilme hinausgehen. Einige dieser Titel sind düster und distanziert, andere verspielt und witzig – aber alle eint ihre Energie und ihr Unterhaltungswert.

    A Killer Romance (Hit Man, 2024)

    Glen Powell überzeugt als falscher Auftragskiller, der sich in eine Zielperson verliebt – und plötzlich selbst ins Fadenkreuz gerät. Richard Linklater verfilmt diese absurde Prämisse mit überraschender Ernsthaftigkeit, temporeicher Inszenierung und jeder Menge ironischer Twists. Statt bloßer Schießereien gibt es raffinierte Doppelbödigkeit, Rollenspiele und Dialoge, die knallen wie eine Maschinenpistole. A Killer Romance ist kein klassischer Actionfilm, sondern ein Genre-Hybrid mit messerscharfer Regie und starken Figuren. Die Actionszenen sind stilvoll und klug inszeniert, der Humor bissig, die Spannung hoch. Powell brilliert in wechselnden Identitäten – charmant, gefährlich, verletzlich. Wer glaubt, er kenne schon alle Auftragskiller-Geschichten, wird hier angenehm überrascht. Ein filmischer Volltreffer – originell, stilbewusst und durchweg unterhaltsam.

    Rebel Ridge (2024)

    Jeremy Saulnier inszeniert einen Rachethriller, der seine Wut nicht versteckt. Im Zentrum steht ein junger Mann, der sich gegen ein korruptes System auflehnt – und dabei buchstäblich alles zerlegt. Rebel Ridge ist brutal, schnell und kompromisslos: Keine CGI-Schlachten, sondern rohe Körperlichkeit, staubige Kulissen und pointierter Sozialkommentar. Der Film erinnert stilistisch an Blue Ruin und Green Room, geht aber noch eine Spur sozialkritischer zur Sache. Die Actionszenen sind intensiv und realistisch, die Konfrontationen glaubwürdig. Der Film liefert keine einfachen Antworten – aber viele wuchtige Bilder und charakterliche Tiefe. Für alle, die ihre Action nicht weichgespült, sondern mit echtem Zorn serviert wollen. Rebel Ridge ist ein Faustschlag – politisch wie filmisch.

    The Old Guard (2020)

    Unsterbliche Söldner, tödliche Missionen, moralische Dilemmata: The Old Guard mischt Genreklassiker mit frischem Ansatz. Charlize Theron spielt eine Kriegerin, die seit Jahrhunderten kämpft – und langsam daran zerbricht. Die Action ist solide, die Kämpfe mit Gewicht, die Figuren glaubwürdig und verletzlich. Der Film ist einer der wenigen Netflix-Actionfilme mit echtem Herz. Die Kämpfe sind gut choreografiert, die Waffenwechsel flüssig, die Einsätze hoch. Die Inszenierung bleibt dabei überraschend emotional – es geht nicht nur um Gewalt, sondern um Verantwortung. Die Fortsetzung steht bereits in den Startlöchern, aber der erste Teil steht für sich: Als Mischung aus Comic-Verfilmung, Tragödie und modernem Söldnerfilm ist er besser als sein Ruf – und bleibt im Gedächtnis.

    Extraction (2020)

    Tyler Rake ist ein gebrochener Söldner mit tödlichen Fähigkeiten – und wird in einen brutalen Rettungseinsatz in Bangladesch geschickt. Extraction war der erste große Netflix-Actionhit, inszeniert von Stunt-Koordinator Sam Hargrave, der rohe Gewalt mit stilisierter Kameraarbeit verbindet. Der Film bietet spektakuläre Nahkämpfe, eine atemlose Verfolgungsjagd und einen legendären One-Take durch enge Gassen, Häuser und Dächer. Chris Hemsworth überzeugt als wortkarger Kämpfer mit Gewissen, der sich durch Horden von Gegnern schlägt. Extraction setzt auf Wucht und Rhythmus statt komplexer Handlung – aber das funktioniert erstaunlich gut. Die Fortsetzung Extraction 2 hat die Action weitergedacht und noch brachialer umgesetzt – doch schon der erste Teil ist ein echtes Brett für Fans von kompromissloser Genre-Kost.

    The Big 4 (2022)

    Aus Indonesien kommt dieser durchgeknallte Genre-Mix, der sich zwischen Action, Komödie und Slapstick bewegt. Vier Ex-Killer werden wieder aktiv – mit Stil, Tempo und viel Chaos. Regisseur Timo Tjahjanto (The Night Comes for Us) kennt sich mit ultrabrutaler Action aus, hier tobt er sich etwas humorvoller aus. The Big 4 lebt von überdrehten Setpieces, schnellen Schnitten und einer Energie, die man so selten bei westlichen Produktionen sieht. Die Figuren sind überzeichnet, aber (größtenteils) sympathisch, die Action grotesk, aber effektiv. Wer asiatische Genre-Exzesse liebt und keine Scheu vor überhöhter Gewaltdarstellung hat, bekommt hier ein unkonventionelles Action-Feuerwerk serviert – inklusive absurder Kämpfe und explosiven Pointen.

    Red Notice (2021)

    Dwayne Johnson, Ryan Reynolds und Gal Gadot gemeinsam vor der Kamera – da sind Spektakel und Selbstironie fast schon vorprogrammiert. Red Notice liefert genau das: einen internationalen Heist-Film mit Hochglanzoptik, flotten Sprüchen und reichlich Schauwerten. Regisseur Rawson Marshall Thurber lässt Tempo und Humor regieren – in einem Abenteuer, das weniger auf Tiefgang als auf Schauplatzwechsel und prominente Gesichter setzt. Die Story bleibt dabei eher formelhaft, aber das Zusammenspiel der Stars trägt den Film über so manche dramaturgische Flachstelle hinweg. Ob Wüsten, Museen oder Hochsicherheitsgefängnisse – visuell wird geklotzt. Kein Meilenstein des Genres, aber ein charmantes Action-Vergnügen mit Blockbuster-Flair. Ideal für einen entspannten Sonntagnachmittag: denn der Film verlangt nicht viel vom Publikum – und genau das macht ihn so bekömmlich.

    Havoc (2025)

    Tom Hardy kämpft sich durch eine korrupte Unterwelt, nachdem ein Drogendeal eskaliert. Klingt simpel – ist es auch. Doch Regisseur Gareth Evans (The Raid) interessiert sich weniger für Handlung als für Intensität. Havoc ist ein Film, der körperlich weh tut: Jeder Schlag hat Gewicht, jeder Raum wirkt wie eine Falle, jeder Fluchtweg ist ein Spießrutenlauf. Die Kamera bleibt dicht dran, die Schnitte sind knapp gesetzt, die Gewalt ist roh. Glamour gibt es hier nicht – nur Dreck, Enge, Schmerz. Hardy wuchtet sich durch Treppenhäuser, Lagerhallen und Hinterhöfe, als hinge sein Leben davon ab. Die Story dient vor allem als Vorwand für physische Eskalationen, die so real wirken wie blaue Flecken. Evans zeigt erneut, dass er ein Meister des Close-Combat-Kinos ist. Havoc ist nichts für Zartbesaitete – aber ein kompromissloses Statement in Sachen Street-Level-Action.

    Project Power (2020)

    Superkräfte für genau fünf Minuten – das ist die zentrale Idee dieses Sci-Fi-Actionfilms mit Jamie Foxx und Joseph Gordon-Levitt. Die Prämisse ist stark, die Umsetzung solide: rasantes Tempo, viele Explosionen, ein düsteres New Orleans als Schauplatz. Der Film spielt mit gesellschaftlichen Themen wie Kontrolle, Ausbeutung und staatlichem Machtmissbrauch – ohne sie allzu tief zu vertiefen. Dafür punktet er mit spannenden Verfolgungsjagden, effektvollem CGI und einem starken Duo im Zentrum. Foxx liefert gewohnt kraftvoll ab, Gordon-Levitt bringt Leichtigkeit in den Plot. Die Effekte sind überzeugend, die Action kernig. Zwar bleibt einiges an erzählerischem Potenzial ungenutzt, aber als kurzweiliger Streaming-Trip funktioniert Project Power sehr ordentlich. Wer Popcornkino mit Sci-Fi-Flair sucht, wird hier fündig.

    Noch mehr Netflix-Action? Bitte hier entlang!

    Du willst noch mehr Adrenalin, Kugelhagel und Nahkampf? Im Netflix-Bereich auf JustWatch findest du alle aktuellen Actionkracher – sortierbar nach Bewertung, Genre oder Erscheinungsjahr. Für Fans von harter Kost, klugen Choreos und dreckigen Fights gibt’s dort noch viele weitere Volltreffer. Deine Watchlist wird es dir danken!

  • Was macht der Cast von 'Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast' (1997) heute?

    Was macht der Cast von 'Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast' (1997) heute?

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Mit dem Reboot rückt eder Slasher-Hit von 1997 wieder ins Rampenlicht. Damals wurde der Film zu einem Meilenstein des Teen-Horrors – dank düsterer Atmosphäre, Enterhaken-Mörder und einprägsamen Darstellern, die quasi über Nacht zu Stars wurden.

    Doch was wurde aus Jennifer Love Hewitt, Freddie Prinze Jr. und den anderen? Einige von ihnen blieben dem Genre treu, andere wagten den Absprung – mal mit großem Erfolg, mal mit etwas weniger Glück. In diesem Artikel zeigen wir dir, was der originale Cast heute macht.

    Jennifer Love Hewitt (Julie James)

    Während Sarah Michelle Gellar nach Buffy eine Pause einlegte und Bridgette Wilson sich weitgehend zurückzog, blieb Jennifer Love Hewitt konstant präsent und baute ihre Karriere sogar noch aus – als Schauspielerin, Produzentin und Autorin. Sie war und ist das prägende Gesicht des gemeinsamen Films. Nach dem Sequel und Erfolgen wie Heartbreakers wechselte Jennifer Love Hewitt ins Serienfach. Besonders prägend: ihre Hauptrolle in Ghost Whisperer und als Escort-Dame mit Doppelleben in The Client List. Seit 2018 spielt sie Maddie in 9-1-1, einer erfolgreichen Dramaserie rund um Feuerwehr und Notruf. Dort überzeugt sie mit emotionalem Tiefgang und spielt eine Figur mit interessanter Vorgeschichte.

    Freddie Prinze Jr. (Ray Bronson)

    Mit Eine wie keine und Scooby-Doo wurde er zum Teenie-Star – doch statt seine Schauspielkarriere wie Jennifer Love Hewitt (The Client List) weiter auszubauen, wandte sich Freddie Prinze Jr. dem Synchronsprechen zu: Als Voice Actor in Star Wars Rebels oder Mass Effect baute er sich eine zweite Karriere auf. Dazu kamen Wrestling-Engagements bei WWE und ein eigener Horrorfilm-Podcast. Ob romantisch, nerdig oder nostalgisch: Freddie hat bewiesen, dass man sich auch abseits der Leinwand auf ihn verlassen kann. Und genau wie Jennifer Love Hewitt hat auch Freddie Prinze Jr. einen Auftritt im Reboot von Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast. Fans durften sich also auf ein längst überfälliges Wiedersehen mit Ray Bronson freuen.

    Sarah Michelle Gellar (Helen Shivers)

    Wer vom Horror der 90er spricht, kommt an ihr kaum vorbei: Sarah Michelle Gellar wurde durch Buffy zur Kultfigur. Nach Erfolgen wie Eiskalte Engel, The Grudge oder Scooby-Doo legte sie eine längere Pause ein, um sich um Familie und Projekte hinter der Kamera zu kümmern. 2023 kehrte sie mit der Mystery-Serie Wolf Pack zurück – allerdings blieb diese bei Kritik und Publikum hinter den Erwartungen. Dennoch ist Gellar nach wie vor eine einflussreiche Stimme in Sachen Female Empowerment. Beim Reboot von Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast blieb sie dem Cast aber fern – obwohl Regisseurin Jennifer Kaytin Robinson laut eigener Aussage regelrecht darum gebettelt hat, sie wieder vor die Kamera zu zerren.

    Ryan Phillippe (Barry Cox)

    Phillippe war nie nur der Schönling – spätestens mit Eiskalte Engel bewies er, dass in ihm mehr steckt. Es folgten weitere ernste Rollen in Way of the Gun, Crash oder als Elite-Sniper in der Serie Shooter. In Big Sky spielte er eine spannende Figur, ebenso im etwas verunglückten Thriller The Locksmith (2023). Phillippe hat sich auf gebrochene Männer spezialisiert – vielschichtig, zwiegespalten und fern vom klassischen Leading Man. Er ähnelt darin seinem älteren Kollegen Muse Watson, der als Charakterdarsteller unter anderem in NCIS  oder Prison Break ernste, oft tragische Figuren verkörperte. Kurzum: Wer Phillippe heute sehen möchte, bekommt keine Teen-Romantik, sondern kantige Thrillerkost – mit einem Schauspieler, der seinem Schönling-Image längst entwachsen ist.

    Bridgette Wilson (Elsa Shivers)

    Sie war die strenge Schwester mit schlechtem Timing – und verschwand kurz nach dem Slasher-Film fast vollständig von der Bildfläche. Bridgette Wilson spielte in den 90ern noch in Filmen wie Mortal Kombat oder Billy Madison, bevor sie 2000 Tennislegende Pete Sampras heiratete. Danach konzentrierte sie sich auf ihr Familienleben und trat nur noch selten vor die Kamera, im Gegensatz zu Sarah und Jennifer, die bis heute in Serien wie Wolf Pack oder 9-1-1 ihre Starpower zelebrieren. 2022 wurde öffentlich, dass Bridgette an Eierstockkrebs erkrankt ist – seither befindet sie sich in Behandlung. Trotz diesem Rückzug bleibt sie für viele Fans ein Gesicht der 90er. Neue Filme gibt es nicht, doch ihre früheren Rollen genießen inzwischen Kultstatus.

    Muse Watson (Ben Willis / Der Fischer)

    Kaum ein Slasher-Killer war so grimmig ikonisch wie Watsons Enterhaken-Mörder. Doch der charakterstarke Muse Watson kann mehr als nur drohend schweigen: In NCIS spielte er Gibbs’ Mentor Mike Franks, in der ersten Staffel von Prison Break den inhaftierten Charles Westmoreland. Er ist Spezialist für Nebenrollen mit Gewicht – hart, wortkarg, aber oft mit moralischem Kern. Auch heute ist er gelegentlich in Indie-Filmen zu sehen oder auf Fan-Conventions aktiv. Es klingt wie eine leere Floskel, aber er ist wirklich ein Mann mit tausend Facetten. Wer einen verlässlichen Nebendarsteller mit Wiedererkennungswert sucht, findet ihn hier. Muse Watson mag nie der Megastar gewesen sein – doch seine Auftritte in Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast und Prison Break bleiben bis heute unvergessen.

  • Zwischen Nähe und Leere: Alle Filme von Joachim Trier – und wo man sie streamen kann

    Zwischen Nähe und Leere: Alle Filme von Joachim Trier – und wo man sie streamen kann

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Joachim Trier ist ein Regisseur der Zwischentöne. In seinen Filmen erzählt er von der Melancholie des Alltags, vom scheuen Glück und der ewigen Wiederholung existenzieller Krisen – meist inmitten urbaner norwegischer Kulissen.

    Gemeinsam mit seinem Co-Autor Eskil Vogt hat Joachim Trier einen Stil entwickelt, der sich durch poetische Bilder, präzise Figurenzeichnung und eine kluge Dramaturgie auszeichnet. Seine sogenannte „Oslo-Trilogie“ sowie spätere Werke kreisen um Selbstfindung, Verlust und die brüchige Suche nach Sinn in einer Welt, die mehr Möglichkeiten als Halt bietet. Ob depressive Intellektuelle, ziellose Studentinnen oder überspannte Familienväter – seine Figuren scheinen wie moderne Sisyphos-Gestalten, die in Schleifen denken, hoffen, scheitern und neu beginnen. 

    Wir geben einen Überblick über das bisherige Werk des Regisseurs – die Liste am Ende verrät, wo man die Filme von Joachim Trier derzeit streamen kann.

    Auf Anfang (2006)

    Joachim Triers Debütfilm folgt zwei jungen Männern in Oslo, die sich als Schriftsteller etablieren wollen. Während Phillips Roman veröffentlicht wird und er kurz darauf psychisch zusammenbricht, bleibt Eriks Werk unbeachtet. Beide sind getrieben vom Wunsch nach Bedeutung, doch ihre Wege offenbaren die fragile Grenze zwischen künstlerischem Ausdruck und persönlichem Abgrund. Auf Anfang ist kein klassisches Drama, sondern ein vielschichtig montiertes Porträt zweier Lebensentwürfe. Durch Rückblenden, Tagträume und essayistische Kommentare entsteht eine komplexe Erzählstruktur, die die emotionale Zerrissenheit der Figuren einfängt. Der Film macht deutlich: Die Sinnsuche der Figuren ist weniger Ziel als Zustand. Triers melancholischer, aber nie hoffnungsloser Blick legt früh die stilistischen Grundlagen seines Schaffens offen.

    Oslo, 31. August (2011)

    Anders, ein ehemaliger Schriftsteller, darf seine Entzugsklinik für einen Tag verlassen. Er streift durch Oslo, trifft alte Freunde, besucht ein Vorstellungsgespräch – und verliert sich doch immer mehr in seiner inneren Leere. Trier begleitet ihn mit großer Empathie durch eine Stadt, die zugleich vertraut und fremd erscheint. In lakonischen Dialogen und schmerzhaft offenen Momenten entfaltet sich das Bild eines Mannes, der an der Unvereinbarkeit zwischen Erwartung und Wirklichkeit zerbricht. Die Kamera bleibt stets dicht an der Figur, ohne sie je zu überzeichnen. Die genaue Beobachtung des sozialen Umfelds und die kluge Inszenierung machen Oslo, 31. August zu einer stillen, intensiven Meditation über Depression, Verlorenheit und die Sehnsucht nach einem Neuanfang, der womöglich nie kommen wird. 

    Louder Than Bombs (2015)

    In Joachim Triers erstem englischsprachigen Film kehrt der Witwer Gene mit seinen beiden Söhnen nach dem Tod der Mutter, einer bekannten Kriegsfotografin, ins gemeinsame Haus zurück. Die Familie driftet auseinander, während sie auf unterschiedliche Weise mit dem Verlust ringt. Der Film erzählt nicht linear, sondern setzt Erinnerungen, Träume und Perspektivwechsel zu einem Porträt familiärer Entfremdung zusammen. Jesse Eisenberg, Gabriel Byrne und Isabelle Huppert brillieren in einem Drama, das nicht nur vom Tod, sondern vor allem vom Weiterleben handelt. Dabei geht es weniger um große Dramen als um leise Irritationen, Spannungen und Zärtlichkeiten. Triers Gespür für das Unsagbare im Zwischenmenschlichen bleibt auch auf internationalem Terrain erhalten – Louder Than Bombs ist ein komplexer Film über Nähe, Schweigen und das Gewicht unausgesprochener Wahrheiten.

    Thelma (2017)

    Mit Thelma wagt sich Trier ins Genre-Kino. Die titelgebende junge Thelma verlässt ihr streng religiöses Elternhaus, um in Oslo zu studieren. Als sie sich in eine Kommilitonin verliebt, treten übernatürliche Kräfte in ihr zutage, die eng mit ihrer unterdrückten Sexualität und familiären Traumata verknüpft sind. Trier kombiniert Coming-of-Age-Drama mit Mystery-Elementen und schafft dabei ein psychologisch feinfühliges, atmosphärisch dichtes Porträt innerer Befreiung. Der Film ist visuell opulent, voller symbolischer Bilder und präziser Spannungsmomente. Thelma erzählt von der Angst vor dem eigenen Begehren – und davon, wie befreiend es sein kann, diese Angst zu überwinden. So wird das Übernatürliche zur Metapher für innere Zerrissenheit, Kontrolle und letztlich Selbstermächtigung. 

    Der schlimmste Mensch der Welt (2021)

    Julie ist Anfang dreißig, talentiert, klug – und orientierungslos. Zwischen Studienwechseln, wechselnden Liebesbeziehungen und einer unentschiedenen Karriere als Fotografin sucht sie nach einem Lebensentwurf, der zu ihr passt. Joachim Trier erzählt in zwölf Kapiteln, einem Prolog und Epilog, von dieser Suche – leichtfüßig und melancholisch zugleich. In Rückblenden, Tagträumen und flüchtigen Begegnungen entsteht das Porträt einer Frau, die sich jeder Festlegung entzieht. Renate Reinsve, die in Cannes als Beste Darstellerin ausgezeichnet wurde, verleiht Julie dabei eine faszinierende Mischung aus sympathischer Verletzlichkeit und egoistischem Eigensinn. Der schlimmste Mensch der Welt ist das emotionale und formale Glanzstück der Oslo-Trilogie – ein sinnlicher, trauriger und oft überraschend komischer Blick auf das Unfertige im Menschsein. Trier gelingt ein Werk, das präzise den Zeitgeist junger urbaner Generationen einfängt, ohne sich darin zu verlieren. 

    Sentimental Value (2025)

    Joachim Trier bleibt seinem Sujet treu – und setzt doch neue Akzente: Nach dem Tod ihrer Mutter stehen die Schwestern Nora (Renate Reinsve) und Agnes (Inga Ibsdotter Lilleaas) vor der Herausforderung, sich mit ihrem entfremdeten Vater Gustav (Stellan Skarsgård) auseinanderzusetzen – einem einst gefeierten, inzwischen aber müde gewordenen Regisseur. Gustav hat ein neues Drehbuch geschrieben und bietet Nora die Hauptrolle an – doch sie lehnt entschieden ab. Stattdessen besetzt er die Rolle mit der Hollywood-Schauspielerin Rachel Kemp (Elle Fanning). Als die Dreharbeiten in Norwegen beginnen, kommen alte Erinnerungen, Erwartungen und Verletzungen zurück an die Oberfläche. In zurückhaltenden Bildern und mit subtiler Ironie erzählt Trier ein leises Drama über Entfremdung, Reue und das nie ganz versiegende Bedürfnis nach Nähe. Sentimental Value verbindet Familiendrama mit filmischer Selbstreflexion – ein bewegender Nachtrag zu Triers bisherigen Arbeiten. 

    Zwischen Nähe und Leere: Alle Filme von Joachim Trier – und wo man sie streamen kann

    Die untenstehende Liste gibt einen Überblick darüber, wo man „Der schlimmste Mensch der Welt“, „Sentimental Value“ und alle weiteren Filme des Regisseurs aktuell streamen kann.

  • Von Verführung bis Verstörung: Alexander Skarsgårds beste Filme und Serien im Streaming-Überblick

    Von Verführung bis Verstörung: Alexander Skarsgårds beste Filme und Serien im Streaming-Überblick

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Kaum ein Schauspieler unserer Zeit sucht so konsequent die Extreme wie Alexander Skarsgård. In seiner Filmografie reiht sich der blutgetränkte Rachefeldzug eines Wikingerkriegers an die Gewalt eines Serien-Schlägers, der entfremdeten Zynismus eines Tech-Moguls an den moralischen Abstieg eines gescheiterten Schriftstellers.

    Skarsgård spielt in der Regel nicht die Sympathieträger – sondern Figuren, die in Krisen geraten, (mindestens) ambivalent sind und dabei etwas Unbequemes über Macht, Männlichkeit oder Selbstverlust offenbaren.

    Gerade in Rollen, die physisch oder psychisch fordernd sind, blüht Skarsgård auf. Seine Titelrolle in der neuen Serie Murderbot steht im Kontrast dazu: Als Sicherheitsdroide mit eigenem Bewusstsein spielt er ein Wesen jenseits klarer Kategorien – halb Maschine, halb Mensch, letztlich aber eher von leichtfüßig-lustigem Charakter als von düsteren Mordgelüsten getrieben. Höchste Zeit also, auf die zehn Rollen zurückzublicken, in denen Alexander Skarsgård bislang besonders überzeugen konnte.

    10. Das Glück der großen Dinge (2013)

    Im Zentrum dieses sensiblen Familiendramas steht ein kleines Mädchen, das zwischen zwei egozentrischen Elternteilen aufgerieben wird: Alexander Skarsgård spielt Lincoln, den neuen Partner von Maisies Mutter (Julianne Moore), der sich wider Willen in eine Vaterrolle hineingezogen sieht. Während Maisies eigentliche Eltern um das Sorgerecht streiten, ist es ausgerechnet er, der dem Kind ungekannten Halt gibt. Seine Figur steht im Kontrast zur lauten Selbstbezogenheit der leiblichen Eltern – und wächst dabei ganz leise in seine neue Verantwortung hinein. Das Glück der großen Dinge erzählt mit viel Feingefühl von moderner Elternschaft – und zeigt Alexander Skarsgård als sanften Gegenpol in einem komplexen Beziehungsgeflecht.

    9. The East (2013)

    In Zal Batmanglijs spannungsgeladenem Ökothriller wird eine ehrgeizige Agentin (Brit Marling) von einer privaten Sicherheitsfirma auf eine Undercover-Mission geschickt: Sie soll eine Gruppe militanter Aktivisten infiltrieren, die gegen Konzerne kämpft, die für Umweltzerstörung, Medikamentenskandale oder soziale Ausbeutung verantwortlich sind. Die Gruppe, die sich The East nennt, inszeniert spektakuläre Vergeltungsaktionen, um ihre „Ziele“ öffentlich bloßzustellen. Doch je tiefer die Agentin in die Struktur und Überzeugungen der Gruppe eintaucht, desto stärker verschwimmen für sie die Grenzen zwischen Auftrag und Empathie. Nicht zuletzt wegen Benji, dem Anführer dieser Bewegung: Alexander Skarsgård spielt ihn ruhig, kontrolliert – seine Figur ist kein lauter Rädelsführer, sondern ein Visionär, der überzeugt ist, moralisch im Recht zu sein. Er verkörpert die Verführungskraft radikaler Überzeugungen – und macht erfahrbar, wie leicht sich Ideale in Dogmen verwandeln können.

    8. Big Little Lies (2017–2019)

    Die gefeierte HBO-Serie folgt einer Gruppe wohlhabender Frauen im kalifornischen Monterey, deren perfekt inszenierte Leben nach und nach Risse bekommen. Was als elegantes Familiendrama beginnt, entpuppt sich als spannungsgeladene Serien-Studie über Gewalt, Loyalität und weibliche Solidarität. Ein tödliches Ereignis wirft rückblickend Fragen auf: Was geschah wirklich – und warum schweigen alle Beteiligten? Alexander Skarsgård spielt Perry Wright, den scheinbar perfekten Ehemann von Celeste (Nicole Kidman). Hinter der bürgerlichen Fassade lauern jedoch psychischer Terror und häusliche Gewalt. Skarsgård verleiht der Figur eine verstörende Ambivalenz: höflich, charmant – und zutiefst bedrohlich. Für seine Rolle wurde er mit einem Emmy und einem Golden Globe ausgezeichnet.

    7. Melancholia (2011)

    Mit Melancholia hat Lars von Trier einen atmosphärisch dichten Film über das Unausweichliche geschaffen – die nahende Kollision eines fremden Planeten mit der Erde wird zur Metapher für persönliche und existentielle Katastrophen. Im Mittelpunkt steht Justine (Kirsten Dunst), deren schwere Depression die Feier ihrer eigenen Hochzeit überschattet. Während der Weltuntergang näher rückt, entfaltet sich ein beklemmendes Drama über Angst, Isolation und das Ende aller Illusionen. Alexander Skarsgård spielt Justines Ehemann, der als bodenständiger, kontrollierter Gegenpol fungiert. Er versucht verzweifelt, Halt zu geben und die Fassade der Normalität zu wahren, während die Realität sich immer mehr verdunktelt.

    6. Succession (2018–2023)

    Die vielfach ausgezeichnete Drama-Serie Succession taucht tief in das Leben der Roy-Familie ein, die ein milliardenschweres Medienimperium kontrolliert. Hinter Glamour und Luxus brodelt allerdings ein Sumpf aus Machtspielen und Verrat. Jeder will die Krone – egal, wie schmutzig der Weg dorthin ist. Alexander Skarsgård steigt in der letzten Staffel als Lukas Matsson ein, ein eiskalter Tech-Mogul aus Schweden, der mit unkonventionellen Methoden die alte Medienwelt aufmischt. Skarsgård macht seine Figur zum faszinierenden Gegenspieler: Seine Figur verkörpert eine neue Art von Macht – digital, charmant, doch skrupellos.

    5. True Blood (2008–2014)

    In der düsteren Kleinstadt „Bon Temps“ koexistieren Menschen und Vampire, seit Blut in Flaschen verfügbar ist. True Blood ist ein wilder Mix aus Mystery, Drama und schwarzem Humor – mit jeder Menge blutiger Machtkämpfe und leidenschaftlicher Affären. Alexander Skarsgård spielt Eric Northman, einen uralten, charismatischen Vampir, der seine Macht mit eiskaltem Kalkül und animalischer Anziehungskraft sichert. Eric ist zugleich verführerisch und gefährlich – Skarsgård macht ihn zu einem aufregenden Mittelpunkt der Serie und erzielte mit seiner Rolle den internationalen Durchbruch.

    4. The Northman (2022)

    In Robert Eggers archaischen Wikinger-Epos wird Alexander Skarsgård zum Krieger Amleth, der nach der Ermordung seines Vaters finstere Rache schwört. Was auf dem Papier nach einer linearen Heldengeschichte klingt, wird in The Northman zu einem mythologisch aufgeladenem Fiebertraum – und Skarsgård zu einer Urgewalt aus Schmerz, Zorn und Verzweiflung. Er stürzt sich mit körperlicher Hingabe in diese Rolle, verwandelt sich in einen Tiermenschen, der zwischen Traumvisionen und Blutritualen taumelt. The Northman ist ein barbarischer Bilderrausch – und Skarsgård brilliert als sein intensives Zentrum.

    3. Infinity Pool (2023)

    Brandon Cronenberg inszeniert einen dystopischen Albtraum: Alexander Skarsgård spielt einen erfolglosen Schriftsteller, der mit seiner Ehefrau (Cleopatra Coleman) in einem luxussatten, fiktiven Urlaubsland strandet. Dort entgleitet ihm die Realität, als er in ein sadistisches Spiel aus Klonen, drakonischen Strafen und Doppelmoral hineingezogen wird. Zwischen Satire und Horror angesiedelt, ist Infinity Pool eine wilde, stilisierte Abrechnung mit westlichem Hedonismus – und Skarsgård verleiht der Hauptfigur eine nervöse Energie, die vom passiven Beobachter zum nihilistischen Täter wird. Eine der radikalsten Rollen seiner Karriere.

    2. Pillion (2025)

    Wer sagt, dass BDSM im Kino immer todernst sein muss? Pillion, Harry Lightons Adaption von Adam Mars-Jones’ Roman „Box Hill“, verlegt die radikale Vorlage charmant ins Hier und Jetzt – samt Humor, Leder und Weihnachtschören. Statt schmerzhafter Introspektion gibt es Rom-Com-Ästhetik mit einem ironischen Blick auf Lust, Rollen und Begehren. Die Londoner Vorstadt, Motorräder, ein Ordnungsamt und die Fetischszene liefern die Kulisse für eine queere Liebesgeschichte mit doppeltem Boden. Harry Melling spielt Colin, einen schüchternen Einzelgänger, der sich in Ray verliebt – einen dominanten, wortkargen Biker mit einer Vorliebe für Kontrolle. Alexander Skarsgård gibt Ray mit stoischer Ruhe und subtiler Autorität. Seine Präsenz ist leise, aber markant – ein Mann, der Regeln setzt, ohne viel zu erklären. Pillion ist schrill, verspielt, mutig – ein Filmereignis ganz eigener Art und eine Überraschung der Filmfestspiele von Cannes 2025.

    1. The Diary of a Teenage Girl (2015)

    In dieser ebenso verstörenden wie einfühlsamen Coming-of-Age-Geschichte spielt Alexander Skarsgård den gutaussehenden, aber unreifen Monroe – den Freund der Mutter der 15-jährigen Minnie (Bel Powley), mit der er eine Affäre beginnt. Die Handlung wird aus der Perspektive eben dieser Minnie erzählt, die ihren sexuellen und künstlerischen Selbstfindungsprozess in einem Tagebuch dokumentiert. Marielle Heller schafft es, die Abgründe einer missbräuchlichen Beziehung ohne Voyeurismus, dafür mit großer emotionaler Präzision auszuloten. Alexander Skarsgårds Figur ist dabei kein plumper Bösewicht, sondern als deutlich profanere Bedrohung angelegt. Gerade in der moralischen Schwebe liegt die Stärke von The Diary of a Teenage Girl – einem Film, der seine weibliche Hauptfigur verstehen will, ohne zu verharmlosen, was sie erlebt.

    Alexander Skarsgårds beste Filme und Serien im Streaming-Überblick: 10 Rollen zwischen Verführung, Verstörung und Grenzüberschreitungen

    Die untenstehende Liste enthält unsere Film- und Serienempfehlungen zu Alexander Skarsgård – zusammen mit Informationen zu allen aktuellen Streaming-Möglichkeiten.

  • Alle Filme und Serien von „Daredevil“: Das ist die richtige Reihenfolge

    Alle Filme und Serien von „Daredevil“: Das ist die richtige Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Er trägt rot, kämpft blind und bewegt sich irgendwo zwischen Schuld und Gerechtigkeit: Daredevil gehört zu den faszinierendsten Figuren im Marvel-Universum. Anders als klassische MCU-Helden wie Iron Man (2008) oder Doctor Strange (2016) ist Matt Murdock kein strahlender Retter, sondern ein verletzlicher Antiheld, der sich mit bloßen Fäusten durch die dunklen Ecken New Yorks kämpft. Statt Hochglanz und Heldenpathos bekommst du hier düstere Moralfragen, Straßenschlachten und eine Menge innere Zerrissenheit. Vom missverstandenen Kinodebüt über die gefeierte Netflix-Serie bis hin zur neuen MCU-Rückkehr bietet das Daredevil-Universum eine bemerkenswert abwechslungsreiche Entwicklung. Diese Liste zeigt die richtige Reihenfolge.

    1. Daredevil (2003)

    Bevor Superheldenfilme als Prestige galten, war Daredevil aus dem Jahr 2003 eher ein wilder Genre-Mix aus Pathos, Rache und CGI. Ben Affleck spielt Matt Murdock als tragische Figur mit Wut im Bauch, Sonnenbrille im Gesicht und einem Faible für dramatische Dachkanten. Jennifer Garner als Elektra und Colin Farrell als überdrehter Bullseye liefern solide Genre-Kost, doch wirklich rund wirkt das alles selten. Der Film schwankt zwischen düsterem Ton und comichaften Übertreibungen, was ihm bis heute einen gewissen Retro-Charme verleiht. Kritisch betrachtet ist er inkonsequent, aber als Zeitzeugnis der Pre-MCU-Ära bleibt er interessant.

    2. Marvel’s Daredevil (2015–2018)

    Mit der Netflix-Serie erlebte Matt Murdock ein fulminantes Comeback - und das auf eine deutlich ernstere, erwachsenere Weise. Charlie Cox verleiht dem blinden Anwalt aus Hell’s Kitchen Tiefe und Zerrissenheit, ohne auf klassische Superheldenposen zu setzen. Stattdessen sehen wir einen Mann, der nachts gegen Korruption kämpft und tagsüber versucht, im Rechtssystem Gerechtigkeit zu finden. Marvel’s Daredevil überzeugt durch intensive Kampfszenen, starke Antagonisten wie Wilson Fisk und eine dichte Atmosphäre, die eher an ein Crime-Drama als an einen Marvel-Titel erinnert. Staffel 2 bringt Elektra und den Punisher ins Spiel, Staffel 3 vertieft Matts innere Konflikte. Wenn du The Punisher oder Jessica Jones mochtest, wirst du hier fündig. Im Vergleich zum Kinofilm von 2003 wirkt Marvel’s Daredevil deutlich fokussierter, reifer und emotional vielschichtiger - ein Neustart, der Matt Murdock endlich die Tiefe verleiht, die ihm zuvor gefehlt hat.

    3. Marvel’s The Defenders (2017)

    In diesem Mini-Crossover treffen vier Straßenhelden aufeinander, um gemeinsam New York vor der mysteriösen Organisation „The Hand“ zu schützen. Neben Daredevil sind auch Jessica Jones, Luke Cage und Iron Fist dabei -  jede Figur bringt ihren eigenen Stil, ihre Vergangenheit und ihr Temperament mit. Dadurch entsteht eine Dynamik, die nicht nur für Spannung sorgt, sondern auch für überraschend viel Humor. Du bekommst hier kein klassisches Team-up à la Avengers, sondern eine Serie, die Konflikte zulässt und von Reibung lebt. Besonders Charlie Cox als Daredevil gibt der Geschichte emotionale Tiefe, wenn er zwischen Pflicht und Selbsterhaltung balanciert. The Defenders funktioniert als kompaktes Zwischenstück im größeren Netflix-Marvel-Kosmos und lohnt sich besonders, wenn du alle Figuren vorher kennst. Nach dem intensiven Solo-Trip in Daredevil fühlt sich das Crossover an wie ein kurzer Ausflug in ein größeres Universum - weniger fokussiert, aber dafür mit spannender Gruppendynamik und frischen Reibungspunkten.

    4. Daredevil: Born Again (2025)

    Nach Jahren der Netflix-Ära kehrt Matt Murdock offiziell ins MCU zurück - mit Charlie Cox in der Hauptrolle und Vincent D’Onofrio erneut als Wilson Fisk. Daredevil: Born Again knüpft tonal an die düstere Ästhetik der Vorgängerserie an, bleibt aber erzählerisch offen für neue Entwicklungen. Die Serie verspricht mehr als nur Nostalgie: Sie zeigt einen Helden, der tief erschüttert ist, der sich neu erfinden muss und dabei erneut gegen Korruption, Gewalt und seine eigenen Grenzen kämpft. Der Ton bleibt erwachsen, die Konflikte vielschichtig, und die Action wirkt noch physischer als zuvor. Während The Defenders noch stark auf Team-Konflikte setzte, rückt Born Again Matt Murdock wieder ins Zentrum und konfrontiert ihn mit neuen Gegnern, alten Dämonen und der Frage, wer er nach all dem überhaupt noch ist.

  • Die acht besten Filme mit Lindsay Lohan

    Die acht besten Filme mit Lindsay Lohan

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Kaum eine Schauspielerin hat die 2000er-Jahre so geprägt wie Lindsay Lohan. Sie war das Gesicht der Teenie-Komödien, das Herz so mancher Disney-Produktion und später der Beweis dafür, dass Talent auch im Chaos nicht untergeht. Mit dem Kinostart von Freakier Friday ist Lohan zurück, und das auf eine Weise, die zeigt, wie viel Charisma sie immer noch mitbringt. Im Vergleich zu anderen Filmreihen wie High School Musical (2006) oder Plötzlich Prinzessin (2001) haben ihre Rollen oft mehr Biss, mehr Eigensinn und dafür weniger glatte Disney-Perfektion. Während andere junge Stars ihren Karriereplan sauber abgestimmt haben, wirkte bei Lohan vieles impulsiver, aber gerade deshalb auch mutiger. Diese Liste zeigt, warum viele sie nie vergessen haben, und welche ihrer Filme bis heute hängen bleiben.

    1. Girls Club - Vorsicht bissig! (2004)

    Wenig Filme haben den Highschool-Kanon so geprägt wie dieser. Girls Club ist mehr als eine Teenie-Komödie, es ist förmlich ein popkultureller Meilenstein. Lindsay Lohan spielt Cady Heron mit genau dem richtigen Mix aus Naivität, Beobachtungsgabe und wachsender Selbstsicherheit. Das Drehbuch von Tina Fey ist messerscharf, die Sprüche sind längst in den Sprachgebrauch übergegangen, und die „Plastics“ wurden zu einem Archetyp. Wenn du Filme wie Clueless oder 10 Dinge, die ich an dir hasse liebst, dann ist das hier Pflichtprogramm. Lohan war nie präziser als hier - und selten war ein Teenagerfilm so klug, witzig und relevant wie dieser. Auch Jahre später wirkt der Film erstaunlich frisch und hat Generationen von Teenie-Komödien beeinflusst. Wer sich jemals in einer neuen Schulklasse behaupten musste, findet hier eine überzeichnete, aber treffende Version dieser Erfahrung.

    2. Ein Zwilling kommt selten allein (1998)

    Lindsays Durchbruch als Kinderdarstellerin ist bis heute beeindruckend. In gleich zwei Rollen - Hallie und Annie - zeigt sie, wie viel Ausdruck, Timing und Persönlichkeit in ihr steckt. Das Disney-Remake Ein Zwilling kommt selten allein basiert auf „Das doppelte Lottchen“ von Erich Kästner, funktioniert aber komplett auf eigenen Beinen. Was den Film so besonders macht, ist nicht nur die charmante Geschichte, sondern wie spielerisch Lohan die beiden Schwestern unterscheidet. Wer bei Die Vermählung ihrer Eltern geben bekannt aus den 1960ern nostalgisch wird, findet hier die moderne, nicht minder liebenswerte Version. Ein Familienfilm, der echte Wärme transportiert, und das ganz ohne Kitsch. Gerade im Vergleich zu heutigen Kinderfilmen wirkt die über zweistündige Inszenierung angenehm ruhig, aber nie langweilig. Im Gegensatz zu Girls Club wirkt Lohan hier noch ungeschliffen, aber gerade das macht den Charme der Doppelrolle aus. Man spürt förmlich, wie viel Spielfreude sie schon als Kind mitgebracht hat. 

    3. Freaky Friday - Ein voll verrückter Freitag (2003)

    Body-Swap-Filme gibt es viele, aber nur wenige funktionieren so gut wie Freaky Friday. Das liegt vor allem an der Chemie zwischen Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis. Sie spielen Mutter und Tochter, die durch einen magischen Zufall die Körper tauschen und plötzlich die Welt der anderen verstehen müssen. Klingt bekannt? Klar, aber selten wurde es so lebendig, pointiert und berührend erzählt. Wenn du Big oder 17 Again mochtest, wirst du dich hier bestens aufgehoben fühlen. Für Lohan war dieses 97-Minuten-Werk der Übergang vom Kinderstar zur ernstzunehmenden Hauptdarstellerin, denn sie spielt nicht nur charmant und frech, sondern auch erstaunlich nuanciert. Anders als in Ein Zwilling kommt selten allein, wo Lohan zwei ähnliche Rollen spielt, muss sie hier mit Jamie Lee Curtis eine echte Gegenspielerin auf Augenhöhe meistern und wächst sichtlich daran.

    4. Georgias Gesetz (2007)

    Dieser knapp zweistündige Film zeigt Lohan in einem ganz anderen Licht. Keine Glitzerwelt, keine Teenie-Allüren, stattdessen aber ein gebrochener Charakter, der bei der strengen Großmutter (gespielt von Jane Fonda) unterkommt. Die Geschichte ist ruhiger, kantiger, und sie verlangt Lohan deutlich mehr ab. Hier wirkt sie verletzlich und wütend und dadurch besonders nahbar. Der Film selbst wurde von der Kritik gemischt aufgenommen, aber Lindsays Darstellung in Georgias Gesetz wurde oft als einer der stärksten Punkte gelobt. Für Fans von Klassikern wie Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa, ist dies ein Film mit ähnlich ruhigen und ernsten Tönen. Inmitten der familiären Spannungen entfaltet sich eine stille, aber eindrucksvolle Geschichte über Selbstachtung und Verantwortung. Besonders stark sind die Szenen zwischen Lohan und Fonda, in denen zwei Generationen auf Augenhöhe aneinandergeraten und daran wachsen. Im Gegensatz zu den leichteren Komödien wie Freaky Friday oder Girls Club zeigt Lohan hier eine verletzliche Seite, die man so bisher kaum von ihr kannte.

    5. Herbie Fully Loaded - Ein toller Käfer startet durch (2005)

    Ein sprechender VW-Käfer? Klingt schräg, ist aber genau der Stoff, aus dem Disney-Magie gemacht ist. Lohan spielt in Herbie Fully Loaded eine junge Frau mit Benzin im Blut, die unverhofft ins Rennfieber zurückgezogen wird, unterstützt von einem Auto mit eigener Persönlichkeit. Es ist ein leichter, verspielter Film, der sich selbst nicht zu ernst nimmt, aber trotzdem funktioniert. Besonders, wenn man auf charmante Reboots wie Alvin und die Chipmunks oder Speed Racer steht. Lohan zeigt hier, wie mühelos sie auch in familienfreundlichem Popcornkino glänzen kann, und das ganz ohne Klischees zu bedienen. Wer klassische Disney-Filme wie Ein toller Käfer kennt, wird hier viele Anspielungen und liebevolle Updates entdecken. Es ist ein Familienfilm mit Oldschool-Charme, der dennoch nicht altmodisch wirkt, vor allem dank Lohan als sympathischer Hauptfigur. Im Gegensatz zu Georgias Gesetz ist das hier wieder klassisches Wohlfühlkino – leicht, verspielt, ohne seelische Schwere.

    6. Liz & Dick (2012)

    Die Legende Elizabeth Taylor zu spielen ist wahrlich keine kleine Sache. In diesem Biopic wagt Lohan jedoch genau das und stürzt sich mit vollem Einsatz in die Rolle. Die dramatische Beziehung zu Taylors On-Off-Ehemann Richard Burton wird zwar als glamouröses, aber auch gleichzeitig toxisches Hin und Her inszeniert, natürlich inklusive ihrer Ehen, Trennungen und dem allzu zerstörerischen öffentlichem Drama. Der Film selbst hat seine Schwächen, das steht außer Frage. Aber Lohan muss man zugestehen, dass sie alles gibt - mal stilvoll, mal wiederum am Rand des Exzesses. Für alle, die sie nur aus ihren Jugendrollen kennen, ist Liz & Dick ein spannender Perspektivwechsel, der zwar nicht perfekt, aber dafür mutig daherkommt. Verglichen mit der Leichtigkeit von Herbie oder dem Witz in Girls Club ist Liz & Dick fast schon ein Drahtseilakt. Lohan geht ein Risiko ein und lässt den Schutz der Teenierollen endgültig hinter sich.

    7. Bekenntnisse einer Highschool-Diva (2004)

    Bekenntnisse einer Highschool-Diva ist vielleicht nicht so berühmt wie Girls Club, hat aber seine ganz eigene Energie. Lohan spielt eine exzentrische, kreative Teenagerin, die unbedingt Schauspielerin werden will und dabei über so ziemlich jedes Klischee stolpert, das das Genre zu bieten hat. Klingt nach leichter Kost? Ist es auch - aber auf eine charmante, unaufgeregte Art. Für Fans von Camp Rock oder Ella - Verflixt & Zauberhaft bietet der Film eine ähnlich verspielte Mischung aus Musik, Drama und Selbstfindung. Lohan zeigt hier erneut, wie sehr sie den Ton ihrer Generation treffen konnte, ganz ohne aufgesetzt zu wirken. Wer mit dem Disney Channel groß geworden ist, findet hier in einer Stunde und 29 Minuten eine kleine Zeitreise mit Humor, Herz und einem Hauch Glitter. Während Girls Club gesellschaftliche Strukturen sezierte, stellt dieser Film das kreative Chaos einer Einzelnen in den Mittelpunkt. Lohan spielt verspielter als in Freaky Friday, aber man merkt: Sie hat ihren Ton inzwischen gefunden.

    8. Freakier Friday (2025)

    Und plötzlich sind sie zurück: Freakier Friday bringt Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis in fast zwei Stunden wieder zusammen und ergänzt sie um eine neue Generation. Der Körpertausch ist also nicht mehr nur Mutter-Tochter-Sache, sondern wird zur Dreiecksbeziehung der Perspektiven. Was kitschig klingen könnte, wird hier mit viel Herz und Humor umgesetzt. Der Film greift den Ton des Originals auf, aktualisiert ihn aber klug und ohne Zwang. Für Lohan ist es ein echtes Comeback, das nicht von Skandalen lebt, sondern von Spielfreude und Timing. Wer den ersten Teil liebte, wird sich hier sofort wieder wohlfühlen und vielleicht ein bisschen erwachsener schmunzeln als damals. Verglichen mit dem Original bringt Lohan hier mehr Reife und Ironie mit - sie spielt nicht nur für ein jugendliches Publikum, sondern auch für jene, die mit ihr groß geworden sind. Die Erfahrung aus Liz & Dick und Georgias Gesetz scheint durch.

  • Streaming-Tipps zum Pride Month: Die 15 besten queeren Filme der letzten zehn Jahre

    Streaming-Tipps zum Pride Month: Die 15 besten queeren Filme der letzten zehn Jahre

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Queeres Kino ist längst mehr als Nischenkultur – es ist politisch, poetisch, wütend, zärtlich, kühn und filmisch aufregend. Gerade in den letzten zehn Jahren hat sich auf der Leinwand ein bemerkenswerter Wandel vollzogen: Die Geschichten queerer Figuren sind vielfältiger, differenzierter und ästhetisch anspruchsvoller geworden.

    Zum Pride Month präsentieren wir eine kuratierte Auswahl von fünfzehn herausragenden LGBTQ-Filmen, die seit 2015 erschienen sind – mal überaus politisch oder radikal persönlich, mal emotional komplex und stilistisch brillant. Von stillen Liebesgeschichten bis zu lauten Selbstbehauptungen, von Europa über Afrika bis Lateinamerika reicht diese Liste, die queere Filmkunst in all ihrer Kraft feiert.

    Hier kommen die 15 besten queeren Filme der letzten zehn Jahre – von Platz 15 bis Platz 1:

    15. Rafiki (2018, Wanuri Kahiu)

    Inmitten einer homophoben Gesellschaft erzählt Rafiki eine ebenso farbenfrohe wie widerständige Liebesgeschichte zweier junger Frauen in Nairobi. Regisseurin Wanuri Kahiu inszeniert das Aufblühen zwischen Kena und Ziki als bittersüßen Rausch aus Farbe, Musik und Hoffnung – und als mutige politische Geste in einem Land, in dem Homosexualität kriminalisiert ist. Das Verbot des Films in Kenia machte ihn zur internationalen Sensation und zum Symbol für queere Sichtbarkeit auf dem afrikanischen Kontinent. Dabei bleibt Rafiki stets persönlich, zärtlich und lebensbejahend – ein Film, der sich gegen Repression nicht nur mit Mut, sondern auch mit Schönheit wehrt.

    14. Ungehorsam (2017, Sebastián Lelio)

    In einer orthodox-jüdischen Gemeinde Londons treffen zwei Frauen aufeinander, deren gemeinsame Vergangenheit sie nie aufgearbeitet haben – und deren Anziehungskraft sofort wieder auflodert. Ungehorsam erzählt leise, aber eindringlich vom Konflikt zwischen persönlicher Freiheit und religiöser Bindung. Rachel Weisz und Rachel McAdams brillieren in dieser doppelten Charakterstudie, die nicht nur die Dynamik von Schuld und Begehren erkundet, sondern auch einfühlsam mit der Frage umgeht, wie sich Tradition und Selbstbestimmung überhaupt miteinander vereinbaren lassen. Ein ebenso sinnlicher wie trauriger Film über die Freiheit, anders zu leben – und zu lieben. 

    13. Blue Jean (2022, Georgia Oakley)

    England, 1988: Das „Section 28“-Gesetz verbietet es Lehrer*innen, Homosexualität zu thematisieren. Blue Jean begleitet eine Sportlehrerin, die ihre sexuelle Identität geheim hält – bis eine neue Schülerin sie ungewollt zu einer folgenreichen Entscheidung zwingt. Georgia Oakley zeichnet ein präzises Bild vom inneren Spagat zwischen Anpassung und Auflehnung. Rosy McEwen als Jean trägt den Film mit stoischer Eleganz, während das toxische Klima erzkonservativer Moral Stück für Stück an die Oberfläche drängt. Die blauen Farbtöne, das kühle Licht und der zurückhaltende Score spiegeln perfekt die unterdrückte Anpannung. Ein stiller, aber kraftvoller Beitrag zum queeren Coming-of-Age-Kino.

    12. Eine fantastische Frau  (2017, Sebastián Lelio)

    Als ihre große Liebe stirbt, gerät das Leben der trans Frau Marina aus den Fugen – und Eine fantastische Frau begleitet sie mit einer bewundernswerten Balance aus Realismus und Symbolkraft. Daniela Vega spielt Marina mit zurückhaltender Intensität und macht den Schmerz und den Stolz ihrer Figur greifbar. Der Film zeigt nicht nur die institutionalisierte Gewalt, mit der trans Personen in Chile konfrontiert sind, sondern auch die Widerstandskraft queerer Identität. Sebastián Lelio inszeniert eine Geschichte der Würde, die sich zwischen Alltagsrealismus und poetischen Ausbrüchen bewegt – und zurecht den Oscar für den besten internationalen Film gewann.

    11. 120 BPM (Beats Per Minute) (2017, Robin Campillo)

    Frankreich, Anfang der 90er: Die AIDS-Krise tobt, und eine Aktivist*innengruppe von „ACT UP“ kämpft mit Kreativität, Wut und Verzweiflung um Sichtbarkeit, Medikamente und Gerechtigkeit. 120 BPM ist politisches Kino, das nie belehrend wirkt – weil es ebenso stark von Lebenslust, Liebe und Solidarität erzählt wie von Tod und Krankheit. Die Kamera tanzt, kämpft, trauert – und zeigt eine queere Gemeinschaft, die nicht nur Opfer, sondern auch treibende Kraft gesellschaftlicher Veränderung ist. Besonders intensiv: die Liebesgeschichte zwischen Sean und Nathan, die das Private im Politischen verankert.

    10. Joyland (2022, Saim Sadiq)

    Eine Familie in Lahore, ein heimlicher Job in einer Burlesque-Tanzgruppe, ein langsames Erwachen: Joyland ist das erste pakistanische Drama, das queere Liebe in den Mittelpunkt stellt – und wurde dafür im eigenen Land heftig diskutiert. Der Film nähert sich seinem Thema mit großer Sensibilität und formaler Eleganz. Besonders bemerkenswert: die komplexe Darstellung der trans Frau Biba, gespielt von Alina Khan, mit Würde und Tiefe. Zwischen Genderrollen, gesellschaftlicher Kontrolle und persönlichem Aufbegehren gelingt Sadiq ein visuell faszinierender und emotional komplexer Film über die Kraft der Sehnsucht.

    9. Große Freiheit (2021, Sebastian Meise)

    In der Nachkriegszeit wird Hans immer wieder wegen seiner Homosexualität inhaftiert – Paragraf 175 lässt ihn zum Stammgast im Gefängnis werden. Große Freiheit erzählt diese Geschichte nicht als moralisches Lehrstück, sondern als tief humanes Drama über das Recht auf ein selbstbestimmtes Dasein. Franz Rogowski spielt Hans mit wortloser Verletzlichkeit, während Georg Friedrich als Zellengenosse Viktor eine ungewöhnliche Beziehung zu ihm entwickelt. Meise bleibt formal streng, aber emotional offen – und zeigt, wie unter widrigsten Umständen Nähe möglich wird. Ein Film über Liebe im Schatten der Repression, rau, traurig und auf stille Weise romantisch.

    8. The Inspection (2022, Elegance Bratton)

    Basierend auf eigenen Erfahrungen erzählt Regisseur Elegance Bratton von einem jungen, schwulen Schwarzen, der sich den US-Marines anschließt, um den Respekt seiner Mutter zu verdienen und der Obdachlosigkeit zu entkommen. The Inspection ist ein Film über Maskulinität, Ausgrenzung und Selbstbehauptung – und darüber, was es bedeutet, irgendwo dazugehören zu wollen. Jeremy Pope brilliert in der Hauptrolle als Ellis French, der trotz Drill, Homophobie und innerer Zweifel seinen Platz erkämpft. Der Film konfrontiert militärische Härte mit emotionaler Verletzlichkeit – und fragt, ob Anerkennung wirklich jeden Preis wert ist. Kraftvoll, persönlich, mutig.

    7. Moonlight (2016, Barry Jenkins)

    Moonlight ist ein poetisches Meisterwerk über drei Lebensphasen eines schwarzen Jungen, der in einem prekären Milieu aufwächst und seine sexuelle Identität entdeckt. Barry Jenkins verbindet visuelle Sinnlichkeit mit sozialer Schärfe – aus Licht, Wasser, Blicken und Schweigen entsteht eine filmische Sprache, die zutiefst berührt. Mahershala Ali, Trevante Rhodes und Alex Hibbert tragen das stille Drama mit unglaublich eindrücklicher Präsenz. Moonlight zeigt, wie queeres Begehren auch dort existiert, wo Sprache fehlt. Der erste queere Film, der den Oscar für den besten Film gewann – zurecht.

    6. TÁR (2022, Todd Field)

    Lydia Tár – gefeierte Dirigentin, ehrgeizig, lesbisch. Doch was passiert, wenn Macht in eitle Selbstverblendung kippt? TÁR ist kein klassischer queerer Film, aber ein radikaler Beitrag zur Darstellung queerer Figuren jenseits des Opferstatus: Es ist eine Errungenschaft, dass sie mittlerweile (wieder) alles sein können – auch unsympathisch, sogar problematisch. Cate Blanchett spielt die Titelrolle mit absoluter Furchtlosigkeit: als faszinierende, irritierende, kontrollsüchtige Figur im Spannungsfeld zwischen Geniekult, Missbrauchsvorwürfen und Identitätskonstruktion. Todd Fields Film ist kühl und komplex, ein psychologisches Puzzle voller Ambiguität. Dass Lydia queer ist, ist hier nicht zentrales Thema – sondern Teil einer größeren Frage: Wer besitzt Macht, und wie hoch ist ihr Preis?

    5. Porträt einer jungen Frau in Flammen (2019, Céline Sciamma)

    Eine Malerin, eine Braut, ein abgelegenes Haus an der Küste – daraus entfaltet Céline Sciamma ein leises, visuell berauschendes Drama über weibliches Begehren, Blickregime und künstlerische Autonomie. Porträt einer jungen Frau in Flammen ist formal streng und emotional überwältigend. Ohne männliche Figuren und mit einem genauen Gespür für Blickwechsel, Schweigen und unterdrückte Leidenschaft entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die lange nachglüht. Der Film stellt queere Liebe nicht zur Diskussion – er zelebriert sie, als subversiven Akt und als Möglichkeit zu größter Nähe. Ein Kinoereignis von hypnotischer Schönheit.

    4. Queer (2025, Luca Guadagnino)

    William S. Burroughs’ autobiografischer Roman galt lange als unverfilmbar – bis Luca Guadagnino das Unmögliche wagte. Queer ist ein fiebriges, schwüles Porträt eines amerikanischen Ex-Pats im Mexiko der 1950er, der eine Obsession für einen undurchschaubaren, jüngeren Mann entwickelt. Guadagnino verwandelt Burroughs’ Text in einen visuell beeindruckenden, melancholischen Rausch aus Begehren, Paranoia und Kontrollverlust. Daniel Craig brilliert in einer komplexen Hauptrolle, während der Film zwischen Abstoßung und Anziehung zu seiner Fingur changiert. Queer ist kein Wohlfühlfilm – sondern ein literarisch aufgeladenes, ästhetisch radikales Stück Kino, das die dunklen Seiten queeren Begehrens ausleuchtet.

    3. Love Lies Bleeding (2024, Rose Glass)

    Muskeln, Blut und Lust: Love Lies Bleeding ist ein stylisher, queerer Thriller über eine Bodybuilderin und ihre Liebhaberin, die gemeinsam in eine Spirale aus Gewalt und Begehren geraten. Rose Glass kombiniert Neo-Noir-Elemente mit queerem Empowerment und einem Schuss 80s-Ästhetik. Kristen Stewart liefert eine elektrisierende Performance zwischen Verlangen und Verzweiflung, während die Kamera Körper, Schweiß und Nähe in kühne Bilder gießt. Hier wird queere Liebe nicht romantisiert – sie ist gefährlich, exzessiv, absolut. Ein filmischer Trip, der visuell und emotional unter die Haut geht.

    2. Call Me by Your Name (2017, Luca Guadagnino)

    Der Sommer flirrt, das Licht ist weich, die Gefühle stark: Call Me by Your Name erzählt von der zarten Romanze zwischen dem 17-jährigen Elio und dem älteren Oliver – voller Spannung, Scham, Lust und Melancholie. Guadagnino fängt die Atmosphäre Norditaliens mit betörender Sinnlichkeit ein, während Timothée Chalamet und Armie Hammer eine glaubwürdige und tief berührende Beziehung entwickeln. Selten war eine Ode an das erste große Begehren so kraftvoll – ein Klassiker des queeren Kinos, mit bittersüßem Finale und einem der stärksten Abschlussmonologe der Filmgeschichte.

    1. Carol (2015, Todd Haynes)

    Todd Haynes' Meisterwerk über die Liebe zwischen zwei Frauen im Amerika der 1950er ist von seltener Eleganz. Cate Blanchett als mondäne Carol und Rooney Mara als schüchterne Therese durchleben ein Geflecht aus gesellschaftlicher Konvention, heimlichem Begehren und leiser Rebellion. Ihre Liebesgeschichte entwickelt sich in Blicken, Berührungen, in dem, was nicht gesagt wird. Die Kamera von Edward Lachman fängt durch beschlagene Fensterscheiben und in sanften Farben die Unsichtbarkeit queerer Liebe in einer feindlichen Welt ein. Haynes erzählt eine große Liebesgeschichte ohne Pathos, aber mit all der Gravitas, die solche Gefühle haben können. Ein moderner Klassiker – und der beste queere Film der letzten Dekade.

    Streaming-Tipps zum Pride Month: Die 15 besten queeren Filme der letzten zehn Jahre

    Die untenstehende Liste zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern unsere 15 queeren Filmempfehlungen aktuell im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind. Happy Streaming – und happy Pride!

  • Alle romantischen Filme mit Chris Evans und wo du sie streamen kannst

    Alle romantischen Filme mit Chris Evans und wo du sie streamen kannst

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Chris Evans mag durch seine Rolle als Captain America berühmt geworden sein, doch seine größte Superkraft zeigt sich abseits des Marvel-Universums: Er bringt Herzschmerz, Charme und Tiefgang auf die Leinwand wie kaum ein anderer. Ob als selbstironischer Womanizer, verletzlicher Einzelgänger oder überforderter Ersatzvater – Evans verleiht romantischen Rollen eine Glaubwürdigkeit, die nicht nur das weibliche Geschlecht berührt.

    Seine Filmografie reicht von satirischen Teenie-Komödien über bittersüße Rom-Coms bis hin zu ernsten Beziehungsdramen. Unsere Liste zeigt dir seine schönsten romantischen Auftritte – und wo du sie streamen kannst. Für Fans von Liebesgeschichten mit Herz und Verstand ist diese Liste definitiv Pflichtprogramm.

    Nicht noch ein Teenie-Film! (2001)

    Nicht noch ein Teenie-Film! war Chris Evans’ erster Auftritt als Herzensbrecher – wenn auch als satirische Persiflage. Als arroganter Schulschwarm Jake Wyler, der aus einer Wette heraus ein Mauerblümchen zur Ballkönigin machen soll, spielt Evans eine Karikatur aller Highschool-Romanzen. Dabei zeigt er bereits in jungen Jahren sein Gespür für Timing, Ironie und Charisma. Der Film funktioniert nicht nur als Parodie auf Klassiker wie Eine wie keine, sondern auch als Frühbeweis für Evans’ romantisches Talent. Trotz aller Übertreibung entwickelt sich eine glaubwürdige Verbindung zwischen den Hauptfiguren. Evans balanciert Witz und Charme auf einem schmalen Grat – ein Vorgeschmack auf seine späteren Rollen. Für Fans ist dieser Film ein nostalgischer, witziger Rückblick mit Schmunzelgarantie.

    Voll gepunktet (2004)

    In The Perfect Score (Voll gepunktet) plant eine Gruppe Schüler, die Antworten des Tests zu stehlen – und mittendrin: Chris Evans als Kyle. Was als Heist-Komödie beginnt, entwickelt sich stellenweise zur subtilen Romanze zwischen Evans’ Figur und Francesca, gespielt von Scarlett Johansson. Ihre Chemie wirkt natürlich und unaufgesetzt, was dem Film eine sympathische emotionale Ebene verleiht. Kyle ist kein typischer Rom-Com-Protagonist, aber Evans verleiht ihm die richtige Mischung aus Coolness, Nachdenklichkeit und Charme. Die leichten romantischen Untertöne gehören zu den stärkeren Momenten der Geschichte. Der Film beweist, dass Evans auch in Ensemble-Filmen romantisch überzeugen kann. Für Fans romantischer Coming-of-Age-Stoffe mit augenzwinkerndem Tonfall durchaus sehenswert.

    Der perfekte Ex (2011)

    Der perfekte Ex markiert Chris Evans’ erste klassische Hauptrolle in einer romantischen Komödie – und was für eine! Als charmanter Musiker Colin, der sich strikt gegen Bindungen sträubt, harmoniert er perfekt mit Anna Faris’ neurotischer Protagonistin. Gemeinsam begeben sie sich auf eine nostalgische Suche nach alten Liebhabern – und stolpern dabei in eine neue Romanze. Evans brilliert mit Humor, Charme und einem Hauch Melancholie. Besonders in den stilleren Momenten zeigt er seine emotionale Bandbreite. Die Chemie mit Faris ist authentisch und voller Leichtigkeit. Der Film beweist, dass Evans nicht nur Superhelden spielen, sondern auch Herzen erobern kann – mit Schalk im Nacken und Wärme im Blick.

    Playing It Cool (2014)

    In Playing It Cool spielt Evans einen beziehungsunfähigen Drehbuchautor, der sich ausgerechnet in eine vergebene Frau verliebt. Der Clou: Während er an einer romantischen Komödie schreibt, durchlebt er selbst eine. Evans glänzt in dieser meta-erzählerischen Rolle mit Selbstironie und emotionaler Ehrlichkeit. Die Mischung aus Fantasie, realen Begegnungen und innerem Chaos ist kreativ umgesetzt. Besonders stark sind seine Monologe, in denen der Zynismus langsam von echter Sehnsucht abgelöst wird. Die Chemie mit Michelle Monaghan funktioniert trotz komplizierter Ausgangslage. Der Film zeigt, wie Evans selbst aus überspitzten Szenarien echte Emotionen herausholen kann – und wie charmant Liebesverwirrung aussehen kann, wenn sie gut gespielt ist.

    Before We Go (2014)

    Mit Before We Go feierte Chris Evans nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur sein Debüt – und das in einem leisen, dialoglastigen Liebesfilm. Als Straßenmusiker Nick trifft er auf Brooke, eine Frau, die in New York gestrandet ist. Gemeinsam streifen sie eine Nacht lang durch die Stadt, teilen Ängste, Hoffnungen und verpasste Chancen. Der häufige Vergleich mit Before Sunrise ist nicht zufällig: Auch Before We Go setzt eher auf Zwischenmenschlichkeit statt auf schnulzige Klischees. Evans zeigt hier ein neues Gesicht – als sensibler Romantiker mit Tiefgang. Die Chemie mit Alice Eve ist glaubwürdig, unaufgeregt und doch intensiv. Ein Film über Nähe, ohne Kitsch – und ein starker Beweis für Evans’ Gespür für echte Romantik.

    Begabt – Die Gleichung eines Lebens (2017)

    In Begabt – Die Gleichung eines Lebens spielt Chris Evans den liebevollen Onkel Frank, der das Sorgerecht für seine hochbegabte Nichte Mary übernommen hat. Die romantische Komponente ergibt sich leise und natürlich aus seiner Beziehung zur Lehrerin Bonnie (Jenny Slate). Evans verkörpert hier einen Mann, der zwischen Verantwortung, familiärem Druck und emotionaler Sehnsucht balanciert. Die Romanze steht nie im Vordergrund, verleiht dem Film aber zusätzliche Wärme. Ohne übertriebene Gesten zeigt Evans, wie zurückhaltend Romantik inszeniert werden kann – wenn sie ehrlich gemeint ist. Seine Darstellung ist nuanciert, glaubwürdig und rührend. Begabt zeigt, dass Liebe ein Thema mit vielen Facetten ist. Das ergreifende Werk bietet neben romantischer Tiefe auch einen subtilen, aber wirkungsvollen Blick auf elterliche Verantwortung.

    Was ist Liebe wert - Materialists (2025)

    Materialists wirft einen pointierten Blick auf die kapitalistische Datingkultur New Yorks – und zwar mit bitterbösem Witz, analytischem Scharfsinn und überraschend viel Gefühl. Regisseurin Celine Song (Past Lives) seziert in ihrem zweiten Spielfilm die Schnittstelle zwischen Romantik, Reichtum und Rollenverhalten. Im Zentrum steht eine professionelle Heiratsvermittlerin, die mit ebenso viel Strategie wie Menschenkenntnis operiert – bis ein ungewöhnliches Dreiecksverhältnis sie selbst emotional herausfordert. Die Dialoge sind präzise und entlarvend, die Figurenzeichnung nuanciert, die Inszenierung stilbewusst. Materialists ist zwar aktuell noch nicht im Stream verfügbar, aber wer sich für Filme interessiert, die zwischenmenschliche Dynamiken in Zeiten von Statusdenken und Selbstdarstellung aufdecken, sollte sich diesen Titel unbedingt vormerken.

    Wo du noch mehr Filme mit Chris Evans streamen kannst

    Du möchtest weitere Filme mit Chris Evans entdecken? Dann wirf einen Blick auf den JustWatch-Streaming-Guide! Dort kannst du gezielt nach Anbietern, Genres oder Bewertungen filtern – und dir deine persönliche Watchlist mit deinem Lieblingsschauspieler zusammenstellen. Perfekt für alle, die Herzklopfen lieber im Stream als im echten Leben erleben möchten. Unser Guide hilft dir, alle Angebote zu vergleichen, neue Favoriten zu finden und benachrichtigt dich sogar, wenn dein Wunschfilm verfügbar ist.

  • Die besten Formel-1-Filme

    Die besten Formel-1-Filme

    Markus Brandstetter

    Markus Brandstetter

    JustWatch-Editor

    Schnelle Boliden, dramatische Wendungen, Power und Erfolg: Die Formel 1 fasziniert nicht nur auf der Rennstrecke, sondern sorgt auch im Kino für das eine oder andere Highlight. Zuletzt knüpfte der Kinofilm F1 mit Brad Pitt knüpft diese Tradition an: Gedreht auf echten Strecken während Grand-Prix-Wochenenden, will er den Sport so authentisch wie möglich ins Kino bringen. 

    Mit realen Boliden und authentischem Umfeld verspricht F1 spektakulär, modern und ungewöhnlich realistisch zu werden. Dabei setzte F1 auf maximale Authentizität: Gedreht wurde unter anderem während echter Grand-Prix-Wochenenden in Silverstone und Spa. Was man sieht, sind also echte F1-Boliden, echte Strecken, echter Rennsport – eingefangen mit Hollywood-ÄsthetikGrund genug, einen Blick auf die besten Formel-1-Filme zu werfen – von Klassikern über Dokumentationen bis hin zu ungewöhnlichen Adaptionen.

    Rush – Alles für den Sieg (2013)

    2013 brachte Ron Howard mit  Rush – Alles für den Sieg einen der packendsten Formel-1-Filme ins Kino. Das Drehbuch von Peter Morgan (The Queen) und die Musik von Hans Zimmer tragen zur Intensität bei. Erzählt wird die Rivalität zwischen James Hunt (Chris Hemsworth) und Niki Lauda (Daniel Brühl) während der Saison 1976. Besonders eindrücklich ist die Darstellung von Laudas Unfall auf dem Nürburgring. Der Film kontrastiert zwei völlig unterschiedliche Charaktere und verknüpft authentische Rennszenen mit emotionalem Drama. Rush gilt als gelungene Mischung aus Spannung, Realismus und Hollywood-Inszenierung – ein Film, der Motorsportgeschichte mitreißend aufbereitet und längst als moderner Klassiker gilt.

    Grand Prix (1966)

    John Frankenheimers Grand Prixaus dem Jahr 1966 gilt als Meilenstein des Rennkinos. Der Film erzählt eine fiktive Saison, in der James Garner die Hauptrolle übernimmt. Gedreht wurde auf Originalstrecken wie Monaco, Spa, Monza und Clermont-Ferrand. Authentizität stand im Vordergrund: echte Fahrer, echte Teams und aufwendige Rennaufnahmen prägen das Bild. Besonders bahnbrechend waren die Kameraarbeit, das Sounddesign und die Verwendung der Split-Screen-Technik. Drei Oscars, darunter für Schnitt und Ton, unterstreichen die filmische Bedeutung. Grand Prix vermittelt eindrucksvoll die Atmosphäre einer Epoche, in der Motorsport gefährlicher und unmittelbarer wirkte als heute, und bleibt ein unverzichtbarer Klassiker.

    Senna (2010)

    2010 erschien Asif Kapadias Dokumentation  Senna, die ausschließlich aus Archivmaterial zusammengesetzt ist. Der Film zeigt den Aufstieg Ayrton Sennas, seine größten Erfolge und seinen tragischen Unfalltod 1994. Interviews, private Aufnahmen und originale Rennszenen verleihen der Doku eine außergewöhnliche Intensität, da sie ohne Sprecher auskommt. Die Bilder sprechen für sich und lassen Senna als charismatischen, ehrgeizigen und spirituellen Menschen lebendig werden. Neben spannenden Rennsequenzen liefert die Doku intime Einblicke in Sennas Persönlichkeit. Senna wird nicht nur als Sportfilm geschätzt, sondern auch als bewegendes Porträt eines Ausnahmetalents, das bis heute weltweit verehrt wird und Motorsportgeschichte geprägt hat.

    Michel Vaillant – Jeder Sieg hat seinen Preis (2003)

    Michel Vaillant – Jeder Sieg hat seinen Preis basiert auf der gleichnamigen französischen Comicreihe und kam 2003 ins Kino. Regie führte Louis-Pascal Couvelaire. Im Zentrum steht das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, bei dem Michel Vaillant und sein Team gegen ein gegnerisches Team antreten, das zu Sabotage und Entführung greift. Der Film kombiniert Action, Thriller-Elemente und stilisierte Rennszenen. Optisch überzeugt er durch Tempo und dynamische Inszenierung, bleibt aber bewusst überdreht. Obwohl kein großer Erfolg an den Kinokassen, hat der Film seinen Platz als eigenwillige, charmante Abwandlung des klassischen Rennfilm-Genres gefunden und spricht besonders Fans von Comics und französischem Kino an.

    Ferrari (2023)

    Michael Manns  Ferrari  (2023) verfilmt das Leben des Rennsportpioniers Enzo Ferrari, mit Fokus auf das Jahr 1957. Adam Driver verkörpert den Gründer der legendären Automarke, Penélope Cruz spielt seine Frau Laura. Die Handlung beleuchtet eine Zeit existenzieller Krisen: wirtschaftliche Probleme, private Spannungen und der Druck, bei der Mille Miglia erfolgreich zu sein. Rennszenen treten in den Hintergrund, während Charakterzeichnung und Dialoge dominieren. Kritiken waren gemischt, doch das Biopic punktet mit stilvoller Inszenierung und differenzierter Darstellung. Ferrari ist kein klassischer Formel-1-Film, sondern eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Persönlichkeit, Ehrgeiz und Tragik – ein Werk für Biopic- und Motorsportinteressierte gleichermaßen.

    Driven (2001)

    Renny Harlins Driven erschien 2001 und spielt in einer fiktiven US-Kart-Serie, weist jedoch deutliche Parallelen zur Formel 1 auf. Sylvester Stallone übernimmt die Rolle eines erfahrenen Ex-Fahrers, der einem jungen Kollegen als Mentor dient. Neben ihm sind Til Schweiger, Burt Reynolds und weitere Darsteller zu sehen. Der Film gilt als Flop: Kritiker bemängelten übertriebene Action und unrealistische Rennszenen. Dennoch bietet Driven spektakuläre Bilder und den unverkennbaren Pathos Stallones. Heute wird er als überzeichnetes Relikt der frühen 2000er betrachtet. Trotz seiner Schwächen liefert er temporeiche Unterhaltung und bleibt ein Beispiel dafür, wie Hollywood Motorsport auf seine Weise interpretiert.

    Schumacher (2021)

    Die Netflix-Dokumentation  Schumacher aus dem Jahr 2021 zeichnet das Leben des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher nach. Gezeigt werden seine Anfänge im Kartsport, seine größten Erfolge in der Formel 1 und die Tragödie seines Skiunfalls 2013. Neben umfangreichem Archivmaterial kommen Ehefrau Corinna, die Kinder Gina-Maria und Mick sowie Weggefährten wie Jean Todt, Damon Hill und Sebastian Vettel zu Wort. Der Film beleuchtet Schumacher als ehrgeizigen, disziplinierten, aber auch gefühlvollen Menschen. Kritisiert wurde, dass manche Kontroversen ausgespart bleiben. Dennoch gilt Schumacher als berührendes Porträt, das den Menschen hinter der Legende sichtbar macht und Motorsportgeschichte mit persönlicher Tragik verbindet.

    F1 (2025)

    Der neueste Film im Formel-1-Rennstall ist F1, produziert von Apple in enger Zusammenarbeit mit der echten Formel 1. Niemand Geringerer als Hollywood-Superstar Brad Pitt übernimmt die Hauptrolle. Er spielt keinen Fahrer im Zenit seiner Karriere, sondern einen, dessen beste Tage längst vorbei sind. Für das fiktive Team APXGP kehrt er dennoch zurück auf die Strecke, um einem jungen Kollegen als Mentor zur Seite zu stehen. Gedreht wurde während realer Grand-Prix-Wochenenden, unter anderem in Silverstone und Spa. Echte Boliden, echte Strecken und packende Inszenierung verbinden sich hier zu einem authentischen, modernen Rennspektakel. . Sehenswert ist der Film vor allem für alle, die Motorsport realistisch und gleichzeitig in großer Hollywood-Inszenierung erleben wollen.

  • Verliebt, verbunden, verwirrt: 10 Filme über Liebesdreiecke – und wo man sie streamen kann

    Verliebt, verbunden, verwirrt: 10 Filme über Liebesdreiecke – und wo man sie streamen kann

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Das Liebesdreieck ist eine der ältesten Erzählkonstellationen des Kinos – und doch erlebt es gerade eine Renaissance: mal als Klassenanalyse, mal als Körperstudie, mal als melancholische Komödie.

    In Was ist Liebe wert – Materialists etwa, der im August in die deutschen Kinos kommt, spielt Dakota Johnson eine Partnervermittlerin in New York zwischen zwei Männern: ihrem mittellosen Exfreund (Chris Evans) und einem schwerreichen Klienten (Pedro Pascal).

    Grund genug, einen Blick auf die zehn besten Filme zu werfen, in denen das emotionale Tauziehen zwischen drei Menschen im Zentrum steht. Ob klassisch romantisch, moralisch vertrackt oder erotisch aufgeladen – diese Werke erzählen, wie Liebe zerreißt, verbindet und Grenzen überschreitet.

    Wie ein einziger Tag (2004)

    Basierend auf Nicholas Sparks’ Bestseller erzählt Nick Cassavetes die Geschichte von Allie (Rachel McAdams) und Noah (Ryan Gosling), deren Sommerromanze durch gesellschaftliche Zwänge endet – bis sie Jahre später, inzwischen verlobt mit Lon (James Marsden), wieder aufeinandertreffen. Das Liebesdreieck lebt hier von romantischer Überhöhung und nostalgischer Melancholie. Die Frage, wer der „richtige“ Mann ist, wird zum emotionalen Prüfstein für Allie – und für das Publikum.

    Das Dreiecksverhältnis in Wie ein einziger Tag ist nicht subversiv oder erotisch aufgeladen, sondern zutiefst romantisch – und deshalb für viele eines der bewegendsten Beispiele seines Genres.

    Zeit der Unschuld (1993)

    Newland Archer (Daniel Day-Lewis) ist ein aufstrebender Anwalt im New York des 19. Jahrhunderts, verlobt mit der braven May (Winona Ryder). Als jedoch ihre Cousine Ellen Olenska (Michelle Pfeiffer), eine gesellschaftlich geächtete, aber faszinierende Frau, zurückkehrt, beginnt ein gefährlich stilles Ringen um Gefühle und Konventionen.

    Martin Scorsese zeichnet in seinem vielleicht sinnlichsten Film eine Welt, in der der leiseste Blick mehr aussagt als Worte. Das Dreieck wird zur Studie sozialer Zwänge und emotionaler Unterdrückung. Zeit der Unschuld beeindruckt durch seine Ausstattung, seinen psychologischen Feinsinn und Day-Lewis’ nuanciertes Spiel.

    Passages (2023)

    Mitten in Paris inszeniert Ira Sachs ein intimes Drama um den narzisstischen Filmemacher Tomas (Franz Rogowski), der in einer offenen Ehe mit Martin (Ben Whishaw) lebt – bis er sich auf eine Affäre mit Agathe (Adèle Exarchopoulos) einlässt. Was zunächst wie ein Seitensprung wirkt, entwickelt sich in Passages zu einer komplexen Dynamik: Tomas ist zerrissen zwischen der emotionalen Stabilität mit Martin und der körperlichen Anziehung zu Agathe. 

    Sachs zeigt die Abgründe eines Menschen, der liebt, benutzt und zerstört – oft alles zugleich. Das Dreiecksverhältnis entfaltet sich weniger als romantische Option denn als existenzielles Dilemma, in dem Begehren und Selbstsucht einander verschlingen. Durch die nüchterne, fast dokumentarische Bildsprache entsteht ein klaustrophobisches (Beinahe-) Kammerspiel über die Grausamkeiten, die intime Beziehungen mit Narzissten mit sich bringen können.

    Die Reifeprüfung (1967)

    Kaum vom College zurück, wird Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) von der verführerischen Mrs. Robinson (Anne Bancroft) in eine Affäre verwickelt – bis er sich in deren Tochter Elaine (Katharine Ross) verliebt. Was wie eine absurde Konstellation beginnt, entwickelt sich zu einer bitteren Satire auf bürgerliche Heuchelei, Sexualmoral und Generationskonflikte. Das Liebesdreieck dient Nichols als erzählerischer Katalysator für eine Jugend, die sich von den Werten der Eltern abwendet – ohne genau zu wissen, wohin.

    Visuell einflussreich, musikalisch unvergesslich (Simon & Garfunkel!) und bis heute klug – Die Reifeprüfung ist ein Meilenstein, weil das Dreieck hier mehr ist als romantisches Dilemma: Es wird zum Symbol für gesellschaftliche Zwänge und individuelle Fluchtversuche.

    Die Nacht vor der Hochzeit (1940)

    Tracy Lord (Katharine Hepburn) steht kurz vor ihrer zweiten Hochzeit, als ihr erster Ehemann Dexter (Cary Grant) samt Klatschreporter Mike (James Stewart) auf der Bildfläche erscheint. Bald ist klar: Drei Männer buhlen – mehr oder weniger subtil – um die kluge, stolze Heldin. Cukors Screwball-Komödie vereint Witz, Charme und gesellschaftliche Satire. Das Liebesdreieck ist dabei eher ein Tanz als ein Drama – einer, in dem Tracy stets die Führung behält.

    Was Die Nacht vor der Hochzeit besonders macht: Es ist kein Drama über Besitzansprüche, sondern über Selbstbestimmung.

    Past Lives (2023)

    In Past Lives erzählt Celine Song, die sich nun mit Materialists erneut einem Liebesdreieck widmet, eine melancholische Liebesgeschichte über Zeit, Identität und verpasste Möglichkeiten. Greta Lee spielt Nora, die als Kind mit ihrer Familie von Korea nach Kanada emigriert. Jahre später trifft sie ihren einstigen Jugendfreund Hae Sung (Teo Yoo) wieder – während sie längst mit einem anderen, Arthur (John Magaro), verheiratet ist.

    Das Dreieck ist hier nicht geprägt von Affären oder Untreue, sondern von emotionaler Tiefe und stiller Sehnsucht. Der Film fragt, was hätte sein können – und was es bedeutet, sich für ein Leben entschieden zu haben, obwohl ein anderes weiter in uns fortlebt.

    Der schlimmste Mensch der Welt (2021)

    Julie (Renate Reinsve), Anfang dreißig, sucht nach sich selbst – in ihrem Studium, in der Arbeit, vor allem aber in der Liebe. In zwölf Kapiteln begleitet Regisseur Joachim Trier (Oslo, 31. August) eine Frau zwischen zwei Männern: dem älteren Comicautor Aksel (Anders Danielsen Lie) und dem ungebundenen, jüngeren Eivind (Herbert Nordrum).

    Das Liebesdreieck ist hier Ausdruck eines inneren Aufbruchs. Julie liebt beide Männer auf unterschiedliche Weise, doch mehr noch hadert sie mit sich selbst. Durch seine poetische Struktur, lakonischen Humor und die brillante Hauptdarstellerin wird Der schlimmste Mensch der Welt zu einem bewegenden Drama über den urbanen Zeitgeist.

    Das Appartement (1960)

    C.C. Baxter (Jack Lemmon) ist ein kleiner Angestellter, der sich Vorteile im Unternehmen erhofft, indem er Vorgesetzten seine Wohnung für deren Affären überlässt. Doch als er sich selbst in die charmante Fahrstuhlführerin Fran (Shirley MacLaine) verliebt – und erfährt, dass sie ausgerechnet mit seinem verheirateten Chef liiert ist –, beginnt ein zarter, tragikomischer Machtkampf um Herz und Würde.

    Billy Wilder inszeniert das Liebesdreieck mit bitterem Humor und zutiefst menschlicher Wärme. Anders als in vielen romantischen Dreiecken ist hier der Außenseiter der Sympathieträger, der stille Held. Das Besondere an Das Appartement liegt in seinem Ton: Tragik, Komik und Romantik greifen ineinander. Die Dreiecksbeziehung wird nicht erotisch aufgeladen, sondern als Spiegel einer kaputten Arbeitswelt dargestellt – und Fran steht sinnbildlich zwischen Anpassung und Befreiung.

    Casablanca (1942)

    Kaum ein Film hat das romantische Dreiecksdrama so stilbildend geprägt wie Casablanca. Inmitten des Zweiten Weltkriegs treffen sich in Marokko der melancholische Barbesitzer Rick (Humphrey Bogart), seine ehemalige große Liebe Ilsa (Ingrid Bergman) und deren Widerstandskämpfer-Ehemann Victor Laszlo (Paul Henreid) wieder.

    Was folgt, ist ein moralisches wie emotionales Drama: Rick liebt Ilsa noch immer, doch sie ist nun an einen anderen gebunden – und der braucht Ricks Hilfe zur Flucht. Die Dreieckskonstellation wird hier zum Prüfstein von Loyalität, Selbstlosigkeit und politischem Idealismus. Regisseur Michael Curtiz gelingt ein Klassiker, der Gefühl und Haltung miteinander verbindet.

    Challengers (2024)

    In Challengers folgt Regisseur Luca Guadagnino (Call Me by Your Name) drei Tennisprofis, deren Leben über Jahre hinweg miteinander verwoben bleibt. Zendaya spielt Tashi, einstiges Nachwuchstalent, nun Trainerin ihres Ehemannes Art (Mike Faist), der sich im sportlichen wie emotionalen Tief befindet. Als er bei einem Kleinturnier auf seinen früheren Freund Patrick (Josh O’Connor) trifft – ebenfalls Ex von Tashi – bricht ein altes Spannungsverhältnis wieder auf.

    Das Liebesdreieck zwischen Tashi, Art und Patrick wird nicht durch Romantik, sondern durch Begehren, Ehrgeiz und (sexuelle) Macht definiert. Guadagnino verschränkt körperliche und emotionale Spannung mit schweißtreibenden Match-Szenen, durchzogen von homoerotischer Anziehung und Techno-Klängen von Trent Reznor und Atticus Ross. „Challengers“ ist ein filmisches Kraftspiel über das Wollen, das Haben und das Verlieren – und beantwortet die Frage, wer eigentlich wen liebt, nie eindeutig, sondern bleibt immer faszinierend offen. 

    Verliebt, verbunden, verwirrt: 10 Filme über Liebesdreiecke – und wo man sie streamen kann

    Die untenstehende Liste zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern unsere Empfehlungen zu Filmen über Liebesdreiecke derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

  • Die zehn teuersten Kinofilme aller Zeiten (ohne Berücksichtigung der Inflation)

    Die zehn teuersten Kinofilme aller Zeiten (ohne Berücksichtigung der Inflation)

    Oliver Baumgarten

    Oliver Baumgarten

    JustWatch-Editor

    Wollen uns Filme in vergangene oder fantastische Welten transportieren, kann ihre Produktion enorme Summen kosten. Wir haben für Euch die zehn teuersten Filme aller Zeiten zusammengestellt. Da niemand die Filmstudios verpflichtet, ihre Produktionskosten auf den Cent genau zu veröffentlichen, bewegt sich ein Teil dieser Liste ohne Frage im Bereich der Spekulationen. Trotzdem faszinieren diese bei Wikipedia als „offiziell anerkannte Zahlen” zusammengestellten Ergebnisse.

    Wenig überraschend stammen die zehn teuersten Filme aller Zeiten aus den USA. Während eine Hälfte von ihnen Comicverfilmungen ausmacht, besteht die andere Hälfte aus Beiträgen zu Franchises. Wer Lust hat, sich genau anzuschauen, für welche Art von Spektakel Hollywood das meiste Geld in die Hand genommen hat, kann in unserem Guide herausfinden, auf welchen Portalen die Filme gestreamt werden.

    10. Ant-Man and the Wasp: Quantumania (2023)

    Platz zehn belegt interessanterweise ein Film, der zu den wenigen Marvel-Adaptionen gehört, die an den internationalen Kinokassen eher enttäuschten. Dieser dritte Film rund um den Ant-Man-Helden und Film Nummer 31 im Marvel-Universum soll rund 330 Mio. Dollar gekostet haben. Das Budget erlaubte ein großes Staraufgebot. Neben Paul Rudd und Evangeline Lilly in den Titelrollen sind u.a. auch Michael Douglas, Michelle Pfeiffer und Bill Murray dabei. Für die Fantasiewelt des Quantenraums, in den die Hauptfiguren abtauchen, schuf das Team um Regisseur Peyton Reed für die Lauflänge von 125 Minuten gigantische digitale Plateaus, fremde Wesen und Welten. Definitiv also ein idealer Film für Fans schriller und actionreicher Sci-Fi-Universen. Allerdings schadet es nicht, sich in der Marvel-Welt gut auszukennen, denn Quantumania setzt durchaus mehr Vorwissen voraus als viele andere Filme wie etwa Avengers 2: Age of Ultron (2015).

    9. Avatar 2: The Way of Water (2022)

    Die Produktionskosten der Fortsetzung von Avatar – Aufbruch nach Pandora (2009), eines der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, werden auf mindestens 350 Mio. Dollar geschätzt. Regisseur James Cameron setzte erneut darauf, besonderes Augenmerk auf perfekte immersive Effekte der 3D-Technologie zu legen. Ein Schwerpunkt des satte 192 Minuten dauernden Films liegt in der Kreation einer aufwändigen Unterwasserwelt, in der sich die Figuren bewegen. Insbesondere dank eines komplexen Motion-Capture-Verfahrens gelangen auf diese Weise perfekte Bewegungseindrücke, wie sie im CGI-generierten Wasser zuvor noch nicht zu sehen waren. Dazu mischen sich aber auch reale Unterwasseraufnahmen – so wird ja kolportiert, Kate Winslet sei es bei den Dreharbeiten gelungen, ganze sieben Minuten und fünfzehn Sekunden die Luft anzuhalten. Beide, James Cameron und Kate Winslet, bewerben sich damit sehr vielversprechend dafür, „Aquawoman” zu drehen – es müsste dafür nur erstmal die Vorlage entstehen. Wie schon beim ersten Avatar-Film gilt aber auch hier: Neben Spaß an technischer Perfektion und Kino-Pomp braucht es auch eine gewisse Offenheit für esoterische Zwischentöne.

    8. Doctor Strange in the Multiverse of Madness (2022)

    Der 28. Film aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) wurde vom Superhelden-Spezialisten Sam Raimi inszeniert und soll mindestens 351 Mio. Dollar gekostet haben – also mehr oder weniger gleich viel wie Avatar 2: The Way of Water. Der 126 Minuten lange Film stellt die Fortsetzung von Doctor Strange (2016) dar, und gleichzeitig handelt es sich um eine Art Spin-off der Serie WandaVision (2021) – alles hängt ja im MCU irgendwie miteinander zusammen. Wie schon in Antman and the Wasp: Quantumania bestechen auch hier die aufwendigen Bilder eines Paralleluniversums, das in die Realwelt hineinreicht. Nur ist die Stimmung bei Sam Raimi düsterer, und der Film fühlt sich nicht so an, als sei er Teil einer abenteuerlichen Sci-Fi-Saga.

    7. Avengers 4: Endgame (2019)

    Zwei Avengers-Verfilmungen liegen mit geschätzten Produktionskosten von 356 und 365 Mio. Dollar auf den Plätzen 6 und 7. Dass sie damit bis heute als teuerste Superhelden-Filme gelten dürfen, scheint ja schon deshalb gerechtfertigt, weil bei den Avengers schließlich gleich eine ganze Vielzahl der Heldinnen und Helden aus den Einzelfilmen zum Einsatz kommen. Beliebte Figuren wie Iron Man, Thor, Hulk, Captain America, Black Widow und viele andere sorgen als Team für ein irres Spektakel. Die Figurenmenge provoziert bei so manchem einen superheldischen Overkill. Der Popularität der Avengers-Reihe tut das natürlich keinen Abbruch – im Gegenteil: Der vierte Teil Endgame hat mit seinen 181 Minuten Lauflänge weltweit rund drei Milliarden Dollar eingespielt – und das allein im Kino. Damit liegt er hinter Avatar – Aufbruch nach Pandora mit seiner finalen, vermutlich größten Held:innen-Massenschlacht an Platz zwei der einspielkräftigsten Filme – und das trotz seiner fast melancholischen Stimmung.

    6. Avengers 2: Age of Ultron (2015)

    In absolut irrem Tempo und voller spektakulärer Actionmomente jagt die enorme Starbesetzung aus u.a. Robert Downey Jr., Chris Hemsworth, Mark Ruffalo und Scarlett Johansson in diesem zweiten Avengers-Film durch eine wilde Story quer um den Globus. Die Fülle an Action und vor allem auch Schauplätzen – darunter auch der fiktive osteuropäische Staat Sokovia – machte nicht weniger als rund 3.000 digitale Effekte notwendig, die von zehn Spezialfirmen umgesetzt wurden. Ein solcher Aufwand hat seinen Preis: 365 Mio. Dollar soll der 142-minütige Film gekostet haben, der im Vergleich zu Endgame viel konventioneller als Superheldenfilm daherkommt.

    5. Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (2011)

    Auf Platz 5 liegt der älteste Film aus der Top Ten, was bedeutet, dass er längere Zeit als teuerster Film aller Zeiten gegolten hat: Es handelt sich um den vierten Teil der so erfolgreichen Piratenfilmreihe von Disney und soll 379 Mio. Dollar gekostet haben. Das Team um Regisseur Rob Marshall hat sich in diesem vierten Teil ein wenig vom CGI-Look der letzten beiden Caribbean-Filme verabschiedet und verstärkt auf üppigste Ausstattung und erlesene Originalschauplätze gesetzt – eine kostspielige Entscheidung, die aber beim Publikum hervorragend ankam. Ein 137 Minuten währendes Hochtempo-Seeräuberabenteuer mit Johnny Depp und Penélope Cruz, das weltweit über eine Milliarde Dollar eingespielt hat. Besser sind Abenteuer und Slapstick wohl selten miteinander kombiniert worden.

    4. Fast & Furious 10 (2023)

    Nichtkenner der Autorenn-Saga mag es verwirren, aber Fast & Furious 10 markiert faktisch gesehen den elften Film der Reihe. Seine Produktionskosten werden auf mindestens 379 Mio. Dollar geschätzt, womit der Film klar über dem kalkulierten Budget lag. Die hohen Kosten sind zum Teil sicherlich auf die Unstimmigkeiten zwischen Regisseur Justin Lin und Produzent und Hauptdarsteller Vin Diesel zurückzuführen, die zur Unterbrechung der Dreharbeiten geführt haben. Louis Leterrier übernahm den Regieposten von Justin Lin und hat wohl auch Änderungen am Drehbuch vorgenommen. Fast & Furious 10 nimmt in seinen 142 Filmminuten wieder etwas jenes Pompösen zurück, in das sich die Reihe zuvor gesteigert hatte, und konzentriert sich wieder mehr auf die Wurzeln. Den Fans hat das zwar gefallen, trotzdem hat der Film mit rund 714 Mio. Dollar weltweit im Kino nur die Hälfte dessen eingespielt, was der erfolgreichste Teil des Franchise, Fast & Furious 7 (2015), erzielt hatte.

    3. Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019)

    Die vielleicht legendärste Saga der Filmgeschichte findet ihr Ende – und das ließ sich Disney kolportierte 416 Mio. Dollar kosten. Als Regisseur dieses neunten und letzten Teils der Star Wars-Haupterzählung konnte erneut J. J. Abrams gewonnen werden, der somit zur vielleicht bedeutendsten kreativen Figur der dritten Trilogie wurde. Eines der konzeptionell größten Schwierigkeiten des Projekts fand sich im Vorfeld im überraschenden Tod der Schauspielerin Carrie Fisher, deren Figur Leia ursprünglich eine zentrale Funktion im Film haben sollte. J. J. Abrams und Chris Terrio schrieben nach ihrem Tod das Drehbuch um. Die Szenen, in denen Carrie Fisher im fertigen Film zu sehen sind, stammen aus Dreharbeiten zu vorangegangenen Star Wars-Filmen. Ähnlich übrigens wie auf Antman and the Wasp: Quantumania reagierte die Fangemeinde etwas reserviert: Obwohl Episode IX die Milliarden-Dollar-Grenze geknackt hat, bleibt er der einspielschwächste der dritten Trilogie – und das, obwohl er die Reise der Ur-Held:innen in der klassischen und ureigenen Star-Wars-Atmosphäre zu ende bringt.

    2. Jurassic World: Das gefallene Königreich (2018)

    Auch auf Platz 2 findet sich der Vertreter eines erfolgreichen Franchise: Der fünfte Teil der Jurassic-Park-Filmreihe soll Produktionskosten in Höhe von 432 Mio. Euro verschlungen haben. Die größten Stars dieses Franchise sind ja seit jeher die Dinosaurier, und so tauchen in diesem fünften Film mehr Exemplare auf als je zuvor, darunter auch zahlreiche neue Saurier-Arten sowie eine fiktive Art, der Indoraptor. Um die eindrucksvollen Bilder der Tiere herzustellen, griff das Team um Regisseur J. A. Bayona auf einen Mix aus CGI und Animatronics zurück, also auf die Kombination aus digital erzeugten Bildern einerseits und mechanisch oder elektronisch gesteuerten Modellen andererseits. Diese aufwendigen Arbeiten haben sich einerseits gelohnt: 1,3 Milliarden Dollar hat der 128-minütige Film weltweit in den Kinos eingespielt. Andererseits hat nicht allen Fans gefallen, dass der Film erst wie ein Katastrophenfilm funktioniert und sich dann plötzlich in eine Art Horrorkammerspiel wandelt – so wie die Wissenschaftler im Film genetisch experimentieren, so suchen auch die Schöpfer des Jurassic-Franchises nach der perfekten DNA ihrer Grundidee; näher als mit Jurassic Park (1993) und Jurassic World (2015) sind sie noch nicht drangekommen.

    1. Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015)

    J. J. Abrams zum zweiten: Der erfolgsverwöhnte Regisseur, Autor und Produzent hat das bisher höchste Produktionsbudget aller Zeiten ausgeben dürfen. 447 Mio. Dollar soll Das Erwachen der Macht und damit der siebte Teil der originalen Star Wars-Saga gekostet haben. Die Erwartungen im Vorfeld waren ja auch enorm: Eine der beliebtesten Trilogien aller Zeiten 30 Jahre später fortzuführen und das auch noch mit fünf der Original-Schauspielerinnen und -Schauspieler – das musste einfach ein besonderer Film werden. Sechs unterschiedliche Planeten-Welten wurden in Studios, an Originalschauplätzen und im Computer erschaffen, um diese ganz eigene und besondere Star Wars-Atmosphäre zu schaffen. Und das mit riesigem Erfolg: Über zwei Milliarden Dollar hat der Film in den weltweiten Kinos eingespielt und das Star Wars-Fieber auf ein neues Level gebracht.

  • Die 10 besten Procedural-Serien, die du unbedingt sehen solltest

    Die 10 besten Procedural-Serien, die du unbedingt sehen solltest

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Ob Mordkommission, Notrufzentrale oder Spurensicherung – Procedural Shows sind der Inbegriff narrativer Verlässlichkeit. Jede Folge liefert einen abgeschlossenen Fall, ein vertrautes Setting und Figuren, die längst zur Serien-DNA gehören.

    Diese Art des Erzählens hat Kultstatus erreicht – nicht nur bei NCIS und CSI, sondern auch bei moderneren Formaten wie 9-1-1 oder psychologisch fundierten Serien wie Criminal Minds.

    Doch bei der Vielzahl an Ermittlerteams, Tatorten und forensischen Tools fragt man sich schnell: Welche Serien lohnen sich wirklich? Und wo kann man sie aktuell streamen? Wir stellen dir zehn der besten Procedural-Serien vor – von analytischen Krimi-Klassikern bis zu dramatischen Rettungseinsätzen im Ausnahmezustand. Ideal für alle, die Spannung lieben – ohne Cliffhanger-Stress.

    NCIS (2003 - )

    NCIS ist mehr als nur eine langlebige Ermittlerserie – sie ist ein Phänomen. Seit über zwei Jahrzehnten liefert das Team um Gibbs (später Parker) beständige Krimikost mit Wiedererkennungswert. Die Serie kombiniert Militärkriminalität mit forensischem Gespür. Besonders gelungen ist die Balance zwischen abgeschlossenen Fällen und fortlaufender Figurenentwicklung. Dabei schaffen es die Autoren, selbst nach 20 Staffeln noch emotionale Tiefe zu erzeugen. Neuzugänge fügen sich stimmig ein, langjährige Charaktere entwickeln sich glaubwürdig weiter. Ob persönliche Verluste, Loyalitätskonflikte oder trockener Humor – NCIS bietet mehr als die übliche Dienstmarken-Formel. Auch NCIS lebt wie 

     stark vom Teamgefühl – doch während Brennan & Co. oft mit Humor und skurrilen Momenten punkten, ist die Chemie beim NCIS-Team disziplinierter und von Loyalität geprägt. Wer eine Serie sucht, die sich wie ein verlässlicher Freund anfühlt, ist hier genau richtig.

    CSI: Den Tätern auf der Spur (2000 - 2015)

    CSI ist ein echtes Urgestein und hat das Genre der prozeduralen Krimiserien revolutioniert. Der Fokus liegt nicht auf Verhören oder Verfolgungsjagden, sondern auf wissenschaftlicher Beweisanalyse. Jede Folge ist ein forensisches Puzzle, in dem das Spurensicherungsteam von Las Vegas Blutspuren liest wie andere Gedichte. Die visuelle Aufbereitung – Rückblenden, Detailaufnahmen, Datenanimationen – war ihrer Zeit weit voraus und hat Maßstäbe gesetzt. Der nüchterne Gil Grissom und seine Kolleg:innen bringen kühle Präzision in eine oft grausame Welt. Gegenüber den düsteren Psychoprofilen aus Criminal Minds wirkt CSI klinisch und klar strukturiert. Ein Fundament, auf dem fast alle neueren Crime-Formate aufbauen. 2021 wurde die Serie mit CSI: Vegas neu aufgelegt – alte Helden treffen auf moderne Technik. Wer Krimis mit System, Struktur und Sezierbesteck liebt, kommt daran nicht vorbei.

    Bones – Die Knochenjägerin (2005 - 2017)

    Bones bewegt sich zwischen den Extremen von NCIS sowie CSI und zeigt, wie Gegensätze funktionieren können: Rational trifft emotional, Wissenschaft trifft Bauchgefühl. Dr. Temperance Brennan und Agent Seeley Booth sind ein ungleiches Duo, das sich mit viel Reibung, aber auch Respekt durch Mordfälle arbeitet – meistens ausgehend von skelettierten Überresten. Die Serie verbindet forensisches Know-how mit Dialogwitz und einem immer größer werdenden, liebenswert-skurrilen Nebenfigurenkosmos. Auch die persönliche Entwicklung der Hauptfiguren wird nicht ausgespart – von tragischen Rückblenden bis hin zu romantischen Verwicklungen. Wer Krimi mit Hirn und Herz sucht, und auch mal bei einem Obduktionsscherz schmunzeln kann, ist bei Bones genau richtig.

    9-1-1 (2018 - )

    In 9-1-1 geht es häufig um Sekundenbruchteile – und um persönliche Schicksale, die sich in so einem Moment schlagartig verändern können. Die Serie begleitet Feuerwehrleute, Polizei- und Notarzt-Teams in Los Angeles bei dramatischen Einsätzen, die von spektakulär bis absurd reichen: eingeklemmte Touristen, zusammenbrechende Wolkenkratzer, Geburt im Stau. Doch hinter der Action steckt mehr: Die Serie nimmt sich auch Zeit für psychische Belastung, familiäre Herausforderungen und die Frage, wie man im ständigen Ausnahmezustand lebt. Besonders hervorzuheben ist die emotionale Bandbreite – eine Episode kann einen zum Lachen, zum Weinen und zum Staunen bringen. 9-1-1 ist nicht einfach nur Adrenalinfernsehen – es ist ein intensives, menschliches Porträt von Heldinnen und Helden, die anderen das Leben retten. Im Vergleich zu Law & Order: SVU sind die Themen weniger juristisch, aber emotional ähnlich aufgeladen. Die Serie erinnert entfernt an The Rookie, weil sie Action mit privaten Schicksalen verknüpft – nur rasanter und spektakulärer. Wer nach der kühlen Präzision von CSI etwas mit Adrenalin und Herz sucht, findet hier den perfekten Gegenpol.

    Criminal Minds (2005 - )

    Während CSI Spuren liest und Bones Skelette untersucht, taucht Criminal Minds in die Köpfe der Täter ein. Das Team der Behavioral Analysis Unit erstellt psychologische Profile, um Serienmörder zu stoppen – bevor sie wieder zuschlagen. Die Serie ist düster, ernst und psychologisch fordernd. Jeder Fall ist ein Fenster in menschliche Abgründe, doch immer steht auch das Team im Zentrum: Reid mit seinem fotografischen Gedächtnis, Garcia mit ihrem schrillen Tech-Charme, Hotch als moralischer Anker. Es geht um mehr als nur Mord – es geht um Trauma, Heilung und die Grenzen der Empathie. Criminal Minds hat kein Problem damit, Grenzen zu überschreiten und ist nichts für schwache Nerven, aber genau das macht die Serie so fesselnd und einzigartig.

    Law & Order: Special Victims Unit (1999 - )

    SVU ist das härteste Glied in der Law & Order-Kette – und das wichtigste. Hier geht es um Verbrechen, die emotional und gesellschaftlich besonders sensibel sind: sexuelle Gewalt, Missbrauch, häusliche Übergriffe. Olivia Benson, im Laufe der Serie zur moralischen Leitfigur gereift, führt ein Team, das sich mit Empathie, Hartnäckigkeit und Gerechtigkeitssinn durch die schwersten Fälle mit besonders schutzbedürftigen Opfern kämpft. Dabei gelingt es der Serie, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen, ohne in Klischees zu verfallen. Jede Episode steht für sich – und doch ergibt sich über die Staffeln ein Gesamtbild aus Überzeugung, Aufarbeitung und Hoffnung. Damit ist diese Serie emotional intensiver als NCIS und gesellschaftlich relevanter als Chicago P.D., das stärker den moralischen Graubereich betont. Kurz: Pflichtprogramm mit Haltung und ein Fest für Krimi-Fans.

    Elementary (2012 - 2019)

    Keine Lust mehr auf Kutschen, Pfeifen und neblige Gassen? Dann ist Elementary genau das Holmes-Update, das du brauchst – modern, clever und völlig zu Recht gefeiert. Die Serie verpasst der klassischen Sherlock Holmes-Geschichte einen smarten Neuanstrich – ohne die Vorlage zu verbiegen. New York statt London, Joan Watson statt John, Suchterkrankung statt Pfeife: Diese Version ist modern, glaubwürdig und überraschend emotional. Jonny Lee Miller spielt Holmes als neurotisches Genie mit Bruchstellen, Lucy Liu bringt als Watson Tiefe, Wärme und kritisches Denken ein. Die Fälle sind solide konstruiert, aber nie Selbstzweck – sie dienen als Spiegel für das Innenleben der Figuren. Besonders gelungen ist die Beziehung der beiden Hauptfiguren: kein Kitsch, sondern Entwicklung, Vertrauen und gegenseitige Heilung. Anders als Bones, das Wissenschaft und Emotion paart, stellt Elementary das Intellektuelle konsequent in den Vordergrund – jedoch mit emotionaler Tiefe in der Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren.

    The Rookie (2018 - )

    The Rookie erzählt von einem Neuanfang – mit Blaulicht. John Nolan ist über 40, als er bei der Polizei von Los Angeles seine späte Karriere beginnt. Was wie ein Gag klingt, entwickelt sich zur warmherzigen und spannenden Serie über Mut, Anpassung und moralische Entscheidungen. Zwischen Einsatzbesprechung, Schießstand und Nachtschicht entsteht ein differenziertes Bild moderner Polizeiarbeit – inklusive struktureller Kritik. Gleichzeitig überzeugt The Rookie durch Humor, Charaktertiefe und eine kluge Balance zwischen Case-of-the-Week-Format und langfristiger Entwicklung. Diese Mischung unterscheidet die Serie klar von der spektakulären Action in 9-1-1. Gleichzeitig ist sie weniger düster als Chicago P.D. – und dennoch eine Serie, die mehr wagt als erwartet – getragen von Nathan Fillion, der John Nolan mit Herz, Humor und Bodenständigkeit verkörpert.

    The Mentalist (2008 - 2015)

    Patrick Jane ist kein Polizist, sondern ein Beobachter – und genau das macht ihn so besonders. In The Mentalist hilft der Ex-TV-Mentalist der Polizei von Kalifornien, Verbrechen zu lösen – indem er Menschen liest wie Bücher. Seine Methoden sind unkonventionell, sein Humor trocken, seine Vergangenheit tragisch. Die Serie mischt  ihre prozedurale Krimi-Struktur mit einem übergreifenden Handlungsbogen: die Jagd auf Red John, einen Serienkiller mit persönlicher Verbindung zu Jane. Dabei bleibt The Mentalist stets zugänglich – spannend, aber nie effekthascherisch. Während in Criminal Minds die menschlichen Abgründe dominieren, verbindet The Mentalist Leichtigkeit mit Spannung. Gegenüber Elementary wirkt die Serie weniger ernst, fast verspielt, auch wenn der übergreifende Red-John-Handlungsbogen äußerst düster bleibt. 

    Chicago P.D. (2014 - )

    Chicago P.D. ist ein Spin-off von Chicago Fire und taucht tief in den Polizeialltag der Großstadt ein. Im Fokus steht die Intelligence Unit von Chicago – ein Elite-Team, das mit Drogendelikten, Bandenkriminalität, Korruption und persönlichen Verstrickungen konfrontiert ist. Angeführt wird das Team von Hank Voight, einem Ermittler, der lieber handelt als lange abzuwägen. Seine Entscheidungen sind oft juristisch zweifelhaft, aber menschlich nachvollziehbar. Im Gegensatz zu Law & Order: SVU, das klare moralische Leitlinien setzt, zeigt Chicago P.D keine makellosen Helden, sondern komplexe Figuren mit Ecken, Kanten und Abgründen. Damit ist die Serie auch näher an The Rookie als an NCIS, nur deutlich härter und weniger optimistisch.

  • Die 10 besten Erotik-Thriller aller Zeiten

    Die 10 besten Erotik-Thriller aller Zeiten

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Erotische Thriller sind wie der beste Cocktail aus Spannung, Leidenschaft und Nervenkitzel - sie fesseln mit aufregenden Geschichten und knisternder Erotik, die lange nachwirkt. Ob geheimnisvolle Frauen, zwielichtige Männer oder verführerische Verstrickungen: Diese Filme bringen die perfekte Mischung aus Liebe, Lust und Gefahr auf die Leinwand. Wer sich an Filmen wie Der Liebhaber (1992) oder Der Tod kommt zweimal (1984) schon einmal die Finger verbrannt hat, weiß, wie intensiv das Spiel mit Begierde und Bedrohung sein kann. Von Kultklassikern bis zu modernen Meisterwerken hat dieses Genre einige Highlights hervorgebracht, die das Publikum nicht nur schaudern, sondern auch schwärmen lassen. Hier sind zehn der besten erotischen Thriller, die nicht nur die Grenzen des Genres ausloten, sondern auch filmhistorisch wichtige Momente setzen.

    1. Basic Instinct (1992)

    „Haben Sie schon mal einen Eispickel gesehen?" In Paul Verhoevens Skandalfilm Basic Instinct zeigt Sharon Stone, wie man mit einem simplen Beinüberschlag Filmgeschichte schreibt. Als Catherine Tramell wickelt sie Ermittler Nick Curran (Michael Douglas) spielend um den Finger. Mordverdacht, sexuelle Obsession und Machtspielchen führen zu einem gefährlichen Spiel mit dem Feuer. Jeder Blick und jedes Wort sind hier doppeldeutig. Die Ermittlungen von Curran werden schnell zur Nebensache, denn wer hier wen kontrolliert oder kontrolliert wird, ist nicht immer klar. Der legendäre Eispickel wird zum Hilfsmittel der Grausamkeit, und das Bett zur erotischen Falle. Basic Instinct ist mehr als nur Kult, er ist das Aushängeschild eines ganzen Genres.

    2. Enthüllung (1994)

    Michael Douglas gerät erneut in erotische Bedrängnis, diesmal allerdings im Büro. Demi Moore als karrieregeile Chefin Meredith verkehrt in Enthüllung die Rollen: Sie bedrängt, er sagt Nein. Was als scheinbar harmlose Begegnung beginnt, kippt in eine unangenehme, übergriffige Situation, und Sanders steht plötzlich im Zentrum eines Skandals, den er nicht verursacht hat, aber dennoch ausbaden soll. Schauplatz ist die Tech-Company DigiCom, ein Ort voller Glaswände, Ambitionen und Intrigen. Enthüllung ist weniger heißblütig als seine Genre-Kollegen, dafür umso bissiger. Die Virtual-Reality-Szene ist zudem ein technischer Kuriositätenmoment der Filmgeschichte. Mit seinen knapp zwei Stunden Laufzeit bleibt Enthüllung ein pointiertes Spiel mit Macht, Wahrheit und öffentlicher Demontage.

    3. 9 1/2 Wochen (1986)

    Wenn du Fifty Shades of Grey zu brav fandest, ist 9 1/2 Wochen dein Film: Eine Affäre, die sich langsam in den Abgrund tastet. Kim Basinger trifft auf Mickey Rourke und verliert sich in einer Beziehung aus Sinnlichkeit, Spiel und subtiler Gewalt. Dieser Film lebt von seinen Bildern und der knisternden Atmosphäre. Die legendäre Küchenszene mit Erdbeeren, Honig und Eiswürfeln wurde vielfach zitiert. Hinter der vordergründigen Erotik lauert jedoch fehlende emotionale Nähe. Der Film ist ein sinnlicher Rausch, der zeigt, wie nahe Lust und Selbstverlust beieinander liegen. Joe Cockers „You Can Leave Your Hat On" wird für immer mit diesem Film verbunden bleiben und ist einer der Gründe dafür, warum das düstere Beziehungsdrama zum Kult avancierte. Ein Film, der Lust, Verlangen und Machtspielchen gekonnt verbindet und noch heute fasziniert.

    4. Eine verhängnisvolle Affäre (1987)

    Glenn Close verpasst dem Genre eine Lektion in Besessenheit. Wieder ist Michael Douglas Teil der Geschichte: Er spielt den Fremdgänger, sie die Geliebte, die nicht loslässt. Was als heißer Seitensprung beginnt, wird zum Alptraum - vergleichbar mit dem Psychoterror in Gone Girl, nur 25 Jahre früher. Der Film lebt von der Intensität seiner Darsteller und der ständigen Bedrohung. Eine verhängnisvolle Affäre ist zwar mehr Drama als Erotikfilm, bietet aber genug Spannung und sexuelle Energie, um den Zuschauer bei jeder Wiederholung in den Bann zu ziehen. Die obsessive Besessenheit von Glenn Close ist unvergesslich, macht den Film zu einem packenden Erlebnis und liefert ein Lehrbuchbeispiel für eskalierende Leidenschaft.

    5. Eyes Wide Shut (1999)

    Stanley Kubricks letzter vollendeter Film ist ein verstörender Traum aus Sex, Masken und Identitätsfragen. Wenn du bei Mulholland Drive oder Black Swan nicht mehr wusstest, was real ist, wird dich Eyes Wide Shut genauso faszinieren. Tom Cruise und Nicole Kidmanspielen ein Ehepaar, das sich in einer Welt voller Verlockungen und dunkler Geheimnisse verirrt. Zusammen taumeln sie auf der Suche nach Lust, Wahrheit und sich selbst durch die Schatten ihrer Ehe. Die berüchtigte Orgie in der Villa, das Klavierthema, die flüsternde Spannung: Alles wirkt wie durch einen Nebel aus Begierde und Ungewissheit. Eyes Wide Shut ist ein hypnotischer Trip in mehr als 2 1/2 Stunden, langsam erzählt, aber visuell überwältigend.

    6. Swimming Pool (2003)

    François Ozon verwebt in Swimming Pool Lust und literarische Inspiration zu einem psychologischen Spiel. Wenn dir Call Me by Your Name oder The Souvenir gefallen hat, weil sie die Sinnlichkeit des Sommers einfangen, wirst du hier einen dunkleren, aber ähnlich intensiven Ton finden. Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier verkörpern zwei Frauen, die sich beobachten, herausfordern und provozieren. Was beginnt wie ein sinnlicher Sommerfilm, kippt allmählich in eine Geschichte über Kontrolle, Kreativität und Realität. Die Laufzeit von 102 Minuten wirkt kompakt, aber intensiv. Bis zum Schluss bleibt offen, was wirklich passiert, und was vielleicht nur geschrieben wurde.

    7. Sliver (1993)

    Willkommen im Hochhaus der Lust - oder des Schreckens. Sharon Stone zieht in Sliver als Lektorin Carly Norris in ein luxuriöses New Yorker Wohnhaus, wo dir schon bald klar wird: Hier hat jeder etwas zu verbergen. Mitten in der schicken Paranoia befindet sich William Baldwin als mysteriöser Videofreak, der mehr weiß, als er sagt, und Tom Berenger als Nachbar mit düsterer Aura. Sliver gilt als Paradebeispiel für 1990er-Erotikthriller mit Hochglanz, Spiegelwänden und Voyeurismus pur. Es geht um Kontrolle, Begehren und den schmalen Grat zwischen Überwachung und Verführung. Und natürlich um Sharon Stone, die wieder einmal zeigt, wie man auch mit einem Blick ganze Szenen dominiert. Kein großer Wurf, aber kultig und herrlich überinszeniert.

    8. Body of Evidence (1993)

    Madonna im Latexkleid und Willem Dafoe im Zwiespalt: Body of Evidence ist der vielleicht schamloseste Versuch, Erotik und Justizkrimi zu einem Fiebertraum aus Lust, Schuld und Obsession zu verbinden. Die Story in 99 Minuten: Eine reiche Frau wird beschuldigt, ihren älteren Liebhaber durch übermäßigen Sex ins Jenseits befördert zu haben. Der Gerichtssaal wird dabei zur Bühne der Begierde, inklusive Wachstropfen, Handschellen und Spiegeldecken. Regisseur Uli Edel inszeniert das Ganze wie ein Musikvideo mit Schwitzfaktor. Madonna tanzt zwischen Femme fatale und Kaltschnäuzigkeit, und Dafoe gerät zunehmend ins Wanken. Wenn du Showgirls magst, wirst du dich hier wohlfühlen. Body of Evidence ist inzwischen Kult-Trash: überdreht, heiß, und ganz sicher nichts für zarte Nerven.

    9. Wild Things (1998)

    Wild Things ist ein sündiges Puzzle aus Sex, Lügen und doppelten Böden. Hier beginnt alles mit einer Vergewaltigungsanzeige zweier Schülerinnen gegen ihren Lehrer und endet in einem undurchsichtigen Netz aus Intrigen, Manipulation und Geldgier. Denise Richards im nassen T-Shirt, NeveCampbell mit geheimnisvollem Blick und Matt Dillon zwischen den Fronten: Wild Things treibt das Genre in 103 Minuten absolut an seine Grenzen. Besonders die legendäre Dreier-Szene im Pool ist längst Kult geworden, ebenso wie die ständig neuen Wendungen, bei denen dir beim Schauen schwindlig wird. Wenn du auf Plot-Twists à la Die üblichen Verdächtigen mit ein bisschen mehr Haut stehst, bekommst du hier die sexy Variante.

    10. Eiskalte Engel (1999)

    Eiskalte Engel ist Gefährliche Liebschaften für die Prep-School-Generation, und zwar mit maximalem Sex-Appeal: Sarah Michelle Gellar als intrigenliebende Kathryn ist grandios böse, Ryan Phillippe spielt den gelangweilten Verführer, der zum ersten Mal echte Gefühle entwickelt. Reese Witherspoon sorgt als moralischer Gegenpol für das emotionale Gegengewicht - bis dann alles tragisch eskaliert. Hier brodelt die Erotik unter der Oberfläche: in Worten, Blicken und eiskalten Machtspielchen. Der Soundtrack ist dazu noch legendär: „Colorblind“ von den Counting Crows untermalt eine der schönsten und stillsten Liebesszenen der 90er. Eiskalte Engel ist ein Teenie-Drama in 97 Minuten, das stilvoll gemein ist und dabei auch noch unverschämt gut aussieht.

  • 10 Drachenfilme im Stream: Diese Titel solltest du nicht verpassen

    10 Drachenfilme im Stream: Diese Titel solltest du nicht verpassen

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Die Realverfilmung von Drachenzähmen leicht gemacht läuft endlich im Kino – und wenn du danach immer noch nicht genug von feuerspeienden Flugwesen hast, bist du hier genau richtig. Denn Drachen gehören zu den faszinierendsten Kreaturen der Filmgeschichte: mal als majestätische Beschützer, mal als zerstörerische Monster – und manchmal auch als treue Freunde.

    Diese Liste zeigt dir zehn der besten Drachenfilme, die du jetzt im Stream sehen kannst. Ob du auf epische Fantasy, emotionale Abenteuer oder düstere Mythen stehst – hier findest du den passenden Film, um deine Faszination für Schuppenkolosse weiter zu füttern. Also: Popcorn bereitstellen, Streamingdienst an – und deinen ganz persönlichen Drachen-Marathon beginnen!

    Drachenzähmen leicht gemacht (2010)

    Was, wenn dein größter Feind plötzlich dein bester Freund wird? Drachenzähmen leicht gemacht erzählt genau das – mit Witz, Herz und einem der charismatischsten Leinwanddrachen aller Zeiten: Ohnezahn. Der junge Wikinger Hicks wächst in einer Welt auf, in der Drachen als Bedrohung gelten. Doch als er einem verletzten Exemplar begegnet, ändert sich sein Blick grundlegend. Die Beziehung zwischen Mensch und Drache entwickelt sich leise, glaubwürdig und berührend. Visuell brilliert der Film mit atemberaubender Fluganimation, detailverliebtem Worldbuilding und einem Score, der ins Herz geht. Was als Kinderfilm beginnt, entpuppt sich als emotionales Coming-of-Age-Märchen mit Tiefe – für alle Altersgruppen. Kein Wunder, dass daraus ein ganzes Franchise entstand – inklusive Realverfilmung. Drachenfilm-Einsteiger sollten mit diesem Werk beginnen: zugänglich, charmant, zeitlos.

    Der Hobbit: Smaugs Einöde (2013)

    Smaug ist kein Tier. Er ist eine Naturgewalt mit Schuppen – majestätisch, manipulativ, monströs. In Der Hobbit: Smaugs Einöde steht der titelgebende Drache im Zentrum einer epischen Auseinandersetzung um Macht, Stolz und Gier. Während Bilbo in das faszinierende Zwergenreich Erebor eindringt, entfaltet sich eines der spektakulärsten Drahtseilakte zwischen Spannung, Dialog und visuellem Bombast. Auch wenn die Hobbit-Trilogie nicht die Tiefe von Der Herr der Ringe erreicht, lohnt sich dieser zweite Teil allein wegen Smaug: Seine Auftritte zählen zu den stärksten Momenten der gesamten Reihe. Peter Jacksons CGI-Koloss ist furchteinflößend, elegant und erschreckend intelligent. Für Fans von Drachen, Fantasy und feuerspeiender Hybris ein absolutes Muss – düster, überwältigend und absolut ikonisch!

    Dragonheart (1996)

    Ein Ritter, ein Drache – und ein Herz, das sie teilen. Dragonheart ist ein klassischer Fantasyfilm mit viel 90er-Flair und einem der emotionalsten Drachenauftritte der Kinogeschichte. Draco, im Original gesprochen von Sean Connery, ist keine feuerspeiende Killermaschine, sondern eine Figur mit Gewissen, Witz und tragischer Würde. Der Film erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Allianz zwischen dem idealistischen Ritter Bowen und dem letzten lebenden Drachen – vereint durch ein gemeinsames Schicksal. Dabei mischt Dragonheart Abenteuer, Märchen und Buddy-Komödie zu einem charmanten Werk, das über seine Effekte hinauswächst. Die CGI mag schlecht gealtert sein, aber der Gedanke hinter dem geteilten Herzen bleibt kraftvoll. Wer klassische Fantasy mit Pathos, Paladinen und pixeligem Zauber sucht, wird hier bestens bedient. Und ja: Der Score ist bis heute unvergessen.

    Chihiros Reise ins Zauberland (2001)

    Hayao Miyazakis Meisterwerk ist vieles: ein Coming-of-Age-Märchen, eine Kritik am Konsumismus – und zugleich einer der berührendsten Drachenfilme überhaupt. Der geheimnisvolle Junge Haku verwandelt sich in einen eleganten, wolkenweißen Drachen, der Chihiro durch eine verwunschene Welt begleitet, die von Göttern, Geistern und tiefgründigen Symbolen bevölkert ist. Chihiros Reise ins Zauberland fasziniert mit poetischer Bildsprache, emotionaler Tiefe und einer Drachenfigur, die mehr ist als bloße Projektionsfläche: Haku steht für Erinnerung, Identität, Wandel und das Unsichtbare im Alltag. Der Film ist visuell überwältigend und thematisch vielschichtig – dabei nie belehrend, sondern zutiefst menschlich. Kein klassischer Drachenfilm, aber ein spirituelles Erlebnis, das lange nachhallt. Für alle, die Drachen nicht nur als Monster sehen – unbedingt vormerken!

    Die Herrschaft des Feuers (2002)

    Drachen gegen Menschen in der Postapokalypse – Die Herrschaft des Feuers liefert genau das, was der Titel verspricht: Feuer, Endzeit, Testosteron. In einer zerstörten Welt, in der Drachen zur dominierenden Spezies geworden sind, kämpfen Überlebende mit Helikoptern, Panzern und archaischem Mut ums nackte Überleben. Christian Bale als pragmatischer Anführer und Matthew McConaughey als durchgeknallter Drachenjäger liefern sich eine intensive Dynamik inmitten des Chaos. Der Film wirkt auf den ersten Blick wie ein trashiges B-Movie – überrascht dann aber mit düsterer Atmosphäre, eindrucksvollem Produktionsdesign und gnadenlosem Tempo. Besonders das Creature Design der Drachen überzeugt: furchteinflößend, glaubwürdig, konsequent bedrohlich. Wer auf Mad Max mit Schuppen steht, wird hier bestens bedient. Kein Kinderfilm, sondern ein apokalyptisches Spektakel mit echtem Biss.

    Raya und der letzte Drache (2021)

    In Raya und der letzte Drache trifft südostasiatische Mythologie auf modernes Disney-Abenteuerkino – visuell opulent, thematisch überraschend reif. Die mutige Kriegerin Raya begibt sich auf eine gefährliche Reise, um die letzte lebende Drachin Sisu zu finden und ihr zersplittertes Land Kumandra wieder zu vereinen. Doch statt eines furchterregenden Feuerwesens begegnet sie einer Kreatur, die humorvoll, sanft und zutiefst weise ist – im englischen Original gesprochen von Awkwafina. Sisu steht nicht für Zerstörung, sondern für Heilung, Vertrauen und Hoffnung. Damit bricht der Film bewusst mit gängigen Drachenklischees und bietet ein Gegenbild zu westlicher Heldenmythologie. Eine Geschichte über Zusammenhalt, Vergebung und die Kraft des Glaubens an das Gute. Raya ist bunt, bewegend und überraschend spirituell – ein moderner Disneyfilm, der nicht nur Kinder anspricht.

    Die unendliche Geschichte (1984)

    Fuchur ist kein gewöhnlicher Drache – er ist ein Glücksdrache. In Die unendliche Geschichte wird er zum treuen Begleiter des jungen Helden Atreyu und zum Sinnbild für Hoffnung in einer Welt, die im Nichts zu versinken droht. Seine schneeweiße Erscheinung, sein freundliches Lächeln und sein eleganter Flug durch Fantásien sind längst Kult – und tief im popkulturellen Gedächtnis verankert. Der Film ist mehr als ein Fantasy-Abenteuer: eine Ode an die Vorstellungskraft, das Lesen, das Träumen. Fuchur steht nicht für Bedrohung, sondern für Mut, Freundschaft und die Kraft des Glaubens. Wer mit ihm abhebt, verlässt die Realität für einen magischen Moment. Ein Klassiker der 80er – melancholisch, wundervoll, zeitlos. Nostalgie trifft hier auf handgemachte filmische Magie.

    Elliot, der Drache (2016)

    Ein unsichtbarer Drache im Wald – klingt nach einem Kindermärchen, wird hier aber zu einem stillen, warmherzigen Drama. Elliot, der Drache erzählt die Geschichte des Waisenjungen Pete, der mit dem freundlichen Drachen Elliott abgeschieden in der Natur lebt. Als die Außenwelt eingreift, droht ihre Freundschaft zu zerbrechen. Der Film ist ein Remake des Disney-Klassikers von 1977, aber überraschend feinfühlig und zurückhaltend inszeniert. Kein quietschbunter Familienfilm, sondern ein melancholischer Mix aus Naturidylle, kindlicher Fantasie und der Tragik des Erwachsenwerdens. Elliott ist ein sanftes Wesen mit Fell statt Schuppen – quasi das übergroße Haustier, das sich jedes Kind wünscht. Wer ruhige Fantasy ohne Bombast sucht, wird hier vor allem auf emotionaler Ebene belohnt.

    Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter (2006)

    Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter wollte das nächste große Fantasy-Franchise werden – und scheiterte krachend. Auch wenn der Streifen an der Kinokasse gefloppt ist, lohnt sich ein näherer Blick, besonders für Drachenfans und Filmfreunde, die Werke mit Ecken und Kanten mögen. Die Geschichte vom Bauernjungen Eragon, der das Drachenei von Saphira findet, erinnert an klassische Heldenreisen à la Star Wars oder Der Herr der Ringe. Der Film selbst ist zwar etwas formelhaft, bietet aber solide Fantasy-Action, eine hübsch animierte Drachin und einen Score, der epischer wirkt als die Story selbst. Rachel Weisz leiht Saphira im Original ihre Stimme – und das macht die Flug- und Kampfszenen umso eindrucksvoller. Kein Meisterwerk, aber ein unterhaltsamer Fantasy-Snack mit hohem Guilty Pleasure-Potenzial.

    Die Legende von Beowulf (2007)

    In Die Legende von Beowulf trifft antike Dichtung auf digitale Filmkunst – und wird unter der Regie von Robert Zemeckis zu einem bildgewaltigen, experimentierfreudigen Fantasy-Drama. Das angelsächsische Epos wird in aufwendiger Performance-Capture-Technik erzählt, was heute etwas künstlich wirkt, 2007 jedoch ein technischer Meilenstein war. Der finale Kampf zwischen Beowulf und einem gigantischen Drachen, der sich (Spoiler-Alert) als sein eigener Sohn entpuppt, ist mehr als bloßer Showdown: Er wird zur bitteren Allegorie über Schuld, verdrängte Verantwortung und die zerstörerische Kraft des männlichen Egos. Die Legende von Beowulf ist kein leichter Abenteuerfilm, sondern ein düsterer, fast biblischer Abgesang auf Machtgier und Selbstbetrug. Visuell opulent, thematisch schwer – ein ungewöhnlich ernster Drachenfilm, der moralisch tiefer schürft, als es sein Look zunächst vermuten lässt.

    Wo du noch mehr filmische Drachenabenteuer streamen kannst

    Ob Feuer spuckend oder seelenverwandt, bedrohlich oder beschützend – Drachen gehören zu den faszinierendsten Wesen der Filmgeschichte. Diese zehn Filme zeigen, wie vielfältig das Thema inszeniert werden kann: als märchenhafte Freundschaft, apokalyptischer Albtraum oder mythologisches Sinnbild. Wenn du jetzt Lust auf noch mehr Fantasy, Animationszauber oder düstere Epen bekommen hast, lohnt sich ein Blick in den JustWatch Streaming-Guide. Dort kannst du gezielt nach Genre, Anbieter, Bewertung oder Altersfreigabe filtern – und dir deine ganz persönliche Watchlist voller Magie und Mythen zusammenstellen. Denn eines ist sicher: Der nächste Drache wartet schon – vielleicht nicht im echten Leben, aber ganz sicher im Stream.

  • Alle „Freaky Fridays“-Filme in der richtigen Reihenfolge

    Alle „Freaky Fridays“-Filme in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Ob durch Glückskeks, Zauberuhr oder bloßes Wunschdenken: Der Körpertausch zwischen Mutter und Tochter gehört zu den langlebigsten Motiven der Disney-Komödie. Freaky Friday hat dieses Konzept über Jahrzehnte hinweg neu belebt - mal schrullig, mal poppig und mal tiefgründig. Die Grundidee bleibt dabei immer dieselbe: Zwei Generationen, die sich nicht verstehen, tauschen die Perspektive und erleben das Leben der anderen wortwörtlich am eigenen Leib. Im Vergleich zu anderen Disney-Reihen wie Plötzlich Prinzessin (2001) oder Verwünscht (2007) ist die Freaky Friday-Reihe persönlicher, näher am Alltag und oft überraschend klug darin, wie sie familiäre Rollenbilder aufbricht. Diese Liste zeigt alle offiziellen Filme in der richtigen Reihenfolge, von der 70er-Jahre-Originalversion bis zum Kino-Comeback 2025.

    1. Freaky Friday (1976) - Ein ganz verrückter Freitag

    Die erste Verfilmung des Romans von Mary Rodgers setzt in 95 Minuten auf klassischen Slapstick, lebendige Dialoge und den Charme der 1970er. Jodie Foster als rebellische Teenagerin und Barbara Harris als gestresste Mutter geraten nach einem Streit plötzlich in die Körper der jeweils anderen. Ohne Spezialeffekte oder technische Erklärungen liegt der Reiz dieses Films in der Situationskomik und der altersübergreifenden Beobachtung alltäglicher Konflikte. Trotz seines Alters wirkt der Film erstaunlich zeitlos, weil er ein universelles Thema verhandelt: Wie schwer es ist, den Alltag des anderen zu verstehen, wenn man nicht selbst darin steckt. Wer auf Familienkomödien mit nostalgischem Ton steht, wird Ein ganz verrückter Freitag mögen.

    2. Freaky Friday (2003) - Ein voll verrückter Freitag

    Diese Version hat sich zum Klassiker einer ganzen Generation entwickelt. Lindsay Lohan als aufmüpfige Schülerin mit Rockband-Attitüde und Jamie Lee Curtis als geplagte Karrierefrau bilden ein grandioses Duo, das sich im Körpertausch-Durcheinander gegenseitig an den Rand des Wahnsinns bringt. Ein voll verrückter Freitag lebt von perfektem Timing, pointierten Dialogen und einem klugen Blick auf elterliche Erwartungen und jugendliche Selbstfindung. Ähnlich wie Plötzlich Prinzessin schafft er den Spagat zwischen Komödie und echter emotionaler Tiefe. Nebenbei bietet der Film in 97 Minuten einen der unterhaltsamsten Rollentausche der 2000er. Die Balance aus Klamauk und Herz gelingt mühelos. Wo Ein ganz verrückter Freitag noch auf 70er-Slapstick und klassische Familienrollen setzte, bringt Ein voll verrückter Freitag deutlich mehr Tempo, Popkultur und emotionale Reibung zwischen Mutter und Tochter ins Spiel. Die Figurenkonflikte sind nuancierter, der Humor moderner und der Perspektivwechsel spürbar drastischer.

    3. Freaky Friday (2018) - Voll vertauscht

    Mit dieser Musical-Version wagte Disney eine neue Richtung: weniger Rebellion, dafür mehr Gesang, Glitzer und Bühnengefühl. Voll vertauscht basiert auf der Broadway-Adaption der Originalgeschichte und richtet sich klar an ein jüngeres Publikum. Die Mutter ist Wedding-Plannerin, die Tochter liebt Chaos, doch durch eine magische Sanduhr tauschen beide die Körper und erkennen, dass sie einander mehr ähneln als gedacht. Die Songs sind eingängig, die Botschaft bleibt erhalten: Verständnis beginnt dort, wo man sich auf die Sichtweise des anderen einlässt. Wer Filme wie High School Musical oder Camp Rock mochte, wird hier ähnlich gut unterhalten.

    4. Freakier Friday (2025)

    Einmal tauschen war wohl nicht genug: In Freakier Friday kehren Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis zurück und bringen gleich eine neue Generation mit ins Durcheinander. Diesmal landet Anna im Körper ihrer Tochter Harper, während Tess sich plötzlich im Teenagerleben von Stieftochter Lily wiederfindet. Der Film bleibt dem bewährten Herzstück der Reihe treu: Perspektivwechsel bringt Verständnis und jede Menge komischer Situationen. Gleichzeitig sorgt die erweiterte Familienkonstellation in 111 Minuten für neue Dynamik und überraschend emotionale Momente. Während Voll vertauscht sich auf eine klassische Mutter-Tochter-Dynamik beschränkte, erweitert Freakier Friday das Konzept um eine zweite Generation und schafft damit mehr Reibung, mehr Chaos und überraschend komplexe Beziehungsgeflechte. Besonders im Vergleich zu Ein voll verrückter Freitag ist der neue Film emotionaler und mutiger in seiner Figurenzeichnung.

  • Der Streaming-Guide zu „Blade Runner“: Alle Filme, Serien & Kurzfilme in richtiger Reihenfolge

    Der Streaming-Guide zu „Blade Runner“: Alle Filme, Serien & Kurzfilme in richtiger Reihenfolge

    Arabella Wintermayr

    Arabella Wintermayr

    JustWatch-Editor

    Mit Blade Runner 2099 kehrt eines der einflussreichsten Sci-Fi-Universen überhaupt zurück – diesmal als Serie. Amazon Prime Video hat sich eine dystopische Prestige-Produktion vorgenommen, die womöglich noch Ende dieses Jahres erscheint.

    Seit Ridley Scotts Blade Runner (1982), dessen Ereignisse im Jahr 2019 angesiedelt ist, dehnt sich die Zeitlinie damit nun schon auf volle acht Jahrzehnte aus. Wer da den Überblick behalten will, sollte nicht unbedingt in der Reihenfolge der Veröffentlichung schauen, sondern nach der inneren Chronologie der Handlung – denn gerade die neueren Filme, Serien und Kurzfilme greifen ineinander.

    Hier ist die richtige Reihenfolge, um „Blade Runner“ chronologisch zu erleben: Von Deckards Jagd im dystopischen Los Angeles bis zu den letzten Ausläufern des Replikantenzeitalters.

    1. Blade Runner (Film, 1982)

    Spielt im Jahr 2019.

    Ridley Scotts Klassiker ist Ausgangspunkt und stilistischer Maßstab für alles, was danach kam. In einem düsteren, verregneten Los Angeles des Jahres 2019 jagt der sogenannte „Blade Runner“ Rick Deckard (Harrison Ford) vier geflohene Replikanten – künstliche Menschen, die sich gegen ihre vorgesehene (begrenzte) Lebensdauer und Funktion auflehnen. Die Mission gerät ins Wanken, als er sich in die Replikantin Rachael (Sean Young) verliebt und beginnt, seine Rolle in einem System infrage zu stellen, das künstliches Leben erschafft – und zerstört. Neben Ford und Young sind Rutger Hauer als poetischer Replikant Roy Batty sowie Edward James Olmos als mysteriöser Kollege Deckards.

    Blade Runner basiert lose auf Philip K. Dicks Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“, dessen philosophische Grundfragen nach Identität, Erinnerung und Empathie auch den weiteren Verlauf des Franchise prägen. Der Film gilt heute als „Urtext“ des Cyberpunk-Kinos.

    2. Blade Runner Black Out 2022 (Kurzfilm, 2017)

    Spielt im Jahr 2022.

    Der knapp 15-minütige Anime-Kurzfilm von Shinichirō Watanabe spielt drei Jahre nach den Ereignissen des Auftaktfilms und erzählt von einem entscheidendem Wendepunkt: einem systematischen Stromausfall, der große Teile der digitalen Infrastruktur vernichtet. Der Angriff, orchestriert von der Replikantin Trixie und dem Ex-Soldaten Iggy, richtet sich gegen die Tyrell Corporation und die staatliche Kontrolle über künstliches Leben.

    Die melancholische, oft wortlose Erzählweise und der raue Anime-Stil passen zur Welt von Blade Runner, verleihen ihr aber eine eigene, widerständige Energie. Die Kurzform erlaubt zwar keine tiefen Figurenbögen, aber sie deutet eine beginnende Replikanten-Rebellion an, die für die spätere Timeline wichtig wird. Genauer: Black Out 2022 liefert zentrale Bausteine für das politische Machtvakuum, das Blade Runner 2049 prägt.

    3. Blade Runner: Black Lotus (Serie, 2021)

    Spielt im Jahr 2032.Zehn Jahre nach dem Blackout folgt Black Lotus, eine animierte Serie, die mit 13 Episoden das Leben von Elle beleuchtet. Die junge Frau erwacht ohne Erinnerung, aber mit übermenschlichen Fähigkeiten in einem neongetränkten Los Angeles. Ihr Weg zur Wahrheit führt durch Intrigen, Gewalt und Identitätsfragen. Die Serie baut sowohl alte als auch neue Figuren ein, darunter Niander Wallace Sr. und Jr.

    Black Lotus mischt Action, Thriller und philosophischen Subtext. Visuell ist die Serie eine Hommage an den Stil des Originals, aber modernisiert für das digitale Zeitalter. Der Erzählton ist manchmal holprig, aber die Serie schärft das moralische Profil der Franchise.

    4. Star Force Soldier (Film, 1998)

    Spielt im Jahr 2036.Star Force Soldier ist eine kleine Kuriosität: kein offizieller „Blade Runner“-Film, in den Augen der Fans auch nicht Teil des offiziellen „Kanon“, aber durch subtile Verweise in dasselbe Universum eingebettet. Kurt Russell spielt Todd, einen von Kindesbeinen an zum Kämpfen konditionierten Supersoldaten, der zugunsten gentisch-modifizierter Soldaten aussortiert wird und auf einem Müllplaneten landet. Dort findet er eine Gemeinschaft, gegen die er sich anfangs noch abschottet – bis es zur Konfrontation mit seinen Nachfolgern kommt.

    David Peoples, Co-Autor von Blade Runner, schrieb das Drehbuch und streute bewusst Referenzen ein: Schlachten am Tannhäuser Tor und der Schulter des Orion werden erwähnt – Orte, die Roy Batty in seinem berühmten Monolog gegen Ende des Originalfilms aufzählt. Paul W. S. Andersons Star Force Soldier ist allerdings deutlich konventioneller, action- und klischeelastiger als die eigentlichen „Blade Runner“-Filme – auch den philosophischen Überbau lässt er vermissen.

    5. Blade Runner 2036: Nexus Dawn (Kurzfilm, 2017)

    Spielt im Jahr 2036.

    In diesem Kurzfilm betritt Jared Leto als Niander Wallace die Bühne – der Mann, der nach dem Fall der Tyrell Corporation die Replikantenproduktion neu definiert. Wallace demonstriert einem Gremium seine neueste Kreation: einen Nexus-9-Replikanten, der sich auf Kommando selbst töten kann. Gesetzestreu, gefügig, aber dennoch leistungsfähig.

    2036: Nexus Dawn erzählt von einer nüchternen, kalten Machtdemonstration innerhalb des Blade Runner-Universums – visuell und narrativ reduziert, aber bedeutend für das Verständnis von Wallace’ Philosophie: völlige Kontrolle durch absolute Unterwerfung. Der Film leitet über in die Ära von Blade Runner 2049 und markiert den Beginn einer neuen Form technokratischer Dystopie.

    6. Blade Runner 2048: Nowhere to Run (Kurzfilm, 2017)

    Spielt im Jahr 2048.

    Im letzten Prequel-Kurzfilm zu Blade Runner 2049 steht Dave Bautistas Figur Sapper Morton im Fokus – ein scheinbar friedfertiger Mann mit düsterer Vergangenheit. Als er einer Mutter und ihrem Kind hilft, eskaliert die Situation, und seine wahre Natur wird sichtbar.

    2048: Nowhere to Run ist atmosphärisch dicht. Er deutet das Spannungsfeld zwischen altem Schuldgefühl und neuem moralischem Kompass von Sapper Mortin an, das Blade Runner 2049 später aufgreifen wird. Gleichzeitig zeigt er, wie stark die Überwachung und Kontrolle der Replikantenwelt im Jahr 2048 geworden ist.

    7. Blade Runner 2049 (Film, 2017)

    Spielt im Jahr 2049.

    Regisseur Denis Villeneuve wagt den Schritt, einen der bedeutendsten Sci-Fi-Filme fortzusetzen: Ryan Gosling spielt K, einen Nexus-9-Replikanten, der selbst „Blade Runner“ ist. Als er Hinweise auf ein Replikantenkind entdeckt, wird seine Welt erschüttert – und er beginnt, nach Deckard (wieder: Harrison Ford) zu suchen.

    Roger Deakins’ Kamerarbeit und Hans Zimmers Musik erschaffen eine melancholische, technisierte Dystopie. Inhaltlich knüpft Blade Runner 2049 an zentrale Fragen an: Was ist Bewusstsein? Was Erinnerung? Und was bedeutet Menschlichkeit? Der Film vertieft die Welt des Originals, ohne sie neu zu entzünden.

    8. Blade Runner 2099 (Serie, TBA)

    Die kommende Serie von Amazon Prime Video schließt zeitlich dort an, wo bisherige Filme enden – allerdings mit einem Zeitsprung von 50 Jahren. Im Zentrum steht Olwen, eine Replikantin im letzten Lebensabschnitt, gespielt von Michelle Yeoh.

    Inhaltlich ist noch wenig bekannt, außer dass sich Blade Runner 2099 wieder stärker am philosophischen Tonfall des Originals orientieren soll. Hinter der Serie stehen Showrunnerin Silka Luisa (Shining Girls), Autor Michael Green (Blade Runner 2049) und Regisseur Jonathan van Tulleken (Shōgun). Neben Yeoh spielt Hunter Schafer (Euphoria) eine bislang geheim gehaltene Hauptrolle.

    Ob Blade Runner 2099 die Serie ist, die dem Franchise neue Energie verleiht – oder eher eine Reflexion über dessen Vergänglichkeit –, bleibt abzuwarten.

    Alle „Blade Runner“-Filme und Serien geordnet nach Veröffentlichung:

    1. Blade Runner (1982)
    2. Optional: Star Force Soldier (1998)
    3. Blade Runner 2049 (2017)
    4. Blade Runner Black Out 2022 (2017)
    5. Blade Runner 2036: Nexus Dawn (2017)
    6. Blade Runner 2048: Nowhere to Run (2017)
    7. Blade Runner: Black Lotus (2021)
    8. Blade Runner 2099 (2025/TBA)

    Der Streaming-Guide zu „Blade Runner“

    Die untenstehende Liste zeigt, bei welchen Anbietern die Filme, Serien und Kurzfilme des Blade Runner-Franchise derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

  • Vom Putzlappen zum Supermutanten: Alle Toxic Avenger-Filme im Vergleich

    Vom Putzlappen zum Supermutanten: Alle Toxic Avenger-Filme im Vergleich

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Wer Trash liebt, kommt an diesem Franchise nicht vorbei: The Toxic Avenger ist Kult, Krawall und Körperflüssigkeit in Reinform. Was 1984 als Low-Budget-Gaudi mit Antiheld Melvin Junko begann, hat sich zu einer der langlebigsten und absurdesten Trash-Reihen überhaupt entwickelt. Zwischen Splatter, Satire, Superhelden-Persiflage und Gesellschaftskritik entstand ein toxisches Universum, das sich nie ernst nimmt – und gerade deshalb seine Fans begeistert.

    Ob Toxies Reise nach Japan, seine kapitalismuskritische Sinnkrise oder der absurde Dimensionssprung mit seinem bösen Zwilling: Jeder Teil bietet groteske Einfälle, handgemachte Effekte und Anarchie pur. Selbst Hollywood ist inzwischen auf den Geschmack gekommen – das Reboot von 2023 bringt prominente Namen ins toxische Spiel. Hier erfährst du, wo du jeden einzelnen Teil streamen kannst.

    The Toxic Avenger - Atomic Hero (1984)

    Der schüchterne Hausmeister Melvin fällt in ein Fass mit toxischem Abfall – und mutiert zum entstellten Supermutanten mit Sinn für Gerechtigkeit. Bewaffnet mit einem Wischmopp räumt er unter Kriminellen auf, die schlimmer sind als jede radioaktive Substanz. Regisseur Lloyd Kaufman mixt hier Slapstick, Splatter, Superheldenklamauk und Umweltsatire zu einem Cocktail, der alle Geschmacksgrenzen sprengt. Billig produziert, gnadenlos überdreht und politisch maximal inkorrekt wurde The Toxic Avenger zur Blaupause des Troma-Stils – einem Kino jenseits aller Konventionen. Wer wissen will, wie aus radioaktivem Müll filmhistorischer Kult entsteht, sollte diesen Film unbedingt gesehen haben. Er legt das Fundament für alle Sequels, von Atomic Hero 2 bis Citizen Toxie, die auf diesem toxischen Urknall aufbauen und den Wahnsinn immer weiterdrehen.

    The Toxic Avenger Part II - Atomic Hero 2 (1989)

    Toxie geht auf Weltreise – na ja, zumindest bis nach Japan. Dort will er seinen vermissten Vater finden, tritt aber nebenbei so ziemlich allem auf die Mütze, was sich bewegt. Die Geschichte ist Nebensache: Entscheidend ist der Spaß an der Eskalation. Ost-West-Klischees? Check. groteske Kämpfe? Check. Amputationen in Slow Motion? Doppel-Check. The Toxic Avenger Part II schraubt die Absurditätsschraube noch fester an, während handgemachte Effekte und billige Kulissen zum visuellen Dauerfeuer werden. Nicht jeder Gag zündet, und das Timing ist stellenweise holprig – aber genau das macht den Charme aus. Wer die direkte Radikalität des Originals mochte, erlebt hier die enthemmte Überdosis – ein notwendiger Zwischenschritt zur Selbstparodie in Toxic Avenger 3.

    The Toxic Avenger Part III: The Last Temptation of Toxie - Toxie's letzte Schlacht (1989)

    In Teil drei landet Toxie ausgerechnet bei einer fiesen Chemiefirma – weil er glaubt, sie tue Gutes. Natürlich ist das Gegenteil der Fall. Die Story ist absurder denn je, aber auch überraschend gesellschaftskritisch: Eine groteske Parodie auf Konsum, Kapitalismus und die Vermarktung von Heldenfiguren. Dabei fährt der Film alles auf, was Troma ausmacht: billige Sets, absurde Dialoge, Splattereffekte und einen Humor, der bewusst unter die Gürtellinie zielt. The Last Temptation of Toxie ist zugleich Hommage und Satire auf das eigene Franchise – nicht immer stilsicher, aber konsequent irre. Während der Erstling noch Umweltbewusstsein thematisiert und der zweite Teil Eskalation pur bietet, lässt der dritte Film Parodie und Selbstparodie verschwimmen. Wer das Chaos liebt und die Reihe als Spiegel ihrer eigenen Exzesse sehen möchte, ist hier goldrichtig.

    Citizen Toxie: The Toxic Avenger IV - Atomic Hero 4 (2000)

    Jetzt wird’s endgültig durchgeknallt: Ein interdimensionales Portal öffnet sich, Toxie wird mit seinem bösen Gegenstück Noxie vertauscht – und alles eskaliert. Gewalt, Geschmacklosigkeit, absurde Sexszenen, politisch unkorrekte Dialoge: Citizen Toxie ist das Manifest des maximalen Wahnsinns. Der Film feiert sich selbst und die Trash-Kultur mit solchem Nachdruck, dass man zwischen Fremdscham, Lachen und Staunen pendelt. Der vierte Teil wirkt wie ein filmisches Reißverschlusssystem aus Parodie, Comic-Logik und Anarchie. Und doch: Hinter all dem Klamauk steckt ein rebellischer Geist, der alles durch den Fleischwolf dreht – inklusive sich selbst. Wo Teil drei noch Gesellschaftskritik versuchte, reißt Teil vier endgültig alle Grenzen ein. Er wirkt wie ein Best-of des gesamten Franchise, das Motive aus Teil eins bis drei neu zusammensetzt und ins Extrem treibt. Wer Toxic Avenger bis hierhin durchgehalten hat, wird diesen Irrsinn feiern.

    The Toxic Avenger (2023, erscheint 2025)

    Gedreht 2023, blockiert vom Vertriebschaos: The Toxic Avenger brauchte anderthalb Jahre, um endlich freigelassen zu werden – und erscheint nun endlich 2025. Das Reboot bringt frischen Glanz ins verseuchte Franchise – mit Peter Dinklage als tragischer Held, Kevin Bacon als Strippenzieher und Elijah Wood als entstellter Psychopath mit Kindergesicht. Die Geschichte bleibt im Kern gleich: Außenseiter mutiert zum Antihelden. Doch visuell, tonal und technisch schlägt das Reboot neue Wege ein. Die Effekte sind hochwertiger, der Humor bleibt grotesk, aber raffinierter, und das Ensemble hebt die Trash-Idee auf ein Meta-Level. Zwischen Gewalt, Ironie und Gesellschaftskritik gelingt Regisseur Macon Blair ein Film, der sowohl Fans als auch Neulinge abholt. Während die alten Teile immer billiger, anarchischer und selbstzerstörerischer wurden, wirkt dieser Neustart wie eine raffinierte Meta-Reflexion – zugleich Hommage und Neuanfang, Bruch und Brücke.

  • Sex and the City: Alle Serien und Filme in der richtigen Reihenfolge

    Sex and the City: Alle Serien und Filme in der richtigen Reihenfolge

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

    Bevor Streamingdienste uns mit einem Überangebot überschwemmten, gab es Serien wie Sex and the City , die einen festen Platz im Alltag einnahmen - Woche für Woche, Folge für Folge. Ähnlich wie Gilmore Girls (2000-2007) oder Desperate Housewives (2004-2012) war SATC mehr als Unterhaltung.

    Es war ein Lebensgefühl, ein Gesprächsanstoß, ein popkultureller Meilenstein. Heute ist das Serienuniversum größer denn je: mit zwei Filmen, einem Prequel und der Fortsetzung „And Just Like That....“ Wer neu einsteigen oder alles nochmal sehen will, sollte sich an die chronologische Veröffentlichungsreihenfolge halten. Diese Liste führt durch alle Titel in der richtigen Reihenfolge, dank JustWatch natürlich mit der Info, wo sie aktuell in Deutschland gestreamt werden können.

    1. Sex and the City (Serie, 1998–2004)

    Vier Frauen in New York und ein Jahrzehnt voller Veränderungen. Sex and the City war nicht die erste Serie über weibliche Freundschaften, aber die erste, die so direkt, witzig und kompromisslos über Intimität, Dating und Selbstverwirklichung sprach. Die Serie nimmt sich Zeit für Charakterentwicklung, wechselt gekonnt zwischen Comedy und Drama und zeigt dabei, dass das Leben nicht planbar ist - auch nicht mit Designerhandtasche. Sowohl in den USA als auch in Europa entstand um die vier SATC-Damen ein echter Hype, und Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) wurde zur Stil-Ikone mit Männerproblemen. Auch die äußerst sexpositive Samantha, die kleinbürgerliche Charlotte und die karrierebewusste Miranda unterhielten vor allem die Damenwelt mit jeder Folge. Im Vergleich zu  Desperate Housewives oder Ally McBeal sind die rund 30 minütigen Folgen bis heute roher, echter und mutiger.  

    2. Sex and the City - Der Film (2008)

    Wenn du die Serie geliebt hast, dann fühlt sich dieser Film wie ein besonders langes und glamouröses Wiedersehen an. Vier Jahre nach dem Serienfinale kommt ein fast zweieinhalbstündiger Kinofilm und bringt alles zurück, was Fans lieben: große Gefühle, New York in Hochglanz und eine Hochzeit, die fast nicht stattfindet. Sex and the City - Der Film wirkt wie eine lange, elegante Episode mit dramatischem Zentrum. Carrie und Mr. Big stehen im Fokus, aber auch Miranda, Charlotte und Samantha bekommen eigene, emotionale Handlungsbögen. Hier geht es um Schuld, Vergebung und neue Anfänge - genau so, wie du es von SATC gewohnt bist. Der Film knüpft nahtlos an die Serie an und funktioniert ähnlich wie die Kinofilme von Downton Abbey als nostalgische Verlängerung. Während die Serie oft in kurzen Episoden zwischen Alltag und Beziehungskrisen sprang, entfaltet Sex and the City - Der Film seine Geschichte langsamer, emotionaler und mit mehr Fokus auf große Gesten. Das Drama um Carrie und Big wirkt reifer als viele der Serienfolgen, ohne die vertraute Dynamik zu verlieren.

    3. Sex and the City 2 (2010)

    Wenn du auf große Bilder, noch größere Sonnenhüte und eine ordentliche Portion Eskapismus stehst, wirst du hier auf deine Kosten kommen. Das zweite Kinoabenteuer der New Yorker Clique ist nämlich noch glamouröser, exotischer und deutlich überdrehter als sein Vorgänger. Mit der Reise nach Abu Dhabi wagt sich Sex and the City 2 in ein Setting, das Fans und Kritiker spaltet. Der Film wirkt wie ein letztes großes Aufbäumen vor dem Wandel und erinnert dabei fast an den zweiten Bridget Jones-Film: mehr Spektakel, weniger Substanz. Trotzdem bleibt er wichtig für die Chronologie, denn er zeigt, wo die Freundinnen stehen, bevor alles neu gedacht wird. Im Vergleich zum ersten Film, der vor allem emotional nachwirkte, schaltet Sex and the City 2 visuell und tonal deutlich höher - mit Schauwerten, die fast an ein Mode-Märchen grenzen. Der Film ist weniger introspektiv als Sex and the City – Der Film, aber dafür unbeschwerter und verspielter.

    4. The Carrie Diaries (Serie, 2013–2014)

    Vor den Cosmopolitans kam Connecticut: The Carrie Diaries erzählt, wie Carrie Bradshaw zu der Frau wurde, die wir später kennen. Die Serie spielt in den 1980er Jahren und erinnert in Ton und Stil eher an Formate wie Gossip Girl, ist dabei aber deutlich weniger zynisch. Es geht um Trauer, Mode, das Schreiben und die erste große Liebe - mit viel Nostalgie und einem Hauch von Naivität. Statt High Heels gibt es hier den ersten Liebeskummer, Schreibblockaden und das ganz normale Teenagerchaos. Wo Sex and the City 2 auf Weltflucht und Luxus setzte, geht The Carrie Diaries zurück zu den Wurzeln - mit mehr Herz als High Heels. Die Coming-of-Age-Serie erzählt viel leiser und intimer, wie aus einem Teenager die spätere Kolumnistin wurde, die später die Skyline New Yorks kommentiert.

    Wenn du dich für die Ursprünge von Carrie interessiert und zudem auf Nostalgie und Popkultur stehst, solltest du hier beginnen und dir die rund 40 Minuten langen Folgen genau anschauen.  

    5. And Just Like That... (Serie, 2021–2025)

    Mit And Just Like That… kehrt das Franchise in eine neue Ära zurück. Carrie, Charlotte und Miranda sind älter, erfahrener und mit neuem Lebensgefühl. Doch diese Serie trifft nicht bei allen einen Nerv. Der plötzliche Tod von Mr. Big, Samanthas schmerzliche Abwesenheit und der teils überambitionierte Umgang mit Diversität und Zeitgeist sorgen für Diskussionen. Im Vergleich zur Originalserie fehlt And Just Like That… oft die Leichtigkeit, der pointierte Witz und das intime Gruppengefühl von Sex and the City. Stattdessen dominieren Nachdenklichkeit, neue gesellschaftliche Themen und ein Ton, der stärker auf Wandel als auf Glamour setzt. Wie bei Gilmore Girls: Ein neues Jahr oder Fuller House scheitert die Rückkehr für viele an den eigenen Erwartungen und bringen in den 30 bis 45 Minuten pro Folge mehr Frust als Lust. Dennoch finden sich auch hier berührende Momente und neue Figuren mit Potenzial. Wenn du bereit bist, mit Carrie und ihren Freundinnen älter zu werden, findest du hier viel Stoff zum Mitfühlen.

  • Tim & Struppi: Alle Filme & Serien mit euren Comic-Lieblingen

    Tim & Struppi: Alle Filme & Serien mit euren Comic-Lieblingen

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Der junge Reporter Tim und sein unerschrockener Foxterrier Struppi sind seit Jahrzehnten (genauer gesagt seit dem 10. Januar 1929) ein unschlagbares Team, das die Herzen von Comic-Liebhabern weltweit erobert hat. Ihre spannenden Abenteuer, erschaffen vom genialen belgischen Zeichner Hergé, sind zeitlose Klassiker.

    Die Geschichten des mutigen Duos wurden mehrfach für große und kleine Leinwände adaptiert und begeistern immer wieder aufs Neue. Wir zeigen dir in diesem Artikel die besten Werke im Detail – und am Ende findest du eine komplette Liste, mit der du alle Serien und Filme sofort im Blick hast. Kurzum: Tauche ein in die faszinierende Welt von Tim und Struppi und erlebe unvergessliche Abenteuer voller Spannung, Humor und bedingungsloser Freundschaft!

    Tim & Struppi (TV-Zeichentrickserie, 1991)

    Die Zeichentrickserie Tim und Struppi aus dem Jahr 1991, koproduziert von Ellipse und Nelvana, gilt weithin als eine der vorlagentreusten Adaptionen von Hergés kultigen Comics. In 39 Episoden, die 20 der Originalalben umfassen, wird die Essenz der Vorlagen detailgetreu eingefangen. Die Serie besticht durch ihre flüssigen Animationen, die authentischen Charakterdesigns und die spannenden Geschichten, die Tim und Struppi auf ihren Reisen rund um die Welt erleben, von geheimnisvollen Schätzen bis hin zu politischen Intrigen. Kapitän Haddock, Professor Bienlein sowie die tollpatschigen Detektive Schulze und Schultze sind ebenfalls prominent vertreten und unterstreichen mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten den Humor und Charme der Serie. Die deutsche Synchronisation ist vielen Fans noch heute im Gedächtnis geblieben und trägt zur Popularität der Serie bei.

    Tim und Struppi und das Geheimnis um das goldene Vlies (Realfilm, 1961)

    Dieser Film aus dem Jahr 1961 markiert das erste Live-Action-Kinoabenteuer von Tim und Struppi, das nicht direkt auf einem Comicband von Hergé basiert, sondern eine eigenständige Geschichte erzählt. Im Mittelpunkt steht Kapitän Haddock, der die Nachricht erhält, dass ihm sein alter Kamerad Paparanic ein Schiff namens Das goldene Vlies vermacht hat. Doch bei ihrer Ankunft in Istanbul stellen Tim, Struppi und Haddock fest, dass das vermeintliche Erbe ein altes, kaum seetüchtiges Wrack ist. Schnell finden sie sich in ein Netz aus Geheimnissen und Gefahren verstrickt, als sie herausfinden, dass das "goldene Vlies" weit mehr als nur ein Schiff ist. Im Vergleich zur Serie von 1991 oder auch zum späteren Animationsfilm Im Sonnentempel zeigt sich, wie frei die Macher mit den Figuren umgehen durften. Während die Serie auf Authentizität setzt, lebt dieser Film von eigenständigem Charme und einer gewissen Nostalgie, die den Comics zwar untreu wird, aber dafür das Flair klassischer Abenteuerfilme einfängt.

    Tim und Struppi und die blauen Orangen (Realfilm, 1964)

    Als zweite Live-Action-Verfilmung (1964) setzt Tim und Struppi und die blauen Orangen die eigenständigen Kinoabenteuer fort, ohne sich direkt an eine der Comicvorlagen von Hergé zu halten. Die Handlung beginnt, als Professor Bienlein ein geheimnisvolles Paket mit einer blauen Orange ohne Absender erhält. Die Neugier treibt Tim, Struppi, Kapitän Haddock und Professor Bienlein nach Spanien, um dem Ursprung dieser ungewöhnlichen Frucht auf den Grund zu gehen. Dort finden sie sich in ein weiteres spannendes Rätsel verwickelt, das sie durch farbenfrohe Landschaften und gefährliche Situationen führt. Der Film fängt den Geist der Abenteuer und den feinen Humor der Originalgeschichten ein, und präsentiert gleichzeitig eine eigenständige filmische Interpretation. Im Vergleich zu Das goldene Vlies wirkt die Inszenierung bunter, aber auch weniger präzise. Spannend ist, wie beide Realfilme als filmisches Gegenstück zur akribischen Werktreue der Zeichentrickserie gelesen werden können: Wo die Serie Hergé konserviert, versuchen die Realfilme, ihn weiterzudenken. Auch wenn Die blauen Orangen bei Publikum weniger Anklang fand, ist er als stilistisches Bindeglied unverzichtbar.

    Tim und Struppi im Sonnentempel (Zeichentrickfilm, 1969)

    Dieses Zeichentrickabenteuer aus dem Jahr 1969 ist eine Adaption der Comicbände Die sieben Kristallkugeln sowie Der Sonnentempel und gehört zu den frühen animierten Verfilmungen von Belvision. Die Geschichte beginnt mit einem mysteriösen Schlaf, der Archäologen befällt, die eine Inka-Grabstätte entdeckt haben. Als Professor Bienlein ebenfalls von diesem Fluch betroffen ist und entführt wird, reisen Tim, Struppi und Kapitän Haddock nach Peru, um ihn zu retten und das Geheimnis des Sonnentempels zu lüften. Sie begegnen indigenen Völkern, überwinden gefährliche Hindernisse in den Anden und müssen sich der mysteriösen Macht der Inka stellen. Gerade im Vergleich zur 1991er-Serie, die ganze Alben Folge für Folge adaptiert, zeigt Im Sonnentempel, wie wirkungsvoll zwei Bände zu einem straffen Kinofilm verdichtet werden können – ein Brückenschlag zwischen originalgetreuer Vorlage und eigenständigem Kinoerlebnis.

    Tim und Struppi und der Haifischsee (Zeichentrickfilm, 1972)

    Tim und Struppi und der Haifischsee ist ein weiterer Zeichentrickfilm von Belvision, der jedoch eine eigenständige Geschichte erzählt und nicht auf einem der Comicbände von Hergé basiert. Tim, Struppi und Kapitän Haddock reisen nach Syldavien, wo Professor Bienlein seine neueste Erfindung, eine revolutionäre 3D-Kopiermaschine, vorstellt. Doch bald geraten sie in eine Verschwörung rund um den geheimnisvollen "Großen Hai", einen Verbrecherboss, der die Erfindung stehlen will. Die Abenteuer führen sie zu einem abgelegenen See, wo unter der Oberfläche ein geheimes Versteck des Schurken verborgen liegt. Übrigens: Im Gegensatz zu den meisten anderen Tim und Struppi-Geschichten wurde diese nicht zuerst als Comic gezeichnet, sondern zuerst als Zeichentrickfilm produziert. Erst danach wurden die Bilder aus diesem Film in einem Comicalbum zusammengefasst. Das macht diese Geschichte zu einer echten Besonderheit. Gegenüber dem 1969er-Film wirkt dieses Werk experimenteller. Wer die stilistische Bandbreite der Reihe erfahren möchte, muss diesem „Ausreißer“ unbedingt eine Chance geben.

    Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn (2011)

    Unter der Regie von Steven Spielberg und produziert von Peter Jackson, ist Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn ein hochmodernes, computeranimiertes Meisterwerk. Der Film kombiniert Elemente aus den Hergé-Alben Das Geheimnis der Einhorn und Der Schatz Rackhams des Roten sowie Die Krabbe mit den goldenen Scheren zu einer atemberaubenden Geschichte. Tim erwirbt auf einem Flohmarkt ein Modellschiff namens "Die Einhorn" und gerät daraufhin in ein gefährliches Abenteuer, das ihn und Struppi mit dem trinkfesten Kapitän Haddock zusammenführt. Gemeinsam suchen sie nach einem lange verschollenen Piratenschatz und entdecken dabei Haddocks mysteriöse Familiengeschichte. Dank Motion-Capture und packenden Actionsequenzen bringt Spielberg Tim und Struppi ins Blockbuster-Zeitalter. Actionreicher als die Serie, authentischer als frühe Realfilme – dieser Streifen vereint die Stärken beider Seiten und beweist, dass Hergés Helden auch im 21. Jahrhundert glänzen können.

  • Gänsehaut pur: Serien und Filme von Grusel-Legende R.L. Stine

    Gänsehaut pur: Serien und Filme von Grusel-Legende R.L. Stine

    Nora Henze

    Nora Henze

    JustWatch-Editor

     Du erinnerst dich an verfluchte Masken, sprechende Puppen und Gänsehaut-Melodien, die Dir nie mehr aus dem Kopf gingen? Willkommen zurück in der Welt von R.L. Stine, einem der produktivsten Schreckensarchitekten für Jugendliche überhaupt. Seine Geschichten haben ganze Generationen das Fürchten gelehrt, und die Serien- und Filmadaptionen waren da nicht weit. Von charmantem 90er-Nostalgiegrusel bis zu düsteren Streaming-Hits mit Slasher-Anleihen: Diese Liste zeigt Dir, wie sich Stines Welt mit der Zeit verändert hat - technisch, thematisch und stilistisch. Besonders spannend ist der Wandel hin zu heutigen Themen wie KI, Social Media und digitalem Kontrollverlust, der in neueren Titeln immer wieder durchscheint. Wenn Du mit Formaten wie Stranger Things (2016-2025) oder Chilling Adventures of Sabrina (2018-2020) etwas anfangen kannst, wirst Du hier sicher fündig. Hier siehst Du auf einen Blick, wie sich Ton, Zielgruppe und Ästhetik über die Jahre verschoben haben.

    1. Gänsehaut – Die Stunde der Geister (TV-Serie, 1995–1998)

    Diese Anthologie-Serie war für viele der erste Berührungspunkt mit dem Stine-Universum. Jede Folge von Gänsehaut erzählt eine neue Kurzgeschichte - immer mit Gruseleffekt, aber nie so heftig, dass man nicht doch noch schlafen konnte. Besonders Kultstatus haben Episoden wie „Night of the Living Dummy“ oder „The Haunted Mask“, die mit schlichter Optik, aber großem Effekt punkten. Die Serie wirkt heute retro, doch gerade das macht ihren Charme aus. Die 90er-Jahre-Atmosphäre, die altmodischen Spezialeffekte und der ikonische Vorspann haben sie zur Blaupause für modernen Jugend-Horror gemacht. Wenn du mit Gänsehaut aufgewachsen bist, wirst du sofort in deine Kindheit zurückkatapultiert - inklusive nervösem Blick unter das Bett.

    2. The Nightmare Room (TV-Serie, 2001–2002)

    The Nightmare Room wurde oft übersehen, aber zu Unrecht. Die Serie erinnert in ihrer Struktur stark an Twilight Zone für ein jüngeres Publikum, mit surrealen Elementen und echtem Gruselfaktor. Der gesprochene Einstieg – „There is a place…“ – wirkt wie ein düsterer Zauberspruch, der dich sofort in die Welt des Unheimlichen zieht. Jede Folge erzählt eine neue Geschichte, manchmal metaphysisch, manchmal nur seltsam, aber fast immer mit einem moralischen Unterton. Wenn du auf Serien wie Einfach unheimlich stehst, bekommst du hier eine unterschätzte Perle mit Kultpotenzial. Während Gänsehaut - Die Stunde der Geister oft eher versöhnlich endet, lässt The Nightmare Room seine Zuschauer bewusst mit einem schrägen Gefühl zurück - ähnlich wie Just Beyond, nur mit weniger Technologiebezug. Einige heute bekannte Hollywood-Stars standen hier übrigens früh vor der Kamera - für manche war es sogar der Startpunkt ihrer Karriere.

    3. Und wieder schlägt die Geisterstunde (Film, 2007)

    Im TV-Film Und wieder schlägt die Geisterstunde entfesselt Emily Osment als Cassie aus Versehen ein Monster - natürlich durch ein verfluchtes Buch. Was folgt, ist ein rasanter Mix aus Jugendhorror und Fantasy, gewürzt mit cleverem Humor. Die Geschichte bleibt zwar vorhersehbar, aber das Tempo und die visuelle Umsetzung machen sie zu einem kurzweiligen Erlebnis. Besonders gelungen ist das Monsterdesign, das zwischen bedrohlich und cartoonartig changiert. Mit 93 Minuten Laufzeit ist der Film ideal für einen Familien-Gruselabend. Anders als Die Geistermeister, die mehr auf Humor setzen, findet dieser TV-Film eine ausgewogenere Mischung aus Spannung, Fantasy und klassischen Gruselmotiven. Vorkenntnisse brauchst du keine: einfach zurücklehnen und erschrecken lassen.

    4. Die Geistermeister (Film, 2008)

    Der erste Film Die Geistermeister der „Mostly Ghostly“-Reihe punktet mit einem cleveren Mix aus Spukgeschichte und Coming-of-Age-Komödie. Max, ein Junge, der Geister sehen kann, hilft zwei Geistersouls, ihren Tod aufzuklären. Das klingt zunächst zwar düster, wird aber mit viel Witz und jugendlicher Leichtigkeit erzählt. Die Geistermeister ist damit klar auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, bietet aber genug Atmosphäre und Story, um auch ältere Fans bei der Stange zu halten. Die 93 Minuten sind vollgepackt mit Spuk, Slapstick und sympathischen Charakteren. Wenn du auf Ghostbusters mit Teenie-Flair stehst, findest du hier deinen Spaß. Im Gegensatz zu The Haunting Hour bleibt Die Geistermeister familienfreundlicher und betont die sympathische Hauptfigur stärker als den Horror selbst. Auch als Einstieg in Stines Welt ist dieser Film bestens geeignet.

    5. The Haunting Hour (TV-Serie, 2010–2014)

    Diese Serie hebt das Gruseln auf ein ganz neues Level. The Haunting Hour ist deutlich düsterer als ihre Vorgänger und richtet sich an Zuschauer, die sich nicht einfach mit seichten Schockmomenten zufriedengeben. Jede Episode steht hier für sich, doch ein gemeinsamer Tenor zieht sich durch alle Folgen: Hier ist das Happy End keine Selbstverständlichkeit. Ob besessene Puppen, verzerrte Spiegel oder vergessene Freunde - die Serie findet immer wieder neue Wege, den Zuschauer zu erschrecken. Die Produktion ist hochwertiger als bei den 90er-Vorgängern und bietet besseres Sounddesign, Kameraarbeit und düstere Locations. Diese Serie hebt sich deutlich von Gänsehaut - Die Stunde der Geister und The Nightmare Room ab, weil sie ihren Grusel konsequenter ausspielt und auf klassische Happy Ends verzichtet. Wenn du dich nach einer echten Gänsehaut sehnst, ist diese Serie ein Muss.

    6. Darf ich vorstellen: Meine Geisterfreundin (Film, 2014)

    Mit dem zweiten Teil der Mostly Ghostly-Reihe wechselt zwar der Cast, aber der Geist bleibt derselbe. Max ist zurück, verliebt sich und bekommt es wieder mit untoten Widersachern zu tun. Die Story ist locker, manchmal ein bisschen albern, aber dafür auch mit viel Herz erzählt. Der Mix aus Romantic Comedy und Gruselunterhaltung ist überraschend charmant. Der Film eignet sich gut für jüngere Zuschauer, die leichte Spannung mögen, aber auch romantische Plots nicht scheuen. Einsteiger brauchen die Vorgeschichte nicht zwingend zu kennen. Im Vergleich zum ersten Teil Die Geistermeister setzt diese Fortsetzung stärker auf Teenie-Romanze, bleibt dabei aber verspielter als der emotional dunklere dritte Teil Die Nacht im Geisterhaus. Wenn du Serien wie Sabrina oder Julie and the Phantoms magst, wirst du auch an diesem Film wahrscheinlich deine wahre Freude haben.

    7. Gänsehaut (Film, 2015)

    Jack Black als R.L. Stine? Das allein macht Gänsehaut schon zu etwas Besonderem. Der Film bringt das ganze Stine-Universum buchstäblich zum Leben: Monster, Puppen, Yetis - alles entkommt den Büchern und richtet Chaos an. Dabei ist der Film nicht nur ein Fest für Fans der Vorlage, sondern auch ein rasanter Fantasy-Horror-Trip für die ganze Familie. Viele Anspielungen, tolle Effekte und ein hohes Tempo sorgen dafür, dass die 103 Minuten wie im Flug vergehen. Wenn du Popcornkino magst, das Nostalgie mit Abenteuer verbindet, wirst du hier bestens bedient. Während Serien wie Just Beyond oder The Haunting Hour mit einzelnen Episoden experimentieren, bringt dieser Film das gesamte Stine-Universum mit einem Schlag auf die Leinwand - inklusive liebevoller Monsterparade.

    Auch für Neulinge ist der Film ein perfekter Einstieg in Stines schräge Welt.

    8. Geisterstadt: Kabinett des Schreckens (2015)

    Geisterstadt: Kabinett des Schreckens entführt dich in eine scheinbar verlassene Westernstadt, in der der Staub nicht nur durch leere Straßen weht, sondern auch alte Geheimnisse aufwirbelt. Eine Gruppe Teenager gerät in das Geisterstädtchen, doch schnell wird klar: Hier spukt es gewaltig. Zwischen knarrenden Holzbalken, mysteriösen Saloon-Türen und düsterem Kerzenlicht entfaltet sich ein atmosphärischer Grusel, der mehr auf Stimmung als auf billige Schockeffekte setzt. Die 88-minütige Inszenierung erinnert in ihrer Erzählweise eher an Sleepy Hollow als an klassische Teen-Horrorfilme und hebt sich damit deutlich vom sonst oft humorvolleren Stine-Kanon ab. Für jüngere Zuschauer ist der Film spannend, aber nie wirklich zu heftig. Verglichen mit dem lauten Gänsehaut (2015) ist dieser Film deutlich atmosphärischer und reduziert die Action zugunsten von Stimmung und Western-Ästhetik - eine echte Ausnahme im Stine-Kanon. Ältere Horror-Fans werden die nostalgischen Westernmotive und das verspielte Setting zu schätzen wissen.

    9. Die Nacht im Geisterhaus (Film, 2016)

    Im dritten Teil Die Nacht im Geisterhaus der „Mostly Ghostly“-Reihe wird es noch einmal besonders spukig. Max kehrt zurück, der inzwischen geistererfahren ist, aber diesmal bekommt er es mit einem besonders launischen Haus zu tun. Türen knallen von selbst, Lichter flackern, und natürlich geht wieder alles schief, sobald Max sich verliebt. Die Effekte wurden im Vergleich zu den Vorgängern leicht verbessert, was den Gruselanteil hebt, ohne den Humor zu opfern. Die Laufzeit von 89 Minuten fliegt nur so dahin, weil sich das Tempo stetig steigert. Die Handlung bleibt familientauglich und ist wie gemacht für ein jüngeres Publikum, das sich gerne ein bisschen erschreckt. Du solltest aber idealerweise die ersten beiden Teile gesehen haben, um Max’ Entwicklung nachvollziehen zu können. Insgesamt bietet der Film solide Gruselunterhaltung mit einem liebevollen Augenzwinkern, der sich in Bezug auf Grusel irgendwo zwischen Ghostbusters und Hotel Transsilvanien einordnet. Im direkten Vergleich zum ersten Teil Die Geistermeister wirkt dieser Film reifer, gruseliger und visuell ausgefeilter, bleibt aber der locker-humorvollen Grundstruktur der Reihe treu.

    10. Gänsehaut 2: Gruseliges Halloween (Film, 2018)

    Gänsehaut 2 ist bunt, wild und vollgepackt mit allem, was man sich von einem kindgerechten Gruselfilm rund um Halloween nur wünschen kann. Slappy, die unheimliche Puppe, steht wieder im Zentrum und entfesselt eine Welle an lebendig gewordenen Buchgestalten - von riesigen Gummibären bis zu fliegenden Kürbiswesen. Auch wenn Jack Black diesmal nur eine kleinere Rolle spielt, bleibt der Film seinem Vorgänger treu: viel Tempo, viel Chaos und jede Menge Nostalgie. Mit einer Laufzeit von rund 90 Minuten eignet sich der Film ideal für einen spaßigen Familienabend. Du brauchst den ersten Teil nicht zwingend gesehen zu haben, um hier einzusteigen, aber es lohnt sich für Fans der Reihe. Im Gegensatz zur ruhiger erzählten Geisterstadt oder zur düsteren The Haunting Hour setzt dieser Film auf Klamauk und ein visuelles Effektfeuerwerk - ganz im Stil seines Vorgängers, aber noch bunter.

    Besonders Kinder zwischen 8 und 12 dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, vorausgesetzt, sie stehen auf sprechende Kürbisse.

    11. Fear Street (2021)

    Fear Street bringt R.L. Stines Bücher in die Streaming-Ära - mit mehr Blut, mehr Tiefe und klar erwachsenem Ton. Die Trilogie erzählt eine Geschichte über Generationen hinweg und verknüpft klassische Slasher-Stimmung mit Themen wie struktureller Gewalt, digitaler Erinnerungskultur und Identitätsfindung. Dabei bleibt sie für sich allein verständlich. Wo die meisten Stine-Formate auf Jumpscares und familienfreundlichen Horror setzen, etabliert Fear Street mit Gewalt, Tiefe und Langzeitdramaturgie ein ganz neues Level - ähnlich düster wie The Haunting Hour, aber deutlich expliziter.

    • Fear Street Teil 1: 1994. Die Teenager in Shadyside recherchieren online, rekonstruieren Verbrechen und entdecken ein digitales Archiv des Grauens. Neben Gruselflair geht es um Popkultur, alternative Lebensentwürfe und die Frage, wie sich Geschichte digital konservieren - oder manipulieren - lässt. 1994 ist rasant, queer, clever und der perfekte Einstieg in die Trilogie.
    • Fear Street Teil 2: 1978. Im Sommercamp treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Durch Rückblenden und Tagebucheinträge entsteht ein Gefühl von analoger Detektivarbeit, das im Kontrast zur heutigen digitalen Welt steht. 1978 spielt mit Genre-Elementen aus Klassikern wie Freitag der 13., bleibt aber überraschend reflektiert und psychologisch dicht.
    • Fear Street Teil 3: 1666. Die Hexenjagd im Jahr 1666 thematisiert Fake News, Misogynie und kollektive Erinnerung – und verbindet sie mit dem digitalen Wissen von heute. Was einst als „Fluch“ galt, wird entlarvt. 1666 beschließt die Trilogie mit einer kraftvollen Auflösung, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kritisch miteinander verwebt.

    12. Just Beyond (TV-Serie, 2021)

    Just Beyond wagt den Spagat zwischen jugendlichem Grusel und modernem Mindset. Die Sci-Fi-/Horror-Anthologie von Disney+ ist locker inspiriert von R.L. Stines Comics und bringt frischen Wind ins Stine-Universum. Thematisch geht es hier oft um digitale Lebenswelten: KI-Lehrer, Apps mit gefährlichen Nebenwirkungen oder digitale Zwillinge sind keine Randnotizen, sondern zentrale Motive. Die Serie greift klassische Stine-Stimmung auf, verpackt sie aber in Episoden, die sich wie Black Mirror für die Gen Z anfühlen. Gerade weil jede Folge ein eigenes Thema behandelt, ist Just Beyond perfekt für kurze Binge-Sessions. Verglichen mit The Nightmare Room oder Gänsehaut 2023 bringt diese Serie die klassischen Stine-Themen ins digitale Zeitalter - weniger retro, aber dafür thematisch aktueller und stilistisch moderner. Wenn du auf clevere Highschool-Geschichten mit Tech-Twist stehst, ist diese Serie dein Ding. Du musst keine anderen Stine-Titel kennen, um reinzukommen, das hier ist ein Update für eine neue Generation.

    13. Gänsehaut (TV-Serie, 2023)

    Die neue Gänsehaut-Serie von 2023 geht in eine ganz andere Richtung als die Vorgänger. Statt Episodenformat bekommst du eine durchgängige Storyline mit fünf Teenagern, düsteren Geheimnissen und ganz viel digitalem Horror. Smartphones, digitale Spuren und sogar übernatürliche Präsenz in Apps spielen eine zentrale Rolle. Die Serie verknüpft klassische Gruselbuch-Motive mit Themen wie Online-Mobbing, Datenmanipulation und digitalem Kontrollverlust. Slappy ist zwar immer noch mit dabei, aber eben nicht mehr nur eine Puppe, sondern Teil eines größeren, fast schon algorithmischen Bösen. Die Inszenierung ist hochwertig, fast schon cineastisch, und zielt klar auf ein etwas älteres Publikum. Wenn du Lust auf eine düstere Coming-of-Age-Story mit Tech-Angst und Nostalgieflair hast, bekommst du hier eine gelungene Mischung. Diese Serie unterscheidet sich von der Original-Gänsehaut und Just Beyond vor allem durch ihren Serienbogen und das komplexere Figurenensemble - sie will mehr erzählen und nimmt sich auch die Zeit dafür.

    14. Gänsehaut – Die verschwundenen Kinder (TV-Serie, 2025)

    Staffel 2 hebt das Tech-Level noch weiter an: In einem abgelegenen Internat verschwinden Kinder spurlos, und immer wieder führen Hinweise zu einem geheimnisvollen Schulnetzwerk, merkwürdigen Zugriffsprotokollen und KI-gestützten Überwachungssystemen. Gänsehaut - Die verschwundenen Kinder wirkt wie eine Kreuzung aus Stine und Spuk in Bly Manor, angereichert mit einer Prise Mr. Robot. Es geht nicht nur um klassische Schreckmomente, sondern auch um die Unsicherheit einer Welt, in der Technik alles weiß, aber niemand dir glaubt. Im Gegensatz zur 2023er-Serie wirkt diese Fortsetzung noch düsterer und technikkritischer, fast wie eine digitale Gothic-Novelle, die sich klar von früheren Formaten wie Gänsehaut – Die Stunde der Geister abhebt. Die Serie bleibt ihrem jugendlichen Ton treu, bringt aber neue Düsternis hinein. Ideal für Fans, die mit dem Original aufgewachsen sind, aber heute ein bisschen mehr Realitätsnähe und digitale Paranoia suchen. Der Bezug zur Gegenwart ist spürbar und macht das Format umso packender.

    15. Fear Street: Prom Queen (2025)

    Prom Queen ist nicht nur ein nostalgischer Slasher, sondern auch ein Kommentar auf moderne Selbstdarstellung: Social-Media-Feeds, Deepfakes und perfide anonyme Chats treiben die Konkurrenz um den Abschlussball in ungeahnte Tiefen. Hinter dem Glamour lauert hier ein Algorithmus-gesteuerter Albtraum, der mit Likes und Followern mehr zerstört als nur das Selbstwertgefühl. Die Figuren kämpfen nicht nur um den Titel, sondern auch gegen eine unsichtbare Macht, die alle digitalen Spuren analysiert und gegen sie verwendet. Der Film nutzt klassische Horror-Tropen, um zu zeigen, wie verletzlich Teenager in einer Welt sind, in der jeder Klick Konsequenzen hat. Während die ursprüngliche Fear Street-Trilogie den Horror noch stärker historisch verankert, ist Prom Queen deutlich aktueller und nutzt moderne Medien als Bedrohung - ein passender Abschluss für eine Reihe, die sich mit jeder Ausgabe weiterentwickelt.

  • 6 Western-Geheimtipps, die du sofort streamen kannst

    6 Western-Geheimtipps, die du sofort streamen kannst

    Ahmet Iscitürk

    Ahmet Iscitürk

    JustWatch-Editor

    Cowboys, Colts und staubige Städte – Western sind mehr als nur knallharte Duelle und heldenhafte Revolverhelden. Sie erzählen von Aufbruch, Einsamkeit, Recht und Unrecht, von Freiheit und den Konsequenzen, die sie fordert. Doch nicht jeder Western bekommt die Aufmerksamkeit, die er verdient. Manche Filme verschwinden im Schatten großer Klassiker oder passen nicht ins klassische Raster. Dabei sind es oft gerade die ungewöhnlichen, leisen oder kompromisslosen Western, die lange nachwirken.

    Diese Liste enthält sechs Werke vor, die zu Unrecht unter dem Radar flogen – aber unbedingt eine Chance verdienen. Für alle, die Western mögen – aber keine Klischees brauchen. Jetzt streamen, entdecken und staunen.

    Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (2007)

    Landschaft, Langsamkeit, Legende: Andrew Dominiks Western ist kein klassischer Ritt durch die Prärie, sondern ein poetisches Porträt über Mythos, Macht und Verrat. Brad Pitt spielt den legendären Jesse James, Casey Affleck seinen verehrenden Widersacher Robert Ford. Was folgt, ist ein Kammerspiel der unausgesprochenen Spannungen – zwischen Ruhmsucht und Unsicherheit, zwischen Heldenbild und Realität. Statt Schießereien dominieren stille Blicke, unterdrückte Wut und schleichender Verrat. Die Kamera von Roger Deakins fängt jede Szene wie ein Gemälde ein. Der Film wurde bei seinem Erscheinen kaum wahrgenommen, doch heute gilt er als Geheimtipp unter Western-Liebhabern. Wer langsame, aber tiefgründige Charakterstudien im Western-Gewand sucht, sollte diesen Film unbedingt auf die Watchlist setzen.

    Slow West (2015)

    Mit knapp 80 Minuten Laufzeit wirkt Slow West fast minimalistisch – und doch entfaltet sich darin ein ungewöhnlich dichter Western. Michael Fassbender spielt einen lakonischen Kopfgeldjäger, der einem jungen Schotten auf der Suche nach seiner Geliebten durch den Wilden Westen folgt. Dabei treffen sie auf Gauner, Fallensteller und moralische Sackgassen. Die Inszenierung erinnert mehr an Märchen als an Westernklassiker: ruhige Bildkompositionen, skurrile Nebenfiguren, ein trockener Humor, der unter der Oberfläche brodelt. Die Gewalt kommt überraschend, aber nie selbstzweckhaft. Der Film spielt mit Genreerwartungen und weicht ihnen immer wieder gekonnt aus. Slow West wurde von vielen übersehen – vielleicht, weil er zu leise und anspruchsvoll erzählt. Genau das macht diesen Streifen so besonders.

    Bone Tomahawk (2015)

    Bone Tomahawk beginnt wie ein klassischer Western: Eine Frau wird entführt, ein Sheriff stellt ein Rettungsteam zusammen, und gemeinsam ziehen sie los – durch unbarmherziges Grenzland. Doch was als typische Rettungsmission beginnt, entwickelt sich langsam zu einem Albtraum. Denn die Entführer sind keine gewöhnlichen Gesetzlosen, sondern Mitglieder eines brutalen Kannibalenstamms. Regisseur S. Craig Zahler nimmt sich viel Zeit für die Figuren, die Dialoge sind pointiert, der Humor rabenschwarz. Kurt Russell spielt den alternden Sheriff mit stoischer Ruhe. Der Film kombiniert Western mit Horror, ohne je plakativ zu wirken – und wurde trotz hervorragender Kritiken von der Masse ignoriert. Wer bereit ist, sich auf extreme Töne und drastische Bilder einzulassen, entdeckt hier einen mutigen, originellen und absolut kompromisslosen Genre-Mix.

    The Proposition (2005)

    Australien statt Amerika: The Proposition - Tödliches Angebot verlegt den Western ins staubige, erbarmungslose Outback des 19. Jahrhunderts – und erzählt eine moralisch komplexe Geschichte von Schuld, Loyalität und Verzweiflung. Guy Pearce spielt einen Gesetzlosen, der seinen jüngeren Bruder töten soll, um das Leben des älteren zu retten. Ray Winstone verkörpert den Kommissar, der zwischen Prinzipien und Druck zerrieben wird. Regisseur John Hillcoat inszeniert das alles als gnadenlosen Fiebertraum, begleitet von Nick Caves melancholischem Soundtrack. Die Gewalt ist roh, die Landschaft majestätisch und gleichgültig. Der Film fragt: Was wiegt schwerer – Moral oder Überleben? The Proposition wurde trotz großer Qualitäten übersehen. Wer düstere, kompromisslose Western liebt, sollte ihm endlich eine Chance geben.

    The Sisters Brothers (2018)

    The Sisters Brothers ist ein Western über Auftragskiller – und über Brüderlichkeit, Einsamkeit und Veränderung. Joaquin Phoenix und John C. Reilly spielen Eli und Charlie Sisters, zwei Männer, die töten, weil sie es müssen – aber nicht unbedingt wollen. Während Charlie impulsiv und skrupellos ist, beginnt Eli am Sinn ihres Tuns zu zweifeln. Der Film begleitet sie auf einem langen, verschlungenen Weg voller Begegnungen, Konflikte und innerer Brüche. Regisseur Jacques Audiard (Ein Prophet, Der Geschmack von Rost und Knochen) verpasst dem Genre einen modernen, melancholischen Anstrich. Der Ton wechselt zwischen lakonischem Witz und existenzieller Schwere. Trotz starker Besetzung ging der Film im Kino unter. Zu eigenwillig für Actionfans, zu westernlastig für Arthouse? Vielleicht. Aber gerade deshalb absolut sehenswert!.

    Dead Man (2018)

    Jim Jarmuschs Dead Man ist kein Western im klassischen Sinne – sondern ein meditativer, hypnotischer Anti-Western in Schwarzweiß. Johnny Depp spielt den Buchhalter William Blake, der in einer Grenzstadt im Wilden Westen landet und durch eine Verkettung von Zufällen zum Gejagten wird. Auf seiner Flucht begegnet er dem Außenseiter Nobody, der ihn für eine Reinkarnation des Dichters William Blake hält. Klingt abgefahren? Ist es auch, aber auf eine schöne Art. Der Film entfaltet sich wie ein düsteres Gedicht über Leben, Tod und Identität – mit minimalistischer Musik von Neil Young und trägen Kamerafahrten, die wie Visionen wirken. Dead Man wurde bei Erscheinen als zu langsam oder verworren abgetan. Heute gilt er als Kultfilm – und als einer der ungewöhnlichsten Western der Filmgeschichte.

    Wo du noch mehr Western-Filme streamen kannst

    Um weitere Westernfilme zu entdecken, die aktuell in Deutschland gestreamt werden, schau dir den JustWatch-Streaming-Guide an! Dort kannst du gezielt nach Genre, Anbieter, Preis oder Bewertung filtern – und dir deine persönliche Watchlist zusammenstellen. So verpasst du keinen Ritt ins filmische Neuland.

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