Kaum eine Schauspielerin hat die 2000er-Jahre so geprägt wie Lindsay Lohan. Sie war das Gesicht der Teenie-Komödien, das Herz so mancher Disney-Produktion und später der Beweis dafür, dass Talent auch im Chaos nicht untergeht. Mit dem Kinostart von Freakier Friday ist Lohan zurück, und das auf eine Weise, die zeigt, wie viel Charisma sie immer noch mitbringt. Im Vergleich zu anderen Filmreihen wie High School Musical (2006) oder Plötzlich Prinzessin (2001) haben ihre Rollen oft mehr Biss, mehr Eigensinn und dafür weniger glatte Disney-Perfektion. Während andere junge Stars ihren Karriereplan sauber abgestimmt haben, wirkte bei Lohan vieles impulsiver, aber gerade deshalb auch mutiger. Diese Liste zeigt, warum viele sie nie vergessen haben, und welche ihrer Filme bis heute hängen bleiben.
1. Girls Club - Vorsicht bissig! (2004)
Wenig Filme haben den Highschool-Kanon so geprägt wie dieser. Girls Club ist mehr als eine Teenie-Komödie, es ist förmlich ein popkultureller Meilenstein. Lindsay Lohan spielt Cady Heron mit genau dem richtigen Mix aus Naivität, Beobachtungsgabe und wachsender Selbstsicherheit. Das Drehbuch von Tina Fey ist messerscharf, die Sprüche sind längst in den Sprachgebrauch übergegangen, und die „Plastics“ wurden zu einem Archetyp. Wenn du Filme wie Clueless oder 10 Dinge, die ich an dir hasse liebst, dann ist das hier Pflichtprogramm. Lohan war nie präziser als hier - und selten war ein Teenagerfilm so klug, witzig und relevant wie dieser. Auch Jahre später wirkt der Film erstaunlich frisch und hat Generationen von Teenie-Komödien beeinflusst. Wer sich jemals in einer neuen Schulklasse behaupten musste, findet hier eine überzeichnete, aber treffende Version dieser Erfahrung.
2. Ein Zwilling kommt selten allein (1998)
Lindsays Durchbruch als Kinderdarstellerin ist bis heute beeindruckend. In gleich zwei Rollen - Hallie und Annie - zeigt sie, wie viel Ausdruck, Timing und Persönlichkeit in ihr steckt. Das Disney-Remake Ein Zwilling kommt selten allein basiert auf „Das doppelte Lottchen“ von Erich Kästner, funktioniert aber komplett auf eigenen Beinen. Was den Film so besonders macht, ist nicht nur die charmante Geschichte, sondern wie spielerisch Lohan die beiden Schwestern unterscheidet. Wer bei Die Vermählung ihrer Eltern geben bekannt aus den 1960ern nostalgisch wird, findet hier die moderne, nicht minder liebenswerte Version. Ein Familienfilm, der echte Wärme transportiert, und das ganz ohne Kitsch. Gerade im Vergleich zu heutigen Kinderfilmen wirkt die über zweistündige Inszenierung angenehm ruhig, aber nie langweilig. Im Gegensatz zu Girls Club wirkt Lohan hier noch ungeschliffen, aber gerade das macht den Charme der Doppelrolle aus. Man spürt förmlich, wie viel Spielfreude sie schon als Kind mitgebracht hat.
3. Freaky Friday - Ein voll verrückter Freitag (2003)
Body-Swap-Filme gibt es viele, aber nur wenige funktionieren so gut wie Freaky Friday. Das liegt vor allem an der Chemie zwischen Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis. Sie spielen Mutter und Tochter, die durch einen magischen Zufall die Körper tauschen und plötzlich die Welt der anderen verstehen müssen. Klingt bekannt? Klar, aber selten wurde es so lebendig, pointiert und berührend erzählt. Wenn du Big oder 17 Again mochtest, wirst du dich hier bestens aufgehoben fühlen. Für Lohan war dieses 97-Minuten-Werk der Übergang vom Kinderstar zur ernstzunehmenden Hauptdarstellerin, denn sie spielt nicht nur charmant und frech, sondern auch erstaunlich nuanciert. Anders als in Ein Zwilling kommt selten allein, wo Lohan zwei ähnliche Rollen spielt, muss sie hier mit Jamie Lee Curtis eine echte Gegenspielerin auf Augenhöhe meistern und wächst sichtlich daran.
4. Georgias Gesetz (2007)
Dieser knapp zweistündige Film zeigt Lohan in einem ganz anderen Licht. Keine Glitzerwelt, keine Teenie-Allüren, stattdessen aber ein gebrochener Charakter, der bei der strengen Großmutter (gespielt von Jane Fonda) unterkommt. Die Geschichte ist ruhiger, kantiger, und sie verlangt Lohan deutlich mehr ab. Hier wirkt sie verletzlich und wütend und dadurch besonders nahbar. Der Film selbst wurde von der Kritik gemischt aufgenommen, aber Lindsays Darstellung in Georgias Gesetz wurde oft als einer der stärksten Punkte gelobt. Für Fans von Klassikern wie Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa, ist dies ein Film mit ähnlich ruhigen und ernsten Tönen. Inmitten der familiären Spannungen entfaltet sich eine stille, aber eindrucksvolle Geschichte über Selbstachtung und Verantwortung. Besonders stark sind die Szenen zwischen Lohan und Fonda, in denen zwei Generationen auf Augenhöhe aneinandergeraten und daran wachsen. Im Gegensatz zu den leichteren Komödien wie Freaky Friday oder Girls Club zeigt Lohan hier eine verletzliche Seite, die man so bisher kaum von ihr kannte.
5. Herbie Fully Loaded - Ein toller Käfer startet durch (2005)
Ein sprechender VW-Käfer? Klingt schräg, ist aber genau der Stoff, aus dem Disney-Magie gemacht ist. Lohan spielt in Herbie Fully Loaded eine junge Frau mit Benzin im Blut, die unverhofft ins Rennfieber zurückgezogen wird, unterstützt von einem Auto mit eigener Persönlichkeit. Es ist ein leichter, verspielter Film, der sich selbst nicht zu ernst nimmt, aber trotzdem funktioniert. Besonders, wenn man auf charmante Reboots wie Alvin und die Chipmunks oder Speed Racer steht. Lohan zeigt hier, wie mühelos sie auch in familienfreundlichem Popcornkino glänzen kann, und das ganz ohne Klischees zu bedienen. Wer klassische Disney-Filme wie Ein toller Käfer kennt, wird hier viele Anspielungen und liebevolle Updates entdecken. Es ist ein Familienfilm mit Oldschool-Charme, der dennoch nicht altmodisch wirkt, vor allem dank Lohan als sympathischer Hauptfigur. Im Gegensatz zu Georgias Gesetz ist das hier wieder klassisches Wohlfühlkino – leicht, verspielt, ohne seelische Schwere.
6. Liz & Dick (2012)
Die Legende Elizabeth Taylor zu spielen ist wahrlich keine kleine Sache. In diesem Biopic wagt Lohan jedoch genau das und stürzt sich mit vollem Einsatz in die Rolle. Die dramatische Beziehung zu Taylors On-Off-Ehemann Richard Burton wird zwar als glamouröses, aber auch gleichzeitig toxisches Hin und Her inszeniert, natürlich inklusive ihrer Ehen, Trennungen und dem allzu zerstörerischen öffentlichem Drama. Der Film selbst hat seine Schwächen, das steht außer Frage. Aber Lohan muss man zugestehen, dass sie alles gibt - mal stilvoll, mal wiederum am Rand des Exzesses. Für alle, die sie nur aus ihren Jugendrollen kennen, ist Liz & Dick ein spannender Perspektivwechsel, der zwar nicht perfekt, aber dafür mutig daherkommt. Verglichen mit der Leichtigkeit von Herbie oder dem Witz in Girls Club ist Liz & Dick fast schon ein Drahtseilakt. Lohan geht ein Risiko ein und lässt den Schutz der Teenierollen endgültig hinter sich.
7. Bekenntnisse einer Highschool-Diva (2004)
Bekenntnisse einer Highschool-Diva ist vielleicht nicht so berühmt wie Girls Club, hat aber seine ganz eigene Energie. Lohan spielt eine exzentrische, kreative Teenagerin, die unbedingt Schauspielerin werden will und dabei über so ziemlich jedes Klischee stolpert, das das Genre zu bieten hat. Klingt nach leichter Kost? Ist es auch - aber auf eine charmante, unaufgeregte Art. Für Fans von Camp Rock oder Ella - Verflixt & Zauberhaft bietet der Film eine ähnlich verspielte Mischung aus Musik, Drama und Selbstfindung. Lohan zeigt hier erneut, wie sehr sie den Ton ihrer Generation treffen konnte, ganz ohne aufgesetzt zu wirken. Wer mit dem Disney Channel groß geworden ist, findet hier in einer Stunde und 29 Minuten eine kleine Zeitreise mit Humor, Herz und einem Hauch Glitter. Während Girls Club gesellschaftliche Strukturen sezierte, stellt dieser Film das kreative Chaos einer Einzelnen in den Mittelpunkt. Lohan spielt verspielter als in Freaky Friday, aber man merkt: Sie hat ihren Ton inzwischen gefunden.
8. Freakier Friday (2025)
Und plötzlich sind sie zurück: Freakier Friday bringt Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis in fast zwei Stunden wieder zusammen und ergänzt sie um eine neue Generation. Der Körpertausch ist also nicht mehr nur Mutter-Tochter-Sache, sondern wird zur Dreiecksbeziehung der Perspektiven. Was kitschig klingen könnte, wird hier mit viel Herz und Humor umgesetzt. Der Film greift den Ton des Originals auf, aktualisiert ihn aber klug und ohne Zwang. Für Lohan ist es ein echtes Comeback, das nicht von Skandalen lebt, sondern von Spielfreude und Timing. Wer den ersten Teil liebte, wird sich hier sofort wieder wohlfühlen und vielleicht ein bisschen erwachsener schmunzeln als damals. Verglichen mit dem Original bringt Lohan hier mehr Reife und Ironie mit - sie spielt nicht nur für ein jugendliches Publikum, sondern auch für jene, die mit ihr groß geworden sind. Die Erfahrung aus Liz & Dick und Georgias Gesetz scheint durch.