Vier Jahrzehnte nach dem ersten Kinoauftritt sind die Ghostbusters noch immer quicklebendig – oder besser gesagt: untot präsent in der Popkultur. Mit Ghostbusters: Frozen Empire (2024) wurde das Franchise fortgeführt, und die jüngste Generation der Geisterjäger trifft dabei auf die Veteranen, die alles ins Rollen brachten.
Zwischen Kult, Reboots und Nostalgie hat sich eine Reihe entwickelt, die so wandelbar ist wie die Geister, die sie jagt. Wir geben einen einordnenden Überblick über alle Filme und Serien, die dazugehören.
Ghostbusters (1984, Film)
Ivan Reitmans Original ist mehr als nur eine Komödie: Ghostbusters ist ein Meilenstein der Popkultur. Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis und Ernie Hudson spielen eine illustre Gruppe an Außenseitern, die mit wissenschaftlichen Gerätschaften Geister jagen und dabei unfreiwillig zur letzten Verteidigungslinie New Yorks werden.
Die Mischung aus Slapstick, trockenen One-Linern und visuellen Effekten, die für ihre Zeit bahnbrechend waren, machte den Film sofort zu einem Klassiker. Der ikonische Marshmallow-Mann und der Ohrwurm-Soundtrack von Ray Parker Jr. zementierten den Kultstatus. Bis heute ist Ghostbusters die Art von Film, die gleich mehrere Genres umarmt – und dabei alles mühelos balanciert.
The Real Ghostbusters (1986–1991, Serie)
Die erste Animationsserie machte die Geisterjäger für Kinder zur festen Nachmittagsunterhaltung. Über sechs Staffeln hinweg vertieften The Real Ghostbusters das Universum und erweiterten die mythologische Ebene, die im Film nur angerissen wurde.
Figuren wie Slimer rückten stärker in den Vordergrund, und der Ton schwankte zwischen Grusel und Cartoon-Humor. Nicht so stark wie der erste Kinofilm, doch die Serie brachte den Figuren eine neue Generation von Fans und etablierte „Ghostbusters“ endgültig als Marke. Mit 140 Episoden ist sie bis heute ein wichtiger Teil der Reihe – eine Art Bindeglied zwischen Blockbuster-Kino und Merchandise-getriebenem Branding. Ideal für alle, die den Charme der 80er-Jahre-Cartoons lieben.
Ghostbusters II (1989, Film)
Fünf Jahre nach dem Triumph des Originals kehrten die Geisterjäger zurück – diesmal, um sich mit einem Gemälde und einer Welle aus negativem Schleim auseinanderzusetzen. Regisseur Ivan Reitman und der Originalcast waren erneut an Bord, doch der Zauber von Teil eins ließ sich nicht gänzlich wiederholen.
Die Handlung wirkt formelhaft, doch für Fans des ersten Film ist Ghostbusters II wegen vertrauten Gesichtern und nostalgischen Charme dennoch gute Unterhaltung. Heute wirkt Ghostbusters II wie ein Kind seiner Zeit: ein bunter, leicht überdrehter Nachschlag, der die Marke am Leben hielt, ohne wirklich Neues zu wagen. Wer Lust auf 80er-Sequels im Stil von Gremlins 2 hat, wird trotzdem seinen Spaß haben.
Extreme Ghostbusters (1997, Serie)
Fast ein Jahrzehnt später brachte Extreme Ghostbusters frischen Wind – zumindest auf dem Papier. Egon Spengler übernimmt die Rolle des Mentors und bildet ein neues Team aus jungen Geisterjägern aus, das diverser und moderner wirken sollte. Die 40 Episoden setzen stärker auf düstere Elemente und wagen inhaltlich den Schritt in Richtung Teen-Horror.
Doch trotz interessanter Ansätze fehlte es der Serie an Charme: Die Figuren wirken austauschbar, und die Serie verschwand dementsprechend nach nur einer Staffel im TV-Nirwana. Ein Versuch, Ghostbusters ins neue Zeitalter zu bringen, der nie sein ganzes Potenzial ausschöpfte. Wer die düsteren Interpretationen beliebter Cartoon-Helden der späten 90er- und frühen 00er-Jahre, wie Teenage Mutant Ninja Turtles, schätzt, könnte aber vielleicht auch hieran seine Freude haben.
Ghostbusters (2016, Film)
Das Reboot von Paul Feig wiederum wollte die Marke komplett neu aufstellen: Kristen Wiig, Melissa McCarthy, Kate McKinnon und Leslie Jones übernahmen die Protonenpacks. Mit einem höheren Budget als je zuvor sah der Film modern aus, doch der Ton war deutlich alberner als im Original.
Trotz tollem Cast leidet der Film an Ideenarmut und schwachen Gags. Zwar hatten Originaldarsteller Cameos, doch ohne echte Verbindung zur alten Story wirkt der Film, als fände er in einem Paralleluniversum statt. Heute wirkt Ghostbusters weniger wie ein Neubeginn, als wie ein einmaliger, experimenteller Ausreißer. Wer sich von anderen umstrittenen Reboots wie Drei Engel für Charlie oder Karate Kid IV unterhalten fühlt, könnte diesem Ausreißer aber vielleicht durchaus etwas abgewinnen.
Ghostbusters: Legacy (2021, Film)
Mit Ghostbusters: Legacy allerdings gelang Gil Kenan die Rückkehr zur DNA des Originals – diesmal mit Fokus auf die Familie Spengler. Carrie Coon, Finn Wolfhard und McKenna Grace spielen die Erben von Egon, die in einer Kleinstadt zufällig die alte Geisterjäger-Historie freilegen. Der Film lebt stark von Nostalgie, bringt aber auch neue Energie durch die Perspektive der Kinder.
Mit einer Laufzeit von 124 Minuten ist er länger als die Vorgänger, doch die Mischung aus Coming-of-Age-Drama und Geisteraction funktioniert nach den vorangegangenen Enttäuschungen wieder überraschend gut. Eine Brücke zwischen den Generationen und ein gelungenes Revival – wenn auch mit viel „Fan-Service“ im Gepäck.
Ghostbusters: Frozen Empire (2024, Film)
Zwei Jahre nach Legacy führte Kenan die Geschichte nahtlos fort: Die Spengler-Familie zieht ins ikonische Feuerwehrhaus nach New York, wo ein neues Forschungslabor entstanden ist. Doch ein mysteriöses Artefakt entfesselt eine uralte Macht – und zwingt Alt und Jung erneut zusammen.
Ghostbusters: Frozen Empire beschwört erneut den Nostalgie-Wert der Reihe und verfolgt gleichsam das Ziel eine neue Generation zu etablieren. Dabei wiederholt sich allerdings manches, anderes wirkt viel zu überdreht – beinahe wirkt es, als würde die Fortsetzung die Fehler von Ghostbuster II wiederholen. Damit ist Frozen Empire zwar kein großer Wurf, aber als Popcorn-Kino mit Retro-Flair funktioniert er – ähnlich wie andere späte Sequels, die sich lieber auf bekannte Muster verlassen, etwa Terminator: Dark Fate oder Jurassic World.
































































































































































































































