Kaum ein Horror-Franchise verbindet so konsequent die Lust am Schock mit einer makabren übersinnlichen Idee wie Final Destination. Seit dem Jahr 2000 liefert die Reihe immer wieder Variationen derselben Grundprämisse: Wer dem Tod einmal entkommt, wird ihn früher oder später dennoch treffen.
Gerade diese Mischung aus Slasher-Struktur und metaphysischem Grusel macht die Filme so besonders. Die Faszination speist sich nicht zuletzt aus der Kreativität, mit der vermeintlich banale Alltagsgegenstände in tödliche Fallen verwandelt werden.
Mit dem sechsten Teil, Final Destination: Bloodlines (2025), feiert die Reihe nach 14 Jahren ein Comeback und beweist, dass die Formel noch immer funktioniert. Ein Überblick über das Franchise – inklusive Einordnung, welche Teile sich besonders lohnen.
Final Destination (2000)
Der Auftaktfilm von James Wong setzte den Ton für das gesamte Franchise. Alex Browning (Devon Sawa) hat eine Vision vom Absturz seines Flugzeugs und rettet sich und einige Freunde. Doch das Überleben währt nicht lange: Der Tod holt sich die Geretteten auf perfide Weise zurück.
Die Stärke des Films liegt weniger in Blutorgien, sondern in der schleichenden Spannung – jede alltägliche Situation wird zur potenziellen Falle. Final Destination war 2000 frisch, clever und bot eine Metaebene, die das Publikum fesselte: Man wusste, dass der Tod unvermeidlich ist – aber nicht, wann und wie er zuschlägt. Ein stilprägender Auftakt, der sich bis heute für witzig-gruslige Horrorfilmabende mit Freunden eignet.
Final Destination 2 (2003)
David R. Ellis’ Fortsetzung machte das Konzept noch größer – und noch spektakulärer. Die Eröffnung mit der Massenkarambolage auf der Autobahn gilt bis heute als eine der eindrucksvollsten Anfangssequenzen des Genres. Kimberly (A.J. Cook) erkennt die drohende Katastrophe, doch die Rettung bringt ihr und ihren Freunden nur einen Aufschub.
Der Film baut klug auf den Regeln des ersten Teils auf und treibt die makabere Logik weiter. Zwar wirkt die Figurenzeichnung dünner als zuvor, doch die Einfälle, wie der Tod seine Opfer holt, sind kreativ und nervenaufreibend. Final Destination 2 hat sich als etwas “trashige” Fortsetzung seinen Platz als Fanliebling durchaus verdient.
Final Destination 3 (2006)
Zurück unter der Regie von James Wong legt der dritte Teil den Fokus stärker auf ein jugendliches Publikum und den popkulturellen Zeitgeist. Mary Elizabeth Winstead überzeugt als Wendy, die eine tödliche Achterbahnfahrt vorausahnt. Auch wenn die Story vertraute Bahnen geht, zehrt der Film doch vom cleveren Einsatz von Vorzeichen: Fotos verraten, wie die Opfer sterben könnten – ein Kniff, der Spannung erzeugt.
Final Destination 3 ist härter, blutiger und visuell kreativer als seine Vorgänger. Echte Substanz sucht man auch hier vergeblich, doch für Slasher-Fans ist er ein solider, stilbewusster Beitrag zur Reihe.
Final Destination 4 – Death Trip 3D (2009)
Der vierte Teil, wieder inszeniert von David R. Ellis, setzt stark auf 3D-Effekte – und verliert dabei etwas den erzählerischen Kern. Die Eröffnung am NASCAR-Rennen liefert zwar Action, doch die Figuren bleiben blass und austauschbar. Der Fokus liegt fast ausschließlich auf Schauwerten: Blutfontänen, Splitter, Explosionen – alles auf maximale Effekthascherei getrimmt. Das Resultat: ein eher uninspirierter Aufguss der bekannten Formel.
Für Hardcore-Fans mag das Kuriositätenkabinett des Todes noch unterhaltsam sein, allerdings ist Final Destination 4 der wohl schwächste Teil der Reihe. Death Trip 3D bleibt ein Beleg dafür, dass Spektakel (ganz) ohne Substanz zu schnell verpufft.
Final Destination 5 (2011)
Mit Steven Quale bekam die Reihe 2011 eine neue Handschrift – und die tat ihr gut. Die Brückeneinsturz-Sequenz gehört zu den besten Openings der gesamten Serie: packend inszeniert und voller nervenaufreibender Details. Die Geschichte um Sam (Nicholas D’Agosto) und seine Kollegen ist zwar vertraut, doch das Finale bringt eine überraschende Wendung, die die gesamte Reihe elegant zusammenbindet.
Final Destination 5 beweist, dass das Konzept nicht ganz auserzählt ist – wenn es mit frischem Blick umgesetzt wird. Der fünfte Teil galt als ein (zumindest halbwegs) würdiges Finale, das die Reihe würdevoll hätte beenden können – bis Bloodlines kam.
Final Destination: Bloodlines (2025)
14 Jahre nach dem letzten Teil liefert das Regie-Duo Zach Lipovsky und Adam B. Stein mit Final Destination: Bloodlines eine erstaunlich gelungene Rückkehr. Im Zentrum steht die Studentin Stefanie (Kaitlyn Santa Juana), die von Albträumen verfolgt wird und in ihre Heimat zurückkehrt. Statt bloß Variationen bekannter Muster bietet der Film eine Familiengeschichte, die das Schicksal über Generationen hinweg verknüpft.
Die Tode sind erneut kreativ, aber nicht bloß Spektakel: Oft steckt eine bedrückende Symbolik dahinter. Gerade weil der Film alte Regeln respektiert und zugleich neue Aspekte hinzufügt, ist er eine durchaus passende Weiterführung. Bloodlines beweist: Das Franchise lebt – fragt sich nur, wie lange noch.































































































































































































































