„Are you, are you coming to the tree?“: Wenige Filmreihen brauchen nur eine einzige Liedzeile, um sofort starke Erinnerungen an sie wachzurufen. Doch die Tribute von Panem-Reihe, aus welcher der beinahe zur Hymne avancierte „The Hanging Tree“ stammt, ist längst zu einem globalen Phänomen geworden.
Und zwischen harscher Gesellschaftskritik, intensiven Charaktermomenten und den brutal inszenierten „Hungerspielen“ hat die Reihe ein eigenes, unverkennbares Universum geschaffen. Wer die Geschichte Panems von Anfang an verstehen möchte, kann sich an die chronologische Abfolge der Ereignisse halten. Wie das geht, verrät diese Übersicht:
- Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes (2023)
- Die Tribute von Panem – Sunrise on the Reaping (2026)
- Die Tribute von Panem – The Hunger Games (2012)
- Die Tribute von Panem – Catching Fire (2013)
- Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (2014)
- Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (2015)
Wer die Filme erstmals sehen will, sollte sich aber besser an die Reihenfolge ihrer Veröffentlichung halten:
1. Die Tribute von Panem – The Hunger Games (2012)
Der Auftakt ist weniger eine Action-Orgie als tragische Dystopie: Der erste Teil der Hauptreihe stellt Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) vor: eine junge Frau aus dem armen Distrikt 12, die sich freiwillig meldet, um ihre kleine Schwester vor den Hungerspielen zu retten – und wird zur unfreiwilligen Heldin einer brutalen Medieninszenierung.
Regisseur Gary Ross setzt stärker auf Atmosphäre und Figuren als auf das Spektakel, was den Einstieg emotional intensiv, und zugänglich macht. Die Arena ist kein Superhelden-Spielplatz, sondern ein klaustrophobischer Überlebenskäfig. Für alle, die die Reihe beginnen, ist The Hunger Games der richtige Ausgangspunkt – auch wenn spätere Filme die Themen der Dystopie mit noch mehr Spannung behandeln.
2. Die Tribute von Panem – Catching Fire (2013)
Ein Jahr nach ihrem Sieg müssen Katniss und Peeta erneut in die Arena – diesmal in einer Sonderausgabe der Spiele, die nur frühere Sieger gegeneinander antreten lässt. Wenn der erste Teil die Regeln aufstellt, ist dieser der Moment, in dem sie gezielt gebrochen werden. Catching Fire rückt die politische Dimension der Reihe noch deutlicher in den Fokus: Rebellionen flammen auf, das Kapitol wirkt nervös, und Katniss wird ungewollt zur Symbolfigur des Widerstands.
Francis Lawrence nutzt eine Bildsprache, die das Kapitol wie eine Mischung aus Versailles und Orwell aussehen lässt und legt mit seiner Regie den Ton für die restliche Reihe fest – düsterer, straffer und mit größerer erzählerischer Wucht. Catching Fire ist der wahrscheinlich stärkste Teil, weil er sowohl den Adrenalinrausch als auch die langsame Entstehung einer Revolution, den sozialen Aufruhr überzeugend erzählt.
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (2014)
Nach den Ereignissen von „Catching Fire“ befindet sich Katniss in Distrikt 13 – offiziell ausgelöscht geglaubt, in Wahrheit jedoch der Sitz der Rebellion. Der Krieg hat begonnen, aber die Waffen sind hier Worte, Bilder und Symbole. Mockingjay Teil 1 ist soetwas wie das „Schachspiel der Reihe“: weniger Spektakel, mehr strategische Züge. Katniss wird von der Rebellion zur Ikone stilisiert – ob sie will oder nicht.
Wer nur auf Action aus ist, könnte ungeduldig werden, der Film ist wahrscheinlich der dialoglastigste Titel der Reihe. Doch wer politische Science-Fiction schätzt, sich für die Mechanismen von Propaganda und Symbolpolitik in Young-Adult-Settings interessiert, ist hier richtig. Und wenn man die volle Fallhöhe der letzten Konfrontation erleben will, ist dies ohnehin ein unverzichtbarer Zwischenschritt.
4. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (2015)
Das Finale ist kein strahlender Triumph, sondern eine bittere Abrechnung: Das Kapitol wird zur Arena, Fallen lauern in jeder Straße, und der Preis des Sieges ist so hoch, dass er fast jede Freude daran zerstört. Der Film bietet ein konsequentes Ende, das Mut und Opferbereitschaft in den Mittelpunkt stellt – und zugleich hinterfragt, wie viel Macht selbst einer gerechten Sache gefährlich werden kann.
Regisseur Francis Lawrence vermeidet glücklicherweise den Hollywood-Reflex, alles in Euphorie aufzulösen. Mockingjay Teil 2 ist ein reflektierter und gelungener Abschluss, der die düstere Ehrlichkeit des Panem-Universums auf den Punkt bringt.
5. Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes (2023)
Wer verstehen will, warum Coriolanus Snow (Tom Blyth) so kalt, berechnend und gnadenlos ist, sollte hier beginnen. Das Prequel setzt über 60 Jahre vor Katniss’ Geschichte an und beleuchtet die Jugend des späteren Präsidenten. Als Mentor einer jungen Teilnehmerin der zehnten Hungerspiele wird Snow mit moralischen Entscheidungen konfrontiert, die seinen späteren Weg vorzeichnen.
The Ballad of Songbirds and Snakes ist kein reines Fanservice-Produkt, sondern baut Panems Welt detailreich aus. Für Fans fast Pflicht, aber auch für Neueinsteiger geeignet – wenn man bereit ist, ein langsameres Tempo in Kauf zu nehmen und politische Ränkespiele interessant findet.
Ausblick: Die Tribute von Panem - Sunrise on the Reaping (2026)
Am 20. November 2026 soll mit Die Tribute von Panem – Sunrise on the Reaping ein weiteres Prequel in die deutschen Kinos kommen. Der Film spielt 24 Jahre vor der Hauptreihe und dreht sich um die 50. Hungerspiele – berüchtigt durch den Sieg von Haymitch Abernathy, Katniss’ späterem Mentor. Ob es tonal näher am ernsten Mockingjay oder am politisch geschärften Catching Fire liegt, bleibt abzuwarten – die Chancen auf einen weiteren relevanten Baustein im Panem-Universum stehen jedoch gut. Wer mehr über Cast und Charaktere erfahren möchte, findet hier eine Übersicht.
































































































































































































































