Über zwei Jahrzehnte ist es nun her, dass das Kino erstmals in die magische Welt von „Harry Potter“ eintauchte. An Charme hat die Geschichte um einen Waisenjungen, der unverhofft Zugang in die Realität der Hexen und Zauberer erhält, und dort nicht nur erstmals echte Gemeinschaft erfährt, sondern sich auch im Kampf gegen das Böse beweisen muss, bis heute nicht verloren. Egal ob Neueinsteiger oder langjähriger Fan: Es gibt mehrere Wege, sich der zeitlosen Filmreihe zu nähern.
Eine Möglichkeit ist, das Franchise in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu sehen. Die ursprüngliche Geschichte besteht aus acht Filmen, die in der Regel ein Schuljahr in „Hogwarts“ umfassen, Harry Potter (Daniel Radcliffe) sowie seine Freunde Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) beim Erwachsenwerden begleiten und von den immer gefährlicheren Konfrontationen mit „dem, dessen Name nicht genannt werden darf“ erzählen.
Beginnend mit der Entdeckung seiner magischen Fähigkeiten in Der Stein der Weisen bis hin zum ultimativen Kampf gegen Voldemort (Ralph Fiennes) in Die Heiligtümer des Todes: Teil 2, ergibt sich folgende Reihenfolge:
Alle „Harry Potter“-Filme in der richtigen Reihenfolge
1. Harry Potter und der Stein der Weisen (2001)
Den Auftakt der Reihe umgibt wohl die größte Magie: Wir lernen den jungen Harry kennen, der erfährt, dass er ein Zauberer ist, und an die Schule für Hexerei und Zauberei „Hogwarts“ eingeladen wird. Regisseur Chris Columbus setzt während der 152-minütigen Spielzeit auf warmherzige Familienunterhaltung, eine detailverliebte Einführung in die magische Welt und eine (weitgehend) buchgetreue Umsetzung. Die Zielgruppe sind sowohl Kinder, die erstmals in Fantasywelten eintauchen wollen, als auch Erwachsene, die sich an klassischem Abenteuerkino erfreuen. Aus heutiger Sicht wirkt der Film stellenweise etwas langsam und visuell noch nicht so ausgereift wie spätere Teile, aber gerade diese gemächliche Einführung macht seinen Reiz aus. Wer das Franchise von Anfang an erleben möchte, sollte hier beginnen – auch, um alle Figurenentwicklungen in den kommenden Teilen nachvollziehen zu können.
2. Harry Potter und die Kammer des Schreckens (2002)
Im zweiten Teil wird der Ton etwas düsterer: Eine mysteriöse Macht greift Schüler in Hogwarts an, und Harry muss das Geheimnis einer uralten Kammer lüften. Erneut führt Chris Columbus Regie und erweitert das Universum in 161 Minuten um mythische Elemente wie den Basilisken und Tom Riddles Tagebuch, das später im Gesamtkontext eine große Rolle spielt. Für Fans von finsteren Rätsel- und Detektivgeschichten ist dieser Teil besonders lohnend. Das Besondere: Mit Harry Potter und die Kammer des Schreckens baut die Reihe erstmals spürbar Spannung auf, ohne ihre kindgerechte Leichtigkeit zu verlieren. Grundlegend für alle, die den Weg zu den ernsteren, späteren Kapiteln wie Harry Potter und die Heiligtümer des Todes verstehen wollen.
3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban (2004)
Mit Alfonso Cuarón übernimmt ein neuer Regisseur – und sofort verändert sich der Stil. Die Geschichte um den entflohenen Sirius Black bringt eine spürbar düstere Atmosphäre und komplexere moralische Fragen ins Spiel. Visuell experimenteller, mit längeren Kamerafahrten und realistischeren Farben, bricht dieser Teil bewusst mit der märchenhaften Optik der ersten beiden Filme. Die Zielgruppe sind nun nicht mehr nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene, die mehr psychologische Tiefe schätzen, denn:Harry Potter und der Gefangene von Askaban bildet den Übergang vom kindlichen Abenteuer zur ernsteren „Coming of Age“-Geschichte. Einer der stärksten Teile, weil er packend die Weichen für das erwachsenere Erzähltempo der kommenden Filme stellt. Wer das Franchise bingewatcht, wird in diesen 142 Minuten einen deutlichen Reife-Sprung erleben.
4. Harry Potter und der Feuerkelch (2005)
Der vierte Teil ist zugleich „Turnierfilm“ und Wendepunkt der Reihe: Das Trimagische Turnier bringt internationale Zaubererschulen ins Spiel, liefert spektakuläre Wettkämpfe – vom Drachenkampf bis zur Unterwasserrettungsaktion – und mündet in Voldemorts Rückkehr. Die Zielgruppe verschiebt sich hier klar zu Teenagern und Erwachsenen, da Themen wie Verrat, Tod und Angst nun zentral werden. Besonders auffällig: Die Figuren durchleben erstmals romantische Spannungen, was für zusätzliche Dynamiken sorgt. Allerdings wurde die Buchvorlage leider stark gekürzt, was manche Nebenhandlung- und figur blass wirken lässt. Dennoch ist Harry Potter und der Feuerkelch ein Schlüsselkapitel, um den eskalierenden Konflikt der Reihe zu verstehen. Empfehlenswert für alle, die 157 Minuten Fantasy mit Action und Thriller-Elementen erleben wollen.
5. Harry Potter und der Orden des Phoenix (2007)
Unter David Yates’ Regie wird die Reihe politischer: Harry muss nicht nur gegen Voldemort bestehen, sondern auch gegen ein Zaubereiministerium, das seine Rückkehr vehement leugnet. Dolores Umbridge steht sinnbildlich für Machtmissbrauch und und autoritäre Apparate. Die Zielgruppe sind eher jugendliche bis erwachsene Fans, die sich auch für den ideologischen Unterbau der Saga interessieren. Besonders spannend: Harrys Verzweiflung und Wut über seine Isolation werden spürbarer – er wächst als Figur, obwohl auch Harry Potter und der Orden des Phoenix gegenüber dem Buch viele Details streicht. Dadurch sind die Zusammenhänge etwas schwerer zu verstehen, als in den Vorgängerfilmen – und doch sind diese 138 Minuten für das Gesamtverständnis der Reihe essenziell.
6. Harry Potter und der Halbblutprinz (2009)
Ein gelungener Balanceakt zwischen romantischen Erzählsträngen und düsterer Vorgeschichte: Während in Hogwarts Liebeswirren größeren Raum einnehmen, enthüllt Dumbledore gegenüber Harry nun immer mehr über Voldemorts Vergangenheit und die Horkruxe. Zielgruppe: Fans, die sowohl Figurenbeziehungen als auch den zentralen Plot im Blick behalten wollen. Harry Potter und der Halbblutprinz hat durchaus humorvolle Zwischentöne, verliert während der 153 Minuten aber nie die wachsende Bedrohung aus den Augen. Ein unterschätzter Teil, der wichtige Puzzleteile für das Finale liefert. Ideal für alle, die nochmal in den emotionalen Kern der Figuren eintauchen wollen.
7. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 (2010)
Weit weg von Hogwarts, folgen wir Harry, Ron und Hermine auf einer ziellosen Flucht, immer auf der Suche nach den Horkruxen: Das Tempo ist ruhiger, die Stimmung gedrückter, und viele Szenen leben stärker von Dialog und Atmosphäre als von Action. Anders ausgedrückt: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 ist der perfekte Harry-Potter-Teil für jene, die bereit sind, auf große Effekte zu verzichten, um mehr und tiefergehendere Charakterzeichnung zu sehen. Ein mutiger Film, der auf 146 Minuten zeigt, wie sehr die Figuren gereift sind – auch wenn die Handlung darüber manchmal kurz stillsteht. Wichtig: Ohne den zweiten Teil wirkt der Film unvollständig, doch als Auftakt zum Finale ist er essenziell.
8. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 (2011)
Das große Finale liefert sowohl emotionale als auch visuelle Höhepunkte: Die Schlacht um Hogwarts, die endgültige Konfrontation mit Voldemort und berührende Momente mit Nebenfiguren wie Neville Longbottom. Der Film ist temporeich, actionlastig und schließt den Handlungsbogen konsequent ab. Trotzdem gilt auch hier: Manches besonderes charmante Detail aus den Büchern fehl, und die CGI-gesättigten Schlachten erhalten während der 130-minütigen Spielzeit beinahe mehr Raum als wichtige Charakterszenen. Dennoch ist Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 alles in in allem ein überaus würdiger Abschluss, der die jahrelange Reise an der Seite von Harry Potter, Ron und Hermine zu einem emotionalen Ende führt.
Alle „Fantastische Tierwesen“-Filme in der richtigen Reihenfolge
Rund fünf Jahre später folgte allerdings der Auftakt einer dreiteiligen Reihe, die ebenfalls im „Harry Potter“-Kosmos angesiedelt ist und vom exzentrischen „Magizoologen“ Newt Scamander (Eddie Redmayne) erzählt, der magischen Kreaturen studiert und in die Welt der Zauberer in New York eintaucht. Möchte man die Filme in chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinens sehen, folgen damit als nächstes:
1. Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (2016)
Der erste „Fantastische Tierwesen“-Teil eröffnet das Zaubereruniversum neu: 1926 reist der Magizoologe Newt Scamander nach New York, wo er magische Kreaturen sammelt – und mitten in eine politische Krise gerät. Die Zielgruppe sind Potter-Fans, die neugierig auf andere Kontinente und Epochen sind, sowie Fantasyfreunde, die sich besonders für Creature-Designs im Stile von Guillermo del Toro interessieren. „Fantastische Tierwesen“ ist vor allem in seiner atmosphärischen Dichte stark, aber narrativ etwas lose verknüpft: Die Balance zwischen „Tierwesen“-Abenteuer und aufziehendem politischem Subplot gelingt während der 133 Minuten nur bedingt. Dennoch bietet er frische Perspektiven und neue Figuren. Ideal für alle, die die Zaubererwelt jenseits von Hogwarts erkunden wollen.
2. Fantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (2018)
Der zweite Teil verschiebt den Fokus deutlicher auf den aufkommenden Machtkampf: Grindelwald will die Muggel unterwerfen, und Newt muss Farbe bekennen. Jude Law ist kein typischer junger Dumbledore und verlieht der Figur ein eher oberflächliches Charisma, während Johnny Depp (damals als Grindelwald) selten so überzeugend einen Bösewicht mimte wie hier. Die Zielgruppe sind zu diesem Zeitpunkt eingefleischte Fans. Aber auch die dürften es bisweilen etwas schwerer haben, eine emotionale Bindung aufzubauen - denn der 134 Minuten lange Film wirkt bisweilen mit Figuren und Handlungssträngen überladen. Dennoch bietet er wichtige Weichenstellungen für das spätere Dumbledore-Grindelwald-Duell. Fantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen ist ein ambitionierter, interessanterer Teil der Reihe aber weniger fokussiert als der Vorgänger.
3. Fantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse (2022)
Hier rückt der Konflikt zwischen Dumbledore und Grindelwald (nun Mads Mikkelsen) endgültig ins Zentrum. Spionage, geheime Allianzen und ein magisches Tier mit prophetischer Bedeutung prägen die Handlung. Die Zielgruppe sind Fans, die komplexe politische Strukturen im Zaubereruniversum schätzen.Fantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse ist der bislang geschlossenste Teil der Reihe, auch wenn die emotionale Mitte – Newt als Figur – etwas in den Hintergrund tritt und sich die Geschichte aufgrund ihres unentschlossenen Erzählens immer weniger dringlich anfühlt. Trotz strafferer Erzählung bleiben manche Nebenfiguren während der 142 Minuten unterentwickelt. Als Abschluss funktioniert er, auch wenn ursprünglich mehr Filme geplant waren.
Alle Filme der Zaubererwelt in chronologischer Reihenfolge
Als Prequel zu Originalgeschichte angelegt, spielt die Handlung von Fantastische Tierwesen etwa 65 Jahre vor dem ersten „Harry Potter“-Kapitel. Möchte man die Filme in Bezug auf den Handlungsverlauf in chronologischer Reihenfolge sehen, sollte man demnach mit der „Fantastische Tierwesen“-Trilogie beginnen und sich dann durch die „Harry Potter“-Reihe bis zum epischen Finale arbeiten.
Weitere Filme sind für das beliebte Franchise im Moment übrigens nicht in Planung. Nachdem die Zuschauerzahlen der Fortsetzungen um „Newt Scamander“ hinter den Erwartungen zurückblieben, wurde die Produktion von zwei weiteren „Fantastische Tierwesen“-Teilen vorerst gestoppt. Allerdings ist derzeit eine „Harry Potter“-Serie in Arbeit, die voraussichtlich schon 2026 erscheinen soll. Eine neue Geschichte wird die jedoch nicht erzählen. Stattdessen ist die Rede von einem Remake, also einer erneuten Adaption der sieben „Harry Potter“-Bücher.


































































































































































































































