Seit Ridley Scotts Klassiker von 1979 gehört Alien zu den langlebigsten Sci-Fi-Horror-Reihen überhaupt. Was als klaustrophobischer Monsterfilm begann, hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einem komplexen Universum entwickelt: mal philosophisch, mal actiongeladen, mal grotesk.
Im Jahr 2025 folgte mit Alien: Earth sogar die erste große Serien-Adaption. Wer neu einstiegen möchte findet im untenstehenden Streaming‑Guide einen nach Erscheinungsdatum geordneten Überblick über die Filme und Serie.
Wer hingegen erneut ins Xenomorph‑Universum abtauchen will, und das Franchise dabei in chronologischer Reihenfolge mit Blick auf die Handlung erleben möchte, sollte folgendermaßen vorgehen:
- Prometheus – Dunkle Zeichen (2012)
- Alien: Covenant (2017)
- Alien: Earth (2025, Serie)
- Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)
- Alien: Romulus (2024)
- Aliens – Die Rückkehr (1986)
- Alien 3 (1992)
- Alien: Resurrection (1997)
1. Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)
Ridley Scotts Originalfilm ist bis heute ein Meilenstein: Die „Nostromo“, eine Raumstation im All, wird von einem unbekannten Organismus heimgesucht. Was nach einer simplen Monsterjagd klingt, ist tatsächlich eine subtile Studie über Angst, Isolation und den Kampf ums Überleben. Sigourney Weaver als Ellen Ripley macht den Film zum feministischen Pionierstück, lange bevor Hollywood sich seinem Umgang mit Frauenfiguren wirklich bewusst wurde.
Auch visuell ist Alien bahnbrechend – H. R. Gigers Xenomorph-Design hat Ikonen-Status im Creature-Design erreicht – und atmosphärisch ist dieser Film so dicht, dass moderne Genrebeiträge wie Life (2017) oder Event Horizon (1997) kaum an diese besondere kluge Mischung aus Horror und Sci-Fi herankommen.
2. Aliens – Die Rückkehr (1986)
James Cameron veränderte die Tonlage des Franchise radikal: Aus dem stillen Horror von Alien wird in der Fortsetzung ein Action-Feuerwerk. Ripley kehrt zurück, um die Kolonisten zu retten – und muss sich gleich gegen ganze Horden von Xenomorphs behaupten. Aus Einzelhorror wird kollektiver Kampf: Der Film verwandelt Angst in militärisches Inferno, ohne Ripley’s Menschlichkeit zu verlieren.
Anders ausgedrückt: Was leicht platt hätte werden können, ist durch Camerons Gespür für Spannung und Charakterzeichnung ein Triumph. Die Einführung von „Newt“ und der ikonische Kampf gegen die Alien-Königin sind heute fester Bestandteil der Franchise-Erinnerung. Eine der seltenen Fortsetzungen, die das Original nicht nur ehrt, sondern übertrifft.
3. Alien 3 (1992)
David Finchers Kinodebüt hatte keinen leichten Stand: Produktionsprobleme und Studioeingriffe machten Alien³ zur wohl umstrittensten Episode der Reihe. Ripley stürzt auf einem Gefängnisplaneten ab, wo Gefangene ohne Waffen gegen ein einzelnes Alien überleben müssen. Der Film verzichtet bewusst auf Spektakel und kehrt zur klaustrophobischen Stimmung des Originals zurück – allerdings mit einer nihilistischeren Note.
Das Ende ist mindestens konsequent wie auch umstritten. Heute wirkt Alien³ wie ein düsteres Experiment, das die Reihe aus der Komfortzone holen wollte. Bei weitem nicht perfekt, aber gerade für Fans, die den mitunter ernsten Ton des Franchise schätzen, sehenswert.
4. Alien: Resurrection (1997)
Jean-Pierre Jeunet (Die fabelhafte Welt der Amélie) inszenierte den vierten Teil als grotesken Mix aus Horror und schrägem Humor. 200 Jahre nach Ripleys Tod wird sie geklont – mitsamt Alien-DNA. Das Ergebnis ist ein Hybrid aus Mensch und Xenomorph, der moralische und körperliche Grenzen verschwimmen lässt.
Mit 109 Minuten ist der Film kompakter als seine Vorgänger, aber auch sperriger. Der Ton ist ein klarer Bruch, doch Jeunets Handschrift macht Resurrection zu einem faszinierenden Ausreißer. Wer Alien nur als Horrorserie kennt, findet hier eine überraschende Mischung aus Body Horror, schwarzem Humor und postmodernem Stil vor – das Ergebnis ist in hohem Maße eine Geschmackssache. Weniger überzeugend als die Vorgänger, aber durchaus interessant.
5. Prometheus – Dunkle Zeichen (2012)
Ridley Scott selbst kehrte schließlich zum Franchise zurück und wagte den Blick in die Vergangenheit: Prometheus ist weniger Alien-Fortsetzung, mehr eigenständiges Sci-Fi-Drama. Statt Horror steht hier die Frage nach Ursprung und Schöpfung im Vordergrund. Wissenschaftler entdecken Hinweise auf die „Engineers“ – jene Wesen, die das Xenomorph einst schufen.
Optisch ist der Film opulent, aber erzählerisch eher von philosophischem Anspruch, und damit gibt es weniger Nervenkitzel. Als Prequel liefert Prometheus entscheidende Puzzlestücke für die Mythologie, eignet sich aber eher für Fans, die Lust auf metaphysische Fragen haben als auf klassischen Alien-Horror.
6. Alien: Covenant (2017)
Covenant versucht, die Kluft zwischen Prometheus und dem klassischen Alien zu schließen: Eine Kolonie-Mission landet auf einem Planeten, wo ein bekannter Android (Michael Fassbender in Doppelrolle) die Schöpfung der Aliens vorantreibt. In der 122 minütigen Spielzeit kombiniert Ridley Scott bildgewaltige Schauwerte mit Horror-Elementen, doch die Mischung bleibt unausgegorden.
Wer Prometheus mochte, wird die Mythologie-Schiene schätzen. Wer Alien wegen des Schreckens liebt, bekommt immerhin einige actionsreiche Xenomorph-Momente. Das Gesamtwerk aber wirkt wie ein Hybrid ohne klare Linie – und ist damit einer der schwächeren Teil der Reihe.
7. Alien: Romulus (2024)
Alien: Romulus von Fede Álvarez markiert eine Rückkehr zum klassischen Horro: Der Film spielt zeitlich zwischen Covenant und dem ersten Alien und konzentriert sich auf eine Gruppe junger Kolonisten, die auf einer verlassenen Raumstation festsitzen – und das natürlich nicht allein.
Über eine Laufzeit von 119 Minuten inszeniert Álvarez einen klaustrophobischen Schocker, der stark auf Suspense und praktische Effekte setzt. Anders als die philosophisch ambitionierten Prequels steht das nackte Überleben im Mittelpunkt, der Film selbst kann dabei aber höchstens mit Schauwerten punkten, die Erzählung bleibt hingegen schal.
8. Alien: Earth (2025, Serie)
Mit Alien: Earth wagt die Reihe erstmals den Sprung ins Serienformat – und auf die Erde selbst. Die Handlung spielt rund zwei Jahre vor dem Original von 1979: Ein Konzernkrieg, der Einsatz von Androiden und das plötzliche Auftauchen von Xenomorphs bedrohen die Menschheit. Statt klaustrophobischem Raumschiff setzen die acht Episoden von Alien:Earth auf ein dystopisches Szenario auf der Erde, das Fragen nach Macht und Ungleichheit aufwirft.
Showrunner Noah Hawley (Fargo) arbeitet dabei mit Ekel-Effekten genauso wie mit politischen Untertönen, versucht sich aber auch an einem Charakterdrama. Für langjährige Fans ist die Serie spannend, weil sie die Mythologie erweitert – vor allem aber ist sie (bislang) ein mutiges Experiment, das die Vorgänger neu interpretiert, als bloßer “Fan-Service” zu sein.






























































































































































































































