Was macht einen guten Halloween-Film aus? Mittlerweile hat Netflix bewiesen, dass die Antwort längst nicht so eindimensional ist, wie wir vor ein paar Jahren noch gedacht hätten. Klar, klassische Gruselelemente und Schockeffekte gehören zu Halloween wie Kürbisse, Kostüme und Candy Corn. Aber da geht noch mehr – viel mehr.
Je nach Lust und Laune darf’s mal blutig, mal ironisch, mal völlig absurd sein. Von subtiler Gänsehaut bis zu knallbuntem Klamauk – Netflix hat für jeden Geschmack die passende Dosis Schrecken. Was die Filme gemeinsam haben? Sie spielen mit unserer Lust am Fürchten – und am Lachen. Sie machen Angst wieder zur Unterhaltung, Horror wieder zum Erlebnis. Kurz: Halloween auf Netflix ist längst mehr als nur Spuk. Es ist ein Fest der Fantasie.
1. Echtes Grauen ohne Maske: "Monster: Die Geschichte von Ed Gein" (2025)
Wie weit kann das Böse wirklich gehen – und was passiert, wenn man es mit chirurgischer Präzision seziert? Ryan Murphy liefert mit Monster: Die Geschichte von Ed Gein das vielleicht unbequemste Netflix-Horrorstück des Jahres: kein Jumpscare-Zirkus, sondern eine morbide Meditation über Wahnsinn, Fleisch und Finsternis. In den weiten Feldern Wisconsins liegt die Hölle still – und sie trägt ein menschliches Gesicht. Der Film gräbt dort, wo andere Horrorfilme lieber wegsehen, und feiert Halloween nicht mit Masken, sondern mit der grausamen Wahrheit hinter ihnen. Warum verkleiden wir uns eigentlich, wenn nicht, um kurz vor Ed Gein zu fliehen – oder uns in ihm zu erkennen?
2. Spuk, der keiner sein will: "True Haunting" (2025)
Wer auf der Suche nach einem echten Spuk-Erlebnis ohne Teenie-Schockeffekte ist, wird mit True Haunting auf Netflix fündig. Die Zutatenliste? Dunkle Flure, flackernde Lichter, unterschwellige Schuldgefühle und eine formidable schauspielerische Leistung von Annabelle Wallis, die Angst nicht spielt, sondern atmet. Der Halloween-Bezug? Na, das ist ganz klar: True Haunting ist kein Film über Geister, sondern über das, was wir in unseren Häusern zurücklassen. James Wan liefert hier den Beweis, dass Grusel erwachsen werden kann. Und zwar mit schleichender Panik statt Blut und Schreien. Ein Film, der dich nicht anspringt, sondern dich langsam umarmt, bis du merkst, dass du längst Gänsehaut hast.
3. Glamour trifft auf Hölle: "K-Pop Demon Hunters" (2025)
Halloween und K-Pop: Das sind nicht nur zwei unserer Lieblingsdinge, sondern auch eine perfekte Kombination! K-Pop Demon Hunters beweist das auf schillernde, überdrehte und wunderbar absurde Weise. Hier geht’s nicht zwingend um Angst, sondern um Attitüde, Freundschaft und Bühnenlicht im Angesicht der Apokalypse. Natürlich im K-Pop-Style: Hochglanz, Herzklopfen und jede Menge Glitter auf dem Boden der Hölle. Die Dämonen tanzen, die Idols kämpfen mit perfekt gestylten Frisuren, und irgendwo zwischen Beatdrops und Bannzaubern blitzt echtes Gefühl auf. Wer sagt, Horror könne nicht glitzern, hat diesen Film nicht gesehen – K-Pop Demon Hunters ist Halloween im Disco-Fiebertraum und macht verdammt viel Spaß.
4. Adam Sandler rettet Halloween: "Hubie Halloween" (2020)
Adam Sandler und Halloween? Die Comedy-Ikone kann nicht nur Golf und Chaos, sondern auch echten Halloween-Spaß. Klar, Betonung auf Spaß – denn beiHubie Halloween handelt es sich natürlich um eine höchst amüsante, überzuckerte und herrlich überdrehte Hommage an den wohl albernsten Feiertag des Jahres. Darin rettet Sandler als liebenswert verschrobener Hubie Dubois seine Heimatstadt Salem – bewaffnet mit Thermoskanne, Herz und grenzenloser Naivität. Zwischen sprechenden Kürbissen, falschen Monstern und echten Gefahren schwingt etwas Echtes mit: Nostalgie, Wärme und das Gefühl, dass Halloween eigentlich für alle da ist – selbst für die, über die alle lachen. Wer findet, dass an Halloween auch gelacht werden sollte: Comedy-Ass Sandler liefert genau das!
5. Düster, verspielt und höllisch schön: "Wendell & Wild" (2022)
Wenn’s eher schräg, kreativ und ein bisschen düster verspielt sein soll an Halloween, dann ist Wendell & Wild ein heißer Tipp. Denn anstatt plumper Jumpscares herrscht hier stilvolle Finsternis, grotesker Witz und liebevoller Stop-Motion-Zauber. Hier bekommt man ein wirklich toll inszeniertes, visuelles Vergnügen, das anmutet, als hätte man The Nightmare Before Christmas mit einem Hip-Hop-Album und einem Schuss Teen-Angst kombiniert – und dabei noch Tim Burtons Farbpalette geplündert. Henry Selick und Jordan Peele erschaffen ein höllisch gutes Fantasy-Spektakel, das gleichermaßen rebellisch wie melancholisch ist. Der perfekte Film für alle, die Halloween lieber mit Stil feiern und sich vom Grusel lieber verführen lassen, statt zu schreien.
6. Gespenster mit Charme und Witz: "We Have a Ghost" (2023)
Geister? Na klar. Aber hier wird nicht geschrien, sondern gelacht, und zwar herzlich. We Have a Ghost ist kein klassischer Spukfilm, sondern eine überdreht charmante Geisterkomödie mit dem großartigen David Harbour als dem wohl sympathischsten Untoten der Streaming-Geschichte. Der Film vermengt Retro-Vibes mit Social-Media-Satire, Familienchaos mit echter Wärme und beweist, dass Halloween viel mehr sein kann als klassische Schockmomente, Grusel und Kunstblut. Statt kaltem Schauer gibt’s hier warmherzige Ironie: Wenn der Geist Ernest viral geht und plötzlich die CIA anklopft, wird das Spukhaus zur Bühne für eine wunderbar überdrehte Gesellschaftskomödie. Wer’s einordnen möchte: Ghostbusters trifft ET, nur mit mehr TikTok-Zeitgeist. Und mal ehrlich, wer braucht schon Dämonen, wenn man einen melancholischen Geist mit Schnauzer und Charme hat, der uns an das Schönste an Halloween erinnert: dass selbst die Toten manchmal nur dazugehören wollen.
7. Modernes Märchen zwischen Neon und Albtraum: "Nightbooks" (2021)
Horror für Kinder klingt für viele zunächst vielleicht seltsam – aber erinnern wir uns: Viele unserer Lieblingsmärchen aus der Kindheit stecken voller Horrorelemente, und zwar ziemlich finsterer. Hexen, Flüche, sprechende Tiere mit Killerinstinkt – das alles war schon da, lange bevor Netflix auf „Play“ drückte. In Nightbooks setzt Regisseur David Yarovesky genau hier an und verwandelt klassische Gruselmotive in ein visuelles Feuerwerk zwischen Coraline und Hansel & Gretel im Neonlicht. Krysten Ritter brilliert als sadistische, modebewusste Hexe, die aussieht, als hätte sie den Laufsteg der Finsternis erobert. Der Film ist eine Ode an die Fantasie, die Angst und das Geschichtenerzählen selbst – schrill, verspielt, unheimlich schön. Ein Halloween-Film, der beweist: Wer Mut hat, darf auch träumen. Und Hand aufs Herz – waren wir als Kinder nicht alle ein bisschen fasziniert vom Dunkel?
8. Wenn das Jenseits zurücktextet: "Mr. Harrigan’s Phone" (2022)
Natürlich, Stephen King und Smartphones – was soll da schon schiefgehen? Mr. Harrigan’s Phone nimmt die simpelste Idee der Welt – ein Toter, der zurücktextet – und macht daraus eine wunderbar unheimliche Meditation über Verlust, Macht und digitale Abhängigkeit. Donald Sutherland als grantiger Millionär und Jaeden Martell als sein schüchterner Schützling bilden ein Duo, das irgendwo zwischen Stand by Me und Black Mirror pendelt. Die Spannung kommt hier nicht aus Blut und Schreien, sondern aus jeder einzelnen Nachricht, die man besser nicht beantworten sollte. Ein Film für alle, die wissen: Der wahre Horror steckt längst nicht mehr in Friedhöfen, sondern in unseren Hosentaschen. Und mal ehrlich – wer würde nicht kurz zurückschreiben, wenn’s vom Jenseits vibriert?
9. Teambuilding auf blutig: "The Conference" (2023)
Hey, mal ehrlich – was ist gruseliger als ein Serienkiller im Wald? Richtig: ein verpflichtendes Teambuilding-Seminar mit den eigenen Kolleginnen und Kollegen. Nun, wer wissen will, wie schnell aus Flipcharts und Gruppendynamik ein blutiger Albtraum werden kann, bekommt hier ein Fest serviert. The Conference mischt Slasher-Horror mit bitterböser Sozialkomödie – als hätte Franz Kafka mit der Belegschaft von The Office einen Betriebsausflug gemacht und Jason Voorhees hätte den Bus gefahren. Zwischen abgründigem Humor, blutigen Abrechnungen und schwedischer Büroabsurdität zeigt der Film: Die wahre Hölle hat keine Dämonen, sondern Excel-Tabellen. Wer sich an Halloween lieber über das Grauen des Arbeitsalltags amüsiert als über Geisterhäuser, ist hier bestens aufgehoben.
10. Nordischer Albtraum für Hartgesottene: "The Ritual" (2017)
Vier Freunde, ein Wald, ein Fehler: The Ritual ist jener Horrorfilm, den man eigentlich nur schauen sollte, wenn draußen Wind durch die Äste fährt und das Licht im Wohnzimmer schon ein bisschen zu flackern beginnt. Regisseur David Bruckner inszeniert keine platte Monsterjagd, sondern ein seelisches Labyrinth aus Schuld, Freundschaft und nordischer Finsternis. Der Wald wird hier zum lebenden Wesen, zum moralischen Spiegel – irgendwo zwischen The Blair Witch Project und Midsommar, nur mit weniger Blumenschmuck und mehr Panik. Das Monster? Vielleicht nur ein Teil der Männer selbst. Und mal ehrlich: Gibt es etwas Beunruhigenderes, als sich im Dunkel zu verlaufen – mit der Ahnung, dass man längst gefunden wurde?




























































































































































































































