Seit Jamie Lee Curtis bestätigt hat, dass sie Jessica Fletcher im kommenden Mord ist ihr Hobby-Reboot übernehmen wird, ist der alte Zauber sofort wieder da. Eine Schauspielerin mit dieser Mischung aus Präsenz, Humor und Charakterstärke wirkt wie eine moderne Entsprechung zu Angela Lansbury, die die Rolle über Jahrzehnte hinweg so selbstverständlich getragen hat, dass man sie kaum anders besetzen konnte.
Hinter den Kulissen arbeitet bereits ein neues Kreativteam daran, Jessicas Welt für die Gegenwart zu öffnen - mit Respekt vor der Originalfigur und dem Wunsch, ihren Scharfsinn und ihre ruhige Art weiterzuführen. Viele Fans hoffen auf ein Format, das den zeitlosen Charme der Vorlage aufgreift, aber frischer erzählt, ohne die alte Wärme zu verlieren. Um zu verstehen, worauf das Reboot aufbauen wird, lohnt sich ein Blick zurück: Die zwölf Staffeln und vier Filme zeigen eine Figur, die gewachsen ist, gereift ist und deren Fälle weit mehr waren als kleine Sonntagskrimis. Die folgende Reihenfolge bietet den klarsten Weg durch das gesamte Fletcher-Universum.
1. Mord ist ihr Hobby – Die Serie (1984–1996)
Cabot Cove ist einer dieser Orte, die man sofort wiedererkennt, auch wenn man nur eine Folge von Mord ist ihr Hobby gesehen hat: weiße Holzhäuser, ein Hafen, eine Ruhe, die ständig von kleinen und großen Geheimnissen unterbrochen wird. Genau hier beginnt Jessica Fletcher, eine Figur, die man nicht einfach schaut, sondern begleitet. Jede Episode zeigt, wie sie mit ihrer Mischung aus Höflichkeit und Scharfsinn in Situationen hineingerät, die andere überfordern würden. Sie hat ein Gespür für Zwischentöne, hört zu, bevor sie urteilt, und stellt Fragen, die so beiläufig wirken, dass man fast vergisst, wie präzise sie sind. Die Serie legt all das an: Jessicas Art zu denken, ihr Umgang mit Bekannten und Fremden, ihre Souveränität in Momenten, in denen jeder andere ins Straucheln käme. Und wenn man später Mord ist ihr Hobby: Das schwarze Tagebuch sieht, versteht man sofort, warum die Serie der Kern dieses Universums ist: Der Film atmet denselben Geist, dieselbe Wärme, dieselbe unaufgeregte Eleganz, die Jessica Fletcher jahrzehntelang begleitet hat.
2. Mord ist ihr Hobby: Das schwarze Tagebuch (1997)
Von allen Filmen fühlt sich Das schwarze Tagebuch am stärksten an, als hätte jemand einfach eine besonders großzügige Serienfolge gedreht. Jessica Fletcher steigt in einen Zug, beobachtet etwas, das nicht passt, und plötzlich entwickelt sich ein Fall, der sich wie selbstverständlich an sie bindet. Die Atmosphäre erinnert an Cabot Cove, obwohl die Handlung ganz woanders spielt: Menschen, die erst offen wirken und dann plötzlich schweigsam werden, kleine Blicke, die mehr verraten als Worte, und Jessica, die im richtigen Moment erkennt, wer die Wahrheit sagt und wer nicht. Der Film hält das Tempo bewusst ruhig, damit man die Figuren kennenlernen kann, statt durch die Handlung gejagt zu werden. Und gerade dadurch wirkt er wie der perfekte Übergang von der Serie zum neuen Format. Neben Mord ist ihr Hobby: Ein tödlicher Geist merkt man, wie eng dieser Film noch an Jessicas vertrauter Welt bleibt - ein letzter großer Ausflug im alten Stil, bevor die Filmreihe sich mutiger öffnet.
3. Mord ist ihr Hobby: Ein tödlicher Geist (1999)
Ein tödlicher Geist macht sofort klar: Jetzt wird die Welt ein Stück größer. Jessica steht plötzlich nicht im Zentrum eines kleinen Küstenorts, sondern mitten in einer Bühne voller Krimiautoren, Egos und alter Geschichten, die kaum einer aussprechen will. Der Fall wirkt dichter, die Motive verschlungener, und Jessica begegnet Menschen, die genau wissen, wie man Spannung konstruiert — nur eben nicht, wie man sie vermeidet. Es ist ein Umfeld, in dem sie fachlich zu Hause ist, aber emotional herausgefordert wird, weil jeder hier seine eigenen Wahrheiten schreibt. Jessica bleibt trotzdem Jessica: ruhig, freundlich, aber mit einem Blick, der schneller durchschaut als jede forensische Technik. Wenn man diesen Film neben Mord ist ihr Hobby: Der Tod kam zweimal setzt, merkt man, wie viel traditioneller er im Aufbau ist - ein klassischer, kluger Whodunit, der die Serie weiterführt, ohne ihre Grenzen sprengen zu müssen.
4. Mord ist ihr Hobby: Der Tod kam zweimal (2000)
Mit Der Tod kam zweimal verändert sich die Tonlage: Der Film schlägt eine Brücke über Generationen hinweg und zeigt, wie Geschichten aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart wirken können. Jessica untersucht einen Fall, der weit zurückreicht, und plötzlich öffnet sich eine zweite Ebene, die fast wie ein Roman in Bildern funktioniert. Rückblenden, alte Briefe und Familiengeheimnisse - alles mischt sich zu einem Mosaik, das mehr erzählt als nur ein Verbrechen. Dabei bleibt Jessica die ruhige Mitte, die Vergangenheit und Gegenwart verbindet und den Kern der Wahrheit herauslöst, den andere übersehen. Dieser Film traut sich erzählerisch mehr als die Vorgänger, ohne je die Figur aus den Augen zu verlieren. Vergleicht man ihn mit Mord ist ihr Hobby: Rufmord, spürt man, wie bewusst hier mit Struktur gespielt wird, während der folgende Film wieder klarer in der Gegenwart bleibt. Der Tod kam zweimal wirkt dadurch wie der große, ungewöhnliche Ausflug der Filmreihe.
5. Mord ist ihr Hobby: Rufmord (2003)
Rufmord kehrt wieder näher an Jessicas vertrauten Rhythmus zurück, auch wenn die Geschichte in Irland spielt und von einem Testament, alten Rivalitäten und unausgesprochenen Verletzungen geprägt ist. Jessica bewegt sich durch die Landschaft und die Menschen mit einer Selbstverständlichkeit, die zeigt, wie viel Erfahrung sie über die Jahre gesammelt hat. Sie hört zu, erkennt Zwischentöne, bemerkt, wann jemand zu viel redet oder gerade nicht genug. Der Fall entfaltet sich leise, ohne große Effekthascherei, und fühlt sich gerade deshalb so stimmig an. Der Film braucht keine Rückblenden, keine Zeitverschiebungen - alles bleibt im Hier und Jetzt, getragen von Figuren, die mehr erzählen, als sie sagen wollen. Neben Der Tod kam zweimal wirkt Rufmord klarer, runder und fast wie ein Abschlusspunkt, der Jessica noch einmal in voller Ruhe zeigt. Es ist ein Fall, der nicht nur gelöst, sondern verstanden wird und ein vorerst würdiger letzter Vorhang für eine Figur, die ein ganzes Genre geprägt hat.



























































































































































































































