Ob Boxkampf, Bleihagel oder Polizeidrama – diese zehn Filme zeigen Stallone auf der Höhe seiner Kunst. Von kultigen Rollen wie Rocky oder Rambo bis hin zu unterschätzten Werken wie Cop Land oder Assassins reicht die Spannbreite. Die Auswahl basiert auf Bewertungen bei IMDb und Metacritic – also auf dem, was Kritiker und Publikum gleichermaßen überzeugt hat.
Dabei geht es nicht nur um Muskelspiele und Explosionen, sondern auch um emotionale Tiefe, erzählerische Qualität und ikonische Szenen. Ob du Stallone neu entdecken willst oder seine größten Hits noch einmal erleben möchtest: Diese Liste liefert dir einen kompakten Überblick über seine filmischen Highlights.
Rocky (1976)
Dieser Film machte Stallone zur Legende – und seinen Namen unsterblich. Als Underdog Rocky Balboa steigt er gegen den amtierenden Schwergewichtsweltmeister Apollo Creed in den Ring und gewinnt dabei vor allem an Würde. Rocky ist nicht nur ein Sportfilm, sondern ein bewegendes Charakterporträt mit ikonischen Szenen, messerscharfen Dialogen und einem der großartigsten Soundtracks der Kinogeschichte. Stallone schrieb das Drehbuch selbst, spielte die Hauptrolle – und setzte alles auf eine Karte. Drei Oscars, ein Kultstatus für die Ewigkeit und ein Symbol für Durchhaltewillen. Der Film zeigt, dass wahre Größe nichts mit Sieg zu tun hat, sondern mit dem Mut, überhaupt anzutreten. Viele seiner späteren Rollen, von Rambo bis Cliffhanger, basieren auf diesem Archetyp: der gebrochene Kämpfer, der stoisch weitermacht.
Creed – Rocky’s Legacy
Stallone übergibt das Staffelholz an Michael B. Jordan und zeigt sich von seiner verletzlichen Seite. Als gealterter Rocky trainiert er den Sohn seines verstorbenen Rivalen Apollo Creed. Das Ergebnis: ein emotionales Drama mit starken Bildern, glaubwürdigen Kämpfen und einer Oscar-nominierten Performance von Stallone. Creed ist nicht nur ein Spin-off, sondern ein stimmiger Restart mit viel Herz, der neue Generationen für das Franchise begeistert. Rocky Balboa war der Abschied, Creed ist der Neuanfang. Ryan Cooglers Regie verleiht der Geschichte Modernität, während der Geist des Originals erhalten bleibt. Besonders berührend: Rockys Kampf gegen den Krebs, der seine Menschlichkeit unterstreicht. Pflichtprogramm für Fans – und der Beweis, dass Stallone mehr kann als nur zuschlagen.
First Blood – Rambo (1982)
Bevor Rambo zur massenmordenden Actionfigur mit Stirnband und M60 wurde, war er ein traumatisierter, heimatloser Veteran. In First Blood spielt Stallone John Rambo als gebrochenen Mann, der in einer feindlichen Kleinstadt von der Polizei schikaniert und zur Eskalation getrieben wird. Der Film ist weniger ein Kriegs- oder Actionfilm, sondern vielmehr ein sensibles Drama über gesellschaftliches Versagen und seelische Narben. Visuell eindrucksvoll und atmosphärisch dicht erzählt First Blood von einem Außenseiter, der nie gelernt hat, im Frieden zu leben. Der Film funktioniert als Gegenstück zu Rocky: Beide erzählen von Außenseitern, aber während Rocky Erlösung findet, stürzt Rambo tiefer ab. Die eindringliche Musik und das düstere Finale unterstreichen den Kontrast zu späteren Fortsetzungen. Ein Film mit echtem Anliegen – und Stallone in absoluter Höchstform.
Cop Land
Nach dem grellen Zukunftsspektakel Demolition Man zeigt Cop Land Stallone von seiner stillen Seite – weniger Action, mehr innere Kämpfe. Ein Sheriff mit Hörschaden, ein korrupter Polizeiapparat und Stallone mitten in einem Ensemble aus De Niro, Keitel und Liotta. Klingt überraschend? Ist es auch. Subtil gespielt, intensiv inszeniert – eine seiner besten Schauspielleistungen. Statt Testosteron gibt es Verletzlichkeit, statt Explosionen moralische Dilemmata. James Mangolds Inszenierung gibt der Geschichte Tiefe, ohne sie emotional zu überfrachten. Die Spannung entsteht nicht durch Kugelhagel, sondern durch zwischenmenschliche Konflikte und innere Kämpfe. Stallone brilliert in einer Rolle, die ohne Posen auskommt – und gerade deshalb beinahe hypnotisch wirkt. Ein Film über Schuld, Feigheit und späte Aufrichtigkeit.
Rocky Balboa
Viele hielten ihn für zu alt, zu überholt, zu sentimental. Doch Rocky Balboa ist genau das Gegenteil: das emotionale Bindeglied zwischen Rocky und Creed: introspektiv, melancholisch, ehrlich. Der Film handelt weniger vom Gewinnen als vom Weitermachen. Und darin ist Rocky nun mal unschlagbar. Mit einem überraschend geerdeten Drehbuch, starken Dialogen und einem melancholischen Tonfall gelingt Stallone ein Spätwerk, das seine Figur neu definiert – als Mentor, als Mensch und als Mythos. Besonders stark ist die Trainingsmontage, die zeigt, dass Herz mehr zählt als Tempo. Kurz: Wahre Größe zeigt sich darin, auch im fortgeschrittenen Alter nicht aufzugeben – das beweist dieser Film eindrücklich.
Cliffhanger – Nur die Starken überleben
Höhenangst? Dann ist dieser Film wahrscheinlich nichts für dich. Stallone spielt einen Bergretter, der in den Rocky Mountains in einen brutalen Raubzug verwickelt wird. Atemberaubende Naturaufnahmen, harte Action und eine der spannendsten Einstiegsszenen der 90er machen Cliffhanger zu einem echten Adrenalin-Klassiker. Regisseur Renny Harlin inszeniert den Überlebenskampf spektakulär – mit echten Stunts, eisiger Atmosphäre und einem überzeugend verletzlichen Stallone. Der Film bringt physische Grenzerfahrungen und emotionale Reue glaubhaft zusammen. Auch das Motiv von Schuld und Wiedergutmachung verleiht seiner Figur Tiefe. Wo Rambo Vergeltung sucht, will Gabe Walker Vergebung – ein seltener Ton in Stallones Action-Phase. Das Ganze ist nicht besonders subtil, aber duchaus wirkungsvoll inszeniert.
Demolition Man (1993)
Frozen Cop trifft auf pazifistische Zukunft. Demolition Man ist eine schräge Satire auf political correctness, Technokratie und verweichlichte Gesellschaften – verpackt in knalliger 90er-Action. Stallone trifft auf Wesley Snipes und Sandra Bullock, der Film liefert Explosionen, Gags und Sozialkritik im B-Movie-Look. Das Worldbuilding ist bizarr, aber konsequent, der Humor überraschend treffsicher. Nach dem ernsten Cliffhanger zeigt Sly hier, wie witzig und selbstironisch er sein kann. Ob die drei Muscheln oder Taco Bell als einziges Restaurant – Demolition Man wurde Kult. Dazu kommt ein popkulturell aufgeladener Score und eine Zukunftsvision, die heute mehr Relevanz hat als je zuvor. Wer unterhaltsame SciFi-Action mit Krawallfaktor und satirischer Schärfe mag, wird hier definitiv fündig.
Suicide Squad (2016)
In diesem knallbunten Antihelden-Feuerwerk spielt Sylvester Stallone nicht den muskelbepackten Helden, sondern leiht im englischen Originalton dem furchteinflößendem Haiwesen King Shark seine Stimme – mit überraschend viel Charme. Suicide Squad ist ein Comicfilm der anderen Art: anarchisch, brutal, satirisch und vollgepackt mit schrägen Figuren, die in einer selbstmörderischen Mission für die US-Regierung kämpfen sollen. Regisseur James Gunn verpasst dem DC-Universum eine dringend nötige Frischzellenkur – mit bitterbösem Humor, visuellen Exzessen und einer respektlosen Grundhaltung. Stallone ist hier keine zentrale Hauptfigur, aber King Shark wurde von den Fans dennoch umgehend zur Kultfigur gekürt. Ein Beweis, dass Stallone auch mit wenigen Worten und CGI-Präsenz mächtig Eindruck hinterlässt. Nach den tragischen Rollen in Rocky oder Rambo ist King Shark pure Befreiung: simpel, brutal, witzig.
John Rambo
Blutiger, düsterer, kompromissloser als seine Vorgänger: John Rambo zeigt den alternden Krieger in Myanmar im finalen Gewaltausbruch. Kein Glamour, kein Pathos – nur rohe Gewalt, unbequeme Bilder und ein Stallone, der seine Figur noch einmal ganz neu definiert. Der Film ist kurz, brutal und ohne Schnörkel – ein Abgesang auf jede Form von Heldenmythos. Wo First Blood Empathie zeigte, herrscht hier Nihilismus. Als Regisseur verleiht Stallone dem Geschehen eine unerbittliche Konsequenz, die verstört und beeindruckt. Besonders eindrucksvoll ist die Radikalität, mit der der Film seine Gewalt zeigt – als puren, entmenschlichten Überlebensmechanismus. Die Dialoge sind reduziert, die Inszenierung kalt und direkt. Statt patriotischem Pathos gibt es moralische Leere. Ein gnadenloser Schocker, der mehr über Stallones Haltung zum Thema Krieg verrät als es Worte jemals könnten.
Assassins – Die Killer
Zwei Profikiller, ein Ziel, ein Duell: Assassins – Die Killer bringt Sylvester Stallone und Antonio Banderas in einem eiskalten Machtspiel gegeneinander auf die Leinwand. Der eine will sich zur Ruhe setzen, der andere an die Spitze – was folgt, ist ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel voller Täuschung, Taktik und technischer Raffinesse. Regie-Legende Richard Donner inszeniert mit kühler Präzision, während Julianne Moore als clevere Hackerin zwischen die Fronten gerät. Wer Stallones zurückhaltendes Spiel in Cop Land mochte, findet hier einen ähnlichen Ton – nur kühler, stilbewusster und moralisch ambivalenter. Assassins ist kein lärmiger Action-Overkill, sondern ein smarter, spannungsgeladener Thriller – und ein Beweis dafür, dass Stallone auch in etwas subtileren Rollen glänzen kann.































































































































































































































