Auch wenn der größte Hype um die „Minions“ inzwischen abgeflaut ist, bleiben die kleinen gelben Chaoswesen das heimliche Herzstück einer der erfolgreichsten Animationsreihen der letzten Jahre. Die „Ich – Einfach unverbesserlich“-Filme erzählen zwar in erster Linie von Gru, dem Ex-Superschurken mit Herz, doch ohne die Minions wäre das Franchise nie zum globalen Phänomen geworden.
Ihr anarchischer Humor, der schräge Mix aus Familienfilm, Actionkomödie und Cartoon-Slapstick – all das hat die Reihe über ein Jahrzehnt lang geprägt und weltweit Milliarden eingespielt. Wer allerdings neu einsteigt, steht oft vor der Frage: In welcher Reihenfolge sollte man die Filme eigentlich sehen? Wer die Ereignisse chronologisch verfolgen und Grus Entwicklung vom Möchtegern-Superschurken bis zum Familienvater lückenlos verfolgen möchte, sollte so vorgehen:
- Minions (2015)
- Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss (2022)
- Ich – Einfach unverbesserlich (2010)
- Ich – Einfach unverbesserlich 2 (2013)
- Ich – Einfach unverbesserlich 3 (2017)
- Ich – Einfach unverbesserlich 4 (2024)
Gerade Zuschauerinnen und Zuschauern, die noch nicht mit dem Franchise vertraut sind, empfehlen wir allerdings, die Filme in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu sehen.
1. Ich – Einfach unverbesserlich (2010)
Der Auftaktfilm zeigt Gru noch als ambitionierten Superschurken, der mit einem irrwitzigen Plan den Mond stehlen will – und plötzlich drei Waisenkinder im Haus hat. Die Mischung aus überdrehter Bösewichtskomödie und Familiengeschichte ist der Schlüssel zum Erfolg: Hier trifft slapstickhafter Minion-Humor auf echte Wärme.
Im Vergleich zu späteren Teilen wirkt der Ton zurückhaltender und weniger chaotisch, was dem 95-minütigen Film guttut: Die Figuren stehen klarer im Vordergrund, vor allem Grus Wandel vom Schurken zum Vater. Auch wenn die Fortsetzungen größer, bunter und lauter wurden, bleibt dieser erste Teil einer der stärksten, weil er Herz und Klamauk perfekt verbindet.
2. Ich – Einfach unverbesserlich 2 (2013)
Der zweite Teil verändert die Tonlage spürbar: Statt Schurkenplänen geht es nun stärker um Grus Rolle als Vater und – mit Lucy – um den Beginn einer Liebesgeschichte. Die Anti-Verbrecher-Liga bringt ein frisches Setting und neue Gegenspieler mit sich, doch im Kern bleibt es die Geschichte eines Mannes, der versucht, sich in ein normales Leben einzufinden.
Im Vergleich zum ersten Teil fehlt in diesem ein wenig die emotionale Fallhöhe, aber die Dynamik zwischen Gru und Lucy macht das wett. Die Minions drängen sich hier schon deutlicher in den Vordergrund, als Sidekick-Show, die man entweder liebt oder ermüdend findet. Wer den ersten Teil mochte, bekommt hier eine leichtere, familienfreundlichere Variante, die den Weg für die späteren Spin-offs ebnet.
3. Minions (2015)
Das erste Spin-off stellt die Minions ins Zentrum – und verzichtet weitgehend auf Gru. Stattdessen begleiten wir Kevin, Stuart und Bob auf einer chaotischen Reise durch die Geschichte, die sie schließlich in den 1960ern zu einem jungen Gru führt. Inhaltlich ist das dünner als die Hauptreihe: weniger Entwicklung, mehr Episoden-Slapstick.
Doch genau das macht wahrscheinlich den Reiz für Kinder aus, die den anarchischen Humor der Minions lieben. Für Erwachsene ist es eher ein bunter Cartoon-Marathon, der im Vergleich zu Ich – Einfach unverbesserlich weniger Herz, aber mehr Tempo hat. Empfehlung: Wer die Minions als reine Comedy-Figuren schätzt, ist hier richtig. Wer Gru und eine tatsächliche Handlung sucht, sollte bei der Hauptreihe bleiben.
4. Ich – Einfach unverbesserlich 3 (2017)
Mit dem dritten Teil schlägt die Reihe endgültig den Weg in Richtung handfesten Klamauks ein. Grus Zwillingsbruder Dru sorgt für eine neue Dynamik, die allerdings eher als Gag funktioniert als als echte Weiterentwicklung des grummeligen (Anti)helden. Highlight ist Bösewicht Balthazar Bratt, ein Ex-Kinderstar im 80er-Jahre-Look – schrill und überdreht.
Im Vergleich zu den ersten beiden Teilen wirkt die Handlung aber zersplittert: Familie, Bruder, Minions und Gegenspieler kämpfen um Aufmerksamkeit. Trotzdem: Gerade Grus Rolle als Vaterfigur bleibt ein roter Faden, der dem Chaos Struktur gibt. Wer die schrilleren Seiten der Reihe mag, ist hier genau richtig. Für alle anderen eher ein Beispiel dafür, wie schwer es ist, den Charme einer Erfolgsgeschichte über mehrere Teile hinweg zu erhalten.
5. Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss (2022)
Das zweite Spin-off verbindet die Minions wieder enger mit Gru – diesmal in seiner Kindheit. Die gelben Helfer unterstützen den jungen Gru, der noch davon träumt, ein großer Bösewicht zu werden. Der Ton ist stimmiger als im ersten Minions-Teil: weniger episodenhaft, mehr Handlung einer zusammenhängenden Coming-of-Age-Geschichte. Mit seinen Retro-70er-Vibes unterscheidet er sich stilistisch von den Hauptfilmen, bleibt aber klar auf Kinder als Zielgruppe ausgerichtet.
Für Erwachsene sind es vor allem die Anspielungen und der nostalgische Soundtrack, die Laune machen. Besonders interessant für alle, die wissen wollen, wie die Partnerschaft zwischen Gru und den Minions begann – und für Familien, die leichte Unterhaltung suchen.
6. Ich – Einfach unverbesserlich 4 (2024)
Der neueste Teil bringt Gru in eine ungewohnte Situation: Als frischgebackener Vater muss er in die Vorstadt ziehen – ein Setting, das bewusst Kontraste zum Chaos der Vorgänger setzt. Natürlich dauert es nicht lange, bis mit Maxime Le Mal ein neuer Gegner auftaucht, der das Familienidyll zerstört. In der Balance zwischen Vorstadtkomödie und Actionabenteuer zeigt sich, dass die Reihe ihre Formel kennt, sie aber durchaus mit kleinen Variationen frisch halten kann.
Im Vergleich zum 3. Teil wirkt Einfach unverbesserlich 4 geschlossener und konzentrierter, ohne sich dabei wirklich neu zu erfinden.

































































































































































































































