Seit dem ersten Kinostart im Jahr 1980 hat sich Freitag, der 13. zu einem festen Bestandteil der Horrorkultur entwickelt – mitsamt ikonischem Schauplatz, berüchtigtem Killer und einer wechselhaften Produktionsgeschichte. Mal war Jason Voorhees ein realer Mörder, mal ein übernatürliches Wesen, mal sogar eine popkulturelle Karikatur seiner selbst.
Und die Saga ist noch nicht zu Ende: Für die kommenden Jahre ist mit Crystal Lake eine Serie angekündigt, die als Prequel die Vorgeschichte von Jason und seiner Mutter Pamela Voorhees näher beleuchten soll. Damit schlägt das Franchise nach langer Pause auch wieder den Weg ins episodische Erzählen ein. Wir geben einen Überblick über alle Filme, die bisher erschienen sind.
1. Freitag der 13. (1980)
Sean S. Cunninghams Freitag der 13. war stark von John Carpenters Halloween inspiriert, etablierte aber ein eigenes Markenzeichen: das tödliche Feriencamp. Der Film setzt weniger auf einen übermenschlichen Killer, sondern auf das Trauma von Pamela Voorhees, die nach Rache für den Tod ihres Sohnes Jason sinnt.
Mit Betsy Palmer in einer eindringlichen Performance und Kevin Bacon in einer seiner frühen Rollen zeigt der Film noch einen rohen, handgemacht wirkenden Horror. Die Formel aus jugendlichen Opfern, einem isoliertem Setting und expliziten Effekten machte Schule und legte den Grundstein für Jasons Legende, die sich später entfalten sollte.
2. Freitag der 13. – Jason kehrt zurück (1981)
Mit dem zweiten Teil trat Jason selbst in den Vordergrund – der überraschenderweise doch noch am Leben ist. Noch ohne ikonische Maske, sondern mit einem Sack über dem Kopf, schlüpfte er in die Rolle des neuen Killers. Der Film ist klassisch erzählt: ein frisches Opfer-Ensemble, neue Schrecken im Camp, Kontinuität durch das Rache-Motiv.
Damit wiederholt Jason kehrt zurück die Formel des Originals, doch er erweitert sie um Jasons persönliche Präsenz. Damit wurde klar, dass die Reihe nicht nach einem Film enden sollte, sondern ein fortlaufendes Horrorszenario etabliert. Heute gilt der zweite Teil als wichtiges Bindeglied zwischen Pamela Voorhees’ Trauma und Jasons Mythos.
3. Und wieder ist Freitag der 13. (1982)
Der dritte Teil machte Jason endgültig zur Horror-Ikone, denn hier kam erstmals die Eishockeymaske ins Spiel. Ohne dieses visuelle Erkennungszeichen wäre Jason wohl nie zu einer Figur geworden, die neben Freddy Krueger oder Michael Myers steht. Der Film selbst setzt stark auf den 3D-Trend der frühen 80er-Jahre, was ihn seinerzeit zu einem visuellen Spektakel machte.
Inhaltlich bleibt er jedoch erneut bei der bewährten Formel: Jugendliche, ein abgelegenes Setting, blutige Morde. Routine kehrte ein – rückblickend ist Und wieder ist Freitag der 13. deswegen vor allem wegen der Einführung des ikonischen Requisits interessant.
4. Freitag der 13. – Das letzte Kapitel (1984)
Schon im vierten Teil kündigte der Titel ein „Finale“ an, das allerdings keines blieb. Der Film wirkt wie ein Versuch, die Serie mit einem dramatischen Ende abzuschließen: mehr Brutalität, ein stärkeres Opfer-Narrativ, ein klarer Showdown. Doch der kommerzielle Erfolg sprach dagegen.
Stattdessen entstand mit einem unerwarteten Gegenspieler, dem 12-jährigen Tommy, eine Figur, die in späteren Filmen erneut auftauchte. Das letzte Kapitel zählt zu den besseren Beiträgen des Franchise, aufgrund der enormen Spannung und des beinah tragischen Untertons. Dennoch: Das vermeintliche Ende erwies sich nur als Anfang einer neuen Phase.
5. Freitag der 13. – Ein neuer Anfang (1985)
Die Toten dürfen nicht tot bleiben, zumindest nicht in erfolgreichen Franchises. Das bewies der Misserfolg von Ein neuer Anfang. Eigentlich wagte der fünfte Teil einen radikalen Schritt: Jason sollte ersetzt werden. Stattdessen mordet ein Nachahmer, was damalige Fans aber äußert enttäuscht aufnahmen. Tatsächlich wirkt Freitag der 13. ohne den „echten“ Jason (noch) austauschbarer.
Interessant ist der Film höchstens als Experiment: Was passiert, wenn das Monster nicht mehr da ist, aber die Legende bleibt? Ansonsten markiert er einen ersten Tiefpunkt in der Fanliebe: Dass Jason schon im nächsten Film zurückkehrte, zeigt, wie unverzichtbar die Figur für die Reihe geworden war.
6. Freitag der 13. Teil VI – Jason lebt (1986)
Jason wird auf übernatürliche Weise wiederbelebt – und damit endgültig zum untoten „Zombie“-Killer. Immerhin brachte Regisseur Tom McLoughlin einen Schuss an Ironie und Meta-Kommentar hinein, um die Wendungen der Reihe nicht nur irrwitzig sondern fast schon selbstreflexiv wirken zu lassen.
Jason ist nun unaufhaltbar, und die Opfer werden in “kreativeren” Szenarien getötet. Für viele Fans markiert Jason lebt den Beginn der „klassischen“ Jason-Phase, die ihn als popkulturellen Mythos festigte – eine Mischung aus Ernst, Splatter und schwarzem Humor.
7. Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch (1988)
Im siebten Teil tritt eine junge Frau mit telekinetischen Kräften gegen Jason an – ein klarer Versuch, das Franchise mit frischem Konzept zu versehen. Der Kampf zwischen übernatürlichen Kräften und dem unaufhaltsamen Killer erinnert etwas an Carrie und hebt sich dadurch von den routinierten Vorgängerplots ab.
Doch so interessant die Idee auch ist, so wenig gelungen ist die fahrige Umsetzung. Heute wirkt Jason im Blutrausch wie ein kurioses Experiment innerhalb der Reihe, das Jason immerhin aus der Formelhaftigkeit herausholte.
8. Freitag der 13. Teil VIII – Todesfalle Manhattan (1989)
Der Titel ist nicht ganz wörtlich zu nehmen: Todesfalle Manhattan spielt zum Großteil auf einem Schiff, erst die letzten Szenen führen nach New York. Bereits diese Diskrepanz enttäuschte weite Teile des Publikums. Abseits des Settings, bietet der achte Teil wenig Abwechslung und gilt zurecht als einer der schwächsten Filme einer Reihe, die zu diesem Zeitpunkt längst auserzählt war.
Allerdings gelten die Bilder von Jason auf dem Times Square bis heute als ein besonders ikonischer Moment der Reihe, auch wenn der Weg dorthin filmisch weniger überzeugt.
9. Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung (1993)
Dieser Teil wollte Jason (erneut) ein Ende bereiten – und führte ein Body-Horror-Element ein: Jasons Seele wechselt den Körper. Das Konzept entfernte sich stark vom klassischen Slasher und konnte in seiner Abstrusität nicht überzeugen. Dennoch blieb der Film innerhalb der Reihe durch sein Finale bedeutend: Er schließt mit einem Teaser auf Freddy Krueger, womit erstmals die Tür für ein Crossover geöffnet wurde.
Rückblickend ist Die Endabrechnung ein erstes Bindeglied zwischen klassischer Slasherformel und der crossover-orientierten Popkultur der 2000er-Jahre.
10. Jason X (2001)
Jason im Weltraum – was nach Parodie klingt, wurde tatsächlich umgesetzt. Im Jahr 2455 wird der Killer doch wiederbelebt und wütet in einer futuristischen Kulisse. Jason X steht damit in der Tradition von ähnlichen Spätphasen-Ausflügen anderer Horrorfiguren wie Leprechaun in Space Platoon.
Obwohl der Film ein echtes Debakel ist, genießt er mittlerweile einen gewissen Kultstatus, gerade weil er so ungeniert überzeichnet ist. Ein ernstzunehmender Slasher ist er nicht, aber als trashiges Kuriosum hat er seinen festen Platz im Franchise.
11. Freddy vs. Jason (2003)
Das Crossover brachte die zwei Horrorlegenden letztlich zusammen – und erfüllte damit einen lang gehegten Fantraum. Jason trifft auf Freddy Krueger, und der Film setzt dabei mehr auf Action und Spektakel als auf subtile Spannung.
Als Event funktionierte Freddy vs. Jason: Die Besucherzahlen stiegen wieder, die Fangemeinde begeistert. Freddy vs. Jason ist weniger ein klassischer Freitag der 13.-Film, als ein Genre-Gipfeltreffen – laut, blutig, überdreht, aber mit Trash-Spaßfaktor.
12. Freitag der 13. (2009)
Marcus Nispels Reboot bündelte schließlich Elemente der ersten vier Filme: Pamela Voorhees’ Hintergrundgeschichte, Jasons Maske, sein Jagdrevier. Der Film versuchte, die Reihe zeitgemäß neu zu starten, setzte auf mehr Tempo, modernere Gewalt und ein jugendliches Ensemble.
Das Ergebnis war allerdings nicht wirklich mehr als ein „Best of“ alter Szenen, ohne wirkliche eigene Ideen. Für Neueinsteiger eignet er sich durchaus als kompakter Überblick über die Saga – den Charme des Originals entwickelt er aber nicht. Seitdem blieb das Franchise ohne weitere Kino-Fortsetzung – bis zur Ankündigung der Serie Crystal Lake.































































































































































































































